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Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltvorrichtung zum Schalten eines elektronischen Geräts eines Kraftwagens. Die Schaltvorrichtung weist als ein Bedienelement einen Schalthebel auf, der in zwei entgegengesetzte Auslenkrichtungen aus einer Ruhelage manuell auslenkbar gelagert ist. Der Schalthebel ist hierzu um eine Drehachse in eine der Auslenkrichtungen drehbar gelagert. Zu der Erfindung gehört auch ein Kraftwagen mit einer solchen Schaltvorrichtung.
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Eine solche Schaltvorrichtung mit bidirektional auslenkbarem Bedienelement kann bei einem Kraftwagen beispielsweise in einem Armaturenbrett vorgesehen sein, um bei einer Klimaeinlage die einzuregelnde Temperatur einstellen zu können. Lenkt man hierbei das Bedienelement in die eine Auslenkrichtung aus, so wird der Sollwert für die einzuregelnde Temperatur erhöht. Lenkt man das Bedienelement dagegen in die entgegengesetzte Auslenkrichtung aus, wird der Sollwert verringert. Andere Beispiele sind bei einem Infotainmentsystem des Kraftwagens das Einstellen einer Lautstärke (lauter, leiser) und bei einem Navigationssystem das Auswählen eines Eintrags aus einer Liste oder z. B. auch bei einer Heckrolle das Herauf- und Herunterfahren oder das Ein- und Ausfahren eines Displays.
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Eine Schaltvorrichtung der genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 1 065 104 A2 bekannt. Bei der darin beschriebenen Schaltvorrichtung ist das Bedienelement in seiner Ruhelage gehalten, indem ein Ende des Bedienelements in einer Ausbuchtung einer Taste eines Tastschalters angeordnet ist. Durch Drehen des Bedienelements um eine Drehachse nach oben oder nach unten drückt das Ende des Bedienelements gegen den jeweiligen Rand der Ausbuchtung und lenkt die Taste aus, was ein Tastsignal auslöst.
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Nachteilig bei bidirektional auslenkenden Bedienelementen von Schaltvorrichtungen ist, dass es nur schwer möglich ist, ein Bedienelement in der Ruhelage spielfrei zu lagern. Es genügt in der Regel ein geringfügiger Abrieb am Material des Bedienelements oder der Lagerung, um ein Spiel entstehen zu lassen. Bei einer Fahrt eines Kraftwagens, in welchem sich die Schaltvorrichtung befinden kann, macht sich dies als klapperndes Geräusch bemerkbar, das durch Vibrationen des Fahrzeugs hervorgerufen wird. Außerdem kann es nötig sein, bei der Konstruktion einer solchen Schaltvorrichtung einen unerwünscht großen Spalt zwischen Bedienelement und z. B. einer Blende vorzusehen, um ein Klemmen zu verhindern.
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Eine weitere Schwierigkeit bei Schaltvorrichtungen mit bidirektional auslenkbaren Bedienelementen besteht darin, die Auslenkkraft, welche zum Auslenken des Bedienelements aus seiner Ruhelage in die beiden Auslenkrichtungen jeweils nötig ist, über den gesamten Auslenkweg innerhalb einer vorgegebenen Toleranz festzulegen. Insbesondere wird hier angestrebt, das Bedienelement in seiner Ruhelage derart zu lagern, dass das Bedienelement bei einem leichten Berühren stabil in seiner Ruhelage festgehalten wird und erst bei Aufbringen einer definierten Schaltkraft oder bei Aufbringen einer Kraft, die um einen vorbestimmten Betrag kleiner oder größer als die Schaltkraft ist, die Schaltbewegung auszuführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltvorrichtung bereitzustellen, bei welcher ein Bedienelement eine stabile Nulllage aufweist.
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Die Aufgabe wird durch eine Schaltvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 sowie einen Kraftwagen gemäß Patentanspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch Unteransprüche gegeben.
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Die erfindungsgemäße Schaltvorrichtung weist demnach ein Bedienelement auf, also etwa einen Schalthebel. Das Bedienelement ist bidirektional auslenkbar gelagert, d. h. zumindest ein Teilbereich des Bedienelements ist in zwei entgegengesetzte Auslenkrichtungen aus einer Ruhelage auslenkbar gelagert. Bei diesem Teilbereich handelt es sich um beispielsweise mit einem Finger berührbare Bereiche, welche zu drücken sind, um das Bedienelement in jeweils eine der Auslenkrichtungen auszulenken. Um das Bedienelement in eine erste der Auslenkrichtungen auslenken zu können, also z. B. nach oben, ist es bei der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung um eine erste Drehachse drehbar gelagert. Um das Bedienelement in die zweite Auslenkrichtung, also entgegengesetzt der ersten Auslenkrichtung, auslenken zu können, ist das Bedienelement um eine von der ersten Drehachse verschiedene zweite Drehachse drehbar gelagert.
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Indem das Bedienelement nicht um eine einzige Drehachse in beide Auslenkrichtungen drehbar gelagert ist, ergeben sich gestalterische Freiheitsgrade, die es ermöglichen, das Bedienelement in seiner Ruhelage mit verhältnismäßig einfachen mechanischen Mitteln und mit verhältnismäßig großer Kraft in der Ruhelage zu halten. Die erfindungsgemäße Schaltvorrichtung weist deshalb den Vorteil auf, dass das Bedienelement durch Vibrationen oder bei einer nur leichten Berührung nicht aus seiner Ruhelage bewegt werden kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Schaltvorrichtung eine Blockiereinrichtung auf, also z. B. Rückstellelemente, durch welche gewährleistet ist, dass sich das Bedienelement um jeweils eine der Drehachsen auch nur in die vorgesehene Auslenkrichtung drehen lässt, nicht aber in die entgegengesetzte Auslenkrichtung. Mit anderen Worten ist durch die Blockiereinrichtung in der Ruhelage eine Drehung des Bedienelements um die erste Drehachse in die zweite Auslenkrichtung und entsprechend eine Drehung des Bedienelements um die zweite Drehachse in die erste Auslenkrichtung blockiert. Die Blockiereinrichtung weißt den Vorteil auf, dass das Bedienelement mit einer noch größeren Kraft beaufschlagt werden kann, um es in der Ruhelage zu halten.
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Gemäß einer Weiterbildung der Schaltvorrichtung wird die Drehbarkeit um die zwei unterschiedlichen Drehachsen durch Elemente ermöglicht, die im folgenden als offene Lagerschalen bezeichnet sind. Die Weiterbildung sieht vor, dass das Bedienelement zumindest ein Achselement, beispielsweise einen zylinderförmigen Fortsatz oder Stutzen, aufweist, der in der Ruhelage des Bedienelements in jeweils einer solchen offenen Lagerschale der Schaltvorrichtung angeordnet ist. Dieses Achselement ist dann in der offenen Lagerschale um eine der Drehachsen, z. B. die erste Drehachse, rotierbar gelagert. Die Lagerschale ist dabei in dem Sinne offen, dass das Achselement von der Lagerschale in Bezug auf diese Drehachse in Umfangsrichtung nur teilweise umschlossen ist. Bei einer Drehung des Bedienelements um die andere Drehachse, also z. B. die zweite Drehachse, löst sich deshalb das Achselement aus seiner Lagerschale. Durch die offene Lagerschale ist auch gleichzeitig eine Blockiereinrichtung realisiert. Das Bedienelement kann auch mehrere Achselemente haben, die um die erste Drehachsen rotierbar gelagert angeordnet sind. Die Verwendung offener Lagerschalen weist den weiteren Vorteil auf, dass auch bei Verschleiß des Materials immer noch eine spielfreie Lagerung gewährleistet ist.
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Die beschriebene Anordnung aus Lagerschalen kann auch symmetrisch ausgestaltet sein. Die sich ergebene Weiterbildung der Schaltvorrichtung weist demnach zumindest ein weiteres in der Ruhelage in einer jeweiligen offenen Lagerschale der Schaltvorrichtung angeordnetes Achselement auf, welches dabei aber in der Lagerschale um die zweite Drehachse rotierbar gelagert ist. Auch diese Lagerschale umschließt das darin gelagerte Achselement in die durch die zweite Drehachse definierte Umfangsrichtung nur teilweise, so dass sich das Achselement bei einer Drehung des Bedienelements um die erste Drehachse von der Lagerschale lösen kann. Das Bedienelement ist somit wie eine zweiachsige Wippe gelagert. Die Lagerschalen sind bevorzugt bezüglich eines Gehäuses der Schaltvorrichtung ortsfest in der Schaltvorrichtung angeordnet.
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Das Bedienelement ist gemäß einer Ausführungsform der Schaltvorrichtung monostabil gelagert, d. h. es bewegt sich selbständig in die Ruhelage zurück, wenn durch den Benutzer keine Kraft auf das Bedienelement ausgeübt wird. Eine solche monostabile Lagerung lässt sich besonders einfach mit einem Federelement realisieren, welches die Rückstellkraft erzeugt, also z. B. eine Spiralfeder oder eine Blattfeder oder ein elastisches Kunststoffteil.
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Um die Kraft gezielt einstellen zu können, mit welcher das Bedienelement durch die Schaltvorrichtung in der Ruhelage gehalten ist, ist bei der Schaltvorrichtung gemäß einer Ausführungsform das Bedienelement von einem beweglich gelagerten Stützelement der Schaltvorrichtung, z. B. einen Kunststoffquader, mit einer Anpresskraft beaufschlagt. Hierdurch ist das Bedienelement in der Ruhelage z. B. gegen die Blockiereinrichtung und/oder gegen die offenen Lagerschalen gedrückt. Mit anderen Worten befinden sich die Lagerschalen bevorzugt auf einer Seite des Bedienelements und das Stützelement auf einer gegenüberliegenden Seite des Bedienelements. Durch Einstellen der Anpresskraft kann auf mechanisch sehr einfach zu realisierende Weise die Kraft eingestellt werden, mit welcher das Bedienelement in der Ruhelage gehalten wird.
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Bei entsprechender geometrischer Ausgestaltung des genannten Stützelements wird gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform durch einen Abstand der ersten Drehachse einerseits und eines ersten Abstützbereichs des Stützelements an dem Bedienelement andererseits ein erster Hebelarm definiert, durch welchen bei einer Drehung des Bedienelements um die erste Drehachse ein Betrag einer zur Ruhelage hin wirkenden Rückstellkraft definiert ist. Bevorzugt beträgt die Rückstellkraft betragsmäßig zwischen drei und neun Newton, insbesondere sechs Newton. Als Abstützbereich kann das Stützelement beispielsweise eine Auflagekante aufweisen, mit welcher es bei der Drehung an dem Bedienelement in einem definierten Abstand zur ersten Drehachse anliegt.
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Auch hier ist wieder eine symmetrische Ausgestaltung möglich, indem das Stützelement einen zweiten Abstützbereich aufweist, mit dem es bei einer Drehung des Bedienelements um die zweite Drehachse an dem Bedienelement anliegt. Der zweite Abstützbereich weist einen Abstand zur zweiten Drehachse auf, durch welchen ein zweiter Hebelarm definiert ist und durch welchen bei der Drehung ein Betrag einer zweiten Rückstellkraft definiert ist, welche ebenfalls zur Ruhelage hin wirkt. Somit ergibt sich der Vorteil, dass durch ein einziges, einfach auszugestaltendes Stützelement auch während des Auslenkens stets ein definierter Betrag der Rückstellkraft für beide Drehrichtungen eingestellt werden kann.
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Für den Fall, dass die Schaltvorrichtung mehrere in jeweils zwei unterschiedliche Auslenkrichtungen aus einer Ruhelage auslenkbar gelagerte Bedienelemente aufweist, ergibt sich eine vorteilhafte Weiterbildung, wenn diese von einem gemeinsamen Stützelement mit einer jeweiligen Anpresskraft beaufschlagt sind, durch welche die Bedienelemente gegen eine jeweilige Lagerschale oder mehrere jeweilige Lagerschalen gedrückt sind. Bei diesen Lagerschalen handelt es sich dann natürlich wieder um geöffnet ausgestaltete Lagerschalen, so dass der beschriebene zweiachsige Wippmechanismus mit jedem der Bedienelemente realisiert werden kann.
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In Bezug auf die konkrete Ausgestaltung des Stützelements kann vorgesehen sein, dass dieses, wie bereits ausgeführt, beispielsweise einen quaderförmigen Block umfasst, der beispielsweise aus Kunststoff gefertigt sein kann und um eine Achse drehbar gelagert sein kann. Dann ist es möglich, das Stützelement mit einer einzigen Feder gegen das Bedienelement oder die mehreren Bedienelemente zu drücken und mit einer Kraft zu beaufschlagen, aus welcher die gewünschte Anpresskraft resultiert. Bei Betätigen des Bedienelements (oder eines der Bedienelemente) wird dann das Stützelement zusammen mit dem Bedienelement gegen die Anpresskraft ausgelenkt und rotiert hierbei um seine Lagerachse. Das Stützelement kann aber auch anstatt drehbar auch linear beweglich gelagert sein.
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In Bezug auf das elektrische Schalten mittels der Schaltvorrichtung ist in weiterer Ausgestaltung der Schaltvorrichtung vorgesehen, dass die Schaltvorrichtung zwei elektrische Schalter zum jeweiligen Erzeugen eines elektrischen Schaltsignals aufweist, wie es beispielsweise in dem oben genannten Fall der Klimaregelung zum Einstellen des Sollwerts nötig ist. Bei den Schaltern kann es sich beispielsweise um Tastschalter, insbesondere um Mikrotastschalter oder eine Schaltmatte, handeln. Bei dieser Ausgestaltung weist das Bedienelement einen Schaltbereich auf, also beispielsweise bestimmte Berührflächen, welcher dazu ausgestaltet ist, in einer ersten Schaltstellung des Bedienelements, in welcher das Bedienelement um eine vorbestimmte Weglänge in die erste Auslenkrichtung ausgelenkt ist, auf den ersten der Schalter zu drücken. Entsprechend ist der Schaltbereich dazu ausgestaltet, in einer zweiten Schaltstellung des Bedienelements, in welcher das Bedienelement um eine vorbestimmte Weglänge in die zweite Auslenkrichtung ausgelenkt ist, auf den zweiten Schalter zu drücken. Durch die Kombination aus Bedienelement und Schalter ist es in vorteilhafter Weise möglich, ein elektrisches Schalten bei vorgebbaren Schaltkräften zu realisieren.
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In Bezug auf den Schaltbereich ergibt sich ein weiterer Vorteil, wenn das Bedienelement im Schaltbereich gegabelt ausgestaltet ist. Dann lassen sich die beiden Schalter auf einer gemeinsamen Leiterplatte anordnen, den das Bedienelement dann mit seinem gegabelten Schaltbereich umgreift. Es funktioniert aber auch ein nicht-gegabelter Schaltbereich, wobei dann aber zwei Leiterplatten nötig sein können.
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In Bezug auf das Vorgeben einer bestimmten Betätigungs- oder Auslenkkraft, die für das Auslösen der Schalter zum Auslenken des Bedienelement aus der Ruhelage am Bedienelement vom Benutzer aufzubringen ist, sieht eine Ausführungsform der Schaltvorrichtung vor, dass mindestens zwei federnd oder elastisch ausgestaltete Rückstellelemente bereit gestellt sind, von denen jedes bei einer Auslenkung des Bedienelements in jeweils eine der Auslenkrichtungen Rückstellkraft erzeugt, die auf das Bedienelement zur Ruhelage hin wirkt.
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Durch jedes der Rückstellelemente ist es möglich, die Auslenkkraft, welche zum Bewegen des Bedienelements aus der Ruhelage hin zu einer der Schaltstellungen nötig ist, für jede der Auslenkrichtungen separat festzulegen. Als Rückstellelement kann beispielsweise ein Silikonstößel, eine Spiralfeder, eine Blattfeder oder ein Stanz-Biegeteil bereit gestellt sein. Natürlich ist dabei für beide Schaltstellungen jeweils zumindest ein Rückstellelement vorgesehen. Da die erfindungsgemäße Vorrichtung zwei unterschiedliche Drehachsen aufweist und sich entsprechend zwei unterschiedliche Hebelarme ergeben können, sind die Auslenkkräfte in die beiden Auslenkrichtungen erwartungsgemäß unterschiedlich. Durch die Rückstellelemente können die Auslenkkräfte in beide Auslenkrichtungen in vorteilhafter Weise aneinander angeglichen werden (Krafteinstellung). Das jeweilige Rückstellelement wirkt bevorzugt bereits in einer Auslenkstellung des Bedienelements, bevor das Bedienelement ein Schaltelement schaltet. Bei der oben erwähnten Schaltmatte ergibt sich in diesem Zusammenhang ein weiterer Vorteil dahingehend, dass mit dieser ein elektrisches Schaltelement bereitgestellt werden kann, dass zusätzlich auch ein Rückstell- und auch ein Anschlagelement für das Bedienelement umfasst. Die Verwendung einer Schaltmatte spart somit Kosten für die Herstellung.
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Die Drehachsen der Schaltvorrichtung sind vorzugsweise parallel zueinander ausgerichtet.
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Wie bereits ausgeführt, gehört zu der Erfindung auch ein Kraftwagen, welcher sich dadurch auszeichnet, dass er zumindest eine erfindungsgemäße Schaltvorrichtung aufweist.
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Im Folgenden wird die Erfindung noch einmal genauer anhand von konkreten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung in einer Seitenansicht,
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2 eine schematische Darstellung der Schaltvorrichtung von 1 in einer perspektivischen Ansicht und
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht.
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Die Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar. Bei den im Folgenden erläuterten Beispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In 1 ist eine Schaltvorrichtung 10 gezeigt, die sich beispielsweise in einem Kraftwagen, insbesondere einem Personenkraftwagen, befinden kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass ein Benutzer mittels der Schaltvorrichtung 10 bei einer Klimaanlage eine einzuregelnde Solltemperatur einstellt, bei einem Infotainmentsystem einen Lautstärkewert, bei einem Navigationssystem einen Ortsnamen aus einer Liste auswählt, einen Fensterheber betätigt oder bei einem Tempomaten eine Zielgeschwindigkeit einstellt. Die Schaltvorrichtung 10 kann hierzu beispielsweise in einem Armaturenbrett, in einem Lenkrad, einer Mittelkonsole oder einer Verkleidung einer Tür eingebaut sein.
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Mittels der Schaltvorrichtung 10 kann der Benutzer zwei unterschiedliche Schaltsignale erzeugen. Hierzu weist die Schaltvorrichtung 10 ein Bedienelement 12 auf, beispielsweise einen mittels Spritzguss hergestellten Kunststoffkörper. Von dem Bedienelement 12 ragt ein Tastbereich 14 aus einer (nicht dargestellten) Verkleidung des Kraftwagens hervor, so dass er beispielsweise von einem Finger 16 des Benutzers berührt werden kann. Durch Drücken einer ersten Tastfläche 18 des Tastbereichs 14 mit dem Finger 16 kann der Benutzer den Tastbereich 14 in eine erste Auslenkrichtung 20 auslenken, was in 1 einer Auslenkung nach unten entspricht. Durch Drücken einer zweiten Tastfläche 22 anstelle der Tastfläche 14 mit dem Finger 16 kann der Benutzer den Tastbereich 14 in eine zweite Auslenkrichtung 24 auslenken, was in 1 einer Auslenkung nach oben entspricht. Die Auslenkrichtungen 20, 24 sind einander entgegengesetzt ausgerichtet. Um den Tastbereich 14 tatsächlich auszulenken, muss der Benutzer eine Kraft von beispielsweise mehr als fünf Newton auf die jeweilige Tastfläche 18, 22 ausüben. Das Bedienelement 12 weist somit eine stabile Nulllage auf, in welcher sich das Bedienelement 12 befindet, wenn es nicht von dem Benutzer bedient wird und aus welcher es nur mit einer definierten Auslenkkraft von hier mehr als fünf Newton ausgelenkt werden kann. Das Bedienelement 12 ist auch spielfrei gelagert. Ein weiterer Vorteil der stabilen und spielfreien Nulllage ist, dass ein Spalt oder eine Fugen zwischen dem Tastbereich 14 und einem benachbarten Bedienelement oder einer Blende besonders gleichmäßig verläuft.
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Um das Bedienelement 12 bidirektional auslenkbar zu lagern, sind zwei parallele Drehachsen D1, D2 definiert, welche senkrecht zur Bildebene der 1 verlaufen. Durch Drücken der Tastfläche 18 und hierdurch Auslenken des Tastbereichs 14 in die Auslenkrichtung 20 rotiert das Bedienelement 12 um die Drehachse D1. Entsprechend rotiert das Bedienelement 12 bei einer Auslenkung des Tastbereichs 14 in die Auslenkrichtung 24 um die zweite Drehachse D2. Wenn die Auslenkung in die jeweiligen Auslenkrichtungen 20, 24 eine vorbestimmte Weglänge beträgt, drückt ein Schaltbereich 26 des Bedienelements 12 auf einen jeweiligen Schalter 28, 30. Die Schalter 28, 30 können beispielsweise Mikroschalter sein. Die beiden Schalter 28, 30 können auf einer gemeinsamen Leiterplatte 32 angeordnet sein. Der Schaltbereich 26 ist hierzu gegabelt ausgestaltet und umgibt die Leiterplatte 32 mit den Schaltern 28, 30 bereichsweise, so dass er die Schalter 28, 30 an zwei gegenüberliegenden Seiten der Leiterplatte 32 berühren kann.
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Während des Schaltens, wenn also das Bedienelement 12 in eine der Auslenkrichtungen 20, 24 um die vorbestimmte Weglänge ausgelenkt ist und der Schaltbereich 26 einen der Schalter 28, 30 berührt, wirkt auf das Bedienelement 12 im Schaltbereich 26 eine Rückstellkraft, die der Benutzer mit seinem Finger 16 an dem Tastbereich 14 spürt. Die Schaltvorrichtung 16 kann zusätzliche Rückstellelemente 34, 36 aufweisen, durch welche diese Kraft unabhängig von einer Beschaffenheit der Schalter 28, 30 auf einen gewünschten Wert eingestellt sein kann. Die Rückstellelemente 34, 36 können beispielsweise jeweils einen Silikonstößel, eine Silikonmatte, ein Stanz-Biegeteil oder eine Spiralfeder umfassen.
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Für die zweiachsige, drehbare Lagerung des Bedienelements 12 weist das Bedienelement 12 Achselemente 38, 40, 42, 44 auf, wobei das Achselement 44 in der perspektivischen Darstellung von 2 nicht mehr sichtbar ist. Bei den Achselementen 38 bis 44 kann es sich beispielsweise um Stutzen aus Kunststoff oder um Metallstäbe handeln. Die Achselemente 38 bis 44 werden von einem Stützelement 46 mit einer Anpresskraft 48 beaufschlagt. Die Achselemente 38 bis 44 werden hierdurch in jeweilige offene Lagerschalen 50, 52, 54, 56 gedrückt, die Bestandteil von Anlageelementen 58 sind. Bei den Anlageelementen 58 kann es sich beispielsweise um Körper aus Kunststoff handeln, die bezüglich der Leiterplatte 32 ortsfest in der Schaltvorrichtung 10 gelagert sind. Die Lagerschalen 50 bis 56 können als Aussparungen in den Elementen 58 ausgebildet sein. Die Lagerschalen 50 bis 54 umschließen dabei das jeweilige in ihnen gelagerte Achselement 38 bis 44 nicht vollständig. Die Lagerschalen 50 bis 54 sind stattdessen zu dem Stützelement 46 hin offen. Hierdurch entsteht ein Freiheitsgrad für eine Bewegung der jeweiligen Achselemente 38 bis 44, durch welche das Achselement 38 bis 44 aus der Lagerschale 50 bis 56 herausgehoben werden kann.
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Wird das Bedienelement 20 betätigt, um es beispielsweise in die Auslenkrichtung 20 auszulenken, rotiert das Bedienelement 12 um die Drehachse D1, so dass die Achselemente 38 und 42 in ihren Lagerschalen 50, 54 um die Drehachse D1 rotieren. Hierbei werden dann die Achselemente 40, 44 aus ihren jeweiligen Lagerschalen 52, 56 gegen die Anpresskraft 48 ausgelenkt. Sie heben dabei von ihren Lagerschalen 52, 56 ab. Hierbei wird auch das Stützelement 46 entgegen der Anpresskraft 48 ausgelenkt. Um das Stützelement 46 beweglich zu lagern, kann dieses um eine Drehachse D3 rotierbar gelagert sein. Die Anpresskraft 48 kann durch eine Stützfeder 60 erzeugt sein, die beim Auslenken dann ebenfalls nachgibt und das Auslenken des Stützelements 46 so ermöglicht.
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Die Anlageelemente 58 mit den Lagerschalen 50 bis 56 stützen die Achselemente 38 bis 44 jeweils in eine Richtung ab, nämlich hier in die Wirkrichtung der Anpresskraft 48, und bilden somit auch eine erfindungsgemäße Blockiereinrichtung. Die gegenüberliegende Richtung ist offen und hat somit den genannten Freiheitsgrad. Eine wackel- und klapperfreie Nulllage des Bedienelements 12 wird hierbei durch einen möglichst langen Hebelarm L1, L2 zwischen den Drehachsen D1, D2 und Abstützpunkten P1, P2 des Stützelements 46 an dem Bedienelement 12 bewirkt. Die Abstützpunkte P1, P2 sind Bestandteil von Kanten des Stützelements 46, welche jeweils einen Abstützbereich bilden.
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In 3 ist eine Alternative zu einem drehbar gelagerten Stützelement 46 gezeigt. Für die folgende Erläuterung sind in 3 diejenigen Elemente, welche jeweils in 1 und 2 gezeigten Elementen in der Funktion entsprechen, mit den selben Bezugszeichen wie in 1 bzw. 2 versehen.
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Die in 3 gezeigte Schaltvorrichtung 10' weist ebenfalls ein Bedienelement 12 auf, bei dem Achselemente 38, 40 gegen Anlageelemente 58 durch ein Stützelement 46' gedrückt wird. Die Achselemente 38 bis 44 sind in offenen Lagerschalen 50 bis 56 gelagert. Das Stützelement 46' wird durch eine Feder gegen das Bedienelement 12 gedrückt. Bei Auslenken eines Tastbereichs 14 des Bedienelements 12 wird das Stützelement 46 translatorisch ausgelenkt. Hierzu ist das Stützelement 46' linearbeweglich in einer (nicht dargestellten) translatorischen Führung, z. B. eine Kulisse oder zwischen Schienen, gelagert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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