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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Stiel, der mehrteilig ausgebildet ist und zumindest zwei Stielteile und zumindest eine Kupplung umfasst, wobei die Stielteile durch die Kupplung zum Stiel verbunden sind.
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Stand der Technik
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Ein solcher Stiel ist allgemein bekannt, zum Beispiel aus der
EP 1 799 090 B1 . Der vorbekannte Stiel ist Bestandteil eines Reinigungsgeräts und umfasst zumindest ein in Längsrichtung des Stiels in seiner Länge variables Teleskopteil, das den oberen Handgriff des Stiels bildet und außerdem zwei in Längsrichtung des Stiels starre Teile. Das Teleskopteil und die starren Teile sind jeweils zerstörungsfrei lösbar miteinander verbunden, wobei sich an das Teleskopteil längs in Richtung einer zu reinigenden Fläche die beiden starren Teile anschließen. Durch die Mehrteiligkeit des Stiels weist dieser insgesamt nur ein geringes Packmaß auf. Im Anschluss an die bestimmungsgemäße Verwendung des Stiels besteht immer wieder die Möglichkeit, den Stiel in seine einzelnen Stielteile zu zerlegen.
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Ein weiterer Stiel nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 ist aus der
WO 2004/062821 A2 bekannt. Der Stiel ist Bestandteil eines Reinigungsgeräts und umfasst drei Stielteile, die durch Kupplungen miteinander zu dem Stiel verbunden sind. Bedarfsweise besteht immer wieder die Möglichkeit, den Stiel in seine Einzelteile zu zerlegen; die Stielteile können bedarfsweise immer wieder zerstörungsfrei voneinander getrennt werden. Als Vorteil des vorbekannten Stiels ist ein geringes Packmaß des Stiels genannt. Die Kupplungen sind als Reibkupplungen ausgebildet. Die Stielteile sind folglich durch Kraftschluss zerstörungsfrei lösbar miteinander verbunden.
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Bei aus mehreren Stielteilen zusammengesetzten Stielen besteht generell das Problem, dass sich die Stielteile im Laufe der Gebrauchsdauer des Stiels immer wieder lockern oder sogar voneinander lösen. In solchen Fällen ist die Handhabung des Stiels nachteilig und eine ausreichende Arbeitssicherheit nicht mehr gegeben. Insbesondere für professionelle Anwendungen sind derart nachteilige Gebrauchseigenschaften nicht akzeptabel. Bei professionellen Anwendungen müssen die Stiele hohen mechanischen Belastungen, zum Beispiel Torsionsbelastungen, standhalten, ohne dass der Stiel von dem Benutzer immer wieder auf seine Funktionsfähigkeit kontrolliert werden muss und ohne das die Gefahr besteht, dass der Stiel in seine Bestandteile zerfällt.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Stiel der vorbekannten Art derart weiter zu entwickeln, dass dieser auch dann gute Gebrauchseigenschaften während einer langen Gebrauchsdauer aufweist, wenn er bei professionellem Gebrauch Torsionsbelastungen ausgesetzt ist. Insbesondere soll sicher ausgeschlossen sein, dass sich die Stielteile während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Stiels im Bereich ihrer Verbindung lockern oder sogar von einander lösen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stiel mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die auf Anspruch 1 direkt oder indirekt rückbezogene Ansprüche Bezug.
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Zur Lösung der Aufgabe ist es vorgesehen, dass die Stielteile durch die Kupplung nach ihrer erstmaligen Montage zum Stiel unlösbar miteinander verbunden sind. Unter „unlösbar” wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass sich die Stielteile nach ihrer erstmaligen Montage nicht mehr zerstörungsfrei voneinander lösen lassen. Mehrteilige Stiele haben den Vorteil, dass sie im noch nicht zusammen gebauten Zustand nur ein geringes Packmaß aufweisen. Durch das geringe Packmaß werden Verpackungs- und Versandkosten für den Hersteller des Stiels auf ein Minimum reduziert. Außerdem nimmt ein derartiger Stiel im Verkaufsraum nur eine geringe Verkaufsfläche ein.
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Der erfindungsgemäße Stiel vereint ein vorteilhaftes, geringes Packmaß mit einer sicheren und dauerhaltbaren Benutzung. Sind die Stielteile durch die Kupplung zu dem Stiel komplettiert, unterscheidet sich dieser aus den Stielteilen bestehende Stiel hinsichtlich seiner Gebrauchseigenschaften nicht mehr von einem einteilig ausgebildeten Stiel. Dadurch, dass es bei dem erfindungsgemäßen Stiel nicht vorgesehen ist, diesen nach seiner erstmaligen Montage später wieder in seine Einzelteile zu zerlegen, können besonders stabile und dauerhaltbare Verbindungen zwischen den Stielteilen vorgesehen sein, die sich nicht mehr lockern oder sogar voneinander lösen. Die Stielteile sind dauerhaft und spielfrei miteinander verbunden und auch mechanische Belastungen in Umfangsrichtung oder in axialer Richtung des Stiels, die in besonders großem Maße bei professionellen Anwendungen auftreten, beeinträchtigen die Gebrauchseigenschaften des Stiels nicht. Die mit dem Stiel verbundene Einrichtung, beispielsweise ein Wischkopf eines Reinigungsgeräts, kann durch den erfindungsgemäßen Stiel während der gesamten Gebrauchsdauer gut geführt werden. Die Arbeitssicherheit des mehrteiligen Stiels unterscheidet sich nicht von der Arbeitssicherheit eines einteiligen Stiels.
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Der Stiel weist im zusammengebauten Zustand, sowie im maximal ausgefahrenen Zustand bei einem teleskopischen Stiel, bevorzugt eine Länge von zumindest 1,50 m auf. Derartige Stiele gelangen zum Beispiel bei professionellen Reinigungsgeräten zur Anwendung; Stiele für Haushaltsreinigungsgeräte haben demgegenüber üblicherweise eine Länge von nicht mehr als 1,30 m. Je größer die Länge des Stiels, desto höher sind die mechanischen Belastungen, die auf den Stiel wirken. Gelangt der Stiel zum Beispiel zusammen mit einem Reinigungsgerät zur Anwendung, werden Flächen häufig in Form einer acht gereinigt. Würde für eine solche Anwendung ein Stiel aus zerstörungsfrei lösbar miteinander verbundenen Stielteilen zur Anwendung gelangen, könnte es leicht passieren, dass sich wegen der Torsionsbelastung, die auf den Stiel wirkt, die Stielteile lockern oder sogar voneinander lösen.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung kann es vorgesehen sein, dass die Kupplung zwei Kupplungshälften umfasst, wobei die Kupplungshälften auf den einander axial zugewandten Seiten der Stielteile angeordnet sind. Die Kupplungshälften greifen jeweils durch kongruent gestaltete Verkrallungseinrichtungen ineinander und legen die Stielteile dauerhaft und unlösbar aneinander fest.
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Die Kupplungshälften sind bevorzugt durch einen Formschluss unlösbar miteinander verbunden. Die Verbindung der Kupplungshälften ist durch den Formschluss besonders dauerhaltbar. Umgebungseinflüsse haben auf die Dauerhaltbarkeit der Kupplungshälften praktisch keinen Einfluss. Auch dann, wenn die Kupplungshälften unterschiedlich hohen Temperaturen ausgesetzt sind und/oder mit Feuchtigkeit beaufschlagt werden, hat das keinen Einfluss auf die Haltbarkeit der zumindest zwei Stielteile aneinander, die den gebrauchsfertigen Stiel bilden.
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Der Formschluss kann in Umfangsrichtung und/oder in axialer Richtung der Stielteile wirksam sein. Abhängig ist das von den jeweiligen Gegebenheiten des Anwendungsfalles. Werden die beiden Stielteile zum Beispiel miteinander verschraubt, erfolgt der Formschluss bevorzugt in Umfangsrichtung, um zu verhindern, dass sich die beiden Stielteile entgegen ihrer Verschraubungsrichtung wieder voneinander lösen. Werden die beiden Stielteile demgegenüber in axialer Richtung zusammengesteckt, ohne dass während ihrer erstmaligen Montage eine Verdrehung der beiden Stielteile zu einander erfolgt, ist der Formschluss bevorzugt in axialer Richtung wirksam. Die zumindest zwei Stielteile werden axial solange ineinander geschoben, bis der Formschluss, zum Beispiel durch eine Rastverbindung, hergestellt ist. Ein zerstörungsfreies Lösen der Stielteile entgegen der Montagerichtung ist dann nicht mehr möglich.
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Der Formschluss kann durch Rastnasen der einen Kupplungshälfte und kongruent zu den Rastnasen gestaltete Ausnehmungen der anderen Kupplungshälfte gebildet sein, wobei die Rastnasen und die Ausnehmungen unlösbar miteinander in Eingriff sind. Durch die in die Ausnehmungen eingreifenden Rastnasen ist von Vorteil, dass der Benutzer beim Verbinden der beiden Stielteile ein deutlich wahrnehmbares Verriegelungsgeräusch hört. Das Verriegelungsgeräusch ist ein Indikator dafür, dass die beiden Stielteile durch die Kupplung nach ihrer erstmaligen Montage zum Stiel unlösbar miteinander verbunden sind.
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Der Formschluss ist generell derart ausgeführt, dass die dadurch miteinander verbundenen Stielteile in Umfangsrichtung und in axialer Richtung spielfrei miteinander verbunden sind. Dadurch kann das mit dem Stiel verbundene Arbeitsgerät, beispielsweise ein Reinigungsgerät, besonders exakt geführt werden.
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Die Rastnasen können widerhakenförmig ausgebildet sein. Bei der Montage der Stielteile rasten die widerhakenförmig ausgebildeten Rastnasen in die zugehörigen Ausnehmungen durch ein Klack-Geräusch ein; durch die Widerhakenform ist eine zerstörungsfreie Demontage der Stielteile nicht mehr möglich.
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Die Kupplung kann nach Art eines Freilaufs ausgebildet sein, wobei die Stielteile mittels ihrer jeweiligen Kupplungshälften zur Montage des gebrauchsfertigen Stiels miteinander verschraubbar, jedoch nicht mehr zerstörungsfrei voneinander lösbar ausgebildet sind. Die Sperrklinken der freilaufähnlichen Kupplung verhindern eine Verdrehung der Stielteile entgegen der Verschraubungsrichtung.
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Die Kupplungshälften können durch jeweils ein Gewinde aneinander festlegbar sein, wobei die Rastnasen und die Ausnehmungen auf den einander zugewandten Oberflächen des jeweiligen Gewindes angeordnet sind und wobei dadurch eine Mikrorasterung nach Art eines Kabelbinders gebildet ist. Eine Kupplungshälfte kann zum Beispiel als Stehbolzen mit Außengewinde ausgebildet sein, eine Kupplungshälfte als Mutter mit Innengewinde, wobei die jeweiligen Gewinde die Mikrorasterung aufweisen. Die Kupplungshälften werden bei der Montage des Stiels bis zu einem Anschlag miteinander verschraubt. Die Mikrorasterung sorgt dafür, dass sich die Stielteile während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Stiels nicht entgegen ihrer Verschraubungsrichtung gegeneinander verdrehen, so dass ein Lockern oder Lösen der Verbindung verhindert wird.
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Die Verrastung kann, wie zuvor beschrieben, in Umfangsrichtung erfolgen, zum Beispiel jedoch auch in axialer Richtung, wenn die beiden Stielteile in axialer Richtung zum Stiel zusammengesteckt werden.
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Die zur Anwendung gelangenden Gewinde können übliche Gewindeformen aufweisen und zum Beispiel konisch oder metrisch ausgebildet sein.
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Die Kupplung mit ihren Kupplungshälften kann als separat erzeugtes Einzelteil ausgebildet sein und aus einem polymeren Werkstoff bestehen. Derartige Kupplungen sind einfach und kostengünstig herstellbar, haben ein geringes Gewicht, sind korrosionsbeständig, und die Kupplungshälften können einfach miteinander in Eingriff gebracht werden.
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Um einen in seiner Länge möglichst variablen Stiel zu erhalten, kann es vorgesehen sein, dass zumindest eines der Stielteile als in seiner Länge variables Teleskopteil ausgebildet ist. Das Teleskopteil kann zum Beispiel mit zwei starren Stielteilen verbunden werden.
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Außerdem betrifft die Erfindung die Verwendung eines Stiels, wie er zuvor beschrieben ist. Die Verwendung eines solchen Stiels ist besonders zusammen mit einem Reinigungsgerät sinnvoll. Reinigungsgeräte, insbesondere für professionelle Anwendungen, werden nicht nur über die zu reinigende Fläche hin und her geführt. Um ein gutes Reinigungsergebnis zu erzielen, wird das Reinigungsgerät häufig in Form einer Acht über die zu reinigende Fläche geführt. Dadurch wirken Torsionsbelastungen auf den Stiel. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Stiels haben diese Torsionsbelastungen jedoch keine nachteiligen Auswirkungen auf die Verbindung der Stielteile, sodass der Stiel gleichbleibend gute Gebrauchseigenschaften während einer langen Gebrauchsdauer aufweist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnung
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Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Stiels, der als Bestandteil eines Reinigungsgeräts verwendet wird, wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert.
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Diese zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
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1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Stiels im zusammengebauten Zustand in isometrischer Darstellung.
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2 den Stiel aus 1 in einer isometrischen Explosionsdarstellung.
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3 die Kupplung mit den beiden Kupplungshälften im nichtzusammengefügten Zustand in isometrischer Darstellung.
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4 die Kupplung mit den beiden Kupplungshälften im zusammengefügten Zustand in isometrischer Darstellung.
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Ausführung der Erfindung
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In den 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stiels gezeigt. Der Stiel ist mehrteilig ausgebildet und umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel die beiden Stielteile 1, 2 und zusätzlich ein in seiner Länge variables Teleskopteil 14, wobei das Teleskopteil 14 und die beiden Stielteile 1, 2 jeweils durch eine Kupplung, wie in 3 dargestellt, nach ihrer erstmaligen Montage zum Steil unlösbar miteinander verbunden sind. 4 die Kupplung mit den beiden Kupplungshälften im zusammengefügten Zustand in isometrischer Darstellung.
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In 1 ist der gebrauchsfertige Stiel gezeigt.
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In 2, die den Stiel in einer Explosionsdarstellung zeigt, und in 3, in der die nicht zu Kupplung zusammengefügten Kupplungshälften gezeigt sind, ist die Mikrorasterung 13 nach Art eines Kabelbinders gezeigt.
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4 zeigt die Kupplung mit den beiden Kupplungshälften im zusammengefügten Zustand in isometrischer Darstellung.
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Diese Mikrorasterung 13 sorgt für den Formschluss 6 -hier in Umfangsrichtung-, durch den die Kupplungshälften 4, 5 unlösbar miteinander verbunden sind. Die Kupplungshälften 4, 5 sind auf den einander axial zugewandten Seiten der Stielteile 1, 2 und des Teleskopteils 14 angeordnet und bewirken, dass die Stielteile 1, 2 und das Teleskopteil 14 in Umfangsrichtung 7 und in axialer Richtung 8 dauerhaft unlösbar und spielfrei miteinander verbunden sind.
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Die Mikrorasterung 13 wird durch Rastnasen 9 der einen Kupplungshälfte 4 gebildet, die in kongruent gestaltete Ausnehmungen 10 der anderen Kupplungshälfte 5 unlösbar eingreifen. Durch die widerhakenförmig ausgebildeten Rastnasen 9 wird ein Lösen der Stielteile 1, 2 und/oder des Teleskopteils 14 voneinander zuverlässig verhindert.
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Die Montage der Stielteile 1, 2 und des Teleskopteils 14 zum Stiel erfolgt durch eine Verbindung der Einzelteile mittels der Kupplungen 3. Am Ende des korrekten Fügevorgangs der Einzelteile zum Stiel entsteht jeweils ein für den Benutzer deutlich wahrnehmbares Verriegelungsgeräusch, durch das dem Benutzer angezeigt wird, dass die Einzelteile, die den Stiel bilden, nach ihrer erstmaligen Montage zum Stiel nun dauerhaft und nicht mehr zerstörungsfrei voneinander lösbar miteinander verbunden sind.
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Verwendet wird der Stiel im dargestellten Ausführungsbeispiel für ein Reinigungsgerät, durch das zum Beispiel Fußböden gereinigt werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1799090 B1 [0002]
- WO 2004/062821 A2 [0003]