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Die Erfindung betrifft eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug.
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Stand der Technik
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Scheibenwischvorrichtungen haben typischerweise einen Wischarm oder Wischhebel, wobei ein Wischblatt, an welchem eine Wischlippe befestigt ist, auf der Scheibe eines Kraftfahrzeugs bewegt wird. Der Wischerarm wird alternierend zwischen einer ersten Wendelage und einer zweiten Wendelage bewegt. Zu diesem Zweck ist der Wischerarm über die Antriebswelle mit einem Wischermotor verbunden.
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Bei aus dem Stand der Technik bekannten Scheibenwischvorrichtungen kann es insbesondere auf Windschutzscheiben mit starken Krümmungsänderungen bei schneller Fahrt vorkommen, dass das Wischblatt den Kontakt zur Scheibe verliert. Hierdurch kann es zu Schlieren- und/oder Schleierbildung kommen. Auch werden bei extremen Wetterbedingungen hohe Anforderungen an Scheibenwischvorrichtungen gestellt, beispielsweise hinsichtlich der Bewältigung und Entfernung von Wasser und/oder Schnee von der Windschutzscheibe. Insbesondere bei Schnee auf der Windschutzscheibe weisen aus dem Stand der Technik bekannten Scheibenwischvorrichtungen Nachteile auf. So baut sich bei herkömmlichen Wischern ein Schneekeil auf, was zu sich stetig erhöhenden Kräften, die auf den Wischer wirken bzw. von diesem aufgebracht werden müssen, führt. Auch kann das Sichtfeld reduziert sein, da der Schnee nicht hinreichend von der Windschutzscheibe entfernt werden kann.
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Daher ist es ein Bedürfnis, Scheibenwischvorrichtungen weiter zu verbessern, insbesondere hinsichtlich der Vermeidung von Schlieren und/oder Schleierbildung bei schneller Fahrt und hinsichtlich der Eignung zur Beseitigung von Schnee von der Windschutzscheibe.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheibenwischvorrichtung bereitzustellen, mit welcher zumindest einer oder mehrere der oben genannten Nachteile verringert werden oder im Wesentlichen nicht auftreten.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst.
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Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. Die Scheibenwischvorrichtung umfasst ein Wischblatt mit einem langgestreckten Oberteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, einem langgestreckten Unterteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, mehreren Verbindungselementen zum Verbinden des Oberteils und des Unterteils, wobei die Verbindungselemente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts voneinander beabstandet sind, und wobei die Verbindungselemente ausgelegt sind, um eine Bewegung des Oberteils und des Unterteils relativ zueinander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts zu ermöglichen. In einem Querschnitt des Wischblatt senkrecht zur Längserstreckung desselben hat das Oberteil eine erste Abmessung in einer Ebene parallel zu einer Wischebene und das Unterteil eine zweite Abmessung in einer Ebene parallel zur Wischebene, wobei die erste Abmessung des Oberteils kleiner ist als die zweite Abmessung des Unterteils.
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Gemäß Ausführungsformen der Erfindung ist eine Scheibenwischvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug bereitgestellt. Die Scheibenwischvorrichtung umfasst ein Wischblatt mit einem langgestreckten Oberteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, einem langgestreckten Unterteil, das zumindest teilweise biegbar ausgestaltet ist, mehreren Verbindungselementen zum Verbinden des Oberteils und des Unterteils, wobei die Verbindungselemente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts voneinander beabstandet sind, und wobei die Verbindungselemente ausgelegt sind, um eine Bewegung des Oberteils und des Unterteils relativ zueinander mit einer Bewegungskomponente entlang einer Längserstreckung des Wischblatts zu ermöglichen. Ein Querschnitt des Wischblatts senkrecht zur Längserstreckung desselben ist im Wesentlichen trapezförmig.
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Bevorzugte, optionale Ausführungsformen und besondere Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, den Zeichnungen und der vorliegenden Beschreibung.
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Vorteile der Erfindung
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Gemäß den hier beschriebenen Ausführungsformen können Scheibenwischvorrichtungen, und insbesondere Fin-Ray Scheibenwischvorrichtung, für Fahrzeugscheiben bereitgestellt werden, die Schlieren und/oder Schleierbildung bei schneller Fahrt vermeiden und die eine verbesserte Eignung zur Beseitigung von Schnee von der Windschutzscheibe aufweisen. Der trapezförmige Querschnitt bzw. die trapezähnlichen Form des Querschnitts des Wischblatts bietet eine reduzierte Windangriffsfläche, so dass ein windbedingtes Abheben des Wischblatts reduziert oder sogar verhindert werden kann, wodurch Schlieren und/oder Schleier bei schneller Fahrt vermieden werden. Weiter bietet die Form den Vorteil, dass in Wischrichtung wenigstens eine Kante mit einem spitzen Winkel bereitgestellt ist, die als Schneide fungiert und somit den Schnee effektiv von der Windschutzscheibe entfernt.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung sind die Verbindungselemente entlang der Längserstreckung des Wischblatts voneinander beabstandet angeordnet. Hierdurch können zwischen benachbarten Verbindungselementen Hohlräume oder Fenster vorhanden sein. Durch diese Hohlräume oder Fenster kann der Schnee effektiv abtransportiert werden, was das Entstehen einer Schneeansammlung oder eines Schneekeils beim Wischen reduziert oder verhindert.
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Gemäß typischen Ausführungsformen weist die Trapezform bzw. das Trapez zwei parallele Seiten, die als Grundseiten bezeichnet werden, und zwei diese verbindende Seiten, die als Schenkel bezeichnet werden, auf.
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Gemäß einigen Ausführungsformen bilden das langestreckte Oberteil und das langgestreckte Unterteil jeweils eine Grundseite der Trapezform bzw. der trapezähnlichen Form. In typischen Ausführungsformen ist eine Grundseite länger als die andere. Die längere der beiden Grundseiten kann dabei als Basis des Trapezes bezeichnet werden. Beispielsweise bildet das langestreckte Unterteil die Basis der Trapenzform bzw. der trapezähnlichen Form. Gemäß Ausführungsformen können die Verbindungselemente der Scheibenwischvorrichtung die Schenkel der Trapenzform bzw. der trapezähnlichen Form bilden. Eine solche Trapezform bzw. der trapezähnlichen Form bietet insbesondere eine reduzierte Windangriffsfläche oder Windauftriebsfläche und wenigstens eine Kante mit einem spitzen Winkel, die als die oben beschriebene Schneide fungieren kann. Insbesondere kann die Kante durch das langgestreckte Unterteil und einen der Schenkel gebildet werden.
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Gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen weist das langestreckte Oberteil wenigstens einen Vorsprung entlang der Längserstreckung des Wischblatts auf. In einigen Ausführungsformen weist das langestreckte Unterteil wenigstens einen Vorsprung entlang der Längserstreckung des Wischblatts auf. Der Vorsprung kann dabei als Schneide fungieren, die Schnee effektiv von der Windschutzscheibe entfernen kann, und insbesondere von dieser schält oder hobelt.
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In beispielhaften Ausführungsformen steht der wenigstens eine Vorsprung über das Trapez, und insbesondere über einen Schenkel des Trapezes, vor. Beispielsweise kann die Scheibenwischvorrichtung zwei Vorsprünge umfassen, wobei in die beiden Wischrichtungen jeweils ein Vorsprung vorgesehen ist. So kann beispielsweise das langgestreckte Unterteil über beide Schenkel der Trapezform überstehen, so dass in jede Wischrichtung eine Kante, insbesondere eine Schneidkante, gebildet ist. Dies erlaubt das Entfernen von Schnee in beide Wischrichtungen, was die Effektivität der Scheibenwischvorrichtung weiter erhöht.
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Gemäß weiteren typischen Ausführungsformen kann der wenigstens eine Vorsprung mit dem langgestreckten Unterteil integriert sein, und insbesondere können der wenigstens eine Vorsprung und das langgestreckte Unterteil aus demselben Material bestehen. Gemäß Ausführungsformen kann der wenigstens ein Vorsprung mit dem langgestreckten Oberteil integriert sein, und insbesondere können der wenigstens eine Vorsprung und das langgestreckte Oberteil aus demselben Material bestehen. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung der Scheibenwischvorrichtung.
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Beispielsweise kann die Schneidkante eine Fase aufweisen. Die Fase kann eine abgeschrägte Fläche sein, die an der Schneidkante vorhanden ist. Dies ermöglicht eine weitere Verbesserung der Effektivität beim Entfernen von Schnee von der Windschutzscheibe.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist der wenigstens eine Vorsprung oder die wenigstens eine Schneidkante aus einem Material aus der Gruppe bestehend aus: TPE (Thermoplastischem Elastomer), insbesondere TPE-S, TPE-O, TPE-U, TPE-A, TPE-V, TPE-E; Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM); Polychloropren und Naturkautschuk. Die Materialwahl des Vorsprungs und/oder der Schneidkante, erlaubt die Einstellung der physikalischen Eigenschaften des Vorsprungs und/oder der Schneidkante.
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Gemäß typischen Ausführungsformen ist am langestreckten Unterteil wenigstens eine Wischlippe angeordnet. Beispielsweise ist die Wischlippe für einen Kontakt mit der Windschutzscheibe vorgesehen. Zum Beispiel ist die Wischlippe einteilig mit dem langestreckten Unterteil ausgebildet, wobei sie insbesondere aus demselben Material bestehen kann. Gemäß einigen anderen typischen Ausführungsformen kann die Wischlippe am langestreckten Unterteil montiert sein, wobei die Wischlippe und das langestreckte Unterteil unterschiedliche Materialien umfassen können. Die Wischlippe kann abnehmbar am langetreckten Unterteil befestigt sein, so dass die Wischlippe beispielsweise bei Verschleiß oder Beschädigung ausgetauscht werden kann. Dies erlaubt eine Kostenreduktion, da bei Verschleiß der Wischlippe nicht die gesamte Scheibenwischvorrichtung ausgetauscht werden muss, sondern nur die Wischlippe. Auch kann durch die Trennung von Wischlippe und Unterteil der Scheibenwischvorrichtung für manche Applikationen u.a. eine verbesserte Materialwahl für die einzelnen Elemente erzielt werden.
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Gemäß weiteren typischen Ausführungsformen kann die Wischlippe eine im Wesentlichen L-förmige Struktur, eine im Wesentlichen C-förmige Struktur, eine einen geschlossenen Hohlraum ausbildende Struktur, oder eine U-förmige Struktur sein. Weiterhin kann die Struktur eventuell auch mehrlagig sein, wobei mehrere Lagen die Wischlippe bilden. Durch die mehrlagige Ausgestaltung kann bei Verschleiß der Wischlippe oder Wischkante eine Lage entfernt bzw. abgeschält werden, was die Lebensdauer der Scheibenwischvorrichtung erhöht.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist die wenigstens eine Wischlippe aus einem Material aus der Gruppe bestehend aus: TPE (Thermoplastischem Elastomer), insbesondere TPE-S, TPE-O, TPE-U, TPE-A, TPE-V, TPE-E; Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM); Polychloropren und Naturkautschuk. Die Materialwahl der Wischkante, erlaubt die Einstellung der physikalischen Eigenschaften der Wischkante.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
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1A eine schematische Darstellung einer Scheibenwischvorrichtung gemäß dem Stand der Technik,
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1B eine schematische Darstellung eines Querschnitts des Wischblatts der Scheibenwischvorrichtung nach 1A,
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2A eine schematische Darstellung einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung,
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2B eine schematische Darstellung eines Querschnitts des Wischblatts der Scheibenwischvorrichtung nach 2A,
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3 einen Sichtfeld-Vergleich zwischen der Scheibenwischvorrichtung gemäß dem Stand der Technik und der Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung,
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4A, 4B und 4C schematische Darstellungen einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung zur Entfernung von Schnee von einer Windschutzscheibe,
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5 eine schematische Darstellung einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung,
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6A eine schematische Darstellung eines Wischblatts einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung in einer Grundstellung,
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6B eine schematische Darstellung des Wischblatts einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung nach 6A in einer an eine Scheibe angelegten Stellung,
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7A eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung in Form eines Wischerarms mit integriertem Wischblatt in einer Grundstellung,
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7B eine schematische Darstellung des Wischerarms mit integriertem Wischblatt nach 7A in einer an eine Scheibe angelegten Stellung, und
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8 eine schematische perspektivische Darstellung eines Wischerarms einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Im Folgenden werden, sofern nicht anders vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
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1A zeigt eine schematische Darstellung einer Scheibenwischvorrichtung 40 gemäß dem Stand der Technik, und 1B zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts des Wischblatts der Scheibenwischvorrichtung nach 1A.
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Die herkömmliche Scheibenwischvorrichtung 40 umfasst ein Wischblatt 41 mit einer Längserstreckung 8 und mit einem Oberteil 42 und einem Unterteil 43, die durch mehrere Verbindungselement 18 verbunden sind. Der Querschnitt des Wischblatts 41 der herkömmlichen Scheibenwischvorrichtung 40 weist einen im Wesentlichen rechteckigen oder quadratischen Querschnitt auf. Der in 1B gezeigte Querschnitt verläuft entlang der in 1A mit Bezugszeichen 44 bezeichneten Linie.
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Die herkömmliche Scheibenwischvorrichtung 40 kann ein wischblattseitiges Befestigungsteil 45 aufweisen, das ausgelegt ist, um an einem Befestigungselement beispielsweise am Kraftfahrzeug verbunden zu werden. So kann die Scheibenwischvorrichtung insbesondere lösbar am Fahrzeug befestigt werden.
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Der rechteckiger oder quadratischer Querschnitt der herkömmlichen Scheibenwischvorrichtung 40 bietet eine erhöhte Windangriffsfläche, wodurch es bei schneller Fahrt vorkommen kann, dass das Wischblatt den Kontakt zur Scheibe verliert. Hierdurch kann es zu Schlieren- und/oder Schleierbildung kommen. Auch führt der rechteckige oder quadratische Querschnitt beispielsweise bei Schnee auf der Windschutzscheibe dazu, dass sich ein Schneekeil am Wischblatt aufbaut, was zu sich stetig erhöhenden Kräften führt, die auf den Wischer wirken bzw. von diesem aufgebracht werden müssen. Auch kann das Sichtfeld reduziert sein, da beispielsweise der Schnee nicht hinreichend von der Windschutzscheibe entfernt werden kann.
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Diese Nachteile können durch die Scheibenwischvorrichtung gemäß den Ausführungsformen der Offenbarung vermieden werden.
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Gemäß den hier beschriebenen Ausführungsformen werden Scheibenwischvorrichtungen, und insbesondere Fin-Ray Scheibenwischvorrichtung, für Fahrzeugscheiben mit trapezförmigem Querschnitt bereitgestellt. Die Scheibenwischvorrichtungen können so eine Schlieren- und/oder Schleierbildung bei schneller Fahrt vermeiden und weisen weiter eine verbesserte Eignung zur Beseitigung von Schnee von der Windschutzscheibe auf. Insbesondere bietet der trapezförmige Querschnitt des Wischblatts bietet eine reduzierte Windauftriebsfläche, so dass ein windbedingtes Abheben des Wischblatts reduziert oder sogar vermieden werden kann, wodurch Schlieren und/oder Schleier bei schneller Fahrt vermieden werden. Weiter bietet die Trapezform den Vorteil, dass in Wischrichtung wenigstens eine Kante mit einem spitzen Winkel bereitgestellt ist, die als Schneide fungiert und somit den Schnee effektiv von der Windschutzscheibe entfernt, und insbesondere schält oder hobelt.
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2A zeigt eine schematische Darstellung einer Scheibenwischvorrichtung 50 gemäß Ausführungsformen der Offenbarung, und 2B zeigt eine schematische Darstellung eines Querschnitts des Wischblatts 51 der Scheibenwischvorrichtung 50 nach 2A entlang der Linie 54.
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Die Ausgestaltung der Scheibenwischvorrichtung für die hier beschriebenen Ausführungsformen können bei den exemplarisch in den 6A, 6B, 7A, 7B und 8 beschrieben Scheibenwischvorrichtungen, insbesondere Fin-Ray Scheibenwischvorrichtung, realisiert werden.
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Das Wischblatt 51 der Scheibenwischvorrichtung 50 umfasst ein langgestrecktes Oberteil 52 und ein langgestrecktes Unterteil 53, die durch mehrere Verbindungselement 18 verbunden sind. Das Unterteil 52 ist im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung 50 einer Scheibe, z.B. einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, zugewandt. Das Wischblatt 51 weist, wie in 2B gezeigt, senkrecht zur Längserstreckung des Wischblatts 51 einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf. Dadurch kann die Bildung von Schlieren und/oder Schleiern bei schneller Fahrt vermieden und eine verbesserte Eignung zur Beseitigung von Schnee von der Windschutzscheibe bereitgestellt werden. Auch weist die Scheibenwischvorrichtung 50, und insbesondere das Wischblatt 51, im Vergleich zur herkömmlichen Scheibenwischvorrichtung der 1A ein schlankeres Erscheinungsbild (bei gleicher normalprojizierter Fläche) auf. Dies reduziert eine Sichtbarkeit des Wischers, was zu einer reduzierten Sichteinschränkung führt, beispielsweise nach hinten wenn die Scheibenwischvorrichtung am Heck montiert ist.
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Gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen, die mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, hat in einem Querschnitt des Wischblatt senkrecht zur Längserstreckung desselben das Oberteil 52 eine erste Abmessung (dessen Breite) in einer Ebene parallel zu einer Wischebene und das Unterteil 53 eine zweite Abmessung (dessen Bereite) in einer Ebene parallel zur Wischebene, wobei die erste Abmessung des Oberteils kleiner ist als die zweite Abmessung des Unterteils. Durch die geringere Breite des Oberteils wird ein trapezförmiger Querschnitt oder eine trapezähnlicher Querschnitt zur Verfügung gestellt, der im Rahmen der hier vorliegenden Offenbarung als im Wesentlichen Trapezförmig bezeichnet wird.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung sind die Verbindungselemente 18 entlang der Längserstreckung 8 des Wischblatts 51 voneinander beabstandet angeordnet. Hierdurch können zwischen benachbarten Verbindungselementen 18 Hohlräume oder Fenster vorhanden sein. Durch diese Hohlräume oder Fenster kann der Schnee effektiv abtransportiert werden, was das Entstehen einer Schneeansammlung oder eines Schneekeils beim Wischen reduziert oder verhindert.
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Gemäß typischen Ausführungsformen, die mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, weist die Trapezform bzw. das Trapez zwei parallele Seiten, die als Grundseiten bezeichnet werden können, und zwei diese verbindende Seiten, die als Schenkel bezeichnet werden können, auf.
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Gemäß einigen Ausführungsformen bilden das langestreckte Oberteil 52 und das langgestreckte Unterteil 53 jeweils eine Grundseite der Trapezform. In typischen Ausführungsformen ist eine Grundseite länger als die andere. Die längere der beiden Grundseiten kann dabei als Basis des Trapezes bezeichnet werden. Beispielsweise, wie es in den 2A und 2B gezeigt ist, bildet das langestreckte Unterteil 53 die Basis der Trapenzform. Gemäß Ausführungsformen können die Verbindungselemente 18 der Scheibenwischvorrichtung die Schenkel der Trapenzform bilden. Eine solche Trapezform bietet insbesondere eine reduzierte Windauftriebsfläche und wenigstens eine Kante 56 mit einem spitzen Winkel, die als Schneide fungieren kann. Insbesondere kann die wenigstens Kante 56 durch das langgestreckte Unterteil 53 und einen der Schenkel gebildet werden.
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Die Scheibenwischvorrichtung 50 kann gemäß Ausführungsformen ein wischblattseitiges Befestigungsteil 55 aufweisen, das ausgelegt ist, um mit einem Befestigungselement beispielsweise am Kraftfahrzeug verbunden zu werden. So kann die Scheibenwischvorrichtung 50 insbesondere lösbar am Fahrzeug befestigt werden.
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3 zeigt einen Sichtfeld-Vergleich zwischen der Scheibenwischvorrichtung gemäß dem Stand der Technik und der Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung.
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Im in 3 gezeigten Beispiel ist die Scheibenwischvorrichtung am Heck eines Fahrzeugs 60 montiert. Der erste vergrößerte Ausschnitt (links) zeigt das Wischblatt 41 der Scheibenwischvorrichtung aus dem Stand der Technik mit dem rechteckigen oder quadratischen Querschnitt. Wie in 3 gezeigt ist, blockiert das herkömmliche Wischblatt 41 das Sichtfeld durch die Heckscheibe im Ausmaß oder mit einer ersten Höhe 61. Im Gegensatz dazu, wie im zweiten (rechten) vergrößerten Ausschnitt in 3 gezeigt ist, verdeckt das trapezförmige Wischblatt 51 gemäß Ausführungsformen der Offenbarung das Sichtfeld durch die Heckscheibe im Ausmaß oder mit einer zweiten Höhe 62, die um einen Betrag 63 kleiner ist als die erste Höhe 61 ist.
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Somit weist die Scheibenwischvorrichtung gemäß den Ausführungsformen der Offenbarung, und insbesondere das Wischblatt, im Vergleich zur herkömmlichen Scheibenwischvorrichtung ein schlankeres Erscheinungsbild (bei gleicher normalprojizierter Fläche) auf. Dies reduziert eine Sichtbarkeit des Wischers, was zu einer reduzierten Sichteinschränkung führt, beispielsweise nach hinten wenn die Scheibenwischvorrichtung am Heck montiert ist.
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Obwohl in 3 ein Beispiel eines Heckscheibenwischers gezeigt ist, sind die Ausführungsformen der Offenbarung jedoch nicht hierauf begrenzt. Insbesondere können die Ausführungsformen der Offenbarung auch bei Frontscheinwischern implementiert werden. Weiter kann die in 3 gezeigte Scheibenwischvorrichtung 51 auch als eine der in den 4A–C und 5 gezeigten Ausführungsformen realisiert sein.
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4A, 4B und 4C zeigen schematische Darstellungen einer Scheibenwischvorrichtung 70 gemäß Ausführungsformen der Offenbarung und die Entfernung von Schnee von einer Windschutzscheibe 75 unter Verwendung einer solchen.
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Das Wischblatt 71 der Scheibenwischvorrichtung 70 umfasst ein langgestrecktes Oberteil 72 und ein langgestrecktes Unterteil 73, die durch mehrere Verbindungselement verbunden sind. Das Unterteil 72 ist im Betrieb der Scheibenwischvorrichtung 70 der Scheibe 75, z.B. einer Scheibe eines Kraftfahrzeugs, zugewandt. Das Wischblatt 71 weist senkrecht zur Längserstreckung des Wischblatts 71 einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt auf.
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Gemäß hier beschriebenen Ausführungsformen, die mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, weist das Wischblatt 71 wenigstens einen Vorsprung 79 auf. Insbesondere kann das langestreckte Oberteil 72 und/oder das langestreckte Unterteil 73 den wenigstens einen Vorsprung 79 entlang der Längserstreckung des Wischblatts 71 aufweisen. Beispielsweise kann nur das langestreckte Oberteil 72 oder nur das langestreckte Unterteil 73 einen Vorsprung 79 aufweisen, oder es können sowohl das langestreckte Oberteil 72 als auch das langestreckte Unterteil 73 jeweils wenigstens einen, und insbesondere zwei Vorsprünge 79 aufweisen. Im in den 4A–C gezeigten Beispiel weist die Scheibenwischvorrichtung 70 vier Vorsprünge auf, jeweils zwei am langegestreckten Unterteil 72 und am langegestreckten Oberteil 73. Der Vorsprung 79 kann dabei als Schneide fungieren, die Schnee effektiv von der Windschutzscheibe entfernen kann, und insbesondere schält oder hobelt.
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In beispielhaften Ausführungsformen steht der wenigstens eine Vorsprung 79 über das Trapez, und insbesondere einen Schenkel des Trapezes, vor, wie es in den 4A–C gezeigt ist. Beispielsweise kann die Scheibenwischvorrichtung 70, und insbesondere das langestreckte Unterteil 73, zwei Vorsprünge 79 umfassen, wobei in beiden Wischrichtungen jeweils ein Vorsprung 79 vorgesehen ist. So kann beispielsweise das langgestreckte Unterteil 73 über beide Schenkel der Trapezform überstehen, so dass in jede Wischrichtung eine Kante, insbesondere eine Schneidkante, gebildet ist. Dies erlaubt das Entfernen von Schnee in beide Wischrichtungen, was die Effektivität der Scheibenwischvorrichtung weiter erhöht.
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Gemäß einigen Ausführungsformen kann die Schneidkante eine Fase aufweisen. Die Fase kann eine abgeschrägte Fläche sein, die an der Schneidkante vorhanden ist. Dies ermöglicht eine weitere Verbesserung der Effektivität beim Entfernen von Schnee von der Windschutzscheibe.
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Gemäß weiteren typischen Ausführungsformen kann der wenigstens eine Vorsprung 79 mit dem langgestreckten Unterteil 73 integriert sein, und insbesondere können der wenigstens eine Vorsprung 79 und das langgestreckte Unterteil 73 aus demselben Material bestehen. Gemäß Ausführungsformen kann der wenigstens eine Vorsprung 79 mit dem langgestreckten Oberteil 72 integriert sein, insbesondere können der wenigstens eine Vorsprung und das langgestreckte Oberteil 72 aus demselben Material bestehen. Dies erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellung der Scheibenwischvorrichtung.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist der wenigstens eine Vorsprung 79 oder die wenigstens eine Schneidkante aus einem Material aus der Gruppe bestehend aus: TPE (Thermoplastischem Elastomer), insbesondere TPE-S, TPE-O, TPE-U, TPE-A, TPE-V, TPE-E; Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM); Polychloropren und Naturkautschuk. Die Materialwahl erlaubt die Einstellung der physikalischen Eigenschaften des wenigstens einen Vorsprungs 79 oder die wenigstens einen Schneidkante.
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Gemäß typischen Ausführungsformen, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist am langestreckten Unterteil 73 wenigstens eine Wischlippe 74 angeordnet. Beispielsweise ist die Wischlippe 74 für einen Kontakt mit der Windschutzscheibe 75 vorgesehen. Zum Beispiel ist die Wischlippe 74 einteilig mit dem langestreckten Unterteil 73 ausgebildet, wobei sie insbesondere aus demselben Material bestehen können. Gemäß einigen anderen typischen Ausführungsformen kann die Wischlippe 74 am langestreckten Unterteil 73 montiert sein. In einem solchen Fall können die Wischlippe 74 und das langestreckte Unterteil 73 unterschiedliche Materialien umfassen. Die Wischlippe 74 kann abnehmbar am langetreckten Unterteil 73 befestigt sein, so dass die Wischlippe 74 beispielsweise bei Verschleiß oder Beschädigung ausgetauscht werden kann. Dies erlaubt eine Kostenreduktion, da bei Verschleiß der Wischlippe 74 nicht die gesamte Scheibenwischvorrichtung ausgetauscht werden muss, sondern nur die verschlissene oder beschädigte Wischlippe 74. Auch kann durch die Trennung von Wischlippe 74 und langgestrecktem Unterteil 73 der Scheibenwischvorrichtung 70 für manche Applikationen u.a. eine verbesserte Materialwahl für die einzelnen Elemente erzielt werden.
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Gemäß weiteren typischen Ausführungsformen kann die Wischlippe 74 eine im Wesentlichen L-förmige Struktur, eine im Wesentlichen C-förmige Struktur, eine einen geschlossenen Hohlraum ausbildende Struktur, oder eine U-förmige Struktur sein. Weiterhin kann die Struktur eventuell auch mehrlagig sein, wobei mehrere Lagen die Wischlippe 74 bilden. Durch die mehrlagige Ausgestaltung kann bei Verschleiß der Wischlippe 74 eine Lage entfernt bzw. abgeschält werden, was die Lebensdauer der Scheibenwischvorrichtung erhöht.
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Im Beispiel der 4A–C ist eine C-förmige Struktur gezeigt. Beispielsweise kann die wenigstens eine C-förmige Wischlippe 74 mit ihre Öffnung zu einer Mitte des Wischblatts 71 hin angeordnet sein, und insbesondere zu einer Mittel des langestreckten Unterteils 73. Insbesondere können zwei C-förmige Wischlippen 74 am langgestreckten Unterteil 73 vorhanden sein, die beispielsweise spiegelbildlich angeordnet sein können. In einem solchen Fall können die Öffnungen der C-Form gegenüberliegend angeordnet sein, wie es auch im Beispiel der 4A–C gezeigt ist.
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Gemäß weiteren Ausführungsformen, die mit den hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können kann eine Steifigkeit der Wischlippe 74 über die Länge der Scheibenwischvorrichtung 70, d.h. entlang der Längserstreckung der Scheibenwischvorrichtung 70, variabel, d.h. räumlich variabel, zur Verfügung gestellt werden. Hiermit können gegebenenfalls existierende Auflage Kraftschwankungen entlang der Längserstreckung der Scheibenwischvorrichtung 70 über die angepasste Steifigkeit der Wischlippe 74 angepasst werden.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung, die mit anderen hierin beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist die wenigstens eine Wischlippe 74 aus einem Material aus der Gruppe bestehend aus: TPE (Thermoplastischem Elastomer), insbesondere TPE-S, TPE-O, TPE-U, TPE-A, TPE-V, TPE-E; Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM); Polychloropren und Naturkautschuk. Die Materialwahl der Wischlippe 74, erlaubt die Einstellung der physikalischen Eigenschaften der Wischlippe 74.
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Im Folgenden wird die Funktionsweise der Scheibenwischvorrichtung anhand der 4A–C erläutert.
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Bezug nehmend auf 4A ist Schnee 76 auf der Windschutzscheibe 75 des Fahrzeugs vorhanden. Die Scheibenwischvorrichtung 70 weist den Vorsprung oder die Schneidkante 79 auf. Obwohl in den 4A–C die Scheibenwischvorrichtung 70 mit den Vorsprüngen 79 und den Wischlippen 74 gezeigt ist, ist die vorliegende Offenbarung nicht darauf begrenzt. Insbesondere kann die Scheibenwischvorrichtung auch als diejenige der 2A und 2B ausgebildet sein und dieselbe oder ähnliche Funktionalitäten bereitstellen wie sie im Folgenden beschriebenen sind.
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Bezug nehmend auf 4B bewegt sich die Scheibenwischvorrichtung 70, und insbesondere das Wischblatt 71, in eine Wischrichtung 77. Die Kante oder der Vorsprung 79 des Wischblatts 71 schneidet sich in den Schnee 76, und entfernt dadurch den Schnee auf effektive Weise von der Scheibe 75. Wie in 4C gezeigt ist, kann insbesondere aufgrund einer Elastizität der wenigstens einen Wischlippe 74 eine Torsionsbewegung 78 zumindest eines Teils des biegbaren Wischblatts 71 erfolgen. Diese Torsionsbewegung 78 führt zu einem veränderten Winkel oder Anstellwinkel der Kante/ des Vorsprungs 79 bezüglich der Scheibe 75, der zu einer weiteren Erhöhung der Effektivität des Beseitigungsvorgangs des Schnees 76 von der Scheibe 75 führt.
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Bei herkömmlichen Wischern baut sich ein Schneekeil ständig auf, was zu stetig erhöhten Kräften und zu einem reduzierten Sichtfeld führen kann. Die Scheibenwischvorrichtung gemäß der vorliegenden Offenbarung kann mittels des langestreckten Unterteils (Biegebalken), das als Schneide fungiert, den Schnee in Scheiben von der Scheibe schälen oder hobeln, ähnlich zu einem Kartoffelschäler. Durch die Hohlräume (Fenster), die im Wischblatt vorhanden sind, insbesondere wegen der beabstandeten Verbindungselemente, kann der Schnee abtransportiert werden. Wegen der Trapezform hat die Unterseite des Wischers zuerst Schneekontakt, was zu einer Torsion beispielsweise im Uhrzeigersinn führt und damit einen gewissen Anstellwinkel erzeugt, welcher zum Hobeln oder Schälen besonders gut geeignet ist. Die Schneidkante kann alternativ mit einer Fase versehen sein, um die Schneidwirkung zu verbessern. Die Kante kann aus einem gummiartigen Material beschaffen sein, um eine Verletzungsgefahr zu minimieren.
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5 zeigt eine schematische Darstellung einer Scheibenwischvorrichtung 80 gemäß Ausführungsformen der Offenbarung. Die Scheibenwischvorrichtung 80 kann auch als eine der in den 2A und 2B oder 4A–C gezeigte Scheibenwischvorrichtung ausgeführt sein.
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Die Scheibenwischvorrichtung 80 der 5 weist ein Wischblatt 81 mit einem langgestreckten Oberteil 82, einem langgestreckten Unterteil 83 und Wischlippen 84 auf. Wie in 5 gezeigt ist, kann eine Windangriffsfläche oder Windauftriebsfläche für Fahrtwind 85 im Wesentlichen durch eine Oberfläche des langestreckten Oberteils 82 gebildet werden. Ein Grund hierfür können die beabstandeten Verbindungselemente sein, zwischen denen Fenster oder Hohlräume vorhanden sein können, und durch die Luft hindurch strömen kann. Der trapezförmige Querschnitt des Wischblatts der Scheibenwischvorrichtung 80 stellt eine reduzierte oder minimale Oberfläche des langgestreckten Oberteils 82 bereit, was zu einer reduzierten Windauftriebsfläche führt. Dadurch kann ein windbedingtes Abheben des Wischblatts reduziert oder sogar vermieden werden, wodurch Schlieren und/oder Schleier bei schneller Fahrt vermieden werden.
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Im Folgenden werden beispielhafte Scheibenwischsysteme beschrieben, für welche die hierein beschriebenen Scheibenwischvorrichtungen verwendet werden können.
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6A und 6B zeigen schematische Darstellungen eines Wischblatts 2 in einer Grundstellung (6A) und in einer an eine Scheibe angelegten Stellung (6B) gemäß Ausführungsformen der Scheibenwischvorrichtung der Offenbarung. Das Wischblatt 2 dient zum Wischen einer Scheibe 4 eines Fahrzeugs, das zum Beispiel ein Kraftfahrzeug ist, insbesondere ein Auto. Üblicherweise ist das Wischblatt 2 an einem Scheibenwischerarm angebracht, der zum Wischen mittels eines Motors angetrieben wird. Dazu weist das Wischblatt 2 eine Halterung 6 auf, an der es an dem Scheibenwischerarm befestigt werden kann. Das Wischblatt 2 befindet sich in der 6A in einer Grundstellung, in der sie zumindest teilweise von der Scheibe 4 abgehoben ist. Die Scheibenwischvorrichtung, und insbesondere das Wischblatt 2, können gemäß den Ausführungsformen der Offenbarung ausgestaltet sein, wie sie oben unter Bezugnahme auf die 2 bis 5 beschrieben sind.
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Das Wischblatt 2 hat die Längserstreckung 8 und weist das langgestreckte Oberteil 10 und das ebenfalls langgestrecktes Unterteil 12 auf. Die Längserstreckung des Oberteils 10 und des Unterteils 12 entsprechen im Wesentlichen der Längserstreckung 8 des Wischblatts 2. Das Wischblatt 2 weist dabei gemäß den Ausführungsformen der Offenbarung senkrecht zur Längserstreckung 8 einen trapezförmigen Querschnitt auf.
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Sowohl das Oberteil 10 als auch das Unterteil 12 sind biegbare Balken oder können als biegbare Balken ausgestaltet sein, die in den 6A und 6B exemplarisch jeweils einteilig ausgebildet sind. Das ermöglicht eine besonders stabile Konstruktion. Es ist ebenso möglich, nur jeweils einen Teil des Oberteils 10 und/oder des Unterteils 12 biegbar auszugestalten. Ferner ist es alternativ möglich, das Oberteil 10 zweiteilig ausgestaltet, wobei dann jeweils ein Ende der beiden Teile des zweiteiligen Oberteils 10 an der Halterung 6 befestigt sind.
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Gemäß manchen Ausführungsformen, die mit den anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, wird für das Oberteil 10 und/oder das Unterteil 12 ein Material eingesetzt, das einen Elastizitätsmodul hat, der in einem Bereich zwischen 0,005 kN/mm2 und 0,5 kN/mm2, insbesondere 0,01 kN/mm2 und 0,1 kN/mm2, liegt. Dies ermöglicht eine geeignete Biegefähigkeit des Oberteils 10 und des Unterteils 12. Zusammen mit einer geeignet ausgestalteten Querschnittsfläche des Oberteils 10 und des Unterteils 12 ergibt sich so eine optimale Biegesteifigkeit. Das Oberteil 10 und das Unterteil 12 sind so angeordnet, dass sie sich gegenüberliegen. Beide Enden des Oberteils 10 sind an äußeren Verbindungspositionen 14 und 16 mit jeweils einem Ende des Unterteils 12 fest verbunden. Ansonsten sind das Oberteil 10 und das Unterteil 12 voneinander beabstandet.
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Das Oberteil 10 und das Unterteil 12 sind durch Verbindungselemente 18 miteinander verbunden. Insbesondere in der Grundstellung des Wischblatts 2, verlaufen diese in etwa quer zur Längserstreckung 8 des Wischblatts 2. Die Verbindungselemente 18 sind an einander zugewandten inneren Längsseiten des Oberteils 10 und des Unterteils 12 mittels Drehgelenken 20 befestigt. Die Drehgelenke 20 sind hier Scharniere. Insbesondere können die Drehgelenke 20 als Filmscharniere ausgebildet sein. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn Oberteil 10, Unterteil 12 und/oder Verbindungselemente 18 aus einem Kunststoffmaterial hergestellt oder mit einem geeigneten Kunststoffmaterial überzogen sind.
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Gemäß typischen hier beschriebenen Ausführungsformen, die mit anderen hier beschriebenen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist ein Drehgelenk aus der folgenden Gruppe ausgewählt, die besteht aus: einem Scharnier, einem Filmscharnier, einer Verjüngung des Materials zur Erzeugung geringerer Steifigkeit entlang einer Torsionsachse, einem Gelenk mit einer Rotationsachse, einem Mittel zur Verbindung des Oberteils mit dem Verbindungselement oder zur Verbindung des Unterteils mit dem Verbindungselement, das die Verschiebung des Unterteils in Bezug auf das Oberteil entlang der Längserstreckung erlaubt, etc.
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Ausführungsformen, bei denen das Gelenk durch ein Filmscharnier zur Verfügung gestellt ist, stellen somit eine sehr einfache Art und Weise zur Verfügung, um die Gelenke für einen Fin-Ray-Wischer zur Verfügung zu stellen. Das Wischblatt 2 kann einteilige, insbesondere werkzeugfallend, zur Verfügung gestellt werden. Gemäß typischen Ausführungsformen haben die Filmscharniere eine hohe Dehnbarkeit. Dies kann zum Beispiel durch ein Material ausgewählt aus der Gruppe PP, PE, POM, und PA, zur Verfügung gestellt werden. Alternativ können die Filmscharniere aus einem oder mehreren Materialen aus einer Gruppe bestehend aus: TPE (Thermoplastischem Elastomer), beispielsweise TPE-S, TPE-O, TPE-U, TPE-A, TPE-V und TPE-E hergestellt sein.
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Die Verbindungselemente 18 sind entlang der Längserstreckung des Wischblatts 2 voneinander beabstandet. Die Abstände zwischen jeweils zwei benachbarten Verbindungselementen 18 sind gleich. Sie können aber auch unterschiedlich gewählt werden. Die Abstände sind vorteilhafterweise kleiner als 50 mm, insbesondere kleiner als 30 mm. Dadurch kann eine besonders hohe Flexibilität der Scheibenwischvorrichtung, insbesondere ihres Unterteils, und gute Anpassung an die Krümmung und Krümmungsänderungen der zu wischenden Scheibe gewährleistet werden. In 6A ist stellvertretend für die Abstände zwischen jeweils zwei Verbindungselementen 18 ein Abstand 22 dargestellt. Die Verbindungselemente 18 sind, insbesondere in der Grundstellung des Wischblatts 2, so an dem Unterteil 12 befestigt, dass ihre Längsachsen in Winkeln 26 zum Unterteil 12 verlaufen, die zwischen 65° und 115°, insbesondere zwischen 75° und 105°, liegen. Besonders vorteilhaft liegen die Winkel zwischen 80° und 100°. Dies gewährleistet vorteilhafterweise eine besonders gute Übertragung einer auf das Unterteil wirkenden Kraft auf das Oberteil. Ferner kann auf diese Weise eine besonders stabile Scheibenwischvorrichtung erreicht werden. Entsprechendes gilt für die Befestigungen der Verbindungselemente 18 an dem Oberteil 10.
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Entsprechendes gilt im vorliegenden Ausführungsbeispiel für die Befestigungen der Verbindungselemente 18 an dem Oberteil 10.
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In der 6A ist beispielhaft für die Längsachsen der Verbindungselemente 18 eine Längsachse 24 und beispielhaft für die Winkel zwischen den Verbindungselementen 18 und dem Unterteil 12 ein Winkel 26 dargestellt. Die Abstände zwischen dem Oberteil 10 und dem Unterteil 12 werden vor allem durch die Längen der Verbindungselemente 18 bestimmt. Die Längen der Verbindungselemente 18 nehmen, ausgehend von den beiden äußeren Verbindungspositionen 14, 16 bis in etwa zu denjenigen Stellen, an denen die an das Oberteil 10 angebrachte Halterung 6 beginnt, zu. Dadurch bilden Oberteil 10 und Unterteil 12 in der Seitenansicht auf das Wischblatt 2 nach 6A einen Doppelkeil aus, wobei die Spitzen der beiden Keile in entgegengesetzte Richtungen weisen. Die Verbindungselemente 18 sind knicksteif ausgeführt. Das Wischblatt 2 weist dabei gemäß den Ausführungsformen der Offenbarung senkrecht zur Längserstreckung 8 einen trapezförmigen Querschnitt auf.
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6B zeigt eine schematische Darstellung des Wischblatts 2 nach 6A in einer an die Scheibe 4 angelegten Stellung. Da die Scheibe 4 eine Krümmung hat, wirken beim Anlegen des Wischblatts 2 an die Scheibe 4 Kontaktdruckkräfte auf das Unterteil 12. Da das Oberteil 10 und das Unterteil 12 biegbare Balken und die Verbindungselemente 12 drehbar an Oberteil 10 und Unterteil 12 gelagert sind, sind das Oberteil 10 und das Unterteil 12 gegeneinander verschiebbar. Durch die von unten auf das Unterteil 12 wirkenden Druckkräfte biegt sich das Wischblatt 2 in diejenige Richtung, aus der die Druckkräfte kommen, und legt sich genau an die Krümmung der Scheibe 4 an.
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Durch den Aufbau der hier beschriebenen Ausführungsformen, findet bei einer Krafteinwirkung auf das Unterteil (durch die Scheibe 4) eine Biegung des Unterteils in die Richtung statt, aus der die Kraft wirkt. Dies ist durch die Verbindung des Oberteils 10 und des Unterteils an einem Verbindungspositionen 14 und/oder 16, die Form, und durch Drehgelenke an der Verbindung zwischen den Verbindungselementen und dem Ober- bzw. Unterteil gegeben.
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In der Darstellung nach 6B ist zwischen dem Wischblatt 2 und der Scheibe 4 ein kleiner Abstand vorhanden, der hier nur der Verdeutlichung der Scheibe 4 und des Wischblatts 2 dient und der in Realität bei Anlegen des Wischblatts 2 an die Scheibe 4 weitgehend so nicht vorhanden ist. Des Weiteren befindet sich typischerweise an der dem Oberteil 10 abgewandten Unterseite des Unterteils 12 eine Wischlippe gemäß den hierin beschriebenen Ausführungsformen, welche zum Wischen auf der Scheibe 4 aufsetzt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Wischlippe in den 6A und 6B nicht dargestellt.
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Eine Scheibenwischvorrichtung gemäß hier beschriebener Ausführungsformen nutzt den Effekt von Schwanzflossen bestimmter Fische, die bei seitlichem Druck nicht in Druckrichtung ausweichen, sondern sich in entgegengesetzte Richtung wölben, d. h. in die Richtung, aus der der Druck kommt. Dieses Prinzip wird auch als Flossenstrahl-Prinzip oder „Fin Ray“-Prinzip bezeichnet. Dadurch hat eine Scheibenwischvorrichtung gemäß den hierin beschriebenen Ausführungsformen den Vorteil einer verbesserten Anpassung an eine Scheibe eines Kraftfahrzeugs. Bei einem herkömmlichen Scheibenwischblatt ist dessen Oberteil üblicherweise starr, d. h. es ist nicht biegbar ausgebildet.
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6A und 6B zeigen ein Wischblatt 2 mit der Längserstreckung 8, die sich im Wesentlichen zwischen den Verbindungspositionen 14 und 16 erstreckt. Eine solche Anordnung wird häufig für Frontscheibenwischer verwendet. Alternative kann ein Scheibenwischvorrichtung jedoch auch nur eine Verbindungsposition aufweisen, was in Analogie zu den 6A und 6B eine Halbierung der Scheibenwischvorrichtung entspricht, und wobei zum Beispiel an einer Position der Halterung 6 eine Drehachse vorgesehen. Eine solche Anordnung wird häufig für Heckscheibenwischer verwendet. Dies ist beispielhaft unter anderem in den 7A und 7B dargestellt. Optionale Ausgestaltungen und Details, wie Sie in den einzelnen Ausführungsformen beschrieben sind, können im Allgemeinen für beide Varianten einer Anordnung eine Scheibenwischvorrichtung verwendet werden.
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7A zeigt eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Scheibenwischvorrichtung in der Grundstellung. Die Scheibenwischvorrichtung ist hier ein Wischerarm mit einem integrierten Wischblatt 2, das an einem Befestigungsteil 30 angebracht ist. Das Befestigungsteil 30 ist mit einem Wischermotor 32 verbunden, der das Befestigungsteil 30 zum Wischen der Scheibe 4 antreibt. Das Wischerblatt 2 ist keilförmig ausgestaltet, wobei ein Ende des Oberteils 10 an einer äußeren Verbindungsposition 34 mit einem Ende des Unterteils 12 fest verbunden ist. Das jeweils andere Ende des Oberteils 10 und des Unterteils 12 sind an dem Befestigungsteil 30 befestigt. Betreffend den grundlegenden Aufbau und insbesondere die Befestigungen der Verbindungselemente 18 entspricht die Scheibenwischvorrichtung nach 7A prinzipiell derjenigen nach 6A. Das Wischblatt 2 weist dabei gemäß den Ausführungsformen der Offenbarung senkrecht zur Längserstreckung 8 einen trapezförmigen Querschnitt auf.
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7B zeigt eine schematische Darstellung des Wischblatts 2 mit integriertem Wischerarm 30 nach 7A in einer an die Scheibe 4 angelegten Stellung. Auch hier wirken von unten aus der Richtung der Scheibe 4 Druckkräfte auf das Unterteil 12 des Wischblatts 2, so dass sich das Unterteil 12 und das Oberteil 10 in Richtung der Scheibe 4 biegen.
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Sowohl in 6A als auch in 7A ist das Wischblatt in seiner nicht an die Scheibe angelegten Stellung derart dargestellt, dass das Unterteil 12 im Wesentlich gerade ausgebildet ist. Gemäß noch weiteren Ausführungsformen, die mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, ist das Unterteil im unbelasteten Zustand konvex ausgebildet, d.h. mit einer Wölbung, die in einem Mittelbereich vom Oberteil weg ragt. Die Scheibenwischvorrichtung gemäß der hier beschriebenen Ausführungsformen können typischerweise bei Kontakt mit eine Scheibe ausgehend von der konvexen Form des Unterteils, dann die entsprechende konkave Form des Unterteils, die sich an die Scheibe anpasst, annehmen.
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8 eine schematische perspektivische Darstellung eines Wischblatts 2 einer Scheibenwischvorrichtung gemäß Ausführungsformen der Offenbarung. Wie in 8 dargestellt ist, weist das Wischblatt 2 an den äußeren Verbindungspositionen, an welchem die Enden des langgestreckten Oberteils 10 und des Unterteils 12 miteinander verbunden sind eine äußere Breite WE auf. Gemäß typischen Ausführungsformen ist die äußere Breite WE mindestens 15 mm, insbesondere mindestens 20 mm, insbesondere mindestens 25 mm.
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Gemäß Ausführungsformen der Offenbarung, die mit anderen Ausführungsformen kombiniert werden können, nimmt die Breite des Wischblatts 2 von den äußeren Verbindungspositionen in Richtung des Befestigungsteils 30 oder der Halterung 6, an der das Wischblatt an dem Scheibenwischerarm befestigt werden kann, zu. In 8 ist beispielhaft eine innere Breite mit WM bezeichnet. Gemäß typischen Ausführungsformen ist die innere Breite WM mindestens 20 mm, insbesondere mindestens 25 mm, insbesondere mindestens 30 mm.