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Die vorliegende Erfindung betrifft ein transportables Messgerät zum Prüfen einer Probe mittels Ultraschall.
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Eine Prüfung mittels Ultraschallwellen, also Schallwellen mit einer Frequenz oberhalb 16 kHz, ist ein in Wissenschaft und Industrie weitverbreitetes Verfahren zur zerstörungsfreien Materialdiagnostik. Eine besonders leistungsfähige Variante ist die Immersionstechnik, bei der - im Gegensatz zur konventionellen Kontakttechnik - Wasser als Koppelmedium bzw. Vorlaufstrecke dient. Diese Technik ermöglicht wesentlich höhere Auflösungen als konventionelle Verfahren und dient einer Identifikation von Mikrostrukturen wie z. B. Kornstruktur, Kornorientierung oder auch Defekten wie Rissen, Delaminationen und kleinsten Einschlüssen. Außerdem können bei einem Ultraschallscan mit Wasservorlauf wesentlich höhere Auflösungen erreicht werden, so dass auch senkrecht verlaufende Risse detektierbar sind. Allerdings sind dieses Verfahren und der dazugehörige Aufbau aufgrund des benötigten Wasserbeckens ortsgebunden und somit nur eingeschränkt nutzbar. Zudem ist eine maximale Größe eines Prüfobjekts durch eine Größe eines Scanners bzw. eine Größe eines Wasserbeckens limitiert.
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So betrifft
US 4 170 145 A eine mechanische Scanner, Anzeige und ein Ultraschallschweißspeicherüberwachungssystem.
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DE 42 37 378 C1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ankopplung eines Körpers an einen zweiten Körper.
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Aus
DE 10 2007 016 906 A1 ist eine Vorrichtung zur akustischen Ankopplung eines Schallprüfkopfes an einen Prüfkörper.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Messgerät vorzuschlagen, das die genannten Nachteile überwindet, mit dem also ortsunabhängig Prüfobjekte verschiedener Größen untersucht werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein transportables Messgerät nach Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein transportables Messgerät zum Prüfen einer Probe mittels Ultraschall weist einen zum Emittieren und Detektieren von Ultraschallwellen ausgebildeten Ultraschallprüfkopf und ein den Ultraschallprüfkopf bis auf eine dem Ultraschallprüfkopf gegenüberliegende erste Öffnung vollständig umschließendes erstes Gehäuse auf. Außerdem verfügt das transportable Messgerät über eine Ansaugvorrichtung, mit der das transportable Messgerät formschlüssig mit der ersten Öffnung auf einer Probenoberfläche befestigbar ist, und eine an der ersten Öffnung angeordnete Abdichtvorrichtung zum Abdichten des ersten Gehäuses gegen einen Flüssigkeitsaustritt. Schließlich ist ein Flüssigkeitseinlass, der an dem ersten Gehäuse angeordnet ist und durch den eine Flüssigkeit als flüssiges Koppelmedium in einen durch das erste Gehäuse und die Probenoberfläche gebildeten Raum einfüllbar ist, und eine Steuer- und Auswerteeinheit zum Ansteuern des Ultraschallprüfkopfs und Auswerten detektierte Ultraschallwellensignale vorgesehen.
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Mit dem transportablen Messgerät können Proben beliebiger Größe untersucht werden, indem das transportable Messgerät auf die Probenoberfläche aufgesetzt und durch den Flüssigkeitsvorlauf vermessen wird. Durch die Ansaugvorrichtung sind Messungen in beliebigen Stellungen möglich, also auch in der Waagrechten, in der Senkrechten oder sogar Kopfüber. Dadurch, dass das erste Gehäuse den Ultraschallprüfkopf vollständig umschließt bis auf die Öffnung und der durch das erste Gehäuse und die Probenoberfläche gebildete Raum mit einer Flüssigkeit, typischerweise Wasser, gefüllt ist, können hochauflösende Abbildungsverfahren wie Scanning Acoustic Microscopy (SAM) angewandt werden. Durch das Befüllen des Gehäuses zur Messung muss kein sperriger und schwer oder gar nicht zu transportierender Flüssigkeitsbehälter verwendet werden, in dem die Probe enthalten ist. Das transportable Messgerät ist somit mobil und an vielen Orten einsetzbar. Die Probe muss weder demontiert, noch gedreht oder komplett mit Wasser bedeckt werden. Dies erspart aufwändige Vor- und Nacharbeiten und Prüfzeiten und damit auch Prüfkosten können gesenkt werden. Die formschlüssige Befestigung auf der Probenoberfläche wird hierbei typischerweise durch die Ansaugvorrichtung und die Abdichtvorrichtung erreicht, indem die Abdichtvorrichtung sich in ihrer Kontur an die Probenoberfläche anpasst und durch die Ansaugvorrichtung das Gehäuse und somit auch die Abdichtvorrichtung gegen die Probenoberfläche gedrückt werden.
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Die Ansaugvorrichtung weist ein zweites Gehäuse auf, das das erste Gehäuse bis auf eine zu der ersten Öffnung korrespondierende zweite Öffnung umschließt, und kann einen Vakuum-sauggreifer aufweisen. Durch das zweite Gehäuse wird ein weiterer Hohlraum geschaffen, der durch Unterdruck für einen festen Sitz des transportablen Messgeräts auf der Probe sorgt. Vorzugsweise ist hierfür an der zweiten Öffnung eine zweite Abdichtvorrichtung angeordnet. In ähnlicher Weise kann eine zuverlässige Befestigung durch mindestens einen Vakuumgreifer erreicht werden, der durch Erzeugen des Unterdrucks haftet, wobei typischerweise mehrere der Vakuumgreifer verwendet werden. Zum Erzeugen des Unterdrucks weist das transportable Messgerät vorzugsweise eine Vakuumpumpe auf, durch die der Unterdruck in dem zweiten Gehäuse und bzw. oder in dem mindestens einen Vakuumsauggreifer erreichbar ist. Besonders vorzugsweise ist die Vakuumpumpe schwingungsgedämpft an dem transportablen Messgerät angeordnet, um ein kompaktes Messgerät zu erhalten und die Ultraschallwellensignale nicht durch zusätzliche Vibrationen zu verfälschen.
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Der Ultraschallprüfkopf ist typischerweise an einer Verfahreinheit angeordnet und durch diese Verfahreinheit in mindestens zwei Richtungen bewegbar, um ein Scannen der Probenoberfläche zu ermöglichen. Die beiden Richtungen sind vorzugsweise senkrecht zueinander und besonders vorzugsweise parallel zu der ersten Öffnung ausgerichtet, sind also bei ebenen Proben parallel zu der Probenoberfläche stehen also senkrecht auf einer senkrecht auf der ersten Öffnung stehenden Oberflächennormalen der Öffnung.
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Die Verfahreinheit kann dazu eingerichtet sein, einen Fokuspunkt von emittierten Ultraschallwellen in verschiedenen Abständen zu der ersten Öffnung einzustellen. Durch einen über die Verfahreinheit höhenverstellbaren Ultraschallprüfkopf kann somit eine Distanz zu der Probenoberfläche und der Fokuspunkt eingestellt werden.
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Die Verfahreinheit kann hierbei außerhalb des ersten Gehäuses angeordnet sein oder einen Teil des ersten Gehäuses bilden, um nicht von der Flüssigkeit in dem ersten Gehäuse beeinträchtigt zu werden. Typischerweise ist die Verfahreinheit auch außerhalb des zweiten Gehäuses angeordnet.
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Es kann außerdem vorgesehen sein, dass das erste Gehäuse zumindest an einer der ersten Öffnung gegenüberliegenden Seite eine flüssigkeitsundurchlässige Membran aufweist, um ein Auslaufen der Flüssigkeit zu verhindern und gleichzeitig den Ultraschallprüfkopf bewegen zu können. Vorzugsweise ist die flüssigkeitsundurchlässige Membran eine textile Membran oder eine Gummimembran.
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Hierzu kann an der flüssigkeitsundurchlässigen Membran eine Manschette zum Verbinden des Ultraschallprüfkopfs mit dem ersten Gehäuse angeordnet sein. Durch die Manschette wird eine Dehnbarkeit der Membran nur geringfügig beeinflusst und der Ultraschallprüfkopf kann schnell und unkompliziert ein- und ausgebaut werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein Flüssigkeitsauslass an dem ersten Gehäuse und eine Flüssigkeitspumpe vorhanden sein, durch die eine Flüssigkeitszirkulation einstellbar ist und Gasblasen in der Flüssigkeit, die die Messung stören, können durch die Zirkulation entfernt werden. Vorzugsweise ist die Flüssigkeitspumpe schwingungsgedämpft an dem transportablen Messgerät angeordnet.
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Sofern keine Flüssigkeitszirkulation angestrebt ist, kann der Flüssigkeitseinlass auch als Flüssigkeitsauslass dienen.
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Es kann auch ein drucksensitives Ventil an dem Flüssigkeitsauslass angeordnet sein, das nur dann offen ist, wenn ein vorgegebener Druck der Flüssigkeit überschritten ist. Somit wird die Flüssigkeit in dem durch das erste Gehäuse und die Probenoberfläche gebildeten Raum gehalten und bei einem Überdruck, der zu einem Ablösen der Ansaugvorrichtung führen könnte, die Flüssigkeit aus diesem Raum entfernt.
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Das transportable Messgerät kann einen Flüssigkeitstank aufweisen, der zum Befüllen des Raums mit der Flüssigkeit mit dem Flüssigkeitseinlass verbunden ist.
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Die Steuer- und Auswerteeinheit kann auch dazu eingerichtet sein, die detektierten Ultraschallwellensignale als Teil des Auswertens auf einer Anzeigeeinheit darzustellen.
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Vorzugsweise ist das transportable Messgerät mit einer Fallsicherung ausgestattet und steht über diese mit der Probe in mechanischer Verbindung. Hierdurch wird das transportable Messgerät bei Ausfall der Ansaugvorrichtung vor einem Herabfallen geschützt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend anhand der 1 bis 4 erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines transportablen Messgeräts von schräg oben,
- 2 eine 1 entsprechende Darstellung mit einer Flüssigkeitszirkulation;
- 3 eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des transportablen Messgeräts von schräg unten und
- 4 eine perspektivische, seitliche Ansicht der in 2 gezeigten Ausführungsform des transportablen Messgeräts.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben ein transportables Messgerät 1 zur Ultraschallprüfung. Ein Ultraschallprüfkopf 2 ist in einem ersten Gehäuse 3 angeordnet. Das erste Gehäuse 3 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel quaderförmig und weist eine Länge von 150 mm, eine Breite von 150 mm und eine Tiefe von 150 mm auf. Das erste Gehäuse 3 ist bis auf eine Oberseite 4 aus Plastik. Die Oberseite 4 wird von einer wasserundurchlässigen Gummimembran gebildet, kann in weiteren Ausführungsbeispielen aber auch aus einer wasserundurchlässigen textilen Membran ausgebildet sein. Der Ultraschallprüfkopf 2 wird von dem ersten Gehäuse 3 bis auf eine dem Ultraschallprüfkopf 2 gegenüberliegende Öffnung des ersten Gehäuses 3 von dem ersten Gehäuse 3 umschlossen. Entlang der Öffnung verläuft eine Gummidichtung 5 des ersten Gehäuses 3 als Abdichtvorrichtung.
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Der Ultraschallprüfkopf 2 ist an einem kreuzförmigen Manipulator 6 als Verfahreinheit angebracht und kann entlang der beiden senkrecht aufeinander stehenden, geraden Schenkel des Manipulators 6, die als Führungsschienen dienen, verfahren werden. Der Manipulator 6 liegt auf dem ersten Gehäuse 3 auf, wobei der Ultraschallprüfkopf 2 durch eine Manschette mit der Oberseite 4 des ersten Gehäuses 3 verbunden ist. In weiteren Ausführungsbeispielen kann der Manipulator 6 auch Teil des ersten Gehäuses 3 sein.
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Das erste Gehäuse 3 wird von einem zweiten Gehäuse 7 umschlossen, das ebenfalls aus Kunststoff ist und eine zu der ersten Öffnung korrespondierende zweite Öffnung aufweist, die von einer weiteren Gummidichtung 8 als zusätzliche Abdichtvorrichtung umschlossen ist und einen größeren Flächeninhalt als die erste Öffnung aufweist. Zwischen dem ersten Gehäuse 3 und dem zweiten Gehäuse 7 befindet sich folglich ein Hohlraum 9, der durch ein Kabel 10 mit einer schematisch dargestellten Vakuumpumpe 11 verbunden ist.
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Um das dargestellte transportable Messgerät 1 zu benutzen, wird das transportable Messgerät 1 mit der Öffnung auf eine Probenoberfläche aufgesetzt und der nun durch die Probenoberfläche geschlossene Hohlraum 9 durch die Vakuumpumpe 11 mit einem Unterdruck versehen. Somit wird das transportable Messgerät 1 formschlüssig, also auch flüssigkeits- bzw. wasserdicht durch die Gummidichtungen 5 und 8 an der Probenoberfläche gehalten.
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Durch einen seitlich an dem ersten Gehäuse 3 und dem zweiten Gehäuse 7 angebrachten Wassereinlass 12, der rohrförmig durch den Hohlraum 9 verläuft, wird ein von dem ersten Gehäuse 3 und der Probenoberfläche gebildeter Raum, in dem sich auch der Ultraschallprüfkopf 2 befindet, mit Wasser gefüllt, so dass der Ultraschallprüfkopf 2 sich im Wasser befindet und eine Ultraschalluntersuchung mit erhöhter Auflösung durchgeführt werden kann. Der Raum bildet somit ein in einer Richtung offenes Wasserbecken Die Gummidichtungen 5 und 8 verhindern einen Wasseraustritt bzw. ein Belüften des Hohlraums 9. In weiteren Ausführungsbeispielen kann statt Wasser auch eine andere Flüssigkeit verwendet werden, beispielsweise Glycerin oder Isopropanol/Alkohol oder andere Flüssigkeiten je nach Anwendungsfall und gewünschter Dämpfung der als Koppelmedium verwendeten Flüssigkeit. Zudem sorgen die Gummidichtungen 5 und 8 auch bei nicht vollständig ebenen Probenoberflächen für einen sicheren Sitz des transportablen Messsystems. Für größere Unebenheiten, beispielsweise bei Rohrkrümmungen, kann eine Form des ersten Gehäuses 3 und des zweiten Gehäuses 7 angepasst sein. Hierzu sind das erste Gehäuse 3 und das zweite Gehäuse 7 auch austauschbar. Bei gekrümmten zu untersuchenden Probenoberflächen können zudem auch eine oder mehrere gekrümmte Manipulatorachsen zum Einsatz kommen, um eine lotrechte Anordnung des Ultraschallprüfkopfs 2 zur Probenoberfläche zu gewährleisten.
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Durch ein nach unten offenes Wasserbecken des transportablen Messgeräts 1 und ein Abdichten durch die Gummidichtung 5 kann das transportable Messgerät 1 an beliebigen Orten zur Untersuchung von Objekten beliebiger Größe eingesetzt werden. Die Vakuumpumpe 11 kann auch direkt, also in unmittelbarem berührendem Kontakt an dem zweiten Gehäuse 7 angeordnet sein, ist in diesem Fall aber vibrationsgedämpft gelagert, um die Ultraschallmessung nicht zu verfälschen. Die Vakuumpumpe 11 ist außerdem so konstruiert, dass eindringende Flüssigkeit keine Funktionseinschränkung herbeiführt und so in den Hohlraum 9 eindringendes Wasser aus dem Hohlraum 9 entfernt wird.
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2 zeigt in einer 1 entsprechenden Darstellung eine weitere Ausführungsform des transportablen Messgeräts 1 mit einer geschlossenen Wasserzirkulation. Wiederkehrende Merkmale sind in dieser Figur wie auch in den folgenden Figuren mit identischen Bezugszeichen versehen. Der Wassereinlass 12 ist über einen Silikonschlauch 13 mit einer Wasserpumpe 14 verbunden. Die Wasserpumpe 14 ist über einen weiteren Silikonschlauch 15 mit einem Wasserauslass 16 verbunden, so dass das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf von der Wasserpumpe 14 gepumpt werden kann. Die Wasserpumpte 14 wird ebenso wie die Vakuumpumpe 11 über zwei Kabel 18 von einem Messrechner 17 als Steuer- und Auswerteeinheit gesteuert, der über eines der Kabel 18 mit dem Ultraschallprüfkopf 2 in Verbindung steht und detektierte Ultraschallwellensignale auswertet und auf einem Display darstellt.
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Der Messrechner 17 kann auch direkt an dem zweiten Gehäuse 7 angeordnet sein, ebenso wie die Wasserpumpe 14, um ein kompaktes transportables Messgerät 1 zu erhalten. In diesem Fall sind sowohl der Messrechner 17 als auch die Wasserpumpe 14 vibrationsgedämpft an dem zweiten Gehäuse 7 angeordnet. In der Wasserpumpe 14 ist ein Wassertank 19 angeordnet, der mit Wasser für die Wasserzirkulation gefüllt ist. Der Wassertank 19 kann in weiteren Ausführungsbeispielen auch direkt an dem zweiten Gehäuse 7 angeordnet sein. Der Wassertank 19 und die Wasserpumpe 14 sind in weiteren Ausführungsbeispielen entweder gemeinsam oder räumlich voneinander getrennt an dem zweite Gehäuse 7 angeordnet, da so ein langer Pumpweg vermieden wird und ein Stromverbrauch des transportablen Messgeräts 1 gesenkt werden kann. Werden die Wasserpumpe 14 und der Wassertank 19 geräteseitig verbaut, muss auch die Vakuumpumpe 11 in ihrer Leistung an das gestiegene Gewicht angepasst werden. Eine Wasserentnahme aus dem Wassertank 19 erfolgt typischerweise mittig, damit das Wasser unabhängig von der Lage immer luftfrei abgepumpt werden kann. Der Wassertank 19 ist so bemessen, dass er eventuelle Verluste sowie einen Wasserbedarf des Gesamtsystems bedienen kann.
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Der Messrechner 17 kann auch in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel zum Steuern der Vakuumpumpe 11, der Wasserpumpe 14 und Detektieren der von dem Ultraschallprüfkopf 2 erhaltenen Ultraschallwellensignale benutzt werden, wurde dort aus Gründen der Übersichtlichkeit allerdings nicht dargestellt.
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Für die Messung mit einem Scanning Acoustic Microscope wird ein punktfokussierter, hochfrequenter Ultraschallprüfkopf 2 verwendet, der eine definierte Vorlaufstrecke in Wasser benötigt. Durch die Wasserzirkulation wird dies gewährleistet, da immer Luft aus dem mit Wasser gefüllten Raum verdrängt werden kann. Zumindest der Wasserauslass 16 ist hierfür typischerweise an einem oberen Ran des ersten Gehäuses 3 unmittelbar benachbart zu der Oberseite 4 angeordnet. Der Wassereinlass 12 kann natürlich auf gleicher Höhe wie der Wasserauslass 16 angeordnet sein.
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Der Wassereinlass 12 und der Wasserauslass 16 sind so dimensioniert, dass kein Überdruck In dem von dem ersten Gehäuse 3 und der Probenoberfläche gebildeten Raum entsteht, der eine Ansaugkraft des Vakuums bzw. Unterdrucks überwindet. Zudem ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in dem Raum sowohl an dem Wassereinlass 12 als auch an dem Wasserauslass 16 jeweils ein drucksensitives Ventil 20 angeordnet. Hierdurch lässt sich ein Überwinden des Unterdrucks durch einen Wasserdruck vermeiden. Das drucksensitive Ventil 20 ist nur offen, wenn ein Wasserdruck einen vorbestimmten Wert erreicht.
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Der Manipulator 6 verfügt in dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel über zwei Motoren und ein mit dem Ultraschallprüfkopf 2 kompatibles Triggerinterface, so dass der Ultraschallprüfkopf 2 synchronisiert betrieben werden kann. Zudem ist der Ultraschallprüfkopf 2 über einen weiteren Motor höhenverstellbar, um einen Abstand des Ultraschallprüfkopfs 2 zu der Probenoberfläche zu justieren und einen Fokuspunkt auf eine gewünschte Stelle zu setzen. Statt der Motoren kann in weiteren Ausführungsbeispielen der Ultraschallprüfkopf 2 auch manuell durch den Manipulator 6 bewegt werden. Zudem ist das transportable Messgerät 1 mit einer Fallsicherung versehen, die ein Herabstürzen bei Ausfall des Unterdrucks bzw. Vakuums verhindert. Hierzu ist das transportable Messgerät 1 redundant über ein weiteres Kabel mit der Probe verbunden, beispielsweise über einen geeigneten Haken an der Probe oder an einer Vakuumglocke.
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In 3 ist in einer perspektivischen Ansicht von unten ein weiteres Ausführungsbeispiel des transportablen Messgeräts 1 dargestellt. Das erste Gehäuse 3 ist nun ein transparentes, kreisförmiges Rohr aus Plexiglas, dessen Öffnung statt mit einer Gummidichtung mit einem Faltenbalg 22 zum Abdichten versehen ist. Das erste Gehäuse 3 weist in diesem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Länge von 150 mm, eine Breite von 150 mm und eine Tiefe von 150 mm auf. Rund um das erste Gehäuse 3 sind gleichmäßig voneinander beabstandet fünf Vakuumsauggreifer 21 angeordnet, durch die das transportable Messgerät 1 an der Probenoberfläche gehalten wird. Eine Anzahl der Vakuumsauggreifer 21 ist abhängig vom Gewicht der Gesamtbaugruppe sowie einer Oberflächenbeschaffenheit der Probe. In weiteren Ausführungsbeispielen können daher auch mehr oder weniger als fünf Vakuumsauggreifer 21 verwendet werden. Die Vakuumsauggreifer 21 können in weiteren Ausführungsbeispielen auch von der Vakuumpumpe 11 betrieben werden. Der Ultraschallprüfkopf 2 befindet sich mittig in dem ersten Gehäuse 3 und wird über den Manipulator 6, im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Kreuztisch, bewegt. Durch die Vakuumsauggreifer 21 kann das transportable Messgerät 1 auch auf moderat gekrümmten, wenig porösen Probenoberflächen Halt finden.
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Das in 3 dargestellte transportable Messgerät 1 ist somit ein Handsensor, der einfach aufgesetzt werden kann. Der Messrechner 17 und weitere größere Bestandteile werden auf einem Wagen mitgeführt und stehen über Kabel und Schläuche mit dem transportablen Messgerät 1 in Verbindung. Somit wird die notwendige Energie-, Medien- und Informationsversorgung sichergestellt. Die Wasserpumpe 14 als Flüssigkeitspumpe ist hierbei dazu ausgelegt, durch Vakuumtechnik Luft aus dem von der Probenoberfläche und dem ersten Gehäuse 3 gebildeten Raum herauszusaugen und Wasser in diesen Raum einzusaugen. Alternativ oder zusätzlich kann die Wasserpumpe 14 auch Wasser als flüssiges Koppelmedium einpumpen und somit Luft aus dem genannten Raum verdrängen. Hierfür ist ein Ablassventil vorgesehen. Das dargestellte transportable Messgerät 1 kann auch größere Proben untersuchen, bei denen eventuell nur einzelne Schraubverbindungen oder Schweißnähte von Interesse sind.
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In 4 ist das in 3 gezeigte transportable Messgerät 1 in einer perspektivischen, seitlichen Ansicht dargestellt. Der Wassereinlass 12, der gleichzeitig als Wasserauslass dient, ist oberhalb des ersten Gehäuses 3 neben dem Ultraschallprüfkopf 2 angeordnet. Die Vakuumsauggreifer 21 erzeugen wiederum einen Unterdruck, durch den das transportable Messgerät 1 an die Probenoberfläche gepresst wird und somit ein wasserdichter Formschluss erzeugt wird. Eine Informations- und Medienübertragung erfolgt über Kabel bzw. Schläuche zu der rollbaren Auswerte- und Versorgungseinheit, die beispielsweise den Messrechner 17, sowie die Wasserpumpe 14, die Vakuumpumpe 11 und den Wassertank 19 umfasst.
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Lediglich in den Ausführungsbeispielen offenbarte Merkmale der verschiedenen Ausführungsformen können miteinander kombiniert und einzeln beansprucht werden.