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Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät zum Ein- und Ausschalten eines Stroms durch einen Strompfad, mit mindestens einem Festkontakt und mindestens einem Bewegkontakt, wobei der Bewegkontakt zum Schließen und Trennen des Strompfades gegenüber dem Festkontakt bewegbar ist, mit einem Antrieb zum betriebsmäßigen Bewegen einer Schaltbrücke zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung, wobei der Bewegkontakt in der Schließstellung mit dem Festkontakt den Strompfad schließt, und mit einem Schnellauslöser zum Trennen des Strompfads bei einem Kurzschluss oder bei einer Überlast.
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Derartige Schaltgeräte mit entsprechenden, in der Regel elektromagnetischen Antrieben werden beispielsweise bei Motorstartern verwendet. Diese sollen für das betriebsmäßige Schalten einer Last, das Abschalten einer Überlast und das Abschalten im Kurzschlussfall geeignet sein. Grundsätzlich können zur Erzielung dieser Funktionalität auch zwei getrennte Schaltgeräte, nämlich ein Motorschutzschalter als Leistungsschalter und ein Schütz als Lastschalter eingesetzt werden. Als Alternative sind Motorstarter bekannt, bei denen die Schalt- und Schutzfunktion in einem Schaltgerät integriert ist. In der Regel weisen diese dazu ein handbetätigtes, mechanisches Schaltschloss auf.
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In der Druckschrift
WO 2014/023326 A1 ist ein Schaltgerät bzw. ein Antrieb für ein Schaltgerät für einen kompakten und fernbetätigbaren Motorstarter beschrieben, mit dem das betriebsmäßige Schalten der Last, das Abschalten der Überlast und das Abschalten von Kurzschlüssen mit nur einem Gerät realisiert werden soll. Die Problematik beim Abschalten von Kurzschlüssen besteht in der Notwendigkeit, die geschlossenen Kontakte sehr schnell und dauerhaft zu öffnen, so dass ein sicheres Löschen des Lichtbogens gewährleistet wird, sowie ein Wiederzünden des Lichtbogens und ein Verschweißen der Kontakte vermieden werden. Der Antrieb weist dazu eine bipolare elektromagnetische Antriebseinheit mit einem beweglichen Anker und zwei ortsfesten Magnetspulen zur reversiblen Bewegung des Ankers zwischen zwei permanentmagnetisch stabilisierten Ankerlagen auf, wobei durch selektive Erregung der ersten Magnetspule ein Bewegkontakt in die Schließstellung bewegbar ist und durch selektive Erregung der zweiten Magnetspule der Bewegkontakt innerhalb einer für einen Kurzschluss im Strompfad zulässigen Maximalabschaltzeit in die Öffnungsstellung bewegbar ist.
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Elektromagnetische Antriebe, die für das Ein- und für das Ausschalten verwendet werden, haben den Nachteil, dass diese eine vergleichsweise große, bewegte Masse besitzen, die für den Einschaltvorgang notwendig ist. Aufgrund der Trägheit weist ein solcher Antrieb jedoch eine entsprechend lange Ausschaltzeit auf. Die so erreichbaren Ausschaltzeiten können gegebenenfalls zu lang sein, um einen Kurzschluss sicher abzuschalten.
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Eine Aufgabe dieser Erfindung besteht darin, ein Schaltgerät zum Ein- und Ausschalten eines Stroms durch einen Strompfad mit einem Schnellauslöser zum Trennen des Strompfads zur Verfügung zu stellen, mit dem das Abschalten einer Überlast und das Abschalten von Kurzschlüssen, unabhängig von einer Ausschaltzeit des Antriebs zum betriebsmäßigen Schalten, schnell und sicher durchführbar ist und welches einen kompakten, raumsparenden Aufbau ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Hauptanspruchs gelöst. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen und vorteilhafte Weiterbildungen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Schaltgerät zum Ein- und Ausschalten eines Stroms durch einen Strompfad weist mindestens einem Festkontakt und mindestens einen Bewegkontakt auf, wobei der Bewegkontakt zum Schließen und Trennen des Strompfades gegenüber dem Festkontakt bewegbar ist. Ein solches Kontaktsystem kann ein einzelnes Kontaktpaar aufweisen. Bevorzugt ist es doppeltunterbrechend ausgeführt, wobei zwei Bewegkontakte insbesondere über einen Bewegkontaktträger verbunden sind, um gegenüber zwei Festkontakten der Strombahn bewegbar zu sein. Im Folgenden werden die Bezeichnungen Bewegkontakt und Festkontakt verwendet, ohne jeweils auf die Möglichkeit einer Ausführungsform mit doppeltunterbrechendem Kontaktsystem einzugehen, da diese dem Fachmann geläufig ist. Insofern ist ein Bewegkontaktträger mit zwei Bewegkontakten durch den Begriff Bewegkontakt mit abgedeckt.
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Das erfindungsgemäße Schaltgerät weist weiterhin einen Antrieb zum betriebsmäßigen Bewegen einer Schaltbrücke zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung auf, wobei der Bewegkontakt in der Schließstellung mit dem Festkontakt den Strompfad schließt, so dass der Antrieb auch allgemeiner als Antrieb zum betriebsmäßigen Schalten des Schaltgeräts bezeichnet wird.
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Weiterhin weist das erfindungsgemäße Schaltgerät einen Schnellauslöser zum Trennen des Strompfads bei einem Kurzschluss oder bei einer Überlast auf. Sowohl der Antrieb zum betriebsmäßigen Schalten des Schaltgeräts, als auch der Antrieb des Schnellauslösers sind bevorzugt elektromagnetische Antriebe.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Bewegkontakt entlang der Schaltbrücke zwischen einem ersten Anschlag und einem zweiten Anschlag bewegbar geführt und mit einem Anker des Schnellauslösers starr gekoppelt ist.
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Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Schaltgeräts besteht darin, dass der entlang der Schaltbrücke bewegbar geführte Bewegkontakt in der Schließstellung der Schaltbrücke im Fall eines Kurzschlusses durch den Schnellauslöser von dem Festkontakt getrennt werden kann. Der Fachmann weiß, dass im Kurzschlussfall das Anheben der Bewegkontakte in der Regel zunächst durch die elektrodynamischen Abhebekräfte verursacht wird und dass der Schnellauslöser vorzugsweise ein Zurückfallen der Bewegkontakte verhindert und diese weiter von den Festkontakten entfernt. Diese Ausnutzung der bekannten elektrodynamischen Abhebekräfte beim Abschalten von Kurzschlussströmen wird hier im Zusammenhang mit dem Auslösen des Schnellauslösers nicht notwendigerweise mit beschrieben. Die starre Kopplung zwischen dem Schnellauslöser und dem Bewegkontakt sorgt, weiterhin vorteilhaft, für eine beschleunigte Auslösung des Schnellauslösers, da ein Luftspalt in dem Schnellauslöser so bereits aufgrund der elektrodynamischen Abhebung verringert wird. Weiterhin erlaubt die starre Kopplung ein Zurücksetzen des nach einer Auslösung dauerhaft geöffneten Bewegkontakts bei einer gleichzeitig vorteilhaft raumsparenden Ausführung und/oder Anordnung des Schnellauslösers und/oder des Antriebs zum betriebsmäßigen Schalten.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Anker des Schnellauslösers mittels einer Abdruckfeder vorgespannt ist, so dass der Bewegkontakt durch die Abdruckfeder in Richtung des ersten Anschlags der Schaltbrücke vorgespannt ist. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Abdruckfeder des Ankers gleichzeitig als Kontaktdruckfeder des Bewegkontakts wirkt. In der Schließstellung der Schaltbrücke schließt der in Richtung des ersten Anschlags vorgespannte Bewegkontakt mit dem Festkontakt den Strompfad, so dass die Abdruckfeder des Ankers gleichzeitig als Kontaktdruckfeder des Bewegkontakts wirkt. Eine separate Kontaktdruckfeder wird dadurch vorteilhaft eingespart.
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In der Schließstellung der Schaltbrücke wird, weiterhin bevorzugt, der in Richtung des ersten Anschlags vorgespannte Bewegkontakt bei einem Kurzschluss oder bei einer Überlast durch den Schnellauslöser gegen den dem ersten Anschlag entgegengesetzt an der Kontaktbrücke angeordneten, zweiten Anschlag bewegt, so dass der Strompfad getrennt ist. Bei einem Kurzschluss wird das erste Abheben der Bewegkontakte in der Regel durch die elektrodynamischen Abhebekräfte verursacht, bevor der Schnellauslöser ein zurückfallen des Bewegkontakts verhindert und diesen weiter in Richtung des zweiten Anschlags bewegt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Haltevorrichtung an der Schaltbrücke vorgesehen ist, um den durch den Schnellauslöser getrennten Bewegkontakt an dem zweiten Anschlag zu halten. Ein Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass auch bei einer Reduzierung des Erregerstroms des Schnellauslösers aufgrund des Löschvorgangs, der Strompfad getrennt bleibt. Ein Zurückfallen des Bewegkontakts, ein Rückzünden des Lichtbogens oder gar ein Verschweißen des Bewegkontakts mit dem Festkontakt kann so vorteilhaft vermieden werden.
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Die Haltevorrichtung weist vorzugsweise ein permanentmagnetisches System auf, um den Bewegkontakt nach einem Auslösen des Schnellauslösers mit einer Magnetkraft entgegen einer Federkraft der Abdruckfeder weiter an dem zweiten Anschlag zu halten, wobei ein Betrag der Magnetkraft größer ist als ein Betrag der Federkraft. Da der Bewegkontakt durch den Schnellauslöser in direkten Kontakt mit dem zweiten Anschlag gebracht wird, kann die Magnetkraft der Haltevorrichtung vorteilhaft ohne Luftspalt auf den Bewegkontakt wirken. Bevorzugt ist der mindestens eine Bewegkontakt dazu an einem Bewegkontaktträger aus einem magnetisch leitenden Material angeordnet, insbesondere daran befestigt. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Bewegkontaktträger aus einem plattierten Material mit einer ersten Schicht aus einem Kupferwerkstoff und einer zweiten Schicht aus einem Eisenwerkstoff besteht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Rücksetzen des Bewegkontakts nach einem Auslösen des Schnellauslösers durch einen Ausschaltvorgang des Antriebs zum betriebsmäßigen Bewegen der Schaltbrücke erfolgt. Dadurch wird eine separate Mechanik zum Zurücksetzen des Schnellauslösers nach einem Auslösen eingespart.
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Dazu begrenzt bevorzugt ein Gegenanschlag den Bewegungsbereich des Bewegkontakts bei einem Ausschaltvorgang des Antriebs, wobei der Bewegkontakt den Gegenanschlag nur nach einem vorhergehenden Auslösen des Schnellauslösers, also nach einem Trennen des Strompfads durch den Schnellauslöser erreicht. Im normalen Betrieb, ohne Auslösen des Schnellauslösers durch einen Kurzschluss oder eine Überlast, beeinflusst der Gegenanschlag die Bewegung des Bewegkontakts nicht. Besonders bevorzugt bildet ein Kern des Schnellauslösers mit dem Anker den Gegenanschlag. Die Bewegung des Bewegkontakts ist somit insbesondere durch den Festkontakt einerseits und, nach einer Auslösung des Schnellauslösers, durch den Gegenanschlag andererseits auf einen Bewegungsbereich begrenzt. Nach einer Auslösung des Schnellauslösers wird die Öffnungsstellung der Schaltbrücke aufgrund des Gegenanschlags nur nach vorhergehendem Lösen des Bewegkontakts von der Haltevorrichtung erreicht. Dazu ist eine größere resultierende Kraft, als die Haltekraft der Haltevorrichtung notwendig. Diese resultierende Kraft setzt sich aus einer Kraft der Kontaktdruckfeder und einer Kraft des Antriebs zum betriebsmäßigen Bewegen der Schaltbrücke zusammen. Die Kraft des Antriebs zum betriebsmäßigen Bewegen der Schaltbrücke wird in der Regel durch eine Abdruckfeder bereitgestellt.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die Ausführungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
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Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schaltgeräts;
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2 eine detaillierte Darstellung eines Teilbereichs einer Ausführungsform des Schaltgeräts nach 1 in einem ausgeschalteten Zustand;
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3A und 3B detaillierte Darstellungen von Teilbereichen der Ausführungsform gemäß 2 in einem eingeschalteten Zustand;
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4A und 4B detaillierte Darstellungen von Teilbereichen der Ausführungsform gemäß 2 in einem durch den ausgelösten Schnellauslöser getrennten Zustand;
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5 eine detaillierte Darstellung eines Teilbereichs der Ausführungsform nach 2 in einem Zustand des Zurücksetzens des Schnellauslösers.
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In der 1 ist eine vereinfachte schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Schaltgeräts mit einem beispielhaften Aufbau dargestellt. Das Schaltgerät zum Ein- und Ausschalten eines Stroms durch einen Strompfad 10 weist dazu zwei Festkontakte 11, 12 auf, welche mit zwei Bewegkontakten 14, 15 an einem Bewegkontaktträger 16 zum Schließen und Trennen des Strompfads 10 zusammenwirken. Ein elektromagnetischer Antrieb 1 dient zum betriebsmäßigen Bewegen einer Schaltbrücke 17 zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung, wobei der Bewegkontaktträger 16 durch die Schaltbrücke 17 geführt ist, worauf im Zusammenhang mit den folgenden Figuren noch näher eingegangen wird. Ein Schnellauslöser 2 zum Trennen des Strompfads 10 bei einem Kurzschluss oder bei einer Überlast ist ebenfalls nur schematisch dargestellt, der genaue Aufbau und die Funktionen werden nachfolgend mit Bezug auf die weiteren Figuren näher beschrieben. Das Abschalten von Kurzschlüssen erfordert ein sehr schnelles und dauerhaftes Trennen der Bewegkontakte 14, 15 von den Festkontakten 11, 12. Bei Kurzschlussströmen erfolgt die Ausschaltung durch den Schnellauslöser 2, wobei ein erstes Anheben der Bewegkontakte 14, 15 durch elektrodynamische Abhebekräfte hervorgerufen wird. Durch das Trennen der Bewegkontakte 14, 15 von den Festkontakten 11, 12 entstehen Lichtbögen, welche jeweils in Löschsysteme 21 geleitet werden.
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Der Aufbau eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Schaltgeräts wird nachfolgend mit Bezug auf die 2, 3A und 3B näher erläutert. Die 2 zeigt eine detaillierte Darstellung eines Teilbereichs des Schaltgerät in einem ausgeschalteten Zustand, und die 3A und 3B zeigen detaillierte Darstellungen von Teilbereichen des Schaltgeräts in einem eingeschalteten Zustand. Von dem elektromagnetischer Antrieb 1 zum betriebsmäßigen Bewegen einer Schaltbrücke 17 ist vereinfachend lediglich ein Antriebsanker 1 dargestellt, der durch eine nicht dargestellte Abdruckfeder in Richtung einer in der 2 dargestellten Stellung vorgespannt ist und bei einem Einschaltvorgang durch eine nicht dargestellte Magnetspule in Richtung einer in der 3A dargestellten Stellung bewegt wird. Der Aufbau eines entsprechenden Schützantriebs 1 ist dem Fachmann hinlänglich bekannt.
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Der Antrieb 1 ist zum betriebsmäßigen Bewegen der Schaltbrücke 5 zwischen einer Schließstellung und einer Öffnungsstellung vorgesehen, wobei die Schaltbrücke 17 in der 2 in der Öffnungsstellung dargestellt ist, in welcher die Bewegkontakte 14, 15 von den Festkontakten 11, 12 entfernt angeordnet sind, der Strompfad 10 also getrennt ist. Die Bewegkontakte 14, 15 sind an gegenüberliegenden Enden des Bewegkontaktträgers 16 angeordnet, welcher wiederum entlang der Schaltbrücke 17 zwischen einem ersten Anschlag 18 und einem zweiten Anschlag 19 bewegbar geführt ist. Mit der Schaltbrücke 17 in der Öffnungsstellung gemäß 2 liegen die Bewegkontakte 14, 15, bzw. der verbindende Bewegkontaktträger 16, an dem ersten Anschlag 18 der Schaltbrücke 17 an, wodurch ein Schließen des Strompfads 10 verhindert wird. Die Bewegkontakte 14, 15 sind durch eine Kontaktdruckfeder 5 gegen den ersten Anschlag 18 vorgespannt, worauf später im Zusammenhang mit der Beschreibung des Schnellauslösers 2 noch näher eingegangen wird. Bei einem Einschaltvorgang wird der elektromagnetische Antrieb 1 aktiviert und bewegt die Schaltbrücke 17 in ihre Schließposition, die in der 3A dargestellt ist. Die Bewegung der Schaltbrücke 17 bewirkt ein Kontaktieren der Bewegkontakte 14, 15 mit den Festkontakten 11, 12, so dass der Strompfad 10 geschlossen wird. Der durch die Kontaktdruckfeder 5 vorgespannte Bewegkontaktträger 16 liegt nicht mehr an dem ersten Anschlag 18 der Schaltbrücke 17 an. Ein betriebsmäßiger Ausschaltvorgang erfolgt dementsprechend, indem der Antrieb 1 deaktiviert wird, so dass die nicht dargestellte Abdruckfeder des Antriebs 1 die Schaltbrücke 17 wieder zurück in die Öffnungsstellung bewegt. Der erste Anschlag 18 der Schaltbrücke 17 nimmt dabei die an dem Bewegkontaktträger 16 angeordneten Bewegkontakte 14, 15 mit und trennt diese dadurch von den Festkontakten 11, 12. Die entstehenden Lichtbögen werden, wie im Zusammenhang mit 1 beschrieben, in entsprechende Löschsysteme 21 geführt.
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Der Schnellauslöser 2 ist dem Antrieb 1 zum betriebsmäßigen Schalten gegenüberliegend angeordnet, so dass der Strompfad 10 zwischen dem Antrieb 1 und dem Schnellauslöser 2 verläuft. Dadurch lässt sich eine besonders kompakte Bauweise des Schaltgeräts realisieren. Der Schnellauslöser 2 zum Trennen des Strompfads 10 bei einem Kurzschluss oder einer Überlast weist einen Kern 9, ein Joch 3, einen Anker 4 und einer Magnetspule 7 auf. Der Anker 4 ist über eine starre Kopplung 8 mit den Bewegkontakten 14, 15 an dem Bewegkontaktträger 16 verbunden. Dadurch ist es möglich, dass der Schnellauslöser 2 den Strompfad 10 trennt, während die Schaltbrücke 17 in der Schließstellung gemäß 3A steht. Die Kontaktdruckfeder 5, welche die Bewegkontakte 14, 15 gegen den ersten Anschlag 18 der Schaltbrücke 17, bzw. gegen die Festkontakte 11, 12 vorspannt, stellt gleichzeitig die Abdruckfeder 5 für den Anker 4 des Schnellauslösers 2 dar. Die Federkraft wird über den Anker 4 und die starre Verbindung 8 auf den Bewegkontaktträger 16 mit den Bewegkontakten 14, 15 übertragen.
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In der 3B ist die Schaltbrücke 17 in der Schließstellung gemäß 3A vergrößert dargestellt. Hier ist erkennbar, dass der Bewegkontaktträger 16 zwischen dem ersten Anschlag 18 und dem zweiten Anschlag 19 entlang der Schaltbrücke 17 geführt ist. Bei geschlossenem Strompfad 10 wird die Bewegung des Bewegkontaktträgers 16 in Richtung der Schließstellung durch die an den Festkontakten 11, 12 anliegenden Bewegkontakte 14, 15 begrenzt, während der erste Anschlag 18 von dem Antrieb 1 weiter bewegt wird, so dass ein Spalt zwischen dem ersten Anschlag 18 an der Schaltbrücke 17 und dem Bewegkontaktträger 16 entsteht.
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An dem zweiten Anschlag 19 ist eine Haltevorrichtung 20 vorgesehen, um die durch den Schnellauslöser 2 getrennten Bewegkontakte 14, 15 an dem zweiten Anschlag 19 zu halten. Das Auslösen des Schnellauslösers 2 wird nachfolgend mit Bezug auf die 4A und 4B weiter erläutert. Ein durch die Magnetspule 7 fließender Auslösestrom bewirkt das Auslösen des Schnellauslösers 2, so dass der Anker 4 angezogen wird und über die starre Verbindung 8 die Bewegkontakte 14, 15 an dem Bewegkontaktträger 16 von den Festkontakten 11, 12 fort bewegt werden. Die Schaltbrücke 17 befindet sich dabei weiterhin in der Schließstellung, der Strompfad 10 ist jedoch durch den ausgelösten Schnellauslöser 2 getrennt. Das bedeutet, dass die Bewegkontakte 14, 15 nicht mehr in Kontakt mit den Festkontakten 11, 12 sind, da diese an dem Bewegkontaktträger 16 über die starre Verbindung 8 von dem Anker 4 getrennt worden sind. Das eigentliche Lösen der Bewegkontakte 14, 15 erfolgt dabei in der Regel durch die Einwirkung elektrodynamischer Abhebekräfte, bevor der Schnellauslöser 2 die Bewegkontakte 14, 15 von den Festkontakten 11, 12 weg bewegt, um ein Rückzünden des Schaltlichtbogens oder eine Verschweißen der Kontakte zu vermeiden.
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Die Bewegkontakte 14, 15 an dem Bewegkontaktträger 16 liegen nach dem Auslösen an dem zweiten Anschlag 19 der Schaltbrücke 17 an, wie insbesondere in der vergrößerten Darstellung gemäß 4B erkennbar ist. Durch das Trennen der Strombahn 10 und das Ableiten der entstandenen Lichtbögen zwischen den Bewegkontakten 14, 15 und den Festkontakten 11, 12 in entsprechende Löschsysteme 21 (siehe 1) sinkt der Erregerstrom durch die Magnetspule 7 ab, so dass die Abdruckfeder 5 des Ankers 4 die Bewegkontakte 14, 15 wieder zurück in Richtung der Festkontakte 11, 12 bewegen könnte. Um dieses sicher zu verhindern, ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen die Haltevorrichtung 20 an dem zweiten Anschlag 19 der Schaltbrücke 17 vorgesehen, welche ein Lösen der Bewegkontakte 14, 15 mit dem Bewegkontaktträger 16 von dem Anschlag 19 verhindert. Als Haltevorrichtung 20 dient in der dargestellten Ausführungsform ein Permanentmagnetsystem, dessen Magnetkraft ausreicht, den an dem Anschlag 19 anliegenden Bewegkontaktträger 16 gegen den Druck der Abdruckfeder 5 zu halten. Dadurch ist ein sicheres Abschalten von Kurzschlussströmen gewährleistet und ein Rückzünden des Schaltlichtbogens oder ein Verschweißen der Kontakte wird vermieden. Der Bewegkontaktträger 16 ist insbesondere aus einem magnetisch leitenden Material hergestellt, vorzugsweise aus einem plattierten Material mit einer ersten Schicht 22 aus einem Kupferwerkstoff und einer zweiten Schicht 23 aus einem Eisenwerkstoff.
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Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Schaltgeräts besteht darin, dass der ausgelöste Schnellauslöser 2 sich besonders einfach in seinen Ausgangszustand zurücksetzen lässt, indem der Antrieb 1 die Schaltbrücke 17 von der Schließstellung in die Öffnungsstellung bewegt. Der Rücksetzvorgang des Schnellauslösers 2, der in 5 dargestellt ist, erfolgt also vorteilhaft durch einen Ausschaltvorgang, wie er zuvor im Zusammenhang mit den 2, 3A und 3B beschrieben worden ist. Zum Rücksetzen des Schnellauslösers 2 müssen die Bewegkontakte 14, 15 an dem Bewegkontaktträger 16 von dem zweiten Anschlag 19 mit der Haltevorrichtung 20 gelöst werden. Dazu ist die Bewegung der Bewegkontakte 14, 15 an dem Bewegkontaktträger 16 in Richtung auf die Öffnungsstellung der Schaltbrücke 17 durch einen Gegenanschlag 6 begrenzt, welcher so angeordnet ist, dass die Öffnungsstellung der Schaltbrücke 17 noch nicht erreicht wird. Der Gegenanschlag 6 bewirkt ein Lösen des Bewegkontaktträgers 16 von dem zweiten Anschlag 19, so dass die Schaltbrücke 17 die Öffnungsstellung wieder erreichen kann. Die Wirkung des Gegenanschlags 6 ist nur nach einem Auslösen des Schnellauslösers 2 gegeben, da der Bewegkontaktträger nur in diesem Fall von der Haltevorrichtung 20 an dem zweiten Anschlag 19 gehalten wird.
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In der 5 ist genau die Stellung der Schaltbrücke 17 gezeigt, in der die Bewegkontakte 14, 15 ihre durch den Anschlag 6 definierte Endposition erreicht haben. Der Anschlag 6 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in Form eines Kerns 9 des Schnellauslösers 2 realisiert, auf den der Anker 4 stößt. Der Anschlag 6 kann jedoch auch in anderer Weise realisiert werden, beispielsweise durch einen separaten Anschlag außerhalb der Schaltbrücke 17, gegen den der Bewegkontaktträger 16 bewegt wird. Die Schaltbrücke 17 hat in der in 5 dargestellten Position ihre Öffnungsstellung (vgl. 2) noch nicht erreicht, so dass der Antrieb 1 die Schaltbrücke 17 noch weiter in die Öffnungsstellung bewegt, wodurch die Bewegkontakte 14, 15 an dem Bewegkontaktträger 16 über die starre Verbindung 8 und den Anker 4 von dem zweiten Anschlag 19 mit der Haltevorrichtung 20 getrennt werden, da die zusätzliche Kraft durch den Antrieb 1 zusammen mit der Kraft der Abdruckfeder 5 die Magnetkraft der Haltevorrichtung 20 übersteigt. Danach erreicht das Schaltgerät wieder die in der 1 dargestellte Stellung mit der Schaltbrücke 17 in der Öffnungsstellung und den Bewegkontakten 14, 15, welche durch die Kontaktdruckfeder 5 gegen den ersten Anschlag 18 der Schaltbrücke 17 vorgespannt sind. Das Schaltgerät ist somit für einen weiteren Einschaltvorgang bereit.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antrieb zum betriebsmäßigen Schalten des Schaltgeräts
- 2
- Schnellauslöser
- 3
- Joch des Schnellauslösers
- 4
- Anker
- 5
- Abdruckfeder und Kontaktdruckfeder
- 6
- Gegenanschlag
- 7
- Magnetspule
- 8
- Starre Kopplung
- 9
- Kern des Schnellauslösers
- 10
- Strompfad
- 11
- Festkontakt
- 12
- Festkontakt
- 14
- Bewegkontakt
- 15
- Bewegkontakt
- 16
- Bewegkontaktträger
- 17
- Schaltbrücke
- 18
- Erster Anschlag
- 19
- Zweiter Anschlag
- 20
- Haltevorrichtung
- 21
- Löschsystem für Lichtbogen
- 22
- Erste Schicht
- 23
- Zweite Schicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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