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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einkaufen von Ware, bei dem eine Warenabgabeeinrichtung, eine Bezahleinrichtung und für jeden Kunden ein zum Transport von Ware und anschließender Rückgabe an eine Rückgabestelle bestimmtes Transportmittel vorliegt, wobei jedes Transportmittel ein drahtlos ansteuerbares Erkennungsmittel aufweist und zur Aufnahme eines mobilen Kommunikationsgerätes geeignet ist.
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Durch die Dokumente
DE 296 12 195 U1 ,
DE 198 54 712 A1 und
EP 0 893 325 A1 wird man über Verfahren der eben beschriebenen Art sowie über dazu geeignete Einrichtungen informiert. Die Warenabgabeeinrichtung ist üblicherweise ein Selbstbedienungsgeschäft. Auch Duty-free-Bereiche an Flughäfen oder eine Shopping Mall sind Beispiele für bekannte Warenabgabeeinrichtungen. Die Bezahleinrichtung wird durch wenigstens eine Kasse gebildet, an der die eingekaufte Ware abgerechnet und bezahlt wird. Die Transportmittel werden in der Regel durch Einkaufswagen oder Einkaufskörbe gebildet, an einer Rückgabestelle für die Kunden bereitgehalten und nach erfolgtem Einkauf wieder an der Rückgabestelle abgegeben. Dabei ist bekannt, dass für das Bereitstellen oder Leihen der Transportmittel oftmals ein Pfand verlangt wird, das nach erfolgter Rückgabe eines Transportmittels wieder zurückerstattet wird. Aus den genannten Dokumenten ist ersichtlich, dass die Transportmittel mit einer Abstelleinrichtung zur Aufnahme eines mobilen Kommunikationsgerätes ausgestattet sind, wobei das mobile Kommunikationsgerät als so genannter „Handscanner” ausgebildet ist, der es dem Kunden erlaubt, die Preise der eingekauften Ware selbst zu erfassen, um so den Abrechnungs- und Bezahlvorgang an einer als Kasse gestalteten Bezahleinrichtung zu beschleunigen. Trotz der erzielten Beschleunigung der Abrechnungs- und Bezahlvorgänge ist der Aufwand, den sowohl Anbieter als auch Kunden betreiben müssen, dennoch erheblich und zwar sowohl in Form der erforderlichen Tätigkeiten als auch in Form der benötigten Einrichtungen. Man denke nur an die Vielzahl der in großen Selbstbedienungsgeschäften befindlichen Kassen. In den genannten Dokumenten finden sich keine Hinweise, wie z. B. ein auf Pfandbasis durchgeführtes Ausleihen der Transportmittel für die Kunden zu vereinfachen oder für die Kunden attraktiver zu gestalten wäre.
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Hier versucht das Dokument
DE 10 2013 101 022 B3 anzusetzen und verweist auf eine Ausgabestation für trag- oder fahrbare Warenbehälter. Das Dokument beschreibt ein Belohnungssystem, das eine umfassende Erfassung eines individuellen Kundenverhaltens und eine davon wiederum individuell abhängige Belohnung erlaubt, wobei das Belohnungssystem für den Kunden eines Selbstbedienungsgeschäftes sicher und bequem handhabbar und zudem einfach und kostengünstig realisierbar sein soll. Dabei wird vorgeschlagen, die Warenbehälter mit jeweils einer Behälterkennung auszustatten, wobei die Warenbehälter unter Eingeben einer jeweils individuellen Nutzerkennung eines Nutzers der Ausgabestation entnehmbar sind. Bei diesem Vorgang wird eine Zuordnung von Behälter- und Nutzerkennung vorgenommen mit dem Ziel, Bonus- und Pfandwerte den Nutzern der Warenbehälter zukommen zu lassen. Im genannten Dokument finden sich keine Hinweise, die sich mit der Vereinfachung des Ausleihens der Transportmittel und/oder mit den Abrechnungsvorgängen für die eingekaufte Ware beschäftigen würden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, dass der Aufwand, den Anbieter und Kunden betreiben müssen, um zumindest das Bereithalten und Ausleihen der Transportmittel für einen Einkaufsvorgang verwirklichen zu können, reduziert wird. Aufbauend auf die aufgefundene Lösung soll es in einem weiteren Schritt möglich sein, auch den kompletten Einkaufsvorgang durch die aufzufindenden Verfahrensschritte kostengünstig zu verwirklichen. Die aufgefundenen Verfahrensschritte sollen es zudem ermöglichen, Ladendiebstahl zumindest weitgehend zu verhindern.
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Die Lösungen der gestellten Aufgaben sind insbesondere in den Verfahrensansprüchen 1 und 2 beschrieben.
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Durch die vorgeschlagenen Verfahrensschritte ist der Kunde in vorteilhafter Weise vollständig von der Ausführung von Pfandabgabe- und Pfandrückgabevorgängen und im Optimalfall auch vollständig von einem aktiv durchzuführenden, die eingekaufte Ware betreffenden Bezahlvorgang entlastet. Alle diese Vorgänge laufen automatisch ab. Der Betreiber eines Selbstbedienungsgeschäfts spart dadurch zumindest in einem ersten Verfahrensschritt die bekannten Pfandschlösser für seine Transportmittel ein. In einem weiteren Verfahrensschritt lassen sich auch Kasseneinrichtungen zumindest reduzieren oder ganz vermeiden. Dadurch wird wertvolle Fläche für den Verkauf von Ware frei, was ebenfalls einen großen Vorteil bedeutet. Besonders vorteilhaft ist ferner, dass durch die auf Musterkennung basierende Automatisierung ein Höchstmaß an Schutz vor Inventurdifferenzen erreicht wird. Während ein Ladendieb heute noch unbeobachtet bleiben kann, ist dies durch die Erfindung nahezu unmöglich geworden, da ein Einkauf nur unter gleichzeitiger Benutzung eines Transportmittels möglich ist. Auch wird dadurch dem Verlust von Transportmitteln ebenso wirksam begegnet wie Inventurdifferenzen. Ein weiterer entscheidender Vorteil der Erfindung besteht schließlich darin, dass die vorgeschlagene Lösung den technischen Funktionszusammenhang zwischen dem als fiktive Warenannahmeeinrichtung wirkenden Transportmittel und der Bezahleinrichtung nutzt und nicht an eine Person gebunden ist. Ob also eine Einzelperson oder eine Mutter mit Kind gemeinsam einkauft, ein Transportmittel belädt, die einzukaufende Ware abrechnet und das Transportmittel wieder zur Rückgabestation bringt, ist für das Funktionieren des vorgeschlagenen Verfahrens ohne Bedeutung.
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Um das erfindungsgemäße Verfahren besser beschreiben zu können, zeigen die Zeichnungen die zur Durchführung des Verfahrens notwendigen Komponenten einer dazu geeigneten Einrichtung.
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Schematisch dargestellt zeigt
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1 eine Warenabgabeeinrichtung, eine Bezahleinrichtung und wenigstens ein Transportmittel;
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2 weitere Details der Warenabgabeeinrichtung;
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3 eine Rückgabestelle mit einem Stapelverbund von Transportmitteln;
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4 ein Transportmittel in Form eines Einkaufswagens;
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5 im Detail eine Abstelleinrichtung mit einem mobilen Kommunikationsgerät sowie
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6 die Erkennung und Identifizierung von zwei Transportmitteln.
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1 zeigt eine als Selbstbedienungsgeschäft gestaltete Einrichtung 1, mit einer Warenabgabeeinrichtung 2, mit wenigstens einer Bezahleinrichtung 3 sowie wenigstens ein Transportmittel 5 in Form eines bekannten stapelbaren Einkaufswagens. Auch von Hand bewegbare Transportwagen, Gartencenterwagen oder Baumarktwagen zählen zu solchen Einkaufswagen. Anstelle von Einkaufswagen können auch bekannte Handkörbe treten, die von Hand getragen werden und sich ebenfalls als Transportmittel 5 für Ware 13 eignen. Das wenigstens eine Transportmittel 5 trägt ein mobiles Kommunikationsgerät 20, das, beispielsweise mit einer Kreditkartenfunktion ausgestattet, als Zahlungsmittel 4 nutzbar ist und dem Kunden gehört. Es ist zwischen dem mobilen Kommunikationsgerät 20 und dem Transportmittel 5 eine erste drahtlose Datenverbindung 6 aufgebaut, siehe auch 5. Die Warenabgabeeinrichtung 2 ist im Beispiel ein durch Abgrenzungen 9 begrenzter Raum 8, der durch Ein- und Ausgänge 10, 11 zugänglich und mit Warenträgern 12 ausgestattet ist, auf denen Waren 13 angeboten werden.
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2 zeigt eine Einrichtung 1 mit einer Warenabgabeeinrichtung 2, mit einem Eingang 10 und mit einem Ausgang 11. Die Einrichtung 1 weist wenigstens eine Mustererkennungseinrichtung 15 auf, die zum Erkennen von Ware 13, also von Einkaufsgut bestimmt ist. Mustererkennungseinrichtungen 15 sind daher wahlweise an den Warenträgern 12 und/oder an beliebigen Orten im Innenbereich, wahlweise auch im Außenbereich der Warenabgabeeinrichtung 2, bevorzugt stationär angeordnet, vorgesehen. Die Funktion der Mustererkennungseinrichtungen 15 wird wesentlich verbessert durch deren Platzierung an und in unterschiedlichen Positionen im Raum 8. Im Beispiel ist im Außenbereich wenigstens eine weitere Mustererkennungseinrichtung 15 angeordnet. Der technische Aufbau sowie die Funktionsweisen der hier vorgeschlagenen Mustererkennungseinrichtungen 15 sind bekannt und beispielsweise in einer zum Stand der Technik zählenden umfangreichen. Literatur beschrieben, unter anderem in „Christopher M. Bishop, Pattern Recognition And Machine Learning", ISBN-10: 0-387-31073-8. Dabei impliziert in bekannter Weise der technische Vorgang des Erkennens von Gegenständen das Generieren von Daten, die Eigenschaften bzw. Muster des erkannten Gegenstandes derart abbilden, dass bei Vorliegen dieser Daten, auch „Muster codierende Daten” genannt, ausschließlich auf das Vorhandensein des erkannten Gegenstandes geschlossen werden kann. Dazu gehört auch die im Handel übliche Barcode-Erkennung ebenso wie die optische Erkennung eines Gegenstands im Raum.
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3 zeigt als Teil der Warenabgabeeinrichtung 2 eine Rückgabestelle 16 für Transportmittel 5 mit wenigstens einem Stapelverbund 17 von als Einkaufswagen gestalteten Transportmitteln 5. Die Rückgabestelle 16, auch unter dem Begriff „Sammelstelle” bekannt, weist wenigstens eine Mustererkennungseinrichtung 15 auf. Es kann pro Warenabgabeeinrichtung 2 mehr als eine Rückgabestelle 16 und mehr als eine Mustererkennungseinrichtung 15 pro Rückgabestelle 16 vorgesehen sein. Alternativ zu diesem Ausführungsbeispiel kann das mobile Kommunikationsgerät 20 die Funktion der Mustererkennung übernehmen, so dass auf eine Ausstattung der Rückgabestelle 16 mit separaten Mustererkennungseinrichtungen 15 verzichtet werden kann. In diesem Fall wird die Kamera und/oder ein NFC-Reader oder ein gleichwirkendes Bauteil des mobilen Kommunikationsgerätes 20 dazu verwendet, die wenigstens eine außerhalb der Rückgabestelle 16 befindliche Mustererkennungseinrichtung 15 zu unterstützen, wobei das mobile Kommunikationsgerät 20 die zweite drahtlose Datenverbindung 7 zur Kommunikation mit der wenigstens einen Mustererkennungseinrichtung 15 nutzt.
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Wahlweise kann auch das mobile Kommunikationsgerät 20 selbst mit einer Musterkennungseinrichtung 15 ausgestattet sein.
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4 zeigt ein Transportmittel 5 mit einem mobilen Kommunikationsgerät 20, das sich auf einer Abstelleinrichtung 19 des Transportmittels 5 befindet.
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5 zeigt eine Abstelleinrichtung 19, die ein mobiles Kommunikationsgerät 20 trägt. Das mobile Kommunikationsgerät 20 kann an der Abstelleinrichtung 19 abgelegt oder eingehängt oder an dieser eingesteckt sein. Die Abstelleinrichtung 19, wahlweise auch ein anderes dazu geeignetes Element des Transportmittels 5, und damit letztendlich das Transportmittel 5, weist ein Ansteuerungsmittel 21 auf, das vom mobilen Kommunikationsgerät 20 mit Hilfe der ersten drahtlosen Datenverbindung 6 fortlaufend erkannt wird. Als Ansteuerungsmittel 21 eignet sich insbesondere ein NFC-Tag, als Erkennungsmittel 22 ein im Kommunikationsgerät 20 befindlicher NFC-Reader und als Datenverbindung 6 eine über kurze Distanz mögliche Verbindung zwischen NFC-Tag und NFC-Reader. Das Ansteuerungsmittel 21, das Erkennungsmittel 22 und die erste Datenverbindung 6 bilden einen Sicherungszustand für das mobile Kommunikationsgerät 20 und zugleich ein Identifizierungsmittel, das dem Erkennen und Identifizieren des Transportmittels 5 durch die Warenabgabeeinrichtung 2 dient.
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6 vermittelt den Erkennungs- und Identifizierungsvorgang von zwei Transportmitteln 5, die sich im Innenbereich und im Außenbereich einer Warenabgabeeinrichtung 2 befinden. Das Erkennen und Identifizieren erfolgt durch eine Datenverarbeitungseinrichtung 25 der Warenabgabeeinrichtung 2. Die Datenverarbeitungseinrichtung 25 ist wahlweise zugleich auch eine Bezahleinrichtung 3, so dass bei der fortlaufenden Erkennung und Identifizierung eines Transportmittels 5 durch die Warenabgabeeinrichtung 2 zugleich auch ein Bezahlsystem zwischen dem Zahlungsmittel 4 des mobilen Kommunikationsgerätes 2 und der Bezahleinrichtung 3 aufgebaut ist. Dieser Aufbau ist durch eine zweite drahtlose Datenverbindung 7 zwischen dem Zahlungsmittel 4 und der Bezahleinrichtung 3 verwirklicht. Demnach hält das mobile Kommunikationsgerät 20 während der fortlaufenden Erkennung die zweite Datenverbindung 7 zur Bezahleinrichtung 3 aufrecht, wobei das Zahlungsmittel 4 des Kunden von der Bezahleinrichtung 3 erkannt wird. Während nach dem Stand der Technik die Warenabgabeeinrichtung 2 und die Bezahleinrichtungen 3 gegenständlich und räumlich getrennt sind, wobei die Warenabgabeeinrichtung 2 in Form von Verkaufsräumen mit darin befindlichen Transportmitteln 5 und die Bezahleinrichtung 3 als Kassenzone mit einem Zahlungsmittel 4 des Kunden vorliegen und üblich sind, verschmilzt die Erfindung die Warenabgabeeinrichtung 2 und die Bezahleinrichtung 3 und in Folge auch den Vorgang der Warenübergabe und der Bezahlung zu einer Raum und Einrichtung sparenden Einheit. Diese Einheit umfasst zweckmäßig auch die Entnahme und Rückgabe der Transportmittel 5, wobei damit die Rückgabestelle 16 zu einem Teil der Warenabgabeeinrichtung 2 wird. Durch die Integration der Entnahme und Rückgabe von Transportmitteln 5 in den Bezahlvorgang bildet die Bezahleinrichtung 3 ein Sicherungsmittel gegen unbefugtes Nutzen oder Mitnehmen von Transportmitteln 5, so dass auf bekannte Sicherungsmittel wie Pfandschlösser und/oder Antidiebstahlrollen verzichtet werden kann.
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Die Erfindung ermöglicht das aus Sicht eines Kunden nachfolgend beschriebene Verfahren, wobei weitere zweckmäßige Verfahrensschritte möglich sind. In einem ersten Schritt ordnet der Kunde sein mobiles Kommunikationsgerät 20 an der Abstelleinrichtung 19 an, die sich an dem vom Kunden ausgewählten Transportmittel 5 befindet und das der Kunde an der Rückgabestelle 19 zur Nutzung entnommen hat. Aufgrund der dabei eingenommenen und vorbestimmten Lage des mobilen Kommunikationsgerätes 20 wird zwischen dem am Transportmittel 5 befindlichen Erkennungsmittel 22 und dem mobilen Kommunikationsgerät 20 die erste drahtlose Datenverbindung 6 aufgebaut mit der Wirkung, dass das Transportmittel 5 vom mobilen Kommunikationsgerät 20 fortlaufend erkannt wird. Dieses Erkennen lässt im mobilen Kommunikationsgerät 20 eine fiktive Warenannahmeeinrichtung entstehen, die in der Praxis durch das Transportmittel 5 gebildet ist. Ein die Funktionen der fiktiven Warenannahmeeinrichtung unterstützendes Anwenderprogramm sorgt für die fortlaufende Erkennung durch das mobile Kommunikationsgerät 20. Aufgrund dieser Erkennung stellt das Anwenderprogramm die zweite drahtlose Datenverbindung 7 her, die einen Datenaustausch der fiktiven Warenannahmeeinrichtung mit der Bezahleinrichtung 3 und damit einen Datenaustausch zwischen dem Zahlungsmittel 4 des Kunden und der Bezahleinrichtung 3 aufrechterhält. Das im mobilen Kommunikationsgerät 20 integrierte oder über das mobile Kommunikationsgerät 20 erreichbare Zahlungsmittel 4 des Kunden wird bei der Entnahme eines Transportmittels 5 mit einem Pfandwert belastet, um ein Zurückgeben des Transportmittels 5 nach erfolgtem Einkauf zu veranlassen, wobei das Bilden der fiktiven Warenannahmeeinrichtung und damit das Erkennen des Erkennungsmittels 22 durch das mobile Kommunikationsgerät 20 die Aktualisierung des Geld- oder Pfandwertes mit dem Zahlungsmittel 4 bewirkt. Die Belastung des Zahlungsmittels 4 mit einem Pfandwert dient gleichzeitig der Verifikation, dass das Zahlungsmittel 4 funktionsfähig ist. In einem zweiten Schritt betritt der Kunde das Selbstbedienungsgeschäft mit dem Transportmittel 5. Muss der Kunde dabei eine durch eine Sicherungseinrichtung gesicherte Türe oder Eingansschleuse passieren, bildet das Erkennen der fiktiven Warenannahmeeinrichtung, und damit das Erkennen des Zahlungsmittels 4 des Kunden durch die Warenabgabeeinrichtung 2, einen virtuellen Schlüssel 27, der die Sicherungseinrichtung so aktiviert, dass die Türe für den Kunden geöffnet wird. In einem dritten Schritt belädt der Kunde das Transportmittel 5 mit Ware 13. Dieser Vorgang wird durch wenigstens eine Mustererkennungseinrichtung 15 der Warenabgabeeinrichtung 2 fortlaufend erkannt. Muster der Warenübergabe codierende Daten bewirken die fortlaufende Belastung des Zahlungsmittels 4 des Kunden. Bei diesen Verfahrensschritten bewirken die Entnahme oder die Rückgabe der Ware 13 mit Hilfe der Musterkennungseinrichtung 15 ohne gleichzeitige Erkennung des Zahlungsmittels 4 eine Aktivierung von Sicherungsmitteln, die zur Sicherung der Ware 13 dienen. Auch werden durch eine Entnahme der Ware 13, die nicht vom Transportmittel 5 aufgenommen wird und/oder eine Rückgabe der Ware 13, die nicht mit einer Entnahme eines Transportmittels 5 aus der Rückgabestelle 19 beginnt, die genannten Sicherungsmittel aktiviert. In einem vierten Schritt nähert sich der Kunde einer Ausgangstüre oder einer Ausgangsschleuse mit der Absicht, das Selbstbedienungsgeschäft zu verlassen. Hat die wenigstens eine Musterkennungseinrichtung 15 keine Diskrepanz zwischen erkannter Warenübergabe und Belastung des Zahlungsmittels 4 des Kunden festgestellt, wird eine mit der Türe korrespondierende Sicherungseinrichtung so aktiviert, dass der Kunde daraufhin die sich öffnende Türe oder Ausgangsschleuse passieren und das Selbstbedienungsgeschäft mit der eingekauften Ware 13 verlassen kann. Wird hingegen eine Diskrepanz festgestellt, so wird diese dem Kunden spätestens beim Versuch des Verlassens des Selbstbedienungsgeschäftes mitgeteilt und es wird der Kunde aufgefordert, die Diskrepanz zu beheben. Der Kunde kann die Diskrepanz entweder selbst beheben oder durch eine im Selbstbedienungsgeschäft befindliche Servicestelle beheben lassen. Auch für den Fall, dass aufgrund eines technischen Fehlers eine Diskrepanz nur vom Kunden und nicht von der Warenabgabeeinrichtung 2 festgestellt wird, bietet sich zum Beispiel eine Servicestelle an. Auch andere Verfahren der Fehlerbehebung sind im Rahmen der Erfindung denkbar, zum Beispiel ein erneutes Scannen der Ware 13 mit Hilfe des mobilen Kommunikationsgerätes 20. In einem fünften Schritt gibt der Kunde das Transportmittel 5 an der Rückgabestelle 19 des Selbstbedienungsgeschäftes ab. Mit Hilfe der wenigstens einen Mustererkennungseinrichtung 15, die sich wahlweise an der Rückgabestelle 19 und/oder im mobilen Kommunikationsgerät 20 und/oder, unterstützt durch eine Datenverbindung mit dem mobilen Kommunikationsgerät 20, an anderer Stelle befinden kann, wird das Erreichen einer Rückgabeposition des Transportmittels 5 erkannt. Eine Rückgabeposition kann z. B. durch Einschieben in einen Stapelverbund von Transportmitteln 5 erreicht werden. Durch das Erreichen der Rückgabeposition erkennt die Mustererkennungseinrichtung 15, dass eine Rückgabe des Transportmittels 5 beabsichtigt ist mit der Folge, dass erstens das mobile Kommunikationsgerät 20 nun vom Transportmittel 5 entfernt werden kann, ohne dass das mobile Kommunikationsgerät 20 sichernde Sicherungsmittel aktiviert werden und dass zweitens die Mustererkennungseinrichtung 15 noch aktiviert bleibt, nachdem die erste Datenverbindung 6 zwischen dem mobilen Kommunikationsgerät 20 und der Abstelleinrichtung 19 bereits abgebrochen ist, sodass der Verbleib des Transportmittels 5 an der Rückgabestelle 16 nach Entnahme des mobilen Kommunikationsgeräts 20 von der Abstelleinrichtung 19 durch die Mustererkennungseinrichtung 15 festgestellt werden kann. Der festgestellte Verbleib führt zur Rückerstattung des Pfandwertes und zur Bereitstellung des Transportmittels 5 für einen erneuten Ausleihvorgang. Ebenfalls wird die Rückgabe von Ware 13 zurück zu einem Warenträger 12 oder an eine dafür vorgesehene, innerhalb des Selbstbedienungsgeschäftes befindliche Servicestelle mit Hilfe einer Mustererkennungseinrichtung 15 erkannt und damit eine Aktualisierung eines entsprechenden Geldwertes im Zahlungsmittel 4 des Kunden veranlasst. Der endgültige Betrag, den ein Kunde nach abgeschlossenem Einkaufsvorgang zu bezahlen hat, steht also erst dann fest, wenn das Transportmittel 5 an der Rückgabestelle 16 abgegeben und der zuvor berechnete Pfandwert wieder gegen gerechnet worden ist.
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Ausgehend von den geschilderten Verfahrensschritten lassen sich weitere zweckmäßige Verfahrensschritte festhalten. So kann ein weiterer Verfahrensschritt darin bestehen, dass durch eine von der wenigstens einen Mustererkennungseinrichtung 15 erkannte, nicht bestimmungsgemäße Rückgabe von Ware 13 und/oder Verpackungen oder das Plazieren von Ware 13 an einem anderen Ort der Warenabgabeeinrichtung 2 wenigstens eine die Ware 13 und/oder Personen sichernde Einrichtung aktiviert wird, um auf mögliches Fehlverhalten von Personen hinzuweisen.
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Ein anderer vorteilhafter Verfahrensschritt kann ferner darin bestehen, dass die Bezahleinrichtung 3 die Bezahlung von Ware 13 mit dem Zahlungsmittel 4 nur dann durchführt, wenn zuvor das Zahlungsmittel 4 mit einem für die Nutzung des Transportmittels 5 berechneten Pfandwert belastet ist.
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Auch ist darauf hinzuweisen, dass im Rahmen der Erfindung die Bezahleinrichtung 3 die Bezahlung von Ware 13 mit dem Zahlungsmittel 4 nur dann durchführt, wenn zuvor das mobile Kommunikationsgerät 20 sowie die Bezahleinrichtung 3 das Erkennungsmittel 22 des für den Einkaufsvorgang benutzten Transportmittels 5 erkannt hat.
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Im Rahmen der Erfindung ist es ferner möglich, dass die Bezahleinrichtung 3 die Rückerstattung des Pfandwertes nur dann durchführt, wenn zuvor wenigstens eine an der Rückgabestelle 16 angeordnete Mustererkennungseinrichtung 15 die Rückgabe eines Transportmittels 5 erkannt hat, siehe auch 3.
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Die Erfindung lässt es ferner zu, dass die Bezahleinrichtung 3 die Rückerstattung des Pfandwertes nur dann durchführt, wenn zuvor das mobile Kommunikationsgerät 20 mit Hilfe einer Mustererkennungseinrichtung 15, mit der entweder das mobile Kommunikationsgerät 20 ausgestattet ist oder mit der das mobile Kommunikationsgerät 20 mit Hilfe der zweiten drahtlosen Datenverbindung 7 kommuniziert, die Rückgabe des Transportmittels 5 erkannt hat, siehe auch 3.
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Schließlich ist es möglich, dass das für die Rückgabe des Pfandwertes zu erkennende Muster durch Erkennen des Erkennungsmittels 22 des für den Einkauf verwendeten Transportmittels 5 und durch Erkennen des Erkennungsmittels 22 von wenigstens einem weiteren, in einer Rückgabestelle 16 befindlichen Transportmittel 5 gebildet ist. Anstelle eines in der Rückgabestelle 16 befindlichen Transportmittels 5 kann auch ein anderes Erkennungsmittel 22 vorgesehen sein, das sich stationär an einer Rückgabestelle 16 befindet.
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Das geschilderte Verfahren nebst allen weiteren beschriebenen Verfahrensschritten lassen sich auch deshalb durchführen, weil das mobile Kommunikationsgerät mit Hilfe der zweiten Datenverbindung 7 Daten der wenigstens einen Mustererkennungseinrichtung 15 empfängt und/oder die Mustererkennung unterstützende, durch das mobile Kommunikationsgerät 20 generierte Daten an die wenigstens eine Musterkennungseinrichtung 15 sendet, wobei wahlweise unter Verwendung dieser Daten eine Benutzerschnittstelle des mobilen Kommunikationsgerätes 20 aktualisiert wird.
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Die Erfindung lässt zumindest drei in der Praxis sich einstellende Möglichkeiten zu, die vom Verhalten eines Kunden abhängig sind.
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Eine erste Möglichkeit besteht darin, dass der Kunde an der Rückgabestelle 16 ein Transportmittel 5 unter Pfandbeaufschlagung entnimmt und anschließend auf herkömmliche Weise im Selbstbedienungsgeschäft einkauft, in bekannter Weise die Ware 13 an einer Kasse bar oder mit Kreditkarte bezahlt und das Transportmittel 5 wieder an der Rückgabestelle 16 abgibt und dadurch sein zuvor berechnetes Pfand zurückerstattet bekommt. Die Erfindung ist in diesem Falle nur auf das Entnehmen und das Zurückgeben von Transportmitteln 5 beschränkt.
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Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass ein Kunde an der Rückgabestelle 16 ein Transportmittel 5 unter Pfandberechnung entnimmt mit der Absicht, in einem Selbstbedienungsgeschäft eine ganz bestimmte Ware 13 einzukaufen. Der Kunde findet die Ware 13 nicht und verlässt, ohne einen Einkauf getätigt zu haben und ohne eine Bezahlung für einen Einkauf leisten zu müssen, wieder das Selbstbedienungsgeschäft und stellt das Transportmittel 5 unter Rückerstattung des Pfandwertes an der Rückgabestelle 16 ab. Auch hier beschränkt sich die Erfindung auf das Entnehmen und Zurückbringen der Transportmittel 5.
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Die dritte erweiterte Möglichkeit besteht darin, dass der unter Pfandbeaufschlagung erfolgten Entnahme des Transportmittels 5 an der Rückgabestelle 16 ein Einkaufsvorgang mit Bezahlvorgang gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens und Rückgabe des Transportmittels 5 bei gleichzeitiger Rückerstattung des Pfandwertes folgt. Diese Möglichkeit beinhaltet dann auch einen Einkaufsvorgang.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29612195 U1 [0002]
- DE 19854712 A1 [0002]
- EP 0893325 A1 [0002]
- DE 102013101022 B3 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „Christopher M. Bishop, Pattern Recognition And Machine Learning”, ISBN-10: 0-387-31073-8 [0016]