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Die Erfindung betrifft eine Ausblasvorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Sortiervorrichtung mit mindestens einer zuvor genannten Ausblasvorrichtung gemäß dem Patentanspruch 9.
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Aus der
DE 20 2008 017 748 U1 ist eine gattungsbildende Ausblasvorrichtung zum selektiven Ausblasen von Fördergutteilen aus einem Fördergutstrom bekannt. Die Ausblasvorrichtung weist mehrere Ausblasdüsen an einer Blasleiste auf, wobei die Ausblasdüsen über je zwei Druckluftleitungen mit Druckluft versorgt werden. Die Blasleiste ist durch einen Hauptkörper gebildet. Zu jeder Ausblasdüse führt eine erste und eine zweite Druckluftleitung. Jeder Druckluftleitung ist ein Ventil zugeordnet. Die Ausblasdüsen sind durch eine Ventilbetätigung selektiv mit Druckluft beaufschlagbar. Die beiden Druckluftleitungen je Ausblasdüse sind unabhängig voneinander steuerbar. Die Stärke des Ausblasimpulses kann nach Bedarf variiert werden, indem wahlweise nur eine oder beide Druckluftleitungen freigeschaltet werden. Es liegt an den beiden Druckluftleitungen jeweils der gleiche Druck an. Damit stehen zwei Druckniveaus zur Verfügung. Die beiden zugehörigen Druckluftleitungen werden dabei über den gemeinsamen Druckluftanschluss des Hauptkörpers mit Druckluft versorgt. Der Hauptkörper besteht aus einem massiven Block, in dessen Innerem ein Längskanal in Längsrichtung des Hauptkörpers verläuft. Der Längskanal ist über den Druckluftanschluss mit Druckluft versorgbar. Von dem Längskanal gehen Bohrungen zu den entsprechenden Druckluftleitungen ab. An der Oberseite des Hauptkörpers sind mindestens zwei Reihen von Ausblasdüsen angeordnet. Die Ausblasdüsen sollen über eine kurze Antwortzeit verfügen, da jeweils zwei Leitungen einer Ausblasdüse zugeordnet sind. Daher muss jeweils nur eine geringe Masse bewegt werden. Die Ausblasvorrichtung ist Teil einer Sortiervorrichtung. Die Ausblasdüsen sind unterhalb eines Förderbandes an einer Fallstrecke angeordnet. Das Förderband weist eine bestimmte Breite auf und die Fördergutteile werden über diese Breite verteilt über eine Sensorvorrichtung hinwegbewegt. Die Sensorvorrichtung erstreckt sich ebenfalls über die Breite des Förderbandes. Oberhalb des Förderbandes sind über dessen Breite verteilt mehrere Sensoren angeordnet, so dass die Breitenlage eines Fördergutteils auf dem Förderband feststellbar ist. Die Ausblasdüsen decken die Fallwegbreite ab. Eine Auswert- und Steuervorrichtung ist derart ausgebildet, diejenigen Ausblasdüsen anzusteuern, die der Lage des Sensors oder der Sensoren in der Sensorvorrichtung zuzuordnen sind, welche ein auszublasendes Fördergutteil detektiert haben. Weiterhin berücksichtig die Auswert- und Steuervorrichtung die Laufzeit des Fördergutteils von der Sensoranordnung bis zur Ausblasposition. Hierbei wird die Geschwindigkeit des Förderbandes entsprechend berücksichtigt. Die Ansteuerung des entsprechenden Ventils erfolgt über Steuerleitungen von der Auswert- und Steuervorrichtung. Vom Förderband herabfallende Fördergutteile können so von der Ausblasdüse angeblasen werden, um einen querbeschleunigenden Impuls auf das Fördergutteil auszuüben und so das Fördergutteil auf eine Schussbahn abzulenken.
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Aus der
DE 92 04 985 U1 ist eine Sortiervorrichtung zum Sortieren von wiederverwendbaren Wertstoffen, nämlich von Kunststoff- und Verbundabfällen im dualen Entsorgungssystem bekannt. Die zu trennenden Kunststoff- und Verbundabfälle werden zunächst in eine Sortiertrommel eingebracht, die axial geneigt gelagert ist und von einem geeigneten Antriebsmotor in langsame Umdrehungen versetzt wird. Mittels mehrerer, an einer Längsseite der Sortiertrommel angeordneten Luftansaugdüsen werden zunächst alle im Sortiergut enthaltenen flächigen Abfallteile an der Trommelwand zum Haften gebracht, bis sie den Scheitelpunkt der Sortiertrommel erreichen und von dort auf einen in die Trommel hereinragende Förderer herabfallen. Die nach dem Ausscheiden der flächigen Abfallteile in der Sortiertrommel noch vorhandenen Abfälle werden einem weiteren Sortierband aufgegeben, wobei das Sortierband schräg gestellt ist. Dadurch verbleiben die zu transportierenden Teile in Folge der Schwerkraft in einem tieferliegenden Abschnitt und wandern zu drei am Rand des Sortierbandes angeordneten Ausblasdüsen. Die dem Sortierband zugeordneten seitlichen Ausblasdüsen sind in der Intensität regelbar und/oder in der Wirkungsrichtung veränderlich. Die Stärke des Ausblasimpulses ist dadurch variierbar.
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Aus der
DE 200 05 076 U1 ist eine Ausblasvorrichtung zum selektiven Ausblasen von Fördergutteilen aus einem Fördergutstrom bekannt. Es ist dazu eine Sortiervorrichtung zur selektiven Trennung eines entsprechenden Gemischmassenstroms aus Körpern bzw. Fördergutteilen unterschiedlicher Dichte sowie ggf. unterschiedliche Abmessung vorgesehen. Die entsprechenden Fördergutteile werden in dem Gemischmassenstrom auf einem Förderband transportiert, dessen Fördergeschwindigkeit einstellbar ist. Die Fördergutteile unterschiedlicher Dichte lassen sich durch Beaufschlagung mit Druckluft quer zur Förderrichtung dadurch trennen, dass diese Körper unterschiedlich weit von ihrem Ausgangspunkt entfernt werden, so dass man anschließend mit Hilfe geeigneter Trennelemente die getrennten Körper je nach Dichte in geeigneter Weise getrennt auffangen kann. Die Beaufschlagung mit Druckluft erfolgt über jeweils eine Ausblasdüse mit vzw. einstellbarem Druck und einstellbarer Anströmgeschwindigkeit.
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Die gattungsbildende Ausblasvorrichtung ist noch nicht optimal ausgebildet. Es besteht insbesondere die Gefahr, dass bei einem heterogenen Fördergutstrom die Fördergutteile auf falsche Schussbahnen ausgelenkt werden könnten. Wenn die Fördergutteile mit einem zu großen Ausblasimpuls ausgeblasen werden, kann dies bspw. dazu führen, dass das Fördergutteil gegen ein Gehäuse oder ein Abfangblech (oder dgl.) prallt und hierdurch dann das Fördergutteil in den falschen Sortierweg zurückprallt. Ferner wird Energie verschwendet, wenn der Ausblasimpuls zu groß ist. Wenn der Ausblasimpuls aber zu klein ist, überwindet das Fördergutteil nicht einen entsprechenden Trennscheitel bzw. ein entsprechendes Trennelement, insbesondere ein Trennblech, wodurch dieses Fördergutteil dann ebenfalls in einen falschen Sortierweg gerät.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsbildende Ausblasvorrichtung derart auszugestalten und weiterzubilden, so dass die Gefahr vermindert ist, dass Fördergutteile eines heterogenen Fördergutstromes aufgrund eines zu schwachen oder zu starken Ausblasimpulses auf die falsche Schussbahn abgelenkt werden.
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Diese der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird nun dadurch gelöst, dass den Druckluftleitungen unterschiedliche Druckniveaus zugeordnet sind. Hierdurch ist zunächst eine Energieverschwendung durch zu starke Ausblasimpulse vermeidbar. Ferner ist die Gefahr vermindert, dass bspw. durch Rückpraller oder dgl. das angeblasene bzw. ausgeblasene Fördergutteil in den falschen Sortierweg gerät. Die zu sortierenden Fördergutteile können jeweils mit einer anderen, durch den jeweiligen Ausblasimpuls bereitgestellten Energie gerade so angehoben werden, dass das Fördergutteil einen entsprechenden bestimmten Trennscheitel, insbesondere eines bestimmten Trennelementes überwindet bzw. dann in den korrekten Sortierweg gerät. Die nötige Energie des jeweiligen Druckluftstoßes wird aus Sensordaten, bspw. Sensorbildern, berechnet. Der Ausblasimpuls kann insbesondere im entsprechenden Druck und/oder in der Schusslänge variiert werden.
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Es ist daher denkbar n Druckniveaus P1 bis Pn an einer Ausblasdüse vorzusehen, wobei n gleich 2 oder auch größer sein kann. Für jedes Druckniveau kann dabei eine separate Druckluftleitung vorgesehen sein. Es sind eine Vielzahl von Ausblasimpulsen mit unterschiedlichen Energien bzw. Druckniveaus realisierbar: zum einen durch Beaufschlagung der Ausblasdüse mit einem der Druckniveaus P1, P2, ..., Pn, sowie zum anderen durch Beaufschlagen mit mehreren entsprechende Druckniveaus durch die Addition bzw. der entsprechend summierten Drücke P1 + Pn, P2 + Pn, P1 + P2 + P3 + ... Pn usw., wobei P1, P2, P3, Pn unterschiedliche Druckniveaus bezeichnen.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind jeder Ausblasdüse mindestens zwei Druckluftleitungen mit entsprechend zwei unterschiedlichen Druckniveaus P1 bzw. P2 zugeordnet. Hierdurch können ohne Variation der Druckniveaus P1 und P2 drei verschieden starke Ausblasimpulse an der Ausblasdüse bereitgestellt werden, nämlich P1, P2 oder die Summe aus P1 und P2. Dies hat den Vorteil, dass zum einen die Schaltzeit und damit die Reaktionszeit der Ausblasdüsen klein sind und zum anderen gleichzeitig der Ausblasimpuls an die Form, Größe und/oder das Gewicht des auszublasenden Fördergutteils gut anpassbar ist. Das Anströmungsverhalten ist aufgrund der unterschiedlichen Objekteigenschaften und Materialeigenschaften der Fördergutteile unterschiedlich, die Ausblasimpulse können entsprechend in der Schussenergie und/oder der Schusslänge variiert werden. Es ist denkbar, dass die einzelnen Druckniveaus in den Druckluftleitungen ebenfalls variierbar sind. Hierdurch ist der Ausblasimpuls gut steuerbar und/oder regelbar. In den Druckluftleitungen sind jeweils Druckregler angeordnet, wobei mit den Druckreglern die entsprechenden Druckniveaus einstellbar sind. Hierdurch ist es in vorteilhafter Weise möglich nur eine gemeinsame Druckversorgung für beide Druckluftleitungen vorzusehen. Alternativ ist es denkbar, dass alle ersten Druckluftleitungen mit dem Druckniveau P1, also mit einer ersten Druckversorgung verbunden sind und alle zweiten Druckluftleitungen mit dem Druckniveau P2, also mit einer weiteren, zweiten Druckluftversorgung verbunden sind. Die jeweiligen Ausblasimpulse sind mit den den jeweiligen Druckluftleitungen zugeordneten jeweiligen Ventilen schaltbar bzw. realisierbar, wobei die jeweiligen Ventile über eine (zumindest teilweise separat ausgebildete) jeweilige Zuführleitung mit der entsprechenden Ausblasdüse verbunden sind. Denkbar ist insbesondere, dass die Ventile je nach Auslegung des Systems eine Drossel- oder Düsenfunktion aufweisen, um die entsprechenden Druckniveaus zu realisieren und/oder, insbesondere auch in den Ventilen integrierte, separate Druckregler vorgesehen sein könnten. Die Ausblasdüsen können insbesondere in Form einer Blasleiste angeordnet sein.
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Die Ausblasvorrichtung ist Teil einer Sortiervorrichtung. Die Sortiervorrichtung weist eine Sensoranordnung und eine Auswert- und Steuervorrichtung auf, wobei die Sensoranordnung über die Auswert- und/oder Steuervorrichtung mit der Ausblasvorrichtung gekoppelt ist. Mittels der Sensoranordnung und der Auswert- und Steuervorrichtung wird insbesondere die Größe der Fördergutteile bestimmt und/oder geschätzt und zudem aufgrund weiterer erkannter Materialeigenschaften dem erkannten Fördergutteil eine Information über dessen Masse zugeordnet. Aufgrund des Volumens und/oder der Information über die Masse kann nun der Ausblasimpuls durch die unterschiedlichen Druckniveaus variiert werden, um die Fördergutteile beim Passieren der Ausblasdüse auf die vorgesehene Schussbahn ablenken zu können. Da für große und leichte Fördergutteile nur ein leichter Ausblasimpuls notwendig ist, kann zudem Energie eingespart werden beim Ausblasen des entsprechenden Fördergutteils. Die eingangs genannten Nachteile sind daher vermieden und entsprechende Vorteile sind erzielt.
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Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Ausblasvorrichtung in vorteilhafter Art und Weise auszugestalten und weiterzubilden. Hierfür darf zunächst auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche verwiesen werden. Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausgestaltung der Ausblasvorrichtung und eine zugehörigen Sortiervorrichtung anhand der Figuren und der dazugehörigen Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
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1 in einer schematischen Darstellung eine Sortiervorrichtung mit einer Ausblasvorrichtung, und
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2 in einer schematischen Darstellung die Ausblasvorrichtung.
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In 2 ist eine Ausblasvorrichtung 1 stark schematisch, teilweise dargestellt. Die Ausblasvorrichtung 1 ist Teil einer Sortiervorrichtung 2, die in 1 zu erkennen ist. Zunächst darf auf die Sortiervorrichtung 2 anhand von 1 näher eingegangen werden.
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Die Sortiervorrichtung 2 weist ein endloses Förderband 3 auf. Auf dem Förderband 3 wird nun ein Fördergutstrom bestehend aus mehreren Fördergutteilen 4 transportiert. Das Förderband 3 kann mit einer Geschwindigkeit von bspw. zwei bis drei Meter pro Sekunde laufen. Das Förderband 3 kann beispielsweise eine Breite von 0,5 bis 3,0 Meter aufweisen. Der Fördergutstrom wird dabei ausgehend von einem weiteren Förderer 5 auf das Förderband 3 geleitet. Der Förderer 5 kann bspw. als Vibrationsförderer ausgebildet sein. Während des Transportes auf dem Förderband 3 passieren die Fördergutteile 4 eine nicht näher eingezeichnete Detektionszone.
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Im Bereich der Detektionszone ist nun eine Sensoranordnung 6 vorgesehen, um Eigenschaften der Fördergutteile 4 zu detektieren. Die Sensoranordnung 6 detektiert vzw. die Größe der Fördergutteile 4. Die Sensoranordnung 6 kann ferner Materialeigenschaften detektieren. Insbesondere kann die Sensoranordnung 6 dazu verwendet werden, um die Größe und/oder die Materialeigenschaften der Fördergutteile 4 zu bestimmen. Die Daten der Sensoranordnung 6 werden dazu einer Auswert- und Steuervorrichtung 7 über eine Leitung 8 zugeleitet. Die Auswert- und Steuervorrichtung 7 weist dabei insbesondere ein entsprechendes Computersystem und vzw. eine Software, und/oder auch weitere Schnittstellen zur Verbindung mit der Sensoranordnung 6 bzw. zur Verbindung mit den zuvor genannten, insbesondere dann separat ausgebildeten Komponenten auf.
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Die Sensoranordnung 6 kann in einer Ausgestaltung eine optische Kamera, eine 3D-Kamera, eine Farbkamera und/oder eine Zeilenkamera umfassen. Die Sensoranordnung 6 kann ferner Röntgensensoren, bspw. Röntgenfluoreszenzsensoren, elektromagnetische Sensoren und dgl. aufweisen. Mittels einer Kamera kann insbesondere der Umriss der Fördergutteile 4 bestimmt werden. Alternativ oder auch zusätzlich ist es denkbar, dass durch Lasertriangulation oder dergleichen ein Höhenprofil mit der Sensoranordnung 6 aufgenommen wird. Aus den Umrissen und/oder dem Höhenprofil kann dann auf die Größe der Fördergutteile 4 geschlossen werden. Insbesondere kann mit Hilfe der Sensoranordnung 6 auch die jeweilige spezifische Materialeigenschaft der Fördergutteile 4 – beispielsweise mit Hilfe der Röntgenfluoreszenzsensoren oder dergleichen – bestimmt werden.
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Nahe am Ende des Förderbandes 3 ist nun die Ausblasvorrichtung 1 angeordnet. Die Ausblasvorrichtung 1 umfasst insbesondere eine Blasleiste 9 (vgl. 1 und 2), wobei die Blasleiste 9 mehrere Ausblasdüsen 10 aufweist. Die Breite der Blasleiste 9 ist dabei im Wesentlichen an die Breite des Förderbandes 3 angepasst. Die Ausblasdüsen 10 sind dabei insbesondere regelmäßig und/oder gleichmäßig beabstandet an der Blasleiste 9 ausgebildet bzw. angeordnet. Die Ausblasvorrichtung 1 dient zum selektiven Ausblasen von den Fördergutteilen 4 aus dem Fördergutstrom, je nachdem welche Materialeigenschaften und/oder welche Objekteigenschaften – bspw. Größe oder Form – der Fördergutteile erkannt bzw. detektiert worden ist.
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Wenn durch die Ausblasdüsen 10 kein Ausblasimpuls abgegeben wird, so fällt das Fördergutteil 4 entlang einer Flugparabel 11, wie es durch den Pfeil angedeutet ist. Wird ein Sortierkriterium, insbesondere eine bestimmte Materialeigenschaft (und/oder eine bestimmte Größe), erkannt, so gibt die entsprechende Ausblasdüse 10 einen Ausblasimpuls ab, so dass das Fördergutteil 4 auf eine Schussbahn 12 – wie es strichpunktiert angedeutet ist – abgelenkt wird. Zwischen der Flugparabel 11 beim Durchgang der Fördergutteile 4 und der Schussbahn 12 erstreckt sich nun ein Trennelement 13, bspw. in Form eines Trennbleches, so dass die in die Schussbahn 12 abgelenkten Fördergutteile 4 auf nicht dargestellte weitere Förderer oder in entsprechende Sammelbehältnisse abgelenkt werden. Mittels einer solchen Sortiervorrichtung 2 lassen sich nun die Fördergutteile 4 sortieren, soweit mittels der Auswerte- und Steuervorrichtung 7 bzw. der zugeordneten Sensoranordnung entsprechende Sortierkriterien der Fördergutteile 4 erkannt worden sind.
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Im Folgenden darf auf die Ausblasvorrichtung 1 näher anhand von 2 eingegangen werden.
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Die Ausblasdüsen 10 sind jeweils mit mehreren Druckluftleitungen 14, 15 funktional wirksam verbunden. Insbesondere sind die Ausblasdüsen 10 zumindest zum Teil, vzw. alle jeweils mit einer ersten Druckluftleitung 14 und einer zweiten Druckluftleitung 15 funktional wirksam verbunden. Vorzugsweise sind daher alle Ausblasdüsen 10 über mindestens jeweils zwei Druckluftleitungen 14, 15 mit Druckluft versorgbar. Es ist auch denkbar, dass die Ausblasdüsen 10 mit mehr als zwei Druckluftleitungen 14, 15 bspw. mit drei Druckluftleitungen (nicht dargestellt) jeweils verbunden sind.
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Die eingangs genannten Nachteile sind nun dadurch vermieden, dass den Druckluftleitungen 14, 15 unterschiedliche Druckniveaus zugeordnet sind. Der ersten Druckluftleitung 14 ist ein erstes Druckniveau P1 und der zweiten Druckluftleitung 15 ist ein zweites Druckniveau P2 zugeordnet. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass in den Druckluftleitungen 14, 15 hier Druckregler 16, 17 angeordnet sind. Hinter den Druckreglern 16, 17 stellen die Druckluftleitungen 14, 15 die entsprechenden Druckniveaus P1 bzw. P2 zur Verfügung.
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Die Druckniveaus P1 und P2 sind unterschiedlich ausgebildet. Ohne Einschränkung der Allgemeinheit sei hier das zweite Druckniveau P2 größer als das erste Druckniveau P1. Denkbar ist z. B, dass das zweite Druckniveau P2 vier mal so groß ist, wie das erste Druckniveau P1. Die Ausblasdüsen 10 sind dabei derart gestaltet, dass durch die unterschiedlichen Druckniveaus P1, P2 auch unterschiedliche Durchlassmengen beim Ausblasen realisierbar sind. Die jeweilige Durchlassmenge ist insbesondere mit Hilfe der Ventile, insbesondere mit den in den 2 dargestellten Ventile 18 und 19 steuerbar. Daher sind auch entsprechend unterschiedliche Energieniveaus (pro Zeit) beim Ausblasen realisierbar. In einer Ausgestaltung kann bspw. das zweite Druckniveau P2 8,0 bar betragen und das erste Druckniveau P1 2,0 bar. Es ist auch alternativ denkbar, dass das zweite Druckniveau P2 die Hälfte des ersten Druckniveaus P1 beträgt sowie auch andere konkrete spezifische unterschiedliche Druckniveaus für P1 und P2 denkbar sind.
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Stromabwärts der Druckregler 16, 17 münden die beiden Druckluftleitungen 14, 15 in Ventile 18, 19. Die Ventile 18, 19 sind insbesondere elektrisch betätigbar und über elektrische Leitungen 20, 21 mit der Auswert- und Steuervorrichtung 7 entsprechend verbunden. Dadurch, dass jeder der Druckluftleitungen 14, 15 ein Ventil 18, 19 zugeordnet ist, sind die Druckniveaus P1, P2 unabhängig voneinander abrufbar. Ausgehend von den beiden Ventilen 18, 19 ist noch eine Zuführleitung 22 vorgesehen, wobei die Zuführleitung 22 die beiden Druckluftleitungen 14, 15 vereinigt und entsprechend mit einem nicht näher bezeichneten Ende mit der jeweiligen in 2 dargestellten Ausblasdüse 10 verbunden ist.
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Die Ausblasdüsen 10 und/oder die Ventile 18 bzw. 19 weisen dabei eine derartige Beschaffenheit, insbesondere eine entsprechende Öffnungsgröße auf, insbesondere sind die Ventile 18 und 19 entsprechend ansteuerbar, dass aufgrund der unterschiedlichen Druckniveaus P1, P2, P1 + P2 auch entsprechend unterschiedliche Durchlassmengen beim Ausblasen realisierbar sind. Die Durchlassmengen ergeben sich ferner daher unter anderem durch Ventilbauformen, Querschnittsgrößen und dgl.
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Die Druckluftleitungen 14, 15 sind in einer praktischen Ausgestaltung mit einer gemeinsamen Druckversorgung 23 verbunden. Es können jedoch auch unterschiedliche Druckversorgungen (nicht dargestellt) vorgesehen sein.
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Über die Leitung 8 werden nun zunächst die Sensordaten an die Auswert- und Steuervorrichtung 7 übertragen. In Abhängigkeit von der Auswertung der Sensordaten, insbesondere der entsprechenden Bildauswertung wird durch die Auswert- und Steuereinrichtung 7 die entsprechende Schussenergie und damit der Ausblasimpuls festgelegt.
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Es stehen nun insbesondere drei Schussenergien zur Verfügung. Wenn lediglich das Ventil 18 geöffnet wird, steht das erste Druckniveau P1 zum Ausblasen und als erste Schussenergie zur Verfügung. Hierbei wird wenig Energie abgegeben. Wenn nun lediglich das Ventil 19 geöffnet wird, so steht eine mittlere Energie zur Verfügung, da an der Ausblasdüse 10 nun das zweite Druckniveau P2 als zweite Schussenergie zur Verfügung steht. Wenn nun eine große dritte Schussenergie nötig ist, so werden beide Ventile V1 und V2 geöffnet, so dass das Druckniveau P1 + P2 zur Verfügung steht zum Ausblasen der Fördergutteile 4. Durch diese drei Schussenergieniveaus bzw. entsprechend starke Ausblasimpulse kann nun in Abhängigkeit von der erkannten Größe und/oder dem erkannten Gewicht bzw. Material der Fördergutteile 4 die Schussenergie entsprechend variiert werden, um möglichst eine gleichbleibende und/oder energieoptimierte und kontrollierte Schussbahn 12 und damit eine Trennung der Fördergutteile 4 zu ermöglichen. Hierdurch ist die Gefahr vermieden, dass für kleine, schwere Fördergutteile 4 zu wenig Schussenergie abgegeben wird oder für leichtere, größere Fördergutteile 4 zu viel Schussenergie abgegeben wird.
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Es denkbar im Falle eines homogenen Fördergutstroms mittels der beiden Druckniveaus P1, P2 bspw. vier verschiedene Flugbahnen der Fördergutteile 4 zu ermöglichen: zum einen fällt das Fördergutteil 4 ohne einen Ausblasimpuls entlang einer Flugbahn 11, zum anderen sind durch die drei Schussenergien drei unterschiedliche Schussbahnen 12 (in 1 ist nur eine der möglichen Schussbahnen exemplarisch dargestellt) realisierbar. Zwischen den somit möglichen verschiedenen Schussbahnen 12 sind dabei jeweils entsprechende Trennelemente 13 angeordnet, um die Fördergutteile 4 auf unterschiedliche Sortierwege zu lenken (nicht dargestellt). Es ist daher denkbar, durch die vier möglichen Flugbahnen den Fördergutstrom auf vier verschiede Sortierwege aufzuteilen.
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Vzw. ist bei der bevorzugten Ausführungsform der Ausblasvorrichtung 1 jede Ausblasdüse 10 funktional wirksam mit jeweils zwei Druckluftleitungen 14 bzw. 15, insbesondere über eine jeweilige Zuführleitung 22 verbunden, wobei den jeweiligen Druckluftleitungen 14 und 15 die unterschiedlichen Druckniveaus P1 bzw. P2 zugeordnet sind. Anders ausgedrückt, vzw. lässt sich jede einzelne Ausblasdüse 10 insbesondere mit zwei unterschiedlichen Druckniveaus, nämlich mit dem ersten Druckniveau P1 oder mit dem zweiten Druckniveau P2, insbesondere auch zusätzlich mit dem dritten Druckniveau (summiert aus P1 und P2) entsprechend ansteuern bzw. lässt sich der jeweilige Ausblasimpuls an einer jeweiligen Ausblasdüse 10 entsprechend steuern bzw. realisieren. 2 zeigt aus Gründen der Einfachheit hier in der Darstellung daher nur die funktional wirksame Verbindung einer Ausblasdüse 10 mit den beiden Druckluftleitungen 14 bzw. 15. Dieser Aufbau bzw. diese Darstellung gilt grundsätzlich aber für alle in der 2 dargestellten Ausblasdüsen 10 in bevorzugter Weise. Konstruktionsbedingt können die Ausblasdüsen 10 in unterschiedlichen Reihen und/oder auch versetzt zueinander angeordnet sein. Alternativ können auch bestimmte Ausblasdüsen 10 segmentartig bzw. blockartig gemeinsam mit dem gleichen Ausblasimpuls angesteuert werden. Dies ist abhängig von der konstruktiven Ausgestaltung der Blasleiste 9 bzw. der jeweiligen Anordnung/Segmentierung der Ausblasdüsen 10, insbesondere abhängig vom jeweiligen spezifischen Anwendungsfall bzw. des notwendigen Einsatzes einer Sortiervorrichtung 2.
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Vorteilhaft ist aber, dass in Abhängigkeit der detektierten Größe bzw. des detektieren Umrisses und/oder der detektierten Materialeigenschaft (insbesondere des daraus resultierenden Gewichtes) des jeweiligen Fördergutteiles 4 entsprechende jeweilige Ausblasdüsen 10 der Ausblasvorrichtung 1 mit Hilfe der Sortiervorrichtung 2 bzw. der Sensoranordnung 6 und/oder der Auswert- und Steuervorrichtung 7 so angesteuert werden können, dass auch nur die für die jeweilige Größe bzw. für den jeweiligen Umriss des jeweiligen Förderteils 4 relevanten bzw. korrespondierenden Ausblasdüsen 10 mit dem jeweiligen Ausblasimpuls und dem jeweiligen Druckniveau ansteuerbar sind. Dies bedeutet, dass von der Vielzahl der Ausblasdüsen 10, wenn ein spezifisches Fördergutteil 4 ausgeblasen bzw. in die Schussbahn 12 geleitet werden soll, auch nur die Ausblasdüsen 10 entsprechend angesteuert werden, die der jeweiligen Größe bzw. dem jeweiligen flächenmäßigen Umriss des jeweiligen Fördergutteiles 4 und dessen Positionierung entsprechend zuordenbar sind, insbesondere also die Ausblasdüsen 10 angesteuert werden, die vzw. innerhalb der äußeren Grenzen der jeweiligen Projektierungsfläche des jeweiligen Fördergutteils 4 liegen. Es werden daher eben nicht alle Ausblasdüsen 10 der Blasleiste 9 angesteuert, so dass entsprechend Energie eingespart werden kann und nur spezifische Fördergutteile 4 ausgeblasen werden. Damit ist insbesondere einerseits ein selektives Ausblasen der Fördergutteile 4 ermöglicht, sowie andererseits ein energiesparendes Ausblasen von jeweiligen spezifischen Fördergutteilen 4 in Abhängigkeit der Positionierung und jeweiligen Daten realisierbar.
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Die eingangs genannten Nachteile sind daher vermieden und entsprechende Vorteile sind erzielt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausblasvorrichtung
- 2
- Sortiervorrichtung
- 3
- Förderband
- 4
- Fördergutteile
- 5
- Förderer
- 6
- Sensoranordnung
- 7
- Auswert- und Steuervorrichtung
- 8
- Leitung
- 9
- Blasleiste
- 10
- Ausblasdüse
- 11
- Parabel
- 12
- Schussbahn
- 13
- Trennelement
- 14
- Druckluftleitung
- 15
- Druckluftleitung
- 16
- Druckregler
- 17
- Druckregler
- 18
- Ventil
- 19
- Ventil
- 20
- Leitung
- 21
- Leitung
- 22
- Zuführleitung
- 23
- Druckversorgung
- P1
- Druckniveau
- P2
- Druckniveau