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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche.
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Stand der Technik
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In Apparaten und Anlagen müssen häufig Arbeitsgeräte an Metallwänden bewegt und positioniert werden. Hierbei muss die Wandhaftung auch dann hergestellt werden, wenn das Arbeitsgerät Kräfte gegen/senkrecht zur Wand ausübt. Häufig ist eine Führung an der Wand aufwendig, oder sogar unmöglich, beispielsweise in oder an Rohren – auch kleineren Durchmessers.
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Probleme gibt es beispielsweise auch bei der Reinigung der Feuerraumwände aus Metall in fossil befeuerten Großkraftwerkkesseln. Hier wird mittels starken Wasserkanonen, über große Entfernungen, von einer Seitenwand aus auf die Verunreinigungen auf der gegenüberliegenden Wand geschossen, um diese einzuweichen und abzulösen. Jedoch können die Feuerraumwände nicht so gereinigt werden, dass eine prüffähige Metalloberfläche für weiterführende Arbeiten bereitgestellt werden kann. Ebenso können mit den Wasserkanonen die isolierenden und reflektierenden Verunreinigungen, durch welche die Wärmeaufnahme der Feuerraumwände sinkt, nicht abgereinigt werden. Die komplette Abreinigung dieser isolierenden und reflektierenden Verunreinigungen ist seit Erbauung der Großkraftwerkskessel weltweit nur in den seltensten Fällen jemals erfolgt, da dies sehr aufwendig und kostenintensiv ist. Die Abreinigung dieser isolierenden und reflektierenden Verunreinigungen erfolgt derzeit nur an kleinen Teilflächen, an denen Oberflächenprüfungen oder weiterführende Arbeiten (z.B. Austausch von Teilflächen) durchgeführt werden. Nach einem umfangreichen Gerüstbau im Feuerraum an den Kesselwänden, wird mittels HDR-Strahlen (Hochdruckreinigungs-Strahlen) – mit bis zu 1000 bar Wasserdruck – die Abreinigung durchgeführt. Die Gerüste werden dabei an der Wand mit Schweiß- oder Schraubverbindungen fixiert, sodass Personen manuell das HDR-Strahlen durchführen können.
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Die
DE 202007012574 U1 offenbart einen Halter und eine mechanische Schere mit zusätzlichen weiteren Werkzeugfunktionen – insbesondere einen Wandhalter mit Zuhaltung für eine Haushalt-Küchenschere. Dort wird ebenfalls beschrieben, dass die Zuhaltung des Wandhalters magnetisch erfolgt.
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Die
DE 1079237 A beschreibt eine magnetische Befestigungsvorrichtung für einen an ferromagnetischen metallischen magnetisch haftend festzulegenden Gebrauchsgegenstand, z. B. zum leichten Anbringen und Abnehmen tragbarer Lampen, Aschenbecher, Kartenhalter öd. dgl. am Schaltbrett oder an anderen Stellen von Kraftfahrzeugen, an Maschinen oder sonstigen Gegenständen, aus. ferromagnetischen Metallen. Es wird eine magnetische Haltevorrichtungen zum Aufnehmen, Tragen und Festhalten ferromagnetischer Werkstücke oder dgl. offenbart, wobei die Haltevorrichtung aus einer mit einem Handgriff versehenen Tragstange besteht, an der zwei oder mehr in Abstand voneinander liegende Magnetkörper verschiebbar und mit Spiel beweglich gelagert sind, so dass sie sich mit ihren das Werkstück erfassenden Anlageflächen auf unterschiedliche Stellungen einstellen können, wenn das zu erfassende Werkstück keine ebene Anlagefläche aufweist. Ein derartiger Halter stellt ein Arbeitsgerät dar, das nur zum Erfassen und Tragen ferromagnetischer Werkstücke bestimmt ist. Das Dokument offenbart ferner eine magnetische Befestigungsvorrichtung für Gebrauchsgegenstände, die am Gebrauchsgegenstand selbst angebracht ist. Die magnetische Befestigungsvorrichtung hat die Aufgabe, dem Gegenstand ein, gegen Verdrehen gesichertes, Festhaften an ferromagnetischen Metallflächen zu verleihen, und zwar auch dann, wenn diese Metallflächen nicht eben sind. Es ist bekannt, Gebrauchsgegenstände zum Haften an ferromagnetischen Flächen mit einem fest eingelassenen Permanentmagneten zu versehen, der gewöhnlich aus der Oberfläche des Gebrauchsgegenstandes etwas hervorsteht. Der fest eingelassene Magnet ergibt jedoch keinen sicheren Halt, wenn er an der Gegenfläche nicht satt zur Anlage kommt und wenn das Gewicht des Gebrauchsgegenstandes nicht gleichmäßig um den Magneten verteilt ist, weil der Gegenstand bei ungleichmäßiger Gewichtsverteilung das Bestreben hat, sich um die Anlagefläche des Magneten in eine bestimmte Stellung zu drehen. Dieses Dehnungsbestreben kann dadurch ausgeschaltet werden, dass der magnetisch haftend festzulegende Gebrauchsgegenstand mit zwei an getrennten Stellen eingelassenen Permanentmagneten versehen wird, die entweder in der gleichen Ebene oder in zwei verschiedenen, z. B. einen Winkel einschließenden Ebenen liegen, doch kommt bei diesen Anordnungen ein fester Haftsitz gewöhnlich nur zustande, wenn die ferromagnetische Gegenfläche der räumlichen Anordnung der Dauermagneten entspricht, so dass die Magneten satt aufliegen.
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In der
DE 000002546586 A1 wird eine Vorrichtung beschrieben, die dazu bestimmt ist, in einer vorgegebenen räumlichen Lage relativ zu einer Oberfläche, etwa zu einer Rohrplatte, gehalten zu werden, und Mittel aufweist, um die Vorrichtung ferngesteuert parallel zu dieser Oberfläche oder Wandung zu bewegen. Vorrichtung in Form einer Arbeitsbühne oder eines "Schreitgerätes" vorgesehen, das ferngesteuert seitlich zur Oberfläche einer Rohrplatte oder dergleichen beweglich ist, wobei die Vorrichtung selbst von der Wandung gehalten werden kann. Das bewegliche Schreitgerät ist klein genug, dass es in zusammengebautem Zustand durch ein Mannloch in einen kernkraftbeheizten Dampferzeuger einführbar ist, und es ist hinreichend beweglich, um im Wesentlichen die gesamte mit Rohren versehene Oberfläche einer Rohrplatte zu durchwandern, ohne Notwendigkeit, dass eine Bedienungsperson sich im Dampferzeuger aufhält, abgesehen von der Erstinstallation und dem Endabbau der Vorrichtung selbst. Selbst dies kann jedoch vermieden werden, wenn man eine Einführvorrichtung vorsieht für die ferngesteuerte Handhabung der Vorrichtung, welche durch das Mannloch bei Aufbau und Abbau der Vorrichtung durch das Mannloch hindurch steuerbar ist. Als Verankerungselemente für diese Vorrichtung können Magnete verwendet werden, um das Basisteil der Vorrichtung zu bewegen und/oder zu halten. Solche anderen Verankerungselemente können die Form schaltbarer Magnete haben.
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Alle bekannten Vorrichtungen und Verfahren haben den Nachteil, dass die Fixierungen im unmittelbaren Kontakt mit einer magnetisierbaren Wandung bzw. Gegenstand stehen. Vor allem bei rauen oder gekrümmten Flächen kann dies zu Problemen bei der Fixierung z.B. einer Plattform führen, denn der Kontakt zwischen Wandung und Trägermodul lässt sich nicht immer optimal herstellen.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Fixierung für Trägermodule zu schaffen, die die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und sich an rauen oder gekrümmten Oberflächen, wie Rohren leicht einsetzen lässt.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einer Vorrichtung zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche der eingangs genannten Art das Trägermodul einen Magneten zum verbindungslosen Fixieren an der Oberfläche aufweist. Weiterhin wird die Aufgabe durch ein entsprechendes Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, bei dem ein Magnet das Trägermodul berührungslos an der magnetisierbaren Oberfläche fixiert.
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Die Erfindung beruht auf dem Prinzip, dass der Magnet der Vorrichtung das Trägermodul an der magnetisierbaren Oberfläche berührungslos fixiert. Die Haftung erfolgt mittels Magnetismus, wodurch auch in dem notwendigen Abstand von der Wand die Fixierung sichergestellt ist.
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Die Vorrichtung fixiert das Trägermodul dabei an ferromagnetischen bzw. ferromagnetisierbaren Wänden, wobei deren Oberflächen glatt oder rau sein können. Auch die Wandlage ist ohne Belang, da die Haftungskraft an die entgegenwirkenden Kräfte angepasst werden kann. Des Weiteren ist die Geometrie der ferromagnetisierbaren Wandfläche ohne Belang. Die Haftungskraft wirkt beispielsweise an konvexen (z.B. Rohraussenseite), konkaven (z.B. Rohrinnenseite) oder ebenen Wandflächen (Schiffswände).
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Solche Trägermodule können eine bestimmte Größe bzw. ein bestimmtes Gewicht erreichen, bei denen Permanentmagnete nicht mehr eine ausreichende magnetische Kraft für die Fixierung an der magnetisierbaren Oberfläche aufweisen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Magnet daher als Elektromagnet ausgebildet. Ein solcher Elektromagnet lässt weit höhere Größen bei den Trägermodulen zu, denn die magnetischen Kräfte können damit zur Fixierung nahezu beliebig eingestellt werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht ferner darin, dass der Elektromagnet ein- und ausschaltbar vorgesehen ist. Das Trägermodul muss sich auch von der Oberfläche wieder entfernen lassen. Daher besteht eine geeignete Maßnahme darin, den Elektromagnet einschaltbar zum Fixieren und ausschaltbar zum Entfernen des Trägermoduls vorzusehen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sind mehrere Elektromagneten vorgesehen, welche unterschiedlich schaltbar ausgebildet sind. Diese Maßnahme dient dazu die Fixierung im unterschiedlichen Maß vorzunehmen. Da das Arbeitsgerät auf dem Trägermodul nicht immer gleich schwer bzw. groß ist, kann so die Fixierung an der Oberfläche entsprechend insbesondere hinsichtlich des Schwerpunkts variiert werden.
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Eine weitere bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht darin, dass das Trägermodul mit einer Antriebseinheit beweglich ausgebildet ist. Mit der Antriebseinheit kann das Trägermodul an der Oberfläche, egal welche Neigung diese hat, bewegt werden. Die Verschiebung an einer Wand erfolgt beispielsweise über einen eigenen Antrieb, wie z.B. Ketten- oder Radantrieb. Bei Bedarf kann auch ein externer Antrieb vorgesehen sein, der das Trägermodul von außen, z.B. mittels Führungsseilen zieht und/oder z.B. mittels starrer Stange schiebt.
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Ein weiterer vorteilhafter Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche sieht vor, dass ein Permanentmagnet und ein Elektromagnet vorgesehen sind. Diese Maßnahme kann beispielsweise zur Sicherung des Trägermoduls dienen. Fällt beispielsweise der Elektromagnet durch Defekt oder Stromausfall aus, so hält zumindest der Permanentmagnet die Fixierung an der Oberfläche.
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Als vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche hat sich ferner erwiesen, wenn die magnetische Kraft des Elektromagneten einstellbar ausgebildet ist. Um nicht unnötig Energie zu verbrauchen, dient diese Maßnahme dazu, den Elektromagneten optimal z.B. hinsichtlich des Gewichts, des Schwerpunkts und der Größe des Arbeitsgeräts an dem Trägermodul einzustellen. Durch Regelung der elektrischen Leistung kann die magnetische Kraft des Elektromagnets auf die Erfordernisse, insbesondere an die magnetisierbare Oberfläche, angepasst werden.
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Eine bevorzugte Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche besteht darin, dass das Trägermodul Mittel zur Aufnahme von Werkzeugen und/oder Geräten aufweist. Die Maßnahme dient dazu das Trägermodul so auszugestalten, dass Werkzeuge bzw. Geräte bequem von dem Trägermodul aufgenommen werden können. Hierbei kann es sich beispielsweise um geeignete Halterungen oder Befestigungsvorrichtungen handeln, die auf die Werkzeuge bzw. Geräte abgestimmt sind. So kann das Trägermodul als Arbeitsplattform für diverse Arbeitsgeräte z.B. zur Reinigung bzw. Bearbeitung einer magnetisierbaren Wand genutzt werden.
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Als vorteilhafte Maßnahme kann alternativ zu den Werkzeugen bzw. Geräten das Trägermodul auch als Bühne für Personen ausgebildet sein. Somit können Personen beispielsweise zur Inspektion, Reinigung, Reparatur oder sonstigen Bearbeitung an der magnetisierbaren Oberfläche geführt werden. Das Trägermodul mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann dabei als Arbeitsbühne mit entsprechender Absturzsicherung für Personen genutzt werden. Beispielsweise wird die Reinigung der Feuerraumwände in fossil befeuerten Großkraftwerkkesseln hierdurch kostengünstig ermöglicht.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Elektromagnet mit einer prozessorgesteuerten Steuerschaltung ansteuerbar. Eine solche mikroprozessorgesteuerte Steuerschaltung ist kompakt, leicht programmierbar und lässt sich daher leicht in einer solchen Vorrichtung verwenden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird dadurch erzielt, dass eine Fernsteuerung zur Steuerung des Trägermoduls vorgesehen ist. Mit der Fernsteuerung kann das Trägermodul beispielsweise auch innerhalb einer Röhre arbeiten. Beengte Verhältnisse, in denen ein Mensch nicht problemlos oder auch gar nicht arbeiten kann, sind somit kein Hindernis mehr. Das Trägermodul kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in diesen Verhältnissen arbeiten. Mit entsprechenden Sensoren, Kameras und ggf. Beleuchtung lässt sich das Arbeitsumfeld vollständig erfassen. Nicht nur bei der Positionierung des Trägermoduls, sondern auch das Arbeitsgerät selbst kann bei Bedarf mittels der Fernsteuerung ferngesteuert werden. Zur Fernsteuerung eignen sich insbesondere Funk-, Kabel- oder Infrarotverbindungen. Die Fernsteuerung greift dabei unmittelbar auf die Steuerungsschaltung zu.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass ein Elektromagnet das Trägermodul berührungslos an der magnetisierbaren Oberfläche fixiert. Die Trägermodule können eine bestimmte Größe bzw. ein bestimmtes Gewicht erreichen, bei denen Permanentmagnete nicht mehr eine ausreichende magnetische Kraft für die Fixierung an der magnetisierbaren Oberfläche aufweisen. Mit einem Elektromagneten lassen sich die magnetischen Kräfte nahezu beliebig einstellen.
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Eine vorteilhafte Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ferner dadurch erzielt, dass mehrere Elektromagneten des Trägermoduls unterschiedlich geschaltet werden. Da das Arbeitsgerät auf dem Trägermodul nicht immer gleich schwer bzw. groß ist, kann so die Fixierung an der Oberfläche entsprechend insbesondere hinsichtlich des Schwerpunkts variiert werden.
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Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Gegenstand der Unteransprüche, sowie den Zeichnungen und deren Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche.
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2 zeigt in einem Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Fixierung eines Trägermoduls an einer magnetisierbaren Oberfläche.
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Bevorzugtes Ausführungsbeispiel
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1 stellt den prinzipiellen Aufbau einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Fixierung eines Trägermoduls 12 an einer magnetisierbaren Oberfläche 14 dar. Die Vorrichtung 10 ist an einem Rahmen 16 vorgesehen. Der Rahmen 16 bildet mit einer Arbeits- bzw. Werkzeugplattform 17 das Trägermodul 12. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Trägermodul 12 mit einem Reinigungsgerät 18 bestückt. Das Reinigungsgerät 18 reinigt mit einem Hochdruckwasserstrahl 19 die magnetisierbare Oberfläche 14.
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Die Vorrichtung 10 enthält ferner zwei Elektromagneten 20. Diese Elektromagneten 20 sind dazu mittels Halterung 21 mit dem Rahmen 16 verbunden. Die Elektromagneten 20 werden von einer Spannungsversorgung 22 mit der erforderlichen elektrischen Energie versorgt. Die Spannungsversorgung 22 ist ebenfalls in dem Rahmen 16 integriert. Mit Antriebseinheiten 24 lässt sich das Trägermodul 12 entlang der magnetisierbaren Oberfläche 14 bewegen. Die Antriebseinheiten 24 enthalten gelagerte Räder bzw. Rollen 26, welche jeweils mit einem elektrischen Antrieb 28 angetrieben werden. Anstelle der Rollen 26 sind auch Ketten für die Bewegung denkbar. Die elektrischen Antriebe 28 werden ebenfalls mit elektrischer Energie der Spannungsversorgung 22 versorgt.
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Sowohl die Antriebe 28, als auch die Elektromagneten 20 werden mit einer prozessorgesteuerten Steuerschaltung 30 gesteuert. Die prozessorgesteuerte Steuerschaltung 30 kann die Elektromagneten 20 ein- und ausschalten. Bei Bedarf regelt die prozessorgesteuerten Steuerschaltung 30 zudem die magnetische Feldstärke der Elektromagneten 20. Die prozessorgesteuerten Steuerschaltung 30 kann dabei jeden Elektromagneten 20 separat ansteuern und separat ein- bzw. ausschalten. Bei kleineren Trägermodulen 12, bei denen keine so großen magnetischen Kräfte zum Fixieren benötigt werden, kann ggf. auch ein Permanent oder auch eine Kombination aus Elektromagnet 20 mit einem Permanentmagnet eingesetzt werden.
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Während sich einerseits das Trägermodul 12 mit der Vorrichtung 10 mittels der Antriebseinheit 24 bewegen lässt, wird andererseits das Trägermodul 12 mittels der Elektromagneten 20 an der magnetisierbaren Oberfläche 14 fixiert. Die Haftreibung der Rollen 26 muss daher ausreichend groß sein, um die Komponenten der magnetischen Kräfte in Bewegungsrichtung zu überwinden. Die mit dem Rahmen 16 verbundenen Elektromagneten 20 durchdringen mit ihrem magnetischen Feld 32 die magnetisierbare Oberfläche 14. Die Elektromagneten 20 berühren die Oberfläche 14 dabei nicht. Die Elektromagneten 20 sind in einem geeigneten Abstand 33 zu der magnetisierbaren Oberfläche 14 vorgesehen. Dadurch wird der Rahmen 16 an der Oberfläche 14 berührungslos fixiert. Die Fixierung gleicht auf diese Weise Unebenheiten und/oder Krümmungen der magnetisierbaren Oberfläche 14 leicht aus.
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2 zeigt einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zur Fixierung des Trägermoduls 12 an der magnetisierbaren Oberfläche 14. Soweit die 2 der vorherigen 1 entspricht, werden für identische Bestandteile auch entsprechende Bezugszeichen verwendet. Die Antriebseinheit 24 des Trägermoduls 12 bewegt sich über die magnetisierbare Oberfläche 14. Die magnetisierbare Oberfläche 14 besteht hier aus einer Rohrwand 34. Die Rohrwand 34 weist wegen der miteinander verbundenen Metallrohre 36 eine relativ unebene Struktur auf. Eine Befestigung bzw. Fixierung der Vorrichtung 10 war bisher nur mit einem Schienensystem und/oder einem Gestell möglich. Das magnetische Feld 32 des Elektromagneten 20 durchdringt die magnetisierbare Rohrwand 34 und fixiert die Vorrichtung 10 berührungslos an der unebenen Rohrwand 34. Durch den elektrischen Antrieb 28 werden die Rollen 26 und damit die Vorrichtung 10 an der Rohrwand bewegt, ohne sich von ihr zu lösen.
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Die Elektromagneten 20 sind so dimensioniert, dass ihre magnetische Kraft ausreicht, damit das Trägermodul 12 mit der Arbeits- bzw. Werkzeugplattform 17 an der magnetisierbaren Oberfläche 14 haftet. Die Fixierung erfolgt berührungslos. Lediglich über die Antriebseinheit 24 zum Vortrieb steht das Trägermodul 12 mit der magnetisierbaren Oberfläche 14 unmittelbar in Kontakt. Der Abstand der Elektromagneten 20 ist bei Bedarf einstellbar ausgebildet. Hierdurch lässt sich die Vorrichtung 10 leichter über konvexe oder konkave Oberflächen 14 bewegen bzw. fixieren.
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Die prozessorgesteuerte Steuerschaltung 30 steuert einerseits die Elektromagneten 20, damit eine ausreichende magnetische Kraft zur Fixierung vorhanden ist, und andererseits die Antriebseinheiten 24, um die Vorrichtung auf der magnetisierbaren Oberfläche zu bewegen. Sensoren 38 erfassen sowohl die Bewegung, als auch die erforderliche Kraft zur Fixierung der Vorrichtung 10. Die Sensoren 38 signalisieren dies der prozessorgesteuerten Steuerschaltung 30. Die prozessorgesteuerte Steuerschaltung 30 stellt dann bei Bedarf das magnetische Feld oder den Vortrieb entsprechend ein. Die prozessorgesteuerte Steuerschaltung 30 kann dabei z.B. insbesondere über Kabel, Funk oder Infrarot ferngesteuert werden. Hierfür kommt ein nicht dargestelltes Fernsteuermodul zum Einsatz.
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Der Rahmen 16 der Vorrichtung 10 lässt sich mit den Rollen 26 auf der Oberfläche 16 bewegen. Das Trägermodul 12 und damit das Arbeitsmodul – hier das Reinigungsgerät 18 – werden entsprechend mit dem Rahmen 16 bewegt. Das Arbeits- bzw. Werkzeugplattform 17 kann sich zudem relativ im Rahmen 16 bewegen. Hierzu kann in dem Rahmen 16 ein geeignetes und nicht dargestelltes Schienensystem vorgesehen sein. Das Trägermodul 12 kann auf diese Weise auf der magnetisierbaren Oberfläche 14 bewegt werden und mit dem Reinigungsgerät 18 diese reinigen.
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Bei einer ausreichenden Dimensionierung kann die Arbeits- bzw. Werkzeugplattform 17 auch zum Tragen von Personen vorgesehen sein. Die Arbeits- bzw. Werkzeugplattform 17 ist dazu als Bühne ausgebildet, auf der Menschen stehen können.
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Die Funktionsweise nochmals zusammengefasst: Das Trägermodul 12 wird mit dem Elektromagneten 20 an der magnetisierbaren Oberfläche 14 berührungslos fixiert. Das Trägermodul 20 lässt sich mit der Antriebseinheit über die magnetisierbare Oberfläche 14 bewegen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Trägermodul
- 14
- magnetisierbare Oberfläche
- 16
- Rahmen
- 17
- Arbeits- bzw. Werkzeugplattform
- 18
- Reinigungsgerät
- 19
- Hochdruckwasserstrahl
- 20
- Elektromagneten
- 21
- Halterung
- 22
- Spannungsversorgung
- 24
- Antriebseinheit
- 26
- Rollen
- 28
- elektrischer Antrieb
- 30
- prozessorgesteuerte Steuerschaltung
- 32
- magnetisches Feld
- 33
- Abstand
- 34
- Rohrwand
- 36
- Metallrohre
- 38
- Sensoren
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202007012574 U1 [0004]
- DE 1079237 A [0005]
- DE 000002546586 A1 [0006]