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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Entnahmevorrichtungen zur Entnahme von Flüssigkeiten, insbesondere auf eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Reinstwasser aus einem Leitungssystem.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Es sind allgemein Entnahmevorrichtungen zur Entnahme von Flüssigkeiten aus Behältern oder Leitungen bekannt, die insbesondere in Laborumgebungen geeignet sind, z. B. um die Entnahme von Reinstwasser zu kontrollieren und zu steuern. Reinstwassersysteme finden vielfach Anwendung in industriellen Herstellungsprozessen sowie in Wissenschaft und Forschung, insbesondere in der Chemie wird Reinstwasser z. B. bei der Herstellung von wässrigen Lösungen oder Säuren verwendet.
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Dabei ist von großer Bedeutung, dass Reinstwasser in solchen Systemen stets in Bewegung ist, da sich sonst, aufgrund seiner extrem niedrigen Leitfähigkeit sowie seiner geringen Keimzahlen, seine analytischen Parameter und auch der pH-Wert schnell verschlechtern. Um den enormen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden, kommen in Reinstwassersystemen unterschiedliche Reinigungstechnologien zum Einsatz.
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Typischerweise entsteht am Ort der Entnahme, insbesondere in einer Entnahmevorrichtung ein Bereich in dem sich zumindest ein Teil des zu entnehmenden Reinstwassers im ruhenden Zustand befindet, was schnell zu einer erhöhten Verunreinigung des Reinstwassers führt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Reinstwasser aus einem Leitungssystem zur Verfügung zu stellen, wobei insbesondere innerhalb der Entnahmevorrichtung ein vollständig totvolumenfreier Bereich und somit jederzeit die Entnahme von hochreinem Wasser gewährleistet ist.
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DE 44 27 666 C2 offenbart ein Ventil zur Steuerung einer Zweigleitung, welche in einer in einem Ventilgehäuse angeordneten Ventilkammer von einer Hauptleitung abzweigt, wobei in der Ventilkammer ein Elastomerteil angeordnet ist, welches einen Hauptkanal und einen davon abzweigenden Zweigkanal aufweist.
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EP0 696 699 A1 offenbart ein Entleerventil zum Entleeren von Kunststoffleitungen, welches ein Gehäuse mit unterschiedlichen hohlzylindrischen Bereichen aufweist und aus einem thermoplastischen Kunststoff besteht.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Nach einem ersten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Reinstwasser aus einem Leitungssystem bereit.
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Nach einem zweiten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Reinstwassersystem mit einer Aufbereitungsvorrichtung, einem Leitungssystem und insbesondere wenigstens einer Entnahmevorrichtung nach dem ersten Aspekt bereit.
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Nach einem dritten Aspekt stellt die vorliegende Erfindung eine Halterungsvorrichtung zur Positionierung einer Entnahmevorrichtung nach dem ersten Aspekt bereit.
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Weitere Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der beigefügten Zeichnung und der nachfolgenden Beschreibung.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben, in denen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer Entnahmevorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in einer Aufsicht veranschaulicht;
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2 und 3 die Entnahmevorrichtung in einer Schnittansicht entlang der in 1 angegebenen Schnittachse A-A' zeigt;
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4 die Entnahmevorrichtung in einer Schnittansicht senkrecht zur Schnittachse A-A' zeigt;
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5 die Entnahmevorrichtung in einer Stirnansicht mit Blickrichtung von A nach A', sprich die Rückseite der Entnahmevorrichtung (siehe 1) zeigt;
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6 die Entnahmevorrichtung in einer Stirnansicht mit Blickrichtung von A' nach A, sprich die Vorderseite der Entnahmevorrichtung (siehe 1) zeigt;
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7 ein Reinstwassersystem gemäß der vorliegenden Erfindung schematisch darstellt;
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8 eine Halterungsvorrichtung zur Positionierung der Entnahmevorrichtung nach 1 bis 6 in Seitenansicht schematisch darstellt; und
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9 die Halterungsvorrichtung nach 8 in einer Draufsicht von oben schematisch darstellt.
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BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In den 1 bis 6 ist ein Ausführungsbeispiel einer Entnahmevorrichtung, gemäß der vorliegenden Erfindung veranschaulicht. Vor einer detaillierten Beschreibung folgen zunächst allgemeine Erläuterungen zu den Ausführungsbeispielen und deren Vorteile.
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In dem in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel wird eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme von Reinstwasser aus einem Leitungssystem beschrieben.
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Die erfindungsgemäße Entnahmevorrichtung ist in erster Linie für die Entnahme von Reinstwasser aus einem Leitungssystem vorgesehen. Dabei kommen grundsätzlich alle Arten von Wasser in Betracht, aber auch andere Flüssigkeiten, die einen gewissen Grad an Reinheit aufweisen. Unter Reinstwasser wird Wasser verstanden, welches einen deutlich reduzierten Anteil an Fremdstoffen, wie z. B. Mineralien oder sonstigen Ablagerungen, aufweist. Die Reduzierung des Fremdstoffgehalts in Reinstwasser wird dabei meistens durch eine Abfolge von technischen Verfahren, wie zum Beispiel der Destillation oder der Umkehrosmose erreicht. In Reinigungsverfahren für Reinstwasser kommen häufig auch technische Hilfsmittel wie Ionentauscher, Aktivkohlefilter, UV-Bestrahlungsverfahren etc. zum Einsatz. Die Reinheit von Reinstwasser wird typischerweise über den spezifischen Leitwert des gereinigten Wassers bestimmt; ein niedrigerer spezifischer Leitwert ist dabei ein Indikator für eine höhere Reinheit. Wesentliche Kennzeichen von Reinstwasser sind die Leitfähigkeit von maximal 0,1 μS/cm und ein spezifischer Widerstand von 18,2 mOhm × cm – gemessen bei 25°C. Hinzu kommen Total Organic Carbon Gehalte unterhalb von 10 μg/ml und Keimzahlen von weniger als 5 KBE/ml.
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Nachfolgend werden zwecks Vereinfachung der Beschreibung Ausführungsbeispiele der Erfindung ausschließlich mit Bezug auf die Entnahme von Reinstwasser erläutert, die Erfindung soll hiermit jedoch nicht auf diese Anwendung beschränkt werden. Vielmehr sollen alle Arten von Flüssigkeiten, für die eine Entnahme aus einem Flüssigkeitssystem mittels der im folgenden beschriebenen erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung von Vorteil sein kann, vom Grundgedanken der Erfindung eingeschlossen sein. Hierbei wird insbesondere auf Laborflüssigkeiten aller Art hingewiesen, an die in der Praxis hohe Anforderungen hinsichtlich ihrer Reinheit gestellt werden.
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In den Ausführungsbeispielen umfasst eine Entnahmevorrichtung ein Basisteil mit zwei Anschlussstutzen und einem Auslass, wobei einer der Anschlussstutzen als Einlassstutzen zum Einleiten von Reinstwasser in die Entnahmevorrichtung, der andere Anschlussstutzen als Auslassstutzen zum Ausleiten von Reinstwasser aus der Entnahmevorrichtung, und der Auslass zur Entnahme von zwischen dem Einlassstutzen und dem Auslassstutzen fließendem Reinstwasser dient.
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Darüber hinaus ist innerhalb des Basisteils ein Kanal ausgebildet, über den der Einlassstutzen und der Auslassstutzen kommunizieren.
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Innerhalb des Basisteils ist außerdem der Auslass mit dem Kanal verbunden, welcher zur Entnahme von in dem Kanal zwischen dem Einlassstutzen und Auslassstutzen fließendem Reinstwasser. Der Auslass ist dabei als totvolumenfreies Spindelventil ausgestaltet. Bei geschlossenem Spindelventil kommuniziert der Einlassstutzen mit dem Auslassstutzen über den Kanal.
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Das einstückig ausgebildete Basisteil enthält in manchen Ausführungsbeispielen vier Bohrungen, wobei eine zweite und eine dritte Bohrung, die für die Ein- und Auslassstutzen vorgesehen sind, in eine erste Bohrung münden und wobei eine seitlich angeordnete vierte Bohrung, die als Auslass dient, in die erste Bohrung mündet. Diesem Basisteil kann zum Schutz der Anschlussstutzen und daran angeschlossenen Anschlussleitungen eine Verschlusskappe mit einem Innenraum und einer Austrittsöffnung aufgesetzt sein.
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In manchen Ausführungsbeispielen kann eine Leitung zum Einlassstutzen hin und eine Leitung vom Auslassstutzen weg durch die an der Rückseite des Basisteils befindliche Austrittsöffnung des Innenraums der Verschlusskappe hindurch geführt werden. Dabei ist die Verschlusskappe auf das Basisteil lösbar montiert und ihre Austrittsöffnung ist gegenüber der an der Vorderseite liegenden ersten Bohrungsöffnung des Basisteils angeordnet. Die Verschlusskappe ist vorteilhaft für einen kompakten Aufbau der Entnahmevorrichtung, insbesondere ermöglicht diese bevorzugte Ausführung eine schlanke, platzsparende Anordnung der Leitungen in der Entnahmevorrichtung.
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Die Anschlussstutzen können einen spitzen Winkel miteinander einschließen, wobei die Anschlussstutzen von der Rückseite des Basisteils kommend in Richtung der ersten Bohrung aufeinander zulaufen. Durch eine solche Anordnung der Anschlussstutzen zueinander ist eine platzsparende Anschlussmöglichkeit der beiden Leitungen an die beiden Anschlussstutzen gewährleistet. Dabei liefert die spitzwinklige Anordnung gegenüber einer parallelen Anordnung bei gleicher Dimensionierung des Kanals einen vergrößerten Montagebereich für die anzuschließenden Leitungen in Höhe der Mündungen der beiden Anschlussstutzen, erlaubt also ein leichtes Anbringen der Zu- bzw. Ableitung des Leitungssystems durch die Austrittsöffnung der Verschlusskappe.
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Bei geöffnetem Spindelventil wird Reinstwasser durch die vierte Bohrung, sprich die Auslassöffnung, welche über die erste Bohrung mit dem Kanal verbunden ist, aus dem Reinstwassersystem entnommen. Im Gegensatz dazu kommunizieren bei geschlossenem Spindelventil, bei dem kein Reinstwasser aus dem Leitungssystem entnommen wird, der Einlassstutzen und der Auslassstutzen über den Kanal derart miteinander, dass innerhalb der Entnahmevorrichtung ein totvolumenfreier Bereich für das durch die Entnahmevorrichtung fließende Reinstwasser entsteht.
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In manchen Ausführungsbeispielen kann das Verstellmittel des Spindelventils als Handhabe ausgebildet sein und durch Drehen der Handhabe zwischen der geöffneten und der geschloissenen Stellung hin und her bewegt werden. Die Ausführung des Spindelventils als drehbares Verstellmittel ermöglicht dabei mit Hilfe einer Handhabe ein einfaches manuelles Öffnen und Schließen des Spindelventils. Das Spindelventil kann dabei durch ein Innengewinde in der ersten Bohrung sowie ein Außengewinde an der Spindel im Inneren des Basisteils drehbar angeordnet sein.
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In manchen Ausführungsbeispielen kann das Verstellmittel des Spindelventils als magnetischer Aktuator ausgebildet sein. Ein solcher Magnetmechanismus ist insbesondere dann von Vorteil, wenn das Spindelventil als Teil einer mechanischen Vorrichtung nicht manuell, sondern automatisch, z. B. auf Betätigung eines Bedienelements hin, geöffnet und geschlossen werden soll. Dabei kann die Reinstwasserentnahme auch dadurch dosiert werden, dass der Magnetmechanismus nach Betätigen des Bedienelements das Spindelventil nur für eine vorgegebene (ggf. einstellbare) Zeitdauer öffnet.
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Über die geschlossene und geöffnete Stellung des Spindelventils hinaus kann der Magnetmechanismus das Spindelventil auch in vorbestimmte teilweise geöffnete Stellungen bringen, bei denen das Reinstwasser in einer vorgegebenen Menge pro Zeiteinheit ausfließt.
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Bei manchen Ausführungsbeispielen bestehen die mit Reinstwasser in Kontakt kommenden Bauteile der Entnahmevorrichtung aus hochreinen Materialien, wie z. B. Polytetrafluorethylen (PTFE), Polyvinylidenfluorid (PVDF) oder Polyoxymethylen (POM). Eine Herstellung der Entnahmevorrichtung, oder zumindest der mit Reinstwasser in Kontakt kommenden Bauteile, aus hochreinen Materialien, kann mit dazu beitragen, dass die Qualität des Reinstwassers gesichert ist. Insbesondere entzieht Reinstwasser solch hochreinen Materialien im Vergleich zu standardmäßig verwendeten „normalreinen” Materialien wie Metallen oder standardmäßigen Kunststoffen nur wenige Fremdatome.
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Vorteilhafterweise wird durch eine Entnahmevorrichtung gemäß dem genannten Aufbau eine permanente Zirkulation von Reinstwasser auch im Bereich einer Entnahmevorrichtung, insbesondere während der Entnahme von Reinstwasser, aufrechterhalten. Dar Kanal, welcher den Einlassstutzen, Auslassstutzen und das totvolumenfreie Spindelventil direkt miteinander verbindet, dient für den Fall, dass kein Reinstwasser über die Entnahmevorrichtung aus dem Reinstwassersystem entnommen wird, als Verbindungskanal zwischen den beiden Anschlussstutzen, ohne dass weitere Kanalabschnitte vorhanden sind, die ein Totvolumen bilden könnten. Eine einfache totvolumenfreie Geometrie des Kanals wird beispielsweise dadurch erreicht, dass der Kanal im Wesentlichen als Fortsatz der Spindelventilbohrung in Längsrichtung gesehen ausgebildet ist, in den die beiden Anschlussstutzen direkt münden. Mit dieser Ausgestaltung des Kanals werden insbesondere eckige und verwinkelte Strömungsführungen vermieden, um die Entstehung von Totvolumen zu verhindern. Dadurch wird die Menge von still stehendem Reinstwasser und die damit verbundene Verschlechterung der analytischen Parameter innerhalb der Entnahmevorrichtung minimiert.
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In einem nebengeordneten Aspekt stellt die Erfindung auf ein Reinstwassersystem ab, welches eine Aufbereitungsvorrichtung, ein Leitungssystem, und wenigstens eine erfindungsgemäße Entnahmevorrichtung umfasst.
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Das Reinstwassersystem kann hierbei bevorzugt als zirkulierendes Reinstwassersystem ausgelegt werden, in dem das Wasser entlang der Leitungen des Leitungssystems in einem geschlossenen Kreislauf von der Aufbereitungsvorrichtung weg und wieder zur Aufbereitungsvorrichtung hin fließt. Entlang dieser Leitungen kann die wenigstens eine Entnahmevorrichtung angeordnet sein.
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Die Aufbereitungsvorrichtung kann in diesem Zusammenhang sowohl eine Reinstwasserquelle als auch eine Reinstwassersenke umfassen. Ebenso kann sie verschiedenste Filter- und Reinigungsvorrichtungen umfassen, um das Reinstwasser aufzubereiten und dieses dem Reinstwassersystem bereitzustellen.
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Das Leitungssystem kann ein komplexes System von Leitungen darstellen, das aus einer Vielzahl von Abzweigungen, Aufzweigungen und Zusammenflüssen von einzelnen Leitungen gebildet wird. Die einzelnen Leitungen des Leitungssystems können sich unterscheiden, z. B. in Durchmesser, Material, etc. Bevorzugt kann das Leitungssystem auch als eine „einfache” Leitung ausgelegt werden, ohne jedwede Abzweigungen, Aufzweigungen, Zusammenflüsse oder Sonstiges.
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In manchen Ausführungsbeispielen können zwei oder mehr Entnahmevorrichtungen in Reihe an das Leitungssystem angeschlossen sein. Das bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Reinstwasser nacheinander in die zwei oder mehr Entnahmevorrichtungen einfließt, ohne dass zwischen dem Ausfließen aus einer ersten und dem Einfließen in eine zweite irgendwelches Reinstwasser aus der Leitung, die die beiden Entnahmevorrichtungen verbindet, durch eine Abzweigung oder der gleichen entnommen wird oder durch einen Zufluss oder dergleichen zugeführt wird. Bedingt durch diese Reihenschaltung der verschiedenen Entnahmevorrichtungen stellt die Ausführung des Leitungssystems als „einfache” Leitung, wie oben bereits beschrieben, eine bevorzugte Ausführungsform des Leitungssystems dar.
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Eine Reihenschaltung der Entnahmevorrichtungen hat, im Vergleich zu einer Parallelschaltung, grundsätzlich den Vorteil, dass der Wasserdruck und somit die Fließgeschwindigkeit in den einzelnen Leitungen der Reihenschaltung nicht durch Abzweigungen, Aufzweigungen oder Zusammenflüsse von Wasserleitungen beeinflusst wird. Somit kann die Flussgeschwindigkeit des Reinstwassers in einer Reihenschaltung, verglichen zu einer Parallelschaltung, im Normalfall einfacher bestimmt werden.
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Ein weiterer nebengeordneter Aspekt der Erfindung stellt auf eine Halterungsvorrichtung zur Positionierung einer erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung ab. Die Halterungsvorrichtung ist dabei so ausgelegt, dass sie wenigstens zwei räumliche Freiheitsgrade zur Positionierung der Entnahmevorrichtung aufweist.
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Mit der Entnahmevorrichtung soll Reinstwasser aus einem Reinstwassersystem entnommen werden. Das entnommene Reinstwasser wird während der Entnahme in einen Behälter abgefüllt. Dabei kann der Behälter z. B. ein Becherglas, eine Flasche oder irgendein sonstiges Behältnis sein. Weiterhin kann der Behälter verschiedenste Formen und Größen aufweisen.
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Um eine einfache Positionierung der erfindungsgemäßen Entnahmevorrichtung zu ermöglichen, weist die erfindungsgemäße Halterungsvorrichtung, an der die besagte Entnahmevorrichtung mechanisch befestigt ist, wenigstens zwei Bewegungsfreiheitsgrade auf. Die wenigstens zwei räumlichen Bewegungsfreiheitsgrade können bevorzugt zwei unabhängige Rotationsfreiheitsgrade sein, mittels derer die Entnahmevorrichtung z. B. entlang einer „virtuellen” Kugeloberfläche bewegt werden kann.
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In einem Ausführungsbeispiel umfasst die Halterungsvorrichtung einen Sockel, eine Standsäule, einen Ausleger, der über ein Gelenkmodul mit der Standsäule verbunden ist, wobei die Entnahmevorrichtung mit der Halterungsvorrichtung verbunden ist. Die verschiedenen Bauteile können bevorzugt so dimensioniert und mechanisch miteinander verbunden sein, dass sie eine Halterungsvorrichtung ausbilden, die im groben die schematische Form eines „Lastkrans” aufweist, wobei die Entnahmevorrichtung bevorzugt mit der Austrittsöffnung der Verschlusskappe am Auslegerende angebracht werden kann.
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Die Halterungsvorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass die Anschlussleitungen im Inneren der Halterungsvorrichtung durch den Sockel, die Standsäule, das Gelenkmodul und den Ausleger zum Einlassstutzen der Entnahmevorrichtung hin und von dem Auslassstutzen der Entnahmevorrichtung weg geführt werden.
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Die mit dem jeweiligen Anschlussstutzen der Entnahmevorrichtung verbundenen Anschlussleitungen, die zur Einleitung und Ausleitung des Reinstwassers zur/von der Entnahmevorrichtung dienen, verlaufen somit durchweg im Inneren der Halterungsvorrichtung. Dadurch kann ein schlichter, schnörkelloser optischer Eindruck der Halterungsvorrichtung erreicht werden. Weiterhin bietet eine solche Anordnung der Reinstwasserleitungen auch funktionelle Vorteile, da durch sie lose, durch die Luft hängende Leitungsschläuche vermieden werden können. Lose, durch die Luft hängende Schläuche stellen als solche immer ein Gefahrenpotential für Unfälle dar, z. B. durch Verwickeln oder Hängenbleiben an besagten Schläuchen.
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In bevorzugten Ausführungsformen ist das Gelenkmodul mit zwei separaten Drehgelenken ausgebildet, welche zusammen die zwei unabhängigen Rotationsfreiheitsgrade für das Halterungssystem bereitstellen. Diese beiden Rotationsfreiheitsgrade können alternativ auch erzielt werden, wenn das Gelenkmodul als Kugelgelenk ausgebildet ist.
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In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann jedes der beiden Drehgelenke jeweils einen Rotationsfreiheitsgrad zur Bewegung der Halterungsvorrichtung bereitstellen. Bevorzugt stehen die beiden Rotationsfreiheitsgrade dabei orthogonal aufeinander, d. h. jeder Freiheitsgrad ermöglicht jeweils eine Rotation entlang unabhängiger Winkel eines einzigen Kugelkoordinatensystems. Bevorzugt ermöglicht das eine Drehgelenk dabei eine Rotation der Halterungsvorrichtung in der Horizontalebene, während das andere Gelenk eine Rotation der Halterungsvorrichtung in der Vertikalebene ermöglicht. Dabei kann das erste Drehgelenk in der Horizontalen einen Drehbereich von 180° aufweisen, während das zweite Drehgelenk in der Vertikalen einen Drehbereich von 90° aufweist.
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Die beiden Drehgelenke können insbesondere zwischen der Standsäule und dem Ausleger der Halterungsvorrichtung angeordnet sein.
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In manchen Ausführungsbeispielen sind im Sockel der Halterungsvorrichtung eine Anzeigevorrichtung und Bedienelemente für die Halterungsvorrichtung angebracht. Durch die Anzeigevorrichtung können einem Nutzer der Halterungsvorrichtung wichtige Betriebsparameter über einen laufenden oder bereits beendeten Reinstwasserentnahmevorgang direkt und auf einem Blick zur Verfügung gestellt werden.
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Die Parameter der Halterungsvorrichtung, welche auf der Anzeigenvorrichtung angezeigt werden können, können dabei durch Sensoren der Halterungsvorrichtung bestimmt werden. Diese Sensoren können sowohl in die Haltevorrichtung selbst integriert sein als auch außerhalb der Halterungsvorrichtung angebracht sein.
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Die Bedienelemente der Halterungsvorrichtung können dazu dienen, die Halterungsvorrichtung über diese zu steuern.
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Zurückkommend zu den Figuren veranschaulichen die 1 bis 6 ein Ausführungsbeispiel einer Entnahmevorrichtung 1 zur Entnahme von Reinstwasser aus einem Leitungssystem 27.
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Die Entnahmevorrichtung 1 weist ein im Wesentlichen zylindrisches, abgestuftes Basisteil 2 auf, welches im Ausführungsbeispiel vier Bohrungen enthält. Auf die Stufe des Basisteils 2 ist eine Verschlusskappe 3 mit einer Austrittsöffnung 4 lösbar und dicht verbunden aufgesetzt.
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Das Basisteil 2, das als zylindrischer Block mit Vorder- und Rückseite ausgeführt sein kann, enthält vier Bohrungen, wobei ausgehend von der Vorderseite eine erste Bohrung 5 axial und ausgehend von der zylindrischen Außenseite eine vierte Bohrung 8 ausgeführt ist, wobei diese Bohrungen 5, 8 nicht durchgehend sind. Die von der Rückseite ausgehende zweite und dritte Bohrung 6, 7 sind der ersten Bohrung 5 entgegengesetzt, der Längsachse A-A' nach symmetrisch ausgeführt und münden mit ihrem im Winkel zueinander verlaufenden Bohrungsabschnitten in die erste Bohrung 5. Die vierte Bohrung 8, welche von der zylindrischen Außenseite des Basisteils 2 in die erste Bohrung 5 mündet, stellt eine Auslassöffnung 22 dar und ist vorzugsweise unter einem senkrechten Winkel zur ersten Bohrung 5 ausgeführt.
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Die erste Bohrung 5 weist im vorderen Bohrabschnitt einen größeren Durchmesser als in ihrem hinteren Bohrabschnitt auf, wodurch wenigstens eine Abstufung vorhanden ist. In dem vorderen Bohrabschnitt ist ein Innengewinde 9 ausgeführt.
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In die erste Bohrung 5 ist eine axial verstellbare Spindel 11, die entlang ihrer Längsachse abschnittsweise unterschiedliche Durchmesser aufweist, eingeführt.
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Der innerhalb der ersten Bohrung 5 verlaufende Teil der Spindel 11 weist entlang eines Bereichs im vorderen Bohrabschnitt der ersten Bohrung 5 ein Außengewinde 12 mit einem größeren Durchmesser gegenüber dem Durchmesser des hinteren Bohrabschnittes der Bohrung 5 auf. Im Bereich dieses hinteren Bohrabschnittes sind an der Spindel 11 zwei Dichtungsringe 13 angebracht.
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Im Bereich der Öffnung der ersten Bohrung 5 ist der Durchmesser der Spindel 11 am kleinsten. In diesem Bereich ist eine an das Basisteil 2 geschraubte Ringblende 16 angebracht, die ein Herausfallen der Spindel 11 verhindert
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Am außerhalb des Basisteils 2 liegenden hinteren Ende der Spindel 11 ist ein Verstellmittel 17 angebracht, womit die Stellung der Spindel 11 innerhalb der ersten Bohrung 5 eingestellt werden kann. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine Handhabe 18, mit der das Spindelventil 10 geschlossen oder geöffnet werden kann.
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Das Außengewinde 12 der Spindel 11 und das zugehörige Innengewinde 9 im vorderen Bohrabschnitt der Bohrung 5 ist so dimensioniert, dass das Spindelventil 10 mit maximal zwei Umdrehungen der Handhabe 18 vollständig geöffnet werden kann, wobei eine vollständige Öffnung erreicht ist, wenn das Außengewinde 12 des Spindelventils 10 axial an die schmalere Ringblende 16 stößt. Der geschlossene Zustand ist erreicht, wenn das Außengewinde 12 des Spindelventils 10 auf den schmaleren hinteren Bohrabschnitt der ersten Bohrung 5 trifft. Das totvolumenfreie Spindelventil 10 verhindert dann den Ausfluss von Reinstwasser aus der vierten Bohrung 8.
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Der erste an der Spindel 11 angebrachte Dichtungsring 14 dichtet bei geschlossenem Spindelventil 10 (1 + 2) den hinteren Bohrabschnitt der ersten Bohrung 5 im Bereich des vorderen Endes der Spindel 11, der zweite Dichtungsring 15 dichtet bei geöffnetem Spindelventil 10 (3 + 4) den vorderen Bohrabschnitt mit den Gewinden 9, 12 gegen das in der ersten und vierten Bohrung 5, 8 befindliche Reinstwasser.
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Zur Ausgestaltung der beiden Anschlussstutzen 23 sind in der zweiten und dritten Bohrung 6, 7 des Basisteils 2 zwei baugleiche Klemmringe 24 aufgenommen, mit deren Hilfe Anschlussschläuche eines Leitungssystems 27, welche hierzu durch die Austrittsöffnung 4 der Verschlusskappe 3 eingeführt werden, jeweils an den Anschlussstutzen 23 befestigt werden können. Von den beiden Anschlussstutzen 23 dient einer als Einlassstutzen zum Einleiten von Reinstwasser in die Entnahmevorrichtung 1 und der andere als Auslassstutzen zum Ausleiten von Reinstwasser aus der Entnahmevorrichtung 1. Die beiden Klemmringe 24 ragen nur teilweise in die zweite und dritte Bohrung 6, 7 hinein.
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Die Stufe zwischen dem vorderen und hinteren Bohrabschnitt der ersten Bohrung 5 dient als Anschlag des Gewindeabschnitts der Spindel 11 bei geschlossenem Spindelventil 10, damit die Spindel 11 bei vollständig geschlossenem Spindelventil 10 nicht bis zum Boden der ersten Bohrung 5 ragt. Dies führt dazu, dass bei geschlossenem Spindelventil 10 die zweite Bohrung 6 über den nicht von der Spindel 11 verschlossenen Bodenbereich der ersten Bohrung 5 mit der dritten Bohrung 7 kommuniziert, dieser Bodenbereich also einen Kanal 20 bildet, über den der Einlassstutzen und der Auslassstutzen auch bei geschlossenem Spindelventil 10 kommunizieren.
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Mit anderen Worten bildet also der sich an die beiden Bohrungen der Anschlussstutzen 23 unmittelbar anschließende hintere Bereich der ersten Bohrung 5, die in ihrem übrigen vorderen Bereich das totvolumenfreie Spindelventilende ausbildet, einen durchgehenden Kanal 20 durch das Innere des Basisteils 2 aus. In diesen Kanal 20 ragen die beiden Bohrungen 6, 7 der beiden Anschlussstutzen 23 derart, dass ihre Achsen einen spitzen Winkel miteinander einschließen, wobei die beiden Achsen in Richtung der ersten Bohrung 5 aufeinander zu verlaufen. Dieser Kanal 20 ist durch die glatte Form der Kopfseite der Spindel 11 sowie die Vermeidung von Ecken ebenfalls nahezu totvolumenfrei ausgebildet. Bei geschlossenem Spindelventil 10 fließt nun das durch den Einlassstutzen eintretende Reinstwasser in den Kanal 20 und von dort zum Auslassstutzen.
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5 zeigt eine Draufsicht auf die Austrittsöffnung 4 der Verschlusskappe 3 der in den 1 bis 4 gezeigten Entnahmevorrichtung 1 (Blickrichtung A→A'). Durch diese Austrittsöffnung 4 wird das Reinstwasser mittels Anschlussleitungen zum Einlassstutzen hingeführt bzw. durch den Auslassstutzen wieder aus der Entnahmevorrichtung 1 herausgeführt. Die beiden Anschlussstutzen 23 sind dabei symmetrisch zueinander angeordnet, wobei die dazugehörige Symmetrieebene durch den Mittelpunkt der Austrittsöffnung 4 der Verschlusskappe 3 verläuft. Die Achsen der beiden Anschlussstutzen 23 schließen einen spitzen Winkel miteinander ein und laufen in Richtung der Austrittsöffnung 4 der Verschlusskappe 3 auseinander.
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6 zeigt eine Draufsicht auf das Verstellmittel 17, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als knaufförmige, mit Einkerbungen versehene Handhabe 18 des Spindelventils 10 der in den 1 bis 4 gezeigten Entnahmevorrichtung 1 (Blickrichtung A'→A) ausgeführt ist. Zudem ist die Ringblende 16 mit dem ausgelassenen Bereich gezeigt, die dazu dient, dass das Spindelventil 10 nicht aus der ersten Bohrung 5 heraus fallen kann. Ebenso bildet die Ringblende 16 einen Anschlag für einen stufenförmig abgesetzten hinteren Abschnitt der Handhabe 19, der wie der durch die Stufe innerhalb der ersten Bohrung 5 ausgebildete Anschlag den Kanal 20 innerhalb der ersten Bohrung 5 offen hält.
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Vorzugsweise wird die Entnahmevorrichtung 1 während des Betriebs so an ein Leitungssystem 27 angeschlossen, dass die Längsachse A-A' der Entnahmevorrichtung 1 im Wesentlichen in der Horizontalen angeordnet ist. In diesem Fall fließt das Reinstwasser in geöffnetem Zustand durch die Auslassöffnung 22 nach unten, senkrecht in Richtung Boden.
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7 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Reinstwassersystems 25 gemäß der vorliegenden Erfindung. Das Reinstwassersystem 25 umfasst eine Aufbereitungsvorrichtung 26, drei Entnahmevorrichtungen 1 (A, B und C), und ein Leitungssystem 27, welches die Aufbereitungsvorrichtung 26 mit den Entnahmevorrichtungen A, B und C verbindet.
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Das in 7 dargestellte Reinstwassersystem 25 ist als Kreislaufsystem ausgebildet, d. h. dass die Aufbereitungsvorrichtung 26 eine Reinstwasserquelle als auch eine Reinstwassersenke umfasst. Ausgehend von der Reinstwasserquelle fließt das Reinstwasser entlang des Leitungssystems 27, welches in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als eine einfache Leitung ohne Abzweigungen ausgebildet ist, hin zur ersten Entnahmevorrichtung A, wobei das Leitungssystem 27 durch die Austrittsöffnung 4 der Entnahmevorrichtung A geführt ist. In letztere wird das Reinstwasser in deren Einlassstutzen eingeleitet. Mittels der Entnahmevorrichtung A kann nun, durch den oben bereits beschriebenen Mechanismus, zumindest ein Teil des durch das Leitungssystem 27 fließenden Reinstwassers entnommen werden. Der nicht von der Entnahmevorrichtung A entnommene Teil des Reinstwassers fließt über den Kanal 20 innerhalb der Entnahmevorrichtung 1 hin zu deren Auslassstutzen und zurück in das Leitungssystems 27.
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Analog, wie für die Entnahmevorrichtung A beschrieben, findet der Prozess nacheinander auch in den in Reihe angeordneten Entnahmevorrichtungen B und C statt.
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Das aus der Entnahmevorrichtung C in das Leitungssystem 27 zurückfließende Reinstwasser fließt zurück zur Aufbereitungsvorrichtung 26. Dort wird es von der Reinstwassersenke aufgenommen, wieder aufbereitet, und schlussendlich wieder über die Quelle in das Leitungssystem 27 eingeführt, womit sich der Kreislauf des Reinstwassersystems 25 schließt.
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8 und 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine Halterungsvorrichtung 28 zur Positionierung einer Entnahmevorrichtung 1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Die Halterungsvorrichtung 28 umfasst einen Sockel 29 samt einer Anzeigevorrichtung 30 und Bedienelementen 31, eine Standsäule 22, einen Ausleger 34, der über ein Gelenkmodul 33 mit der Standsäule verbunden ist, und eine Entnahmevorrichtung 1.
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Der Sockel 29 ist als Standfuß der Halterungsvorrichtung 28 ausgebildet, welcher auf einer horizontalen ebenen Fläche, wie z. B. einem Tisch oder einem Regal, positioniert werden kann. Alternativ kann die Halterungsvorrichtung 28 mittels des Sockels 29 vertikal oder in irgendeiner anderen räumlichen Orientierung mechanisch an einer Wand oder dergleichen angebracht werden.
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Über die Anzeigevorrichtung 30 können verschiedenste Betriebsparameter der Halterungsvorrichtung 28 angezeigt werden. Die Betriebsparameter der Halterungsvorrichtung 28 werden dabei über Sensoren der Halterungsvorrichtung 28 bzw. der Entnahmevorrichtung 1 bestimmt.
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Über die Bedienelemente 31 kann die Halterungsvorrichtung 28 bzw. die Entnahmevorrichtung 1 gesteuert werden. Dabei können die Bedienelemente 31 sowohl mechanisch als auch elektrisch mit den Steuerelementen der Halterungsvorrichtung 28 bzw. der Entnahmevorrichtung 1 verbunden sein.
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Die Standsäule 32 ist mechanisch an ihrem einen Ende auf dem Sockel 29 angeordnet. Sie erstreckt sich entlang ihrer Längsachse im Wesentlichen senkrecht vom Sockel 29 weg. An ihrem anderen Ende ist die Standsäule 32 mechanisch mit einem Gelenkmodul 33 verbunden.
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Wie aus 9 ersichtlich wird, ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel das Gelenkmodul 33 als Doppelgelenk ausgebildet. Das erste Drehgelenk 35 des Doppelgelenks ist dabei mit der Standsäule 32 drehbar verbunden. Die Drehbewegung findet dabei in einer Ebene statt, die senkrecht zur Längsachse der Standsäule 32 orientiert ist. Diese Ebene entspricht der Horizontalebene, falls die Haltevorrichtung 20 mit dem Sockel 29 auf einem ebenen Tisch oder dergleichen abgestellt ist.
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Der maximale Drehbereich des ersten Drehgelenks 35 in dieser Drehebene beträgt 180°. Das bedeutet, dass das erste Drehgelenk 35, ausgehend von einer zentralen Ausrichtung, um 90° sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn relativ zur Standsäule 32 verdreht werden kann.
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Der zweite Drehgelenk 36 des Gelenkmoduls 33 ist einerseits mit seinem ersten Gelenkende drehbar mit dem zweiten Gelenkende des ersten Drehgelenks 35 verbunden, und andererseits mit seinem zweiten Gelenkende mit dem Ausleger 34. Das zweite Drehgelenk 36 ermöglicht ein Schwenken des Auslegers 34 relativ zur Standsäule 32 in einer Ebene, die im Wesentlichen sowohl durch die Standsäule 32 als auch den Ausleger 34 verläuft. Diese Ebene entspricht der Vertikalebene, falls die Halterungsvorrichtung 28 mit dem Sockel 29 auf einem ebenen Tisch oder dergleichen abgestellt ist. Der maximale Schwenkbereich des Gelenkmoduls 33 in dieser Schwenkebene beträgt 90°. Somit kann der Ausleger 34, ausgehend von einer zentralen Position, in der die Längsachse des Auslegers 34 im Wesentlichen senkrecht zur Längsachse der Standsäule 32 steht, um 45° sowohl im als auch gegen den Uhrzeigersinn in der Schwenkebene geschwenkt werden.
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An das Ende des Auslegers 34 ist eine Entnahmevorrichtung 1 insbesondere so lösbar verbunden, dass die Öffnung der Verschlusskappe 3 der Entnahmevorrichtung 1 dem Ausleger 34 zugewandt ist.
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Zur Versorgung der Entnahmevorrichtung 1 mit Reinstwasser verlaufen im Inneren des Sockels 29, der Standsäule 32, des Gelenkmoduls 33 und des Auslegers 34 jeweils zwei Leitungen. Diese sind in den 8 und 9. als gestrichelte Linien dargestellt. Eine der Leitungen dient der Einleitung von Reinstwasser in den Einlassstutzen der Entnahmevorrichtung 1. Durch diese Leitung wird das Reinstwasser, wie in den 8 und 9 mittels Pfeilspitzen dargestellt, zur Entnahmevorrichtung 1 hingeführt. Die andere der Leitungen dient der Ausleitung des Reinstwassers über den Auslassstutzen aus der Entnahmevorrichtung 1 hinaus. Die beiden Leitungen können Teil eines Reinstwassersystems 25 sein, wie es oben bereits detailliert beschrieben wurde. Durch das Anbringen der Entnahmevorrichtung 1 an dem äußeren Ende des Auslegers 34 der Halterungsvorrichtung 28 wird die Entnahme von Reinstwasser aus einem Reinstwassersystem 25 vereinfacht. Unterhalb der Entnahmevorrichtung 1 können Behälter jeglicher Art und Größe angeordnet werden. Der Anordnung dieser Behälter entsprechend kann die Entnahmevorrichtung 1 durch Dreh- und Schwenkbewegungen des Auslegers 34 relativ zur Standsäule 32 so angeordnet werden, dass eine Reinstwasserentnahme in den entsprechenden Behälter möglichst einfach erfolgen kann, d. h. dass die Entnahmevorrichtung 1 beispielsweise möglichst nahe über dem Becher angeordnet wird. Ebenso kann mittels der Halterungsvorrichtung 28 die Entnahmevorrichtung 1 schnell zwischen verschiedenen Behältern hin und her geschwenkt werden, so dass mehrere Behälter nacheinander schnell und präzise mit Reinstwasser befüllt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entnahmevorrichtung
- 2
- Basisteil
- 3
- Verschlusskappe
- 4
- Austrittsöffnung
- 5
- Erste Bohrung
- 6
- Zweite Bohrung
- 7
- Dritte Bohrung
- 8
- Vierte Bohrung
- 9
- Innengewinde
- 10
- Spindelventil
- 11
- Spindel
- 12
- Außengewinde
- 13
- Dichtungsring
- 14
- Erster Dichtungsring
- 15
- Zweiter Dichtungsring
- 16
- Ringblende
- 17
- Verstellmittel
- 18
- Handhabe
- 19
- Hinterer Abschnitt der Handhabe
- 20
- Kanal
- 21
- Auslass
- 22
- Auslassöffnung
- 23
- Anschlussstutzen
- 24
- Klemmring
- 25
- Reinstwassersystem
- 26
- Aufbereitungsvorrichtung
- 27
- Leitungssystem
- 28
- Halterungsvorrichtung
- 29
- Sockel
- 30
- Anzeigevorrichtung
- 31
- Bedienelemente
- 32
- Standsäule
- 33
- Gelenkmodul
- 34
- Ausleger
- 35
- Erstes Drehgelenk
- 36
- Zweites Drehgelenk