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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Planetenträger für ein Kraftfahrzeugplanetengetriebe, insbesondere für ein Planetenraddifferential eines Kraftfahrzeugs, mit einer ersten Planetenträgerhälfte, die über eine Stoffschlussverbindungsnaht mit einer zweiten Planetenträgerhälfte drehfest verbunden ist, wobei die Planetenträgerhälften Planetenbolzenaufnahmeöffnungen aufweisen, zwischen denen sich Verbindungsbrücken aus Planetenträgermaterial erstrecken.
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Ein Planetenträger für ein Kraftfahrzeugplanetengetriebe ist beispielsweise aus der
DE 10 2012 208 796 A1 bekannt. Darin ist ein Planetenträger beschrieben, der nicht nur zwei, sondern drei Planetenträgerteile aufweist. Zwei der insgesamt drei Planetenträgerteile sind über eine als Schweißnaht ausgebildete Stoffschlussverbindungsnaht miteinander verbunden. Diese Stoffschlussverbindungsnaht ist an wenigstens einem Steg eines mittleren Planetenträgerteils vorgesehen, wobei sch der Steg in axialer Richtung des Planetenträgers erstreckt und derart gebogen ist, dass er dem Umfang des kreisförmig ausgestalteten Planetenträgerteils folgt. Das bedeutet auch, dass sich die an dem Steg vorgesehene Schweißnaht ebenfalls in Umfangsrichtung des Planetenträgerteils erstreckt. Die Schweißnaht wird in einem Induktionsschweißverfahren ausgeführt.
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Obwohl dieser Planetenträger vergleichsweise gute Festigkeits- bzw. Steifigkeitswerte aufweist, baut der gesamte Planetenträger vergleichsweise schwer, da der den Steg aufweisende mittlere Planetenträgerteil massiv ausgebildet ist. Diese massive Ausgestaltung bewirkt ein vergleichsweise hohes Gewicht des Planetenträgerteils und damit auch des gesamten Planetenträgers. Zusätzlich bewirkt die massive Ausgestaltung ein vergleichsweise hohes Trägheitsmoment, was sich im Betrieb des Planetenträgers durch akustisch wahrnehmbare Laufgeräusche einer mit dem Planetenträger realisierten Planetenradstuffe äußert.
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Aus einem anderen Stand der Technik, nämlich der
KR 101 272 480 B1 ist ebenfalls ein mehrteiliger Planetenträger bekannt. Der darin beschriebene Planetenträger weist ebenfalls zwei Planetenträgerhälften mit Planetenbolzenaufnahmeöffnungen auf, zwischen denen sich Verbindungsbrücken erstrecken. Des Weiteren weist eine der Planetenträgerhälften wenigstens einen Steg auf, der sich in axialer Richtung des Planetenträgers erstreckt und dem kreisförmigen Umfang der Planetenträgerhälfte folgt. Die erste und die zweite Planetenträgerhälfte sind mittels einer als Schweißnaht ausgeführten Stoffschlussverbindungsnaht miteinander verbunden. Auch diese Schweißnaht folgt dem kreisförmigen Umfang der Planetenträgerhälfte.
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Den aus dem Stand der Technik bekannten Planetenträgern ist gemeinsam, dass deren konstruktive Ausgestaltung nur lokal begrenzte, vergleichsweise kurze Stoffschlussverbindungsnähte zulassen. Dies führt zu einer vergleichsweise niedrigen Steifigkeit des gesamten Planetenträgers, was sich beispielsweise auch nachteilig auf die Akustik der durch den Planetenträger realisierten Planetenradstufe auswirkt. Zudem weisen beide bekannten Planetenradträger eine vergleichsweise hohe Masse und ein entsprechend hohes Trägheitsmoment auf, was sich im Betrieb des Planetenträgers nachteilig auf dessen Dynamikverhalten auswirkt.
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Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Planetenträger zur Verfügung zu stellen, bei dem mit konstruktiv möglichst einfachen Mitteln eine vergleichsweise hohe Steifigkeit des Planetenträgers sowie ein vergleichsweise gutes Akustikverhalten desselben erreicht werden. Ferner sollen die Nachteile aus dem Stand der Technik vermieden oder wenigstens gemindert werden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Planetenträger dadurch gelöst, dass sich die Stoffschlussverbindungsnaht von einer radialen Außenseite einer der beiden Planetenträgerhälften zumindest abschnittsweise hin zu deren radialer Innenseite erstreckt.
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In anderen Worten erstreckt sich die Stoffschlussverbindungsnaht nicht (nur) entlang der Umfangsrichtung einer der Planetenträgerhälften, sondern erstreckt sich bzw. verläuft zumindest abschnittsweise (auch) in radialer Richtung einer der beiden Planetenträgerhälften von außen nach innen oder in umgekehrter Richtung.
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Es ist ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung, die Steifigkeit des Planetenträgers dadurch zu erhöhen, dass sich die Stoffschlussverbindungsnaht zum Verbinden der ersten und der zweiten Planetenträgerhälften nicht oder zumindest nicht nur entlang des äußersten radialen Randbereichs dieser Planetenträgerhälften erstreckt, sondern zumindest abschnittsweise auch hin zu deren radialer Innenseite erstreckt. Dadurch wird eine besonders hohe Steifigkeit des Planetenträgers erreicht, da die Kraft- und Spannungsverläufe innerhalb des Planetenträgers bzw. der beiden hintereinander verbundenen Planetenträgerhälften besonders günstig verlaufen. Dadurch wird insbesondere die Torsionssteifigkeit des rotierenden Planetenträgers gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Planetenträgern erhöht. Zudem führt dies auch zu einer Erhöhung der Eigenfrequenzen des Planetenträgers, was sich in einer verbesserten Akustik des Planetenträgers bzw. einer damit realisierten Planetenradstufe bemerkbar macht. Auch eine in eine der Planetenträgerhälften eingeleitete Kraft kann auf die damit verbundene, andere Planetenträgerhälfte möglichst über eine große Fläche bzw. eine sich vergleichsweise lang erstreckende Linie der Stoffschlussverbindungsnaht übertragen werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden nachfolgend näher erläutert.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass sich die Stoffschlussverbindungsnaht zumindest abschnittsweise entlang der radialen Außenseite erstreckt und/oder durchgehend länglich ausgestaltet ist. Das heißt, dass sich die Stoffschlussverbindungsnaht zumindest abschnittsweise in radialer Richtung und zusätzlich auch in Umfangsrichtung des Planetenträgers bzw. einer der beiden Planetenträgerhälften erstrecken kann. Dadurch lässt sich eine besonders lang erstreckende Stoffschlussverbindungsnaht realisieren, so dass die Steifigkeit des Planetenträgers nochmals erhöht wird. Dies führt auch zu einer zusätzlichen Erhöhung der Eigenfrequenzen des Planetenträgers, was sich in einer verbesserten Akustik bemerkbar macht.
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Besonders einfach zu fertigen bzw. herzustellen ist der Planetenträger, wenn die Stoffschlussverbindungsnaht eine Schweißnaht ist. Es hat sich dabei als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn das eingesetzte Schweißverfahren ein Laserschweißverfahren ist, da dieses eine vergleichsweise hohe Flexibilität bei der konstruktiven Gestaltung der damit gefertigten Schweißnaht bietet. Alternativ dazu ist es allerdings auch denkbar, dass die Stoffschlussverbindungsnaht eine Lötnaht ist bzw. eine Lötverbindung darstellt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die erste Planetenträgerhälfte ein Schmiedeteil. Durch das eingesetzte Schmiedeverfahren lässt sich die erste Planetenträgerhälfte besonders frei bzw. gut umformen, so dass eine gute Flexibilität in der konstruktiven Ausgestaltung der ersten Planetenträgerhälfte realisiert werden kann. Zudem hat sich gezeigt, dass die als Schmiedeteil gefertigte erste Planetenträgerhälfte eine vergleichsweise hohe Steifigkeit des Planetenträgers bewirkt.
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Die erste Planetenträgerhälfte kann auch wenigstens einen Verbindungssteg aufweisen, der mit der zweiten Planetenträgerhälfte in Kontakt bringbar ist und an dem sich die Stoffschlussverbindungsnaht entlang erstreckt. Dabei kann sich der wenigstens eine Verbindungssteg in axialer Richtung des Planetenträgers hin zu der damit zu verbindenden zweiten Planetenträgerhälfte erstrecken. Zudem kann der wenigstens eine Verbindungssteg der ersten Planetenträgerhälfte etwa als Falz oder Bügellasche ausgestaltet sein. Darüber hinaus können die erste Planetenträgerhälfte und die zweite Planetenträgerhälfte mittels des Verbindungsstegs in vorzugsweise flächigen Kontakt gebracht werden, so dass sich die beiden Planetenträgerhälften mittels der Stoffschlussverbindungsnaht besonders einfach und zuverlässig verbinden lassen. Je nach Formgebung des Verbindungsstegs lässt sich außerdem die Steifigkeit des Planetenträgers zusätzlich erhöhen, da der Verbindungssteg selbst versteifend wirkt und/oder sich die Stoffschlussverbindungsnaht daran besonders lang ausbilden lässt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der wenigstens eine Verbindungssteg eine in sich geschlossene Querschnittsform aufweist, etwa nach Art eines geschlossenen Profils. Dadurch lässt sich die Steifigkeit des Planetenträgers zusätzlich erhöhen. Die Querschnittsform bzw. das Profil kann beispielsweise ggf. auch näherungsweise trapez- oder prismenförmig, kreisförmig oder allgemein polygonal ausgebildet sein. Vorteilhafterweise können die Querschnittsform bzw. das Profil so gewählt sein, dass sich eine von radial außen nach radial innen erstreckende Stoffschlussverbindungsnaht daran fertigen bzw. ausbilden lässt.
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Die Stoffschlussverbindungsnaht kann vorzugsweise um den wenigstens einen Verbindungssteg umlaufend ausgebildet sein. Insbesondere kann die Stoffschlussverbindungsnaht umlaufend geschlossen ausgebildet sein, um so die Steifigkeit des Planetenträgers nochmals zu erhöhen. Somit kann eine in eine der Planetenträgerhälften eingeleitete Kraft auf die damit stoffschlüssig verbundene, andere Planetenträgerhälfte über eine möglichst große Fläche bzw. sich vergleichsweise lang erstreckende Linie der Stoffschlussverbindungsnaht übertragen werden. Für die Realisierung der umlaufend ausgebildeten Stoffschlussverbindungsnaht hat sich das Laserschweißverfahren als besonders geeignet erwiesen, da die radial außen liegende Kante des wenigstens einen Verbindungsstegs direkt durch den Laser erreichbar ist. Und die radial weiter innen liegenden, stoffschlüssig miteinander zu verbindenden Bereiche der Planententrägerhälften können dadurch miteinander verbunden werden, dass ein vergleichsweise dünn ausgebildetes Blech wenigstens einer der Planetenträgerhälften durch den Laser lokal aufgeschmolzen wird und sich die beiden Planetenträgerhälften dann miteinander verbinden lassen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung kann die zweite Planetenträgerhälfte ein Stanzteil sein. Beispielsweise kann die zweite Planetenträgerhälfte aus einem Blech gestanzt werden. Das heißt, dass in dem erfindungsgemäßen Planetenträger eine als Schmiedeteil ausgebildete erste Planetenträgerhälfte mit einer als Stanzteil ausgebildeten zweiten Planetenträgerhälfte mittels einer Stoffschlussverbindungsnaht miteinander verbunden werden können. Wenn die erste und die zweite Planetenträgerhälfte mittels eines Laserschweißverfahrens stoffschlüssig miteinander verbunden werden, kann der Teilabschnitt der Stoffschlussverbindungsnaht, der sich zumindest abschnittsweise hin zur radialen Innenseite einer der beiden Planetenträgerhälften erstreckt, dadurch gefertigt werden, dass der Laser das vergleichsweise dünne Blech der als Stanzteil ausgebildeten zweiten Planetenträgerhälfte lokal erhitzt und zumindest teilweise aufschmilzt, so dass die beiden Planetenträgerhälften gut miteinander verbunden werden können. Zudem lässt sich die als Stanzteil ausgebildete zweite Planetenträgerhälfte besonders einfach und kostengünstig fertigen bzw. herstellen.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die als Stanzteil ausgebildete zweite Planetenträgerhälfte mit einem kraft- bzw. drehmomentaufnehmenden Nabenabschnitt drehfest koppelbar oder gekoppelt ist und/oder dieser Nabenabschnitt durch ein zentrales Durchgangsloch der ersten Planetenträgerhälfte hindurch ragt. In anderen Worten kann die vorzugsweise als Schmiedeteil ausgebildete erste Planetenträgerhälfte ein zentrales Durchgangsloch aufweisen, durch das ein Nabenabschnitt in axialer Richtung des Planetenträgers hindurch ragt, wobei der Nabenabschnitt mit der vorzugsweise als Stanzteil ausgebildeten zweiten Planetenträgerhälfte vorzugsweise kraftschlüssig gekoppelt ist. Dies hat sich für den Kraft- bzw. Spannungsverlauf innerhalb des Planetenträgers als besonders vorteilhaft erwiesen. Zudem lässt sich der Nabenabschnitt auf konstruktiv einfache Weise, beispielsweise kraftschlüssig mit der vorzugsweise als Stanzteil ausgebildeten zweiten Planetenträgerhälfte koppeln. Alternativ dazu kann der Nabenabschnitt auch stoff- oder formschlüssig mit der zweiten Planetenträgerhälfte gekoppelt sein.
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Besonders vorteilhaft lässt sich der erfindungsgemäße Planetenträger in einem Planetengetriebe bzw. in einem Kraftfahrzeugplanetengetriebe, insbesondere einem Differential eines Kraftfahrzeugs, einsetzen. Ein solches Planetengetriebe weist einen vorstehend beschriebenen Planetenträger auf und ist mit wenigstens einem auf einem Planetenbolzen gelagerten Planetenrad ausgebildet, wobei der Planetenbolzen in der Planetenbolzenaufnahmeöffnung, etwa über eine Gleithülse, gelagert ist, und wobei das Planetenrad mit einem Sonnenrad in kämmendem Wirkeingriff steht. Ein solches Planetengetriebe zeichnet sich durch eine vergleichsweise gute Akustik der Verzahnung bzw. der Planetenradstufe aus, was durch eine Reduzierung der Masse sowie des Trägheitsmoments des erfindungsgemäßen Planetenträgers erreicht wird. Insbesondere die Stoffschlussverbindungsnaht zwischen den beiden Planetenträgerhälften des Planetenträgers bewirkt auch eine Erhöhung der Steifigkeit desselben und eine Erhöhung seiner Eigenfrequenzen, so dass das Planetengetriebe eine vergleichsweise gute Akustik der Verzahnung bzw. der Planetenradstufe gewährleistet.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit einem nicht beschränkenden Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf einen Planetenträger für ein Planetengetriebe, mit einer ersten Planetenträgerhälfte und einer damit verbundenen zweiten Planetenträgerhälfte,
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2 eine perspektivische Rückansicht eines Planetenträgers, bei dem eine erste Planetenträgerhälfte und eine zweite Planetenträgerhälfte mittels einer Stoffschlussverbindungsnaht stoffschlüssig miteinander verbunden sind,
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3 eine Draufsicht auf einen Planetenträger und
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4 einen Längsschnitt durch den Planetenträger gemäß 3.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt einen Planetenträger 1 für ein (nicht dargestelltes) Kraftfahrzeugplanetengetriebe. Es ist zu erkennen, dass der Planetenträger 1 eine erste Planetenträgerhälfte 2 und eine zweite Planetenträgerhälfte 3 aufweist. In 1 ist die erste Planetenträgerhälfte 2 als obere Planetenträgerhälfte und die zweite Planetenträgerhälfte 3 als untere Planetenträgerhälfte dargestellt. Ein solcher Planetenträger lässt sich beispielsweise in einem Kraftfahrzeugplanetengetriebe und insbesondere in einem als Planetengetriebe ausgebildeten Differential eines Kraftfahrzeuges einsetzen.
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Weiter ist in 1 erkennbar, dass der Planetenträger 1 bzw. seine beiden Planetenträgerhälften 2 und 3 eine im Wesentlichen dreieckige Außenkontur aufweisen. Zudem weisen die erste Planetenträgerhälfte 2 drei Planetenbolzenaufnahmeöffnungen 4a, 5a sowie 6a und die zweite Planetenträgerhälfte 3 drei jeweils deckungsgleiche Planetenbolzenaufnahmeöffnungen 4b, 5b sowie 6b auf. Diese Planetenbolzenaufnahmeöffnungen 4a, 4b, 5a, 5b und 6a, 6b sind dazu vorgesehen und eingerichtet, dass darin jeweils ein Planetenbolzen drehfest aufgenommen wird, über den ein (nicht dargestelltes) Planetenrad ggf. über ein (ebenfalls nicht dargestelltes) Lager bzw. eine Hülse drehbar anordbar ist. Darüber hinaus geht aus 1 hervor, dass sich zwischen den Planetenbolzenaufnahmeöffnungen 4a, 4b, 5a, 5b und 6a, 6b jeweils eine Verbindungsbrücke 7a, 7b, 8a, 8b und 9a, 9b erstreckt.
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Die erste, in 1 obere Planetenträgerhälfte 2 ist als Schmiedeteil gefertigt bzw. hergestellt und weist eine zentral angeordnete Durchgangsöffnung 10 auf, durch die sich in axialer Richtung der Planetenträgerhälfte 2 bzw. des gesamten Planetenträgers 1 ein mit einem Innenkerbprofil ausgebildeter Nabenabschnitt 11 hindurch erstreckt, der mit der als Stanzteil gefertigten bzw. hergestellten zweiten, in 1 unteren Planetenträgerhälfte 3 kraftschlüssig und drehfest gekoppelt ist.
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In 2 ist der Planetenträger 1 in einer gegenüber der 1 gedrehten, perspektivischen Ansicht dargestellt, in der sich nun die erste Planetenträgerhälfte 2 unten und die zweite Planetenträgerhälfte 3 oben befinden. In 2 ist deshalb erkennbar, dass die als Schmiedeteil gefertigte erste Planetenträgerhälfte 2 drei Verbindungsstege 10, 11 und 12 aufweist, die sich jeweils in axialer Richtung des Planetenträgers 1 bzw. in Richtung der zweiten Planetenträgerhälfte 3 erstrecken. Diese Verbindungsstege 12, 13 und 14 sind einstückig bzw. als integrales Bauteil mit der geschmiedeten ersten Planetenträgerhälfte 2 ausgebildet. In 2 ist zu erkennen, dass jeder der Verbindungsstege 12, 13 und 14 eine näherungsweise trapezförmige Querschnittsform bzw. Profil aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Querschnittsform der Verbindungsstege 12, 13 und 14 ein in sich geschlossenes, näherungsweise trapezförmiges Profil. Die Verbindungsstege 12, 13 und 14 sind dazu vorgesehen und eingerichtet, dass sie mit der zweiten Planetenträgerhälfte 3 in einen möglichst flächigen Kontakt gebracht werden können.
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Des Weiteren lässt sich der 2 entnehmen, dass die erste Planetenträgerhälfte 2 und die zweite Planetenträgerhälfte 3 im Bereich der Verbindungsstege 12, 13 und 14 durch jeweils eine Stoffschlussverbindungsnaht 15, 16 und 17 stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Zur besseren Illustration sind diese sich zwischen den Planetenträgerhälften 2 und 3 angeordneten Stoffschlussverbindungsnähte 15, 16 und 17 in 2 gestrichelt eingezeichnet. Die Stoffschlussverbindungsnähte 15, 16 und 17 sind mittels Laserschweißen gefertigt.
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Obwohl die Stoffschlussverbindungsnähte 15, 16 und 17 in dieser perspektivischen Draufsicht gestrichelt eingezeichnet sind, ist erkennbar, dass diese jeweils als durchgängige Naht und um den jeweiligen Verbindungssteg 12, 13 und 14 umlaufend ausgebildet sind. Auf diese Weise sind die erste und die zweite Planetenträgerhälfte 2 und 3 über drei vergleichsweise lange, linienförmige Stoffschlussverbindungsnähte stoffschlüssig miteinander verbunden.
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Die Stoffschlussverbindungsnähte 15, 16 und 17 bestehen demnach im Wesentlichen aus drei unterscheidbaren, jedoch durchgängig zusammenhängenden Teilbereichen. Entlang einer radialen Außenseite 18 bzw. 19 der ersten Planetenträgerhälfte 2 bzw. der zweiten Planetenträgerhälfte 3 erstreckt sich jeweils ein erster Teilbereich 20, 21, 22 der jeweiligen Stoffschlussverbindungsnaht 15, 16 und 17. Ein zweiter Teilbereich 23, 24, 25 erstreckt sich jeweils von der radialen Außenseite 18 bzw. 19 radial nach innen in Richtung einer radialen Innenseite 26 bzw. 27 der ersten Planetenträgerhälfte 2 bzw. der zweiten Planetenträgerhälfte 3. Schließlich erstreckt sich entlang der radialen Innenseite 26 bzw. 27 jeweils ein dritter Teilbereich 28, 29, 30 der jeweiligen Stoffschlussverbindungsnaht 15, 16 und 17. Die jeweiligen, zusammenhängenden drei Teilbereiche der jeweiligen Stoffschlussverbindungsnaht 15, 16 und 17 bilden ein näherungsweise trapezförmiges Profil aus, das den jeweiligen Verbindungssteg 12, 13 und 14 geschlossen bzw. durchgängig umläuft.
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In 3 ist der Planetenträger 1 in einer Draufsicht gezeigt. Es ist erkennbar, dass der gesamte Planetenträger 1 eine näherungsweise dreieckige Außenkontur aufweist. Zudem lässt sich der 3 entnehmen, dass die Planetenbolzenaufnahmeöffnungen 4a, 4b, 5a, 5b und 6a, 6b deckungsgleich sind und auf einem Lochkreis 31 gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
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4 zeigt einen Längsschnitt durch den Planetenträger 1 gemäß der in 3 eingezeichneten Schnittverlaufslinie A-A. In dieser Darstellung ist zu erkennen, dass die erste, in 4 rechte Planetenträgerhälfte 2 die Durchgangsöffnung 10 aufweist, durch die sich der Nabenabschnitt 11 der zweiten, in 4 linken Planetenträgerhälfte hindurch erstreckt.
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Ausgehend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die vorliegende Erfindung in vielerlei Hinsicht abgewandelt werden.
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Beispielsweise ist denkbar, dass die Stoffschlussverbindungsnähte 15, 16 und 17 nicht als Schweiß-, sondern als Lötnähte ausgebildet sind. Ggf. durch eine von der oben beschriebenen abweichende Formgebung der Verbindungsstege 12, 13 und 14 kann in diesem Fall sichergestellt werden, dass alle denkbaren Teilbereiche einer solchen Stoffschlussverbindungsnaht auch beim Löten erreichbar sind.
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Des Weiteren muss der Planetenträger 1 nicht zwingend symmetrisch ausgebildet sein, sondern kann auch eine asymmetrische Formgebung aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Planetenträger
- 2
- erste Planetenträgerhälfte
- 3
- zweite Planetenträgerhälfte
- 4a, b
- Planetenbolzenaufnahmeöffnung
- 5a, b
- Planetenbolzenaufnahmeöffnung
- 6a, b
- Planetenbolzenaufnahmeöffnung
- 7a, 7b
- Verbindungsbrücke
- 8a, 8b
- Verbindungsbrücke
- 9a, 9b
- Verbindungsbrücke
- 10
- Durchgangsöffnung
- 11
- Nabenabschnitt
- 12
- Verbindungssteg
- 13
- Verbindungssteg
- 14
- Verbindungssteg
- 15
- Stoffschlussverbindungsnaht
- 16
- Stoffschlussverbindungsnaht
- 17
- Stoffschlussverbindungsnaht
- 18
- radiale Außenseite der ersten Planetenträgerhälfte
- 19
- radiale Außenseite der zweiten Planetenträgerhälfte
- 20
- erster Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 21
- erster Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 22
- erster Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 23
- zweiter Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 24
- zweiter Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 25
- zweiter Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 26
- radiale Innenseite der ersten Planetenträgerhälfte
- 27
- radiale Innenseite der zweiten Planetenträgerhälfte
- 28
- dritter Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 29
- dritter Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 30
- dritter Teilbereich einer Stoffschlussverbindungsnaht
- 31
- Lochkreis
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012208796 A1 [0002]
- KR 101272480 B1 [0004]