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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herrichtung eines Gehäuses für die Aufnahme eines innen liegenden Aggregates wie beispielsweise für einer Waschmaschine, wobei mittels einer Montagelehre Seitenwände mit ihren Abkantungen an einer Bodenwanne verschraubt und / oder verclincht werden und wobei in das vormontierte Gehäuse das Aggregat aufweisend zumindest Laugenbehälter und Trommel eingesetzt wird.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass zur Herrichtung eines Waschmaschinengehäuses eine Montagelehre verwendet wird, mittels der das Gehäuseteil passgenau zusammengefügt werden. So wird zunächst die Bodenwanne in die Montagelehre gesetzt, an die dann ausgerichtet die Seitenwände montiert werden. Die Seitenwände verfügen hierbei über Abkantungen, die zur Anbindung der Vorder- und der Rückwand dienen. Diese Abkantungen werden dabei an der Front- und an der Rückseite der Bodenwanne ebenfalls befestigt. Zwischen die montierten Seitenwände wird dann frontseitig eine Strebe, beispielsweise an die Abkantungen, gesetzt, so dass dann der rückwärtige Bereich des so vormontierten Gehäuses frei ist.
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In dieses so vormontierte Gehäuse kann dann beispielsweise mittels eines Roboters oder auch manuell das vormontierte Waschaggregat eingesetzt werden, welches zumindest Laugenbehälter und Trommel aufweist.
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Das Problem, was sich bei der Montage hierbei ergibt, ist, dass die Abmessungen des schwingenden Aggregats derart groß ausfallen, so dass dieses fast die Breite des Gehäuses einnehmen. Da die seitlichen Abkantungen der Seitenwände aus Stabilitätsgründen nicht ausgeschnitten werden können und die vorhandenen Gehäusebauteile und die zur Montage der Gehäusebauteile vorhandenen Anlagen für ein größeres Aggregat übernommen werden sollen, ist es sehr schwierig das vorhandene Aggregat mit den Anlagen in das Gehäuse zu verbringen.
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Gehäuse, welche komplett verbunden sind, sind sehr steif und es lassen sich nur Aggregate montieren, welche der Breite der Seitenwände entsprechen. Bei komplett geschraubten Gehäusen ist der Aufwand für ein maßgenaues Gehäuse relativ groß, da diese in der Regel mit einer Lehre montiert werden. Es sollen jedoch Aggregate ins Gehäuse gebaut werden, welche größer sind als die Weite zwischen den Seitenwänden.
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Die Gehäuse nach dem Stand der Technik sind hierbei komplett geclincht, wobei man dann die Seitenwände an den Abkantungen frei schneiden muss, um mit dem Roboter das Aggregat rückwärtig einsetzen zu können. Hierunter leidet jedoch die Stabilität des Gehäuses oder aber das Gehäuse muss hier komplett verschraubt werden, so dass dies eine genaue Positionierung der Einzelbauteile evtl. der Einsatz einer Montagelehre erforderlich ist. Dies hat zur Folge, dass die bestehenden Produktions- und Montagebänder und Einrichtungen nicht mehr genutzt werden können, um größere Aggregate in die bestehenden Gehäuseformen unterzubringen.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Verfahren zur Herrichtung eines Gehäuses für die Aufnahme eines innen liegenden Aggregates derart weiterzubilden, welches einerseits den Erhalt der bestehenden Montagestraße ermöglicht, wobei andererseits eine Bearbeitung des Gehäuses durch Freischneiden der Abkantbleche vermieden werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen nun darin, dass die vorhandenen Gehäusebauteile und Anlagen der Montagestraße übernommen werden können. Dabei können maßgenaue Gehäuse für die groß bauenden Aggregate ohne eine zusätzliche Montagelehre erstellt werden.
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Durch die Erfindung kann das vorhandene Gehäuse übernommen werden und man kann ohne eine Montagelehre das Gehäuse komplettieren. Im hinteren Bereich des Gehäuses wird hierzu pro Ecke nur ein runder Clinchpunkt gesetzt wobei die obere Traverse erst nachträglich angeschraubt wird. Um das große Aggregat in das Gehäuse zu bekommen, können die Seitenwände auseinander gedrückt werden wobei der untere Clinch an der Bodenwanne als Drehpunkt für die Seitenwandfläche genutzt wird. Erst wenn das Aggregat auf der Bodenwanne montiert ist werden die Seitenwände wieder zurückverschwenkt, wobei dann die restlichen Gehäusebauteile angeschraubt werden. Die rückwärtig angesetzten Clinchpunkte dienen nicht wie üblich als Befestigungspunkt sondern werden hier gemäß der Erfindung als Drehpunkte oder Schwenkpunkte oder Lager genutzt.
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Gemäß der Erfindung wird hierzu vorgeschlagen, dass erfindungsgemäß das teilmontierte Gehäuse, bestehend aus Bodenwanne mit angesetzten Seitenwänden, für den Einsatz des Aggregates während des Montagevorganges flexibel gehalten wird.
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Hierzu werden in einem ersten Verfahrensschritt die Seitenwände mit ihren Abkantungen an den Längsseiten der Bodenwanne mittels einer Montagelehre verclincht oder verschraubt. Dabei werden gehäusefrontseitig die die Bodenwanne umgreifenden Abkantungen der Seitenwände an der Bodenwanne mehrfach verclincht, wobei gehäuserückseitig die die Bodenwanne umgreifenden Abkantungen der Seitenwände jeweils nur einfach verclincht werden. Aufgrund dieser Ausbildung besteht nun die Möglichkeit, dass, um diese einfach verclinchten Drehpunkte die Seitenwände insbesondere an der Rückseite des Gehäuses aufgeschwenkt werden können, ohne dass dadurch das mittels der Lehre erstellte passgenaue Gehäuse Schaden nimmt.
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Dann werden in einem zweiten Verfahrensschritt die Seitenwände des teilmontierten Gehäuses gehäuserückseitig um die einfach verclinchten Drehpunkte an der Bodenwanne um eine Maß aufgeschwenkt, welches durch die gehäuserückseitig liegenden Abkantungen der Seitenwände abgedeckt ist.
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In einem dritten Verfahrensschritt wird dann das Aggregat mit dem Roboterarm durch die aufgeschwenkten Abkantungen der Seitenwände in das bis dahin teilmontierte Gehäuse eingesetzt und auf der Bodenwanne ausgerichtet.
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In einem vierten Verfahrensschritt werden dann die Seitenwände zurück geschwenkt, wobei in weiteren Verfahrensschritten die Streben bzw. Traversen an der Gehäusevorderseite bzw. -rückseite sowie an der Gehäusedeckseite angebracht werden. In einem fünften und letztem Schritt kann dann das Gehäuse komplettiert werden, wobei hierzu die Front- und die Rückseite jeweils angesetzt und verschraubt bzw. verclincht werden.
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Die Erfindung betrifft ebenfalls die Montage eines Waschmaschinengehäuses mit Aggregat, welches sich dadurch auszeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt Seitenwände mit ihren Abkantungen an den Längsseiten der Bodenwanne mittels einer Montageleere verclincht und / oder verschraubt werden und wobei gehäusefrontseitig die die Bodenwanne umgreifenden Verkantungen der Seitenwände an der Bodenwanne mehrfach verclincht werden, wobei gehäuserückseitig die die Bodenwanne umgreifenden Abkantungen der Seitenwände jeweils nur einfach verclincht werden, wobei in einem zweiten Verfahrensschritt die Seitenwände des teilmontierten Gehäuses gehäuserückseitig um einfach verclinchte Punkte an der Bodenwanne um ein Maß aufgeschwenkt werden, welches durch die gehäuserückseitig anliegenden Abkantungen der Seitenwände abgedeckt ist, wobei in einem dritten Verfahrensschritt das Aggregatgehäuse rückseitig mit einem Roboterarm durch die aufgeschwenkten Abkantungen der Seitenwände in das bis dahin teilmontierte Gehäuse eingesetzt und ausgerichtet wird, wobei dann in einem vierten Verfahrensschritt die Seitenwände zurückgeschwenkt werden und in weiteren Verfahrensschritten die Streben an die Gehäuserückseite bzw. Gehäusefrontseite sowie an der Gehäusedeckseite angebracht werden. Als Letztes werden dann in das so erstellte Gehäuse die Rückseite und die Frontseite angesetzt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
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1 ein teilmontiertes Gehäuse zum Einsetzen eines Aggregates eines Wäschetrockners bzw. einer Waschmaschine;
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2 eine Ansicht des Gehäuses in auf geschwenktem Zustand mit eingesetztem Aggregat und
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3 eine weitere Ansicht des Gehäuses mit eingesetztem Aggregat und zurück geschwenkten Seitenwänden.
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Die 1–3 zeigen in perspektivischen Darstellungen Ansichten eines teilmontierten Waschmaschinengehäuses, welches nach dem Verfahren zur Herrichtung eines Gehäuses 1 zum Einsetzen eines Aggregates 2 für eine Waschmaschine erstellt wird.
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Das in der 1 dargestellte Gehäuse 1 wird hierbei mittels einer nicht näher dargestellten Montagelehre erstellt, wobei Seitenwände 3 und 4 mit ihren Abkantungen 5 an eine Bodenwanne 6 verschraubt und / oder verclincht werden. Die Seitenwände 3 und 4 werden mittels an den Abkantungen 5 der Seitenwände 3, 4 angeordneter Streben 7 verbunden, wobei die Streben 7 erst später montiert werden. In das teilmontierte Gehäuse 1 wird das Aggregat 2, welches einen Laugenbehälter, eine Trommel und einen Auswuchter aufweist mittels eines ebenfalls nicht näher dargestellten Roboterarms eingesetzt.
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Wie aus der Zusammenschau der 1 bis 3 nun zu erkennen ist, gestaltet sich das erfindungsgemäße Herrichtungsverfahren derart, dass das teilmontierte Gehäuse 1, so wie es in der 1 dargestellt ist, für den Einsatz des Aggregates 2 während des Montagevorganges flexibel gehalten wird.
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So ergibt sich nach dem Verfahren ein erster Verfahrensschritt in dem die Seitenwände 3 und 4 mit ihren Abkantungen 5 an den Längsseiten der Bodenwanne 6 mittels einer Montagelehre verclincht oder verschraubt werden wobei gehäusefrontseitig die die Bodenwanne 6 umgreifenden Abkantungen 5 der Seitenwände 3 und 4 an der Bodenwanne 6 mehrfach verclincht werden. Insbesondere gehäuserückseitig werden die die Bodenwanne 6 umgreifenden Abkantungen 5 für die Seitenwände 3 und 4 jeweils nur einfach verclincht. Dabei werden dann in einem zweiten Verfahrensschritt die Seitenwände 3 und 4 des teilmontierten Gehäuses 1 gehäuserückseitig um die einfach verclinchten Punkte 8 und 9 an der Bodenwanne 6 um ein Maß aufgeschwenkt, welches durch die gehäuserückseitig liegenden Abkantungen 5 der Seitenwände 3 und 4 abgedeckt ist. Diese Situation ist insbesondere in der 2 dargestellt. In der 2 ist ebenfalls auch der dritte Verfahrensschritt dargestellt, wobei hier das Aggregat 2 gehäuserückseitig mit einem Roboterarm durch die aufgeschwenkten Abkantungen 5 der Seitenwände 3 und 4 in das bis dahin teilmontierte Gehäuse 1 eingesetzt und ausgerichtet wurde. Wie in der 2 deutlich zu erkennen ist, ist hierbei das Aggregat 2 maßgenau auf der Bodenwanne 6 aufgesetzt und ausgerichtet, so dass das Aggregat 2 zwischen den Seitenwänden 3 und 4 passgenau eingebunden ist, wie dies in der 3 erkennbar ist.
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Denn in einem vierten Verfahrensschritt werden die Seitenwände 3 und 4 zurück geschwenkt, wobei dann in weiteren Verfahrensschritten die Streben 7 an der Gehäusefrontseite bzw. der Gehäuserückseite sowie an der Gehäusedeckseite angebracht werden, die hier nicht näher dargestellt sind.
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Ebenfalls nicht weiter dargestellt ist hier der fünfte Verfahrensschritt, der darin besteht, dass in einem weiteren Verfahrensschritt dann zur Komplettierung des Gehäuses 1 die Rückseite und die Frontseite angesetzt werden, so dass dann das Gehäuse umlaufend geschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Gehäuse
- 02
- Aggregat
- 03
- Seitenwand
- 04
- Seitenwand
- 05
- Abkantungen
- 06
- Bodenwanne
- 07
- Strebe
- 08
- Drehpunkt
- 09
- Drehpunkt