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Die Erfindung betrifft ein Lamellenelement für ein Magnetgestell eines Elektromagneten, einen Elektromagneten mit einem Magnetgestell sowie eine Verriegelungsvorrichtung für eine Parksperre mit einem Elektromagneten.
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Elektromagnete für Verriegelungsvorrichtungen sind im Stand der Technik bekannt und werden vielfach für Verriegelungslösungen wie beispielsweise eine Parksperre eingesetzt. Eine solche elektromagnetische Verriegelung wird oftmals bei Maschinen oder Anlagen zur Festlegung eines sicheren Betriebszustands eingesetzt. Es sind deshalb neben einer kompakten Bauform und einem geringen Gewicht auch sicherheitsrelevante Anforderungen zu erfüllen. Dazu gehören, neben einem weitgehend wartungsfreien Betrieb, eine hohe Verschleißfestigkeit.
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Für diese Zwecke eingesetzte Elektromagneten weisen in der Regel ein Magnetgestell mit einem Magnetkern, einem relativ zu dem Magnetkern entlang einer Bewegungsachse zwischen einer Ruheposition und einer Aktivposition bewegbaren Anker und eine Spule auf. Zur Verbesserung der magnetischen Eigenschaften ist das Magnetgestell oft als Lamellenpaket mit einer Mehrzahl von einzelnen Lamellenelementen ausgeführt.
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Üblicherweise wird der Wechsel zwischen der Ruheposition und der Aktivposition des Ankers in eine Richtung durch die Magnetkraft des Elektromagneten und in die andere Richtung durch eine Rückstellfeder bewirkt. Dabei kann die Verriegelung in der Ruheposition oder in der Aktivposition vorgesehen sein und somit entweder stromlos verriegelt oder stromlos entriegelt werden.
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Arbeitet die Magnetkraft gegen die Kraft der Rückstellfeder, wirken auf die gesamte Vorrichtung und insbesondere auf das Magnetgestell statische und/oder kinetische Kräfte, die von dem Magnetgestell aufgenommen werden müssen. Bei Alterungstests hat sich herausgestellt, dass bei herkömmlichen Magnetgestellen einzelne Lamellenelemente ab einer bestimmten Anzahl von Schaltzyklen brechen oder sich deformieren. Eine Erfüllung der sicherheitsrelevanten Anforderungen insbesondere im Kraftfahrzeugbereich geht deshalb zu Lasten einer kompakten Bauform oder des Gewichts.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, unter Beibehaltung einer kompakten Bauform oder/und eines geringen Gewichts die Lebensdauer eines beispielsweise für Verriegelungsanwendungen ausgelegten Elektromagneten zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Lamellenelement für ein Magnetgestell eines Elektromagneten gemäß den nebengeordneten Ansprüchen 1 oder 2 gelöst. Des Weiteren wird die Aufgabe durch einen Elektromagneten mit einem Magnetgestell gemäß Anspruch 7 sowie durch eine Verriegelungsvorrichtung gemäß Anspruch 10 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Lamellenelement weist zwei Schenkelabschnitte und einen die beiden Schenkelabschnitte verbindenden Steg auf.
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Gemäß einer ersten erfindungsgemäßen Lösung sind an dem Steg mindestens zwei Stegabschnitte und zwischen den Stegabschnitten je ein Federbereich vorgesehen, der je eine Relativbewegung der beiden Stegabschnitte ermöglicht.
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Eine zweite alternative erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass der Steg einen Federbereich aufweist, der eine Relativbewegung der beiden Schenkelabschnitte ermöglicht.
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Beiden erfindungsgemäßen Lösungen ist gemeinsam, dass entweder eine Relativbewegung der beiden Schenkelabschnitte an sich oder eine Relativbewegung der beiden Stegabschnitte möglich ist, bei der der eine oder die mehreren zugehörigen Federbereiche in das Magnetgestell eingebrachte Kräfte/Energie aufnehmen und absorbieren können. Es wird somit in dem Magnetgestell ein Bereich definiert, der gezielt dazu ausgelegt ist, Energie/Kräfte zu absorbieren. Dabei kann die Anordnung des/der dafür vorgesehenen Federbereichs/e von dem Gesamtdesign des Magnetgestells, der Anordnung beispielsweise der Bewegungsachse eines Ankers eines Elektromagneten und/oder des Ankerraums abhängen.
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Die erste erfindungsgemäße Lösung sieht vor, dass lediglich eine Relativbewegung der beiden Stegabschnitte zueinander möglich ist. Dies impliziert, dass die Relativbewegung der beiden Stegabschnitte nicht zwangsweise in eine Relativbewegung der beiden Schenkelabschnitte des Lamellenelements mündet, sondern dass die beiden Schenkelabschnitte relativ zueinander ortsfest verbleiben können. Dies kann zu einer höheren Präzision bei der Bewegung eines zu dem Elektromagneten gehörigen Ankers führen.
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Alternativ dazu ist bei der zweiten erfindungsgemäßen Lösung eine Relativbewegung der beiden Schenkelabschnitte zueinander vorgesehen. Diese zweite Lösung hat den Vorteil, dass lediglich ein Federbereich vorzusehen ist und die Ausgestaltung des Lamellenelements einfacher ist.
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Es ist ein grundlegender Gedanke der Erfindung, das Lamellenelement so „weich“ oder federnd zu gestalten, dass es die kinetische Energie eines bewegten Ankers oder eines mit dem Anker verbundenen Betätigungselement aufnimmt, ohne dass das Lamellenelement beschädigt wird.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der ersten Lösung ist vorgesehen, dass die beiden Schenkelabschnitte in einer Ebene liegen und die Richtung der Relativbewegung der beiden Stegabschnitte parallel zu dieser Ebene erfolgt. Bei einer ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung der zweiten Lösung ist vorgesehen, dass die beiden Schenkelabschnitte ebenfalls in einer Ebene liegen und die Relativbewegung der beiden Schenkelabschnitte innerhalb der Ebene erfolgt. Es ist in beiden Fällen also die Relativbewegung zumindest parallel zu der Ebene der Schenkelabschnitte vorgesehen. Diese Auslegung ermöglicht die Aufnahme vergleichsweise hoher Kräfte durch eine federnde Bewegung, das Auftreten von unerwünschten Scherkräften senkrecht zu der Ebene der Schenkelabschnitte kann verringert werden.
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Bei einer ebenfalls vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der zumindest eine Schenkelabschnitt an dem dem Steg abgewandten Ende je einen Querabschnitt aufweist. Die Querabschnitte dienen zur Führung des Magnetfelds und als mechanische Verbindung zu einem Magnetkern. Der Magnetkern ist ein Abschnitt des Magnetgestells, der in eine Spule eines Elektromagneten eingreift. Die Endfläche des Magnetkerns begrenzt den Luftspalt, über den ein Anker des Elektromagneten angezogen wird.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass ein Stegabschnitt eine größere Breite aufweist als sein benachbarter Stegabschnitt, wodurch sich im Zusammenwirken mit dem Schenkelabschnitt eine Ausnehmung gibt. Der Stegabschnitt mit der größeren Breite kann einen Teil eines Magnetkerns oder den gesamten Magnetkern eines Elektromagneten bilden. Die Ausnehmung kann den Spulenraum eines Elektromagneten bilden. Geschickter Weise besteht der Steg aus drei Stegabschnitten, bei welchen dann bevorzugt der mittlere eine größere Breite aufweist als seine Nachbarabschnitte. Der mittlere Stegabschnitt kann in das Spuleninnere eines Elektromagneten eintauchen.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Lamellenelement aus einem flachen Werkstoff, wie etwa einem Blech, gefertigt ist. Die stellt eine einfache und kostengünstige Herstellungsmöglichkeit für ein Lamellenelement dar.
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Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Federbereich einen U-förmigen Abschnitt aufweist, der besonders bevorzugt Teil eines mäanderförmigen Abschnitts des Federbereichs sein kann. Im Zusammenspiel mit der Anordnung der beiden Schenkelabschnitte in einer Ebene ergibt sich somit durch eine einfache gestalterischkonstruktive Maßnahme ein Federbereich zur Aufnahme von kinetischer Energie, dessen Federkonstante durch geeignete Dimensionierung des U-förmigen Abschnitts eingestellt werden kann.
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Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass der Federbereich einen aus der Ebene der Schenkelabschnitte versetzten Abschnitt aufweist. Beispielsweise kann dabei vorgesehen sein, dass der Federbereich um das 0,5-fache bis 2-fache der Materialstärke des Lamellenelements aus der Ebene der Schenkelabschnitte versetzt ist. Auf diese Weise kann die Kinematik des Federbereichs aus der Ebene der Schenkelabschnitte heraus verlagert werden. Es ergibt sich eine Bewegungsrichtung senkrecht zu der Ebene der Schenkelabschnitte. Dies ermöglicht eine weitere Designfreiheit bei der Festlegung der Federkonstante und der Federwirkung des Federbereichs.
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Das Lamellenelement kann als Decklamellenelement oder als Kernlamellenelement ausgebildet sein. Bei einer Ausführung als Decklamellenelement kann der Federbereich dort angeordnet sein, wo ein Anker eines Elektromagneten in den Ankerraum des Elektromagneten eintaucht. Bei einem Kernlamellenelement hingegen kann der Federbereich beispielsweise am Übergang eines Magnetkerns zu Querabschnitten eines Magnetgestells vorgesehen sein.
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Der Erfindungsgedanke kann auch in einem Elektromagneten mit einem Magnetgestell realisiert werden. Dabei weist das Magnetgestell einen Magnetkern, einen relativ zu dem Magnetkern entlang einer Bewegungsachse zwischen einer Ruheposition und einer Aktivposition bewegbaren Anker und eine Wicklungen von mit elektrischem Strom beaufschlagbarem Draht aufweisende Spule auf. Das Magnetgestell weist eine Mehrzahl von Lamellenelementen auf, wobei zumindest ein Lamellenelement zwei Schenkelabschnitte und einen die beiden Schenkelabschnitte verbindenden Steg aufweist. Der Steg weist mindestens zwei Stegabschnitte und zwischen den Stegabschnitten je einen Federbereich auf, der je eine Relativbewegung der beiden Stegabschnitte ermöglicht. Alternativ kann der Steg einen Federbereich aufweisen, der eine Relativbewegung der beiden Schenkelabschnitte ermöglicht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Schenkelabschnitte des Lamellenelements im Wesentlichen entlang der Bewegungsachse oder/und der Steg des Lamellenelements im Wesentlichen quer zu der Bewegungsachse angeordnet sind. Die Schenkelabschnitte verlaufen somit im Wesentlichen parallel zu der vorrangig erwarteten Kraft- bzw. Impulsrichtung des Ankers. Der Steg hingegen ist so angeordnet, dass eine auf den Steg wirkende Kraft im Wesentlichen senkrecht zu der Vorzugsrichtung des Stegs verläuft. Der eine oder die beiden Federbereiche werden somit senkrecht zur Vorzugsrichtung des Stegs ausgelenkt bzw. mit der entsprechenden Kraft beaufschlagt.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung sieht vor, dass das Magnetgestell zwei Schenkel, die entlang der Bewegungsachse angeordnet sind und zwei Querabschnitte aufweist, die im Wesentlichen quer zu der Bewegungsrichtung angeordnet sind, wobei der Steg des insbesondere als Decklamellenelement ausgestalteten Lamellenelements die beiden Querabschnitte verbindet. Eine durch beispielsweise den Anker eingebrachte Kraft kann somit durch den Federbereich des Stegs aufgenommen werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Magnetgestell von einem Stapel gleichartig ausgestalteter und orientierter erster Lamellenelemente gebildet ist, deren Stege je einen Stegabschnitt mit großer Breite zur gemeinsamen Ausbildung eines teilweise in die Spule eintauchenden jochartigen Magnetkerns bildet und der Stapel endseitig je zumindest ein zweites Lamellenelements trägt, welches so auf dem Stapel angeordnet ist, dass der Steg des zweiten Lamellenelements auf dem Querabschnitt des ersten Lamellenelements liegt. Es kann hierbei vorgesehen sein, dass das erste Lamellenelement beispielsweise ein Kernlamellenelement und das zweite Lamellenelement ein Decklamellenelement ist. Insbesondere können das zumindest eine zweite Lamellenelement oder/und die den Magnetkern bildenden Lamellenelemente zumindest teilweise mit einem Federbereich gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 ausgestattet sein.
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Hierbei kann in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, dass der Federbereich des Stegs des zweiten Lamellenelements zwischen den beiden Querabschnitten angeordnet ist. Nachdem eine Bewegung des Ankers beispielsweise senkrecht zu den Querabschnitten erfolgen kann, erlaubt diese Anordnung die besonders günstige Aufnahme der Kräfte, die durch den Anker auf das Magnetgestell ausgeübt werden.
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In diesem Zusammenhang kann es insbesondere von Vorteil sein, dass der Anker zwischen den beiden Querabschnitten oder/und zwischen den beiden Decklamellenelementen hindurch beweglich ist. Diese Anordnung gewährleistet zum einen eine besonders hohe Stabilität des Magnetgestells und ermöglicht zum andern die Aufnahme der durch den Anker hervorgerufenen kinetischen Kräfte durch das Magnetgestell.
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Vorteilhafterweise ist der Anker als Zuganker ausgebildet. Dies ist eine besonders kompakte Ausführungsform eines solchen Elektromagneten.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der Elektromagnet eine Rückstellfeder aufweist, die den Anker mit einer Rückstellkraft zur Bewegung des Ankers aus der Aktivposition in die Ruheposition beaufschlagt. Das Zusammenspiel aus Elektromagnet und Rückstellfeder stellt eine besonders zuverlässige und langlebige Ausgestaltung dar.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Rückstellfeder im Bereich der Querabschnitte gelagert ist. Somit werden die von Rückstellfeder auf das Magnetgestell übertragenen Kräfte bereits von den Querabschnitten, insbesondere von dem/den an den Querabschnitten angeordneten Federbereich/en, aufgenommen, was eine Verbesserung der Lebensdauer und der Stabilität der Gesamtanordnung zur Folge hat.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist eine Verriegelungsvorrichtung für eine Parksperre mit einem erfindungsgemäßen Elektromagneten.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung insbesondere in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Elektromagneten mit einem erfindungsgemäßen Decklamellenelement;
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2 eine Seitenansicht des Elektromagneten der 1 nach der Erfindung;
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3 eine Vorderansicht des Elektromagneten der 1 nach der Erfindung;
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4 eine Vorderansicht des in der 1 gezeigten Decklamellenelements des Elektromagneten nach der Erfindung; und
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5 eine Draufsicht des Lamellenelements der 4.
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In den Figuren sind gleiche oder einander entsprechende Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet und werden daher, sofern nicht zweckmäßig, nicht erneut beschrieben. Die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sind sinngemäß auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragbar. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiterhin können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
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Die 1–3 zeigen eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Elektromagneten 2. Der Elektromagnet 2 weist ein Magnetgestell 21 auf. Das Magnetgestell 21 umfasst einen jochartigen Magnetkern 211, einen relativ zu dem Magnetkern 211 entlang einer Bewegungsachse X zwischen einer Ruheposition und einer Aktivposition bewegbaren Anker 212 und eine Wicklungen von mit elektrischem Strom beaufschlagbarem Draht aufweisende Spule 213. Das Magnetgestell 21 dient zur Führung des Magnetfelds und stellt ein tragendes mechanisches Element dar. Der Magnetkern 211 ist ein Abschnitt des Magnetgestells 21 und taucht teilweise in die Spule 213 ein. Die Endfläche des Magnetkerns 211 in der Spule 213 begrenzt den Luftspalt, über den der Anker 212 angezogen wird.
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Das Magnetgestell 21 weist zwei Schenkel 2112, 2113 auf, die im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung X des Ankers 212 verlaufen. An der Seite, an der der Anker 212 aus dem Elektromagneten 2 austritt, weist das Magnetgestell 21 im Wesentlichen senkrecht zu diesen Schenkeln 2112, 2113 und damit auch zu der Bewegungsrichtung X zwei Querabschnitte 2114, 2115 auf. Die beiden Querabschnitte 2114, 2115 verbinden die Schenkel 2112, 2113 nicht. Stattdessen bilden Endseiten der Querabschnitte 2114, 2115 eine Öffnung, an der der Anker 212 in den Elektromagneten bzw. dessen Ankerraum eintaucht. Der Austrittsseite des Ankers 212 gegenüberliegend weist das Magnetgestell 21 einen weiteren Querabschnitt 2116 auf, der die beiden Schenkel 2112, 2113 verbindet.
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Das Magnetgestell 21 wird aus einer Mehrzahl von Lamellenelementen 2111 gebildet. Die Lamellenelemente 2111 sind beispielsweise aus Blech gefertigt und voneinander elektrisch isoliert. Diejenigen Lamellenelemente 2111, die das eigentliche Magnetgestell 21 bilden, sind als Lamellenpaket oder -stapel 22 ausgebildet und werden in der vorliegenden Anmeldung als Kernlamellenelemente auch mit dem Bezugszeichen 1b bezeichnet. In der vorliegenden Ausführungsform des Elektromagneten 2 ist der Lamellenelementstapel 22 durch ein Paar Decklamellenelemente 1a begrenzt. Die Decklamellenelemente 1a sind aus gleichem oder vergleichbarem Material wie die Kernlamellenelemente 1b gefertigt, weisen aber eine abweichende Geometrie zu den Kernlamellenelementen 1b auf.
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Unter Bezugnahme auf die 3–5 wird nun eines der Decklamellenelemente 1a detaillierter erläutert. Das Decklamellenelement 1a weist zwei parallel verlaufende Schenkelabschnitte 11, 12 entsprechend den Schenkeln 2112, 2113 des Magnetgestells 21 auf. Die Schenkelabschnitte 11, 12 verlaufen ebenfalls im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung X des Ankers 212. In den 3 und 4 oben gezeigt sind die Schenkelabschnitte 11, 12 durch einen Steg 13 verbunden. An dem dem Steg 13 gegenüberliegenden Ende weisen die Schenkelabschnitte 11, 12 je einen Querabschnitt 111, 121 auf. Die Querabschnitte 111, 121 verbinden die Schenkelabschnitte 11, 12 nicht, sondern enden im Bereich des Magnetkerns 211.
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Der Steg 13 weist einen Federbereich 131 auf, der über Stegabschnitte 14 mit den Schenkelabschnitten 11, 12 verbunden ist. In der vorliegenden konkreten Ausführungsform weist der Steg 13 jeweils einen ersten schenkelnahen Stegabschnitt 141, 143 auf, der mit den Schenkeln 11, 12 verbunden ist. Die beiden schenkelnahen Stegabschnitte 141, 143 sind durch zwei federnde Stegabschnitte 142, 144, die den Federbereich 131 bilden, verbunden. Dabei ist der Federbereich 131 mit einem U-förmigen Abschnitt 1311 versehen, der insgesamt als mäanderförmiger Abschnitt in den Verlauf des Federbereichs 131 eingebunden ist. Durch Krümmungen oder Bördelungen 132, 133 erhebt sich der Federbereich 131 als hervorragender Abschnitt 1312 aus der Ebene der Schenkelabschnitte 11, 12 und der Stegabschnitte 141, 143.
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Insgesamt wird in der vorliegenden Ausführungsform des Decklamellenelements 1a die Federwirkung des Federbereichs 131 durch zwei unabhängig voneinander wirkende Maßnahmen erreicht:
Einerseits bildet der U-förmige Abschnitt 1311 ein Federelement, das in oder parallel zu der Ebene der Schenkelabschnitte 11, 12 eine Federkraft bei einer Bewegung der Schenkel des U-förmigen Abschnitts 1311 zueinander aufbringt. Die sich durch den U-förmigen Abschnitt 1311 ergebende Mäanderstruktur kann dabei so ausgestaltet sein, dass sie eine Bewegung der angrenzenden Elemente zulässt, ohne dass sich notwendigerweise eine Relativbewegung der Schenkelabschnitte 11, 12 ergibt.
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Zum anderen ist durch den aus der Ebene der Schenkelabschnitte 11, 12 hervorragenden Abschnitt 1312 eine zu der Federbewegung des U-förmigen Abschnitts 1311 im Wesentlichen senkrecht angeordnete Federbewegung des Federbereichs 131 möglich. In den 3 und 4 findet diese Federbewegung im Wesentlichen senkrecht zur Zeichenebene statt. Beide Federbewegungen können im Prinzip gleichzeitig stattfinden. Die beiden Federelemente können unterschiedliche Federkonstanten besitzen, sodass je nach der Bewegungscharakteristik des Ankers 212 entweder die Federwirkung des U-förmigen Abschnitts 1311, des hervorragenden Abschnitts 1312 oder eine Kombination aus beiden zum Tragen kommt.
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In der in den 1–3 gezeigten Ausführungsform sind die Kernlamellenelemente 1b nicht-federnd ausgestaltet. Die Kernlamellenelemente 1b weisen im Wesentlichen die Grundform des Decklamellenelements 1a auf, sind aber sind gemäß der 3 um 180° gedreht angeordnet. Dabei bilden analog zu den Stegabschnitten 111, 121 des Decklamellenelements 1a vorgesehene Stegabschnitte die für die Bewegung des Ankers 212 vorgesehene Öffnung. Anstatt eines Federbereichs 131 in dem die Schenkel 11, 12 verbindenden Steg 13 bzw. anstatt des hervorragenden Abschnitts 1312 ist ein Querabschnitt 2116 vorgesehen, der einen als Kernbereich 2117 ausgebildeter Stegabschnitt 142‘ aufweist. Der Stegabschnitt 142‘ (drei einzelne Kernlamellenelemente 1b) besitzt eine deutlich größere Breite als die benachbarten Stegabschnitte 141‘, 143‘, welche den breiteren Stegabschnitt 142‘ an die Schenkelabschnitte 2111, 2113 anschließen. Es schließt sich nach (radial) außen hin je eine Ausnehmung 15 an, die die Spule 213 lagert.
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Alternativ oder zusätzlich zu der federnden Ausgestaltung des Decklamellenelements 1a kann jede andere Lamelle in einem Magnetgestell eines Elektromagneten so ausgestaltet sein, dass eine kinetische Energie des bewegten Ankers 212 bzw. des durch diesen Anker betätigten Elementes vernichtet wird. Beispielsweise können Teile der oder alle Kernlamellenelemente 1b ebenfalls mit Federabschnitten ausgestattet sein. Diese können beispielsweise an dem Übergang zwischen dem breiteren Stegabschnitt 142‘ und den benachbarten Stegabschnitten 141‘, 143‘ vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann der breitere Stegabschnitt 142‘ beispielsweise mit einem U-förmigen Abschnitt versehen sein.
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Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
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Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes der Technik, ergeben, dass das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch, nicht mehr aufweist. Auch eine solche Unterkombination ist von der Offenbarung dieser Anmeldung abgedeckt.
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Es ist weiter zu beachten, dass die in den verschiedenen Ausführungsformen beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausgestaltungen und Varianten der Erfindung beliebig untereinander kombinierbar sind. Dabei sind einzelne oder mehrere Merkmale beliebig gegeneinander austauschbar. Diese Merkmalskombinationen sind ebenso mit offenbart.
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Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
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Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden oder auch Einzelmerkmale aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit als von erfindungswesentlicher Bedeutung zur Abgrenzung vom Stande der Technik in den oder die unabhängigen Anspruch/Ansprüche übernommen werden, und zwar auch dann, wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.