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Die Erfindung betrifft eine Fahrerassistenzeinrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einer Erfassungseinrichtung, einer Seiten-Beleuchtungseinrichtung und einer Steuereinrichtung. Die Erfassungseinrichtung dient dem Erfassen eines anderen Verkehrsteilnehmers. Die Seiten-Beleuchtungseinrichtung dient dem Beleuchten eines in Fahrzeuglängsrichtung betrachtet seitlichen Umgebungsbereiches des Kraftfahrzeugs und weist eine zur Fahrzeuglängsrichtung schräg verlaufende optische Achse auf. Die Steuereinrichtung ist mit der Erfassungseinrichtung und der Seiten-Beleuchtungseinrichtung gekoppelt. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Fahrerassistenzeinrichtung.
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In modernen Kraftfahrzeugen verfügen Fahrerassistenzeinrichtungen über eine Reihe von Sensoren und Möglichkeiten, einen Fahrer des Kraftfahrzeugs auf eine potentiell gefährliche Situation oder auf Hindernisse aufmerksam zu machen. Eine Möglichkeit ist hier das Verwenden einer Seiten-Beleuchtungseinrichtung mit einer zur Fahrzeuglängsrichtung schräg verlaufenden optischen Achse, beispielsweise einem Abbiegelicht oder einem Kurvenlicht, um den Fahrer auf ein Hindernis, welches sich schräg vor dem Kraftfahrzeug oder seitlich des Kraftfahrzeugs befindet, aufmerksam zu machen oder dieses zu beleuchten.
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So offenbart die
DE 10 2009 033 066 A1 eine Fahrerassistenzeinrichtung für ein Fahrzeug mit einer Detektorvorrichtung, welche zur Umfelderfassung des Fahrzeugs ausgebildet ist, und mit einem Lichtmodul. Dabei ist das Lichtmodul abhängig von einem in einem Nahbereich um das Fahrzeug durch die Detektorvorrichtung detektierten Abstand zwischen dem Fahrzeug und einem Hindernis aktivierbar.
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Die
DE 10 2004 007 782 A1 bezieht sich auf ein Fahrzeug mit einer Außenlichtanlage, die ein oder mehrere Seitenlichtelemente mit seitlicher Lichtabstrahlkomponente umfasst, sowie mit einer Steuereinheit zur Steuerung der Außenlichtanlage und einem Abstandssensor mit einem Seitenabstandssensorelement mit seitlicher Erfassungskomponente. Dabei ist die Steuereinheit ausgelegt, das Seitenlichtelement in Abhängigkeit von einer Sensorinformation des Seitenabstandselements zu steuern.
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Die
DE 10 2013 001 276 A1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung eines Abbiegelichts in einem Kraftfahrzeug. Dabei erfolgt zunächst ein Erfassen eines in einem Totwinkelbereich befindlichen Verkehrsteilnehmers durch eine Erfassungsvorrichtung. Darauf folgt ein intermittierendes Aktivieren des Abbiegelichts, welches auf der Seite angeordnet ist, auf der sich der Verkehrsteilnehmer befindet, der erfasst wurde.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und der Figur.
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Eine erfindungsgemäße Fahrerassistenzeinrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines anderen Verkehrsteilnehmers und eine Seiten-Beleuchtungseinrichtung zum Beleuchten eines in einer Fahrzeuglängsrichtung betrachtet seitlichen Umgebungsbereiches des Kraftfahrzeugs, welche zumindest eine zur Fahrzeuglängsrichtung schräg verlaufende optische Achse aufweist. Auch eine mit der Erfassungseinrichtung und der Seiten-Beleuchtungseinrichtung gekoppelte Steuereinrichtung ist Teil der Fahrerassistenzeinrichtung. Die Seiten-Beleuchtungseinrichtung kann eine Kurvenlichteinrichtung oder eine Abbiegelichteinrichtung sein oder umfassen. Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, ist die Erfassungseinrichtung ausgelegt, einen sich in der Fahrzeuglängsrichtung des Kraftfahrzeugs vor dem Kraftfahrzeug im Wesentlichen quer zu der Fahrzeuglängsrichtung bewegenden anderen Verkehrsteilnehmer zu erfassen. Als vor dem Kraftfahrzeug befindlich ist somit jeder Verkehrsteilnehmer zu verstehen, dessen Position bei einer orthogonalen mathematischen Projektion auf eine durch die Fahrzeuglängsrichtung verlaufene Gerade auf dieser Gerade vor dem Kraftfahrzeug liegt. Es sind somit nicht nur andere Verkehrsteilnehmer als vor dem Kraftfahrzeug befindlich zu verstehen, wenn diese sich in einer Verlängerung des Kraftfahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung vor dem Fahrzeug befinden, sondern auch seitlich von dem Kraftfahrzeug schräg vor diesem beabstandet, also in einem von Null verschiedenen Abstand, positioniert sind. Die Steuereinrichtung ist dabei ausgelegt, den erfassten anderen Verkehrsteilnehmer als sich im Wesentlichen quer zu dem Kraftfahrzeug bewegend zu erkennen und mittels der Seiten-Beleuchtungseinrichtung ein Lichtsignal zu geben, falls durch die Steuereinrichtung ein sich vor dem Kraftfahrzeug quer zu diesem bewegender anderer Verkehrsteilnehmer erkannt ist. Die Steuereinrichtung ist hier insbesondere ausgelegt, den anderen Verkehrsteilnehmer als auf das Kraftfahrzeug oder künftige Position des Kraftfahrzeugs zu, als sich im Wesentlichen senkrecht zu dem Kraftfahrzeug oder der künftigen Position des Kraftfahrzeugs bewegend zu erfassen, und nur in diesem Fall das Lichtsignal zu geben.
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Das hat den Vorteil, dass ein Fahrer des Kraftfahrzeugs auf einen sich quer zu dem Kraftfahrzeug bewegenden anderen Verkehrsteilnehmer aufmerksam gemacht wird. Die Aufmerksamkeit wird hier durch ein sich im Sichtfeld des Fahrers, nämlich in einer Umgebung des Kraftfahrzeugs, sichtbares Lichtsignal auf den anderen Verkehrsteilnehmer gelenkt. Ein Blick von dem Verkehrsgeschehen weg, beispielsweise hin zu einer Anzeige in einem Kombiinstrument, ist damit nicht erforderlich. Somit wird die Sicherheit im Straßenverkehr durch das Lenken der Aufmerksamkeit des Fahrers auf eine potentielle Gefahr erhöht, ohne dass dieser hier seinen Blick aus dem gewöhnlichen Sichtfeld herausbewegen muss. Überdies kann diese Funktion sehr kostengünstig realisiert werden, da keine zusätzliche Anzeige im Innern des Kraftfahrzeugs genutzt werden muss, sondern vielmehr das Lichtsignal und damit die Warnung an den Fahrer über die oft schon im Kraftfahrzeug vorhandene Seiten-Beleuchtungseinrichtung an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs ausgegeben wird. Zusätzliche Anzeige- oder Signal-Instrumente sind somit nicht erforderlich. Auch kann ein Kraftfahrzeug so über eine Firm- oder Software-Aktualisierung gegebenenfalls mit einer solchen Fahrerassistenzeinrichtung nachgerüstet werden.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der seitliche Umgebungsbereich, in den das Lichtsignal abgegeben wird, von dem Kraftfahrzeug aus in Richtung des erfassten anderen Verkehrsteilnehmers liegt. Es kann also das Lichtsignal auf der Seite des Kraftfahrzeugs ausgegeben werden, auf welcher der andere Verkehrsteilnehmer sich befindet. Das hat den Vorteil, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers nicht nur allgemein erhöht wird, sondern durch das Lichtsignal selber bereits in die relevante Richtung gelenkt wird.
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Das Lichtsignal kann hier auch ein optisches Hervorheben des erfassten anderen Verkehrsteilnehmers, beispielsweise durch ein Beleuchten desselben, umfassen. Hierzu kann beispielsweise die Bewegung des Verkehrsteilnehmers durch die Steuereinheit ausgewertet werden, um diesen von der Umgebung zu unterscheiden. Die Seiten-Beleuchtungseinrichtung ist in diesem Falle darauf ausgelegt, Licht in Form unterschiedlich gestaltbarer Lichtkegel abzustrahlen. Das hat den Vorteil, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers besonders effizient auf den sich bewegenden anderen Verkehrsteilnehmer gelenkt ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Lichtsignal ein zyklisches Verändern einer Helligkeit eines von der Seiten-Beleuchtungseinrichtung abgestrahlten Lichtes mit einer vorgegebenen Frequenz umfasst, insbesondere ein Blinken. Bevorzugt liegt dabei die Frequenz zwischen 1 und 3 Hertz. Das hat den Vorteil, dass die Aufmerksamkeit des Fahrers so besonders effizient erregt beziehungsweise gelenkt werden kann, da ein zyklisches Verändern einer Helligkeit, insbesondere ein Blinken, besonders leicht von einem Menschen bemerkt wird. Eine Frequenz von wenigen Hertz, insbesondere 2 Hertz, ist dabei in besonderer Weise geeignet, da diese Frequenz bereits die Aufmerksamkeit erregt, dabei jedoch nicht als störend empfunden wird.
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Alternativ oder ergänzend kann die Frequenz so gewählt sein, dass sie in einem zentralen Blickbereich eines menschlichen Betrachters bewusst nicht wahrgenommen wird, jedoch bei einer Betrachtung aus einem Augenwinkel sehr wohl wahrgenommen wird. Dies ist beispielsweise in einem Frequenzbereich zwischen 40 und 50 Hertz der Fall. Das hat den Vorteil, dass das zyklische Verändern der Helligkeit die Aufmerksamkeit des Fahrers erregt, wenn dieser nicht in die relevante Richtung blickt. Blickt der Fahrer bereits in die relevante Richtung wird das Verändern der Helligkeit dann jedoch nicht wahrgenommen und deswegen auch nicht als störend empfunden.
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Hier kann insbesondere eine Frequenz von 50 Hertz gewählt werden. Dies hat den Vorteil, dass einerseits das zyklische Verändern der Helligkeit nicht bewusst wahrgenommen wird, andererseits aufgrund neurophysikalischer Eigenschaften der Signalverarbeitung im Gehirn Objekte in diesem mit 50 Hertz ausgeleuchtetem Raumbereich von einer menschlichen Person besonders gut wahrgenommen werden.
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Es können auch unterschiedliche Frequenzen überlagert werden, sodass beispielsweise ein Blinken mit 2 Hertz mit einem Blinken mit 50 Hertz kombiniert wird. Entsprechen wird dann beispielsweise zwei Mal pro Sekunde ein mit 50 Hertz blinkendes Lichtsignal abgegeben. Damit lassen sich die beschriebenen Vorteile kombinieren.
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Das Lichtsignal kann auch ein Verändern einer Farbe eines von der Seiten-Beleuchtungseinrichtung abgestrahlten Lichtes umfassen. Insbesondere kann hier wieder ein zyklisches Verändern der Farbe erfolgen. Das hat den Vorteil, dass über die Farbe eine Aufmerksamkeit einer menschlichen Person ebenfalls besonders effizient in eine vorgegebene Richtung gelenkt werden kann, hier in die relevante Richtung, in welcher sich der andere Verkehrsteilnehmer befindet, beziehungsweise aus welcher dieser sich dem Kraftfahrzeug annähert.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der andere Verkehrsteilnehmer ein anderes Kraftfahrzeug ist. Das hat den Vorteil, dass der andere Verkehrsteilnehmer besonders leicht durch die Steuereinrichtung als ein solcher erkennbar ist und damit auch eine Bewegung des anderen Verkehrsteilnehmers quer zu dem Kraftfahrzeug besonders einfach und schnell als solche durch die Steuereinrichtung erkennbar ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Seiten-Beleuchtungseinrichtung um die optische Achse einen optischen Öffnungswinkel zwischen 60, bevorzugt 90, und 120 Grad aufweist und insbesondere die optische Achse oder eine Verlängerung der optischen Achse die Fahrzeuglängsrichtung in einer horizontalen Ebene in einem Winkel zwischen 45 und 60 Grad schneidet. Das hat den Vorteil, dass der seitliche Umgebungsbereich, welcher durch die Seiten-Beleuchtungseinrichtung beleuchtbar ist, besonders geeignet ist, eine Umgebung und somit einen anderen Verkehrsteilnehmer schrägt vor dem Kraftfahrzeug zu beleuchten. Damit ist der seitliche Umgebungsbereich auch besonders geeignet, durch ein abgegebenes Lichtsignal die Aufmerksamkeit des Fahrers in diesen Bereich beziehungsweise auf den anderen Verkehrsteilnehmer zu lenken.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung ausgelegt ist, andere Verkehrsteilnehmer in einem Abstand von mehr als 2 Metern, insbesondere von mehr als 4 Metern, zu erfassen. Dabei kann die Erfassungseinrichtung ausgelegt sein, andere Verkehrsteilnehmer in einem Abstand von mehr als 2 beziehungsweise 4 Meter mit einer größeren Genauigkeit zu erfassen als andere Verkehrsteilnehmer in einem Abstand von weniger als 2 beziehungsweise 4 Meter. Das hat den Vorteil, dass ein anderer Verkehrsteilnehmer, welcher sich weiter von dem Kraftfahrzeug entfernt befindet als besagte 2 oder 4 Meter, von der Erfassungseinrichtung genau erfasst und somit von der Steuereinrichtung als querender Verkehrsteilnehmer erkannt werden kann. Damit kann das Lichtsignal mit einem ausreichenden zeitlichen Puffer ausgegeben werden, sodass dem Fahrer eine vergrößerte Zeitspanne zum Bemerken des Lichtsignals und zu einem Reagieren auf den sich nähernden anderen Verkehrsteilnehmer bleibt.
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In einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Fahrerassistenzeinrichtung auch eine Navigationseinrichtung aufweist und die Steuereinrichtung ausgelegt ist, nur dann ein Erkennen durchzuführen, wenn durch die Navigationseinrichtung der Steuereinrichtung eine Information über eine Kreuzung und/oder eine Einmündung in einer vorgegebenen Umgebung des Kraftfahrzeugs bereitgestellt ist. Die Kreuzung und/oder Einmündung kann auch eine Kreuzung mit einem Fuß- oder Radweg umfassen. Das hat den Vorteil, dass beispielsweise ein aufwendiger Erkennungsalgorithmus durch die Steuereinrichtung nicht permanent durchgeführt werden muss, sondern nur in Verkehrssituationen, in welchen auch mit einem querenden anderen Verkehrsteilnehmer zu rechnen ist. Damit wird die Steuereinrichtung entlastet, und entsprechend ist Rechenkapazität für weitere, ergänzende oder alternative Rechenprozesse verfügbar, welche ihrerseits zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können.
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Es kann hier insbesondere auch vorgesehen sein, dass die Steuereinrichtung nur dann ein Erkennen durchführt, wenn die Sichtverhältnisse eingeschränkt sind und/oder eine besonders gute Sichtbarkeit des Lichtsignals erlauben. Beispielsweise ist dies bei Nacht oder Nebel oder Regen oder Schnee der Fall. Gerade in diesen Situationen ist das Lenken der Aufmerksamkeit auf einen querenden anderen Verkehrsteilnehmer vorteilhaft, da hier ein Fahrer einen anderen Verkehrsteilnehmer besonders leicht übersieht. In Situationen mit guten Sichtverhältnissen kann die für das Verfahren erforderliche Rechenkapazität der Steuereinheit möglicherweise bei anderer Verwendung zu einem größeren Sicherheitsgewinn führen.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betreiben einer Fahrerassistenzeinrichtung eines Kraftwagens. Ein erster Schritt ist hier ein Erfassen eines sich in einer Fahrzeuglängsrichtung des Kraftfahrzeugs vor dem Kraftfahrzeug im Wesentlichen quer zu der Fahrzeuglängsrichtung bewegenden anderen Verkehrsteilnehmers durch eine Erfassungseinrichtung der Fahrerassistenzeinrichtung. Ein weiterer Schritt ist ein Erkennen des erfassten anderen Verkehrsteilnehmers als sich im Wesentlichen quer zu dem Kraftfahrzeug bewegend durch eine Steuereinrichtung der Fahrerassistenzeinrichtung. Schließlich erfolgt als letzter Schritt ein Geben eines Lichtsignals durch eine Seiten-Beleuchtungseinrichtung der Fahrerassistenzeinrichtung, falls durch die Steuereinrichtung der andere Verkehrsteilnehmer als sich vor dem Kraftfahrzeug quer zu diesem bewegend erkannt ist.
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Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens entsprechen den Vorteilen und vorteilhaften Ausführungsformen der Fahrerassistenzeinrichtung.
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Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in der Figur nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Eine beispielhafte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Fig. eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Fahrerassistenzeinrichtung aus einer Vogelperspektive.
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In der Fig. ist eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs aus einer Vogelperspektive dargestellt. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst vorliegend eine Fahrerassistenzeinrichtung 2 mit einer Erfassungseinrichtung 3, einer Seiten-Beleuchtungseinrichtung 4 mit vorliegend einem linken Abbiegelicht 4' und einem rechten Abbiegelicht 4'', sowie mit einer Steuereinrichtung 5, welche mit der Erfassungseinrichtung 3 und der Seiten-Beleuchtungseinrichtung 4 gekoppelt ist. Rechts und links ist vorliegend ausgehend von einer Fahrtrichtung F des Kraftfahrzeugs 1 definiert.
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Die Erfassungseinrichtung 3 ist in dem gezeigten Beispiel als eine Kamera ausgeführt, welche in die Fahrtrichtung F weist und einen sehr großen Öffnungswinkel α aufweist, sodass sich seitlich vor dem Kraftfahrzeug 1 befindliche andere Verkehrsteilnehmer, beispielsweise ein anderes Kraftfahrzeug, durch die Erfassungseinrichtung 3 erfassbar sind. Der Öffnungswinkel α kann beispielsweise 120, 150 oder 180 Grad oder einen sonstigen Wert zwischen 120 und 180 Grad betragen.
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Die Seiten-Beleuchtungseinrichtung 4 umfasst im gezeigten Beispiel die beiden Abbiegelichter 4', 4''. Diese weisen vorliegend eine jeweilige optische Achse O auf, sowie einen Öffnungswinkel β. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist vorliegend die optische Achse O und der Öffnungswinkel β lediglich für das rechte Abbiegelicht 4'' eingezeichnet. Im gezeigten Beispiel ist die optische Achse O der Beleuchtungseinrichtung 4 um 45 Grad gegenüber einer Fahrzeuglängsrichtung A des Kraftfahrzeugs 1 geneigt. Der Öffnungswinkel β beträgt im gezeigten Beispiel 90 Grad, er kann jedoch auch andere Werte aufweisen, insbesondere größere Werte wie beispielsweise 120 Grad oder andere Werte zwischen 90 und 120 Grad. Auch die optische Achse O der Seiten-Beleuchtungseinrichtung 4 kann im Vergleich zur Fahrzeuglängsrichtung A einen anderen Winkel einnehmen als dargestellt, besonders geeignet sind hier Winkel zwischen 45 und 60 Grad.
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Entscheidend ist, dass mittels der Seiten-Beleuchtungseinrichtung 4 so über das Abbiegelicht 4', 4'' ein sich schräg vor dem Kraftfahrzeug 1 befindlicher seitlicher Umgebungsbereich 6 des Kraftfahrzeugs 1 beleuchtet werden kann. Dieser ist in Form eines Kegels als beispielhafte Ausführungsform ebenfalls in der Fig. dargestellt. Dabei wird auch deutlich, dass der seitliche Umgebungsbereich 6 sich deutlich weiter in eine Richtung senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung A des Kraftfahrzeugs 1 erstreckt als ein Standardausleuchtbereich 7, der zur besseren Veranschaulichung ebenfalls dargestellt ist. Der Standardausleuchtbereich 7 und der seitliche Umgebungsbereich 6 weisen in diesem Beispiel sowohl einen jeweiligen disjunkten Bereich 8 als auch einen Überlappungsbereich 9 auf. Der seitliche Umgebungsbereich 6 erstreckt sich im gezeigten Beispiel nicht bis hin zu dem anderen Verkehrsteilnehmer 12, er kann sich jedoch auch bis zu ihm hin oder darüber hinaus erstrecken.
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Das Kraftfahrzeug 1 bewegt sich im dargestellten Beispiel nun auf einer ersten Straße 10 in Richtung einer Kreuzung 11. Ebenfalls nähert sich hier ein weiteres Kraftfahrzeug als anderer Verkehrsteilnehmer 12 dieser Kreuzung 11 auf einer quer zur ersten Straße 10 verlaufenden zweiten Straße 13. Der andere Verkehrsteilnehmer 12 bewegt sich hier in einer Richtung G, welche vorliegend quer zu der Fahrzeuglängsrichtung A des Kraftfahrzeugs 1 verläuft. Entsprechend befindet sich der andere Verkehrsteilnehmer 12 vor dem Kraftfahrzeug 1 in dem Sinne, dass eine Projektion des anderen Verkehrsteilnehmers 12 auf die Fahrzeuglängsrichtung A des Kraftfahrzeugs 1 vor dem Kraftfahrzeug 1 positioniert ist. Der weitere Verkehrsteilnehmer 12 befindet sich damit in einem Erfassungsbereich 14 der Erfassungseinrichtung 3.
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Nähert sich nun vorliegend das Kraftfahrzeug 1 der Kreuzung 11 während das andere Fahrzeug 12 sich ebenfalls der Kreuzung 11 nähert, so wird der andere Verkehrsteilnehmer 12, vorliegend das andere Kraftfahrzeug, durch die Erfassungseinrichtung 3 erfasst. Die Steuereinrichtung 5 wertet entsprechend Daten der Erfassungseinrichtung 3 aus und erkennt, dass sich in dem Erfassungsbereich 14 der Erfassungseinrichtung 3 ein anderer Verkehrsteilnehmer 12 quer zu dem Kraftfahrzeug 1 bewegt. Vorliegend erkennt die Steuereinrichtung auch, ob sich der andere Verkehrsteilnehmer 12 dem Kraftfahrzeug 1 beziehungsweise einer künftigen Position des Kraftfahrzeugs 1 annähert oder sich von diesem entfernt. Entfernt sich der andere Verkehrsteilnehmer 12 von dem Kraftfahrzeug 1, so unterbleibt im gezeigten Beispiel eine Aktivität der Fahrerassistenzeinrichtung 2.
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Nähert sich jedoch der andere Verkehrsteilnehmer 12 dem Kraftfahrzeug 1 an, so wird vorliegend, da der andere Verkehrsteilnehmer 12 sich auf der in Fahrtrichtung F rechten Seite des Kraftfahrzeugs 1 befindet, das rechte Abbiegelicht 4'' durch die Steuereinrichtung 5 aktiviert, um ein Lichtsignal zu geben.
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Das Lichtsignal umfasst vorliegend ein Blinken des rechten Abbiegelichts 4'' mit einer vorgegebenen Frequenz, vorliegend beispielsweise 2 Hertz. In dem seitlichen Umgebungsbereich 6 wird nun das Lichtsignal durch Objekte in diesem seitlichen Umgebungsbereich 6 reflektiert, sodass ein Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 ein pulsierendes Beleuchten des seitlichen Umgebungsbereichs 6 wahrnimmt. Er wird seine Aufmerksamkeit aufgrund dieses Effekts in besagte Richtung, vorliegend nach rechts, lenken, womit die Gefahr, dass der Fahrer den anderen Verkehrsteilnehmer 12 übersieht, verringert ist.
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Ist das rechte Abbiegelicht 4'' bereits aktiv, beispielsweise aufgrund eines vorliegend nach rechts gesetzten Blinkers, so kann das Lichtsignal in Form des Blinkens auch auf das aktivierte Abbiegelicht 4'' aufmoduliert werden, sodass die Helligkeit des aktivierten Abbiegelichts 4'' fluktuiert, ohne vollständig zu erlöschen. Es kann beispielsweise auch über ein Variieren einer weiteren Eigenschaft des Lichtsignals, beispielsweise über ein Ändern der Blinkfrequenz in Abhängigkeit von einem Abstand des anderen Verkehrsteilnehmers 12 zu dem Kraftfahrzeug 1, eine weitere Information an den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 bereitgestellt werden. Damit wird die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht und die Wahrscheinlichkeit eines Übersehens des anderen Verkehrsteilnehmers 12 und damit einer Kollision verringert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009033066 A1 [0003]
- DE 102004007782 A1 [0004]
- DE 102013001276 A1 [0005]