-
Die Erfindung betrifft ein Baukastensystem zum Herstellen einer Mehrzahl von Bauvarianten einer Bedienvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen wie beispielsweise einen Personenkraftwagen.
-
Die
DE 10 2008 010 217 B3 offenbart eine Montageanordnung mit einer Schalttafel mit Öffnungen. Die Montageanordnung umfasst ferner wenigstens ein Schaltelement mit einem in eine Öffnung der Schalttafel eingesetzten Bedienteil, das gegenüber einem Schaltkontakt bewegbar gelagert ist, um einen Schaltvorgang am Schaltkontakt durch die Bewegung des Bedienteils vorzunehmen. Ferner weist die Montageanordnung wenigstens einen in eine weitere Öffnung der Schalttafel eingesetztes Abdeckteil sowie Mittel zur Blockierung der Bewegung des Abdeckteils auf. Dabei ist es vorgesehen, dass das Abdeckteil und das Bedienteil wenigstens ein identisches Grundteil aufweisen, mit dem das Abdeckteil und das Bedienteil übereinstimmend gelagert sind. Ferner sind die Mittel zur Blockierung der Bewegung des Abdeckteils abtrennbar mit dem Abdeckteil verbunden, um das Abdeckteil und das Bedienteil aus demselben Grundkörper herstellen zu können.
-
Darüber hinaus offenbart die
DE 10 2010 024 141 A1 ein Verfahren zum Herstellen eines Tastenmoduls für ein Fahrzeug, wobei das Tastenmodul bewegliche Funktionstasten, die jeweils mit einer Funktion in dem Fahrzeug verknüpft sind, und unbewegliche Blindtasten aufweist, die funktionslos sind. Bei dem ersten Schritt des Verfahrens wird ein Tastenträger mit daran angebrachten Tasten bereitgestellt, wobei alle Tasten an dem Tastenträger lösbar verriegelt und hierdurch unbeweglich sind. Bei einem zweiten Schritt des Verfahrens wird eine vorbestimmte Anzahl von Tasten ausgewählt. Ferner wird jeweils eine Funktion zu den ausgewählten Tasten zugeordnet. Bei einem dritten Schritt des Verfahrens werden nur diejenigen Tasten entriegelt, denen eine Funktion zugeordnet wurde, sodass aus den entriegelten Tasten Funktionstasten und aus den verriegelten Tasten Blindtasten gebildet werden.
-
Ferner ist es aus dem Serienfahrzeugbau bekannt, beispielsweise Fahrzeuge derselben Baureihe je nach Ausstattungsvariante mit unterschiedlichen Bedienvorrichtungen, das heißt mit unterschiedlichen Bauvarianten einer Bedienvorrichtung, auszustatten. Weist beispielsweise ein erstes Fahrzeug eine erste Ausstattungsvariante und somit eine erste Funktion auf, während ein zweites Fahrzeug eine zweite Ausstattungsvariante ohne die erste Funktion aufweist, so weisen die Fahrzeuge beispielsweise grundsätzlich zumindest im Wesentlichen gleiche Innenräume auf, jedoch wird das erste Fahrzeug mit einer ersten Bauvariante der Bedienvorrichtung und das zweite Fahrzeug mit einer zweiten Bauvariante der Bedienvorrichtung ausgestattet.
-
Die erste Bauvariante weist dabei ein Bedienelement auf, mittels welchem durch Betätigen des Bedienelements die erste Funktion bewirkbar ist. Die zweite Bauvariante weist das Bedienelement nicht auf, da beim zweiten Fahrzeug die erste Funktion nicht bewirkt werden kann. Um dennoch die Innenräume der beiden Fahrzeuge hinsichtlich des Designs ähnlich zu halten, kommt bei der zweiten Bauvariante üblicherweise anstelle des Bedienelements ein Abdeckelement zum Einsatz, welches beispielsweise als Blindteil oder Blindkappe bezeichnet wird. Während das Bedienelement beispielsweise relativ zu einem Gehäuse der Bedienvorrichtung bewegbar ist, ist die Blindkappe im Gegensatz dazu relativ zu dem Gehäuse fest.
-
Aufgrund dieser ausstattungsabhängigen Varianz der Bedienvorrichtung ist es somit erforderlich, an jeweiligen Positionen entweder ein Bedienelement, welches üblicherweise auch als Funktionskappe bezeichnet wird, oder eine Blindkappe zu verbauen. Dabei wird üblicherweise je Bauvariante der Bedienvorrichtung eine eigene Ausführung konstruiert, sodass beispielsweise zum Herstellen der unterschiedlichen Bauvarianten mehrere unterschiedliche Werkzeuge und/oder unterschiedliche Herstellungsschritte erforderlich sind, sodass die unterschiedlichen Bauvarianten der Bedienvorrichtung üblicherweise nur sehr kostenaufwendig hergestellt werden können.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Baukastensystem bereitzustellen, mittels welchem unterschiedliche Bauvarianten einer Bedienvorrichtung für ein Fahrzeug auf besonders einfache, zeit- und kostengünstige Weise hergestellt werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Baukastensystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
-
Das erfindungsgemäße Baukastensystem zum Herstellen einer Mehrzahl von Bauvarianten einer Bedienvorrichtung für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen und vorzugsweise einen Personenkraftwagen, umfasst wenigstens ein bauvariantenübergreifendes Basiselement, wenigstens ein bauvariantenspezifisches, elastisch verformbares Rückstellelement und wenigstens ein bauvariantenspezifisches Blockierelement, welches vorzugsweise starr, das heißt im Gegensatz zum Rückstellelement nicht oder wesentlich weniger stark elastisch verformbar ist.
-
Bei einer ersten der Bauvarianten sind das Basiselement und das an einer Befestigungsstelle des Basiselements befestigte Rückstellelement vorgesehen, mittels welchem unter zumindest teilweisem Entspannen des Rückstellelements ein Bedienelement aus einer Betätigungslage in eine Ruhelage bewegbar ist. Mit anderen Worten sind bei der ersten Bauvariante beispielsweise das Basiselement, das elastisch verformbare Rückstellelement und das zwischen der Ruhelage und wenigstens einer Betätigungslage relativ zu dem Basiselement bewegbares Bedienelement vorgesehen, wobei das elastisch verformbare Rückstellelement an der Befestigungsstelle des Basiselements befestigt ist. Ferner ist das Rückstellelement bei der ersten Bauvariante an dem Bedienelement abgestützt sowie durch Bewegen des Bedienelements aus dessen Ruhelage in dessen Betätigungslage elastisch verformbar.
-
Mit anderen Worten, wird bei der ersten Bauvariante das Bedienelement, welches beispielsweise ein Taster ist, aus der Ruhelage in die Betätigungslage bewegt, so wird dadurch das Rückstellelement über das Bedienelement elastisch verformt und somit gespannt. Hierdurch übt das elastisch verformte Rückstellelement eine Kraft, insbesondere eine Federkraft, auf das sich in der Betätigungslage befindende Bedienelement aus. Wird nun beispielsweise eine Kraftbeaufschlagung, mittels welcher das Bedienelement aus der Ruhelage in die Betätigungslage bewegt wurde, beendet, so kann sich das elastisch verformte Rückstellelement zumindest teilweise entspannen, wodurch das Bedienelement mittels der auf das Bedienelement ausgeübten und vom Rückstellelement bereitgestellten Kraft aus der Betätigungslage zurück in die Ruhelage bewegt wird.
-
Durch das Bewegen des Bedienelements aus der Ruhelage in die Betätigungslage ist wenigstens eine Funktion des Fahrzeugs bewirkbar. Hierzu bewegt beispielsweise eine Person, insbesondere der Fahrer des Fahrzeugs, das Bedienelement aus der Ruhelage in die Betätigungslage.
-
Bei einer zweiten der Bauvarianten sind das Basiselement und das anstelle des Rückstellelements an der Befestigungsstelle des Basiselements befestigte Blockierelement vorgesehen, mittels welchem ein Abdeckelement gegen Bewegungen relativ zum Basiselement zu sichern ist. Mit anderen Worten ist es beispielsweise vorgesehen, dass bei der zweiten Bauvariante das Basiselement, das Blockierelement und das Abdeckelement zum Einsatz kommen. Dabei ist das Blockierelement anstelle des Rückstellelements an der Befestigungsstelle des Basiselements gehalten, sodass beispielsweise das Abdeckelement über das Blockierelement am Basiselement abstützbar ist. Dadurch können Relativbewegungen zwischen dem Abdeckelement und dem Basiselement mittels des Blockierelements vermieden oder zumindest besonders gering gehalten werden, sodass beispielsweise eine Person, wenn diese eine Kraft auf das Abdeckelement ausübt, das Abdeckelement nicht relativ zum Basiselement bewegen kann.
-
Die erste Bauvariante kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn das Fahrzeug aufgrund seiner Ausstattung die wenigstens eine Funktion aufweist, das heißt ausführen kann. Weist das Fahrzeug jedoch aufgrund seiner Ausstattung die wenigstens eine Funktion nicht auf, sodass die wenigstens eine Funktion nicht von der Person bewirkt werden kann, so kommt die zweite Bauvariante zum Einsatz. Das erfindungsgemäße Baukastensystem ermöglicht es dabei, die unterschiedlichen Bauvarianten der Bedienvorrichtung mit einer besonders hohen Gleichteileanzahl und somit auf zeit- und kostengünstige Weise realisieren zu können, da zumindest nahezu alle Komponenten der Bauvarianten gleich sind und lediglich im Bereich des Rückstellelements variiert wird, da das Rückstellelement beim Einsatz der zweiten Bauvariante durch das Blockierelement ersetzt wird.
-
Zumindest ein Großteil der übrigen Komponenten der Bedienvorrichtung ist jedoch bei der ersten Bauvariante und bei der zweiten Bauvariante gleich. Dies bedeutet, dass beispielsweise die Konstruktion der Bedienvorrichtung derart ausgelegt ist, dass entweder das Rückstellelement oder das starre Blockierelement zum Einsatz kommt. Hierdurch kann ein einfacher Aufbau der Bedienvorrichtung geschaffen werden. Darüber hinaus kann die Anzahl an Bauteil-Varianten gering gehalten werden. Ferner können der Aufwand und insbesondere die Kosten zur Herstellung und zum Abstimmen der unterschiedlichen Bauvarianten besonders gering gehalten werden.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Baukastensystem ein bauvariantenübergreifendes, separat vom Rückstellelement, vom Bedienelement und vom Basiselement ausgebildetes Schaltelement, welches beispielsweise als Taster, insbesondere Mikrotaster, ausgebildet ist. Das Schaltelement ist bei der ersten Bauvariante und bei der zweiten Bauvariante an einer von der Befestigungsstelle unterschiedlichen, zweiten Befestigungsstelle des Basiselements gehalten. Bei der ersten Bauvariante ist das Schaltelement ferner unter Schließen zumindest eines elektrischen Kontakts mittels des Bedienelements aus einer ersten Stellung in wenigstens eine zweite Stellung relativ zum Basiselement bewegbar. Mit anderen Worten, wird bei der ersten Bauvariante das Bedienelement beispielsweise durch eine Person aus der Ruhelage in die Betätigungslage bewegt, so wird dadurch über das Bedienelement das Schaltelement aus der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt. Hierdurch wird der elektrische Kontakt geschlossen, sodass die zuvor genannte, wenigstens eine Funktion bewirkt wird.
-
Um eine besonders hohe Gleichteileanzahl der Bauvarianten zu realisieren, kommt das Schaltelement auch bei der zweiten Bauvariante zum Einsatz. Bei der zweiten Bauvariante kann das Schaltelement jedoch nicht über das Abdeckelement aus der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt werden, da das Abdeckelement selbst nicht bewegt werden kann. Bewegungen des Abdeckelements sind nämlich durch das Blockierelement verhindert. Somit kann das Schaltelement bei der zweiten Bauvariante zwar gegebenenfalls funktionslos sein, jedoch können die Bauvarianten mit einer besonders hohen Gleichteileanzahl hergestellt werden, sodass aufgrund von Skaleneffekten die Kosten zum Herstellen der Bauvarianten besonders gering gehalten werden können.
-
Um bei der ersten Bauvariante eine besonders vorteilhafte Bedienung der Bedienvorrichtung zu realisieren, ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das Schaltelement als Taster ausgebildet ist. Hierdurch können die Kosten zum Herstellen der Bauvarianten besonders gering gehalten werden.
-
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest jeweilige Grundkörper des Bedienelements und des Abdeckelements identisch sind. Mit anderen Worten werden das Abdeckelement und das Bedienelement aus dem gleichen Grundkörper hergestellt, sodass sich eine besonders einfache, zeit- und kostengünstige Herstellung der unterschiedlichen Bauvarianten realisieren lässt.
-
Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der Grundkörper bei der ersten Bauvariante mit wenigstens einer Markierung, beispielsweise einer Grafik, einem Piktogramm, einem Symbol und/oder wenigstens einem Buchstaben versehen ist. Da durch betätigen beziehungsweise bewegen des Bedienelements die wenigstens eine Funktion bewirkbar ist, wird diese wenigstens eine Funktion durch die Markierung visualisiert. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Grundkörper bei der zweiten Bauvariante die Markierung nicht aufweist, da über das Abdeckelement keine Funktion des Fahrzeugs bewirkt werden kann.
-
Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das Bedienelement bei der ersten Bauvariante um eine Schwenkachse relativ zu dem Basiselement verschwenkbar ist. Mit anderen Worten ist nicht etwa eine lineare beziehungsweise translatorische Bewegung des Bedienelements relativ zum Basiselement vorgesehen, sondern es ist eine rotatorische Bewegung des Bedienelements relativ zu dem Basiselement vorgesehen, sodass sich eine besonders vorteilhafte Bedienung der Bedienvorrichtung realisieren lässt bei gleichzeitiger Realisierung einer kostengünstigen Herstellung der beiden Bauvarianten.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Die Zeichnung zeigt in:
-
1 eine schematische Seitenansicht einer ersten Bauvariante und einer Bedienvorrichtung für ein Fahrzeug;
-
2 ausschnittsweise eine schematische Draufsicht der ersten Bauvariante;
-
3 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Bauvariante der Bedienvorrichtung; und
-
4 ausschnittsweise eine schematische Draufsicht der zweiten Bauvariante.
-
In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine erste Bauvariante einer Bedienvorrichtung 10 für ein Fahrzeug, insbesondere einen Kraftwagen wie beispielsweise einen Personenkraftwagen. Die erste Bauvariante kommt bei einer ersten Ausstattungsvariante des Fahrzeugs zum Einsatz, welches aufgrund der ersten Ausstattungsvariante wenigstens eine Funktion aufweist. Diese wenigstens eine Funktion ist von einer Person, beispielsweise dem Fahrer des Fahrzeugs, über die Bedienvorrichtung 10 bewirkbar, wie im Folgenden noch näher erläutert wird.
-
Anhand von 1 bis 4 wird im Folgenden ein Baukastensystem beschrieben, mittels welchem die erste Bauvariante sowie eine aus 3 und 4 erkennbare zweite Bauvariante der Bedienvorrichtung 10 auf besonders einfache, zeit- und kostengünstige Weise hergestellt werden kann. Das Baukastensystem umfasst ein bauvariantenübergreifendes Basiselement in Form einer Leiterplatte 12, welche sowohl bei der ersten Bauvariante als auch bei der zweiten Bauvariante zum Einsatz kommt und vorliegend eigensteif ist. Das Baukastensystem umfasst ferner ein bauvariantenspezifisches, elastisch verformbares Rückstellelement 14, welches aus einem Kunststoff, insbesondere Silikon, oder aus einem metallischen Werkstoff gebildet sein kann. Beispielsweise ist das Rückstellelement 14 als Silikonmatte ausgebildet. Vorliegend ist das Rückstellelement 14 als Feder ausgebildet, welche beispielsweise aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist.
-
Ferner umfasst das Baukastensystem ein bauvariantenspezifisches Bedienelement 16, welches als Taster ausgebildet ist und wie das Rückstellelement 14 bei der ersten Bauvariante, jedoch nicht bei der zweiten Bauvariante zum Einsatz kommt. Ferner umfasst das Baukastensystem ein bauvariantenübergreifendes Schaltelement in Form eines Mikrotasters 18, welcher sowohl bei der ersten Bauvariante als auch bei der zweiten Bauvariante zum Einsatz kommt. Aus 1 und 3 ist erkennbar, dass der Mikrotaster 18 separat vom Rückstellelement 14, vom Bedienelement 16, vom Basiselement (Leiterplatte 12) und von einem aus 3 erkennbaren Abdeckelement 20 separat ausgebildet ist. Der Mikrotaster 18 ist ein elektrisches Schaltelement, bei welchem das Rückstellelement 14 parallel zum Mikrotaster 18 zum Einsatz kommt, um den Mikrotaster 18 in der Ruhelage zu entlasten.
-
Bei der ersten Bauvariante sind die Leiterplatte 12, der Mikrotaster 18 und das Bedienelement 16 vorgesehen, wobei das Rückstellelement 14 an einer Befestigungsstelle 22 der Leiterplatte 12 und somit an der Leiterplatte 12 befestigt ist. Ferner ist das Rückstellelement 14 bei der ersten Bauvariante zwischen der Leiterplatte 12 und dem Bedienelement 16 angeordnet und dabei am Bedienelement 16 abgestützt. Das Bedienelement 16 ist um eine Schwenkachse 24 relativ zur Leiterplatte 12 verschwenkbar und dadurch aus einer in 1 gezeigten Ruhelage in wenigstens eine von der Ruhelage unterschiedliche Betätigungslage bewegbar. Durch das Bedienelement 16 ist eine Oberfläche 26 gebildet, welche eine die wenigstens eine Funktion des Fahrzeugs bewirkende Person beispielsweise mit einem Finger 28 ihrer Hand 30 berührt, um das Bedienelement 16 zu betätigen, das heißt aus der Ruhelage in die Betätigungslage zu bewegen, insbesondere zu drücken.
-
Um die wenigstens eine Funktion des Fahrzeugs zu bewirken, berührt die Person mit ihrem Finger 28 die Oberfläche 26 und übt auf die Oberfläche 26 und somit das Bedienelement 16 eine Kraft aus. Mittels dieser Kraft wird das Bedienelement 16 aus der Ruhelage in die Betätigungslage verschwenkt. Hierdurch wird zumindest ein Teilbereich 32 des Bedienelements 16 auf die Leiterplatte 12 zubewegt, wobei das Rückstellelement 14 zwischen dem Teilbereich 32 und der Leiterplatte 12 angeordnet ist. Infolge der Bewegung des Bedienelements 16 aus der Ruhelage in die Betätigungslage wird das Rückstellelement 14 elastisch verformt und vorliegend komprimiert beziehungsweise zusammengedrückt. Hierdurch wird das Rückstellelement 14 gespannt, sodass das Rückstellelement 14 in der Betätigungslage des Bedienelements 16 auf das Bedienelement 16 eine Kraft, insbesondere eine Federkraft, ausübt.
-
Das Bedienelement 16 kann dabei mittels der von der Person auf das Bedienelement 16 ausgeübten Kraft entgegen der Federkraft in der Betätigungslage gehalten werden. Lässt die Person das Bedienelement 16 los, das heißt übt die Person keine Kraft mehr auf das Bedienelement 16 aus, so kann sich das Rückstellelement 14 entspannen, wodurch das Bedienelement 16 mittels der Federkraft des Rückstellelements 14 aus der Betätigungslage zurück in die Ruhelage bewegt wird. Das Bedienelement 16 ist somit als Wipptaster ausgebildet.
-
Der Mikrotaster 18 ist über ein Gehäuse 34 an der Leiterplatte 12 angeordnet und dabei zwischen der Leiterplatte 12 und dem Teilbereich 32 angeordnet. Der Mikrotaster 18 ist zwischen einer in 1 gezeigten ersten Stellung und wenigstens einer zweiten Stellung relativ zu dem Gehäuse 34 bewegbar und vorliegend translatorisch bewegbar. Wird der Mikrotaster 18 aus der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt, so wird dadurch ein elektrischer Kontakt geschlossen. Durch dieses Schließen des elektrischen Kontakts wird die wenigstens eine Funktion des Fahrzeugs bewirkt. Da der Mikrotaster 18 zwischen dem Bedienelement 16, insbesondere dem Teilbereich 32, und der Leiterplatte 12 angeordnet ist, ist der Mikrotaster 18 über das Bedienelement 16 aus der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegbar, indem das Bedienelement 16 von der Person aus der Ruhelage in die Betätigungslage verschwenkt wird.
-
Übt die Person über ihren Finger 28 die genannte Kraft auf das Bedienelement 16 aus, wobei die Person vorliegend auf das Bedienelement 16 mit ihrem Finger 28 drückt, so wird der Mikrotaster 18 aus der ersten Stellung in die zweite Stellung über das Bedienelement 16 gedrückt, wodurch die wenigstens eine Funktion bewirkt wird. Durch das Bewegen des Bedienelements aus der Betätigungslage in die Ruhelage kann auch der Mikrotaster 18 wieder aus der zweiten Stellung in die erste Stellung zurückbewegt werden, was beispielsweise mittels eines Federelements bewirkt wird. Da über das Bedienelement 16 die wenigstens eine Funktion bewirkbar ist, ist das Bedienelement 16 eine sogenannte Funktionstaste oder Funktionskappe.
-
Besonders gut in Zusammenschau mit 2 ist erkennbar, dass das Bedienelement 16 einen Grundkörper 36 aufweist, dessen Randbereich zumindest teilweise mit einer Blende 38 verkleidet ist. Ferner ist der Grundkörper 36 mit einer Markierung 40 versehen, welche auf der Oberfläche 26 optisch wahrnehmbar ist. Die Markierung 40 umfasst vorliegend ein Symbol 42 und einen Buchstaben 44, mittels welchen die über das Bedienelement 16 bewirkbare, wenigstens eine Funktion visualisiert wird.
-
Aus 2 ist ferner erkennbar, dass die Bedienvorrichtung 10 beispielsweise als Schalterleiste ausgebildet ist und demzufolge eine Längserstreckungsrichtung aufweist, sodass neben dem Bedienelement 16 ein weiteres Bedienelement 46 der Bedienvorrichtung 10 angeordnet ist. Über das Bedienelement 46 kann wenigstens eine zweite Funktion des Fahrzeugs bewirkt werden.
-
Anhand von 3 und 4 ist die zweite Bauvariante der Bedienvorrichtung 10 veranschaulicht. Die zweite Bauvariante kommt bei einer zweiten Ausstattung des Fahrzeugs zum Einsatz, welches aufgrund der zweiten Ausstattung die wenigstens eine Funktion nicht aufweist beziehungsweise nicht ausführen kann. Bei der wenigstens einen Funktion handelt es sich beispielsweise um einen Parkassistenten, mittels welchem das Fahrzeug automatisch in eine Parklücke bewegt werden kann. Dieser Parkassistent ist bei der ersten Ausstattungsvariante vorgesehen. Die zweite Ausstattungsvariante jedoch umfasst diesen Parkassistenten nicht. Dies bedeutet, dass die Person die wenigstens eine Funktion nicht mittels der Bedienvorrichtung 10 bewirken kann. Daher kommt bei der zweiten Bauvariante das Abdeckelement 20 zum Einsatz, welches eine sogenannte Blindkappe ist.
-
Das Baukastensystem umfasst ferner ein bauvariantenspezifisches, starres Blockierelement 48. Bei der zweiten Bauvariante sind die Leiterplatte 12, der Mikrotaster 18, das Abdeckelement 20 und das Blockierelement 48 vorgesehen, welches im Vergleich zur ersten Bauvariante anstelle des Rückstellelements 14 an der Befestigungsstelle 22 der Leiterplatte 12 und somit an der Leiterplatte befestigt ist. Das Blockierelement 48 ist beispielsweise am Abdeckelement 20 abgestützt und insbesondere mit diesem verbunden, sodass mittels des Abdeckelements 48 Bewegungen des Abdeckelements 20 relativ zur Leiterplatte 12 vermieden werden. Mit anderen Worten ist das Abdeckelement 20 mittels des Blockierelements 48 gegen Bewegungen relativ zur Leiterplatte 12 gesichert. Aus 3 und 4 ist erkennbar, dass das Abdeckelement 20 grundsätzlich den gleichen Aufbau wie das Bedienelement 16 aufweist. Hierbei weist das Abdeckelement 20 ebenfalls den Grundkörper 36 auf, welcher im Gegensatz zur ersten Bauvariante jedoch bei der zweiten Bauvariante nicht mit der Markierung 40 versehen ist, da über das Abdeckelement 20 die wenigstens eine Funktion nicht bewirkt werden kann. Jedoch ist auch der Randbereich des Grundkörpers 36 bei der zweiten Bauvariante zumindest teilweise mit der Blende 38 verkleidet.
-
Das Abdeckelement 20 weist eine von der Person beziehungsweise von Insassen des Fahrzeugs berührbare Oberfläche 50 auf. Berührt die Person die Oberfläche 50 und übt die Person eine Kraft auf die Oberfläche 50 und somit das Abdeckelement 20 aus, so kommt es im Gegensatz zur ersten Bauvariante nicht zu einer Bewegung des Abdeckelements 20 relativ zur Leiterplatte 12, da das Abdeckelement 20 unter Vermittlung des Blockierelements 48 an der Leiterplatte 12 abgestützt ist und somit nicht mehr relativ zur Leiterplatte 12 bewegt werden kann. Das Blockierelement 48 ist eigensteif und starr und beispielsweise aus einem Kunststoff gebildet. Der Mikrotaster 18 ist bei der ersten Bauvariante und der zweiten Bauvariante an einer von der Befestigungsstelle 22 unterschiedlichen, zweiten Befestigungsstelle 23 der Leiterplatte 12 an dieser gehalten, kann jedoch bei der zweiten Bauvariante nicht aus der ersten Stellung in die zweite Stellung bewegt werden, da das Abdeckelement 20 nicht bewegt werden kann.
-
Insgesamt ist aus 1 bis 4 erkennbar, dass die unterschiedlichen Bauvarianten der Bedienvorrichtung 10 mit einer besonders hohen Gleichteileanzahl hergestellt werden können, da, was die Komponenten angeht, lediglich eine Variierung im Bereich des Rückstellelements 14 geschieht. Die übrigen Komponenten beziehungsweise zumindest ein Großteil der übrigen Komponenten der Bedienvorrichtung 10 kann bei beiden Bauvarianten gleich sein, sodass die Bauvarianten mit einem nur geringen Kostenaufwand insbesondere hinsichtlich der Herstellung einer Abstimmung hergestellt werden können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008010217 B3 [0002]
- DE 102010024141 A1 [0003]