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Die vorliegende Erfindung betrifft Kraftfahrzeuge und insbesondere ein Ablagefach für ein Kraftfahrzeug.
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Es ist beispielsweise aus der
CN-202413635 bekannt, ein Ablagefach bereitzustellen, das Teil einer Mittelkonsole bildet, die ein geschlossenes Fach bereitstellt, in dem Artikel verstaut werden können, so dass sie nicht mehr sichtbar sind. Zugriff auf das geschlossene Fach wird durch einen schwenkbaren Deckel in der Form einer Armlehne für einen Benutzer des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
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Problematisch bei einer derartigen Anordnung ist, dass sich große Artikel wie beispielsweise eine Damenhandtasche oder eine kleine Einkaufstasche oft nicht in dem geschlossenen Fach unterbringen lassen. Ein weiteres Problem bei einer derartigen Anordnung besteht darin, dass die Armlehne angehoben werden muss, wenn ein Artikel verstaut oder aus einem derartigen geschlossenen Fach herausgeholt werden soll, um Zugriff zu erhalten und die Armlehne vorübergehend nicht verwendet werden kann.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Ablagefach für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, mit dem die Probleme in Verbindung mit dem oben genannten Stand der Technik kosteneffektiv und einfach überwunden werden.
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Nach einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Ablagefach für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, wobei das Ablagefach zwei Seitenwände, eine Vorderwand, eine Rückwand, einen Boden und einen beweglichen Deckel hat, wobei die Vorderwand zwischen einer ersten, im Wesentlichen aufrechten Position, in der sie in Kombination mit den anderen Wänden, dem Boden und dem Deckel einen großen, geschlossenen Staubereich definiert, und einer zweiten, im Wesentlichen horizontalen Position, in der ein großer offener Staubereich gebildet ist, beweglich ist.
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Wenn die Vorderwand in der zweiten Position ist, kann sie vorzugsweise in Kombination mit den anderen Wänden und dem Deckel den großen offenen Staubereich definieren.
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Vorteilhafterweise kann, wenn die Vorderwand in der zweiten Position ist, durch die vier Wände und den Boden ein zweiter kleiner geschlossener Staubereich zwischen der Vorderwand und dem Boden definiert werden.
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Vorzugsweise kann die Vorderwand an einem unteren Ende schwenkbar verbunden sein, damit sie sich zwischen der ersten und der zweiten Position drehen kann.
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Der Deckel kann eine Armlehne für einen Benutzer des Kraftfahrzeugs sein.
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Das Ablagefach kann als Teil einer Mittelkonsole ausgebildet sein, und die Mittelkonsole kann ferner einen länglichen Vorderabschnitt umfassen, der sich vom Ablagefach nach vorne erstreckt.
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Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug mit einem Ablagefach bereitgestellt, das gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung konstruiert ist.
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Die Erfindung wird nun beispielhaft unter Bezug auf die beiliegende Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
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1 eine bildliche Darstellung einer Mittelkonsole mit einem gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung konstruierten Ablagefach,
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2 eine Ansicht in der Richtung von Pfeil ‚A‘ in 1 mit einer Darstellung einer Rückwand des Ablagefachs,
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3 einen Querschnitt entlang einer Längsmittellinie der Mittelkonsole mit einer Darstellung einer Vorderwand des Ablagefachs in einer ersten aufrechten Position,
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4 einen Querschnitt entlang der Längsmittellinie der Mittelkonsole mit einer Darstellung der Vorderwand in einer zweiten aufrechten Position und
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5 eine schematische Draufsicht eines Kraftfahrzeugs nach einem zweiten Aspekt der Erfindung mit einer Darstellung des Ortes der Mittelkonsole in einem Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs.
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Es versteht sich, dass die Figuren nur beispielhaft und nicht maßstabsgetreu sind und keine gestylten Bauteile für den Einsatz bei einem tatsächlichen Kraftfahrzeug darstellen.
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Unter besonderem Bezug auf 5 wird dort ein Kraftfahrzeug 100 mit vier Laufrädern 105, einem Motor 101, der sich in einem Motorraum 102 des Kraftfahrzeugs 100 befindet, Vorder- und Rücksitzen 107, 108, die in einem Fahrgastraum 103 des Kraftfahrzeugs 100 montiert sind, und einem Kofferraum 104 dargestellt.
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Das Kraftfahrzeug 100 umfasst ferner ein Armaturenbrett 106, das sich an einem vorderen Ende des Fahrgastraums 103 durch diesen erstreckt, ein Lenkrad 109 und eine Mittelkonsole 10, die mindestens teilweise zwischen den Vordersitzen 107 angeordnet ist.
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Die Mittelkonsole 10 weist einen vorderen Abschnitt 11 mit einer oberen Platte 11U und einen Ablagefachabschnitt 12 mit einer Armlehne 18 auf.
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In dem gezeigten Beispiel ist ein vorderes Ende des länglichen Abschnitts 11 mit einem unteren Teil des Armaturenbretts 106 verbunden oder wirkt mit diesem zusammen; dies braucht jedoch nicht der Fall zu sein, und der vordere Abschnitt 11 kann enden, bevor er das Armaturenbrett 106 erreicht. Außerdem brauchen das Ablagefach 12 und der vordere Abschnitt 11 nicht ein einziges Bauteil zu sein, sondern können getrennte Bauteile sein, und in manchen Ausführungsformen ist es möglich, dass kein vorderer Abschnitt 11 vorliegt, sondern nur ein Ablagefach 12, das am Kraftfahrzeug 100 angebracht ist.
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Mit Bezug auf 1 bis 4 wird die Mittelkonsole 10 nun eingehender beschrieben.
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Die Mittelkonsole 10 weist den Ablagefachabschnitt 12 und den vorderen Abschnitt 11 auf.
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Der vordere Abschnitt 11 hat eine obere Platte 11U und zwei herabhängende Seitenwände 11S. In der Praxis kann die obere Platte 11U eine Öffnung für den Durchgang eines Schaltknüppels und/oder Handbremshebels und mehrere andere Öffnungen zur Unterbringung von Schaltern aufweisen und kann, wie durch die gestrichelte Linie 11U‘ in 3 und 4 angedeutet, am vorderen Ende nach oben gekröpft sein.
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Das Ablagefach 12 wird durch zwei Seitenwände 13, 14, eine Rückwand 15, eine Vorderwand 20, einen Boden 17 und einen Deckel in der Form einer Armlehne 18 definiert. Die Armlehne 18 ist über nicht gezeigte Scharniermittel scharniermäßig mit einem oberen Ende der Rückwand 15 verbunden. Es versteht sich, dass die Armlehne 18 als Alternative über Scharniermittel scharniermäßig mit einer der Seitenwände 13, 14 verbunden sein könnte oder gleiten könnte, um Zugriff auf das Innere des Ablagefachs 12 zu gewähren.
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Die Rückwand 15 und die Seitenwände 13, 14 sind alle im Wesentlichen vertikal angeordnet, so dass sie „aufrechte“ Wände bilden, und die Vorderwand 20 kann zwischen einer ersten Position (wie in 1 und 3 gezeigt), in der sie aufrecht ist, und einer zweiten Position oder „Verstau“-Position (wie in 4 gezeigt), in der sie im Wesentlichen horizontal angeordnet ist, bewegt werden.
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In der gezeigten Ausführungsform sind die beiden Seitenwände 13, 14 des Ablagefachs 12 einstückig mit den Seitenwänden 11S des vorderen Abschnitts 11 ausgebildet, was jedoch nicht der Fall sein muss.
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Die beiden Seitenwände 13, 14 des Ablagefachs 12 definieren zusammen mit der oberen Platte 11U des vorderen Abschnitts 11 und einer unteren Fläche der Armlehne 18 eine Öffnung oder Zugriffsöffnung 16, die von der Vorderwand 20 verschlossen oder geöffnet wird, je nachdem, ob die Vorderwand 20 in der ersten Position bzw. der zweiten Position ist.
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Die Vorderwand 20 ist an einem unteren Ende über nicht gezeigte Scharniermittel schwenkbar entweder mit den beiden Seitenwänden 13, 14 oder der oberen Platte 11U des vorderen Abschnitts 11 verbunden. Ein nicht gezeigtes Riegelmittel ist vorgesehen, um die Vorderwand 20 in der ersten Position zu halten. Wenn das Riegelmittel von einem Benutzer des Kraftfahrzeugs 100 freigegeben wird, kann die Vorderwand 20 aus der ersten Position in die zweite Position bewegt werden.
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Eine Stütze 25, die in der Form eines sekundären Riegels vorliegen kann, ist in diesem Fall an einer Innenfläche der Rückwand 15 vorgesehen, um ein freies Ende der Vorderwand 20 zu stützen, wenn die Vorderwand 20 in die zweite Position bewegt wird. Es versteht sich, dass die Stütze 25 durch andere Mittel zum Stützen des freien Endes der Vorderwand 20, wenn sie sich in der zweiten Position befindet, ersetzt werden könnte.
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An der Vorderwand 20 könnte ein Griff oder eine Zugschnur vorgesehen sein, um dabei zu helfen, die Vorderwand 20 zwischen der zweiten und der ersten Position zu bewegen. Als Alternative könnte ein Mechanismus vorgesehen sein, der die Vorderwand 20 in die erste Position vorspannt, so dass sie automatisch in die erste Position zurückkehrt, wenn sie nicht in der zweiten Position verriegelt ist. Eine abgesetzte, vom Benutzer betätigbare Freigabetaste bzw. ein abgesetzter, vom Benutzer betätigbarer Freigabehebel könnte vorgesehen sein, um den Riegel freizugeben, der die Vorderwand in der zweiten Position hält. Der Riegel könnte elektrisch oder manuell betätigbar sein.
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Mit speziellem Bezug auf 3 zeigt die Darstellung die Vorderwand 20 in ihrer ersten oder „aufrechten“ Position.
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Wenn die Vorderwand 20 in dieser Position ist, definiert sie in Kombination mit den beiden Seitenwänden 13, 14, der Rückwand 15, dem Boden 17 und der Armlehne 18 einen großen geschlossenen Staubereich 30.
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Es können Artikel im großen Staubereich 30 verstaut werden, und durch Anheben der Armlehne 18, so dass sie nach oben schwenkt, kann auf den großen Staubereich 30 zugegriffen werden.
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Es versteht sich, dass Schlösser vorgesehen werden könnten, um die Vorderwand 20 in der ersten Position und die Armlehne 18 in der unteren oder geschlossenen Position zu verriegeln, um für einen sicheren großen Staubereich zu sorgen.
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Speziell in 4 wird die Vorderwand 20 in ihrer zweiten oder „verstauten“ Position gezeigt.
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Wenn die Vorderwand 20 in dieser Position ist, definiert sie in Kombination mit den beiden Seitenwänden 13, 14, der Rückwand 15 und der Armlehne 18 einen großen offenen Staubereich 40.
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Über die Zugriffsöffnung 16 (siehe 1) oder durch Anheben der Armlehne 18, so dass sie nach oben schwenkt, können Artikel im großen offenen Staubereich 40 verstaut werden und es kann auf den großen offenen Staubereich 40 zugegriffen werden. 4 zeigt den punktierten Umriss eines großen Artikels in der Form einer Damenhandtasche 42. Es versteht sich, dass die Damenhandtasche 42 zwar für das Verstauen im großen geschlossenen Staubereich 30 zu lang ist, aber im großen offenen Staubereich 40 untergebracht werden kann, weil sie sich aus der Zugriffsöffnung 16 heraus erstrecken kann, so dass sie teilweise auf der oberen Platte 11U des vorderen Abschnitts 11 der Mittelkonsole 10 liegt. Es versteht sich, dass die Handtasche 42 in den großen offenen Staubereich 40 platziert werden kann, ohne dass die Armlehne 18 bewegt werden muss, und dass die Armlehne 18 daher während dieser Zeit benutzbar bleibt.
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Artikel können daher ohne Beeinflussung der Nutzung der Armlehne 18 durch einen Benutzer des Kraftfahrzeugs 100 in den großen offenen Staubereich 40 platziert oder daraus entnommen werden.
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Im Falle der gezeigten Ausführungsform wird durch die vier Wände 13, 14, 15, 20 und den Boden 17 zwischen der Vorderwand 20 und dem Boden 17 ein zweiter kleiner geschlossener Staubereich 50 definiert, wenn die Vorderwand 20 in der zweiten oder „verstauten“ Position ist. In anderen Ausführungsformen kann ein zweiter kleiner Staubereich nicht vorgesehen sein, wenn die Vorderwand 20 in ihrer zweiten Position beispielsweise nach unten auf den Boden 17 klappt.
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Der zweite geschlossene Staubereich 50 ist zum Verstauen von kleinen Gegenständen wie beispielsweise, und ohne Beschränkung darauf, einem Mobiltelefon, einer Sonnenbrille oder Schlüsseln nützlich.
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Ein Vorteil des kleinen geschlossenen Staubereichs 50 besteht darin, dass etwaige im kleinen geschlossenen Staubereich 50 verstaute Artikel nicht sichtbar sind, wenn sie im geparkten Kraftfahrzeug 100 zurückgelassen werden, während die Vorderwand 20 in der zweiten Position ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass im kleinen geschlossenen Staubereich 50 verstaute Artikel nicht versehentlich entfernt werden, wenn ein Artikel aus dem großen offenen Staubereich 40 entfernt wird.
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Es versteht sich, dass ein Schloss zum Verriegeln der Vorderwand 20 in der zweiten Position vorgesehen werden könnte, um einen kleinen sicheren Staubereich zu schaffen.
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Die Erfindung ist zwar mit Bezug auf eine Ausführungsform beschrieben worden, bei der die Vorderwand an einem unteren Ende schwenkbar verbunden ist, wodurch sie sich zwischen der ersten und zweiten Position drehen kann, aber es versteht sich, dass die Vorderwand vom Ablagefach entfernbar sein könnte und Befestigungsmittel bereitgestellt werden könnten, damit die Vorderwand in der ersten Position oder in der ersten und der zweiten Position am Ablagefach befestigt werden kann.
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Beispielsweise könnten gegenüberliegende Paare vertikaler Nuten in den beiden Seitenwänden vorgesehen werden, mit denen die Vorderwand gleitend in Eingriff gebracht werden kann. In einem derartigen Fall kann die Vorderwand mit dem gegenüberliegenden Paar vertikaler Nuten in Eingriff gebracht werden, um sie in der ersten Position zu positionieren, und wird aus den vertikalen Nuten entfernt und andernorts verstaut, um den großen offenen Staubereich zu bilden.
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Als Alternative könnten in den beiden Seitenwänden gegenüberliegende Paare vertikaler und horizontaler Nuten vorgesehen werden, mit denen die Vorderwand gleitend in Eingriff gebracht werden kann. In einem derartigen Fall kann die Vorderwand mit dem gegenüberliegenden Paar vertikaler Nuten in Eingriff gebracht werden, um sie in der ersten Position zu positionieren, und kann mit dem gegenüberliegenden Paar horizontaler Nuten in Eingriff gebracht werden, um sie in der zweiten Position zu positionieren.
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Wie oben erwähnt, könnten Riegel- oder Verriegelungsmittel vorgesehen werden, um die Vorderwand in Position zu halten oder zu verriegeln.
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Für den Fachmann ist es verständlich, dass die Erfindung zwar beispielhaft unter Bezug auf eine oder mehrere Ausführungsformen beschrieben worden ist, jedoch nicht auf die offenbarten Ausführungsformen beschränkt ist, und dass alternative Ausführungsformen konstruiert werden könnten, ohne den durch die beiliegenden Ansprüche definierten Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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