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Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung zum Halten eines längserstreckten Gegenstandes oberhalb des Erdbodens, insbesondere zum Halten eines profilierten Balkens, umfassend auf dem Boden aufstellbare Stützbeine.
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Längserstreckte Gegenstände, wie Balken oder Bretter, sind zu verschiedenen Zwecken und bei verschiedenen Gelegenheiten oberhalb des Bodens zu halten. Dies beispielsweise dann, wenn diese längserstreckten Gegenstände selbst bearbeitet werden sollen oder dann, wenn die längserstreckten Gegenstände Unterlagen zur Bearbeitung anderer Gegenstände ausbilden.
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Im Betonschalungsbau werden oberhalb des Bodens angeordnete profilierte Balken dazu eingesetzt, eine Arbeitsgrundlage für das Herstellen der Schalung auszubilden. Die profilierten Balken kommen beispielsweise von dem österreichischen Hersteller Doka, sie haben sich im entsprechenden Handwerk weit verbreitet. Ein derartiger profilierter Balken hat beispielsweise die Bauform eines Doppel-T-Profils, seitliche Einziehungen sind also vorhanden.
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Im Stand der Technik werden derartige längserstreckte Gegenstände, insbesondere profilierte Balken, mit unzureichenden Hilfskonstruktionen oberhalb des Erdbodens angeordnet. Regelmäßig werden auf der Baustelle vorhandene Bretter als Stützbeine zusammengesucht und wird ein entsprechend ausgebildeter Haltebock zusammengezimmert. Dieser soll dann den längserstreckten Gegenstand sicher oberhalb des Erdbodens halten. Das ist jedoch nicht immer gewährleistet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung der eingangs genannten Gattung aufzuzeigen, die eine sichere Anordnung des längserstreckten Gegenstandes oberhalb des Bodens ermöglicht, wobei der längserstreckte Gegenstand aus der Haltevorrichtung zudem leicht entnehmbar sein soll.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwei Stützbeine vorgesehen sind und dass beide Stützbeine jeweils in einem mittleren Abschnitt ihrer Längserstreckung über ein Schwenkgelenk miteinander verbunden sind, wobei das Schwenkgelenk außerhalb einer Mittelachse der zugeordneten Stützbeine angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung weist wie entsprechende Vorrichtungen aus dem Stand der Technik Stützbeine auf. Diese sind auf dem Boden aufstellbar, bei der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung sind zwei Stützbeine vorgesehen. Beide Stützbeine sind über ein Schwenkgelenk miteinander verbunden. Die Stützbeine können geschwenkt werden. Das Schwenkgelenk ist in jedem Stützbein in einem mittleren Abschnitt seiner Längserstreckung angeordnet, so dass jedes Stützbein oberhalb und unterhalb des Schwenkgelenks angeordnete Abschnitte hat. Ein Entfernen der unterhalb des Schwenkgelenks angeordneten Abschnitte der Stützbeine bewirkt aufgrund der Gelenksverbindung eine Annäherung der oberhalb des Schwenkgelenks angeordneten Abschnitte der Stützbeine, in diesen oberhalb des Schwenkgelenks angeordneten Abschnitten kann ein längserstreckter Gegenstand haltend aufgenommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Schwenkgelenk außerhalb der Mittelachse der zugeordneten Stützbeine angeordnet ist. Auf diese Weise befindet sich das Schwenkgelenk nicht unterhalb des in den Stützbeinen aufgenommenen z. B. Balkens, sondern seitlich davon. Diese Anordnung ermöglicht ein Wiederöffnen der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung und ein Entfernen eines der Stützbeine vom aufgenommenen z. B. Balken, wobei es notwendig ist, den oberhalb des Schwenkgelenks angeordneten Abschnitt des Stützbeins aus dem profilierten Balken herauszunehmen, ohne dass sich Abschnitte des Stützbeines und des Balkens miteinander verkanten.
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Mit der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung ist ein längserstreckter Gegenstand lagesicher oberhalb des Bodens haltbar, dabei gelingt aufgrund der besonderen Anordnung des Schwenkgelenks auch ein leichtes Entformen von Haltevorrichtung und Gegenstand.
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Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Stützbeine in oberhalb des Schwenkgelenkes angeordneten Abschnitten profilierte Anlageflächen zur Anlage an den Gegenstand haben. Ist der Gegenstand beispielsweise ein Doka-Balken, so weist der Gegenstand eine mittlere Anlagefläche in der Seitenflanke zwischen den beiden vorkragenden Abschnitten des Balkens mit der Doppel-T-Form auf. Die Anlagefläche ist z. B. so profiliert, dass sie eng an diese Anlagefläche anlegbar ist. Gegenstand und Anlagefläche weisen insofern zueinander kongruente Formen auf.
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Nach einer nächsten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Stützbeine in Abschnitten unterhalb des Schwenkgelenkes zumindest eine Verbindung umfassend ein Profilgestänge aufweisen. Die Verbindung zwischen den Stützbeinen verhindert ein ungewolltes einander Annähern der unterhalb des Schwenkgelenk angeordneten Abschnitte und somit ein Öffnen der Haltevorrichtung. Das Profilgestänge ist so dimensioniert, dass es die notwendigen Kräfte aufnehmen kann. Dabei kann das Profilgestänge je an einem Stützbein schwenkbar angelenkte Profilarme aufweisen, wobei an den freien Enden der Profilarme Verbindungsmittel zum Verbinden miteinander angeordnet sind. Nach dieser Weiterbildung weist jedes Stützbein einen Profilarm auf, der so verschwenkt werden kann, dass sich die freien Enden beider Profilarme miteinander verbinden können. Dazu sind geeignete Verbindungsmittel vorgesehen, die zudem durch ein Justiermittel aufeinander einstellbar sind. Das Justiermittel kann beispielsweise eine in ein freies Ende eines Profilarmes eingebrachte Schraube sein, die durch dieses freie Ende hindurch in Richtung des anderen freien Endes mehr oder weniger weiter rausschraubbar ist.
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Die Profilarme können in ihrer miteinander verbundenen Stellung über einen Winkel von 180° hinaus verschwenkt sein und somit über einen toten Punkt der Schwenkbewegung hinweggeführt sein. Damit ist ein unkontrolliertes Öffnen der Verbindungsmittel verhindert.
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Zur Anpassung an voneinander verschiedene zu haltende Gegenstände ist vorgesehen, dass zumindest einer der Profilarme längenveränderbar ist. Dazu kann eine geeignete Teleskopierbarkeit vorgesehen sein.
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Schließlich ist nach einer Weiterbildung der Erfindung noch vorgesehen, dass an auf dem Erdboden aufstehenden Enden der Stützbeine höhenveränderbare Fußelemente angeordnet sind. Mit diesen können insbesondere Unebenheiten im Boden ausgeglichen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung während des Haltens eines profilierten Balkens.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bildet einen Stützbock aus. Sie hat dazu zwei auf einen nicht weiter dargestellten Boden aufstellbare Stützbeine 1, beide Stützbeine sind über ein Schwenkgelenk 2 miteinander verbunden. Mit oberhalb des Schwenkgelenks 2 angeordneten Abschnitten 3 halten die Stützbeine 1 einen Balken 4 oberhalb eines Erdbodens.
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Der Abschnitt 3 jedes Stützbeines 1 weist eine Anlagefläche 5 auf. Diese Anlagefläche 5 ist beispielsweise durch ein Blech ausgebildet, es ist profiliert und damit an das Doppel-T-Profil des Balkens 4 angepasst.
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Das Schwenkgelenk 2 ist unterhalb des in der Figur dargestellten Abschnittes 3 und damit außerhalb einer Mittelachse der beiden Stützbeine 1 angeordnet. Das in der Zeichnung rechts befindliche Stützbein 1 kann um die Schwenkachse 2 mit seinem Abschnitt unterhalb des Schwenkgelenkes 2 nach innen geschwenkt werden, dadurch löst sich der obere Abschnitt 3 vom Balken 4 und der Balken 4 ist entnehmbar.
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Unterhalb des Schwenkgelenks 2 ist zwischen den Stützbeinen 1 noch eine Verbindung ausgebildet. Diese Verbindung wird durch ein Profilgestänge 6 bereitgestellt, dieses umfasst jeweils einen am Stützbein 1 schwenkbar angelenkten Profilarm 7. An den freien Enden der Profilarme 7 sind Verbindungsmittel 8 zum miteinander Verbinden angeordnet. Ein Verbindungsmittel 8 weist eine Schraube 9 als Justiermittel zum Einstellen der Verbindung auf. Wenigstens einer der Profilarme 7 ist längenveränderbar ausgebildet.
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An den freien Enden der Stützbeine 1 sind höhenveränderbare Fußelemente 10 angeordnet. Die Fußelemente 10 können eine Gewindestange umfassen, die in einem in das Stützbein 1 eingebrachten Innengewinde geführt sind.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stützbeine
- 2
- Schwenkgelenk
- 3
- Abschnitte
- 4
- Balken
- 5
- Anlageflächen
- 6
- Profilgestänge
- 7
- Profilarme
- 8
- Verbindungsmittel
- 9
- Schraube
- 10
- Fußelemente