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Die Erfindung betrifft eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes, mit einer Fingerscanvorrichtung. Eine solche Fingerscanvorrichtung weist ein Scanfeld und eine Steuereinrichtung auf, wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind.
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Schließanlage meint im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Türschließanlage einer sicherheitsrelevanten Tür, z. B. einer Eingangstür eines Einfamilienhauses oder Mehrfamilienhauses oder auch eines gewerblich genutzten oder öffentlichen Gebäudes. Eine solche Türschließanlage weist zumindest einen Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln und Entriegeln der Tür auf. Ergänzend oder alternativ zu den häufig vorgesehenen mechanischen Zutrittskontrollsystemen (insbesondere Schlüssel) oder auch sonstigen Zutrittskontrollsystemen mit separaten Identifizierungsmitteln (z. B. Chipkarten) werden in der Praxis auch biometrische Zutrittskontrollsysteme verwendet. Bei Türschließanlagen spielt von den biometrischen Systemen insbesondere die Überprüfung des Fingerabdrucks mit einem Fingerabdrucksensor bzw. Fingerabdruckscanner eine große Rolle. Im Zuge der Programmierung, d.h. der sogenannten "Anlernphase" wird der Fingerabdruck einer zutrittsberechtigten Person mit Hilfe des Sensors aufgenommen und aus dieser Aufnahme werden Nutzerfingermerkmale, nämlich sicherheitsrelevante Merkmale, die sogenannten Minutien, extrahiert. Diese werden in einem Speicher der Steuereinrichtung der Fingerscanvorrichtung abgelegt und bei einem Zutrittsversuch werden wiederum die Nutzerfingermerkmale (d. h. die sicherheitsrelevanten Merkmale eines Fingerabdrucks) bestimmt und mit den gespeicherten Merkmalen verglichen. Erreicht der Vergleichswert (d. h., die Anzahl der Übereinstimmungen) einen vorgegebenen Schwellwert oder überschreitet diesen, so wird der Zutritt gewährt, d. h., das Türschloss enthält von der Fingerscanvorrichtung einen entsprechenden Öffnungsbefehl. Dabei werden die Fingerabdruckscanner entweder in der Ausführungsform als Zeilenscanner oder in der Ausführungsform als Flächenscanner eingesetzt. Bei einem Zeilenscanner ist die Sensorik in einem lediglich sehr schmalen Scanner in einer Breite von z. B. 2 mm bis 3 mm untergebracht. Zur vollen Darstellung und Auswertung einer Fingerkuppe ist es erforderlich, den relevanten Fingerkuppenbereich in einer kontinuierlichen Bewegung über diesen Sensor zu ziehen. Bei Flächenscannern ist die Sensorik in einer z. B. 20 bis 30 mm großen Scannerfläche untergebracht, so dass die Fingerkuppe zum Auslesen der Fingerkennlinien nicht über diese Fläche gezogen werden muss, sondern lediglich ruhend aufgelegt wird. Die Fingerscanvorrichtungen sind in der Regel als entsprechende Module im Bereich der Tür bzw. in der Nähe der Tür angeordnet. Sie kommunizieren bevorzugt drahtlos, z. B. per Funk, mit dem Türschloss bzw. einer Steuereinrichtung für das Türschloss.
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In der Praxis ist es üblich, dass in dem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerfingermerkmale eines Masternutzers bzw. eines Masterfingers gespeichert werden, so dass sich dieser Masternutzer identifizieren muss, um z. B. neue Nutzer anzulernen. Eine solche Handhabung kann in der Praxis Probleme bereiten, wenn der Masterfinger vom System (z. B. nach Veränderungen am Finger) nicht mehr erkannt wird, denn dann ist in der Regel ein zum Teil aufwendiger "Reset" der Einrichtung erforderlich. Unabhängig davon besteht das Bedürfnis, zwischen Hauptnutzern einerseits und Gastnutzern andererseits zu unterscheiden, so dass neben den Hauptnutzern (z. B. den Bewohnern eines Einfamilienhauses) vorübergehend auch Gastnutzer angelernt werden können, z. B. Gäste, Reinigungspersonal oder dergleichen. Bei den aus der Praxis bekannten Zutrittskontrollvorrichtungen bereitet das selektive Anlernen verschiedener Nutzer insbesondere das Löschen Probleme, und zwar insbesondere auch dann, wenn Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Erkennung eines Masterfingers auftreten. – Hier setzt die Erfindung ein.
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Aus der
DE 20 2010 011 390 U1 kennt man ein Zutrittskontrollsystem für ein Tor oder eine Tür mit einem Fingerscanner. Um zusätzliche Programmiereinheiten mit eigenem Display und damit zusätzlichen konstruktiven Aufwand zu vermeiden, soll durch Ausnutzung der Komponenten des Fingerprintsensors ein selektives Löschen und Einlernen einzelner Benutzerkennungen in der Rechnereinheit möglich sein. Dazu sind mittels des Fingerscanners selbstgenerierter Signale selektiv einzelne Speicherplätze in der Rechnereinheit anwählbar, um dort einzelnen Benutzerkennungen zu löschen oder einzulernen. Das für die einzelnen Lösch- oder Einlernvorgänge erforderliche Anwählen des jeweiligen Speicherplatzes erfolgt durch ein geeignetes Betätigen des Fingerscanners selbst, d. h. der Fingerscanner selbst erfüllt neben seiner Grundfunktion eine Zusatzfunktion.
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Im Zusammenhang mit einem Kraftfahrzeug-Schließsystem ist es bekannt, zur Programmierung des Schließsystems an eine Fingerscanvorrichtung eine Programmiereinheit mit Hilfe einer Kabelverbindung anzuschließen (vgl.
US 6 927 668 ). Diese Programmierung ist verhältnismäßig kompliziert.
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Im Übrigen kennt man aus der
DE 10 2008 058 661 A1 ein Zutrittskontrollsystem mit einer Inneneinheit in Form eines in eine normgerechte UP-Gerätedose montierbaren Geräteeinsatzes, welcher eine Auswerte- und Verarbeitungs- sowie Speichereinheit aufweist, welche über ein Relais ein Türschloss einer Zutrittstür ansteuert. Außerdem ist eine Außeneinheit in Form eines in eine normgerechte UP-Gerätedose montierbaren Geräteeinsatzes vorgesehen, welche eine Auswerte- und Verarbeitungs- und Verschlüsselungseinheit aufweist, in welcher ein Transponder-Funktionselement oder ein Fingerprint-Funktionselement oder dergleichen angeschlossen ist. Die Inneneinheit ist über ein Kabel mit der Außeneinheit verbunden. Die Inneneinheit weist ein über eine Schnittstelle an die Auswerte- und Verarbeitungseinheit angeschlossenes Display auf. Ein Displaybedienelement dient zusammen mit dem Display zur menügeführten Bedienung bzw. Programmierung des Zutrittskontrollsystems, wobei eine Namenzuordnung der einzelnen Benutzer, eine gezielte Benutzerlöschung und eine zeitraumbezogene Vorgabe von Zutrittsberechtigungen möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zutrittskontrollvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, welche sich bei einfachem Aufbau durch eine einfache Programmierung und folglich ein einfaches Anlernen von Nutzern auszeichnet. Insbesondere sollen die in der Praxis in Zusammenhang mit dem "Masterfinger" beobachteten Probleme vermieden werden. Ferner soll die Möglichkeit bestehen, verschiedene Nutzertypen selektiv Anlernen und Löschen zu können.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung eine Zutrittskontrollvorrichtung für eine Schließanlage, insbesondere eine Schließanlage eines Gebäudes, mit einer Fingerscanvorrichtung mit zumindest einem Scanfeld, einer Steuereinrichtung und einem Empfänger für den drahtlosen Empfang von Programmiersignalen, wobei in einem Speicher der Steuereinrichtung Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer in mehreren Speicherplätzen speicherbar sind und
mit einer Handsendevorrichtung mit zumindest einem Sender und zumindest einer Programmiertaste, mit der zur Einleitung einer Programmierfunktion ein oder mehrere Programmiersignale an den Empfänger der Fingerscanvorrichtung drahtlos übertragbar sind und
wobei nach Empfang des Programmiersignals die Nutzerfingermerkmale eines Nutzers in einem Speicherplatz speicherbar sind.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass eine einfache und zuverlässige Programmierung und folglich ein einfaches und zuverlässiges Anlernen von Nutzern möglich ist, wenn entsprechende Programmierfunktionen nicht durch Scannen eines Masterfingers, sondern mit einer separaten Handsendevorrichtung ausgewählt werden. Dabei kann auf bekannte und verfügbare Handsendevorrichtungen zurückgegriffen werden, welche drahtlos Signale, z. B. Funksignale erzeugen und versenden können. Solche Handsendevorrichtungen werden z. B. als "elektronische Schlüssel" zum Öffnen von Schließanlagen oder auch zum Öffnen von Garagentoren oder dergleichen eingesetzt. Eine solche grundsätzlich bekannte Handsendevorrichtung wird erfindungsgemäß jedoch nicht zum unmittelbaren Öffnen einer Schließanlage, sondern zum Programmieren einer Fingerscanvorrichtung verwendet. Die Zutrittskontrolle erfolgt erfindungsgemäß folglich in grundsätzlich bekannter Weise über eine Fingerscanvorrichtung, die nach entsprechender Identifizierung ein Signal oder mehrere Signale an eine entsprechende Steuereinrichtung der Schließanlage übermittelt. Erfindungsgemäß wird die Fingerscanvorrichtung folglich neben dem in der Regel ohnehin vorhandenen Sender mit einem zusätzlichen Empfänger ausgerüstet, mit dem die Programmiersignale der Handsendevorrichtung drahtlos empfangen werden. Besonders bevorzugt werden Sender und Empfänger in einem Transceiver kombiniert. Die Fingerscanvorrichtung wird erfindungsgemäß folglich besonders bevorzugt mit einem Transceiver ausgerüstet, der einerseits Signale von der Handsendevorrichtung empfängt und andererseits Signale an die Steuereinrichtung der Schließanlage sendet.
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Dabei ist nach einem weiteren Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass über eine oder mehrere Programmiertasten verschiedene Programmiersignale oder verschiedene Kombinationen mehrerer Programmsignale zur Einleitung verschiedener Programmierfunktionen übertragbar sind, z. B. zu wahlweisen Programmierung eines Hauptnutzers oder eines Gastnutzers. Dabei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass es durch Auswahl unterschiedlicher Programmierfunktionen möglich wird, selektiv entweder einen Gastnutzer oder einen Hauptnutzer anzulernen. Das selektive Anlernen und folglich Speichern von Hauptnutzern einerseits und Gastnutzern andererseits hat insbesondere hinsichtlich der späteren Löschung solcher Nutzer Vorteile, denn häufig besteht das Bedürfnis, lediglich Gastnutzer zu löschen, ohne dabei auch eine Löschung der grundsätzlich zutrittsberechtigten Hauptnutzer vorzunehmen.
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Die Auswahl unterschiedlicher Programmierfunktionen lässt sich besonders einfach mit einer Handsendevorrichtung vornehmen, die mehrere Programmiertasten und folglich zumindest zwei Programmiertasten zur Einleitung verschiedener Programmierfunktionen, z. B. zur Einleitung einer Programmierfunktion für wahlweise einen Hauptnutzer oder einen Gastnutzer aufweist. Dieses gelingt in der Praxis z. B. durch Verwendung einer Mehrkanal-Handsendevorrichtung, die mehrere Sendekanäle und dementsprechend auch mehrere Kanalauswahltasten als Programmiertasten aufweist, so dass die verschiedenen Programmiersignale über verschiedene Sendekanäle übertragen werden. Über mehrere Tasten kann folglich selektiv die Programmierung entweder eines Hauptnutzers oder eines Gastnutzers ausgewählt werden. Ergänzend kann über einen weiteren Kanal, nämlich über eine zusätzliche Löschtaste auch die Einleitung von Löschfunktionen ausgewählt werden. In der Praxis besteht z. B. die Möglichkeit, dass jede Programmiertaste bzw. jede Löschtaste einem separaten Sendekanal der Handsendevorrichtung zugeordnet ist, so dass auf sehr einfache Weise durch Betätigen der jeweiligen Taste ein entsprechendes Funksignal über den jeweiligen Kanal verwendet wird. Die Fingerscanvorrichtung kann über den Empfänger folglich sehr einfach die einzelnen Programmierbefehle unterscheiden, da lediglich einfache Funksignale über verschiedene Kanäle übermittelt werden.
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Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, für das Anlernen von Gastnutzern einerseits und Hauptnutzern andererseits verschiedene Programmiertasten und folglich Sendetasten zu verwenden. Es liegt jedoch ebenso im Rahmen der Erfindung, zwischen Hauptnutzer einerseits und Gastnutzer andererseits durch verschiedene Tastenkombinationen zu unterscheiden. So kann z. B. eine erste Programmiertaste für das Programmieren eines Hauptnutzers verwendet werden. Für das Programmieren eines Gastnutzers kann z. B. erst die erste Programmiertaste als gleichsam Hauptsendetaste und anschließend eine zweite Programmiertaste als gleichsam Gast-Taste betätigt werden. Das Löschen von gespeicherten Nutzerfingermerkmalen kann z. B. über eine weitere Programmiertaste, nämlich eine Löschtaste erfolgen. Diese kann z. B. in Kombination mit den übrigen Programmiertasten betätigt werden, um das Löschen entweder der Hauptnutzer oder der Gastnutzer zu ermöglichen.
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Insgesamt wird erfindungsgemäß eine grundsätzlich bekannte Mehrkanal-Handsendevorrichtung für die Programmierung einer Fingerscanvorrichtung verwendet, so dass für die Programmierung keine Identifizierung mit Hilfe eines Masterfingers mehr erforderlich ist. Die Handsendevorrichtung ersetzt folglich als Identifizierungsmittel den Masterfinger und ermöglicht zugleich die Auswahl verschiedener Programmierfunktionen, so dass insbesondere zwischen Hauptnutzern und Gastnutzern unterschieden werden kann.
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Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, über eine einzige Mehrkanal-Handsendevorrichtung mehrere Kanäle ein und derselben (Funk-)Fingerscanvorrichtung zu programmieren. Denn herkömmliche Funk-Fingerscanvorrichtungen weisen ggf. mehrere Sendekanäle, z. B. zwei Sendekanäle auf, so dass mit ein und derselben Fingerscanvorrichtung verschiedene Komponenten, z. B. eine Haustür einerseits und ein nahegelegenes Garagentor andererseits angesprochen werden können, wobei die Fingerscanvorrichtung über zwei verschiedene Sendekanäle entweder die Haustür oder das Garagentor ansteuert. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Handsendevorrichtung können nun mehrere Sendekanäle der Fingerscanvorrichtung programmiert werden, z. B. zwei verschiedene Sendekanäle der Fingerscanvorrichtung. So können mit einer gängigen Vierkanal-Handsendevorrichtung in der beschriebenen Weise auf sehr einfache Art und Weise Gastnutzer einerseits und Hauptnutzer anderseits auf zwei separaten Sendekanälen der Fingerscanvorrichtung programmiert werden. Dabei ist zwischen den (vier) Sendekanälen der Handsendevorrichtung einerseits und den (zwei) Sendekanälen der Fingerscanvorrichtung andererseits zu unterscheiden. Einzelheiten werden in der Figurenbeschreibung beschrieben.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Programmierung einer Zutrittskontrollvorrichtung der beschriebenen Art. Dabei wird mit zumindest einer Programmiertaste der Handsendevorrichtung zumindest ein Programmiersignal drahtlos an die Fingerscanvorrichtung übermittelt und nach Empfang des Programmiersignals werden die Nutzerfingermerkmale eines Nutzers in einem Speicherplatz gespeichert. Über ein oder mehrere Programmiertasten kann wahlweise das Programmieren eines Hauptnutzers oder eines Gastnutzers in der beschriebenen Weise ausgewählt werden. Außerdem können über ein oder mehrere Programmiertasten, z. B. eine Löschtaste, Löschfunktionen ausgewählt werden, so dass selektiv z. B. nur die Gastnutzer gelöscht werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Die einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Zutrittskontrollvorrichtung mit Fingerscanvorrichtung 1 und Handsendevorrichtung 4 in einer vereinfachten Darstellung.
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In der Figur ist eine Fingerscanvorrichtung 1 dargestellt, die Bestandteil einer Zutrittskontrollvorrichtung für eine nicht dargestellte Schließanlage einer Tür ist. Die Fingerscanvorrichtung 1 weist ein Gehäuse und ein Scanfeld 2 auf, in welches Fingersensoren integriert sind, die im Ausführungsbeispiel als Zeilensensoren ausgebildet sind. Außerdem sind in das Scanfeld 2 optische Anzeigemittel 3, z. B. Leuchtdioden integriert, um verschiedene Zustände, z. B. Programmierzustände oder dergleichen anzuzeigen. Bestandteil der Fingerscanvorrichtung 1 ist eine nicht dargestellte Steuereinrichtung, die einen Speicher mit mehreren Speicherplätzen aufweist, wobei in den Speicherplätzen Nutzerfingermerkmale verschiedener Nutzer gespeichert werden. Außerdem weist die Fingerscanvorrichtung 1 einen nicht dargestellten Sender auf, mit dem nach entsprechender Identifizierung eines Nutzers ein Steuersignal an die Schließanlage übermittelt wird, so dass z. B. die Tür entriegelt wird. Solche Fingerscanvorrichtungen 1, die über einen Sender mit der Steuerung einer Schließanlage kommunizieren, sind grundsätzlich bekannt. Die erfindungsgemäße Fingerscanvorrichtung 1 weist neben dem grundsätzlich bekannten Sender außerdem einen Empfänger auf, der ebenfalls nicht dargestellt ist. Sender und Empfänger können in einem gemeinsamen Transceiver kombiniert sein. Über den Empfänger können Signale von einer separaten Handsendevorrichtung 4 empfangen werden.
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Denn Bestandteil der erfindungsgemäßen Zutrittskontrollvorrichtung ist eine Handsendevorrichtung 4, die im Ausführungsbeispiel als Mehrkanal-Funkhandsender 4 ausgebildet ist. Eine solche Handsendevorrichtung 4 weist einen nicht dargestellten Sender auf, der (Funk-)Signale an den Empfänger der Fingerscanvorrichtung 1 sendet. Dazu ist die Handsendevorrichtung 4 mit mehreren Tasten K1, K2, G, M ausgestattet, die den einzelnen Kanälen der Handsendevorrichtung 4 zugeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich folglich um eine Vier-Kanal-Handsendevorrichtung 4. Über die vier Tasten lassen sich auf vier Kanälen Signale an den Empfänger der Fingerscanvorrichtung 1 übermitteln. Mit Hilfe dieser Handsendevorrichtung 4 erfolgt die Programmierung der Fingerscanvorrichtung 1 und insbesondere das Anlernen der entsprechenden Nutzerfinger.
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Über die Handsendevorrichtung 4 kann folglich eine Identifizierung des zur Programmierung berechtigten Masternutzers erfolgen, so dass für die Programmierung nicht mehr ein "Masterfinger" gescannt werden muss. Dabei besteht über die gezeigte Handsendvorrichtung 4 die Möglichkeit, wahlweise Hauptnutzer einerseits und Gastnutzer andererseits anzulernen und auch wieder zu löschen. Dabei können mit der dargestellten Handsendevorrichtung 4 unterschiedliche Sendekanäle in der Fingerscanvorrichtung 1 programmiert werden, denn über die Programmiertaste K1 einerseits und K2 andererseits können verschiedene Sendekanäle der Fingerscanvorrichtung 1 angesprochen werden.
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Denn die Fingerscanvorrichtung ist besonders bevorzugt als Funk-Fingerscanvorrichtung ausgebildet, d. h. die Scanvorrichtung sendet ein entsprechendes Öffnungssignal drahtlos an die jeweilige Schließanlage. Solche grundsätzlich bekannten Funk-Fingerscanvorrichtungen können nicht nur einen Sendekanal, sondern ggf. auch zwei Sendekanäle aufweisen, so dass über ein und dieselbe Fingerscanvorrichtung über Funk zwei verschiedene Schließeinheiten, z. B. eine Haustür einerseits und ein nahegelegenes Garagentor anderseits angesprochen werden können. Mit Hilfe der beschriebenen Vierkanal-Handsendevorrichtung kann eine solche Zweikanal Funk-Fingerscanvorrichtung auf beiden Kanälen selektiv angelernt werden.
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Das Anlernen solcher Fingerscanvorrichtungen wird im Folgenden erläutert:
Anlernen eines Hauptnutzers auf "Kanal 1" der Fingerscanvorrichtung:
Um einen neuen Hauptnutzer in der Fingerscanvorrichtung 1 auf "Kanal 1" anzulernen, wird erfindungsgemäß mit der Handsendevorrichtung 4 durch Betätigen der Taste K1 ein Programmiersignal an die Fingerscanvorrichtung 1 übermittelt. Anschließend scannt der neu anzulernende Benutzer den entsprechenden Finger, so dass dieser ohne weitere Aktionen als neuer Hauptnutzerfinger im Speicher von Kanal 1 der Fingerscanvorrichtung 1 gespeichert wird.
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Anlernen eines Hauptnutzerfingers auf "Kanal 2" der Fingerscanvorrichtung:
Soll mit derselben Handsendevorrichtung 4 ein Hauptnutzer auf Kanal 2 der Fingerscanvorrichtung 1 (z. B. für ein Garagentor) angelernt werden, so wird zunächst über die Taste K2 ein Signal an diese zweite Fingerscanvorrichtung 1 übermittelt und anschließend zieht der Hauptnutzer seinen Finger über den entsprechenden Scanner. Damit ist dieser Hauptnutzerfinger im Speicher von Kanal 2 der Fingerscanvorrichtung 1 hinterlegt.
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Anlernen eines Gastnutzers auf "Kanal 1":
Soll nun auf "Kanal 1" nicht ein Hauptnutzer, sondern ein Gastnutzer angelernt werden, so werden nacheinander die Tasten K1 und G (für Gast) betätigt und anschließend zieht der Gastnutzer seinen Finger über dem Scanner der Fingerscanvorrichtung. Ohne weitere Aktionen ist damit der Gastnutzer in der Fingerscanvorrichtung 1 gespeichert.
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Alle Gastfinger auf "Kanal 1" löschen:
Es besteht nun häufig das Bedürfnis, einen oder auch mehrere Gastnutzer aus dem Speicher zu löschen, z. B. wenn eine Person nur vorübergehend zutrittsberechtigt war. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, sämtliche Gastnutzer gemeinsam zu löschen, ohne dass eine Löschung der Hauptnutzer erfolgt. Dazu wird zunächst die jeweilige Kanaltaste K1 oder K2 betätigt, je nach dem auf welchen Kanal eine Löschung erfolgen soll. Nach Tippen der Taste K1 bzw. K2 wird unmittelbar danach die Taste G (für Gast) angetippt. Anschließend wird die Löschtaste M (für Master) betätigt. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, dass für dieses Löschen die Löschtaste M für ein bestimmtes Zeitintervall gehalten muss, z. B. über einen Zeitraum von 5 Sekunden. Jedenfalls werden durch diese Programmieraktion sämtliche Gastnutzer der Handsendevorrichtung 4 aus "Kanal 1" gelöscht. Entsprechend kann auch eine Löschung der Gastnutzer aus "Kanal 2" erfolgen.
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Sämtliche Nutzer von "Kanal 1" löschen:
Sollen nicht (nur) die Gastnutzer, sondern (auch) die Hauptnutzer gelöscht werden, so ist eine vollständige Löschung sämtlicher Nutzer zweckmäßig. Dazu wird zunächst die jeweilige Kanaltaste (z. B. K1) angetippt. Anschließend erfolgt dann die Betätigung der Löschtaste M, und zwar vorzugsweise wieder für einen bestimmten Zeitraum von z. B. 5 Sekunden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es folglich nicht vorgesehen, nur die Hauptnutzer und nicht die Gastnutzer zu löschen, sondern es ist vorgesehen, entweder nur die Gastnutzer oder sonst sämtliche Nutzer zu löschen.
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Im Übrigen besteht die Möglichkeit, über die Löschtaste M auch einen sogenannten Reset durchzuführen.
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Die dargestellte Handsendevorrichtung 4 zeichnet sich – wie erläutert – dadurch aus, dass sie über vier Sendekanäle die vollständige Programmierung der Fingerscanvorrichtung 1 ermöglicht.
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Es können alternativ auch Handsendevorrichtungen mit drei oder lediglich zwei Kanälen eingesetzt werden. Dabei würden sich die Programmiermöglichkeiten reduzieren.
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Im Übrigen ist im Ausführungsbeispiel eine Handsendevorrichtung 4 mit (mechanischen) Programmiertasten gezeigt. Es liegt selbstverständlich im Rahmen der Erfindung, solche mechanisch beweglichen Tasten auch durch einfache Berührungssensoren zu ersetzen.
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Die drahtlose Kommunikation zwischen Handsendevorrichtung 4 und Fingerscanvorrichtung 1 erfolgt vorzugsweise über Funksignale, d.h. über entsprechend modulierte elektromagnetische Wellen im Frequenzbereich.
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Ferner besteht die Möglichkeit, über die Handsendevorrichtung die Berechtigung sämtlicher Gastnutzer temporär zu sperren. Dazu kann vorgesehen sein, dass durch mehrsekündiges Drücken (z. B. fünfsekündiges Drücken) der Gast-Taste der Handsendevorrichtung 4 temporär alle Gastnutzerfinger gesperrt werden, so dass nur die Hauptnutzer öffnungsberechtigt sind. Durch erneutes mehrsekündiges Drücken können sämtliche Gastfinger wieder aktiviert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010011390 U1 [0004]
- US 6927668 [0005]
- DE 102008058661 A1 [0006]