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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bedienung Bedruckstoffe verarbeitender Maschinen mit einem Steuerstand, welcher eine Ablagefläche zur Aufnahme von Bedruckstoffen aufweist, sowie mit einem als Touchscreen ausgebildeten Bedienelement zur Steuerung der Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine mittels eines Steuerungsrechners, wobei der Touchscreen an der Vorderkante des Steuerstands vor der Auflagefläche zur Aufnahme des Bedruckstoffs angebracht ist.
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Derartige Vorrichtungen zur Bedienung einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine sind aus der Offenlegungsschrift
DE 101 20 487 A1 bekannt. In dieser Offenlegungsschrift wird ein Steuerstand für eine Mehrfarbendruckmaschine gezeigt, welcher im vorderen Bereich des Steuerstands vor einer Auflageplatte zur Aufnahme von Bedruckstoffen einen über die Breite verschiebbaren Touchscreen zur Bedienung der Druckmaschine aufweist. Auf dem Touchscreen ist ein Menü zur Einstellung und Erfassung von Farbzonen in der Druckmaschine aufrufbar, wobei die Farbzonen im Menü in einer Zeile strichcodeartig oder in Form von Digitalwerten darstellbar sind. Das Touchscreendisplay kann somit beweglich über die Breite des Bedruckstoffs positioniert werden, wobei die Position des Displays zum Bedruckstoff erfasst wird und in Abhängigkeit der erfassten Position die zu der Position passenden Farbzonen angezeigt werden. Auf diese Art und Weise soll die Bedienung der Farbzonen erleichtert werden.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 010 484 A1 ist eine Vorrichtung zur Anzeige und/oder Steuerung von Farbzoneneinstellungen in Druckmaschinen bekannt, bei der die Farben der Anzeige auf die verwendete Druckfarbe abgestimmt werden. Auch diese Anzeige- und Bedienelemente befinden sich im vorderen Bereich des Steuerstands einer Druckmaschine, aber die Anzeige- und Bedienelemente erstrecken sich über die gesamte Breite der Auflagefläche eines Bedruckstoffs. Die Anzeige besteht aus Leuchtdioden, welche in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau ausgeführt sind und durch entsprechende Ansteuerung eine beliebige Farbe anzeigen können. Diese Leuchtdioden sind dabei entsprechenden Farbzonen über die gesamte Breite des Auflagepults fest zugeordnet und zeigen jeweils den Öffnungszustand einer Farbzone an.
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Der bekannte Stand der Technik hat den Nachteil, dass bei dem verschiebbaren Touchscreen dieser zunächst vor der zu bedienenden Farbzone positioniert werden muss, bevor der Bediener die entsprechenden Farbzonen verstellen kann. Dies geht bei der herkömmlichen Bedienung über fest angeordnete Dioden in den Farbzonen vor dem Bogenauflagepult einfacher und schneller. Da bei großformatigen Bogendruckmaschinen zum Teil 32 oder 64 Farbzonen zu bedienen sind, ist es für den Bediener einer Druckmaschine umständlich, den Touchscreen immer an die richtige Stelle schieben zu müssen. Auf der anderen Seite hat die herkömmliche Lösung mit fest zugeordneten Dioden den Nachteil, dass über diese Dioden lediglich die Farbzonenöffnungen verstellt werden können, aber keine anderen Bedienvorgänge an der Druckmaschine ausgelöst werden können. Aus diesem Grund ist bei der herkömmlichen Lösung ein zusätzlicher Touchscreen meist im seitlichen Bereich des Steuerstands der Druckmaschine erforderlich, über den die wesentlichen Funktionen der Druckmaschine gesteuert werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bedienung insbesondere von Druckmaschinen zu erleichtern und dabei auf unterschiedliche Bedienelemente verzichten zu können.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Patentanspruch 1 gelöst, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und den Zeichnungen. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist somit vorgesehen, dass der Steuerstand einer Bedruckstoffe verarbeitenden Maschine, insbesondere einer Druckmaschine, im vorderen Bereich vor der Bogenauflagefläche zur Kontrolle von Bedruckstoffen einen Touchscreen aufweist, welcher sich zumindest über die gesamte Breite der Auflagefläche zur Aufnahme des Bedruckstoffs erstreckt. Dies führt dazu, dass auf dem Touchscreen Bedien- und Anzeigeelemente dargestellt werden können, welche sämtlichen Bereichen, insbesondere Farbzonen, von Bedruckstoffen, welche auf der Auflagefläche zur Inspektion aufliegen, vom Bediener optisch unmittelbar zugeordnet werden können. Dabei ist es möglich, auf dem Touchscreen die Farbzonenöffnungen für jede Farbzone genau an dem Ort darzustellen, der der Farbzone auf dem aufliegenden Bedruckstoff entspricht. Der Bediener hat somit die unmittelbare Zuordnung zwischen auf dem Touchscreen angezeigten Bedienelementen zur Farbzonenverstellung wie dies beim Stand der Technik mit herkömmlichen Dioden der Fall ist. Der Touchscreen kann aber zusätzlich auch zur Steuerung weiterer oder aller Funktionen der Druckmaschine genutzt werden, so dass ein zusätzlicher seitlich angebrachter Touchscreen wie im Stand der Technik zur Bedienung der Druckmaschine überflüssig macht. So können auch weitere Einstellungen von der Druckmaschine, welche sich auf bestimmte Bereiche eines Bedruckstoffs beziehen, wie z. B. Einstellung der Luftverteilung im Bogenförderpfad bei Bogendruckmaschinen, insbesondere Einstellung der Luftverteilung im Ausleger oder Einstellung von Bremsbändern im Ausleger, komfortabel zugeordnet und eingestellt werden.
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Der über die gesamte Breite der Auflagefläche angeordnete Touchscreen dient somit nicht nur zur Einstellung der Farbzonen sondern kann zur Einstellung sämtlicher Funktionen der Druckmaschine genutzt werden. Somit werden alle Bedienfunktionen an einem Ort des Steuerstands konzentriert und nicht wie beim Stand der Technik auf einen Touchscreen und herkömmliche Dioden aufgeteilt oder ein verschiebbarer Touchscreen benötigt, welcher die Bedienung insbesondere bei großformatigen Bogendruckmaschinen aufgrund der hohen Anzahl von Farbzonen unkomfortabel macht. Mit der vorliegenden Erfindung ist es nun erstmals möglich, sämtliche Funktionen, welche sich auf bestimmte Bereiche eines Druckbogens beziehen, 1:1 unmittelbar auf einem Touchscreen den Bereichen zuzuordnen, welche auf dem Bogen tatsächlich davon betroffen sind. Aufgrund der freien Programmierbarkeit eines Touchscreen ist es auch möglich, problemlos Sonderfunktionen wie z. B. die Anzeige von Farbzonenöffnungen im Farbumfang von Sonderfarben darzustellen. Durch die unmittelbare Zuordnung zum Bedruckstoff ergibt sich einen eindeutige Hand-Auge-Koordination, da die Anzeige und die Eingabe über den Touchscreen unmittelbar ineinander übergehen. Die Eingabe und Anzeige der Druckmaschine erfolgt direkt und schnell im vorderen Bereich des Steuerstands und der Bediener muss sich nicht mehr auf unterschiedliche Bedienelemente wie Farbzonenbedienung über Dioden und eine seitlich angeordneten Touchscreen konzentrieren. Die gleichen Vorteile ergeben sich für weitere zonale Einstellungen z. B. bei der Eingabe und bei Änderungen von Sollwerten für Farbmessgeräte, Sperren und Freigeben von einzelnen Zonen fürs Nachregeln der Farbgebung, Anzeige von Sollwertabweichungen bei Messgeräten, Anzeige von Abweichungen bei Inspektionssystemen und Positionierung von Messgeräten, Messstreifen oder Referenzmarken.
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Um die unterschiedlichen Funktionen der Druckmaschine bequem steuern zu können, ist dabei vorteilhafter Weise vorgesehen, dass der Touchscreen wenigstens eine zusätzliche Bedienoberfläche aufweist, mit der weitere Funktionen der Druckmaschine bedienbar sind. Neben der Bedienoberfläche zur Einstellung von zonalen Einstellungen wie z. B. Farbzonen in der Druckmaschine weist der Touchscreen wenigstens eine zusätzliche Bedienoberfläche auf, mit der weitere Funktionen der Druckmaschine eingestellt werden können. Dabei kann grundsätzlich für jeden Bedienbereich einer Druckmaschine eine zusätzliche Bedienoberfläche vorgesehen sein, so dass der Bediener bestimmte Funktionsbereiche durch Anwahl der passenden Bedienoberfläche bequem aufrufen kann. Dabei ist es auch möglich, dass auf dem Touchscreen mehrere Bedienoberflächen gleichzeitig nebeneinander anzeigbar sind. Da sich der Touchscreen über die gesamte Breite der Auflagefläche erstreckt, ist es problemlos möglich, mehrere Bedienoberflächen gleichzeitig nebeneinander anzuordnen. Typische Bedienoberflächen wären bei Druckmaschinen Bedienoberflächen zur Abarbeitung einer Auftragsliste, eine Bedienoberfläche zur Maschineneinstellung und eine weitere Bedienoberfläche für Servicezwecke. Aufgrund der Anordnung mehrerer Bedienoberflächen nebeneinander ist es auch möglich, dass mehrere Bediener über den Touchscreen die Druckmaschine parallel bedienen. So kann ein Bediener über eine Bedienoberfläche andere Einstellungen vornehmen als ein anderer Bediener über eine weitere Bedienoberfläche vornimmt. Beispiele sind z. B. die Aufteilung der Farbzonen in linkte Bogenhälfte/rechte Bogenhälfte, Einstellung zur Farb-Wasser-Balance in einem Teilbereich oder Einstellung für Register auf einem anderen Teilbereich des Touchscreens. Alternativ ist es auch möglich nur eine Bedienoberfläche vorzusehen, welche mehrere Funktionen der Druckmaschine steuert, unter Umständen reicht so eine Bedienoberfläche für alle Funktionen aus.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Touchscreen aus mehreren Bildschirmen zusammengesetzt ist. Dabei werden bevorzugt mehrere Touchscreens mit 10 Zoll Bilddiagonale nebeneinander gereiht, wobei auf einem 10 Zoll Touchscreen acht Farbzonen angezeigt werden können. Dies bedeutet, dass bei einer Bogendruckmaschine im Format 52 mit 16 Farbzonen zwei Touchscreens nebeneinander zum Einsatz kommen. Bei einer Bogendruckmaschine im Format 102 mit 32 Farbzonen werden entsprechend vier Touchscreens benötigt. Diese 10 Zoll Touchscreens werden heutzutage häufig eingesetzt und sind daher als Standardkomponenten zu geringen Preisen verfügbar. Dadurch, dass auf einem Touchscreen acht Farbzonen angezeigt werden können, ist es möglich mit einem einzigen Touchscreen als Standard sämtliche Formatklassen von Bogendruckmaschinen entsprechend abzudecken. Allerdings ist beim Einsatz dieser standardisierten Touchscreens darauf zu achten, dass der seitliche Rand möglichst schmal ist, damit beim Bediener auch der Eindruck entsteht, dass die nebeneinander angeordneten Touchscreens einen einzigen länglichen Touchscreen bilden. Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass die Anzeige der Farbzonen auf den Touchscreens so eingestellt wird, dass diese mit den Farbzonen der auf der Auflagefläche liegenden Bedruckstoffe übereinstimmt.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Touchscreen ein einziger länglich geformter Bildschirm ist. Derartige schmale, länglich geformte Touchscreens sind allerdings eine Spezialanfertigung und entsprechend teuer. Der Vorteil einer derartigen Ausführungsform liegt darin, dass keine störenden Nahtstellen zwischen zwei Touchscreens auftreten und somit eine nahtlose Anzeige von Bedienelementen über die gesamte Breite des Steuerstands möglich ist.
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In einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Touchscreen zumindest teilweise von der Auflagefläche abgedeckt ist. Diese Ausführungsform ermöglicht es, einen großformatigen Standardtouchscreen vorzusehen und somit die Nachteile der zuvor genannten Ausführungsform zu beseitigen. Damit beim Bediener trotzdem der Eindruck eines schmalen, länglich geformten Touchscreens entsteht wird dabei ein Großteil des Touchscreens z. B. durch die Auflagefläche abgedeckt, so dass der Bediener nur einen Teil des Touchscreens sieht. Selbstverständlich ist dabei bei der Ansteuerung des Touchscreens durch den Steuerungsrechner sicherzustellen, dass die Anzeigen lediglich auf der nicht abgedeckten Fläche des Touchscreens erfolgen, so dass von der Auflagefläche keine Bedien- und Anzeigeelemente abgedeckt werden.
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Vorteilhafterweise ist außerdem vorgesehen, dass der Steuerstand eine Rückwand aufweist, welche einen großflächigen Bildschirm trägt und dass dieser großflächige Bildschirm über den Touchscreen steuerbar ist. Bei dieser Ausführungsform befindet sich an der Rückwand ein großformatiger Bildschirm, auch Wallscreen genannt, welcher nicht als Touchscreen ausgeführt ist und lediglich zur Anzeige von Informationen und Bedienelementen dient. Die eigentliche Bedienung erfolgt aber über den länglichen, im vorderen Bereich des Steuerstands angeordneten Touchscreen. Da sich der große Bildschirm ebenfalls über die gesamte Breite der Auflagefläche erstreckt, kann hier ebenfalls eine 1:1 Zuordnung von Bedienelementen auf dem Touchscreen an der Vorderseite des Steuerstands zu den Anzeigeelementen auf dem großen Bildschirm an der Rückwand vorgesehen werden. Dies bietet dem Bediener den großen Vorteil, dass hier eine unmittelbare Zuordnung der Bedienelemente im vorderen Bereich des Steuerstands zum Bedruckstoff und zur Anzeige auf dem großen Bildschirm an der Rückwand des Steuerstands möglich ist. Der Bediener hat somit den großen Bildschirm, den aufliegenden Bedruckstoff und die Bedienelemente im vorderen Bereich des Steuerstands auf dem Touchscreen unmittelbar im Blick und muss keine Zuordnung der drei Bereiche treffen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Bedruckstoffe verarbeitende Maschine ein Messgerät zur Vermessung von Bedruckstoffen aufweist und dass das Messgerät mittels des Touchscreens steuerbar ist. Derartige Messgeräte, insbesondere Farbmessgeräte, dienen der Kontrolle der Druckqualität und tasten z. B. auf der Auflagefläche liegende Bedruckstoffe oder durch die Maschine transportierte Bedruckstoffe optisch ab. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass es zur Steuerung dieses Messgeräts eine eigene Bedienoberfläche gibt, welche ebenfalls über den Touchscreen im vorderen Bereich des Steuerstands bedient werden kann. Auf diese Art und Weise kann über den Touchscreen komfortabel Eingabe und Änderung von Sollwerten für das Farbmessgerät, Anzeige von Sollwertabweichungen und die Anzeige auch von Abweichungen bei Inspektionssystemen dargestellt werden. Auch die Positionierung des Farbmessgeräts hinsichtlich Farbmessstreifen oder Referenzmarken ist bei einem Farbmessgerät auf der Auflagefläche über den Touchscreen komfortabel möglich, da auch hier die unmittelbare Zuordnung zwischen der Position des Farbmessgeräts über dem auf der Auflagefläche liegenden Bedruckstoff und den Bedienelementen auf dem Touchscreen vor der Auflagefläche möglich ist.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Steuerstand eine Erkennungsvorrichtung aufweist, welche Berührung oder Abdeckung des Touchscreens durch Körperteile des Bedieners erfasst und eine unbeabsichtigte Bedienung des Touchscreens verhindert. Eine derartige Erkennungsvorrichtung kann z. B. im oberen Bereich des Steuerstands angebracht sein und den Bereich des Touchscreens erfassen. Dies kann z. B. durch eine entsprechende Kamera und Auswertung der aufgenommenen Bilder erfolgen, welche ein über den Touchscreen und die Auflagefläche gebeugten Bediener erfasst. Alternativ kann auch ein optischer Vorhang ähnlich einer Lichtschranke vorgesehen sein, welcher einen über den Touchscreen gebeugten Bediener erfasst und der zusätzlich über einen Kamera ausgewertet wird. Der optische Vorhang kann dabei durch eine Reihe von LEDs gebildet werden. Alternativ kann der optische Vorhang auch durch die Ausgabe eines definierten Musters auf dem Touchscreen erfolgen. Dieses definierte Muster kann von der Kamera im oberen Bereich des Steuerstands leicht ausgewertet werden. Wenn dabei Infrarot-LEDs eingesetzt werden oder die Anzeige des definierten Musters nur für einen kurzen Zeitraum (kleiner 300 Millisekunden) erfolgt, ist diese Funktion nicht sichtbar und stört den Bediener nicht. Des Weiteren ist es möglich, dass der optische Vorhang die normale Anzeige des Touchscreens darstellt. Die über dem Touchscreen angeordnete Kamera wertet dabei aus, ob die Anzeige des Touchscreens noch sichtbar ist oder großflächig oder teilweise abgedeckt wird. Der optische Vorhang kann auch nur ein bestimmter Bereich sein, z. B. ein Statusbereich, der in bestimmten Bereichen des Touchscreens angezeigt wird. Bei dieser Ausführungsform ist es wichtig, dass die Kameraauswertung eine Synchronisation der Anzeige mit der Kamera sicherstellt.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Figuren näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Steuerstand mit einem länglichen im vorderen Bereich des Steuerstands angeordneten Touchscreen zur Bedienung einer Druckmaschine,
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2 einen Steuerstand, bei dem der Touchscreen aus einem großen Standardtouchscreen besteht und teilweise durch die Auflagefläche des Steuerstands abgedeckt ist,
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3 mehrere parallel angezeigte Bedienoberflächen auf dem Touchscreen und
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4 einen Touchscreen, welcher aus mehreren nebeneinander angeordneten Touchscreens zusammengesetzt ist.
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In 1 ist der Steuerstand einer Druckmaschine 11 abgebildet. Der Steuerstand dient zur Bedienung der Druckmaschine 11, um die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen. Der Steuerstand ist so ausgestaltet, dass er ein Bogenauflagepult 8 aufweist, auf dem Bedruckstoffe 5 aus der Druckmaschine 11 abgelegt werden können. Bei diesen Bedruckstoffen 5 handelt es sich meist um Probebogen, welche der Druckmaschine 11 entnommen werden und welche auf dem Bogenauflagepult 8 einer Druckqualitätskontrolle unterzogen werden. Diese Qualitätskontrolle kann der Bediener der Druckmaschine 11 visuell durchführen, indem er den Bedruckstoff 5 mit einem Druckoriginal vergleicht, welches auf einem großen Bildschirm 6 an der Rückwand des Steuerstands angezeigt wird. Wie in diesem rein visuellen Vergleich ist es auch möglich, den Druckbogen 5 mit einem Farbmessgerät 12 zu vermessen und die so erfassten Messwerte mit dem Druckoriginal maschinell zu vergleichen. Der Steuerstand weist außerdem eine Überdachung 7 auf, welche das Bogenauflagepult 8 gegen Fremdlicht von oben abschirmt. Weiterhin besteht die Möglichkeit, an der Überdachung 7 eine Farbprüfleuchte anzubringen, welche den auf dem Bogenauflagepult 8 aufliegenden Bedruckstoff 5 mit Normlicht ausleuchtet. Unterhalb des Bogenauflagepults 8 ist in einem Gehäuse ein Steuerungsrechner 9 untergebracht, welcher meist im Wesentlichen aus einem Industrie-PC besteht. Der Steuerungsrechner 9 steuert die Druckmaschine 11 und leitet sämtliche Bedieneingaben des Bedieners an die Steuerung der Druckmaschine 11 weiter.
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Im vorderen Bereich des Steuerstands vor dem Bogenauflagepult 8 ist ein länglich geformter Touchscreen 1 angebracht, über den die meisten Funktionen der Druckmaschine 11 bedient werden können. Dazu weist der Touchscreen 1 mehrere Bedienoberflächen 10 auf, mit der verschiedene Funktionen der Druckmaschine 11 eingestellt werden können. Insbesondere weisen die Bedienoberflächen 10 Stell- und Anzeigeelemente zur Einstellung der Farbzonenöffnungen 14 in der Druckmaschine 11 auf. Die Farbzonen 14 erstrecken sich über die gesamte Breite der Druckmaschine 11 und dienen dazu, die Farbgebung in der Druckmaschine 11 bereichsweise für jede Farbzone individuell einstellen zu können. Die Farbzonen 14 finden sich daher auch entsprechend auf dem Bedruckstoff 5 wieder, wobei die Anzeige der Bedien- und Stellelemente auf einer der Bedienoberflächen 10 des Touchscreens 1 so angezeigt wird, dass das jeweilige Bedienelement auf dem Touchscreen 1 der jeweiligen Farbzone auf dem Bedruckstoff 5 zugeordnet ist. Auf diese Art und Weise hat der Bediener die unmittelbare Übereinstimmung zwischen angezeigten Bedien- und Stellelementen auf dem Touchscreen 1 und der einzustellenden Farbzone auf dem Bedruckstoff 5.
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Bei der Ausführungsform in 1 ist zusätzlich ein weiterer schwenkbarer Touchscreen 2 vorhanden, welcher über eine Halterung 4 an einem Schwenkarm 3 befestigt ist. Auch mit diesem schwenkbaren Touchscreen 2 können die Funktionen der Druckmaschine 11 gesteuert werden. Hier gibt es aber keine unmittelbare Zuordnung zwischen Anzeige- und Bedienelementen auf dem schwenkbaren Touchscreen 2 und den Auswirkungen auf den Bedruckstoff 5. Es ist daher erfindungsgemäß auch möglich, den weiteren schwenkbaren Touchscreen 2 wegzulassen. An der Überdachung 7 ist weiterhin eine Kamera 13 angebracht, welche den Touchscreen 1 erfasst. Dabei erfasst die Kamera 13 z. B. wenn das Bedienpersonal sich über den Touchscreen 1 beugt und diesen somit ungewollt bedient. Bei entsprechend ungewollten Bedienungen blockiert der Steuerungsrechner 9 jedoch die Weiterleitung dieser ungewollten Bedieneingaben an die Druckmaschine 11 und verhindert so Fehlbedienungen.
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Die 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, bei der der Touchscreen 1 nicht wie in 1 als länglicher Bildschirm ausgeformt ist. Hier ist ein großer rechteckiger Touchscreen 1 vorhanden, dessen größter Teil von dem Bogenauflagepult 8 abgedeckt wird, so dass nur ein kleiner Teil im vorderen Bereich vor dem Bogenauflagepult 8 sichtbar ist. Dieser kleine Bereich des Touchscreens 1 entspricht aber weitestgehend den Anzeige- und Bedienelementen des länglich geformten Touchscreens in 1. Der Steuerungscomputer 9 ist so programmiert, dass er Bedien- und Anzeigeelemente lediglich in dem nicht abgedeckten schmalen Streifen des Touchscreens 1 vor dem Bogenauflagepult 8 anzeigt.
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3 zeigt mehrere nebeneinander angeordnete Bedienoberflächen 10 zur Steuerung unterschiedlicher Komponenten der Druckmaschine 11, wobei diese Bedienoberflächen 10 nebeneinander auf dem Touchscreen 1 in 1 oder 2 angezeigt werden können. Auf diese Art und Weise ist es möglich, dass ein oder mehrere Bediener unterschiedliche Funktionen einer Druckmaschine 11 zeitgleich einstellen können.
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In 4 ist eine weitere Ausprägung der Ausgestaltung in 1 gezeigt, bei der der Touchscreen 1 aus vier gleichartig aufgebauten Touchscreens besteht. Diese Touchscreens sind dabei jeweils als 10 Zoll Display ausgeführt und ergeben lückenlos nebeneinander gereiht einen länglichen Touchscreen 1 wie in 1. Auf jedem Touchscreen werden dabei acht Farbzonen angezeigt und geregelt, so dass mit den vier Touchscreens insgesamt 32 Farbzonen eingestellt werden können, was zur Steuerung einer Druckmaschine im Format 102 ausreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Touchscreen
- 2
- schwenkbarer Touchscreen
- 3
- Schwenkarm
- 4
- Halterung
- 5
- Bedruckstoff
- 6
- großer Bildschirm
- 7
- Überdachung
- 8
- Bogenauflagepult
- 9
- Steuerungsrechner
- 10
- Bedienoberfläche
- 11
- Druckmaschine
- 12
- Farbmessgerät
- 13
- Kamera
- 14
- Farbzonen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10120487 A1 [0002]
- DE 102004010484 A1 [0003]