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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten von zu lackierenden Türen während des Lackiervorgangs und/oder während eines dem Lackiervorgang nachfolgenden Trockenvorgangs. Mit einer solchen Vorrichtung können auch andere flächige Gegenstände, z.B. Schrankwände, lackiert werden.
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Die
DE 12 78 302 A offenbart eine Vorrichtung zum Halten und Transportieren von zum Lackieren vorgesehenen Türen in einer horizontalen Ausrichtung. Es ist ein Fahrgestell vorgesehen, an dem höhenverstellbare Ausleger angeordnet sind. An den Auslegern sind Ausnehmungen angebracht, an denen Haltedorne eingelegt werden können. Ein verschiebbarer Riegel kann ein unbeabsichtigtes Lösen der Tür von der Vorrichtung verhindern. Zum Wenden der Tür sind die Riegelmittel zu lösen, sodass einzelne Haltedorne außer Eingriff mit den Ausnehmungen geraten können. Andere Haltedorne wirken dann als Drehachse, um die die Tür gedreht werden kann. Zum Trocknen sind separate Lackiertrockenböcke vorgesehen. Ähnliche Vorrichtungen sind auch aus der
US 6,338,758 B1 ,
DE 100 07 578 C2 und
DE 200 12 466 U1 bekannt.
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Die bekannten Vorrichtungen erfordern in der Regel zwei Personen zum Montieren der Tür an der Haltevorrichtung. Eine Person hält die Tür, während die andere Person die Haltedorne oder Ähnliches in die Tür einbringt. Um diese Problematik zu lösen, schlägt die
DE 10 2010 053 118 B4 eine Haltevorrichtung vor, die mehrere Befestigungsleisten an einem Fahrgestell umfasst, wobei die Befestigungsleisten gegenüber dem Fahrgestell drehbar gehalten sind. Beide Befestigungsleisten weisen eine Auflageeinrichtung auf. Die Tür wird mit einer Seitenfläche auf eine Auflagefläche der Auflageeinrichtung im Wesentlichen in der Befestigungsposition lose aufgelegt. Anschließend erfolgt das Einbringen von Halteschrauben oder Haltenägeln in umlaufende Kanten der Tür. Die Tür wird dann an diesen Halteschrauben oder Haltenägeln an den Befestigungsleisten gehalten. Dann können die Auflageeinrichtungen auseinander bewegt werden, bis die Tür nicht mehr auf der Auflageeinrichtung aufliegt. Diese Haltevorrichtung ermöglicht zwar ein komfortables Befestigen der Tür an der Haltevorrichtung durch eine einzige Person; problematisch ist allerdings, das Abnehmen der Tür und das Entfernen der Haltenägel bzw. Schrauben von der Tür. Entweder wird nämlich die Tür mitsamt den Haltenägeln aus der Haltevorrichtung entnommen. Dann muss die Tür auf den Boden gelegt werden, wo dann die Halteschrauben bzw. Nägel entfernt werden. Oder es werden die Auflageeinrichtungen wieder aufeinander zu bewegt, bis die Auflageflächen unterhalb der Tür angeordnet sind und die Tür wieder halten können. Dann können die Halteschrauben entfernt werden und die fertig lackierte Tür kann von einer Person entnommen werden. Problematisch hieran ist aber, dass die Auflageflächen beim Schieben unter die Tür die frisch lackierte Tür verkratzen. Zwar könnten die Auflageflächen mit Polstern versehen werden, die das Verkratzen verhindern. Diese werden allerdings durch die schwere Tür während des Verschiebens beschädigt. Zudem werden solche Polster während des Lackierens faktisch mitlackiert, da sich die gesamte Haltevorrichtung in einer Art Farbnebel während der Lackierung befindet. Die so mitlackierten Polster weisen nur bedingte Dämpffunktion auf und können so die lackierte Tür verschmieren oder verkratzen.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorgenannte Haltevorrichtung derart weiterzubilden, dass auch ein Entfernen der Tür insbesondere durch eine Person möglich ist, ohne dass es zu Beschädigungen der frisch lackierten Türoberfläche kommt. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch eine Haltevorrichtung nach Anspruch 1; bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Demnach ist erfindungsgemäß eine Haltevorrichtung zum Halten einer Tür während eines Lackiervorgangs und/oder eines Trockenvorgangs nach einem Lackiervorgang vorgesehen. Die Haltevorrichtung umfasst ein Gestell, insbesondere ein Fahrgestell, und zwei einander gegenüberliegende Befestigungsleisten, wobei die Befestigungsleisten an dem Gestell befestigt sind. Zwischen den beiden Befestigungsleisten ist ein Aufnahmeraum zum Anordnen der Tür in einer Befestigungsposition ausgebildet. Zum Lackieren wird die Tür mittels eines Haltebolzens, insbesondere einer Halteschraube, eines Haltenagels oder eines Haltedorns, an der Haltevorrichtung befestigt. Die Haltebolzen sind in umlaufende, gegenüberliegende Kanten der Türen eingesetzt. Befestigungsleisten sind drehbar gegenüber dem Gestell gehalten, so dass eine Ausrichtung der Tür gegenüber einem Boden in verschiedenen Winkelstellungen möglich ist. Beide Befestigungsleisten weisen eine erste Auflageeinrichtung auf, wobei die Tür mit einer Seitenfläche auf der ersten Auflagefläche der ersten Auflageeinrichtung im Wesentlichen in der Befestigungsposition lose aufgelegt werden kann. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zweite Auflageeinrichtungen vorgesehen sind, wobei die Tür mit einer Seitenfläche auf zweiten Auflageflächen der zweiten Auflageeinrichtung in einer zur Betriebsposition weitgehend parallelen Entnahmeposition lose aufgelegt werden kann, wobei die Auflageflächen der zweiten Auflageeinrichtung beabstandet zur Tür angeordnet sind, wenn die Tür in der Befestigungsposition gehalten ist.
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Mit anderen Worten liegt der Kern der Erfindung darin, dass die zweiten Auflageflächen nicht unmittelbar mit der Tür in Kontakt sind, wenn diese in einer Position sind, in der sie die Tür halten können und sich die Tür in der Befestigungsposition befindet, in der auch das Lackieren stattgefunden hat. Die zweiten Auflageflächen werden folglich nach dem Lackiervorgang unter der Tür positioniert, und fangen die Türe auf, wenn die Haltebolzen entfernt werden. Erst dadurch, dass die zweiten Auflageflächen den Abstand zur Tür aufweisen, können diese zweiten Auflageflächen auch nicht die frisch lackierte Oberfläche der Tür beschädigen. In Kauf genommen wird dabei, dass die Tür nach dem Entfernen der Haltebolzen um einige Millimeter bzw. Zentimeter herunterfällt, bis sie von der zweiten Auflagefläche aufgefangen wird. Nun liegt die Tür lose auf der zweiten Auflagefläche auf und kann von einer Person entnommen werden. Die Haltebolzen sind dann entfernt. Dabei sei angemerkt, dass die unbestimmte Mengeangabe in Ansprüche bezüglich der Auflageeinrichtungen und Auflageflächen zum Ausdruck bringt, dass es auf die Anzahl (ein oder mehrere) der jeweils ersten und zweiten Auflageeinrichtungen und Auflageflächen nicht ankommt.
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Vorzugsweise umfassen die ersten und/oder die zweiten Auflageeinrichtungen Auflagebolzen, welche die jeweilige Auflagefläche, also die erste Auflagefläche bzw. die zweite Auflagefläche, bereitstellen. Die Auflagebolzen ermöglichen eine leichte Verschiebbarkeit der Auflageflächen, insbesondere parallel zur Tür. Die Verschiebbarkeit der zweiten Auflageeinrichtungen parallel zur Tür ermöglicht es, dass die Auflageeinrichtungen sich weitgehend oder nahe der Ebenen der Tür befinden. Elemente der Haltevorrichtung hingegen, die weit außerhalb der Ebene der Tür angeordnet sind, erschweren grundsätzlich den freien Zugang eines Spritzwerkzeugs zum Lackieren, was ungewollt zu einer Art Schattenbildung auf der fertig lackierten Oberfläche führen kann. Durch die Anordnung bzw. Verschiebbarkeit der Elemente weitgehend in der Ebene der Tür oder knapp parallel dazu versetzt, wird die freie Zugänglichkeit beim Lackieren ermöglicht.
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Insbesondere sind die ersten und zweiten Auflageeinrichtungen in den Aufnahmeraum hinein und aus dem Aufnahmeraum heraus verlagerbar. Im Falle der Auflagebolzen bedeutet dies, dass diese axial zur Auflagebolzenachse in den Aufnahmeraum hinein und aus diesem heraus verschiebbar sein können. Zum Aufnahmeraum ist dabei Folgendes zu sagen. Der Aufnahmeraum ist grundsätzlich nicht scharf definiert; vielmehr wird unter dem Aufnahmeraum im Wesentlichen der Bereich zwischen den beiden Befestigungsleisten verstanden, der zur Aufnahme der Tür benötigt wird bzw. in dem die Tür schließlich für die Lackierung angeordnet ist. Wenn also die Auflagebolzen (sowie jegliche anderen Auflageeinrichtungen) außerhalb dieses Aufnahmeraums sind, dann sind sie derart nach außen verlagert, dass sie die Tür nicht mehr tragen können. Wenn die Auflagebolzen allerdings im Aufnahmeraum angeordnet sind, dann sind sie grundsätzlich in einer Position, in der sie die Tür tragen können.
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Vorzugsweise ist auf der zweiten Auflagefläche ein, insbesondere hülsenförmiger, Weichkörper angebracht. Dieser Weichkörper soll verhindern, dass die zweite Auflagefläche die bereits lackierte Oberfläche der Tür verkratzt. Vorzugsweise ist der Weichkörper dabei lösbar auf der zweiten Auflagefläche angebracht. Der Weichkörper kann dabei vorzugsweise erst nach dem Lackieren auf die zweite Auflagefläche aufgebracht werden. Er ist daher sauber und nicht mitlackiert worden. Bei der Verwendung von Auflagebolzen an zweite Auflageeinrichtungen kann der Weichkörper insbesondere durch eine Weichkörperhülse gebildet sein. Diese kann aus einem Kunststoff, einem Schaumstoff, einem Textilwerkstoff oder einem anderen, relativ weichen Material gebildet sein, welches bei Berührung mit der lackierten Oberfläche dort keine Kratzer oder Schlieren hinterlässt.
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Die zweiten Auflageeinrichtungen können jeweils an den Befestigungsleisten befestigt sein. Vorzugsweise sind dabei die Auflageeinrichtungen an den Befestigungsleisten über ein Schiebegelenkstück mit dem Gestell verbunden. Das Schiebegelenkstück ist vorzugsweise formschlüssig in einer der Winkelpositionen arretierbar.
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Zwar verwenden auch die bekannten Haltevorrichtung teilweise arretierbare Schiebegelenkstück, mit der die Befestigungsleisten mit dem Gestell verbunden sind; die Arretierung erfolgt dort aber kraftschlüssig. Aufgrund des möglichen großen Gewichts der Türen (teilweise über 100 kg), hat sich allerdings diese kraftschlüssige Arretierung als nicht geeignet erwiesen. Ferner sind die verwendeten Schrauben ebenfalls während des Lackierprozesses dem Sprühnebel ausgesetzt; damit schlägt sich Farbe auch auf den Gewinden nieder, was diese schwergängig macht. Das Aufbringen einer derart hohen Schraubkraft per Hand, die ein Verdrehen der Tür zuverlässig verhindert, ist mit solch schwergängigen Gewinden kaum möglich. Bei der formschlüssigen Arretierungsmöglichkeit können hingegen recht kleine Betätigungskräfte ausreichen, um das Schiebegelenkstück zu arretieren, da die Schraube nur ein Stück weit in das jeweils andere Rohr hineinragen muss.
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Wenn das Schiebegelenkstück durch zwei ineinandergeschobene Rohre gebildet ist, so kann für die Formschlüssigkeit der Arretierung in einem der Rohre eine axiale Führungsrille eingebracht sein. In die axiale Führungsrille kann dann eine Befestigungsschraube eingreifen, die in ein Gewinde des anderen Rohres eingeschraubt ist.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Lackieren eines flächigen Gegenstandes, insbesondere einer Tür. Zunächst wird der Gegenstand auf Auflageeinrichtungen einer Haltevorrichtung aufgelegt, wobei die Auflageflächen dieser Auflageeinrichtung in einen Aufnahmeraum zur Aufnahme des Gegenstandes hineinragen. Als Gegenstand kann beispielsweise eine Tür oder ein anderer flächiger Gegenstand dienen. Anschließend werden Haltebolzen in umlaufende Kanten des Gegenstands eingebracht. Die Haltebolzen werden in die Haltevorrichtung eingehängt oder anderweitig mit der Haltevorrichtung befestigt, so dass die Tür mit den Haltebolzen auf der Haltevorrichtung gehalten wird. Anschließend erfolgt das Entfernen der Auflageflächen von dem Gegenstand, bis der Gegenstand nicht mehr an der Auflageeinrichtung aufliegt. In diesem Zustand kann das Lackieren des Gegenstandes erfolgen, da die Seitenflächen nicht mehr durch Auflageflächen bedeckt sind. Anschließend erfolgt das Verlagern von Auflageflächen in den Aufnahmeraum hinein, wobei die Auflageflächen mit einem Polsterelement versehen sind oder versehen werden, welches jeweils zwischen der Auflagefläche und dem Gegenstand angeordnet ist. Anschließend erfolgt das Entfernen der Haltebolzen, so dass der Gegenstand frei auf den nun eingebrachten Auflageflächen in einer Entnahmeposition aufliegt.
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Es ergeben sich die bereits zur Vorrichtung genannten weiteren Vorteile und Ausgestaltungsmöglichkeiten.
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Vorzugsweise wird der Gegenstand während des Anbringens auf der Haltevorrichtung zunächst auf erste Auflageflächen einer ersten Auflageeinrichtung aufgelegt. Nach dem Lackieren des Gegenstands und zum Entfernen des Gegenstandes von der Haltevorrichtung wird der Gegenstand auf zweiten Auflageflächen einer separaten zweiten Auflageeinrichtung aufgelegt. Wie bereits bezüglich der Vorrichtung beschrieben, weist dabei die zweite Auflageeinrichtung zunächst einen gewissen Abstand von dem Gegenstand auf, so dass die zweite Auflageeinrichtung während des Verlagerns in den Aufnahmeraum hinein die Oberfläche des Gegenstand nicht beschädigt.
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Die beschriebene Erfindung eignet sich insbesondere dafür, die Seitenflächen einer Tür oder eines anderen flächigen Gegenstandes nahtlos und in einem Durchgang zu lackieren. Allerdings ist es dafür erforderlich, die Haltebolzen in die umlaufende Kante einzubringen. Daher können die umlaufenden Kanten eben nicht vollständig frei lackiert werden; im Bereich der Haltebolzen verbleibt eine Lacklücke.
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Bei Türen ist dies weniger problematisch, da die Türe an der oberen Kante und der unteren Kante üblicherweise nicht eingesehen werden kann. Eventuelle Lücken in der Lackierung dort sind unproblematisch. Bei anderen flächigen Gegenständen ist aber auch eine lückenlose Lackierung der umlaufenden Kanten erforderlich, was mit den bisherigen Haltevorrichtungen noch nicht möglich ist.
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Diese Problematik wird nun gelöst durch die Verwendung eines Saugnapfadapters, der an einer Haltevorrichtung, z. B. der vorgenannten Art, verwendet wird. Der Saugnapfadapter umfasst einen Saugnapf und einen Tragkörper. Der Tragkörper kann mittels Haltebolzen an der Haltevorrichtung befestigt werden. Am Saugnapf kann ein zu lackierender flächiger Gegenstand auf seiner Seitenfläche an dem Tragkörper mittels Unterdruck befestigt werden. Die umlaufenden Kanten des flächigen Gegenstandes liegen dann frei und können so lückenlos lackiert werden. Die Befestigung des zu lackierenden flächigen Gegenstandes erfolgt nun ausschließlich mittels des Saugnapfes, der die Tür auch in unterschiedlichen Winkelausrichtungen halten kann.
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Die Verwendung des Saugnapfes hat den Vorteil, dass die bereits lackierte Seitenfläche nicht durch Befestigungsmittel verkratzt oder anderweitig beschädigt wird. Ferner ist die Befestigung sehr leicht durch Aufbringen eines Unterdrucks zu bewerkstelligen. Es muss kein Einklemmen und aufwendiges Anbringen von Polstermitteln vorgesehen werden, um die Tür oder einen sonstigen Gegenstand zu schützen. Der Begriff Saugnapf ist dabei breit zu verstehen und umfasst im Wesentlichen alle geeigneten unterdruckbetriebenen Befestigungsmittel.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert. Hierin zeigt
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1 eine Haltevorrichtung nach dem Stand der Technik;
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2 bis 7 ausschnittsweise eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung während der unterschiedlichen Schritte der Befestigung und Entnahme einer Tür;
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8 ein Schiebegelenkstück der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung
a) in Seitenansicht,
b) im Querschnitt entsprechend der Schnittlinie I-I in 8a);
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9 eine Haltevorrichtung mit angeschlossenem Saugnapfadapter;
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1 zeigt eine Haltevorrichtung
1, wie sie in der
DE 10 2010 053 118 B4 , dort in
1a gezeigt ist. Die Haltevorrichtung
1 dient zum Halten einer Tür
2 während des Lackiervorgangs. Die Tür
2 wird dabei in einem Aufnahmeraum
5 der Haltevorrichtungen
1 gehalten. Über Halteschrauben
3 ist die Türe freischwebend an Befestigungsleisten
6 der Vorrichtung
1 befestigt. Die Befestigungsleisten
6 sind über ein Schiebegelenkstück
18 an einem Fahrgestell
4 gehalten. Zur Montage sind die beiden Befestigungsleisten
6 derart nahe aneinander angeordnet bzw. aufeinander zu bewegt, sodass die Auflageflächen
12 der Auflageeinrichtungen
11 unterhalb der Tür zum Liegen kommen. Auf diese Auflageflächen
12 wird dann die Tür abgelegt. Es erfolgt das Befestigen mittels der Halteschrauben
3. Anschließend werden die Befestigungsleisten
6 bzw. die Auflageeinrichtung
11 auseinander bewegt, sodass die Tür
2 frei schwebt. Die Seitenflächen, hier die obere und untere Fläche der Tür
2, können so frei zugänglich lackiert werden.
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Anhand der 2 bis 7 wird nun eine Weiterentwicklung dieser bekannten Vorrichtung 1 beschrieben. In 2 ist die neue Vorrichtung 1 ausschnittsweise beschrieben. Der gezeigte Ausschnitt entspricht dem mit A bezeichneten Ausschnitt der Vorrichtung nach 1. Anstelle der in 1 in diesem Ausschnitt verwendeten Bauteile können die im folgenden beschriebenen Bauteile verwendet werden.
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2 zeigt zunächst die Befestigungsleiste 6. Abweichend zu der bekannten Vorrichtung weist diese nun eine erste Auflageeinrichtung 11 in Form eines ersten Auflagebolzens 11 auf. Dieser erste Auflagebolzen 11 bildet eine erste Auflagefläche 12 zur Auflage des Türblattes 2 im Aufnahmeraum 5 aus. In 3 ist nun zu erkennen, dass die Tür 2 auf diese erste Auflagefläche 12 aufgesetzt wird. Durch die Befestigungsleiste 6 hindurch wird nun eine Befestigungsschraube in die Tür 2 eingeschraubt. Dies erfolgt an mehreren Stellen des Türblattes 2, auch an der nicht dargestellten gegenüberliegenden Seite des Türblattes. Hierdurch wird die Tür 2 durch mehrere Halteschrauben 3 mit der Befestigungsleiste 6 fest verbunden.
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In 4 ist nun zu erkennen, dass der erste Auflagebolzen 11 nach außen aus dem Aufnahmeraum 5 hinaus entfernt wurde. Nun schwebt die Tür 2 frei und kann sowohl auf der oberen als auch auf der unteren Seitenfläche 38 lackiert werden.
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Anhand 5 ist nun zu erkennen, dass zur Einleitung der Demontage der Tür es nachteilig wäre, wenn nun der erste Auflagebolzen 11 wieder in den Aufnahmeraum 5 hineinverschoben würde (hier gestrichelt gezeichnet). Dann würde es zur Kollision des ersten Auflagebolzens 11 mit der der Unterseite der frisch lackierten Türe an der mit X bezeichneten Stelle kommen. Daher ist nun ein zweiter Auflagebolzen 31 vorgesehen, der tiefer angeordnet ist, als der erste Auflagebolzen 11 und nun in den Aufnahmeraum 5 eingeschoben wird. Der zweite Auflagebolzen 31 weist eine zweite Auflagefläche 32 auf, die zunächst beabstandet ist von der Seitenfläche der Tür 2. So beschädigt der zweite Auflagebolzen 31 nicht die lackierte Oberfläche der Tür, wenn er in den Aufnahmeraum 5 hineinverschoben wird. Zum weiteren Schutz der Oberfläche der Tür wird nun eine Schaumstoffhülse 33 auf den zweiten Auflagebolzen 31 aufgesteckt. Dies dient zum weiteren Schutz der frisch lackierten Oberfläche. Nun können die Halteschrauben 3 von der Tür 2 entfernt werden (6), wodurch die Tür 2 wenige Millimeter oder Zentimeter auf den zweiten Auflagebolzen 31 herunterfällt, der mit der Schaumstoffhülse 33 versehen ist (7). Nun kann die Tür 2 durch eine Person alleine entnommen werden. Da die Halteschrauben entfernt sind, kann die Tür 2 sofort in den zugehörigen Türrahmen montiert werden.
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Die 8 zeigt das Schiebegelenkstück 18 der Haltevorrichtung 1 in Einzelheit. Das Schiebegelenkstück 18 umfasst ein erstes Rohr 23 und ein zweites Rohr 24, wobei das zweite Rohr 24 einen geringfügig geringeren Außendurchmesser aufweist als der Innendurchmesser des ersten Rohres 23. Somit ist das zweite Rohr 24 drehbar und verschieblich im ersten Rohr 23 gehalten. Das zweite Rohr 24 weist an seiner Außenumfangsfläche mehrere über den Umfang verteilte axiale Führungsrillen 34 auf. In diese Führungsrillen 34 kann nun die Ösenschraube 20 eingreifen, die in einer Gewindebohrung 40 des ersten Rohres 23 eingeschraubt wird. Hierdurch kann die Drehwinkelausrichtung der beiden Rohre 23 und 24 zueinander formschlüssig arretiert werden. 8a zeigt dabei das Schiebegelenkstück 18 in Seitenansicht mit zum Teil gestrichelten Linien, welche verdeckte Bereiche darstellen. In 8b ist das Schiebegelenkstück 18 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie I-I nach 8a gezeigt. Die Verwendung dieses formschlüssig arretierbaren Schiebegelenksstücks ist auch unabhängig von der Verwendung der ersten und zweiten Auflageeinrichtungen 11 und 31 anwendbar und daher auch anwendbar auf eine Haltevorrichtung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist.
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9 zeigt eine Weiterbildung, die ebenfalls unabhängig von der Verwendung der ersten und zweiten Auflageeinrichtungen 11 und 31 anwendbar ist. Diese ist auch anwendbar auf eine Haltevorrichtung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist Über die Halteschraube 3 wird nun nicht direkt die Tür 2 befestigt; vielmehr wird zunächst ein Saugnapfadapter 37 an den Befestigungsleisten angeordnet. Der Saugnapfadapter 37 weist einen Tragkörper 36 auf, der beispielsweise aus einem Blechgerüst besteht. Dieser wird nach wie vor mit den Halteschrauben 3 oder anderen bolzenartigen Verbindungsmitteln an der Befestigungsleiste 6 befestigt. Dies kann auch unter Zuhilfenahme der ersten Auflageeinrichtung 11 geschehen, wie in 9 zu erkennen ist. Auf diesem Tragkörper 36 sind nun eine oder mehrere Saugglocken 35 angeordnet, die zur Aufnahme des Türblattes 2 dienen. Das Türblatt wird nun auf die Saugglocke 35 aufgelegt, anschließend wird die Saugglocke 35 mit einem Unterdruck beaufschlagt (beaufschlagende Mittel sind nicht dargestellt).
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Es ist ersichtlich, dass in dieser Situation zwar die Tür 2 mit mindestens einer Seitenfläche 38 auf der Saugglocke 35 aufliegt. Allerdings sind nun die umlaufenden Kanten 39 vollständig freiliegend und können lackiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Haltevorrichtung
- 2
- Tür
- 3
- Halteschraube
- 4
- Fahrgestell
- 5
- Aufnahmeraum
- 6
- Befestigungsleiste
- 11
- erste Auslageeinrichtung
- 12
- erste Auflagefläche
- 18
- Schiebegelenkstück
- 20
- Ösenschraube
- 23
- erstes Rohr
- 24
- zweites Rohr
- 31
- zweite Auflageeinrichtung
- 32
- zweite Auflagefläche
- 33
- Schaumstoffhülse
- 34
- axiale Führungsrille
- 35
- Saugglocke
- 36
- Trägkörper
- 37
- Saugnapfadapter
- 38
- Seitenfläche
- 39
- umlaufende Kante
- 40
- Gewindebohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 1278302 A [0002]
- US 6338758 B1 [0002]
- DE 10007578 C2 [0002]
- DE 20012466 U1 [0002]
- DE 102010053118 B4 [0003, 0025]