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Die vorliegende Erfindung betrifft ein kettenlaufwerkgetriebenes Fahrgestell mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Kettenlaufwerkgetriebene Fahrgestelle dienen als Unterwagen für eine Vielzahl von Oberwagen als Arbeitsmaschinen, beispielsweise für einen Bagger, eine Bohr- oder Rammmaschine, einen Kran oder Ähnliches. Solche Maschinen gibt es auch in amphibischer Bauweise, also schwimmfähig und selbstfahrend. Da diese Maschinen unter anderem in sumpfigen Gelände im Wasser betrieben werden, weist das Fahrgestell zwei Pontonkörper auf, die mit Befestigungsmitteln an den Seiten eines Montagerahmens angebracht sind. Dabei ist jeder Pontonkörper mit einem Kettenlaufwerk versehen. Die Kettenlaufwerke weisen einen hydraulischen Fahrmotor auf. Herkömmlicherweise ist dieser Fahrmotor mit dem hydraulischen Antrieb des Oberwagens über Hydraulikleitungen verbunden. Diese Hydraulikleitungen mit ihren Verbindungen verlaufen dabei teilweise außerhalb des Fahrgestells, wie zum Beispiel in der gattungsbildenden
US 6,482,053 B1 offenbart, und sind daher den äußeren Einflüssen wie Wasser, Schlamm, Schmutz oder Ähnlichem ausgesetzt. Besonders Salzwasser kann sehr aggressiv sein, was zu einem schnellen Verschleiß der hydraulischen Verbindungen führt. Zudem erhöhen Sedimente im Schlamm den Abrieb, wodurch ebenfalls die Lebensdauer des Hydrauliksystems verringert wird.
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Aus der
EP 2 221 240 A1 ist ein kettenlaufwerkgetriebes Fahrgestell für eine nicht-amphibische Arbeitsmaschine mit Quertraversen bekannt, die einerseits an einem Laufwerksrahmen befestigt sind und andererseits in einem Mittelelement aufgenommen sind. In den Quertraversen sind zur Verstellung der Spurbreite der Arbeitsmaschine dienende Hydraulikzylinder angeordnet.
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Die
DE 60 2004 009 223 T2 offenbart ein kettenlaufwerkgetriebenes Fahrgestell für eine amphibische Arbeitsmaschine mit Kettenlaufwerk versehenen Pontonkörpern, wobei die Spurbreite mittels außerhalb der Quertraversen angeordneter Aktuatoren einstellbar ist.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kettenlaufwerkgetriebenes Fahrgestell anzugeben, das so ausgestaltet ist, dass die hydraulischen und elektrischen Leitungen mit Ihren Verbindungen einfach und sicher vor äußeren Einflüssen geschützt sind.
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Diese Aufgabe wird von einem kettenlaufwerkgetriebenen Fahrgestell mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die anspruchsgemäße Konstruktion des Fahrgestells ist es möglich, die Leitungen von einem montierten Oberwagen bis in den Innenraum der Pontonkörper bzw. bis zu den Fahrmotoren der Kettenlaufwerke vor äußeren Einflüssen geschützt und sicher zu verlegen.
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Vorzugsweise sind die Leitungen hydraulische Leitungen, die von dem hydraulischen Antrieb des Oberwagens zu den Fahrmotoren reichen. Es können aber auch elektrische und pneumatische Leitungen vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Mittelelement mittels Flanschverbindungen mit den Pontonkörpern jeweils auf einer Außenseite einer mittelelementnahen Bordwand verbunden.
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Der Montagerahmen weist vorteilhaft wenigstens eine quer zur Geradeausfahrrichtung ausgerichtete Quertraverse auf, die wenigstens einen Innenraum der Pontonkörper quer zur Geradeausfahrrichtung durchsetzt und zumindest teilweise den Kanal bildet. Weiterhin bevorzugt ist dabei, wenn die wenigstens eine Quertraverse das Mittelelement auf dessen gesamter Breite und die Innenräume der Pontonkörper quer zur Geradeausfahrrichtung durchsetzt, so dass die wenigstens eine Quertraverse den Kanal bildet. Durch diese Anordnung der wenigstens einen Quertraverse wird die Verbindung zwischen Mittelelement und Pontonkörpern stabiler, so dass auf den Flansch wirkende Kräfte effektiv abgeleitet werden können.
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Bevorzugt ist der Kanal durchgängig, vom Innenraum eines ersten Pontonkörpers bis zum Innenraum eines zweiten Pontonkörpers, ausgestaltet.
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Weiterhin vorteilhaft bildet ein Vierkantrohr die wenigstens eine Quertraverse.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind zwei parallel zueinander angeordnete Quertraversen vorgesehen.
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Weiterhin weisen die Enden der Quertraversen bevorzugt jeweils eine Passung auf, die jeweils spielfrei in einem Sitz einer mittelelementfernen Bordwand der Pontonkörper angeordnet sind. Die Quertraversen sind somit nicht mittels Befestigungsmittel an den Pontonkörpern befestigt, was besonders bei extremen Belastungen der Arbeitsmaschine bzw. des Fahrgestells vorteilhaft ist.
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Vorteilhafterweise umgibt das Mittelelement im Bereich zwischen den Flanschen die Quertraversen umfangseitig.
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Zudem kann es vorteilhaft vorgesehen sein, dass jeweils genau ein Fahrmotor in dem Innenraum der wenigstens zwei Pontonkörper angeordnet ist. Durch die Anordnung der Fahrmotoren in den Pontonkörpern sind diese ebenfalls vor schädlichen Einflüssen von außen geschützt.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Gleiche oder gleichwirkende Bauteile tragen in allen Zeichnungen die gleichen Bezugsziffern. Es zeigen:
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1: eine räumliche Ansicht eines kettenlaufwerkgetriebenen Fahrgestells mit Pontonkörpern und Kupplungsmittel zur Verbindung mit einer Antriebsmaschine,
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2: eine räumliche Ansicht eines Montagerahmens mit Kupplungsmittel,
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3: einen Längsschnitt eines Montagerahmens,
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4: einen Längsschnitt eines raupenkettengetriebenen Fahrgestells,
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5: eine räumliche Ansicht eines Pontonkörpers mit Raupenkette,
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6: eine räumliche Ansicht eines raupenkettengetriebenen Fahrgestells mit Bagger,
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7: eine räumliche Ansicht eines Montagerahmens,
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8: einen Längsschnitt des Montagerahmens aus 7, sowie
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9: eine räumliche Ansicht einer Quertraverse und eines Mittelelements eines Montagerahmens.
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1 zeigt eine räumliche Ansicht des erfindungsgemäßen Fahrgestells 1. Das Fahrgestell 1 weist einen ersten und einen zweiten Pontonkörper 2, 2' mit jeweils einem Kettenlaufwerk 3, 3' auf, wobei zwischen den Pontonkörpern 2, 2' ein Mittelelement 4 eines Montagerahmens 5 mit einem Kupplungsmittel 6 angeordnet ist. Das Kupplungsmittel 6 ist zur Verbindung des Fahrgestells 1 mit einem nicht dargestellten Oberwagen vorgesehen. Der Montagerahmen 5 verbindet die Pontonkörper 2, 2' lösbar. Die Pontonkörper 2, 2' verlaufen parallel zu einer Längsachse 7 des Fahrgestells, die die Fahrtrichtung in Geradeausrichtung definiert. Der Montagerahmen 5 ist zwischen den Pontonkörpern 2, 2' und in Fahrtrichtung mittig angeordnet, so dass ein mit dem Kupplungsmittel 6 verbundener Oberwagen zentriert auf dem Fahrgestell 1 platziert werden kann. Die Kettenlaufwerke 3, 3' weisen jeweils eine Raupenkette 8, Bodenplatten 9 und einen Laufwerksrahmen 10 auf.
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In der 2 ist der Montagerahmen 5 mit dem Kupplungsmittel 6 dargestellt. Der Montagerahmen 5 weist zwei parallel angeordnete Quertraversen 11, 11' und das Mittelelement 4 auf. Eine Quertraverse 11, 11' ist im Wesentlichen aus einem Vierkantrohr gebildet und weist Bohrungen 12 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln und Ausschnitte 13 zum Durchführen von Leitungen auf. Die Quertraversen 11, 11' bilden jeweils einen Kanal. Das Mittelelement 4 verbindet die Quertraversen 11, 11' und ist mittig auf Ihnen angeordnet. Dazu weist das Mittelelement 4 zwei rechteckige Befestigungsbereiche 14 auf, die das Mittelelement 4 jeweils an der Querseite über die gesamte Länge durchsetzten. Diese Befestigungsbereiche 14 sind so dimensioniert, dass sie ohne Spiel die Quertraversen 11, 11' aufnehmen können. An den Enden der Befestigungsbereiche 14 sind Bohrungen 15 zur Befestigung des Mittelelements 4 auf den Quertraversen 11, 11' vorgesehen, die im montierten Zustand deckungsgleich mit den Bohrungen 12 der Quertraversen sind. Etwas dazu versetzt nach innen zwischen die Bohrungen 15, weist das Mittelelement 4 um die Befestigungsbereiche 14 umlaufende Verstärkungen 16 auf, die ebenfalls Bohrungen 17 zum Durchführen von Befestigungsmittel 18 aufweisen. Diese Verstärkungen 16 dienen als Flansche zur lösbaren Verbindung des Montagerahmens 5 mit den Pontonkörpern 2, 2'. Weiterhin weisen die Quertraversen 11, 11' an ihren Enden spezielle Bereiche 19 mit einer Passung auf, die ein Gegenstück für einen nicht dargestellten Sitz in dem jeweiligen Pontonkörper 2, 2' bildet und die eine spielfreie Verbindung des freien Endes der Querträger in den Pontonkörpern 2, 2' bewirkt.
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Wie in dem Schnitt der 3 dargestellt ist, ist das Mittelelement 4 des Montagerahmens 5 im Wesentlichen ein Hohlkörper, der eine Längsstrebe 20 zur Verstärkung, Querstreben 21 zur Bildung der Befestigungsbereiche 14 und einen runden, mittig angeordneten Sitz 22 für das Kupplungsmittel 6 aufweist. Dabei sind sowohl in dem Sitz 22 als auch in den Längs- und Querstreben 20, 21 Ausschnitte 23 zum Durchführen von Leitungen vorgesehen. Die Quertraversen 11, 11' weisen zum Einen Ausschnitte 13', die im Inneren des Befestigungsbereichs 14 des Mittelelements 4 liegen und zum Anderen Ausschnitte 13, die im montierten Zustand im Innenraum der Pontonkörper 2, 2' liegen, auf.
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In der 4 ist das erfindungsgemäße Fahrgestell 1 in einem Längsschnitt gezeigt. Die Quertraversen 11, 11' des Montagerahmens 5 durchsetzen jeweils beide Pontonkörper 2, 2' in ihrer Breite. Aus Stabilitätsgründen weisen die Pontonkörper 2, 2' einen mittig angeordneten Längsschott 24 und eine Vielzahl von gleichmäßig angeordneten Querschotten 25 auf. Die Flansche 16 des Mittelelements 4 werden mit den Pontonkörpern 2, 2' an der jeweiligen mittelelementnahen Außenseite der Bordwand 26 mittels Befestigungsmittel formschlüssig und lösbar verbunden. Dazu weist die mittelelementnahe Außenseite der Bordwand 26 ebenfalls einen Flansch 27 auf, der aus der Ebene der Bordwand 26 herausragt. Die Enden der Quertraversen 11, 11' sitzen mit ihrer Passung spielfrei in einem Sitz 28 der Pontonkörper 2, 2', der in der mittelelementfernen Bordwand 29 vorgesehen ist. Die Quertraversen 11, 11' sind somit in der mittelelementfernen Bordwand 29 gelagert und nur an der Außenwand der mittelelementnahen Bordwand 26 durch das Mittelelement 4 befestigt. Durch diese Konstruktion kann das Fahrgestell starken Belastungen nachgeben, ohne beschädigt zu werden. Weiterhin ist das Mittelelement 4 so ausgeformt, dass ein gewisser räumlicher Abstand zu den Pontonkörpern 2, 2' gegeben ist. Dieser Abstand dient im Wesentlichen dazu, dass bei starken Belastungen, wie beispielsweise Verwindungen des Fahrzeuggestells, das Mittelelement 4 nicht zwischen den Pontonkörpern 2, 2' verklemmt und beschädigt wird. Schematisch dargestellt sind auch die in den Pontonkörpern 2, 2' liegenden Antriebe 30, 30' für die Kettenlaufwerke 3, 3' und die Kettenspanner 31, 31'.
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5 zeigt einen Pontonkörper 2 mit den zur Befestigung des Montagerahmens vorgesehenen Flanschen 27.
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In der 6 ist als Beispiel das erfindungsgemäße kettenlaufwerkgetriebene Fahrgestell 1 mit einem Bagger als Oberwagen dargestellt. Das Fahrgestell 1 kann als Unterwagen für eine Vielzahl von Antriebsmaschinen vorgesehen sein, beispielsweise für einen Kran, eine Bohr- oder Rammmaschine oder Ähnliches. Der Motor der Antriebsmaschine stellt dabei die Hydraulik für den Fahrmotor der Kettenlaufwerke zur Verfügung. Das Fahrgestell bzw. der Unterwagen hat keine eigene Antriebsmaschine.
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Die 7 und 8 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines Montagerahmens 55 mit Mittelelement 4 und dem darauf angeordneten Kupplungsmittel 6. Das Mittelelement 4 ist im Wesentlichen wie im vorherigen Ausführungsbeispiel aufgebaut. Das Mittelelement 4 weist zwei rechteckige Befestigungsbereiche 14 auf, die das Mittelelement 4 jeweils an der Querseite über die gesamte Länge durchsetzten. Diese Befestigungsbereiche 14 bilden jeweils einen Kanal 111, 111'. Weiterhin weist das Mittelelement 4 eine Längsstrebe 20 zur Verstärkung, Querstreben 21 zur Bildung der Befestigungsbereiche 14 bzw. des Kanals 111, 111' und einen runden, mittig angeordneten Sitz 22 für das Kupplungsmittel 6 auf. Dabei sind sowohl in dem Sitz 22 als auch in den Längs- und Querstreben 20, 21 Ausschnitte 23, 113' zum Durchführen von Leitungen vorgesehen. An den jeweils beiden Enden der Befestigungsbereiche 14 weist das Mittelelement 4 um die Befestigungsbereiche 14 umlaufende Verstärkungen 116 auf, die Bohrungen 177 zum Durchführen von Befestigungsmittel 118 aufweisen. Diese Verstärkungen 116 dienen als Flansche zur lösbaren Verbindung des Montagerahmens 55 mit der Außenwand der mittelstücknahen Bordwand der Pontonkörper 2, 2'. Die durch die Befestigungsbereiche 14 gebildeten Kanäle 111, 111' weisen pontonseitige Öffnungen 113 auf, so dass Leitungen von dem Kupplungsmittel 6 durch die mittelelementseitigen Öffnungen 113' in den Kanal 111, 111' und von dort in das Innere des entsprechenden Pontonkörpers 2, 2', vor äußeren Einflüssen geschützt, verlegt werden können. Quertraversen, wie in dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel, sind hier nicht vorgesehen.
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9 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel in dem der Montagerahmen 555 neben dem Mittelelement 4 vier Quertraversen 111'' aufweist. Hier dargestellt ist nur ein kleiner Ausschnitt mit einer Quertraverse 111''. An einem ersten Ende der Quertraversen 111'' ist jeweils ein Verstärkungsbereich 32 ausgebildet, der als Flansch, das Gegenstück zum Flansch 16 des Mittelelements 4 bildet. Die Quertraversen 111'' des Montagerahmens 555 durchsetzen die Pontonkörper 2, 2' in ihrer einzelnen Breite. Das jeweils andere Ende der Quertraversen 111'' sitzt mit seiner Passung spielfrei in einem Sitz 28 der Pontonkörper 2, 2', der in der mittelelementfernen Bordwand 29 vorgesehen ist. Die Quertraversen 111'' sind somit in der mittelelementfernen Bordwand 29 gelagert und an dem Mittelelement 4 über die Flanschverbindung befestigt.
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Es kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass die Quertraversen an dem ersten Ende keinen Flansch aufweisen und in die Befestigungsbereiche des Mittelelements zum Teil aufgenommen sind. Dabei werden die Flansche des Mittelelements, wie im ersten Ausführungsbeispiel, direkt an Flanschen der Außenwand der mittelelementnahen Bordwand der Pontonkörper befestigt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel sind bei diesen beiden Ausführungsbeispielen keine durchgehenden Quertraversen von einem zum anderen Pontonkörper vorgesehen sondern insgesamt vier Quertraversen, die jeweils nur einen Pontonkörper durchsetzen. Der Kanal, zum sicheren Verlegen der Leitungen vom Kupplungsmittel in den Innenraum der Pontonkörper, wird durch die Quertraversen 111'' und die Befestigungsbereiche 14 des Mittelelements 4 gebildet. Dazu weisen die Quertraversen 111'' pontonseitige Öffnungen 13 und das Mittelelement 4 in den Befestigungsbereichen 14 mittelelementseitige Öffnungen 13' auf.
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Das erfindungsgemäße Fahrgestell weist einen Kanal auf, der sich durch Ausschnitte im Montagerahmen vom Kupplungsmittel bis in den Innenraum der Pontonkörper erstreckt. Dieser Kanal dient zur Durchführung von Hydraulikleitungen und elektrischen Leitungen vom hydraulischen Antrieb der Antriebsmaschine bis zum hydraulischen Antrieb der Kettenlaufwerke in den Pontonkörpern. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Leitungen stets im Inneren des Fahrgestells ohne Einfluss von äußeren Bedingungen verlaufen.