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Die Erfindung betrifft ein Schneeräumfahrzeug zum Beseitigen von Schnee auf Verkehrsflächen, insbesondere Vorfeldern von Flughäfen, gemäß dem Oberbegriff vom Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Beseitigen von Schnee auf einer Verkehrsfläche, insbesondere einem Vorfeld eines Flughafens, gemäß dem Oberbegriff vom Patentanspruch 4.
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Derartige Schneeräumfahrzeuge und Verfahren zum Beseitigen von Schnee auf Verkehrsflächen, insbesondere Vorfeldern von Flughäfen, sind aus dem allgemeinen Stand der Technik bereits hinlänglich bekannt. Das Schneeräumfahrzeug umfasst dabei wenigstens eine Schneeräumeinrichtung, mittels welcher der Schnee beseitigt wird, sodass die Verkehrsfläche von dem Schnee zumindest teilweise befreit werden kann.
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Bei der Schneeräumeinrichtung handelt es sich beispielsweise um einen sogenannten Schneepflug, welcher zumindest mittelbar an einem Rahmen des als Nutzfahrzeug ausgebildeten Schneeräumfahrzeugs gehalten ist. Bei einer Vorwärtsfahrt schiebt das Schneeräumfahrzeug den Schneepflug vor sich her, um dadurch den Schnee von der Verkehrsfläche zu schieben. Um den Schnee bedarfsgerecht seitlich von der Verkehrsfläche und um das Schneeräumfahrzeug herumschieben zu können, ist der Schneepflug üblicherweise bewegbar an dem Rahmen gehalten, sodass ein Winkel, den der Schneepflug mit dem Rahmen einschließt, bedarfsgerecht eingestellt werden kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Schneeräumfahrzeug als Schneeräumeinrichtung eine Schneefräse umfassen, mittels welcher auch besonders dichter und schwerer Schnee effizient von der Verkehrsfläche entfernt werden kann. Das Beseitigen von Schnee auf Verkehrsflächen ist üblicherweise besonders kostenaufwendig.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Schneeräumfahrzeug sowie ein Verfahren zu schaffen, mittels welchem Verkehrsflächen auf besonders kostengünstige Weise von Schnee befreit werden können. Diese Aufgabe wird durch ein Schneeräumfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Schneeräumfahrzeug der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, mittels welchem Verkehrsflächen, insbesondere Vorfelder von Flughäfen, auf besonders kostengünstige Weise von Schnee befreit werden können, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Schneeräumfahrzeug mittels einer Recheneinrichtung des Schneeräumfahrzeugs in einem autonomen Betriebszustand betreibbar ist, in welchem das Schneeräumfahrzeug unter Beseitigen des Schnees autonom einem vorausfahrenden Führungsfahrzeug mit einem vorgebbaren Seitenversatz zum Führungsfahrzeug folgt.
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Mittels des erfindungsgemäßen Schneeräumfahrzeugs ist es somit möglich, die Beseitigung von Schnee, insbesondere die Vorfeldschneeräumung, zu automatisieren und somit besonders zeit- und kostengünstig durchführen zu lassen. Durch das als autonom fahrendes Fahrzeug ausgebildete Schneeräumfahrzeug ist es möglich, Schnee von Verkehrsflächen mit nur geringen Personalkosten beseitigen zu können. Da das Schneeräumfahrzeug als autonomes Fahrzeug ausgebildet ist, kann der Schnee mittels des Schneeräumfahrzeugs geräumt werden, ohne dass eine menschliche Person Einfluss auf das Schneeräumfahrzeug nehmen müsste oder ein solcher Einfluss kann besonders gering gehalten werden. Insbesondere ist es möglich, eine Besetzung des Schneeräumfahrzeugs mit einer Person zu vermeiden, sodass die Personalkosten zum Beseitigen des Schnees besonders gering gehalten werden können. Das erfindungsgemäße Schneeräumfahrzeug ermöglicht somit die Realisierung eines besonders effizienten Einsatzes eines bestehenden Fuhrparks und/oder die Reduzierung von Fuhrparks durch Effizienzsteigerungen.
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Beispielsweise ist es möglich, eine Kolonne von Schneeräumfahrzeugen zu bilden, welche autonom einander folgen, wobei die autonomen Schneeräumfahrzeuge insgesamt dem Führungsfahrzeug folgen, das beispielsweise von einem menschlichen Fahrer bewegt wird. Dadurch ist es beispielsweise möglich, eine Mehrzahl von Schneeräumfahrzeugen zum Beseitigen von Schnee zu nutzen und dabei lediglich einen menschlichen Fahrer zum Fahren des Führungsfahrzeugs einzusetzen.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das Schneeräumfahrzeug in dem autonomen Betriebszustand dem Führungsfahrzeug in einem vorgebbaren Abstand zu diesem folgt. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass das Schneeräumfahrzeug in dem autonomen Betriebszustand, welcher auch als autonomer Modus bezeichnet wird, abstandsgeregelt mit dem vorgebbaren Seitenversatz dem vorausfahrenden Führungsfahrzeug unter Bildung eines Fahrzeugkonvois folgt.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Führungsfahrzeug als weiteres Schneeräumfahrzeug zum Beseitigen des Schnees ausgebildet ist und wenigstens eine weitere Schneeräumeinrichtung zum Beseitigen des Schnees aufweist, wobei die Schneeräumeinrichtung des ersten Schneeräumfahrzeugs in dem autonomen Betriebszustand in Abhängigkeit von einer Bewegung der weiteren Schneeräumeinrichtung des weiteren Schneeräumfahrzeugs autonom relativ zu einem Aufbau des ersten Schneeräumfahrzeugs bewegbar ist. Mit anderen Worten, wird beispielsweise eine Bewegung der weiteren Schneeräumeinrichtung des weiteren Schneeräumfahrzeugs durch den menschlichen Fahrer des weiteren Schneeräumfahrzeugs bewirkt, sodass sich die weitere Schneeräumeinrichtung relativ zu einem Aufbau des weiteren Schneeräumfahrzeugs bewegt, so wird dadurch auch eine entsprechende Bewegung der ersten Schneeräumeinrichtung des ersten Schneeräumfahrzeugs bewirkt, welches in dem autonomen Betriebszustand betrieben wird. Die Bewegung der Schneeräumeinrichtung erfolgt beispielsweise zumindest teilweise synchron. Durch diese Abhängigkeit der Bewegung der weiteren Schneeräumeinrichtung von der Bewegung der ersten Schneeräumeinrichtung können die Verkehrsflächen besonders effektiv vom Schnee befreit werden, da der Schnee bedarfsgerecht mittels der beispielsweise als Schneepflug ausgebildeten Schneeräumeinrichtungen abgelenkt und beispielsweise zur Seite geschoben werden kann.
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Dadurch, dass das erste Schneeräumfahrzeug dem Führungsfahrzeug mit einem seitlichen Versatz folgt, kann der Schnee auf einer besonders großen Breite von der Verkehrsfläche entfernt werden, da das erste Schneeräumfahrzeug und das beispielsweise als weiteres Schneeräumfahrzeug ausgebildete Führungsfahrzeug eine Kolonne beziehungsweise einen Konvoi mit insgesamt besonders großer Breite bilden, auf welcher der Schnee von der Verkehrsfläche geschoben werden kann. Zur Erfindung gehört auch ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 4 angegebenen Art, wobei es zur Realisierung einer besonders kostengünstigen Beseitigung von Schnee auf Verkehrsflächen, insbesondere Vorfeldern und Flughäfen, erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass das Schneeräumfahrzeug mittels einer Recheneinrichtung des Schneeräumfahrzeugs in einem autonomen Betriebszustand betrieben wird, in welchem das Schneeräumfahrzeug und der Beseitigung des Schnees autonom einem vorausfahrenden Führungsfahrzeug mit einem vorgebbaren Seitenversatz zum Führungsfahrzeug folgt. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses erfindungsgemäßen Schneeräumfahrzeugs sind aus vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen und umgekehrt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sonder auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in der einzigen Fig. eine schematische Perspektivansicht eines Schneefahrzeugs zum Beseitigen von Schnee auf Verkehrsflächen, insbesondere Vorfeldern von Flughäfen, mit wenigstens einer Schneeräumeinrichtung zum Beseitigen des Schnees, wobei das Schneeräumfahrzeug mittels einer Recheneinrichtung des Schneeräumfahrzeugs in einem autonomen Betriebszustand betreibbar ist, in welchem das Schneeräumfahrzeug unter Beseitigung des Schnees einem vorausfahrenden Führungsfahrzeug mit einem vorgebbaren Seitenversatz zum Führungsfahrzeug abstandsgeregelt folgt.
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Die einzige Fig. zeigt in einer schematischen Perspektivansicht ein Nutzfahrzeug in Form eines im Ganzen mit 10 bezeichneten Schneeräumfahrzeugs zum Beseitigen von Schnee auf Verkehrsflächen, insbesondere Vorfeldern von Flughäfen. Das Schneeräumfahrzeug 10 basiert auf einem Nutzfahrzeug und umfasst einen Rahmen 12, an welchem ein Aufbau in Form eines Fahrerhauses 14 gehalten ist. Ferner ist an dem Rahmen 12 eine Ladepritsche 16 gehalten, auf welcher ein Behältnis 18 zum Aufnehmen von Auftausalz angeordnet ist. Das Auftausalz wird üblicherweise auch als Streusalz oder Tausalz bezeichnet und besteht üblicherweise zu mindestens 94%, insbesondere 98%, aus herkömmlichem Kochsalz. Das Auftausalz wird als Winterstreu zum Schmelzen von Schnee und Eis auf Verkehrsflächen verwendet. Hierzu umfasst das Schneeräumfahrzeug 10 eine heckseitige, erste Schneeräumeinrichtung in Form eines Salzstreuers 20, mittels welchem das im Behältnis 18 aufgenommene Streusalz großflächig auf dem Schnee verteilt, das heißt ausgestreut werden kann.
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Das Schneeräumfahrzeug 10 umfasst ferner eine frontseitige, zweite Schneeräumeinrichtung in Form eines Schneepflugs 22, welcher bewegbar an dem Rahmen 12 gehalten und um eine in Fahrzeughochrichtung verlaufende Schwenkachse relativ zu dem Fahrerhaus 14 und dem Rahmen 12 verschwenkbar ist. Dadurch kann ein Winkel, den der Schneepflug 22 mit der Fahrzeuglängsrichtung einschließt, bedarfsgerecht eingestellt werden, sodass der Schnee mittels des Schneeräumfahrzeugs 10 seitlich von der Verkehrsfläche und insbesondere um das Schneeräumfahrzeug 10 herum geschoben werden kann. Während einer Vorwärtsfahrt schiebt das Schneeräumfahrzeug 10 den Schneepflug 22 vor sich her, wodurch der Schnee von der Verkehrsfläche geschoben wird. Es ist denkbar, den Schneepflug 22 mit zusätzlichem Räumzubehör auszustatten, das das ausfahrbar ist, um so die pro Schneeräumfahrzeug 10 individuell verfügbare Schieberbreite zu vergrößern.
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Um nun Verkehrsflächen auf besonders kostengünstige Weise von Schnee befreien zu können, ist das Schneeräumfahrzeug 10 mittels einer Recheneinrichtung des Schneeräumfahrzeugs 10 in einem autonomen Betriebszustand betreibbar, in welchem das Schneeräumfahrzeug 10 unter Beseitigen des Schnees von der Verkehrsfläche autonom einem vorausfahrenden, in der Fig. nicht dargestellten Führungsfahrzeug mit einem vorgebbaren Seitenversatz zum Führungsfahrzeug abstandsgeregelt folgt. Dies bedeutet, dass das Schneeräumfahrzeug 10 in dem autonomen Betriebszustand dem Führungsfahrzeug in einem vorgebbaren Abstand zu diesem folgt. Das Führungsfahrzeug ist dabei bemannt. Dies bedeutet, dass das Führungsfahrzeug mit einem menschlichen Fahrer besetzt ist, wobei der Fahrer das Führungsfahrzeug bewegt, das heißt fährt. Im autonomen Betriebszustand folgt das Schneeräumfahrzeug 10 dem Führungsfahrzeug, ohne dass hierbei ein Zutun einer menschlichen Person erforderlich ist. Mit anderen Worten bilden das Führungsfahrzeug und Schneeräumfahrzeug 10 eine Kolonne oder einen Konvoi, in welchem das Schneeräumfahrzeug 10 dem Führungsfahrzeug ohne dass ein menschlicher Fahrer die Fahrt des Schneeräumfahrzeugs 10 beeinflusst folgt.
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Dadurch können Verkehrsflächen mit besonders geringen Personalkosten von Schnee befreit werden, da lediglich das Führungsfahrzeug von einem menschlichen Fahrer gefahren wird. Zum Fahren des Schneeräumfahrzeugs 10 ist kein menschlicher Fahrer erforderlich, da sich das Schneeräumfahrzeug 10 autonom fortbewegt und dem Führungsfahrzeug folgt. Vorzugsweise ist das Führungsfahrzeug ein weiteres Schneeräumfahrzeug mit einem weiteren Schneepflug. Dadurch, dass die Schneeräumfahrzeuge seitlich zueinander versetzt vorwärts fahren, können jeweilige Verkehrsflächen auf einer besonders großen Breite von dem Schnee befreit werden, sodass die Verkehrsfläche besonders zeit- und kostengünstig von dem Schnee befreit werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schneeräumfahrzeug
- 12
- Rahmen
- 14
- Fahrerhaus
- 16
- Ladepritsche
- 18
- Behältnis
- 20
- Salzstreuer
- 22
- Schneepflug