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Hintergrund und Kurzfassung
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Kraftmaschinen können die verschiedensten Gasströme zu einem Einlasssystem, wie zum Beispiel einer Kraftstoffverdunstungsanlage, einem Abgasrückführungssystem (AGR-System) und/oder einem Kurbelgehäuseentlüftungssystem, leiten. In einem Einlasssystem erzeugter Unterdruck kann zum Antrieb von Gaszirkulation durch die oben genannten Systeme verwendet werden. Bei den oben genannten Systemen können Ventile eingesetzt werden, um die in das Einlasssystem eintretende Gasmenge zu steuern.
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Bei einigen Ansätzen kann zum Antrieb von Gaszirkulation durch die oben genannten Systeme verwendeter Unterdruck auf einem Kraftmaschineneinlasskrümmerunterdruck basieren. Zum Beispiel kann ein Kurbelgehäuseentlüftungssystem einen Gasdurchsatz aus dem Kurbelgehäuse abziehen, um unter Zuhilfenahme von Einlasskrümmerunterdruck das Kurbelgehäuse zwangszuentlüften. Als anderes Beispiel kann im Einlasskrümmer erzeugter Unterdruck zum Spülen von im Kraftstoffdampfbehälter in einer Kraftstoffverdunstungsanlage gespeichertem Kraftstoffdampf durch Betätigung eines Spülstromsteuerventils verwendet werden.
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Bei solchen Ansätzen kann der Durchsatz der der Kraftmaschine zugeführten Gasströme eine Funktion des Einlasskrümmerunterdrucks sein, so dass sich die für die oben genannten Systeme zur Verfügung stehende Unterdruckmenge als Reaktion auf Kraftmaschinenbetriebsbedingungen ändern kann. Unter Bedingungen eines hohen Einlassstroms in der Kraftmaschine kann die Unterdruckmenge im Einlasskrümmer zum Beispiel abnehmen, so dass es in einem Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder Kraftstoffdampfspülsystem und/oder AGR-System zu einer reduzierten Strommenge kommt. Insbesondere kann sich, wenn eine Einlassdrossel weiter geöffnet wird, der Einlasskrümmerunterdruck verringern und kann somit zu stehender Luft in einem Kurbelgehäuseentlüftungssystem führen. Als anderes Beispiel kann unter Bedingungen, unter denen die Kraftmaschine eine größere Kraftstoffdampfmenge verbrauchen kann, zum Beispiel unter Bedingungen eines hohen Kraftmaschineneinlassstroms, die Spülstrommenge abnehmen. Insbesondere verringert sich bei einer konstanten Kraftmaschinendrehzahl bei Zunahme des Luftdurchsatzes der den Spüldampf in die Kraftmaschine 10 ziehende Unterdruck unter Bedingungen, unter denen eine höhere Spülstromrate erwünscht sein kann.
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Bei einigen Ansätzen können ferner Kraftmaschinen zur Verringerung von Emissionen und zur Erhöhung der Leistung mit einem Einlassvolumen stromabwärts einer Drosselklappe, das sich Barometerdruck nähert, betrieben werden. Bei Kraftmaschinenanwendungen, die mit Luftansaugung bei geringem Unterdruck oder nahe Atmosphärendruck (wie im Einlasskrümmer der Kraftmaschine hinter dem Drosselkörper gemessen) arbeiten, reicht die geringere Unterdruckmenge möglicherweise nicht aus, um Gasspülung aus den oben genannten Systemen anzutreiben (zum Beispiel AGR-Systemen, Kraftstoffverdunstungsanlagen und/oder Kurbelgehäuseentlüftungssystem). Insbesondere kann bei Hybridelektrofahrzeug(HEV-)Anwendungen die Kraftmaschinenbetriebszeit kürzer sein als die Zeitdauer die benötigt wird, um Gas bei einem geringen Unterdruck aus den oben genannten Systemen, wie zum Beispiel aus einem Kraftstoffdampfbehälter, zu spülen.
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Der Erfinder hat hier die oben beschriebenen Nachteile erkannt und stellt bei einem beispielhaften Ansatz ein Verfahren für eine turboaufgeladene Kraftmaschine bereit, das Unterdruck von einer in einem Einlass der Kraftmaschine stromabwärts einer Vorverdichterdrossel und stromaufwärts einer Einlassdrossel positionierten Unterdruckquelle zieht und den gezogenen Unterdruck an einen Abführungsauslass eines unidirektionalen Kurbelgehäuseentlüftungssystems anlegt, wobei ein Einlass des Kurbelgehäuseentlüftungssystems mit dem Einlass der Kraftmaschine stromaufwärts der Vorverdichterdrossel gekoppelt ist. In einigen Beispielen kann das Verfahren ferner als Reaktion auf ein Kraftstoffdampfspülereignis Anlegen des gezogenen Unterdrucks zum Spülen von Kraftstoffdämpfen aus einem Kraftstoffdampfbehälter zu einem Einlasskrümmer der Kraftmaschine und Anlegen des gezogenen Unterdrucks an eine Abgasrückführungsleitung, um Kraftmaschinenabgas in einen Einlasskrümmer der Kraftmaschine zu ziehen, umfassen.
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Auf diese Weise können Gaszufuhrraten aus Kurbelgehäuseentlüftungssystemen, Kraftstoffverdunstungsanlagen und AGR-Systemen proportional zu einem Kraftmaschinenluftdurchsatz unter verschiedenen Kraftmaschinenbetriebsbedingungen geliefert werden. Zum Beispiel kann eine Menge an Kurbelgehäuseentlüftungsstrom und eine Menge an Kraftstoffdampfspülstrom unter Bedingungen eines hohen Kraftmaschineneinlassstroms zunehmen, wenn eine Stromzunahme in solchen Systemen erwünscht ist. Solch ein Ansatz kann ferner einen konstanten unidirektionalen Luftstrom durch ein Kurbelgehäuseentlüftungssystem bereitstellen, wodurch unter allen Bedingungen eine Kurbelgehäusezwangsentlüftung ermöglicht wird.
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Es versteht sich, dass die obige Kurzdarstellung dazu vorgesehen ist, in vereinfachter Form eine Auswahl von Konzepten vorzustellen, die in der ausführlichen Beschreibung näher beschrieben werden. Sie soll keine Schlüssel- oder wesentlichen Merkmale des beanspruchten Erfindungsgegenstands aufzeigen, dessen Schutzbereich einzig durch die der ausführlichen Beschreibung folgenden Ansprüche definiert wird. Des Weiteren ist der beanspruchte Erfindungsgegenstand nicht auf Implementierungen beschränkt, die irgendwelche oben oder in irgendeinem anderen Teil dieser Offenbarung angeführten Nachteile lösen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1–4 zeigen beispielhafte turboaufgeladene Kraftmaschinensysteme gemäß der Offenbarung.
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5 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zum Betrieb einer turbolaufgeladenen Kraftmaschine gemäß der Offenbarung.
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Ausführliche Beschreibung
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Die vorliegende Beschreibung betrifft Systeme und Verfahren zur Bereitstellung von Unterdruck für ein Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder eine Kraftstoffverdunstungsanlage und/oder ein Abgasrückführungssystem(AGR-)System, das/die in einem Kraftmaschinensystem, zum Beispiel dem in den 1–4 gezeigten Kraftmaschinensystem, enthalten ist/sind. Wie in den 1–4 gezeigt, kann eine Unterdruckquelle, zum Beispiel ein Ejektor oder ein Venturi, in einem Einlass einer Kraftmaschine stromabwärts einer Vorverdichterdrossel und stromaufwärts einer Einlassdrossel enthalten sein und kann zur Bereitstellung von Unterdruck proportional zu einem Durchsatz von Kraftmaschineneinlassluft verwendet werden. Wie in 5 gezeigt, kann durch die Unterdruckquelle in der Kraftmaschine erzeugter Unterdruck zum Antrieb von konstantem Strom durch ein Kurbelgehäuseentlüftungssystem, eine Kraftstoffverdunstungsanlage und ein Abgasrückführungs(AGR-)System, die in einem Kraftmaschinensystem enthalten sind, verwendet werden.
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1 zeigt schematisch ein Beispiel für ein Kraftmaschinensystem 100 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Offenbarung. Das Kraftmaschinensystem 100 kann in einem Fahrzeugsystem enthalten sein, um den Antrieb des Fahrzeugsystems zumindest teilweise zu unterstützen. Zur Beispiel kann das Kraftmaschinensystem 100 in einem geeigneten Hybridfahrzeugsystem, zum Beispiel einem Hybridelektrofahrzeug (HEV) enthalten sein, das zusätzliche Fahrzeugantriebssysteme enthält, zum Beispiel Motoren, oder es kann in einem Nicht-HEV-Fahrzeug enthalten sein, das keinen Motor enthält und lediglich durch eine Brennkraftmaschine angetrieben wird.
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Das Kraftmaschinensystem 100 enthält eine Kraftmaschine 10 mit einem Kraftmaschinenblock 102, der mehrere Zylinder 104 aufweist. Die Zylinder 104 können die Einlassluft über einen Einlasskanal 108 von einem Einlasskrümmer 106 empfangen und können die Verbrennungsgase zu einem Auslasskrümmer 110 und weiter über einen Auslasskanal 112 zur Atmosphäre abführen. Die in dem Einlasskanal 108 empfangene Einlassluft kann beim Durchströmen eines Einlassluftfilters 107 gereinigt werden.
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Die Kraftmaschine kann mindestens einen Turbolader enthalten, der einen Verdichter 121 und eine Turbine 123 enthält. Der Verdichter 121 ist mit dem Einlasskanal 108 gekoppelt und wird durch die mit dem Auslasskanal 112 gekoppelte Turbine 123 angetrieben. Der Verdichter 121 verdichtet Luft in einem Einlasskanal 108 zur Zufuhr zu einem Einlasskrümmer 106. In einigen Beispielen kann das Kraftmaschinensystem 100 eine Verdichter-Bypass-Leitung 173 enthalten, die stromaufwärts und stromabwärts des Verdichters 121 mit dem Einlass 108 gekoppelt ist. Die Verdichter-Bypass-Leitung 173 kann ein Verdichter-Bypass-Ventil 175 enthalten, das dazu konfiguriert ist, eine den Verdichter 121 umgehende Luftstrommenge einzustellen. Des Weiteren kann der Einlass 108 einen Ladeluftkühler (CAC – charge air cooler) 157 im Einlass 108 stromabwärts des Verdichters 121 enthalten. Der Ladeluftkühler 157 kann dazu konfiguriert sein, eine Temperatur von den Verdichter 121 verlassender verdichteter Luft zu reduzieren, bevor sie dem Einlasskrümmer 106 zugeführt wird. Der Einlasskanal 108 kann einen Verdichtereinlassdrucksensor 171 enthalten, der stromaufwärts des Verdichters 121 positioniert ist. Des Weiteren kann in einigen Beispielen ein zusätzlicher Drucksensor 182 im Einlasskanal 108 stromabwärts des Verdichters 121 positioniert sein.
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Eine Einlassdrosselklappe 114 ist stromabwärts des Verdichters 121 positioniert. Die Einlassdrossel 114 kann dazu konfiguriert sein, die dem Einlasskrümmer 106 zugeführte Luftmenge zu ändern. In diesem bestimmten Beispiel kann die Stellung der Drossel 114 durch eine Steuerung 120 über ein einem in der Drossel 114 enthaltenen Elektromotor oder Aktuator zugeführtes Signal geändert werden, wobei diese Konfiguration gemeinhin als elektronische Drosselklappensteuerung (ETC – electronic throttle control) bezeichnet wird. Auf diese Weise kann die Drossel 114 zum Ändern der den mehreren Zylindern 104 zugeführten Einlassluft betätigt werden. Der Einlasskanal 108 kann einen Luftmassenflusssensor 122 und einen Einlasskrümmerdrucksensor 124 zur Bereitstellung jeweiliger Signale MAF und MAP für die Steuerung 120 enthalten. Der Luftmassenflusssensor 122 und der Einlasskrümmerdrucksensor 124 können in einigen Beispielen stromabwärts der Einlassdrossel 114 im Einlasskanal 108 positioniert sein.
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Eine Abgasreinigungsvorrichtung 116 ist in der Darstellung entlang dem Auslasskanal 112 angeordnet. In einigen Beispielen kann die Abgasreinigungsvorrichtung 116 stromabwärts der Turbine 123 im Auslasskanal 112 positioniert sein. Die Abgasreinigungsvorrichtung 116 kann ein Dreiwegekatalysator (TWC – three way catalyst), eine NOx-Falle, verschiedene andere Abgasreinigungsvorrichtungen oder Kombinationen davon sein. Bei einigen Ausführungsformen kann die Abgasreinigungsvorrichtung 116 während des Betriebs der Kraftmaschine 100 durch Betrieb mindestens eines Zylinders der Kraftmaschine in einem bestimmten Luftkraftstoffverhältnis regelmäßig rückgestellt werden. In der Darstellung ist ein Abgassensor 118 stromaufwärts der Abgasreinigungsvorrichtung 116 mit dem Auslasskanal 112 gekoppelt. Der Sensor 118 kann ein beliebiger geeigneter Sensor zur Bereitstellung einer Anzeige des Abgas-Luft-Kraftstoff-Verhältnisses sein, wie zum Beispiel ein linearer Sauerstoffsensor oder UEGO-(universal or wide-range exhaust gas oxygen, Universal- oder Breitband-Abgassauerstffsensor), ein Zweizustands-Sauerstoffsensor oder ein EGO-, ein HEGO-(heated (beheizter) EGO), ein NOx-, ein HC- oder ein CO-Sensor. Es versteht sich, dass das Kraftmaschinensystem 100 in vereinfachter Form gezeigt wird und andere Komponenten enthalten kann.
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In der Darstellung ist eine Kraftstoffeinspritzdüse 132 direkt mit dem Zylinder 104 gekoppelt, um Kraftstoff proportional zu einer Impulsbreite eines von der Steuerung 120 empfangenen Signals direkt dort einzuspritzen. Auf diese Weise stellt die Kraftstoffeinspritzdüse 132 eine so genannte Direkteinspritzung von Kraftstoff in den Zylinder 104 bereit. Die Kraftstoffeinspritzdüse kann zum Beispiel in der Seite der Brennkammer oder im Oberteil der Brennkammer angebracht sein. Kraftstoff kann der Kraftstoffeinspritzdüse 132 durch ein Kraftstoffsystem 126 zugeführt werden. Bei einigen Ausführungsformen kann der Zylinder 104 als Alternative oder zusätzlich dazu in einer Konfiguration, die eine so genannte Einlasskanaleinspritzung von Kraftstoff in den Einlasskanal stromaufwärts des Zylinders 104, bereitstellt, eine im Einlasskrümmer 106 angeordnete Kraftstoffeinspritzdüse enthalten.
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Das Kraftstoffsystem 126 enthält einen Kraftstofftank 128, der mit einem Kraftstoffpumpensystem 130 gekoppelt ist. Ein Füllrohr und ein Tankdeckel 131 sind zum Auffüllen von Kraftstoff im Tank mit dem Kraftstofftank 128 gekoppelt. Das Kraftstoffpumpensystem 130 kann eine oder mehrere Pumpen zur Druckbeaufschlagung von den Düsen 132 des Kraftmaschinensystems 100, wie zum Beispiel den Kraftstoffeinspritzdüsen 132, zugeführten Kraftstoff enthalten. Obgleich nur eine einzige Einspritzdüse 132 gezeigt wird, sind zusätzliche Düsen für jeden Zylinder vorgesehen. Es versteht sich, dass das Kraftstoffsystem 126 ein rücklauffreies Kraftstoffsystem, ein Rücklauf-Kraftstoffsystem oder verschiedene andere Kraftstoffsystemarten sein kann.
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Das Kraftmaschinensystem 100 kann mehrere Gasabführungsquellen enthalten, wobei Gas von der Gasabführungsquelle zum Einlasskanal 108 geleitet wird. Zum Beispiel kann das Kraftmaschinensystem 100 verschiedenste Gasströme zu einem Einlasssystem der Kraftmaschine 10, wie zum Beispiel einer Kraftstoffverdunstungsanlage 30, einem Abgasrückführungs(AGR-)System 20 und/oder einem Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, leiten. Wie oben beschrieben, kann bei Ansätzen, die auf Kraftmaschineneinlasskrümmerunterdruck zum Antrieb von Gaszirkulation durch die oben genannten Systeme beruhen, der Gasdurchsatz durch solche Systeme basierend auf den Luftdurchsätzen im Einlasskanal 108 auf nachteilige Weise variieren. Zur Bereitstellung eines konstanten Durchsatzes durch solche Systeme unter allen Kraftmaschinenbetriebsbedingungen kann im Einlasskanal 108 eine Unterdruckquelle 179 vorgesehen sein, so dass Gaszufuhrraten vom Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, von der Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und vom AGR-System 20 proportional zum Kraftmaschinenluftdurchsatz unter verschiedenen Kraftmaschinenbetriebsbedingungen zugeführt werden können.
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Wie in dem beispielhaften Kraftmaschinensystem von 1 gezeigt, kann der Einlasskanal 108 eine Vorverdichterdrossel 159 enthalten, die stromaufwärts des Verdichters 121 im Einlasskanal 108 positioniert ist. Zum Beispiel kann an der stromabwärts der Vorverdichterdrossel 159 positionierten Unterdruckquelle 179 eine Unterdruckmenge erzeugt werden, indem die Vorverdichterdrossel 159 in einer teilweise geöffneten Stellung gehalten wird, um Gasstrom durch die Kraftstoffverdunstungsanlage 30, das Abgasrückführung(AGR-)System 20 und/oder das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 zu ziehen.
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Zum Beispiel enthält das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 eine Kurbelgehäuseeinlassleitung 155, die stromaufwärts der Vorverdichterdrossel 159 mit dem Einlasskanal 108 und mit einem Einlass 156 eines abgedichteten Kurbelgehäuses der Kraftmaschine 10 gekoppelt ist. Ferner enthält das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 eine Kurbelgehäuseauslassleitung 142, die mit einem Auslass 161 des abgedichteten Kurbelgehäuses der Kraftmaschine 10 gekoppelt ist. Ein Rückschlagventil 177 kann in der Leitung 142 enthalten sein, so dass Kurbelgehäuseentlüftungsgase durch an der Unterdruckquelle 179 bereitgestellten Unterdruck unidirektional durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 in einer Richtung von stromaufwärts der Vorverdichterdrossel 159 zum Einlasskanal zwischen der Vorverdichterdrossel 159 und dem Verdichter 121 getrieben werden. Das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 kann ferner einen Ölabscheider 160 enthalten, der neben dem Auslass 161 in der Leitung 142 positioniert ist. Da der Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem unidirektional ist, enthält das Kurbelgehäuseentlüftungssystem möglicherweise nur einen einzigen Ölabscheider 160.
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In einigen Beispielen kann die Kurbelgehäuseauslassleitung 142 zusätzlich über die Leitung 151 an einer stromabwärts der Einlassdrossel 114 gelegenen Stelle mit dem Einlasskanal 108 gekoppelt sein, so dass unter bestimmten Bedingungen Unterdruck vom Einlasskrümmer 106 zusätzlich zu an einer Unterdruckquelle 179 erzeugtem Unterdruck dazu verwendet werden kann, Kurbelgehäusegase durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem in den Einlasskrümmer 106 zu ziehen. Die Leitung 151 kann zusätzlich dazu ein Rückschlagventil 153 enthalten, um unidirektionalen Strom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 bereitzustellen.
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In einigen Beispielen kann das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 ferner eine Strombegrenzungsvorrichtung 163 enthalten, die in der Leitung 142 angeordnet ist. Die Strombegrenzungsvorrichtung 163 kann eine Schalldrossel sein, die dazu konfiguriert ist, die Strommenge im Abführungsauslass 161 des Kurbelgehäuseentlüftungssystems als Reaktion auf eine Strommenge im Kurbelgehäuseentlüftungssystem, die über einer Schwellmenge liegt, zu begrenzen.
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Ferner kann das Kraftmaschinensystem eine Kraftstoffverdunstungsanlage 30 enthalten, die einen Kraftstoffdampfbehälter 134 enthält. Im Kraftstoffsystem 126 erzeugte Dämpfe können über eine Dampfrückgewinnungsleitung 136 zu einem Einlass des Kraftstoffdampfbehälters 134 geleitet werden. Der Kraftstoffdampfbehälter kann mit einem geeigneten Adsorptionsmittel gefüllt sein, um Kraftstoffdämpfe (einschließlich verdampfte Kohlenwasserstoffe) bei Kraftstofftankauffüllvorgängen und bei "Betriebsverlust" (d.h., während des Fahrzeugbetriebs verdampftem Kraftstoff) vorübergehend einzuschließen. In einem Beispiel handelt es sich bei dem verwendeten Adsorptionsmittel um Aktivkohle. Es kommen jedoch auch andere Adsorptionsmittel in Betracht.
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In den Beispielen, in denen das Kraftmaschinensystem 100 in ein Hybridfahrzeugsystem gekoppelt ist, kann die Kraftmaschine aufgrund dessen, dass das Fahrzeug unter einigen Bedingungen durch das Kraftmaschinensystem 100 und unter anderen Bedingungen durch eine Systemenergiespeichervorrichtung oder einen Motor angetrieben wird, verringerte Betriebszeiten haben. Obgleich die verringerte Kraftmaschinenbetriebszeit die Gesamtkohlenstoffemissionen aus dem Fahrzeug verringert, kann sie auch zu einer Verringerung des Spülens der Kraftstoffdämpfe aus der Kraftstoffverdunstungsanlage des Fahrzeugs führen. Um diesem zu begegnen, kann in der Kraftstoffdampfrückgewinnungsleitung 136 wahlweise ein Kraftstofftankabsperrventil 143 enthalten sein, so dass der Kraftstofftank 128 über das Absperrventil 143 mit dem Behälter 134 gekoppelt ist. Das Absperrventil 143 kann bei regulärem Kraftmaschinenbetrieb geschlossen gehalten werden, um die Menge an im Tagesverlauf entstehenden oder "Betriebsverlust"-Dämpfen, die aus dem Kraftstofftank 128 zum Behälter 134 geleitet werden, zu begrenzen. Während Betankungsvorgängen und unter ausgewählten Spülbedingungen kann das Absperrventil 143, zum Beispiel für eine Dauer, zeitweise geöffnet werden, um Kraftstoffdämpfe aus dem Kraftstofftank 128 zum Behälter 134 zu leiten. Durch Öffnen des Ventils unter Bedingungen, wenn der Kraftstofftankdruck höher als ein Schwellenwert ist (zum Beispiel über einer Grenze des mechanischen Drucks des Kraftstofftanks liegt, über der der Kraftstofftank und andere Kraftstoffanlagenkomponenten mechanisch beschädigt werden können), können die Betankungsdämpfe in den Behälter freigesetzt werden, und der Kraftstofftankdruck kann unter Druckgrenzen gehalten werden. Obgleich das Absperrventil 143 in dem gezeigten Beispiel entlang der Dampfrückgewinnungsleitung 136 positioniert ist, kann das Absperrventil in anderen Beispielen am Kraftstofftank 128 montiert sein. Der Kraftstoffdampfbehälter 134 kann mit einer ein Entlüftungsventil 146 enthaltenden Lüftungsleitung 138 strömungsgekoppelt sein. Unter einigen Bedingungen kann die Lüftungsleitung 138 Gase aus dem Kraftstoffbehälter 134 an die Atmosphäre leiten, zum Beispiel beim Speichern oder Einfangen von Kraftstoffdämpfen aus dem Kraftstoffsystem 126. Der Kraftstoffbehälter ist über eine Spülleitung 140, die ein Spülventil 144 enthält, mit dem Einlasskanal 108 gekoppelt. Zum Beispiel kann während eines Kraftstoffdampfspülereignisses an der Unterdruckquelle 179 erzeugter Unterdruck zum Spülen des Behälters 134 verwendet werden, so dass im Behälter 134 gespeicherte Kraftstoffdämpfe dem Einlasskanal 108 zugeführt werden.
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Die Lüftungsleitung 138 kann gestatten, dass Frischluft in den Kraftstoffdampfbehälter 134 gesaugt wird, wenn gespeicherte Kraftstoffdämpfe des Kraftstoffbehälters über die Spülleitung 140 zum Einlasskrümmer 106 gespült werden. Insbesondere kann die Lüftungsleitung 146 geöffnet werden, so dass Frischluft über die Lüftungsleitung 138 in den Behälter gesaugt werden kann, und an der Unterdruckmenge 179 erzeugter Unterdruck kann dazu verwendet werden, Kraftstoffdämpfe aus dem Behälter 134 in den Einlasskanal 108 zu saugen. Das Spülventil 144 kann dazu eingestellt werden, eine der Kraftmaschine 10 zugeführte Spülstromrate zu steuern. In einigen Beispielen kann die Spülleitung 140 mit einer Leitung 142 gekoppelt sein, so dass an der Unterdruckquelle 179 erzeugter Unterdruck neben dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 der Kraftstoffverdunstungsanlage 30 zugeführt werden kann.
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Das Kraftmaschinensystem 100 kann auch ein Abgasrückführungs(AGR-)System 20 enthalten. Das AGR-System 20 enthält eine AGR-Leitung 141, die mit dem Einlasskanal 108 und dem Auslasskrümmer 110 in Strömungsverbindung steht. Die AGR-Leitung 141 enthält ein AGR-Ventil 145, das dazu konfiguriert ist, eine durch die Leitung 141 strömende Abgasmenge zu steuern. Ferner kann die AGR-Leitung 141 mit der Unterdruckquelle 179 gekoppelt sein, so dass an der Unterdruckquelle 179 erzeugter Unterdruck zum Antrieb von Gas durch das AGR-System 20 verwendet werden kann. Zum Beispiel kann die AGR-Leitung 141 mit der Leitung 142 gekoppelt sein, so dass an der Unterdruckquelle 179 erzeugter Unterdruck neben der Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40 dem AGR-System 20 zugeführt werden kann. In einigen Beispielen kann die AGR-Leitung 141 stromabwärts der Turbine 123 und der Abgasreinigungsvorrichtung 116 mit der Auslassleitung 112 gekoppelt sein. In anderen Beispielen kann die AGR-Leitung 141 jedoch stromaufwärts der Turbine 123 und/ oder stromaufwärts der Abgasreinigungsvorrichtung 116 mit dem Auslasskanal 112 gekoppelt sein. Die AGR in der Leitung 141 kann entlang ihres Weges gekühlt sein.
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In der Darstellung von 1 ist die Steuerung 120 ein Mikrocomputer, der eine Mikroprozessoreinheit 148, Eingangs-/Ausgangs-Ports, ein rechnerlesbares Speichermedium 150 für ausführbare Programme und Kalibrierungswerte (zum Beispiel einen Nurlesespeicherchip, einen Direktzugriffsspeicher, einen Erhaltungsspeicher usw.) und einen Datenbus enthält. Das Nurlesespeicher-Speichermedium 150 kann mit rechnerlesbaren Daten programmiert sein, die durch den Prozessor 148 ausführbare Anweisungen zur Durchführung der unten beschriebenen Verfahren sowie anderer Varianten, die antizipiert werden, aber nicht speziell aufgelistet werden, darstellen.
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Die Steuerung 120 kann von mehreren Sensoren 152 des Kraftmaschinensystems 100 Informationen empfangen, die Messungen entsprechen, wie zum Beispiel der eingeleitete Luftmassenfluss, die Kraftmaschinenkühlmitteltemperatur, die Umgebungstemperatur, die Kraftmaschinendrehzahl, die Drosselklappenstellung, das Krümmerabsolutdrucksignal, den Verdichtereinlassdruck, den Einlassvolumendruck, den Einlasskanaldruck, das Luftkraftstoff-Verhältnis, der Kraftstoffanteil der eingeleiteten Luft, der Einlassvolumendruck, den Kraftstofftankdruck, den Kraftstoffbehälterdruck usw. Es sei darauf hingewiesen, dass verschiedene Kombinationen der obigen Sensoren verwendet werden können, um diese und andere Messungen zu erzeugen. Die Sensoren 152 können einen stromaufwärts der Vorverdichterdrossel 159 positionierten Drucksensor 180, einen stromaufwärts des Verdichters 121 positionierten Drucksensor 171, einen stromabwärts des Verdichters 121 positionierten Drucksensor 182 und den Drucksensor 124 umfassen. Des Weiteren kann die Steuerung 120 mehrere Aktuatoren 154 des Kraftmaschinensystems 100 basierend auf den Signalen von den mehreren Sensoren 152 steuern. Beispiele für die Aktuatoren 154 können die Vorverdichterdrossel 159, die Einlassdrossel 114, die Kraftstoffeinspritzdüse 132, das Verdichterbypassventil 175, das AGR-Ventil 145 und das Spülventil 144 umfassen.
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2 zeigt ein anderes beispielhaftes Kraftmaschinensystem 100, das eine Unterdruckquelle 179 enthält, die im Motoreinlasskanal 108 positioniert ist und zur Erzeugung von Unterdruck zwecks Unterstützung des Antriebs von Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 verwendet wird. In 2 gezeigte gleiche Zahlen entsprechen in der oben beschriebenen 1 gezeigten Elementen, die gleiche Zahlen aufweisen.
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In dem in 2 gezeigten Beispiel umfasst die Unterdruckquelle 179 einen Ejektor oder ein Venturi, der bzw. das in einem Einlasskanal 108 an einer zwischen der Vorverdichterdrossel 159 und dem Verdichter 121 gelegenen Stelle positioniert ist. In diesem Beispiel sind die Gasabführungsquellen zum Beispiel über die Leitung 142 mit einem Niederdruckbereich des Ejektors 179 gekoppelt. Unter Kraftmaschinenbetriebsbedingungen, wenn Luft den Einlasskanal 108 und den Ejektor 179 durchströmt, wird in dem Ejektor Unterdruck erzeugt, wobei der erzeugte Unterdruck proportional zu der den Ejektor durchströmenden Luftmenge ist. Wenn Luft durch den Einlasskanal 108 strömt wird somit zum Beispiel auch die durch die Unterdruckquelle 179 erzeugte Unterdruckmenge erhöht. Somit kann unter Bedingungen einer hohen Kraftmaschinenluftgeschwindigkeit, zum Beispiel wenn die Einlassdrossel 114 in einem verstärkten Ausmaß geöffnet ist, der Gasabführungsquelle zur Verfügung stehende Unterdruck vorteilhafterweise erhöht werden. Auf diese Weise können Gaszufuhrraten von dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, der Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und dem AGR-System 20 unter verschiedenen Kraftmaschinenbetriebsbedingungen proportional zum Kraftmaschinenluftdurchsatz zugeführt werden. Zum Beispiel kann ein Ausmaß an Kurbelgehäuseentlüftungsstrom und eine Menge an Kraftstoffdampfspülstrom unter Bedingungen eines hohen Kraftmaschineneinlassstroms, wenn eine Stromzunahme in solchen Systemen erwünscht ist, zunehmen.
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3 zeigt ein anderes beispielhaftes Kraftmaschinensystem 100, das eine Unterdruckquelle 179 enthält, die dazu verwendet wird, Unterdruck zu erzeugen, um den Antrieb von Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 zu unterstützen. In 3 gezeigte gleiche Zahlen entsprechen in der oben beschriebenen 1 gezeigten Elementen, die gleiche Zahlen aufweisen.
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In dem in 3 gezeigten Beispiel umfasst die Unterdruckquelle 179 einen Ejektor oder ein Venturi, der bzw. das in einem stromaufwärts und stromabwärts des Verdichters 121 mit dem Einlasskanal 108 gekoppelten Verdichter-Bypasskanal 193 positioniert ist. In diesem Beispiel kann der Bypass-Kanal 193 ein Ventil 181 zur Steuerung einer Luftstrommenge durch den Kanal 193 enthalten. Die Unterdruckquelle 179 umfasst einen im Bypass-Kanal 193 angeordneten Ejektor und kann stromaufwärts des Ventils 181 (wie gezeigt) oder stromabwärts des Ventils 181 positioniert sein. In diesem Beispiel sind die Gasabführungsquellen beispielsweise über die Leitung 142 mit einem Niederdruckbereich des Ejektors 179 gekoppelt. In einigen Beispielen kann die Bypass-Leitung 193 die gleiche sein wie die Verdichter-Bypass-Leitung 173. In anderen Beispielen kann der die Unterdruckquelle 179 enthaltende Bypass-Kanal 193 jedoch ein zusätzlicher Bypass-Kanal sein, der sich von der Bypass-Leitung 173 unterscheidet.
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Wie oben angemerkt, kann das Ventil 181 dazu konfiguriert sein, eine Luftstrommenge durch den Ejektor 179 zu steuern. Unter Kraftmaschinenbetriebsbedingungen, wenn eine Unterdruckmenge im Einlasskrümmer 106 dazu ausreicht, Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 anzutreiben, dann kann das Ventil 181, wenn zum Beispiel ein Luftdurchsatz im Einlasskanal unter einer Schwellmenge liegt, geschlossen oder eingestellt werden, um Strom durch den Ejektor 179 zu verringern. Aber unter Kraftmaschinenbetriebsbedingungen, wenn eine Unterdruckmenge im Einlasskrümmer 106 nicht dazu ausreicht, Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 anzutreiben, dann kann ein Öffnungsausmaß des Ventils 181, wenn zum Beispiel ein Luftdurchsatz im Einlasskanal über einer Schwellmenge liegt, und/oder wenn ein Öffnungsausmaß der Einlassdrossel 114 größer als ein Schwellausmaß ist, vergrößert werden, um eine durch den Ejektor 179 strömende Luftmenge zu vergrößern, so dass dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, der Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und dem AGR-System 20 ein erhöhter Unterdruck zur Verfügung steht.
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4 zeigt noch ein anderes beispielhaftes Kraftmaschinensystem 100, das eine Unterdruckquelle 179 enthält, die dazu verwendet wird, Unterdruck zu erzeugen, um den Antrieb von Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 zu unterstützen. In 4 gezeigte gleiche Zahlen entsprechen in der oben beschriebenen 1 gezeigten Elementen, die gleiche Zahlen aufweisen.
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In dem in 4 gezeigten Beispiel umfasst die Unterdruckquelle 179 einen Ejektor oder ein Venturi, der bzw. das in einem stromaufwärts und stromabwärts der Einlassdrossel 114 gekoppelten Drossel-Bypasskanal 195 positioniert ist. In diesem Beispiel kann der Bypass-Kanal 195 ein Ventil 191 zur Steuerung einer Luftstrommenge durch den Kanal 195 enthalten. Die Unterdruckquelle 179 umfasst einen im Bypass-Kanal 195 angeordneten Ejektor und kann stromaufwärts des Ventils 191 (wie gezeigt) oder stromabwärts des Ventils 191 positioniert sein. In diesem Beispiel sind die Gasabführungsquellen beispielsweise über die Leitung 142 mit einem Niederdruckbereich des Ejektors 179 gekoppelt.
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Wie oben angemerkt, kann das Ventil 191 dazu konfiguriert sein, eine Luftstrommenge durch den Ejektor 179 zu steuern. Unter Kraftmaschinenbetriebsbedingungen, wenn eine Unterdruckmenge im Einlasskrümmer 106 dazu ausreicht, Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 anzutreiben, dann kann das Ventil 191, wenn zum Beispiel ein Luftdurchsatz im Einlasskanal unter einer Schwellmenge liegt, geschlossen oder eingestellt werden, um Strom durch den Ejektor 179 zu verringern. Aber unter Kraftmaschinenbetriebsbedingungen, wenn eine Unterdruckmenge im Einlasskrümmer 106 nicht dazu ausreicht, Gasstrom durch das Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und das AGR-System 20 anzutreiben, dann kann ein Öffnungsausmaß des Ventils 191, wenn zum Beispiel ein Luftdurchsatz im Einlasskanal über einer Schwellmenge liegt, und/oder wenn ein Öffnungsausmaß der Einlassdrossel 114 größer als ein Schwellausmaß ist, vergrößert werden, um eine durch den Ejektor 179 strömende Luftmenge zu vergrößern, so dass dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem 40, der Kraftstoffverdunstungsanlage 30 und dem AGR-System 20 ein erhöhter Unterdruck zur Verfügung steht.
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5 zeigt ein beispielhaftes Verfahren 500 zum Betrieb einer turboaufgeladenen Kraftmaschine zu Bereitstellung von Unterdruck zum Antrieb von Strom durch ein Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder eine Kraftstoffverdunstungsanlage und/oder ein Abgasrückführungs(AGR-)System, das/die in einem Kraftmaschinensystem enthalten ist/sind. Wie in den oben beschriebenen 1–4 gezeigt, kann ein Kraftmaschinensystem eine Unterdruckquelle 179 enthalten, die dazu verwendet wird, während des gesamten Kraftmaschinenbetriebs einem Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder einer Kraftstoffverdunstungsanlage und/oder einem Abgasrückführungs(AGR-)System einen konstanten Unterdruck bereitzustellen.
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Bei 502 umfasst das Verfahren 500 Bestimmen, ob Zugangsbedingungen erfüllt werden. Zu Zugangsbedingungen können zum Beispiel eine Kraftmaschine in Betrieb und Betriebsbedingungen einer aufgeladenen Kraftmaschine gehören. Wenn bei 502 Zugangsbedingungen erfüllt werden, geht das Verfahren 500 auf 504 über. Bei 504 umfasst das Verfahren 500 Erzeugen von Unterdruck. Es kann zum Beispiel eine Unterdruckquelle, wie zum Beispiel die in den 1–4 gezeigte Unterdruckquelle 170, verwendet werden, um Unterdruck zu erzeugen, so dass Unterdruck von der im Einlass der Kraftmaschine an einer stromabwärts einer Vorverdichterdrossel und stromaufwärts einer Einlassdrossel gelegenen Stelle positionierten Unterdruckquelle abgezogen werden kann. Als ein Beispiel kann die Unterdruckquelle einen im Einlass der Kraftmaschine zwischen der Vorverdichterdrossel und einem Verdichtereinlass angeordneten Ejektor umfassen, wie zum Beispiel in 2 gezeigt. Als ein anderes Beispiel kann die Unterdruckquelle einen in der Verdichter-Bypass-Leitung angeordneten Ejektor umfassen, wie zum Beispiel in 3 gezeigt. Als ein anderes Beispiel kann die Unterdruckquelle einen in der Einlassdrossel-Bypass-Leitung angeordneten Ejektor umfassen, wie zum Beispiel in 4 gezeigt. Als weiteres Beispiel kann die Unterdruckquelle stromabwärts einer Vorverdichterdrossel positioniert sein, die in eine teilweise geschlossene Stellung eingestellt ist, wie zum Beispiel in 1 gezeigt.
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Bei 506 umfasst das Verfahren 500 Anlegen des erzeugten Unterdrucks an ein Kurbelgehäuseentlüftungssystem. Zum Beispiel kann der an der Unterdruckquelle 179 erzeugte Unterdruck zum Beispiel über die Leitung 142 abgezogen und an einen Abführungsauslass eines unidirektionalen Kurbelgehäuseentlüftungssystems angelegt werden, wobei ein Einlass des Kurbelgehäuseentlüftungssystems an einer stromaufwärts der Vorverdichterdrossel gelegenen Stelle mit dem Einlass der Kraftmaschine gekoppelt ist.
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Bei 508 kann das Verfahren 500 Anlegen des erzeugten Unterdrucks an ein Abgasrückführungssystem umfassen. Zum Beispiel kann der an der Unterdruckquelle 179 erzeugte Unterdruck zum Beispiel über die Leitung 142 abgezogen und an eine Abgasrückführungsleitung angelegt werden, um Kraftmaschinenabgas in einen Einlasskrümmer der Kraftmaschine zu saugen, während der abgezogene Unterdruck weiter an den Abführungsauslass des Kurbelgehäuseentlüftungssystems angelegt wird.
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Bei 510 umfasst das Verfahren 500 Einstellen einer Kraftstoffeinspritzmenge. Eine Kraftstoffeinspritzmenge in der Kraftmaschine kann zum Beispiel basierend auf einer von dem Abführungsauslass des Kurbelgehäuseentlüftungssystems und/oder dem AGR-System abgeführten Kraftstoffmenge eingestellt werden. Eine in die Kraftmaschine eingespritzte Kraftstoffmenge kann zum Beispiel als Reaktion auf eine dem Kraftmaschineneinlass vom Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder vom AGR-System zugeführte erhöhte Kraftstoffmenge verringert werden.
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Bei 512 umfasst das Verfahren 500 Bestimmen, ob Kraftstoffdampfspülbedingungen vorliegen. Zum Beispiel können Kraftstoffdampfspülbedingungen darauf basieren, dass eine im Kraftstoffdampfbehälter gespeicherte Kraftstoffdampfmenge größer ist als eine Schwellmenge. Wenn Kraftstoffdampfspülbedingungen bei 512 nicht vorliegen, dann geht das Verfahren 500 zu 518 über, unten beschrieben. Wenn bei 512 jedoch Spülbedingungen vorliegen, geht das Verfahren 500 zu 514 über. Bei 514 umfasst das Verfahren 500 Anlegen eines erzeugten Unterdrucks zum Spülen von Kraftstoffdämpfen aus einem Kraftstoffdampfbehälter. Als Reaktion auf ein Kraftstoffdampfspülereignis kann zum Beispiel an der Unterdruckquelle 179 erzeugter Unterdruck zum Beispiel über Leitung 142 gezogen werden und an die Kraftstoffverdunstungsanlage 30 angelegt werden, um Kraftstoffdämpfe aus dem Kraftstoffdampfbehälter zu einem Einlasskrümmer der Kraftmaschine zu spülen, während der gezogene Unterdruck weiter an den Abführungsauslass des Kurbelgehäuseentlüftungssystems angelegt wird. Bei 516 umfasst das Verfahren 500 wieder Einstellen der Kraftstoffeinspritzmenge. Eine Kraftstoffeinspritzmenge in der Kraftmaschine kann zum Beispiel basierend auf einer aus der Kraftstoffverdunstungsanlage während des Kraftstoffdampfspülereignisses abgeführten Kraftstoffmenge eingestellt werden. Eine in die Kraftmaschine eingespritzte Kraftstoffmenge kann zum Beispiel als Reaktion auf eine dem Kraftmaschineneinlass aus dem Kraftstoffdampfbehälter zugeführte vergrößerte Kraftstoffmenge verringert werden.
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Bei 518 umfasst das Verfahren 500 Bestimmen, ob Bedingungen eines zunehmenden Kraftmaschineneinlassluftstroms vorliegen. Bedingungen eines zunehmenden Kraftmaschineneinlass Luftstroms können zum Beispiel basierend auf einer Stellung der Einlassdrossel 114 bestimmt werden oder können auf einer Zunahme der Kraftmaschinendrehzahl und/oder -last basieren. Wenn Bedingungen eines zunehmenden Kraftmaschineneinlassluftstroms bei 518 nicht vorliegen, geht das Verfahren 500 zu 524 über, unten beschrieben. Wenn jedoch Bedingungen eines zunehmenden Kraftmaschineneinlassluftstroms bei 518 vorliegen, geht das Verfahren 500 zu 520 über.
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Bei 520 umfasst das Verfahren 500 Vergrößern eine Unterdruckmenge. Die von der Unterdruckquelle abgezogene Unterdruckmenge kann zum Beispiel als Reaktion auf Vergrößern einer Strommenge durch den Kraftmaschineneinlass und/oder als Reaktion auf Vergrößern eines Öffnungsausmaßes der Einlassdrossel vergrößert werden. Mit Zunahme der Luftstrommenge durch die Kraftmaschine kann zum Beispiel auch die durch die Unterdruckquelle 179 erzeugte Unterdruckmenge zunehmen. Wenn die Unterdruckquelle in einer Verdichter-Bypassleitung, zum Beispiel der in 3 gezeigten Bypass-Leitung 193, enthalten ist, kann als anderes Beispiel ein Öffnungsausmaß eines Ventils in der Bypass-Leitung, zum Beispiel des Ventils 181, als Reaktion auf eine Zunahme einer im Kraftmaschineneinlass strömenden Luftmenge vergrößert werden. Wenn die Unterdruckquelle in einer Drossel Bypass-Leitung, zum Beispiel der in 4 gezeigten Bypass-Leitung 195, enthalten ist, kann als noch weiteres Beispiel ein Öffnungsausmaß eines Ventils in der Bypass-Leitung, zum Beispiel des Ventils 191, als Reaktion auf eine Zunahme einer im Kraftmaschineneinlass strömenden Luftmenge vergrößert werden.
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Bei 522 umfasst das Verfahren 500 Einstellen der Kraftstoffeinspritzmenge. Eine Kraftstoffeinspritzmenge in der Kraftmaschine kann zum Beispiel basierend auf einer der Kraftmaschine von der Kraftstoffverdunstungsanlage und/oder dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder dem AGR-System zugeführten Kraftstoffmenge eingestellt werden. Eine in die Kraftmaschine eingespritzte Kraftstoffmenge kann zum Beispiel als Reaktion auf eine dem Kraftmaschineneinlass von dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder dem AGR-System und/oder der Kraftstoffverdunstungsanlage zugeführte vergrößerte Kraftstoffmenge verringert werden.
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Bei 524 umfasst das Verfahren 500 Bestimmen, ob eine Strommenge in einem Gasabführungsauslass größer ist als ein Schwellwert. Eine Strommenge in der Kraftstoffverdunstungsanlage, dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem und dem AGR-System kann zum Beispiel bestimmt und mit einer Schwellstrommenge verglichen werden. Wenn eine Strommenge in einem Gasabführungsauslass bei 524 nicht größer als der Schwellwert ist, dann geht das Verfahren 500 zu 525 über, um die Strombegrenzung im Abführungsauslass aufzuheben und die Kraftstoffeinspritzmengen aufrechtzuerhalten. Wenn jedoch eine Strommenge in einem Gasabführungsauslass bei 524 größer ist als der Schwellwert, dann geht das Verfahren 500 zu 526 über. Bei 526 umfasst das Verfahren 500 Begrenzen einer Strommenge durch den Abführungsauslass. Als Reaktion darauf, dass eine Strommenge im Abführungsauslass des unidirektionalen Kurbelgehäuseentlüftungssystems größer ist als ein Schwellwert, kann zum Beispiel die Strommenge im Abführungsauslass zum Beispiel über eine Strombegrenzungsvorrichtung 163 auf eine Menge unter dem Schwellwert begrenzt werden. Als anderes Beispiel kann das Spülventil 144 dazu eingestellt werden, die Strommenge in der Spülleitung 140 zu begrenzen. Als anderes Beispiel kann das AGR-Ventil 145 dazu eingestellt werden, die Strommenge in der AGR-Leitung 141 zu begrenzen.
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Bei 528 umfasst das Verfahren 500 Einstellen der Kraftstoffeinspritzmenge. Zum Beispiel kann eine Kraftstoffeinspritzmenge in der Kraftmaschine basierend auf einer der Kraftmaschine von der Kraftstoffverdunstungsanlage und/oder dem Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder dem AGR-System zugeführten Kraftstoffmenge weiter eingestellt werden. Zum Beispiel kann eine in die Kraftmaschine eingespritzte Kraftstoffmenge als Reaktion auf eine dem Kraftmaschineneinlass vom Kurbelgehäuseentlüftungssystem und/oder vom AGR-System und/oder von der Kraftstoffverdunstungsanlage zugeführte vergrößerte Kraftstoffmenge verringert werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die hier enthaltenen beispielhaften Steuerroutinen mit verschiedenen Kraftmaschinen- und/oder Fahrzeugsystemkonfigurationen verwendet werden können. Die hier beschriebenen bestimmten Routinen können eine oder mehrere einer beliebigen Anzahl von Verarbeitungsstrategien, wie zum Beispiel ereignisgesteuert, interruptgesteuert, Multitasking, Multithreading und dergleichen, darstellen. Somit können verschiedene dargestellte Handlungen, Operationen oder Funktionen in der dargestellten Reihenfolge oder parallel durchgeführt werden oder in einigen Fällen weggelassen werden. Ebenso muss die Verarbeitungsreihenfolge nicht zwangsweise die Merkmale und Vorteile der beispielhaften Ausführungsformen, die hier beschrieben werden, erreichen, sondern ist zur besseren Veranschaulichung und Beschreibung vorgesehen. Eine oder mehrere der dargestellten Handlungen oder Funktionen können in Abhängigkeit von der verwendeten bestimmten Strategie wiederholt durchgeführt werden. Des Weiteren können die beschriebenen Handlungen einen in das computerlesbare Speichermedium im Kraftmaschinensteuersystem zu programmierenden Code graphisch darstellen.
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Es versteht sich, dass die hier offenbarten Konfigurationen und Routinen rein beispielhaft sind und dass diese bestimmten Ausführungsformen nicht in einem einschränkenden Sinne betrachtet werden sollen, weil zahlreiche Variationen möglich sind. Die obige Technologie kann zum Beispiel auf V-6-, R-4-, R-6-, V-12-, Boxer-4- und andere Kraftmaschinentypen angewandt werden. Weiterhin können eine oder mehrere der verschiedenen Systemkonfigurationen in Kombination mit einer oder mehreren der beschriebenen Diagnoseroutinen verwendet werden. Der Gegenstand der vorliegenden Offenbarung schließt somit alle neuen und nicht offensichtlichen Kombinationen und Unterkombinationen der verschiedenen Systeme und Konfigurationen und andere Merkmale, Funktionen und/oder Eigenschaften, die hierin offenbart sind, ein.