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Die Erfindung betrifft eine Blasformvorrichtung und ein Verfahren zum Betreiben derselben, insbesondere eine Blasformvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Betreiben derselben nach Anspruch 11.
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Wie in
1 und
2 gezeigt, weist eine aus
US 8,100,688 bekannte Blasformvorrichtung
10 eine drehbare Antriebswelle
12 auf, die mit zwei in unterschiedlichen Richtungen verlaufenden Verbindungsstangeneinheiten
15,
16 so zusammenwirkt, dass sich eine bewegliche Form
14 öffnen bzw. schließen lässt, wobei sich eine Bodenform
17 auf- und abbewegt. Die beiden senkrecht zur Antriebswelle
12 stehenden Verbindungsstangeneinheiten
15,
16 stellen dann die Schwachstelle der gesamten Konstruktion dar. Die erste Verbindungsstangeneinheit
15 ist einerseits drehgelenkig mit der Antriebswelle
12 und andererseits drehgelenkig mit der beweglichen Form
14 verbunden, während die zweite Verbindungsstangeneinheit
16 einerseits drehgelenkig mit der Antriebswelle
12 und andererseits drehgelenkig mit der Bodenform
17 verbunden ist. Alle Gelenkpunkte spielen eine wichtige Rolle für einen reibungslosen, präzisen und effizienten Betrieb. Die gesamte Konstruktion erfordert eine hohe Präzision, wodurch ihre Qualität schwierig zu kontrollieren ist. Daher hat die gesamte Konstruktion die Nachteile einer schwierigen Montage, hoher Herstellungskosten und einer schwierig kontrollierbare Präzision.
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Wie in
3 und
4 gezeigt, ist aus
DE 10 2008 045 569 A1 eine Blasmaschine
30 bekannt, bei der die Auf- und Abwärtsbewegung der Bodenform und das Verschließen des Formwerkzeugs nicht gleichzeitig erfüllt werden können. Dies ist somit verbesserungsbedürftig. Außerdem muss ein Steuerelement der Blasmaschine
30 passend zu einem Mitnehmerelement
34 betrieben werden. Darüber hinaus muss das Mitnehmerelement
34 drehgelenkig mit der ersten Mitnehmerstange
343 und der zweiten Mitnehmerstange
344 verbunden sein, um den Antrieb zu ermöglichen. Das heißt, das Öffnen und das Schließen eines Umformwerkzeugs finden durch das Mitnehmerelement
34 mittelbar statt. Der mittelbare Antrieb führt jedoch zu einer niedrigeren Gesamtbetriebseffizienz und zu einer schwierigen Kontrolle der Betriebspräzision.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Blasformvorrichtung zu schaffen, die durch einfache Maßnahmen die oben genannten Nachteile vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Blasformvorrichtung, die die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist, und durch ein Verfahren, das die im Anspruch 11 angegebenen Merkmale aufweist. Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Gemäß der Erfindung wird eine gekoppelte Blasformvorrichtung einer drehbaren Blasmaschine bereitgestellt, die Folgendes aufweist:
einen Stützträger, auf dem eine Krafteingangswelle und eine Formhälften-Steuerwelle drehbar angeordnet sind, wobei sich die Krafteingangswelle und die Formhälften-Steuerwelle beide entlang einer Axialrichtung über eine bestimmte Länge erstrecken,
eine Antriebsquelle, die die Krafteingangswelle und die Formhälften-Steuerwelle in Rotation versetzt, und
ein Umformwerkzeug, das eine erste bewegliche Formhälfte und eine zweite bewegliche Formhälfte aufweist, wobei die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte drehbar auf dem Stützträger angeordnet sind, wobei die Formhälften-Steuerwelle das Umformwerkzeug dazu bringt, dass sich die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte drehend aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen, und wobei das von der Krafteingangswelle erzeugte Drehmoment es ermöglicht, die Bodenformeinheit entlang der Axialrichtung zu verschieben und die Formverriegelungseinheit so zu verschieben, dass die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte verriegelt sind.
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Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zum Betreiben einer gekoppelten Blasformvorrichtung einer drehbaren Blasmaschine bereitgestellt, wobei der Antrieb durch eine einzige Antriebsquelle erfolgt, und wobei das Verfahren aufeinanderfolgend einen Schritt I zum Öffnen und Schließen eines Umformwerkzeugs, einen Schritt II zum Auf- und Abbewegen einer Bodenform und einen Schritt III zum Formverriegeln aufweist. Es handelt sich bei dem Schritt I zum Öffnen und Schließen eines Umformwerkzeugs darum, dass sich die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte des Umformwerkzeugs durch Verschwenken aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen. Es handelt sich bei dem Schritt II zum Auf- und Abbewegen einer Bodenform um die Auf- und Abwärtsbewegung der Bodenformeinheit. Es handelt sich bei dem Schritt III zum Formverriegeln darum, dass die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte von der Formverriegelungseinheit verriegelt werden.
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Insgesamt betrifft die Erfindung eine gekoppelte Blasformvorrichtung einer drehbaren Blasmaschine und ein Verfahren zum Betreiben derselben, wobei die Mitnehmereinheit durch eine einzige Antriebsquelle zur Rotation angetrieben wird, wobei das Formhälften-Verschiebungselement der Mitnehmereinheit die Öffnungs- und Schließsteuereinheit mitschleppt und dazu bringt, die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte zu öffnen bzw. zu schließen. Beim Drehen der Mitnehmereinheit wird die Führungseinheit über das Führungszwischenstück von der Mitnehmereinheit zur Linearverschiebung gezogen. Eine Bodenformeinheit ist durch eine auf der Führungseinheit montierte Hubeinheit in Hubbewegung versetzbar. Auf diese Weise werden die erste bewegliche Formhälfte und die zweite bewegliche Formhälfte beim ständigen Betrieb geöffnet/geschlossen, wobei die Bodenformeinheit eine Hubbewegung erfährt. Damit werden die Betriebseffizienz und die Produktionseffizienz verbessert.
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Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand der Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer ersten herkömmlichen Konstruktion in einer Formöffnungsposition,
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2 eine perspektivische Darstellung der ersten herkömmlichen Konstruktion in einer Formschließposition,
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3 eine perspektivische Darstellung einer zweiten herkömmlichen Konstruktion in einer Formöffnungsposition,
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4 eine perspektivische Darstellung der zweiten herkömmlichen Konstruktion in einer Formschließposition,
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5 eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formöffnungsposition,
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6 eine weitere perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formöffnungsposition,
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7 eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formöffnungsposition,
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8 eine weitere schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formöffnungsposition,
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9 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formöffnungsposition,
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10 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formschließposition,
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11 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formschließposition,
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12 eine schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formschließposition,
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13 einen Schnitt durch das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung in einer Formöffnungsposition,
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14 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung kurz vor der Formverriegelung,
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15 eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Blasformvorrichtung nach der Formverriegelung, und
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16 ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Wie aus den 5 bis 15 ersichtlich, weist eine erfindungsgemäße Blasformmaschine einen Stützträger 40, eine Mitnehmereinheit 50, ein Umformwerkzeug 60, eine Öffnungs- und Schließsteuereinheit 70, eine Bodenformeinheit 80 und eine Formverriegelungseinheit 90 auf.
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Der Stützträger 40 weist eine Krafteingangswelle 41, eine Formhälften-Drehwelle 42 und eine Formhälften-Steuerwelle 43 auf. Die Krafteingangswelle 41, die Formhälften- Drehwelle 42 und die Formhälften-Steuerwelle 43 erstrecken sich entlang einer Axialrichtung X über eine bestimmte Länge, wobei die senkrecht zur Axialrichtung X weisende Richtung als Radialrichtung Y bezeichnet ist. Die Krafteingangswelle 41 ist mit einer Antriebsquelle M verbunden und wird durch diese in Drehbewegung versetzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Krafteingangswelle 41 über ein Getriebe G durch die Antriebsquelle M angetrieben. Bei der Antriebsquelle M handelt es sich um einen Servomotor.
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Der Stützträger 40 weist ein entlang der Radialrichtung Y sich erstreckendes Linearführungselement 44 auf, das als entlang der Radialrichtung Y sich erstreckender Linearschlitten ausgeführt ist. Das Linearführungselement 44 wirkt mit einer Führungseinheit 45 zusammen, die durch ein Verschiebungselement 451 in das Linearführungselement 44 verschiebbar ist. Auf diese Weise ist das Verschiebungselement 45 in Radialrichtung Y verschiebbar auf dem Stützträger 40 angeordnet. Auf der Führungseinheit 45 sind eine Hubeinheit 46 und eine Formverschluss-Verschiebungseinheit 47 montiert. Die Hubeinheit 46 weist einen ersten Hubabschnitt 461 und einen in diesen übergehenden, zweiten Hubabschnitt 462 auf. Der erste Hubabschnitt 461 verläuft in Schrägrichtung und weist in Axialrichtung X einen Höhenunterschied auf. Der zweite Hubabschnitt 462 erstreckt sich in einer Höhe entlang der Radialrichtung Y. Der erste Hubabschnitt 461 und der zweite Hubabschnitt 462 gehen ineinander über. Die Formverschluss-Verschiebungseinheit 47 ist als Führungsschiene ausgeführt, die sich in einer bestimmten Höhe in Axialrichtung X befindet.
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Die Mitnehmereinheit 50 ist mittig mit der Krafteingangswelle 41 verbunden und an ihrer einen Seite mit einem Formhälften-Verschiebungselement 51 versehen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Formhälften-Verschiebungselement 51 als genuteter Nocken ausgeführt. Die Mitnehmereinheit 50 und die Führungseinheit 45 sind über ein Führungszwischenstück 52 verbunden. Das Führungszwischenstück 52 ist einerseits drehbar mit einer exzentrischen Stelle der Mitnehmereinheit 50 und andererseits drehbar mit der Führungseinheit 45 verbunden. Auf diese Weise kann das Drehmoment der Krafteingangswelle 41 über die Mitnehmereinheit 50 an die Führungseinheit 45 zur Bewegung weitergeleitet werden, woraufhin die bewegte Führungseinheit 45 die Hubeinheit 46 und die Formverschluss-Verschiebungseinheit 47 in Bewegung versetzt.
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Die Umformwerkzeug 60 weist eine erste bewegliche Formhälfte 61 und eine zweite bewegliche Formhälfte 62 auf. Die erste bewegliche Formhälfte 61 ist einerseits drehbar auf der Formhälften-Drehwelle 42 montiert und weist andererseits eine erste Endseite 611 auf. Die zweite bewegliche Formhälfte 62 ist einerseits gegenüber der ersten beweglichen Formhälfte 61 drehbar auf der Formhälften-Drehwelle 42 montiert und weist andererseits eine zweite Endseite 621 auf. Auf diese Weise sind die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 drehbar auf dem Stützträger 40 angeordnet. Die Drehbewegung der zweiten beweglichen Formhälfte 62 ermöglicht es, dass sich die zweite Endseite 621 der zweiten beweglichen Formhälfte 62 und die erste Endseite 611 der ersten beweglichen Formhälfte 61 aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen können. Außerdem ist die zweite bewegliche Formhälfte 62 im Bereich der zweiten Endseite 621 mit einem Verriegelungselement 63 versehen, das einen Verriegelungsabschnitt 631 besitzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Verriegelungsabschnitt 631 L-förmig ausgebildet.
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Die Öffnungs- und Schließsteuereinheit 70 weist ein Öffnungs- und Schließführungselement 71, einen Pendelarm 72 und zwei Verlängerungspendelarme 73 auf. Ein Ende des Öffnungs- und Schließführungselements 71 ist an einem Ende der Formhälften-Steuerwelle 43 befestigt. Das Öffnungs- und Schließführungselement 71 ist an einem sich entlang der Radialrichtung Y erstreckenden Ende mit einer Führungsrolle 711 versehen, die im Inneren des Formhälften-Verschiebungselements 51 der Mitnehmereinheit 50 gelagert ist. Auf diese Weise kann die Formhälften-Steuerwelle 43 über das Öffnungs- und Schließführungselement 71, die Mitnehmereinheit 50 und die Krafteingangswelle 41 von der Antriebsquelle M zur Drehbewegung angetrieben werden. Der Pendelarm 72 weist einen Verbindungsabschnitt 721 und einen ausgehend vom Verbindungsabschnitt 721 in Radialrichtung Y sich erstreckenden Verlängerungsarm 722 auf. Der Verbindungsabschnitt 721 des Pendelarms 72 ist an einem anderen Ende der Formhälften-Steuerwelle 43 angeordnet. Einer der Verlängerungspendelarme 73 ist auf der einen Seite drehbar mit der ersten beweglichen Formhälfte 61 verbunden, während der andere Verlängerungspendelarm 73 auf der einen Seite drehbar mit der zweiten beweglichen Formhälfte 62 verbunden ist. Die beiden Verlängerungspendelarme 73 sind auf der anderen Seite an den unterschiedlichen in Radialrichtung Y befindlichen Stellen des Verlängerungsarms 722 des Pendelarms 72 angeordnet. Auf diese Weise kann die Formhälften-Steuerwelle 43 vom Formhälften-Verschiebungselement 51 in Bewegung gebracht werden, woraufhin das Formhälften-Verschiebungselement 51 die Öffnungs- und Schließsteuereinheit 70 so bewegt, dass sich die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 durch die Öffnungs- und Schließsteuereinheit 70 aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen können, um den Schließ- und Öffnungsvorgang durchzuführen.
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Die Bodenformeinheit 80 ist auf dem Stützträger 40 montiert und weist ein Führungselement 81 und eine Bodenform 82 auf. Das Führungselement 81 erstreckt sich in Axialrichtung X und ist auf dem Stützträger 40 befestigt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Führungselement 81 um eine entlang der Axialrichtung X verlaufende Linearführung. Die Bodenform 82 ist über ein Aufsteckelement 821 verschiebbar auf dem Führungselement 81 montiert. Durch das Aufsteckelement 821 und das Führungselement 81 lässt sich die Bodenform 82 in Axialrichtung X verschieben. An der Bodenform 82 ist ein Ende des Bodenform-Verschiebungselements 822 angeordnet, wobei sich das andere Ende des Bodenform-Verschiebungselements 822 im Inneren der Hubeinheit 46 befindet. Auf diese Weise lässt sich die Bodenformeinheit 80 durch die Hubeinheit 46 entlang der Axialrichtung X verschieben. Das heißt, das Drehmoment der Krafteingangswelle 41 wird über die Mitnehmereinheit 50, die Führungseinheit 45 und die Hubeinheit 46 weitergeleitet, um die Bodenformeinheit 80 entlang der Axialrichtung X zu verschieben.
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Die Formverriegelungseinheit 90 weist eine Formverriegelungswelle 91 und einen Formverriegelungsblock 92 auf. Der Formverriegelungsblock 92 ist auf der einen Seite an der Formverriegelungswelle 91 montiert und auf der anderen Seite mit einem Verriegelungshaken 921 versehen. Die Formverriegelungswelle 91 ist drehgelenkig an der ersten Endseite 611 der ersten beweglichen Formhälfte 61 angeordnet, während der Formverriegelungsblock 92 drehgelenkig an einem Ende eines Formverschluss-Verschiebungselements 93 angeordnet ist. Das andere Ende des Formverschluss-Verschiebungselements 93 befindet sich im Inneren der Formverschluss-Verschiebungseinheit 47. Auf diese Weise kann das Drehmoment der Krafteingangswelle 41 über die Mitnehmereinheit 50, die Führungseinheit 45 und die Formverschluss-Verschiebungseinheit 47 so weitergeleitet werden, dass die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 von der Formverriegelungseinheit 90 verriegelt werden.
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In 16 ist ein Flussdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt, wobei der Antrieb durch eine einzige Antriebsquelle M erfolgt. Das erfindungsgemäße Verfahren weist aufeinanderfolgend einen Schritt I zum Öffnen und Schließen eines Umformwerkzeugs, einen Schritt II zum Auf- und Abbewegen einer Bodenform und einen Schritt III zum Formverriegeln auf.
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Der Schritt I zum Öffnen und Schließen eines Umformwerkzeugs beinhaltet, dass sich die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 des Umformwerkzeugs 60 durch Verschwenken aufeinander zu- bzw. voneinander wegbewegen (siehe 5 bis 8). Zunächst befindet sich das Umformwerkzeug 60 in der geöffneten Position. Wird die Antriebsquelle M betätigt, bringt die Antriebsquelle M über das Getriebe G die Krafteingangswelle 41 in Drehbewegung. Beim Drehen der Krafteingangswelle 41 dreht sich die Mitnehmereinheit 50 mit, wobei das auf der Mitnehmereinheit 50 montierte Formhälften-Verschiebungselement 51 eine Positionsänderung erfährt. In diesem Fall erfährt die Führungsrolle 711 des im Formhälften-Verschiebungselement 51 befindlichen Öffnungs- und Schließführungselements 71 eine der Position des Formhälften-Verschiebungselements 51 entsprechende Positionsänderung. Findet die Positionsänderung der an einem Ende des Öffnungs- und Schließführungselements 71 angeordneten Führungsrolle 711 statt, ist das Öffnungs- und Schließführungselement 71 hin und her schwenkbar, wobei das Ende, an dem die Formhälften-Steuerwelle 43 befestigt ist, in eine Drehbewegung versetzt wird.
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Erfährt die Formhälften-Steuerwelle 43 eine Drehbewegung, wird der auf der Formhälften-Steuerwelle 43 montierte Verbindungsabschnitt 721 des Pendelarms 72 gedreht, was zur Pendelbewegung des Verlängerungsarms 722 des Pendelarms 72 führt. Der zwischen dem Verlängerungsarm 722 und der ersten beweglichen Formhälfte 61 drehgelenkig angeordnete, erste Verlängerungspendelarm 73 und der zwischen dem Verlängerungsarm 722 und der zweiten beweglichen Formhälfte 62 drehgelenkig angeordnete, zweite Verlängerungspendelarm 73 bringen dann durch die Pendelbewegung des Verlängerungsarms 722 die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 in eine Pendelbewegung, um das Umformwerkzeug 60 zu schließen. Damit ist der Vorgang des Schritts I zum Öffnen und Schließen eines Umformwerkzeugs abgeschlossen (siehe 10 bis 13).
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Während sich die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 durch die Öffnungs- und Schließsteuereinheit 70 aufeinander zubewegen, kann das exzentrisch an der Mitnehmereinheit 50 angeordnete Führungszwischenstück 52 durch die Drehbewegung der Mitnehmereinheit 50 die Führungseinheit 45 so verschieben, dass die Führungseinheit 45 unter Einwirkung des Verschiebungselements 451 und des Linearführungselements 44 nur eine Linearbewegung entlang der Radialrichtung Y erfahren kann, da die Führungseinheit 45 durch das Verschiebungselement 451 im Linearführungselement 44 gelagert ist.
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In 5 bis 9 ist das Umformwerkzeug 60 in der geöffneten Position gezeigt. Das Bodenform-Verschiebungselement 822 der Bodenform 82 der Bodenformeinheit 80 befindet sich an der vom zweiten Hubabschnitt 462 am weitesten entfernten Stelle des ersten Hubabschnitts 461 der Hubeinheit 46 der Führungseinheit 45. Erfährt die Führungseinheit 45 durch den Antrieb eine Linearbewegung entlang der Radialrichtung Y, so wird die Position des Bodenform-Verschiebungselements 822 der Bodenform 82 in der Hubeinheit 46 in Anpassung an die Verschiebung der Führungseinheit 45 verändert. Das heißt, das Bodenform-Verschiebungselement 822 wird von der Stelle des ersten Hubabschnitts 461 allmählich zur Stelle des zweiten Hubabschnitts 462 verschoben, sodass eine Positionsänderung in Axialrichtung X stattfindet. Gleichzeitig kann die Bodenform 82 durch das Zusammenwirken des Aufsteckelements 821 mit dem Führungselement 81 eine stabile Linearbewegung entlang der Axialrichtung X durchführen. Auf diese Weise kann sich die Bodenform 82 in Axialrichtung X aufwärtsbewegen. Damit erfolgt der Anstieg der Bodenform 82, sodass das Umformwerkzeug 60 vollständig geschlossen ist. Darüber hinaus ist der Schritt II zum Auf- und Abbewegen der Bodenform abgeschlossen. Bei dem Schritt II zum Auf- und Abbewegen einer Bodenform handelt es sich im Wesentlichen um die Auf- und Abwärtsbewegung der Bodenformeinheit 80 (siehe 12 bis 15).
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Während sich die Führungseinheit 45 entlang der Radialrichtung Y bewegt und die Bodenform 82 der Bodenformeinheit 80 zum Aufsteigen bringt, erfährt die Formverschluss-Verschiebungseinheit 47 an der Führungseinheit 45 gleichzeitig mit der Führungseinheit 45 eine Linearbewegung. In diesem Fall kann das an der Formverschluss Verschiebungseinheit 47 vorgesehene Formverschluss-Verschiebungselement 93 verschoben werden, wenn die Formverschluss-Verschiebungseinheit 47 die Positionsänderung erfährt. Außerdem kann der Formverriegelungsblock 92 zum Verriegelungselement 63 der zweiten beweglichen Formhälfte 62 hin verschwenkt werden, sodass der Verriegelungshaken 921 des Formverriegelungsblocks 92 in den Verriegelungsabschnitt 631 des Verriegelungselements 63 eingreift (siehe 16 und 17). Damit sind die Vorgänge zum Formschließen und zum Formverriegeln abgeschlossen. Auf diese Weise ist der erfindungsgemäße Schritt III zum Formverriegeln ebenfalls abgeschlossen. Im Schritt III zum Formverriegeln werden die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 von der Formverriegelungseinheit 90 verriegelt. Beim ständigen Betrieb werden diese ver- und entriegelt. Hierdurch ergeben sich das Öffnen und das Schließen des Umformwerkzeugs 60 mit hoher Gesamtbetriebseffizienz.
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Bei der erfindungsgemäßen drehbaren Blasmaschine wird nur eine einzige Antriebsquelle M benötigt, wobei deren Bauteile miteinander so zusammenwirken, dass der Schritt I zum Öffnen und Schließen eines Umformwerkzeugs, der Schritt II zum Auf- und Abbewegen einer Bodenform und der Schritt III zum Formverriegeln durchgeführt werden. Das heißt, das Umformwerkzeug 60 wird bei der einmaligen Krafteingabe gleichzeitig und schnell geöffnet, geschlossen und verriegelt, wodurch die Konstruktions- und Antriebsenergiekosten in erheblichem Maße verringert werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Antriebsquelle M als Servomotor ausgeführt.
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Ein unmittelbarer und zuverlässiger Antrieb des Öffnungs- und Schließführungselements 71, des Bodenform-Verschiebungselements 822 und des Formverschluss-Verschiebungselements 93 erfolgt durch die Nutanordnung in unterschiedlichen Verlaufsrichtungen und unterschiedlichen Konstruktionsformen, was zu einer genauen und präzisen Verschiebung führt. Außerdem ermöglicht eine unmittelbare Verschiebung die Erhöhung der Antriebseffizienz.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen drehbaren Blasmaschine gelten für den Blasformvorgang. Wird der Blasformvorgang nach dem Formschließen durchgeführt, müssen die erste bewegliche Formhälfte 61, die zweite bewegliche Formhälfte 62 und die Bodenform 82 der beim Blasenformen einer auftretenden mechanischen Beanspruchung widerstehen. Durch die erfindungsgemäße Formverriegelungseinheit 90 lassen sich die erste bewegliche Formhälfte 61 und die zweite bewegliche Formhälfte 62 sicher verriegeln, wodurch ein stabiles und genaues Umformen gewährleistet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Blasformvorrichtung
- 12
- Antriebswelle
- 14
- bewegliche Form
- 15
- erste Verbindungsstangeneinheit
- 16
- zweite Verbindungsstangeneinheit
- 17
- Bodenform
- 30
- Blasmaschine
- 34
- Mitnehmerelement
- 343
- erste Mitnehmerstange
- 344
- zweite Mitnehmerstange
- 40
- Stützträger
- 41
- Krafteingangswelle
- 42
- Formhälften-Drehwelle
- 43
- Formhälften-Steuerwelle
- 44
- Linearführungselement
- 45
- Führungseinheit
- 46
- Hubeinheit
- 451
- Verschiebungselement
- 461
- erster Hubabschnitt
- 462
- zweiter Hubabschnitt
- 47
- Formverschluss-Verschiebungseinheit
- 50
- Mitnehmereinheit
- 51
- Formhälften-Verschiebungselement
- 52
- Führungszwischenstück
- 60
- Umformwerkzeug
- 61
- erste bewegliche Formhälfte
- 611
- erste Endseite
- 62
- zweite bewegliche Formhälfte
- 621
- zweite Endseite
- 63
- Verriegelungselement
- 631
- Verriegelungsabschnitt
- 70
- Öffnungs- und Schließsteuereinheit
- 71
- Öffnungs- und Schließführungselement
- 711
- Führungsrolle
- 72
- Pendelarm
- 721
- Verbindungsabschnitt
- 722
- Verlängerungsarm
- 73
- Verlängerungspendelarme
- 80
- Bodenformeinheit
- 81
- Führungselement
- 82
- Bodenform
- 821
- Aufsteckelement
- 822
- Bodenform-Verschiebungselemente
- 90
- Formverriegelungseinheit
- 91
- Formverriegelungswelle
- 92
- Formverriegelungsblock
- 921
- Verriegelungshaken
- 93
- Formverschluss-Verschiebungselemente
- G
- Getriebe
- M
- Antriebsquelle
- X
- Axialrichtung
- Y
- Radialrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 8100688 [0002]
- DE 102008045569 A1 [0003]