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Die Erfindung betrifft eine Küchenmaschine mit zumindest einem Küchenwerkzeug.
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Küchenmaschinen sind in verschiedenen Ausbildungen gut bekannt und häufig in Küchen anzutreffen. Sie führen zu Erleichterungen bei der Küchenarbeit, da sie Küchenwerkzeuge tragen, mit denen beispielsweise Speisen bearbeitet werden können. Es sind aufstellbare Küchenmaschinen bekannt, die ortsfest beispielsweise eine Rührschüssel aufnehmen und zum Zubereiten von Kuchenteigen oder auch zum Zerkleinern von Salatblättern genutzt werden können.
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Andere Küchenmaschinen sind als so genannte Handgeräte bekannt, sie nehmen beispielsweise Rührbesen oder Schlagbesen auf und werden manuell geführt, um beispielsweise Schlagsahne aufzuschlagen.
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Neben diesen durch bekannte Küchenmaschinen abgenommene Küchenarbeiten verbleiben aber noch weitere bisher manuell auszuführende Arbeiten. So ist beispielsweise bei bestimmten Gerichten eine längere Zubereitung in einem Kochtopf notwendig, häufig über Stunden. Beispielsweise bei bestimmten traditionellen türkischen oder auch polnischen Gerichten, ist ein langsames Vorsichhinköcheln notwendig. Dabei sind die Speisen in bestimmten Abständen umzurühren, damit ein Anbrennen auf dem Boden des Topfes vermieden wird und auch eine gleichmäßige Durchwärmung der gesamten Speise erreicht wird.
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Auch bei der Zubereitung anderer Speisen ist manuell einzugreifen. Beispielsweise bei der Zubereitung eines kurz gebratenen Fleischstückes ist dieses rechtzeitig zu wenden bzw. aus einer Pfanne herauszunehmen, um ein Anbrennen zu verhindern.
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Diese Arbeiten sind insbesondere dann erschwert, wenn die am Herd stehende Person zusätzlich Kinder zu beaufsichtigen hat oder auf andere Weise, beispielsweise durch Telefonanrufe, abgelenkt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Küchenmaschine der vorbezeichneten Gattung aufzuzeigen, mit der in der Küche tätigen Personen weitere Arbeit abgenommen wird, um diese zu entlasten.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Küchenmaschine wenigstens eine Zentraleinheit hat, dass der Zentraleinheit zumindest ein Auslegerarm zugeordnet ist und dass der Auslegerarm wenigstens eine Aufnahmeeinrichtung für das Küchenwerkzeug hat.
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Mit der erfindungsgemäßen Küchenmaschine sind in der Küche tätigen Personen Küchenwerkzeuge wortwörtlich aus der Hand zu nehmen, da die Küchenmaschine zumindest eine Aufnahmeeinrichtung für das Küchenwerkzeug hat. Statt das Küchenwerkzeug in der Hand zu halten, nimmt die erfindungsgemäße Küchenmaschine dieses Küchenwerkzeug in ihrer Aufnahmeeinrichtung auf.
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Da die Aufnahmeeinrichtung in einem Auslegerarm gehalten ist, kann die Aufnahmeeinrichtung mit dem aufgenommenen Küchenwerkzeug zu verschiedenen Positionen geführt werden, beispielsweise voneinander verschiedenen auf einer Herdplatte angeordneten Töpfen zugeordnet werden. Der Auslegerarm ist dabei der Zentraleinheit zugeordnet, beispielsweise an dieser schwenkbar angelenkt. Mit der erfindungsgemäßen Küchenmaschine kann somit ein Küchenwerkzeug dem Ort der Zubereitung einer Speise zugeordnet werden, um mit dem Küchenwerkzeug auf die Speise einzuwirken. Dazu können in der Zentraleinheit Kochprogramme abgelegt sein. Die in der Küche tätige Person ist dadurch entlastet.
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Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung hat die Zentraleinheit vorzugsweise Mittel zu ihrem Befestigen in der Nähe eines Küchenherdes. Die Zentraleinheit kann beispielsweise an der Spritzwand oberhalb eines Kochfeldes und hier insbesondere oberhalb eines Induktionsfeldes oder eines Ceranfeldes angeschlagen sein. Ist das Kochfeld in einer Kücheninsel angeordnet, so kann die Zentraleinheit auch auf der Arbeitsplatte im Bereich des Kochfeldes angeordnet werden.
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Der Auslegerarm ist so beschaffen, dass er bei seiner Zuordnung zur Zentraleinheit und deren Festlegung an einer Wand oder auf einer Arbeitsplatte sämtliche Abschnitte eines Kochfeldes erreichen kann. So kann ein in der Aufnahmeeinrichtung aufgenommenes Küchenwerkzeug verschiedenen beispielsweise Kochtöpfen oder Pfannen zugeordnet werden. Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Auslegerarm dazu aus mehreren Armabschnitten ausgebildet, die miteinander über Gelenke verbunden sind. So stellt der Auslegerarm für die Aufnahmeeinrichtung die notwendigen Freiheitsgrade zu deren Positionierung im Bereich eines Kochtopfes zur Verfügung.
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Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung hat die Aufnahmeeinrichtung für das Küchenwerkzeug eine Schnellverschlusseinrichtung für dieses. Somit können in der Aufnahmeeinrichtung voneinander verschiedene Küchenwerkzeuge aufgenommen werden, der Wechsel erfolgt aufgrund der vorgesehenen Schnellverschlusseinrichtung schnell und ohne Werkzeug. Die Schnellverschlusseinrichtung kann beispielsweise einen Bajonett-Verschluss aufweisen, der ein schnelles Befestigen und Lösen von Küchenwerkzeugen ermöglicht.
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Verschiedene Küchenwerkzeuge können vorgesehen sein, beispielsweise Umrühreinrichtungen, Greifzangen nach Art einer Grillzange oder auch Geschirrpoliereinrichtungen. Diese Küchenwerkzeuge können jeweils einen eigenen Antriebsmotor und gegebenenfalls ein Übersetzungsgetriebe aufweisen. Beispielsweise kann ein Planetengetriebe vorgesehen sein, das auch langsame Umdrehungen ermöglicht. Selbstverständlich ist auch ein schneller Antrieb möglich, wenn das Küchenwerkzeug beispielsweise ein Schneebesen oder dergleichen ist.
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Die Umrühreinrichtung kann beispielsweise ein Löffel sein. Mit dieser können Speisen wie Grünkohl oder Bigos langsam und in bestimmten Zeitabständen umgerührt werden. Der Antriebsmotor ist dabei so ausgestaltet, dass er ein kräftiges Durchrühren des Inhaltes auch eines sehr hohen Gemüsetopfes ermöglicht.
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Ist das Küchenwerkzeug eine Greifzange, so weist diese vorzugsweise mehrere Gelenke auf. Diese Gelenke ermöglichen auch ein Drehen der Greifzange um 180°, um ein Wenden beispielsweise anzubratenden Fleisches zu ermöglichen. Wenn das Küchenwerkzeug eine Geschirrpoliereinrichtung ist, so kann sie neben dem Antriebsmotor wenigstens einen Halter für ein Geschirrteil und ein Polierwerkzeug aufweisen. Das Polierwerkzeug kann beispielsweise eine mit Polierstoffen besetzte Scheibe sein, die in eine Rotation versetzt wird.
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Nach einer nächsten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass jedes Küchenwerkzeug mit einem maschinell auslesbaren Code ausgerüstet ist. Dieser Code stellt eine Adresse für dieses Werkzeug dar, so dass nach einer Übermittlung des Codes an die Zentraleinheit diese das eingesetzte Werkzeug erkennt und geeignete Programme für den Einsatz dieses Werkzeuges vorschlagen oder ausführen kann. Am freien Ende des Auslegerarms ist eine entsprechende Leseeinrichtung für den Code des Küchenwerkzeuges vorgesehen.
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Die Zentraleinheit weist dagegen vorzugsweise eine Steuerung mit Speicherablagen für Kochprogramme und den einzelnen Küchenwerkzeugen zugeordnete Abläufe auf. So kann beispielsweise bei Einsatz eines Greifzange-Küchenwerkzeuges in der Zentraleinheit ein Steak-Bratprogramm abgelegt sein. Dieses ermöglicht rechtzeitiges Wenden des Steaks sowie ein Herausheben des Steaks aus der Bratpfanne nach Abschluss des Bratvorganges.
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Die in der Zentraleinheit angeordneten Abläufe für derartige Brat-, Back- und Kochvorgänge werden bei ihrem Ablauf durch Daten ausgehend von den Küchenwerkzeugen unterstützt. Die Küchenwerkzeuge weisen vorzugsweise Sensoren für Temperatur, Drehzahl, Feuchtigkeit und ähnliche physikalische Gegebenheiten auf, die über eine entsprechende Datenschnittstelle in der Aufnahmeeinrichtung für das Küchenwerkzeug zur Zentraleinheit gesendet werden. Neben dem gespeicherten zeitlichen Ablauf für die Zubereitung des Steaks kann mit Hilfe des Temperatursensors eine vorzugsweise im Inneren des Steaks erreichte Temperatur abgefragt werden.
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Zur weiteren Ausbildung der Erfindung ist noch vorgesehen, dass der Auslegerarm zumindest einen Topfhalter trägt. Dieser Topfhalter ist neben einer Aufnahmeeinrichtung für ein Küchenwerkzeug vorgesehen, um z. B. einen Kochtopf festzuhalten. Das Festhalten ist insbesondere dann erforderlich, wenn mit dem Küchenwerkzeug größere Kräfte auf den Inhalt des Kochtopfes ausgeübt werden.
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Der Topfhalter ist am Auslegerarm vorzugsweise höhenveränderbar gehalten. So kann Rücksicht genommen werden auf voneinander verschieden große Töpfe und auch auf voneinander verschiedene Höhenpositionen des Auslegerarmes.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
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1: eine perspektivische Ansicht einer Küchenzeile, die vor einer Raumwand angeordnet ist,
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2: eine perspektivische Teilansicht einer Kücheneinrichtung mit einer frei im Raum stehenden Kücheninsel,
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3: eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Küchenmaschine und
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4–6: Seitenansichten voneinander verschiedener Küchenwerkzeuge für die Küchenmaschine gemäß 3.
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Die Küchenzeile in 1 weist eine auf Unterschränke aufgelegte Arbeitsplatte 1 auf. In diese Arbeitsplatte 1 ist neben einer Spüleinrichtung ein Kochfeld 2 eingelassen. Auf dem Kochfeld 2 steht ein Kochtopf 3 auf, diesem Kochtopf 3 ist eine Aufnahmeeinrichtung 4 für ein Küchenwerkzeug zugeordnet.
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Die Aufnahmeeinrichtung 4 ist Teil der erfindungsgemäßen Küchenmaschine, da sie über einen Auslegerarm 5 einer Zentraleinheit 6 zugeordnet ist. Die Zentraleinheit 6 ist mit geeignetem Befestigungsmitteln an der Raumwand 7 befestigt.
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In 2 ist die Zentraleinheit 6 an der Arbeitsplatte 1 befestigt. Die Aufnahmeeinrichtung 4 trägt eine Umrühreinrichtung 8, die eine etwa Löffelform hat. Am Auslegerarm 5 ist noch ein Topfhalter 9 befestigt. Dieser Topfhalter 9 ist profilförmig ausgebildet und in 1 dem umlaufenden Rand des Kochtopfes 3 diesen haltend zugeordnet.
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Aus 3 ist erkennbar, dass der Auslegerarm 5 aus mehreren Armabschnitten 10, 11 ausgebildet ist, die über ein Gelenk 12 miteinander verbunden sind. Der Auslegerarm 5 insgesamt ist über ein weiteres Gelenk 12a an einem Gehäuse 13 der Zentraleinheit 1 schwenkbar angelenkt.
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Im Gehäuse 13 der Zentraleinheit 1 sind Schaltungen und Speicherbausteine einer Steuerung aufgenommen, über die von außen über entsprechende Tasten 14 und Anzeigen auf einem Display 15 Einfluss genommen werden kann. Über die Tasten 14 sind beispielsweise voneinander verschiedene Koch- oder andere Zubereitungsprogramme abrufbar, das Display 15 kann den Fortschritt einer Zubereitung anzeigen oder andere Anzeigen oder andere Mitteilungen geben. Im Inneren des Gehäuses 13 können optische oder akustische Signaleinrichtungen aufgenommen sein.
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Am freien Ende des Armabschnittes 11 ist die Aufnahmeeinrichtung 4 für ein Küchenwerkzeug angeordnet. Weiterhin ist der Topfhalter 9 vorgesehen, dessen freies Ende eine Nut 16 aufweist, in die der umlaufende Rand eines Topfes eingeführt werden kann. Der Topfhalter 9 ist dazu in seiner Höhe veränderbar.
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4 zeigt ein erstes Küchenwerkzeug, nämlich die Umrühreinrichtung 8, die in die Aufnahmeeinrichtung 4 eingeführt werden kann. Dazu hat die Umrühreinrichtung 8 ein Gehäuse 17, an dessen hier oberen Ende eine Schnellverschlusseinrichtung 18 angeordnet ist. Auch die anderen Werkzeuge in 5 und 6 weisen entsprechende Gehäuse 17 mit Schnellverschlusseinrichtungen 18 auf. Der Schnellverschlusseinrichtung 18 ist bei jedem Küchenwerkzeug ein Sensorelement 19 zugeordnet, mit dem Signale von beispielsweise Temperatur- oder Feuchtigkeitssensoren sowie Drehzahlsensoren der Werkzeuge an die Zentraleinheit 1 übermittelt werden können.
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Die Rühreinrichtung 8 in 4 hat einen in Drehbewegungen versetzbaren Löffelabschnitt 20. Dabei können kreisförmige Drehungen erfolgen oder auch elliptische Drehungen. Mit diesem Löffelabschnitt 20 sind Speisen innerhalb eines Topfes umrührbar, der Topf wird dabei vom Topfhalter 16 festgehalten.
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Die Greifzange 21 in 5 hat dagegen Zangenabschnitte 22, mit denen z. B. ein Fleischstück ergriffen und festgehalten werden kann. Für eine Beweglichkeit der Zangenabschnitte 22 sowie für eine Beweglichkeit der Greifzange 21 insgesamt sind Gelenke 23 vorgesehen.
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Die Geschirrpoliereinrichtung 24 in 6 schließlich weist Polierarme 25 auf. Diese sind wieder über ein Gelenk 23 miteinander verbunden, dabei trägt ein Polierarm 25 eine Gummischeibe 26 zum Halten beispielsweise eines Tellers, während der andere Polierarm 25 eine in Drehung versetzbare Polierscheibe 27 trägt.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen genannten Merkmale sind in einer beliebigen Auswahl mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs kombinierbar. Die Offenbarung der Erfindung ist somit nicht auf die beschriebenen bzw. beanspruchten Merkmalskombinationen beschränkt, vielmehr sind alle im Rahmen der Erfindung sinnvollen Merkmalskombinationen als offenbart zu betrachten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Arbeitsplatte
- 2
- Kochfeld
- 3
- Kochtopf
- 4
- Aufnahmeeinrichtung
- 5
- Auslegerarm
- 6
- Zentraleinheit
- 7
- Raumwand
- 8
- Umrühreinrichtung
- 9
- Topfhalter
- 10
- Armabschnitte
- 11
- Armabschnitte
- 12, 12a
- Gelenk
- 13
- Gehäuse
- 14
- Tasten
- 15
- Display
- 16
- Nut
- 17
- Gehäuse
- 18
- Schnellverschlusseinrichtung
- 19
- Sensor
- 20
- Löffelabschnitt
- 21
- Greifzange
- 22
- Zangenabschnitte
- 23
- Gelenk
- 24
- Geschirrpoliereinrichtung
- 25
- Polierarm
- 26
- Gummischeibe
- 27
- Polierscheibe