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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochleistungsslicer, mit zumindest einer Produktauflage für ein entlang einer Prozessrichtung bewegtes Produkt, insbesondere Wurst, Käse, Schinken oder dergleichen. Die Vorrichtung umfasst wenigstens eine Baueinheit, welche zumindest quer zur Prozessrichtung relativ zur Produktauflage verstellbar ist und wenigstens eine Bezugsmarke aufweist.
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Die Verarbeitungsvorrichtung kann insbesondere eine Aufschneidevorrichtung mit einem rotatorisch und/oder planetarisch umlaufenden Schneidmesser umfassen.
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Derartige Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt, wobei in Abhängigkeit vom zu verarbeitenden Produkt, insbesondere im Zu- und Abführungsbereich, einzelne Baueinheiten, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung auch als Zusatzelemente bezeichnet werden, an einer bestimmten Position platziert und befestigt werden können.
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Wird ein Produkt gewechselt, so müssen die einzelnen Baueinheiten auf das neue Produkt abgestimmt werden. Dazu weisen herkömmliche Baueinheiten oft vergleichsweise feine Skalen mit Wertangaben auf, welche beispielsweise an festen Bezugspunkten auf der Produktauflage ausgerichtet werden. Eine Justierung der Baueinheiten erfordert folglich eine präzise Arbeitsweise der Benutzer. Das Ausrichten der Baueinheiten bei einem Produktwechsel ist meist zeitintensiv und fehleranfällig.
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Ein typisches Beispiel für eine Baueinheit, die bei einem Wechsel der Anwendung insbesondere zur Anpassung an das Produkt gewechselt werden muss, ist ein auch als Produkthalter bezeichneter Greifer, der für die Zufuhr des Produktes zum Schneidmesser zumindest temporär in das hintere Produktende eingreift oder auf andere Weise mit dem hinteren Produktende zusammenwirkt. Ein Wechsel des Produktgreifers erfordert dessen genaue Einstellung, was zeitraubend und fehleranfällig ist. Bei einem Mehrspurbetrieb müssen mehrere Produktgreifer gewechselt und neu eingestellt werden, wenn von einer Anwendung zu einer anderen Anwendung gewechselt werden. Bei den Produktgreifern kann es sich um so genannte Vario-Greifer handeln, die an einem gemeinsamen Träger angebracht und mittels dieses Trägers gemeinsam in und gegen die Produktvorschubrichtung verfahrbar sind, dabei aber innerhalb vorgegebener Grenzen unabhängig voneinander relativ zu dem Träger in und gegen die Produktvorschubrichtung bewegbar sind, um insbesondere einen spurindividuellen Produktvorschub zu ermöglichen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten zu schaffen, deren Baueinheiten auf einfache und zuverlässige Weise in eine von der jeweiligen Anwendung abhängige Stellposition verstellt werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7.
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Bei der Vorrichtung kann es sich um eine Aufschneidevorrichtung (Slicer) mit einer Produktzuführung und einer nachgeordneten Fördereinrichtung beliebiger Komplexität handeln.
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Das Produkt, insbesondere Wurst, Käse, Schinken oder dergleichen, kann auf der Produktauflage aufliegen und auf das Schneidmesser des Slicers zu bewegt werden. Die vom Produkt abgetrennten Scheiben bzw. Portionen können anschließend wieder auf einer Produktauflage, z.B. einer Portioniereinheit, abgelegt und beispielsweise zu einer Verpackungsvorrichtung gefördert werden. Der Transport des Produkts zum Messer bzw. der Scheiben oder Portionen nach dem Aufschneiden kann durch die Produktauflage selbst erfolgen, indem die Produktauflage beispielsweise einen Endlosbandförderer umfasst. Alternativ oder zusätzlich ist auch ein separater Antrieb möglich. So kann beispielsweise eine auch als Produkthalter bezeichnete Eingreifvorrichtung an einem Produktende eingreifen und das Produkt in Prozessrichtung bewegen.
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Vorzugsweise können auch mehrere Produkte gleichzeitig, insbesondere von einem gemeinsamen Schneidmesser, aufgeschnitten werden. Dazu können insbesondere mehrere Produktauflagen nebeneinander angeordnet sein. Bei einem derartigen Mehrspurbetrieb können die einzelnen Produkte beispielsweise unabhängig voneinander, z.B. mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, gefördert werden.
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Die einzelnen Spuren können insbesondere durch Seitenanschläge begrenzt werden. Vorzugsweise kann zwischen den einzelnen Spuren jeweils ein Trennmittel, beispielsweise ein Mittentrennsteg, vorgesehen sein.
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Ferner können die Produkte in einem Schneidkanal angeordnet sein, welcher insbesondere als Formschale ausgebildet sein kann.
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Als verstellbare Baueinheit sind insbesondere sämtliche Komponenten zu verstehen, welche mit dem Produkt und/oder abgetrennten Scheiben bzw. Portionen zumindest temporär in Kontakt stehen. Bei der Baueinheit kann es sich beispielsweise um einen Niederhalter, einen Produktvorschub, insbesondere eine Eingreifvorrichtung und/oder einen Traktor, einen Seitenanschlag für das Produkt, ein Trennmittel, insbesondere einen Mittentrennsteg, zwischen nebeneinander angeordneten Spuren, einen Schneidkanal, insbesondere eine Formschale, welche vorzugsweise Unterbrechungen aufweisen kann, und/oder eine Schneidkante handeln. Insbesondere kann die verstellbare Baueinheit ein an sich bekannter Produktgreifer sein, der bei der Zufuhr des Produktes zum Schneidmesser in das hintere Produktende eingreift.
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Die Baueinheit kann insbesondere im Bereich der Produktzuführung angeordnet sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Baueinheit dem Schneidmesser nachgeordnet ist und beispielsweise eine Vorrichtung zum Querverteilen, Querausrichten und/oder Überlappen umfasst.
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Die Baueinheit kann zumindest quer zur Prozessrichtung relativ zur Produktauflage verstellt und an eine gewünschte Position, beispielsweise relativ zum Schneidmesser und/oder zu einem Maschinengehäuse oder -rahmen, bewegt und fixiert werden. Insbesondere können mehrere Baueinheiten auch relativ zueinander verstellt werden.
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Die Baueinheit weist wenigstens eine Bezugsmarke auf, wobei vorzugsweise zumindest zwei in Prozessrichtung voneinander beabstandete Bezugsmarken pro Baueinheit vorgesehen sind, insbesondere um eine parallele Ausrichtung der Baueinheit sicherzustellen. Bei der Bezugsmarke kann es sich beispielsweise um eine Strichskala, insbesondere ohne Wertangaben, einen oder mehrere Punkte und/oder einen oder mehrere Pfeile handeln.
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Vorzugsweise kann die Baueinheit bereits bei der Fertigung mit der Bezugsmarke versehen werden. So kann eine Bezugsmarke beispielsweise in die Baueinheit eingelasert, eingraviert, eingefräst oder eingestanzt werden. Alternativ ist es auch möglich, die Bezugsmarke nachträglich aufzudrucken oder, beispielsweise mittels eines Klebeetiketts, an der Baueinheit anzubringen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Bezugsmarke auch einen Bestandteil einer Visiereinheit umfassen. So kann beispielsweise zumindest eine anwendungsspezifische Aussparung oder Einkerbung an der Baueinheit vorgesehen sein.
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Erfindungsgemäß ist eine Anzeigevorrichtung vorgesehen, welche zumindest eine optische Einrichtung umfasst. Die Anzeigevorrichtung kann insbesondere fest mit der restlichen Verarbeitungsvorrichtung verbunden sein. Alternativ kann diese als separates Modul ausgebildet sein und mit der restlichen Verarbeitungsvorrichtung lösbar gekoppelt werden. Hierbei können insbesondere eine oder mehrere spur- und/oder anwendungsspezifische Haltevorrichtungen vorgesehen sein, an welche die Anzeigevorrichtung lösbar gekoppelt werden kann. Je nach Spur und/oder Anwendung kann die Anzeigevorrichtung beispielsweise an unterschiedlichen Positionen montiert werden.
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Die Anzeigevorrichtung ist dazu ausgebildet, zur Ausrichtung der Baueinheit quer zur Prozessrichtung abhängig von einer anwendungsspezifischen, insbesondere produkt- und/oder schneidprogrammspezifischen, Sollposition der Baueinheit entlang der Prozessrichtung eine für einen Benutzer sichtbare Referenz für die Bezugsmarke der Baueinheit zu projizieren, an welcher die Baueinheit zum Verstellen in die Sollposition mit ihrer Bezugsmarke ausrichtbar ist.
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Die Sollposition der Baueinheit entspricht hierbei einer Position, an der die Baueinheit, insbesondere je nach Produkt bzw. Schneidprogramm, eine optimale Ausrichtung, einen optimalen Transport des Produkts bzw. ein optimales Schneidergebnis ermöglicht.
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Bei der optischen Einrichtung kann es sich beispielsweise um einen Laser handeln. Alternative optische Systeme sind möglich, beispielsweise eine Kombination von einer oder mehreren LEDs und Linsen.
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Erfindungsgemäß wird durch die optische Einrichtung eine Referenz entlang der Prozessrichtung projiziert, insbesondere auf die Produktauflage. Eine Baueinheit kann anhand ihrer Bezugsmarke an der Referenz ausgerichtet werden.
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Bei einem Mehrspurbetrieb kann jeder Spur eine separate Referenz zugeordnet sein. Auch können pro Spur mehrere, insbesondere parallele, Referenzen erzeugt werden.
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Die einzelnen Referenzen können entweder durch unterschiedliche optische Einrichtungen erzeugt werden oder aus derselben optischen Einrichtung stammen.
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Vorzugsweise wird die zumindest eine Referenz während der Montage oder Inbetriebnahme der Verarbeitungsvorrichtung projiziert, insbesondere dann, wenn eine andere Produktsorte verarbeitet oder ein anderes Schneidprogramm durchgeführt werden soll. Vorzugsweise ist die Referenz während der Justierung der Baueinheit für den Benutzer sichtbar.
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Die Referenz muss nicht zwangsläufig unmittelbar die Sollposition der Baueinheit anzeigen. So kann die Referenz insbesondere einen Offset zur eigentlichen Sollposition aufweisen. Dieser Offset kann nötig sein, wenn andere Bauteile oder das Produkt der Referenz bei einer direkten Projektion der Sollposition im Weg stehen würden. Die Referenz kann somit auch beispielsweise oberhalb des Produkts projiziert werden, um z.B. die Bezugsmarken sämtlicher Baueinheiten zu erreichen. Alternativ oder zusätzlich ist es auch denkbar, dass die Referenz auf die Produktauflage projiziert wird. Dort können weniger Bauteile oder andere Baueinheiten vorhanden sein, so dass die Referenz ungehindert über die gesamte gewünschte Länge der Produktauflage projiziert werden kann.
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Vorzugsweise verläuft die Referenz entlang der gesamten Produktauflage, so dass sämtliche relevanten Baueinheiten von der Referenz erfasst werden können.
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Die Anzeigevorrichtung kann insbesondere an einem oberen Endbereich der Produktauflage montiert sein.
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Soll ein neues Produkt geschnitten bzw. ein anderes Schneidprogramm durchgeführt werden, kann eine anwendungsspezifische Referenz projiziert werden. Diese ist für den Benutzer sichtbar, so dass der Benutzer die Baueinheit an der Referenz ausrichten kann. Dazu bringt er eine oder mehrere Bezugsmarken der Baueinheit mit der Referenz in Einklang. Die Positionierung der Baueinheit erfolgt schnell und zuverlässig, da sich der Benutzer anhand der sichtbaren Referenz auf einfache Weise orientieren kann. Fehler beim Ausrichten der Baueinheit können somit vermieden werden. Da die Baueinheiten exakt positioniert werden können, erfolgt auch die Zuführung bzw. Förderung der Produkte äußert genau, was nicht zuletzt in einer hohen Schneidqualität resultiert.
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Die Erfindung kann insbesondere an den bzw. für die nachstehend genannten Baugruppen bzw. Anwendungen zum Einsatz kommen: Beladungen, Puffer, Sortierer, Pellvorrichtungen, Sortier- und Fördereinrichtungen, Slicer-Zuführsysteme, Ablagesysteme, portionsbildende Systeme und Scan-Systeme.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der beigefügten Zeichnung zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Produktauflage ein Bestandteil einer Zuführ- und/oder Transporteinrichtung, die dazu ausgebildet ist, das Produkt einem rotatorisch und/oder planetarisch umlaufenden Schneidmesser zuzuführen. Die Produktauflage kann hierbei aktiv, beispielsweise als Endlosbandförderer, oder passiv, beispielsweise als einfache Auflagefläche, ausgebildet sein. Bei einer passiven Produktauflage kann die Förderung des Produkts beispielsweise mit Hilfe eines am hinteren Produktende angreifenden Produkthalters und/oder eines an der Produktoberseite angreifenden Förderers (z.B. eines so genannten Traktors) realisiert werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Produktauflage ein Bestandteil einer Förder- und/oder Transporteinrichtung sein, die dazu ausgebildet ist, mittels eines rotatorisch und/oder planetarisch umlaufenden Schneidmessers vom Produkt abgetrennte Scheiben oder Portionen zu transportieren. Die Produktauflage kann somit auch Bestandteile der Verarbeitungsvorrichtung betreffen, welche dem Schneidmesser nachgeordnet sind, wie beispielsweise sogenannte Querverteiler, Querausrichter oder Überlapper, also insbesondere Vorrichtungen, welche die abgetrennten Scheiben oder Portionen in irgendeiner Weise formatieren, gruppieren, ausrichten und/oder übereinander legen. Diese Bestandteile können insbesondere eine Vielzahl von Einzelkomponenten umfassen, welche jeweils quer zur Prozessrichtung verstellbar sind und entsprechend ausgerichtet werden müssen.
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Bei einer erfindungsgemäßen Verarbeitungsvorrichtung können somit insbesondere sämtliche bewegbaren Bauteile – hier allgemein auch jeweils als „Baueinheit“ bezeichnet – der Verarbeitungsvorrichtung ausgerichtet werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst die Referenz zumindest eine, insbesondere durchgehende, Lichtlinie. Bei der Lichtlinie kann es sich beispielweise um eine Laserlinie oder um eine mittels eines anderen optischen Systems erzeugte Lichtlinie handeln. Die Lichtlinie kann insbesondere durchgehend ausgebildet sein. Alternativ ist es auch möglich, dass die Lichtlinie Unterbrechungen aufweist und auf der Projektionsfläche beispielsweise gestrichelt oder gepunktet erscheint.
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Die Referenz kann insbesondere auch mehrere Lichtlinien umfassen. So können insbesondere bei einer zu einem Mehrspurbetrieb ausgebildeten Vorrichtung mehrere Lichtlinien pro Spur vorgesehen sein.
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Auch ist es möglich, dass die Lichtlinie je nach Baueinheit, Spur und/oder Anwendung zumindest einen unterschiedlichen Parameter, insbesondere Position, Farbe, z.B. rot, grün, blau, gelb, und/oder Intensität, aufweist. Rein beispielhaft können als Referenz für die Seitenanschläge gestrichelte Lichtlinien erzeugt werden, während als Referenz für die Schneidkante eine durchgehende Lichtlinie projiziert werden kann. Auch kann jeder Spur oder jeder Baueinheit eine separate Farbe zugeordnet sein. Ferner sind auch produktabhängige Einstellungen möglich, so dass beispielsweise die Sollposition – direkt oder indirekt über einen Offset – für eine Baueinheit zum Verarbeiten eines Schinkenstücks durch eine rote Lichtlinie und zum Verarbeiten von Salami durch eine grüne Lichtlinie angezeigt werden kann.
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Eine Lichtlinie kann beispielsweise als eine Art Zeiger auf eine entsprechende Bezugsmarke, insbesondere eine Strichskala, zeigen. Ist die Bezugsmarke als Visiereinrichtung ausgebildet, so kann die Lichtlinie mit der z.B. als Aussparung oder Einkerbung ausgebildeten Visiereinrichtung der Baueinheit in Einklang gebracht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Bezugsmarke mehrere anwendungsspezifische Einzelbezugsmarken, die an unterschiedlichen Stellen an der Baueinheit angeordnet und unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet sind. Die Einzelbezugsmarken können insbesondere voneinander beabstandet sein und den jeweiligen Sollpositionen der Baueinheiten entsprechen.
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Die Einzelbezugsmarken können beispielsweise unterschiedliche Farben und/oder Formen aufweisen, welche bestimmten, insbesondere produkt- und/oder schneidprogrammspezifischen, Anwendungen zugewiesen sein können. So kann beispielsweise eine Einzelbezugsmarke für die Sollposition der Baueinheit für die Verarbeitung eines Schinkenstücks eine andere Farbe aufweisen als eine Einzelbezugsmarke zum Verarbeiten von Salami.
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Insbesondere können die Einzelbezugsmarken jeweils dieselbe Farbe aufweisen wie eine entsprechende, anwendungsspezifische Referenz. So kann beispielsweise für Schinken eine rote Referenz erzeugt werden, an welcher eine ebenfalls rote Einzelbezugsmarke der Baueinheit ausgerichtet werden kann. Auf diese Weise wird für einen Benutzer eine schnelle und einfache Zuordnung ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Bezugsmarke verstellbar und/oder veränderbar, insbesondere bezogen auf die jeweilige Baueinheit. Hierdurch kann die Baueinheit an eine jeweilige Anwendung angepasst werden. Die Verwendung mehrerer Einzelbezugsmarken ist dann nicht erforderlich. Gleichwohl kann auch bei Verwendung mehrerer Einzelbezugsmarken vorgesehen sein, dass diese verstellbar und/oder veränderbar sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst die Bezugsmarke einen Reflektor. Zudem ist ein Empfänger vorgesehen, wobei der Reflektor und der Empfänger relativ zueinander derart angeordnet sind, dass bei in der Sollposition befindlicher Baueinheit der Reflektor die Referenz zu dem Empfänger reflektiert und der Empfänger ein, insbesondere optisches und/oder akustisches, Signal ausgibt. Dem Benutzer wird somit auf einfache Weise signalisiert, wenn sich die Baueinheit in der richtigen Position befindet. Der Empfänger kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle angeordnet sein, die für den Benutzer optimal und insbesondere besser als die Stelle, an der sich der Reflektor befindet, einsehbar ist. Der Empfänger kann mehrere nebeneinander liegende Einzelempfänger umfassen, die jeweils einer von mehreren parallel versetzten Referenzen zugeordnet sind, d.h. der Empfänger kann zwischen den einzelnen Referenzen unterscheiden, wenn diese mittels des Reflektors auf den jeweils zugeordneten Einzelempfänger reflektiert werden.
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Mittels zweier Reflektoren an der Baueinheit kann auch der Winkel relativ zur Prozessrichtung gemessen und/oder eingestellt werden. So kann insbesondere dafür gesorgt werden, dass die Schneidkante rechtwinklig zur Prozessrichtung orientiert ist. Hierbei können an der Schneidkante zwei voneinander beabstandete Reflektoren vorgesehen sein, welche jeweils von einer Referenz beaufschlagt werden. Die Referenz wird durch den Reflektor zum Empfänger reflektiert, welcher insbesondere eine Auswerteeinrichtung umfasst. Der Empfänger kann beispielsweise anhand der Laufzeitdifferenz ermitteln, ob die Schneidkante senkrecht zur Prozessrichtung ausgerichtet ist. Dies kann z.B. dann der Fall sein, wenn die Laufzeiten identisch sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Anzeigevorrichtung eine Steuervorrichtung, mittels welcher zumindest ein Parameter, insbesondere die Position, die Farbe und/oder die Intensität, der Referenz entsprechend einer von einem Benutzer auswählbaren Anwendung einstellbar ist. Insbesondere kann die Steuervorrichtung eine Speichervorrichtung und/oder eine, gegebenenfalls drahtlose, Eingabevorrichtung, insbesondere einen Touchscreenmonitor, umfassen. So kann der Benutzer beispielsweise anwendungsspezifische Parameter eingeben und/oder abspeichern. Auch ist es möglich, dass der Benutzer eine bestimmte Anwendung, z.B. Verarbeitung von Schinken, auswählt, woraufhin anwendungsspezifische Parameter aus dem Speicher geladen werden und eine oder mehrere entsprechende Referenzen erzeugt werden.
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Insbesondere hat die Steuereinrichtung für jede einer Mehrzahl von auswählbaren Anwendungen ein oder mehrere Einstellmerkmale gespeichert, mit denen ein oder mehrere Parameter, insbesondere die Position, die Farbe und/oder die Intensität, einer oder mehrerer Referenzen automatisch in Abhängigkeit von der jeweils ausgewählten Anwendung einstellbar sind. Die Anwendungen können insbesondere manuell oder automatisch ausgewählt werden. Die Einstellungen können insbesondere manuell oder automatisch veränderbar sein.
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Es ist möglich, dass die Anzeigevorrichtung bereits anwendungsspezifische Parameter kennt und anhand dieser Einstellungen eine entsprechende Referenz erzeugt. Hierbei kann es sich beispielsweise um werksseitig eingestellte Parameter und/oder um bei Testläufen bestimmte Parameter handeln. Alternativ oder zusätzlich können auch während des Betriebs bestimmte Sollpositionen festgelegt und die damit verbundenen Parameter abgespeichert werden. Die bisher gespeicherten Parameter können im Speicher überschrieben werden, beispielsweise automatisch oder durch manuelle Auslösung. Die einzelnen Parameter können somit stetig verbessert werden.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Ausrichten zumindest einer Baueinheit einer Vorrichtung zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten, insbesondere Hochleistungsslicer. Zunächst wird mittels der optischen Einrichtung der Vorrichtung abhängig von einer anwendungsspezifischen, insbesondere produkt- und/oder schneidprogrammspezifischen, Sollposition der Baueinheit entlang der Prozessrichtung eine für einen Benutzer sichtbare Referenz für die Bezugsmarke der Baueinheit projiziert und die Baueinheit quer zur Prozessrichtung in die Sollposition verstellt, indem die Baueinheit mit ihrer Bezugsmarke an der Referenz ausgerichtet wird. Das Ausrichten erfolgt hierbei insbesondere manuell durch einen Benutzer. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass die Baueinheit automatisch ausgerichtet wird.
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Nach einer Ausführungsform umfasst die Bezugsmarke mehrere anwendungsspezifische Einzelbezugsmarken, die an unterschiedlichen Stellen an der Baueinheit angeordnet und unterschiedlichen Anwendungen zugeordnet sind. Die Baueinheit wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung mit ihrer betreffenden Einzelbezugsmarke an der Referenz ausgerichtet.
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Alle hier beschriebenen Ausführungsformen der Vorrichtung sowie alle hier beschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens können jeweils miteinander kombiniert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, wobei auch für die einzelnen beschriebenen und/oder dargestellten Aspekte oder Merkmale für sich, d.h. unabhängig von den restlichen beschriebenen und/oder dargestellten Aspekten oder Merkmalen, Schutz beansprucht wird. Es zeigt:
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1 eine schematische Draufsicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verarbeitungsvorrichtung.
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In 1 ist eine Vorrichtung zur Verarbeitung von Lebensmittelprodukten schematisch dargestellt. Diese umfasst mehrere Produktauflagen 10, welche Bestandteile einer Zuführeinrichtung 12 und einer Fördereinrichtung 26 bilden.
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Die Zuführeinrichtung 12 umfasst drei zueinander parallele Spuren 14. Jede Spur 14 wird durch einen Endlosbandförderer 16 gebildet und durch eine als Seitenanschlag 18 bzw. Mittentrennsteg 20 ausgebildete Baueinheit begrenzt.
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Die Zuführeinrichtung 12 fördert die Produkte entlang einer Prozessrichtung P zu einer Schneidkante 22, welche eine Baueinheit bildet, und einem im Aufschneidebetrieb mit der Schneidkante 22 zusammenwirkenden Schneidmesser 24, welches als Kreis- oder Sichelmesser ausgebildet sein kann.
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Die Zuführeinrichtung 12 kann für jede Spur 14 einen eine Baueinheit im Sinne der Erfindung darstellenden Produktgreifer (nicht gezeigt) umfassen, wie er im Einleitungsteil bereits erwähnt wurde. Die Produktgreifer befinden sich dann jeweils oberhalb der Produktauflage 10. Die Erfindung ist sowohl für diese Produktgreifer an sich als auch für Produktgreifer samt zugehörigen Führungen realisierbar.
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Die Fördereinrichtung 26 ist dem Schneidmesser 24 nachgeordnet und umfasst eine Abtransporteinrichtung 28, auf welche die vom Produkt abgetrennten Scheiben und/oder Portionen gelangen. Die Abtransporteinrichtung 28, die insbesondere als Portioniereinheit ausgebildet sein kann, kann ebenfalls eine quer verstellbare Baueinheit im Sinne der Erfindung sein. Die Scheiben und/oder Portionen werden abgeführt und gelangen anschließend zu einem Querverteiler 30, welcher ebenfalls eine Baueinheit bildet.
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Sämtliche Baueinheiten, d.h. in dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Seitenanschläge 18, die Mittentrennstege 20, die Schneidkante 22 sowie der Querverteiler 30, können in einer Querrichtung Q quer zur Prozessrichtung P verstellt werden. Die Baueinheiten 18, 20, 22, 30 weisen Bezugsmarken 40 auf. Jede Bezugsmarke 40 besitzt mehrere als Skalenstriche 42 ausgebildete Einzelbezugsmarken, welche abhängig von der gewünschten Anwendung verschiedene Farben aufweisen können. Die Schneidkante 22 weist zusätzlich zu den Skalenstrichen 42 Reflektoren 44 auf, um die Schneidkante 22 parallel zum Schneidmesser 24 auszurichten.
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An einem Endbereich der Zuführeinrichtung 12 ist eine Anzeigevorrichtung 32 vorgesehen, welche vier als Laser 34 ausgebildete optische Einrichtungen umfasst. Die Laser 34 erzeugen jeweils eine als gestrichelte Lichtlinie 36 ausgebildete Referenz entlang der Prozessrichtung P. Die Laser 34 können mittels einer Steuervorrichtung 38 gesteuert werden.
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Um die Verarbeitungsvorrichtung beispielsweise auf ein bestimmtes Produkt, z.B. Schinken, einzustellen, kann über die Steuervorrichtung 38 eine gewünschte Einstellung ausgewählt werden. Abhängig vom Produkt und/oder vom Schneidprogramm erzeugen die Laser 34 eine anwendungsspezifische Lichtlinie 36, welche auf die Produktauflage 10 projiziert wird. Ein Benutzer richtet daraufhin die Baueinheiten 18, 20, 22, 30 in Querrichtung Q anhand der Bezugsmarken 40 an der Lichtlinie 36 aus. Je nach Produkt oder Schneidprogramm wird dabei die Baueinheit 18, 20, 22, 30 derart quer zur Prozessrichtung P verschoben, bis die Lichtlinie 36 auf den entsprechenden anwendungsspezifischen Skalenstrich 42 der Bezugsmarke 40 zeigt.
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Dadurch, dass die Seitenanschläge 18 sowie die Mittentrennstege 20 jeweils zwei in Prozessrichtung P beabstandete Bezugsmarken 40 aufweisen, kann eine zur Prozessrichtung P parallele Ausrichtung dieser Baueinheiten gewährleistet werden.
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Wird hingegen eine andere Anwendung an der Steuervorrichtung 38 ausgewählt, wenn z.B. eine andere Produktsorte aufgelegt wird, so kann ein anderer, dieser Anwendung entsprechender Skalenstrich 42 herangezogen und mit der Lichtlinie 36 in Deckung gebracht werden. Alternativ kann auch derselbe Skalenstrich 42 verwendet werden, während sich beispielsweise ein Parameter, insbesondere die Querposition, der Lichtlinie 36 ändert. Die einzelnen Parameter können beispielsweise anhand von Testläufen bestimmt worden sein und auch während des normalen Verarbeitungsbetriebs angepasst werden. Die entsprechenden, neu gefundenen Parameter können in der Steuervorrichtung 38 gespeichert werden.
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Schließlich kann anhand der Lichtlinien 36 auch überprüft werden, ob die Schneidkante 22 parallel zum Schneidmesser 24 ausgerichtet ist. Hierbei werden die Lichtlinien 36 an den Reflektoren 44 reflektiert und gelangen zurück zur Anzeigevorrichtung 32. Diese umfasst eine nicht dargestellte Empfangs- und Auswerteeinrichtung. Sind die jeweiligen Lichtlaufzeiten identisch oder gemäß einer vorgegebenen Solldifferenz verschieden, so kann dem Benutzer beispielsweise optisch und/oder akustisch angezeigt werden, dass sich die Schneidkante 22 an der richtigen Position befindet. Ein oder mehrere den Reflektoren 44 zugeordnete Empfänger können grundsätzlich an einer beliebigen Stelle angeordnet sein.
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Die erfindungsgemäße Verarbeitungsvorrichtung ermöglicht es dem Benutzer, einfach und schnell die einzelnen Baueinheiten in ihrer jeweiligen Sollposition zu platzieren. Ein Produktwechsel kann somit auf einfache und zuverlässige Weise bei geringem Zeitverlust und gleichzeitig hoher Qualität des Schneidergebnisses durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Produktauflage
- 12
- Zuführeinrichtung
- 14
- Spur
- 16
- Endlosbandförderer
- 18
- Seitenanschlag, Baueinheit
- 20
- Mittentrennsteg, Baueinheit
- 22
- Schneidkante, Baueinheit
- 24
- Schneidmesser
- 26
- Fördereinrichtung
- 28
- Abtransporteinrichtung
- 30
- Querverteiler, Baueinheit
- 32
- Anzeigevorrichtung
- 34
- Laser, optische Einrichtung
- 36
- Lichtlinie, Referenz
- 38
- Steuervorrichtung
- 40
- Bezugsmarke
- 42
- Skalenstrich, Einzelbezugsmarke
- 44
- Reflektor
- P
- Prozessrichtung
- Q
- Querrichtung