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Die Erfindung betrifft ein System zur Einbringung von Duftstoffen in den Innenraum eines Fahrzeugs über das Entlüftungssystem mit einer Kombination aus einer Duftkartusche und einem Luftfilter, wobei die Duftkartusche wenigstens eine Lufteintrittsöffnung und wenigstens eine Luftaustrittsöffnung aufweist sowie wenigstens einen Raum mit einem den Duftstoff abgebenden Substrat, wobei die Duftkartusche am Luftfilter verankert ist und in aktiviertem Zustand von Luft durchströmt wird.
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Das „Beduften” von Fahrzeugen ist insbesondere bei zum Wiederverkauf stehenden Gebrauchtwagen allgemein üblich. In der Regel wird hierzu ein Spray eingesetzt, dass dem Interessenten und Käufer bei der Besichtigung des Fahrzeugs und in den ersten Tagen bzw. Wochen einen frisch und neuwertig riechenden Innenraum präsentiert. Zum gleichen Zweck sind auch Belüftungseinrichtungen bekannt geworden, mit deren Hilfe ein Duftstoff in den Innenraum eines Fahrzeugs abgegeben werden kann. Beispielsweise sei auf die
DE 10 2004 017 467 A1 und die
DE 102 49 305 A1 hingewiesen.
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Die bekannten Belüftungseinrichtungen sind in erster Linie für die Auffrischung von Gebrauchtwagen bestimmt. Neuwagen haben herstellungs- und ausstattungsbedingt einen „frischen” Duft, der sich über eine gewisse Zeit hält. Es gibt jedoch Überlegungen, auch Neuwagen mit einem Beduftungssystem auszustatten, einmal, um in den Innenraum hinein getragenen oder von außen über das Lüftungssystem eindringenden Gerüchen entgegen zu wirken, zum anderen aber auch, um im Rahmen einer „Corporate Identity” dem Fahrzeug einen charakteristischen, für den Hersteller oder (bei Mietwagenfirmen) Betreiber charakteristischen Duft zu verleihen.
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Diese bekannten Beduftungssysteme sind entweder aufwendig oder werden unabhängig vom Belüftungssystem aktiv. In einem Fall sind sie kostenträchtig, im anderen Fall wenig steuerbar und schnell erschöpft, weil sich die Abgabe des Duftstoffs nicht unterbrechen lässt.
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Aus der
WO 2014/053 539 A1 ist ein Beduftungssystem bekannt, bei dem die Duftstoffabgabe gesteuert erfolgt. Hierzu ist die Duftkartusche mit einem über einen Elektromotor steuerbaren Schiebersystem ausgestattet, dass vom Fahrer/Beifahrer des Fahrzeugs nach Wunsch geöffnet bzw. eingestellt werden kann. Nachteilig bei dieser Lösung ist allerdings die Anordnung der Duftkartusche im Belüftungssystem. Da in modernen Fahrzeugen Belüftungssysteme mit der Klimatechnik verbunden sind, sind diese wechselnden Feuchtigkeitsbedingungen ausgesetzt. Dies hat bei elektrischen Einbauten eine erhöhte Störanfälligkeit zur Folge. Metallteile unterliegen zudem einer erhöhten Korrosion. Der Ausfall des Systems aufgrund elektrischer Störungen oder Korrosionserscheinungen beweglicher Teile ist dadurch nicht auszuschließen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Beduftungssystem bereit zu stellen, dass einfach und kostengünstig Duftstoffe über das Lüftungssystem in den Innenraum eines Fahrzeugs abgeben kann, nur aktiv ist, wenn das Fahrzeug in Gebrauch ist bzw. dies vom Fahrer gewünscht ist, dazu wenig störanfällig ist und im Rahmen normaler Wartungsintervalle erneuert werden kann.
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Diese Aufgabe wird mit einem System der eingangs genannter Art gelöst, das einen Ballon im Bereich der Lufteintritts- und/oder Luftaustrittsöffnungen, eine Pumpe zur Regulierung des Drucks im Ballon und eine Schlauchverbindung von der Pumpe zum Ballon aufweist, wobei die Duftkartusche über den Ballon aktiviert werden kann.
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Das erfindungsgemäße System kann in praktisch allen Fahrzeugen eingesetzt werden, die über ein Lüftungssystem und einen Luftfilter für das Lüftungssystem verfügen. Vorteilhaft ist dabei, dass die Abgabe des Duftstoffs individuell geregelt werden kann. So ist es möglich, bei ruhendem Fahrzeug die Duftstoffabgabe komplett zu unterbinden und bei Benutzung des Fahrzeugs auf die individuellen Wünsche der Insassen abzustellen. Die Kombination der Duftkartusche mit dem Lüftungssystem stellt sicher, dass die in der Duftkartusche enthaltenen Duftstoffe mit der Frischluft in den Innenraum des Fahrzeuges gelangen.
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Unter Fahrzeug werden geschlossene Fahrzeuge wie Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Autobusse, aber auch Züge und Straßenbahnen verstanden, also Fahrzeuge, die über ein Lüftungssystem verfügen.
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Die erfindungsgemäße Duftkartusche weist wenigstens eine Lufteintrittsöffnung und wenigstens eine Luftaustrittsöffnung sowie wenigstens einen Raum, der das den Duftstoff abgebende Substrat enthält. Als Substrat wird vorzugsweise ein Feststoff verwandt, beispielsweise in Form eines porösen Granulats oder Festkörpers, der an die Größe des den Duftstoff aufnehmenden Raums angepasst ist. Solche mit Duftstoffen beladenen Feststoffe sind kommerziell erhältlich.
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Im erfindungsgemäßen System ist die Duftkartusche fest am Luftfilter des Lüftungssystems verankert. Hierdurch ist sicher gestellt, dass sich zwischen der Duftkartusche und dem Lüftungsfilter keine Ablagerungen bilden. Ist die Duftkartusche dem Luftfilter nachgeschaltet, was die bevorzugte Anordnung ist, tritt die gefilterte Luft unmittelbar in die Duftkartusche ein und nimmt dort den Duftstoff auf.
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Das erfindungsgemäße System weist im jedem Fall eine mit dem Luftfilter verbundene Duftkartusche auf. Ein Luftfilter kann aber auch über mehrere Duftkartuschen überfügen. Die Zahl der Duftkartuschen bzw. die Größe der Duftkartuschen hängt in jedem Fall von der gewünschten Intensität des jeweils verströmten Dufts ab. Bei Anordnung von zwei oder mehr Duftkartuschen am Filter können diese mit verschiedenen Duftstoffen beladen sein und individuell ansteuerbar sein.
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Die feste Verankerung der Duftkartusche mit dem Luftfilter erlaubt zum einen den gleichzeitigen und einfachen Austausch von Luftfilter und Duftkartusche bei beispielsweise einer Inspektion des Fahrzeugs, verhindert aber zum anderen, dass die Duftkartusche im Klimakasten umher rutscht, in Lüftungskanäle abdriftet oder in eine Position gerät, wo sie nicht mehr vom Luftstrom durchströmt wird. Diese Verankerung kann beispielsweise durch Steckverbinder erfolgen etwa durch Stege, gegebenenfalls mit Widerhaken, mit denen die Kartusche am Filterelement festgesteckt wird.
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Es versteht sich, dass die Duftkartusche nur einen kleinen Teil des Filters abdeckt. Zum Beduften eines Fahrzeugs ist nur eine beschränkte Menge Duftstoff notwendig. Hierzu reicht es beispielsweise aus, dass in einem Faltenfilter herkömmlicher Bauart eine der Filterfalten mit einer solchen Duftkartusche ausgestattet wird. Faltenfilter sind in Kraftfahrzeugen üblich und stellen eine bevorzugte Filterform für erfindungsgemäße Zwecke dar. In einem Faltenfilter lassen sich auch problemlos mehrere Duftkartuschen anordnen.
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Für die Anordnung in einer Filterfalte hat die Duftkartusche vorzugsweise eine Schiffchenform, d. h. ist im Querschnitt im Wesentlichen dreieckig ausgebildet. Der Lufteintritt befindet sich dabei an den beiden den Filterflächen zugewandten Seiten, der Luftaustritt auf der freien Seite der Kartusche. Die Kartusche weist in der Regel mehrere Lufteintrittsöffnungen und mehrere Luftaustrittsöffnungen auf, vorzugsweise in Form von Schlitzen, die insbesondere im mittleren Segment der Duftkartusche angeordnet sind.
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Durch die formschlüssige Verbindung mit dem Faltenfilter können sich die beiden Schenkel einer Filterfalte an die Duftkartusche anschmiegen. Der Luftstrom, der gefiltert aus dem Filter austritt, kann über die gesamte Kontaktfläche in die dahinter liegenden Öffnungen in die Duftkartusche eintreten, sich dort mit Duftstoff beladen und mit dem Duftstoff beladen aus der Kartusche wieder austreten. Auf diese Art und Weise entsteht eine Art Zwangsführung des Luftstroms durch die Duftkartusche.
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Erfindungsgemäß ist die Duftkartusche so ausgestattet, dass der Luftdurchtritt gesteuert erfolgt. Insbesondere soll durch den gesteuerten Luftdurchtritt eine Aktivierung der Duftkartusche dann erfolgen, wenn das Fahrzeug in Gebrauch ist. Hierzu ist in der Duftkartusche im Bereich der Lufteintritts- und/oder Luftaustrittsöffnungen ein Ballon angeordnet. Das System weist des Weiteren eine Pumpe zur Bereitstellung von Druckluft oder Vakuum für den Ballon auf, die über eine Schlauchverbindung mit dem Ballon verbunden ist. Die Duftkartusche ist beispielsweise bei drucklosem Ballon in ihrem aktivierten Zustand, d. h. die Luft kann unbeschränkt eindringen und wieder austreten. Bei unter Druck expandiertem Ballon kommt die Ballonoberfläche in Kontakt mit den Bereichen der Duftkartusche, die die Lufteintritts- und/oder Luftaustrittsöffnungen aufweist, so dass der Luftdurchtritt blockiert ist. Vorzugsweise verschließt der Ballon in expandiertem Zustand sowohl die Lufteintrittsöffnungen als auch die Luftaustrittsöffnungen. Dies stellt sicher, dass das mit Duftstoff beladene Substrat sich nicht vorzeitig erschöpft.
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Erfindungsgemäß wird unter „Pumpe” sowohl eine Vakuumpumpe verstanden, die im Ballon einen Unterdruck erzeugt, als auch eine Druck erzeugende Pumpe (Kompressor), die den Ballon „aufbläst”. Im ersten Fall wird der Ballon von der Kartuschenwandung weggezogen, im zweiten Fall gegen die Wandung gepresst. Ein Kompressor ist bevorzugt, da über den Expansionsdruck des Ballons die Lufteintritts- und/oder -austrittsöffnungen sehr zuverlässig verschlossen werden können. Im Weiteren wird die Erfindung anhand der Kompressor/Druckluft-Variante beschrieben.
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Zweckmäßiger Weise ist der Ballon so gestaltet, dass er im expandierten Zustand an die Innenkonturen der Duftkartusche im Bereich der Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen angepasst ist.
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Der Eingangsstutzen oder Hals des Ballons ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er dichtend in eine Einlassöffnung der Kartusche eingepasst ist. Zweckmäßiger Weise ist der Ballon in diesem Bereich verstärkt. Die Verstärkung verbessert die Dichtigkeit zwischen der Einlassöffnung der Kartusche einerseits und dem in die Kartusche hinein führenden Schlauch für die Druckluft. Die Einlassöffnung der Kartusche befindet sich vorzugsweise an der Luftaustrittsseite der Kartusche.
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Es kann weiterhin sinnvoll sein im Schlauch der Schlauchverbindung von Kompressor zur Duftkartusche eine Ventilanordnung vorzusehen, mit der der einmal aufgebaute Druck im expandierten Ballon aufrecht erhalten werden kann. Auf diese Art und Weise ist es möglich, die Duftkartusche zu deaktivieren und über längere Zeit deaktiviert zu halten, beispielsweise für den Fall, dass das Fahrzeug über längere Zeit nicht benutzt werden soll.
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Der expandierbare Ballon ist in der Duftkartusche vorzugsweise im mittleren Segment angeordnet, etwa im mittleren Drittel. Die beiden seitlichen Drittel bilden dann separate Räume aus, die der Aufnahme des mit Duftstoff beladenen Substrats dienen.
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Zweckmäßiger Weise kann die Expansion des Ballons gesteuert werden, um damit den Luftdurchtritt durch die Kartusche auf einen gewünschten Wert einzustellen. Dies erfolgt am Besten durch eine intermittierende Druckbeaufschlagung, die den Ballon abwechselnd expandieren und schrumpfen lässt. Damit kann die Abgabe des Duftstoffs an die Frischluft auf den von den Insassen des Fahrzeugs gewünschten Wert eingestellt werden.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Duftkartusche für das oben beschriebene System zur Einbringung von Duftstoffen in den Innenraum von Kraftfahrzeugen, die dazu bestimmt ist, mit dem Luftfilter des Lüftungssystems verbunden zu werden. Die Duftkartusche weist dazu wenigstens eine Lufteintrittsöffnung (3), wenigstens eine Luftaustrittsöffnung (4) und wenigstens einen Raum (17) der ein einen Duftstoff abgebendes Substrat enthält, auf. Die Duftkartusche weist ferner einen innen liegenden Ballon auf, der geeignet ist, die Lufteintritts- (3) und/oder Luftaustrittsöffnungen (4) in expandiertem Zustand zu verschließen. Die Duftkartusche weist ferner eine Einlassöffnung für einen Schlauch auf, in die der Eingangsstutzen des expandierbaren Ballons eingepasst ist.
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Die Duftkartusche hat vorzugsweise die oben beschriebene Schiffchenform, die es erlaubt, sie in die Falten eines Faltenfilters einzupassen. Dazu weist sie insbesondere Steckverbinder auf, mit denen die Festlegung am Faltenfilter erfolgt.
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Die Duftkartusche ist als Austauschteil gestaltet, das beispielsweise bei einer Inspektion des Fahrzeugs eine verbrauchte Duftkartusche ersetzt. Die Einlassöffnung in der Kartusche erlaubt die problemlose Verbindung einer Austauschkartusche mit dem Schlauch des Kompressors. Für Transport- und Lagerzwecke ist es zweckmäßig, eine solche Duftkartusche in versiegelter Form vorzusehen, d. h. eingeschweißt in eine Folienverpackung oder versiegelt mit einer Klebefolie im Bereich der Luftöffnungen.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch die Kombination aus einen Luftfilter und einer mit Duftstoff beladenen Luftkartusche, wobei der Luftfilter vorzugsweise ein Faltenfilter ist.
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Die Erfindung wird durch die Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Faltenfilter und seine Duftkartusche für die konstante Dosierung von Duftstoffen als Prinzip-Skizze;
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2 eine erfindungsgemäße Duftkartusche mit ihren Einzelteilen;
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3 eine erfindungsgemäße Duftkartusche im Schnitt und
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4 eine erfindungsgemäße Duftkartusche als Gesamtdarstellung.
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1 zeigt eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen Systems mit einem herkömmlichen Faltenfilter (1) und einer Duftkartusche (2). Der Faltenfilter (1) besteht aus einem herkömmlichen Filtermaterial, das geeignet ist, Staub, Ruß, Pollen und andere unerwünschte Partikel aufzufangen. In der Regel besteht das Filterelement aus einem Faservlies, das in entsprechende Falten gelegt wird und in dem entsprechenden Einschub im Klimakasten eines Fahrzeuges eingepasst wird.
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Die Duftkartusche (2) ist äußerlich an die Form des Faltenfilters angepasst, dergestalt, dass sie von ihren Konturen formschlüssig mit den Lufteingangsseiten an den Falten des Filters anliegt. Die Lufteingangsseiten zeigen Öffnungen (3), durch die gefilterte Luft in die Kartusche eintreten kann. Drei Steckverbinder (5) werden durch das Filtervlies durchgesteckt und halten die Duftkartusche in Position. Im Inneren der Duftkartusche (2) befindet sich das mit Duftstoff beladene Substrat, vorzugsweisein Form eines porösen polymeren Festkörpers, der mit Duftstoff beladen ist. An der freien Seite befinden sich Luftaustrittsöffnungen (4), durch die die mit Duftstoff beladene gefilterte Luft austritt.
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Die Duftkartusche (2) weist an ihrer freien Seite einen Einlass auf, durch den ein darin angeordneter Ballon über eine Leitung mit Druckluft versorgt werden kann. Die Druckluft wird über einen kleinen Kompressor geliefert, der außerhalb des Klimabereichs der Lüftung angeordnet ist.
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2 zeigt die Einzelteile einer erfindungsgemäßen Duftkartusche, wie sie zusammen mit einem Faltenfilter, der Zuleitung und dem Kompressor (beziehungsweise einer Pumpe) erfindungsgemäß zum Einsatz kommt.
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Die Duftkartusche selbst hat in etwa einen dreieckigen Querschnitt, sodass sie in ihrer Längserstreckung ohne weiteres in die Falte eines Faltenfilters (1) eingepasst werden kann.
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Die Kartusche selbst hat in etwa die Form eines Boots mit einem länglichen Körper (12), der zwei Seitenflächen aufweist, die an einer Längsseite und an den beiden Enden miteinander verbunden sind. Ein „Deckel” (13) schließt den von dem Körper (12) gebildeten Hohlraum ab.
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Die beiden Seitenwände des bootförmigen Körpers (12) zeigen jeweils eine durch Rücksprünge gebildet Eintiefung (10), die sich beide gegenüber liegen und der Arretierung eines innenliegenden Ballons dienen. Die Seitenwände weisen ferner schlitzförmige Öffnungen (3) auf beiden Seiten auf, durch die aus dem Faltenfilter austretende Luft in den Kartuschenkörper (12) eintreten kann. Im Kartuschenkörper (12) angeordnete Stege (14) dienen der Abgrenzung des Raums für die Aufnahme des Ballons (16) und führen zu einer Dreiteilung des Kartuschenraums in zwei seitliche Segmente oder Räume (17) und ein mittleres zentrales Segment für die Aufnahme des Ballons (16). In die seitlichen Räume (17) wird der duftstoffhaltige Festkörper (18) aufgenommen, der in etwa eine Passform für den Raum (17) aufweist.
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Sowohl die Festkörper (18) mit dem Duftstoff als auch der Ballon (16) sind separat dargestellt. Sie sind so dimensioniert, dass sie den für Ihre Aufnahme zur Verfügung stehenden Raum wesentlich ausfüllen. Dies gilt allerdings für den Ballon (16) nur in seiner expandierten Form.
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Der Ballon (16) ist aus einem elastischen Material gefertigt und kann sich unter der Einwirkung von Druckluft ausdehnen und eng an die Wandungen des Kartuschenkörpers (12) anlehnen. In diesem Zustand sind sämtliche im Bereich des Verschlusselements (16) liegenden Öffnungen in der Kartusche verschlossen. Im drucklosen Zustand (oder unter dem Einfluss eines Vakuums) zieht sich der Ballon zusammen und gibt die Öffnungen (3) und (4) für den Luftdurchtritt frei. Der Ballon kann aus mehreren Elementen bestehen, die durch Verkleben oder Verschweißen miteinander verbunden sind.
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Der Ballon folgt im Wesentlichen den Konturen des mittleren Segments der Duftkartusche. Er hat einen im Wesentlichen dreieckigen Querschnitt und auf beiden Seiten eine Eintiefung (19), die mit den Eintiefungen (10) des Kartuschenkörpers (12) korrespondieren. Der Anschluss an den Kompressor (oder die Pumpe) erfolgt über den Stutzen (15), der durch eine entsprechende Öffnung (7) im Deckel (13) des Kartuschenkörpers geführt ist. Der Stutzen (15) weist eine verdickte Wandung auf, die der Ausbildung einer Dichtung gegen die Durchführung (7) dient. Die Dichtung wird dadurch weiter verbessert, dass sich der Eingangsstutzen (15) zu einem Flansch (8) aufweitet, der auf dem Rand der Eintrittsöffnung (7) des Deckels (13) aufliegt.
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Der Deckel (13) des Kartuschenkörpers (12) weist im Wesentlichen die Konturen auf, die zur vollständigen Abdeckung und Abdichtung des Kartuschenkörpers (12) erforderlich sind. Im mittleren Bereich spiegeln sich die Eintiefungen (10) des bootförmigen Kartuschenkörpers wieder. Zentral ist die Eintrittsöffnung (7) angeordnet, durch die der Eingangsstutzen (15) des Ballons (16) geführt ist. Um die Eintrittsöffnung (8) angeordnete Schlitze (4) dienen als Luftaustritt für die mit Duftstoff beladene Frischluft.
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Alle Eintritts- (3) und Austrittsöffnungen der Kartusche befinden sich im mittleren Segment und können daher vom Ballon (16) simultan verschlossen werden.
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Zu der Duftkartusche (2) gehört ferner ein Anschlusselement (9), der in den Eingangsstutzen (15) des Ballons (16) eingeführt wird. Ein Stabilisierungselement (10) erleichtert die Handhabung, umlaufende Wülste (11) an beiden Enden des Elements (9) dienen der Festlegung am Ballon (16) und des Schlauchs der Druck- oder Vakuumleitung. Der Schlauch kann aber auch in den Eingangstutzen des Ballons eingeklebt werden.
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3 zeigt einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Duftkartusche (2) mit dem bootförmigen Körper (12), dem Deckelelement (13) und zwei eingesetzten Duftkörpern (18) zu beiden Seiten des Ballons (16). Der Ballon (16) füllt das zentrale Segment der Duftkartusche (2) aus und lässt zu beiden Enden zwei Räume (17) frei, die mit den jeweiligen Duftkörpern (18) befüllt sind. Die seitlichen Lufteintrittsöffnungen (3) sind nicht dargestellt, die Luftaustrittsöffnungen (4) befinden sich im Deckel (13).
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Der Ballon (16) ist hier in expandiertem Zustand dargestellt, d. h. er schmiegt sich eng an die Innenwände des Kartuschenkörpers an und verschließt die Lufteintrittsöffnung (3) und Luftaustrittsöffnung (4). Geeignete Materialien für den Ballon sind übliche Gummimischungen und Kunststoffe.
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Der Ballon ist zweckmäßiger Weise so vorgeformt, dass es in expandiertem Zustand die Innenkonturen des mittleren Segments des Kartuschenkörpers optimal ausfüllt. Die Befüllung bzw. Entleerung erfolgt durch den Hals oder Eingangsstutzen (15), der durch eine zentrale Öffnung (7) im Deckel (13) der Duftkartusche (2) geführt ist. Zweckmäßiger Weise erweitert sich der Hals (15) außerhalb des Deckels (13) zu einem Flansch (8). Im Bereich des Eingangsstutzens (15) ist der Ballon zweckmäßiger Weise verdickt; dies führt zu einer besseren Dichtwirkung gegen das an dieser Stelle eingeführte Anschlusselement (9). Das Anschlusselement (9) selbst weist im dargestellten Fall umlaufende Wülste (11) an den beiden rohrförmigen Enden auf, die zum einen dem Halt im Ballon (16) dienen und zum anderen dem Halt eines angeschlossenen Schlauchs zum Kompressor (oder zur Pumpe). Ein Stabilisierungselement (10) dient der Fixierung des Anschlusselements (9) in der zentralen Position in der Durchtrittsöffnung (7) durch den Deckel (13).
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4 zeigt eine erfindungsgemäße Duftkartusche in zusammengebautem Zustand mit auf dem Kartuschenkörper (12) aufgesetzten Deckel (13), den Eintrittsluftschlitzen (3) in der seitlichen Wandung, den Austrittsluftschlitzen (4) im zentralen Bereich des Deckels (13) sowie dem aus dem Ballon herausragenden Anschlusselement (9) in zentraler Position.
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Das erfindungsgemäße Beduftungssystem hat eine ganze Reihe von Vorteilen. So entsteht kein Verschleiß durch Reibung beweglicher Teile; das einzig bewegliche Teil ist der Ballon, der aufgrund seiner elastischen Eigenschaften die notwendige Lebensdauer mit sich bringt. Des Weiteren sind sämtliche empfindlichen Elemente dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit entzogen. Korrosion durch Feuchtigkeit ist damit ausgeschlossen. Dies gilt insbesondere für elektrische und elektronische Elemente, die – im Falle einer Vakuumpumpe wie eines Kompressors – außerhalb des Klimakastens angeordnet sind. Eine elektrische Störung ist damit unwahrscheinlich.
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Die Verwendung eines Ballons, insbesondere in Verbindung mit einem Kompressor und der Beaufschlagung mit Druck, führt zu einer dichten Versiegelung sowohl der Durchbrüche als auch des Ballonhalses gegen den Kartuschendeckel. Die Anordnung gestattet es, eine große Menge an Duftstoff in der Kartusche unterzubringen, da dort neben dem Verschlusselement kein weiteres Funktionselement untergebracht werden muss. Der Ballon passt sich außerdem der Kontur der Kartusche immer exakt an.
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Die erfindungsgemäße Duftkartusche kann ohne weiteres mit dem Filter verbunden werden und mit dem Filter ausgetauscht werden. Der alte Filter wird heraus genommen, der neue Filter mit der neuen Kartusche eingeschoben und mit dem Schlauch des Kompressors oder der Pumpe verbunden. Kompressor und Pumpe können dabei der Lebensdauer des Klimabaukastens entsprechen, aber auch separat vom Filter mit der Kartusche ausgetauscht werden.
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Insgesamt ist es sinnvoll, einen Filter mit zwei Kartuschen zu versehen, die getrennt voneinander steuerbar sind. Die Kartuschen können dabei mit unterschiedlichen Duftstoffen beladen sein.
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Durch intermittierende Druckbeaufschlagung des Ballons ist es ohne Weiteres möglich, die Duftintensität beziehungsweise -abgabe so zu steuern, wie es die Insassen des Fahrzeugs wünschen. Ggf. können über den Grad der Befüllung des Ballons Teile der Lufteintritts- und -austrittsöffnungen verschlossen bzw. freigegeben werden, so dass auch auf diese Weise der Luftdurchtritt begrenzt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004017467 A1 [0002]
- DE 10249305 A1 [0002]
- WO 2014/053539 A1 [0005]