-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Planetenträger für ein Umlaufrädergetriebe, wobei dieser Planetenträger im Wege eines Umformverfahrens aus einem flachen Ausgangsblechmaterial gefertigt ist und hierbei eine erste Trägerscheibe und eine zweite Trägerscheibe aufweist, die über mehrere sich axial erstreckende Brückenabschnitte miteinander verbunden sind. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Planetenträgers aus einem ursprünglich flachen Ausgangsblechmaterial.
-
Aus dem auf die Anmelderin zurückgehenden europäischen Patent
EP 2 489 903 B1 ist ein aus einem Blechmaterial gefertigter Planetenträger bekannt, bei welchem im Wege eines Schneidvorganges eine Auftrennung des Blechmateriales in einen Blechzuschnitt erfolgt und dann hierbei gebildete Abschnitte des Blechzuschnitts durch Biegeumformung aus der ursprünglich flachen Ausgangslage geklappt werden, so dass hierbei ein Planetenträger entsteht, der eine erste als durchgängiger Ring gebildete Trägerscheine und eine zweite sich aus Segmenten zusammensetzende Trägerscheibe aufweist, wobei zwischen diesen beiden Trägerscheiben ein Aufnahmeraum verbleibt, zur Aufnahme entsprechend dimensionierter Planeten.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche es möglich wird, einen strukturmechanisch vorteilhaft aufgebauten Planetenträger auf kostengünstigem Wege aus einem flachen Ausgangsblechmaterial zu fertigen.
-
Erfindungsgemäße Lösung
-
Die vorangehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Planetenträger, mit:
- – einer zum Umlauf um eine Zentralachse vorgesehenen ersten Trägerscheibe,
- – einer ebenfalls zum Umlauf um jene Zentralachse vorgesehenen zweiten Trägerscheibe, die in Richtung der Zentralachse axial von der ersten Trägerscheibe beabstandet ist, und
- – Brückenabschnitten, die sich axial zwischen diesen beiden Trägerscheiben erstrecken, zur Koppelung der ersten Trägerscheibe mit der zweiten Trägerscheibe,
- – wobei sich jede der Trägerscheiben aus mehreren in Umfangsrichtung abfolgend aneinander gebundenen Trägerscheibensegmenten zusammensetzt, und
- – die jeweils in Umfangsrichtung abfolgenden Trägerscheibensegmente als abfolgende Ausschnitte eines Ausgangsmateriales gefertigt sind die unter Belassung von Verbindungsmaterialabschnitten miteinander verkettet sind, und
- – die Brückenabschnitte aus jenen Verbindungsmaterialabschnitten gefertigt sind.
-
Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, einen in sich hochsteifen Planetenträger unter geringem Materialverschnitt aus einem schmalen Blechstreifen zu fertigen, wobei sämtliche zur Fertigung des Planetenträgers vorgesehne Materialabschnitte miteinander zu einer Einheit verbunden sind bei welcher im Endprodukt jene zunächst lediglich den Zusammenhalt und die Einheit der Einzelsegmente stiftenden Materialabschnitte im Wege einer plastischen Umformung zu tragenden Bauteilsabschnitten konvertiert sind.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Fertigung des erfindungsgemäßen Materialzuschnitts unter Verwendung eines relativ schmal dimensionierten Bandblechmaterialstreifens. Die quer zu dessen Längsrichtung gemessene Streifenbreite ist dabei vorzugsweise in grober Näherung so bemessen, dass diese der Summe der Radialtiefen der Einzelsegmente, sowie in etwa der axialen Baubreite des zu fertigenden Planetenträgers entspricht. Es ist auch möglich mehrere derartige Zuschnittskonzepte in enger Nachbarschaft aus größeren Blechzuschnitten zu fertigen, oder so in dem Ausgangsmaterial zu platzieren dass sich bei diesem größeren Blechmaterial im Ergebnis ein hoher Materialnutzungsgrad ergibt.
-
Die in Umfangsrichtung abfolgend benachbarten Trägerscheibensegmente werden vorzugsweise miteinander verschweißt. Die Schweißstellen können dabei insbesondere als Kehlnähte, oder runde Schweißzonen ausgebildet werden. Die Schweißstellen können weiterhin derart ausgelegt werden, dass diese auch Teile der Brückenabschnitte erfassen, z.B. jene Randzonen der Brückenabschnitte die die Trägerscheiben angrenzen.
-
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es weiterhin möglich, den erfindungsgemäß konturierten Materialzuschnitt so zu gestalten, dass die Brückenabschnitte Durchbrechungen z.B. in Form von Bohrungen, Rechtecköffnungen oder polygonalen Öffnungen aufweisen. Hierdurch ergibt sich eine Reduktion der Gesamtmasse, sowie des Trägheitsmomentes des Planetenträgers. Zudem wird ein vorteilhafter Durchtritt von Schmierstoffen und Ölnebeln ermöglicht. Diese Durchbrechungen können insbesondere in der Art von Langlöchern gestaltet sein, deren schmale Innenenden gerundet ausgebildet sind. Auch die Trägerscheiben können mit Durchbrüchen versehen sein, welche die Gesamtmasse des Planetenträges reduzieren.
-
Die Brückenabschnitte werden gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorzugsweise so gestaltet, dass diese bei Betrachtung aus Richtung der Zentralachse eine sich zum Außenumfang des Planetenträgers hin öffnende V-Struktur bilden. Die radiale Eindringtiefe dieser im Radialschnitt des Planetenträgers, d.h. in einer zu seiner Umlaufachse senkrechten Schnittebene V-förmigen, als Verbindungssäulen fungierenden Brückenabschnitte kann so dimensioniert sein, dass sich diese in etwa über die halbe radial zur Umlaufachse gemessene Breite der Segmente erstreckt. Die radial innen liegenden Zonen der Brückenabschnitte können dabei Auflageflächen bilden, auf welchen sich die entsprechenden Segmente axial stützen.
-
Alternativ zu der oben beschriebenen Gestaltung der Brückenabschnitte als im Querschnitt V-förmige Säulen, können diese auch so realisiert werden, dass jeder Brückenabschnitt bei Betrachtung aus Richtung der Zentralachse eine sich zum Außenumfang des Planetenträgers hin öffnende U-Struktur oder Rinnenstruktur bildet. Es sind auch Konturen möglich, die sich zumindest abschnittsweise an dem Kopfkreis der Planetenräder orientieren und dabei Taschen Wandungen bilden in welchen Planetenräder eng umhaust aufgenommen sind.
-
An den Brückenabschnitten und an den Trägerscheibensegmenten können in vorteilhafter Weise Positioniergeometrien ausgebildet werden, welche bei Erreichen der Sollpositionen der einzelnen Bauteilsabschnitte eine gegenseitigen Positionierung und Verkettung dieser Bauteilsabschnitte aneinander bewirken.
-
Bei der oben genannten Gestaltung der Brückenabschnitte als im Querschnitt V-förmige Säulen kann jeder Brückenabschnitt so gefertigt werden, dass dieser eine erste, eine zweite und eine dritte Biegezone umfasst, wobei durch Umformung des den jeweiligen Brückenabschnitt bilden ursprünglichen Materialabschnitts ein Verkürzung der Verbindungsstrecke zwischen den in Umfangsrichtung abfolgenden Trägerscheibensegmenten erreicht wird und die abfolgenden Trägerscheibensegmente dabei derart eng benachbart angeordnet sind, dass sich diese zur Trägerscheibe zusammenschließen und in dieser Position dann über jeweils eine Schweißnaht miteinander verbindbar sind.
-
Der erfindungsgemäße Planetenträger kann in vorteilhafter Weise derart gestaltet werden, dass wenigstens eine der sich aus Segmenten zusammensetzenden Trägerscheiben als Ringscheibe ausgebildet ist, die dann in fertig gestelltem Zustand des Planetenträgers eine zentrale Bohrung umsäumt.
-
Das erfindungsgemäße Konzept wird in vorteilhafter Weise zur Fertigung eines Planetenträgers herangezogen, bei welchem sich jede Trägerscheibe aus vier Segmenten zusammensetzt. Das erfindungsgemäße Konzept eignet sich jedoch auch für die Umsetzung mit mehreren Segmenten, insbesondere drei oder auch fünf Segmenten.
-
Es ist weiterhin auch möglich, das erfindungsgemäße Konzept in einer Weise umzusetzen, bei welcher die einzelnen Segmentkonturen unterschiedlich sind, oder zudem profiliert ausgebildet, insbesondere auch noch mit Sicken und ggf. Durchbrüchen versehen sind. Weiterhin ist es in vorteilhafter Weise möglich, in dem Materialzuschnitt durch plastische Umformung Zonen mit erhöhter Wanddicke zu realisieren, so dass beispielsweise im Bereich der später zur Aufnahme der Planetenachsen vorgesehenen Bohrungen eine Wandungsverdickung vorliegt, welche zu einer Reduzierung der Flächenpressung im Auflagebereich und zu einer lokalen Ausseifung der jeweiligen Trägerscheibe führt.
-
Die eingangs angegebene Aufgabe wird gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Planetenträgers der eine zum Umlauf um eine Zentralachse vorgesehenen erste Trägerscheibe, sowie eine ebenfalls zum Umlauf um jene Zentralachse vorgesehenen zweite Trägerscheibe umfasst, die in Richtung der Zentralachse axial von der ersten Trägerscheibe beabstandet ist, und über Brückenabschnitte mit der ersten Trägerscheibe verbunden ist, und sich dabei jede der Trägerscheiben aus mehreren in Umfangsrichtung abfolgend aneinander gebundenen Trägerscheibensegmenten zusammensetzt, wobei im Rahmen eines Materialbearbeitungsschrittes die jeweils abfolgenden Trägerscheibensegmente als Ausschnitte eines Ausgangsmateriales gefertigt werden, derart, dass die Trägerscheibensegmente unter Belassung eines Verbindungsmaterialabschnitts miteinander verkettet sind, wobei im Rahmen eines zeitlich nachfolgenden Umformschrittes jene oben genannten Brückenabschnitte aus dem Verbindungsmaterialabschnitt gefertigt werden.
-
Der zunächst mit einer speziellen Konturierung gefertigte relativ schmale Segmentketten-Zuschnitt umfasst alle Materialabschnitte des zu fertigenden Planetenträgers und hält diese in der Art einer im wesentlichen starren, zunächst flachen Kette zusammen. Die Positionierung der einzelnen Materialabschnitte zueinander erfolgt durch plastische Umformung des Zuschnitts, primär unter Bildung von Biegezonen mit einem relativ geringen Umformgrad, d.h. einer auf eine Abkantzone beschränkten Biegung von weniger als 180°, insbesondere 90° um eine im wesentlichen geradlinige Biegeachse.
-
Das Ausgangsmaterial kann insbesondere im Rahmen eines dem Schneid- oder Stanzvorgang vorausgehenden Bearbeitungsschrittes geprägt und profiliert werden, so dass z.B. Zonen mit Materialverdickungen oder Sicken entstehen. Hierdurch wird es möglich die Strukturfestigkeit des Planetenträgers weiter zu erhöhen.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
-
1a eine perspektivische Darstellung zur Veranschaulichung des Aufbaues eines erfindungsgemäßen, aus einem schmalen Blechstreifen gefertigten Planetenträgers mit radial offenen Planetentaschen und vom Außenrand her radial eintauchenden, im Querschnitt V-förmigen Brückenabschnitten;
-
1b eine Radialschnittdarstellung des erfindungsgemäßen Planetenträgers nach 1a, insbesondere zur Veranschaulichung des Querschnitts der Brückenabschnitte;
-
2 eine Darstellung zur Veranschaulichung der Fertigung des erfindungsgemäßen Planetenträgers nach 1a aus einem schmalen Blechstreifen unter Bildung eines zunächst alle Segmente miteinander verkettet zusammenhaltenden speziell konturierten segmentkettenartigen Zuschnitts;
-
3a eine perspektivische Darstellung des Planetenträgers nach 1a in einem nunmehr mit Planeten bestückten Zustand;
-
3b eine teilweise aufgebrochene perspektivische Darstellung des Planetenträgers nach 3a in einem mit Planeten bestückten Zustand, zur Veranschaulichung der Gestaltung der Lagerstellen der Planeten.
-
Ausführliche Beschreibung der Figuren
-
Die Darstellung nach 1a zeigt in Form einer perspektivischen Darstellung einen erfindungsgemäßen Planetenträger 3 mit einer zum Umlauf um eine Zentralachse X vorgesehenen ersten Trägerscheibe 1, einer ebenfalls zum Umlauf um jene Zentralachse X vorgesehenen zweiten Trägerscheibe 2, die in Richtung der Zentralachse X axial von der ersten Trägerscheibe 1 beabstandet ist, und Brückenabschnitten 4, zur Koppelung der ersten Trägerscheibe 1 mit der zweiten Trägerscheibe 2.
-
Jede der beiden Trägerscheiben 1, 2 setzt sich aus mehreren in Umfangsrichtung abfolgend aneinander gebundenen Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd zusammen, wobei die jeweils abfolgenden Trägerscheibensegmente als Ausschnitte eines Ausgangsmateriales gefertigt sind die unter Belassung eines Verbindungsmaterialabschnitts 4´ miteinander verkettet sind, wobei wiederum die Brückenabschnitte 4 aus jenem Verbindungsmaterialabschnitt 4´ gefertigt sind.
-
Das zur Fertigung des Planetenträgers verwendete Ausgangsmaterial ist dabei ein Blechmaterial, insbesondere ein schmaler Bandblechmaterialstreifen. Die in Umfangsrichtung abfolgend benachbarten Trägerscheibensegmente 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd sind miteinander durch Kehlnähte W1, W2, W3, W4 verschweißt. Die Brückenabschnitte 4 sind mit langlochartigen Durchbrechungen 4a versehen.
-
Wie aus der Darstellung nach 1a weiter ersichtlich, ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel jeder Brückenabschnitt 4 derart gestaltet, dass dieser bei Betrachtung aus Richtung der Zentralachse X eine sich zum Außenumfang des Planetenträgers hin öffnende V-Struktur bildet. An den Brückenabschnitten 4 und an den Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd sind Positioniergeometrien P ausgebildet, zur gegenseitigen Positionierung dieser Bauteilsabschnitte aneinander.
-
Jeder Brückenabschnitt 4 weist hier eine erste, eine zweite und eine dritte Biegezone B1, B2, B3 auf, wobei durch Umformung des den jeweiligen Brückenabschnitt 4 bilden ursprünglichen Materialabschnitts 4´ eine Verkürzung der Verbindungsstrecke zwischen den in Umfangsrichtung abfolgenden Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd erreicht wird und die abfolgenden Trägerscheibensegmente dabei derart eng benachbart zu liegen kommen, dass diese über die genannten Schweißstellen W1, W2, W3, W4 verbindbar sind.
-
In dem jeweils zur Bildung eines kompletten Planetenträger vorgesehenen Zuschnitt sind alle Segmente einer Scheibe, sowie auch die jeweils gemeinsam eine Planetentasche bildenden axial benachbarten Segmente über den zur Bildung des Brückenabschnitts vorgesehenen Materialabschnitt miteinander verbunden. Der Zuschnitt ist damit ein Segmentskellet mit zwei Segmentreihen und einer die abfolgenden Segmente jeweils verbindenden Mittelsäule.
-
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind beide Trägerscheiben 1, 2 als Ringscheiben ausgebildet die eine zentrale Bohrung definieren. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel setzt sich jede Trägerscheibe 1, 2 aus vier Segmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd zusammen.
-
Die Darstellung nach 1b veranschaulicht in Form einer Radialschnittdarstellung den Aufbau des Planetenträgers 3 insbesondere hinsichtlich der Konturierung der zur Bildung seiner Trägerscheiben 1, 2 miteinander verbundenen Trägerscheibensegmente 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd sowie hinsichtlich der Querschnitte der Brückenabschnitte 4. Unter diesen Brückenabschnitten 4 findet sich ein Brückenabschnitt 41 der sich von den übrigen Brückenabschnitten 4 dadurch unterscheidet, dass er sich aus dem Anfangsabschnitt 41a und dem Endabschnitt 41b des zur Bildung des Planetenträgers verwendeten Materialzuschnitts zusammensetzt. Der Anfangsabschnitt 41a und der Endabschnitt 41b weisen hierbei Fügeflanken 41a´ und 41b´ auf die in der hier erkennbaren Funktionsposition eng benachbart zu liegen kommen und durch eine Schweißnaht, beispielsweise eine Laser-Schweißnaht stofflich verbunden sind. Die übrigen Brückenabschnitte 4 sind hinsichtlich ihres Aufbaus identisch ausgeführt und umfassen jeweils die bereits in Verbindung mit 1a angesprochenen Biegeabschnitte Über die Biegeabschnitte B1, B3 sind die Innenflanken 4b, 4c der Brückenabschnitte 4 mit Außenrandstegen 4d, 4e verbunden. Diese Außenrandstege sind wiederum über Biegeabschnitte B4, B5 (vgl. 1a) mit dem entsprechenden Trägerscheibensegment 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd verbunden. Während die Biegeachsen der Biegestellen B1, B2, B3 im wesentlichen parallel zur Zentralachse X ausgerichtet sind, verlaufen die Biegeachsen der Biegestellen B4, B5 (vgl. 1a) im wesentlichen parallel zu den durch Trägerscheiben definierten Scheibenebenen und hierbei wiederum im wesentlichen tangential zum jeweiligen Randbereich der entsprechenden Trägerscheibe 1, 2.
-
In den Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd sind Durchgangsbohrungen H1, H2 ausgebildet. Die Zentralachsen Y derselben sind auf einem Teilkreis C angeordnet. Die Brückenabschnitte 4, 41 sind derart dimensioniert und ausgebildet, dass diese radial von außen her den Teilkreis C der Durchgangsbohrungen H1, H2 durchqueren, oder zumindest an diesen nahe heranragen. Die Trägerscheibensegmente 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd können auch so ausgebildet sein, dass diese sich in ihrer Scheibenebene über den Innenbereich der Brückenabschnitte 4, 41 erstrecken und diese dann nach beidseitig als durchgängige Ringscheiben flach abdecken. In diesem Falle ergibt sich dann die Möglichkeit die Schweißnähte W1, W2, W3, W4 etwas länger auszubilden und damit höhere Festigkeiten zu realisieren. Zudem wird es möglich, die Flanken 4b, 4c der Brückenabschnitte 4 so auszubilden, dass diese mit ihren Randabschnitten zinkenartig in komplementäre Durchbrechungen der Trägerscheibensegmente eintauchen und dadurch eine zusätzliche Verbindung benachbarter Trägerscheibensegmente einer Trägerscheibe bewirken.
-
Die Darstellungsgruppe nach 2 veranschaulicht die Herstellungsweise und den Herstellungsprozess des erfindungsgemäßen Planetenträgers nach 1a aus einem schmalen Ausgangsblechmaterialstreifen MS. Aus dem Ausgangsblechmaterialstreifen wird durch einen Schneid- oder Stanzvorgang ein segmentkettenartiger Zuschnitt gebildet, der als solcher mehrere Paare von zukünftigen Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd aufweist, wobei in Längsrichtung und abfolgende Paare, sowie seitlich benachbart liegende Paare jene Segmente eben wie oben beschrieben zunächst durch Materialabschnitte 4´ verbunden sind die später Bestandteil des Planetenträgers 3 werden und hierbei dann als Brückenabschnitte 4 fungieren.
-
Für die Fertigung eines Planetenträgers für vier Planetenräder wird der Träger so konzeptioniert, dass jede Trägerscheibe 1, 2 desselben sich aus vier Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd zusammensetzt. Zwei im fertigen Planetenträger eine Planetentasche definierende und insoweit unter Belassung eines Taschenraums benachbarte Trägerscheibensegmente, z.B. 1Sa, 2Sa sind dabei über Außenrandstege 4d, 4e miteinander verbunden, wobei die Länge dieser Stege 4d, 4e im wesentlichen der axialen Taschentiefe, zzgl. des Materialverbrauches für zwei 90° Kantungen entspricht, zwischen den abfolgenden Außenrandstegen 4d, 4e ein Planetenfenster 4f verbleibt und die Außenrandstege 4d, 4e eine Außenmantelfläche definieren, die sich als flache, oder entsprechend dem Außenradius des Planetenträgers 3 schwach konvex gewölbte Zylinderfläche darstellt. An diese Außenrandstege 4d, 4e schließen sich an den, den Planetenfenstern 4f abgewandten Randbereichen jene Flanken 4b, 4c an, welche dann in Endposition die radial einwärts eintauchenden Wandungsbereiche der Brückenabschnitte 4 bilden.
-
Im Rahmen des Heraustrennens des Zuschnitts aus dem Ausgangsmaterial wird eine Kette gebildet die insgesamt acht abfolgende und untereinander verbundene Trägerscheibensegmente 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd, 2Sa, 2Sb, 2Sc, 2Sd umfasst.
-
Im Rahmen eines Umformschrittes werden dann vorzugsweise zunächst die jeweils gemeinsam eine Planetentasche definierenden Trägerscheibensegmente 1Sa, 2Sa abgekröpft. Dann kann der so gebildete Kasten entweder in einem Presswerkzeug gekrümmt werden, so dass das Trägerscheibensegmentpaar zu einem Torussegment umgeformt wird. Es ist auch möglich, die Zuschnittskontur der Trägerscheibensegmente so zu wählen, dass auf diesen Umformschritt verzichtet werden kann, und unmittelbar nach dem Abkröpfen der benachbarten Trägerscheibensegmente schon ein Modul entsteht das ein Torussegment darstellt.
-
In die nunmehr gefertigten zusammenhängenden Torussegmente können dann die Bohrungen zur Aufnahme der Planetenachsbuchsen eingebracht werden. Diese Bohrungen können auch schon im Wege der Zuschnittsbildung in die Trägerscheibensegmente eingebracht werden, oder auch erst im Rahmen späterer Bearbeitungsschritte, z.B. wenn die Hauptgeometrie des Planetenträgers durch nach Erkalten der Schweißstellen feststeht.
-
Die untereinander über die Materialabschnitte 4´ verketteten Torussegmente werden nunmehr in eine Matrize eingelegt, in welcher die Materialabschnitte 4´ mit einem Stempel und vorzugsweise in einem Gegengesenk zu den im Radialschnitt V-förmigen Brückenabschnitten 4 umgeformt werden. Hierbei nähern sich aufgrund der eintretenden Faltung des Materialabschnitts 4 jene Trägerscheibensegmente einander an und bilden die jeweilige Trägerscheibe.
-
Die im Wege der plastischen Umformung entsprechend positionierten Abschnitte des Planetenträgers 3 werden nunmehr verschweißt. Die Verschweißung erfolgt derart, dass die Brückenabschnitte 4 mit den Trägerscheiben 1, 2 zusätzlich stofflich verbunden werden und auch die abfolgenden Trägerscheibensegmente miteinander stofflich verbunden werden. Die am vordersten Torussegment und am hintersten Torussegment verbleibenden Flanken 41a´, 41b´ werden im Bereich ihrer radial innen liegenden Enden zusätzlich miteinander verschweißt.
-
Der so gefertigte Planetenträger 3 kann in einer weiteren Matrize nachkalibriert und vorzugsweise im Bereich endmaßrelevanter Abschnitte spanabhebend nachgearbeitet werden. So können insbesondere die Bohrungen zur Aufnahme der Planetenachsbuchsen und die Innenkontur der Innenbohrungen des Planetenträgers nachgearbeitet werden. Der Planetenträger 3 kann dann weiterhin auch noch einem Wuchtvorgang unterzogen werden.
-
Die Darstellung nach 2 veranschaulicht damit letztlich ein Verfahren zur Herstellung eines Planetenträgers der eine zum Umlauf um eine Zentralachse vorgesehenen erste Trägerscheibe, sowie eine ebenfalls zum Umlauf um jene Zentralachse vorgesehenen zweite Trägerscheibe umfasst, die in Richtung der Zentralachse axial von der ersten Trägerscheibe beabstandet ist, und über Brückenabschnitte mit der ersten Trägerscheibe verbunden ist, wobei sich dabei jede der Trägerscheiben aus mehreren in Umfangsrichtung abfolgend aneinander gebundenen Trägerscheibensegmenten zusammensetzt, wobei im Rahmen eines Materialbearbeitungsschrittes die jeweils abfolgenden Trägerscheibensegmente als Ausschnitte eines Ausgangsmateriales gefertigt werden, derart, dass die Trägerscheibensegmente unter Belassung eines Verbindungsmaterialabschnitts miteinander verkettet sind, wobei im Rahmen eines zeitlich nachfolgenden Umformschrittes jene oben genannten Brückenabschnitte aus dem Verbindungsmaterialabschnitt gefertigt werden.
-
Die Darstellung nach 3a zeigt in Form einer perspektivischen Darstellung einen erfindungsgemäßen Planetenträger in einem bereits mit Planetenrädern 10 bestückten Montagezustand. Die Trägerscheibensegmente 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd sind über die angedeuteten Schweißnähte W1, W2, W3, W4 miteinander verschweißt. Zudem sind wie angedeutet auch die Innenendbereiche der Brückenabschnitte 4 nochmals mit den Trägerscheibensegmenten 1Sa, 1Sb, 1Sc, 1Sd verschweißt.
-
Die Darstellung nach 3b zeigt den Planetenträger nach 3a in teilweise aufgebrochener Darstellung, zur Veranschaulichung der Gestaltung der Lagerstellen der Planeten 10. Die Lagerung der Planeten 10 wird hierbei durch Achsbuchsen 11 bewerkstelligt, die in enger Passung in den Bohrungen 9 der Trägerscheiben 1, 2 sitzen. Auf den Achsbuchsen 11 sitzen jeweils Nadelkränze 12, die axial durch Anlaufringe 13 geführt sind. Die Nadelkränze 12 rollen unmittelbar auf den in den Planeten 10 ausgebildeten zylindrischen Laufbohrungen 14.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-