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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere Hochleistungsslicer, zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten wie insbesondere Wurst, Käse, Schinken und/oder dergleichen, mit einer Produktzuführung, die ein aufzuschneidendes Produkt einer Schneidebene zuführt, in der sich ein Schneidmesser angrenzend an eine Schneidkante insbesondere rotierend und/oder planetarisch umlaufend bewegt. Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten der im Oberbegriff des Anspruchs 14 angegebenen Art.
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Automatische Schneidvorrichtungen für Lebensmittelprodukte, insbesondere Hochleistungsslicer, sind allgemein bekannt. Sie umfassen in der Regel ein Kreis- oder Sichelmesser, eine Produktzuführung mit einer Schneidkante, die als eine mit Durchbrechungen versehene Schneidbrille ausgebildet sein kann, als messerseitiger Abschluss sowie eine Ablagefläche wie insbesondere ein Portionierband oder dergleichen zur Ablage der abgetrennten Produktscheiben und zur Portionsbildung.
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Üblicherweise befinden sich die Produktzuführung sowie das Schneidmesser in einem rechten Winkel zueinander und auch während des Aufschneidebetriebs in einer festen Position, sodass die Produktzuführung bzw. deren Fördereinrichtungen wie z.B. Produkthalter und/oder Niederhalter stets einen Vorschub in Richtung des Schneidmessers bewirken. Bei Bedarf kann das Produkt auch in entgegengesetzter Richtung bewegt und beispielsweise für Leerschnitte zurückgezogen werden.
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Aus den Druckschriften
DE 198 37 644 B4 und
DE 198 37 645 B4 sind bereits Schneidvorrichtungen der eingangs genannten Art bekannt, mit denen ein Schrägschneiden in horizontaler oder vertikaler Einstellung zur Schneidebene erfolgt. Beides dient dem Ziel, ovale Produktscheiben zu erzielen, welche durchgehend eine gleichmäßige Dicke aufweisen.
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Mit den zuvor genannten herkömmlichen Schneidvorrichtungen sollen möglichst kontinuierlich Scheiben vom Produkt abgetrennt werden, die gleichmäßig dick sind und durchgehend dasselbe Format besitzen. In bestimmten Fällen besteht jedoch ein Bedarf an der Erzeugung von unregelmäßigen Teilen aus dem Produkt und/oder einer Schindelung bei der Bildung von Portionen.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen problemlos auch unregelmäßige Teile aus dem Produkt erzeugt werden können und/oder bei der Stapelung geschnittener Produktscheiben eine Schindelung erreicht werden kann.
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Bezüglich der Vorrichtung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Mittel vorgesehen sind, um das der Schneidebene zugeführte Produkt während des Aufschneidebetriebs zumindest über einen vorgebbaren Winkelbereich um eine Achse zu drehen.
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Aufgrund dieser Ausbildung besteht nunmehr die Möglichkeit, aus dem Produkt auch unregelmäßige Teile zu erzeugen und/oder bei der Stapelung geschnittener Produktscheiben eine Schindelung zu bewirken. Rotiert beispielsweise ein Produkt mit nicht-kreisförmiger oder unregelmäßiger Außenkontur während des Aufschneidebetriebs, so ergibt sich beim Ablegen der abgetrennten Teile ein Stapel oder eine Schindelung mit unregelmäßigem Randversatz. Dabei kann das Produkt der Schneidebene senkrecht oder auch schräg zugeführt werden. Die im Folgenden einfach als Drehachse bezeichnete Achse, um welche das Produkt während des Aufschneidens gedreht wird, kann mit der Längsachse des Produktes zusammenfallen. Dies ist aber nicht zwingend. Es ist auch möglich, das Produkt um eine Achse zu drehen, die mit der Produktlängsachse einen, insbesondere spitzen, Winkel einschließt oder die zur Produktlängsachse windschief ist. Die Zuführrichtung des Produktes braucht weder zur Längsachse des Produktes noch zur Drehachse des Produktes oder zur Rotationsachse des Schneidmessers parallel zu verlaufen. Die Drehbewegung des Produktes in Kombination mit der Zuführbewegung des Produktes in Richtung der Schneidebene kann folglich zu beliebig komplexen Bewegungen des vorderen Produktendes führen, um auf diese Weise einen hohen Grad an Unregelmäßigkeit der mittels des Schneidmessers abgetrennten Teile zu erreichen.
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Bevorzugt ist die Produktzuführung drehbar ausgeführt und das Produkt über die Produktzuführung um die Drehachse drehbar. Dabei ist das Produkt in der Produktzuführung so fixierbar, dass es bei einer Rotation der Produktzuführung von dieser mitgenommen wird, wobei gleichzeitig der Vorschub des Produktes in Richtung der Schneidebene gewährleistet ist.
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Vorteilhafterweise ist sowohl die Produktzuführung als auch die Schneidkante jeweils um die Drehachse drehbar. Dadurch ist sichergestellt, dass das aufzuschneidende Produkt unabhängig von der jeweiligen Drehlage beim Schneiden stets zuverlässig an der Schneidkante abgestützt ist.
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Die Produktzuführung und die Schneidkante sind beispielsweise in dieselbe Richtung drehbar. Dabei können die Produktzuführung und die Schneidkante insbesondere gemeinsam um die Drehachse drehbar sein. Hierbei können die Produktzuführung und die Schneidkante sich mit derselben Geschwindigkeit oder auch unterschiedlich schnell drehen.
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In bestimmten Fällen kann es auch von Vorteil sein, wenn die Schneidkante mit einer geringeren Geschwindigkeit um die Drehachse drehbar ist als die Produktzuführung.
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Die Produktzuführung und die Schneidkante sind bevorzugt mechanisch und/oder antriebsseitig miteinander gekoppelt.
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Grundsätzlich können die Produktzuführung und die Schneidkante in dieselbe Richtung oder auch in entgegengesetzter Richtung drehbar sein. Im ersteren Fall ist insbesondere auch eine solche Ausführung der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung denkbar, bei der die Schneidkante von dem sich drehenden Produkt mitgeschleppt wird. Wie bereits erwähnt können die Produktzuführung und die Schneidkante jedoch auch mechanisch oder antriebsseitig gekoppelt sein. Grundsätzlich ist aber auch ein getrennter Antrieb der Produktzuführung und der Schneidkante denkbar, wobei die Antriebe in diesem Fall zweckmäßigerweise synchronisiert sind.
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Auch in dem Fall, dass die Produktzuführung und die Schneidkante in entgegengesetzter Richtung drehbar sind, können diese insbesondere mechanisch und/oder antriebsseitig gekoppelt sein.
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Gemäß einer alternativen beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung ist die Schneidkante drehfest gelagert. In diesem Fall rotiert also nur die Produktzuführung und entsprechend das aufzuschneidende Produkt.
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Das aufzuschneidende Produkt kann der Schneidebene senkrecht oder auch schräg zuführbar sein. Von Vorteil ist insbesondere, wenn die Zuführrichtung, in der das aufzuschneidende Produkt der Schneidebene durch die Produktzuführung zugeführt wird, relativ zur Normalen der Schneidebene variabel einstellbar ist.
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Dabei kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung die Zuführrichtung, in der das aufzuschneidende Produkt der Schneidebene durch die Produktzuführung zugeführt wird, während des Aufschneidebetriebs relativ zur Normalen der Schneidebene variieren. Dabei kann das der Schneidebene zugeführte aufzuschneidende Produkt durch die Produktzuführung während des Aufschneidebetriebs relativ zur Normalen der Schneidebene z.B. in einer Ebene, insbesondere in horizontaler und/oder vertikaler Richtung, verschwenkbar sein. Alternativ zu einer solchen, in einer Ebene stattfindenden Pendelbewegung des Produktes kann das Produkt zu einer Art Taumelbewegung veranlasst werden, indem das Produkt insbesondere mittels der Produktzuführung beispielsweise so bewegt wird, dass die Längsachse des Produktes eine Kegelfläche beschreibt. Dabei dreht sich das Produkt zusätzlich um die Drehachse, die z.B. mit der Produktlängsachse zusammenfällt. Eine taumelartige Bewegung des Produktes kann alternativ auch dadurch erzielt werden, dass das Produkt um eine Drehachse gedreht wird, die nicht mit der Produktlängsachse zusammenfällt.
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Die Produktzuführung kann zusammen mit dem aufzuschneidenden Produkt um 360° oder auch nur über einen Winkelbereich kleiner als 360° um die Längsachse des Produktes drehbar sein.
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Im letzteren Fall kann die Produktzuführung zusammen mit dem aufzuschneidenden Produkt insbesondere zu einer Wiegebewegung um die Drehachse antreibbar sein, d.h. die Produktzuführung samt Produkt bewegt sich abwechselnd in die eine und in die entgegengesetzte Drehrichtung, und zwar relativ zu einer grundsätzlich beliebigen Bezugswinkelstellung um gleiche oder unterschiedliche Winkelbeträge. Dabei kann die Produktzuführung zusammen mit dem aufzuschneidenden Produkt zu einer variierenden Wiegebewegung über einen sich ändernden Winkelbereich um die Drehachse antreibbar sein. Auf diese Weise kann eine besonders starke Unregelmäßigkeit der vom Produkt abgetrennten Teile, insbesondere hinsichtlich einer Variation der Stärke der aufgeschnittenen Produktscheiben, erzielt werden.
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Das aufzuschneidende Produkt kann durch die Produktzuführung der Schneidebene beispielsweise in einer von deren Normalen abweichenden gleichbleibenden Richtung zugeführt werden. Durch das schräge Zuführen des aufzuschneidenden Produktes kann in Kombination mit der Rotation des Produktes eine Art Schnipselschnitt erzeugt werden, wobei die abgetrennten Teile von einem Rand zum anderen in der Dicke variieren können. Über eine zusätzliche Variation des Produktvorschubs, d.h. der Geschwindigkeit, mit welcher das Produkt der Schneidebene zugeführt wird, kann darüber hinaus Einfluss auf die flächenmäßige Größe der abgetrennten Teile bzw. Schnipsel genommen werden, da wegen der schrägen Anstellung des Produktes bezüglich der Schneidebene mit der Dicke der Teile bzw. Schnipsel auch deren Schnittfläche zunimmt.
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Gemäß einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung ist das aufzuschneidende Produkt der Schneidebene mit während des Aufschneidebetriebs variablem Anstellwinkel zuführbar. Die Produktzuführung kann also während des Aufschneidebetriebs unter Beibehaltung der Rotation um die Längsachse des Produktes insbesondere leicht in horizontaler und/oder vertikaler Richtung verschwenkt werden, wodurch sich unterschiedliche Teile bzw. Schnipsel und Portionsformen ergeben.
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Von Vorteil ist insbesondere auch, wenn die Drehgeschwindigkeit der Produktzuführung, die Drehrichtung der Produktzuführung, die Zuführgeschwindigkeit, die Drehrichtung des Schneidmessers und/oder die Drehzahl des Schneidmessers variabel einstellbar sind, wobei diese Größen zumindest teilweise auch wieder während des Aufschneidebetriebs variieren können.
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Auch solche Variationen der Produktrotation, der Zuführgeschwindigkeit des Produktes und/oder der Drehzahl der Schneidmessers führen wieder zu unterschiedlichen Abschnitten und Portionsformen. Dabei können diese Parameter entweder vor der Inbetriebnahme der Schneidvorrichtung einmal eingestellt werden oder während des Aufschneidebetriebs variieren, wenn größere Unregelmäßigkeiten auch innerhalb einer Portion oder bei durchgehender Produktion von Produktschnipseln gewünscht werden.
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Die Produktzuführung und das Schneidmesser können in derselben Richtung oder auch in entgegengesetzter Richtung drehbar sein. Eine Rotation der Produktzuführung und des Schneidmessers in derselben Richtung ist insbesondere bei nicht zylindrischen Produkten von Vorteil.
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Die drehbar gelagerte Produktzuführung besitzt bevorzugt eine zumindest im Wesentlichen geschlossene Kontur, womit gewährleistet wird, dass das aufzuschneidende Produkt in der Produktzuführung hinreichend fixierbar ist und entsprechend mitgenommen und dadurch in Drehung versetzt wird.
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Es kann insbesondere auch eine mehrspurige Produktzuführung vorgesehen sein, über die mehrere aufzuschneidende Produkte nebeneinander und insbesondere gleichzeitig der Schneidebene zuführbar sind. Dabei besitzt dann jede Spur vorzugsweise eine unabhängig gelagerte und antreibbare Produktzuführung.
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Die Schneidkante kann eine in Umfangsrichtung offene, halboffene oder geschlossene Kontur besitzen. Bevorzugt ist sie stets parallel zur Schneidebene ausgerichtet.
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Wird das aufzuschneidende Produkt der Schneidebene schräg zugeführt, so ist es von Vorteil, wenn die Schneidkante wenigstens eine der Produktzuführung zugewandte Wandung oder Durchbrechung umfasst, die entsprechend der Schrägstellung der Produktzuführung bezüglich der Schneidebene zur der Produktzuführung zugewandten Seite hin angestellt ist oder sich aufweitet. Vorzugsweise sind insbesondere die in Richtung der Schneidkraft bzw. der Haupt-Druckrichtung des Messers liegenden Flächen der Schneidkante an mögliche Anstellwinkel der Produktzuführung angepasst. Damit ergibt sich eine bessere Anlage des aufzuschneidenden Produktes bei schräg angestellter Produktzuführung.
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Während bei einem rotierenden Produkt mit nicht-kreisförmiger oder unregelmäßiger Außenkontur, das der Schneidebene rechtwinklig zugeführt wird, sich beim Ablegen der aufgeschnittenen Produktscheiben ein Stapel oder eine Schindelung mit unregelmäßigem Randversatz ergibt, können insbesondere durch eine Variation der im Übrigen noch genannten Parameter vor allem auch gehäufte Portionen von Schnipselteilen mit mehr oder weniger starker Unregelmäßigkeit erzeugt werden, wobei insbesondere variable Größen, Dicken und/oder Formate der Teile erzielt werden können.
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Die mittels der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung erzeugten Portionen eignen sich insbesondere als unregelmäßiger, vorzugsweise streubarer Belag oder als Zutat für Gerichte z.B. zum Belegen von Backwaren, für Salate oder als Pizza-Belag. Zudem kann insbesondere Frischfleisch, das für entsprechende Gerichte in Schnipseln zum Anbraten bereitgestellt werden soll, schnell und in großen Mengen vorgeschnitten werden.
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Die zuvor genannte Aufgabe wird nach der Erfindung zudem gelöst durch ein Verfahren zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten wie insbesondere Wurst, Käse, Schinken und/oder dergleichen mittels einer Schneidvorrichtung, insbesondere eines Hochleistungsslicers, bei dem ein aufzuschneidendes Produkt einer Schneidebene zugeführt wird, in der ein Schneidmesser angrenzend an eine Schneidkante insbesondere rotierend und/oder planetarisch umlaufend bewegt wird, wobei das der Schneidebene zugeführte Produkt während des Aufschneidebetriebs zumindest über einen vorgebbaren Winkelbereich um eine Achse, insbesondere um eine Längsachse des Produktes, in Drehung versetzt wird.
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Bevorzugt wird bei diesem Verfahren eine erfindungsgemäße Schneidvorrichtung verwendet.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten,
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2 schematische Ansichten (2a perspektivisch und 2b in Draufsicht) einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, und
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3 eine schematische Draufsicht einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 10, insbesondere eines Hochleistungsslicers, zum Aufschneiden von Lebensmittelprodukten wie insbesondere Wurst, Käse, Schinken und/oder dergleichen.
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Die Schneidvorrichtung 10 umfasst eine Produktzuführung 12, die ein aufzuschneidendes Produkt 14 einer Schneidebene 16 (vgl. 3) zuführt, in der sich ein hier als Sichelmesser ausgebildetes Schneidmesser 18 angrenzend an eine Schneidkante 20 rotierend um eine Messerachse 28 bewegt. Die Produktzuführung 12 kann die üblichen Komponenten wie eine Produktauflage, einen am hinteren Produktende angreifenden Produkthalter und gegebenenfalls weitere oder andere Fördereinrichtungen wie z.B. Traktionsbänder aufweisen.
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Die Schneidvorrichtung 10 umfasst Mittel, um das der Schneidebene 16 zugeführte Produkt 14 während des Aufschneidebetriebs zumindest über einen vorgebbaren Winkelbereich um eine zur Zuführrichtung Z parallele Längsachse L des Produktes 14 zu drehen. Dazu ist bevorzugt die Produktzuführung 12 drehbar ausgeführt und so das Produkt 14 mittels der Produktzuführung 12 um seine Längsachse L drehbar. In den 1 bis 3 ist die Drehrichtung des Produktes 14 jeweils durch einen Pfeil 22 angedeutet.
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Es können sowohl die Produktzuführung 12 als auch die Schneidkante 20 jeweils um die Längsachse L des Produktes 14 drehbar sein, wobei die Produktzuführung 12 und die Schneidkante 20 bevorzugt in dieselbe Richtung drehbar sind.
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Dabei können die Produktzuführung 12 und die Schneidkante 20 insbesondere gemeinsam um die Längsachse L des Produktes 14 drehbar sein, wozu sie insbesondere mechanisch bzw. antriebsseitig gekoppelt sein können. Es ist jedoch auch eine solche Ausführung der Schneidvorrichtung 10 denkbar, bei der die Schneidkante 20 mit einer geringeren Geschwindigkeit um die Längsachse L des Produktes 14 drehbar ist als die Produktzuführung 12. Auch im letzteren Fall können die Produktzuführung 12 und die Schneidkante 20 wieder entsprechend mechanisch bzw. antriebsseitig gekoppelt sein.
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Es ist jedoch beispielsweise auch eine solche Ausführung denkbar, bei der die Schneidkante 20 von dem sich um seine Längsachse L drehenden Produkt 14 mitgeschleppt wird. In diesem Fall kann eine mechanische bzw. antriebsseitige Kopplung der Schneidkante 20 mit der Produktzuführung 12 entfallen.
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Alternativ kann die Schneidkante 20 jedoch auch drehfest gelagert sein, sodass lediglich die Produktzuführung 12 und mit dieser das Produkt 12 rotieren.
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Das aufzuschneidende Produkt 14 kann mittels der Produktzuführung 12 der Schneidebene 16 in einem rechten Winkel oder in einer zu deren Normalen 24 (vgl. 3) abweichenden Richtung zuführbar sein.
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Die 2a und 2b zeigen eine Mehrspurvariante der Erfindung. Für jede Spur und somit für jedes Produkt 14 sind ein mit dem hinteren Produktende zusammenwirkender Produktgreifer 30 als Produktvorschub und eine zylindrische Produktzuführung 12 vorgesehen. Die Produktzuführung 12 ist zusammen mit dem am Produktende angreifenden Teil des Produktgreifers 30 um die Längsachse L des Produktes 14 über einen nicht dargestellten Antrieb in Drehung versetzbar, um so das Produkt 14 zu drehen. Die gemeinsame Schneidkante 20, welche mit dem nicht dargestellten Schneidemesser zusammenwirkt, ist mit Durchbrechungen 32 für die Produkte 14 versehen.
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Gemäß 2a wird das Produkt senkrecht zur Schneidebene 16 zugeführt. Die Draufsicht der 2b zeigt, dass auch eine schräge Produktzufuhr, also ein von 90° abweichender Anstellwinkel, möglich ist. Hierauf wird nachstehend in Verbindung mit 3 näher eingegangen. Die Doppelpfeile in 2 deuten jeweils an, dass der Anstellwinkel variiert werden kann. Insbesondere können die Produkte 14, während sie sich jeweils um ihre Längsachse L drehen, während des Aufschneidens unter variierendem Anstellwinkel hin- und hergeschwenkt und so zu einer Pendelbewegung in einer hier horizontalen Ebene veranlasst werden. Die Wandungen der Durchbrechungen 32 der Schneidkante 20 sind hierzu entsprechend abgeschrägt.
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3 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Spur einer erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung, wobei im vorliegenden Fall die Zuführrichtung Z, in der das Produkt 14 der Schneidebene 16 zugeführt wird, zur Schneidebene 16 angestellt ist und mit deren Normalen 24 einen Winkel α bildet.
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Die Zuführrichtung Z, in der das aufzuschneidende Produkt 14 der Schneidebene 16 durch die Produktzuführung 12 zugeführt wird, kann relativ zur Normalen 24 der Schneidebene 16 variabel einstellbar sein und während des Aufschneidebetriebs relativ zur Normalen 24 der Schneidebene 16 variieren. Dabei kann das der Schneidebene 16 zugeführte aufzuschneidende Produkt 14 durch die Produktzuführung 12 während des Aufschneidebetriebs relativ zur Normalen 24 der Schneidebene 16 insbesondere in horizontaler und/oder vertikaler Richtung verschwenkbar sein. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, kann das Produkt 14 auch zu einer Taumelbewegung veranlasst werden.
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In 3 ist eine horizontale Pendelbewegung des Produktes 14 jeweils um einen Winkel β zu beiden Seiten einer in 3 durch die Produktlängsachse L repräsentierten Neutralstellung angedeutet, und zwar um einen Drehpunkt 34. Die Lage dieses Drehpunktes 34 kann grundsätzlich beliebig gewählt werden. Die Neutralstellung kann alternativ auch so gewählt werden, dass die Produktlängsachse L in der Neutralstellung parallel zur Normalen 24 der Schneidebene 16 verläuft.
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Im Falle einer Taumelbewegung für das Produkt 14 kann der Drehpunkt 34 die Spitze eines Kegels definieren, auf dessen Mantelfläche die Produktmittelachse L umläuft und dessen Öffnungswinkel gleich dem Winkel β ist.
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Der Pendel- bzw. Taumelwinkel β muss weder räumlich symmetrisch bezüglich einer Neutralstellung noch zeitlich konstant sein, d.h. eine räumliche und/oder zeitliche Variation der Pendel- bzw. Taumelbewegung stellt eine weitere von der Erfindung gebotene Möglichkeit dar, einen besonders hohen Grad an Unregelmäßigkeit der vom Produkt 14 abgetrennten Teile bzw. Schnipsel zu erzielen.
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Gemäß 3 ist das Produkt 14 mittels der Produktzuführung 12 um seine Längsachse L in Drehung versetzbar, d.h. die Drehachse und die Produktlängsachse L fallen hier zusammen und verlaufen außerdem parallel zur Zuführrichtung Z des Produktes 14. Wie ebenfalls an anderer Stelle erwähnt, ist dies nicht zwingend, d.h. erfindungsgemäß können diese Richtungen bzw. Achsen auch auseinander fallen, um eine jeweils gewünschte resultierende Orientierung bzw. Bewegung des vorderen Produktendes, von dem mittels des nicht dargestellten Schneidmessers Teile bzw. Schnipsel abgetrennt werden, zu erzielen.
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Die drehbar gelagerte und durch einen entsprechenden Antrieb in Drehung versetzbare Produktzuführung 12 kann eine zumindest im Wesentlichen geschlossene Kontur besitzen, sodass das aufzuschneidende Produkt 14 relativ zur drehbaren Produktzuführung 12 fixierbar und damit durch diese in Drehung versetzbar ist.
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Die Produktzuführung 12 kann zusammen mit dem aufzuschneidenden Produkt 14 um 360° oder auch nur über einen Winkelbereich kleiner als 360° um die Längsachse L des Produktes 14 drehbar sein.
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Im letzteren Fall kann die Produktzuführung 12 zusammen mit dem aufzuschneidenden Produkt 14 insbesondere zu einer Wiegebewegung um die Längsachse L des Produktes 14 antreibbar sein, d.h. das Produkt 14 vollführt keine vollständigen Rotationen, sondern jeweils Drehbewegungen von weniger als 360° abwechselnd in die eine und in die andere Drehrichtung. Dabei ist insbesondere eine solche Ausführung der Schneidvorrichtung 10 denkbar, bei der die Produktzuführung 12 während des Aufschneidebetriebs zusammen mit dem aufzuschneidenden Produkt 14 zu einer variierenden Wiegebewegung über einen sich ändernden Winkelbereich um die Längsachse L des Produktes 14 antreibbar ist.
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Wie bereits erwähnt, kann das aufzuschneidende Produkt 14 der Schneidebene mit einem während des Aufschneidebetriebs variablen Anstellwinkel α zuführbar sein. Grundsätzlich ist jedoch auch eine solche Ausführung der Schneidvorrichtung 10 denkbar, bei der das aufzuschneidende Produkt 14 durch die Produktzuführung 12 der Schneidebene 16 in einer von deren Normalen 24 abweichenden gleichbleibenden Richtung zuführbar ist.
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Die Schneidkante 20 kann in Umfangsrichtung betrachtet eine offene oder insbesondere geschlossene Kontur besitzen. Im letzteren Fall besitzt die Schneidkante eine oder mehrere Durchbrechungen für ein oder mehrere gleichzeitig aufzuschneidende Produkte und wird auch als „Schneidbrille“ bezeichnet (vgl. z.B. 2a).
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Beim Ausführungsbeispiel der 1 ist die Schneidkante 20 in Form eines Winkelstücks ausgeführt, das hier beispielsweise einen rechten Winkel bildet, sodass ein im Querschnitt beispielsweise rechtwinkliges Produkt 14 auf zwei aneinandergrenzenden Seiten an der Schneidkante 20 zur Anlage kommt. Solange nur ein Verdrehen über einen bestimmten Winkelbereich erfolgt, kann das Produkt 14 nicht aus einer entsprechend im Querschnitt rechtwinkligen und somit trogartigen Produktaufnahme herausfallen, d. h. es ist dann nicht notwendig, das Produkt vollständig über den gesamten Umfang zu umfassen.
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Zumindest während des Schneidbetriebs ist die Schneidkante 20 parallel zur Schneidebene 16 ausgerichtet.
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Wie anhand der 1 zu erkennen ist, kann die Schneidkante 20 wenigstens eine der Produktzuführung 12 zugewandte Wandung 26 oder Durchbrechung umfassen, die bei einer schrägen Zuführung des aufzuschneidenden Produktes 14 zur Schneidebene 16 zur der Produktzuführung 12 zugewandten Seite hin angestellt ist oder sich aufweitet.
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Insbesondere bei nicht zylindrischen aufzuschneidenden Produkten 14 kann die Produktzuführung 12 in dieselbe Richtung drehbar sein wie das Schneidmesser 18. Es ist jedoch auch eine solche Ausführung der Schneidvorrichtung 10 denkbar, bei der die Produktzuführung 12 und das Schneidmesser 18 in entgegengesetzten Richtungen drehbar sind.
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Die Drehgeschwindigkeit der Produktzuführung 12, die Drehrichtung der Produktzuführung 12, die Zuführgeschwindigkeit, die Drehrichtung des Schneidmessers 18 und/oder die Drehzahl des Schneidmessers 18 können variabel einstellbar sein. Dabei können diese Parameter insbesondere auch während des Aufschneidebetriebs variieren bzw. variabel einstellbar sein.
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Der Produktzuführung 12 und gegebenenfalls der Schneidkante 20 bzw. deren Antrieb oder Antrieben kann eine elektronische Steuereinrichtung zugeordnet sein, über die diese entsprechend steuer- und/oder regelbar sind.
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Wird ein aufzuschneidendes Produkt 14 mit nicht-kreisförmiger oder unregelmäßiger Außenkontur durch die Schneidvorrichtung 10 in Drehung versetzt und der Schneidebene 16 rechtwinklig zugeführt, so ergibt sich beim Ablegen der aufgeschnittenen Produktscheiben oder Produktteile ein Stapel oder eine Schindelung mit unregelmäßigem Randversatz.
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Mit der Schneidvorrichtung 10 können jedoch insbesondere auch gehäufte Portionen aus Schnipsel-Teilen mit mehr oder weniger starker Unregelmäßigkeit und Abschnitte insbesondere variierender Größe, Dicke und/oder Format gebildet werden.
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Die so erzeugten Portionen bzw. fortlaufend ohne Portionierung erzeugten schnipselartigen Abschnitte eignen sich insbesondere als unregelmäßiger, vorzugsweise streubarer Belag oder als Zutat für Gerichte z.B. zum Belegen von Backwaren, für Salate oder als Pizza-Belag. Zudem kann beispielsweise Frischfleisch, welches für entsprechende Gerichte in Schnipseln zum Anbraten bereitgestellt werden soll, schnell und in großen Mengen vorgeschnitten werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schneidvorrichtung, Hochleistungsslicer
- 12
- Produktzuführung
- 14
- Produkt
- 16
- Schneidebene
- 18
- Schneidmesser
- 20
- Schneidkante
- 22
- Pfeil
- 24
- Normale der Schneidebene
- 26
- Wandung
- 28
- Messerachse
- 30
- Produktgreifer
- 32
- Durchbrechung
- 34
- Drehpunkt
- α
- Winkel
- β
- Winkel
- L
- Produktlängsachse
- Z
- Zuführrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19837644 B4 [0004]
- DE 19837645 B4 [0004]