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Die Erfindung betrifft eine Bedieneinrichtung für Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine solche Vorrichtung (siehe druck print 10/1980, S. 5 633–635) dient dazu, den Druckprozess und die Funktionen an einer Offsetdruckmaschine von einem Bildschirmterminal aus zu steuern.
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Bei der bekannten Vorrichtung liefert der Bildschirm Informationen und bestätigt die eingegebenen Kommandos. Über das Bildschirmterminal lassen sich für den Fall der Rollenverarbeitung Ausschießschemata eingeben. Auf dem Bildschirm ist ein Diagramm der Plattenpositionen darstellbar. Die Eingabe erfolgt von Hand am Steuerpult. Weiterhin ist ein Abtastgerät zur Gewinnung von Voreinstelldaten für Farbdosierelemente neben dem Bildschirmterminal mit der zentralen Steuereinheit verbunden. Außerdem kann die Passereinstellung bezogen auf die einzelnen Druckseiten am Steuerpult unter Zuhilfenahme des Bildschirms korrigiert werden.
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Die
DE 27 28 738 B2 beschreibt eine Einrichtung zur Kontrolle und Regelung der Farbgebung an Druckmaschinen, zu der eine Bedieneinheit, bestehend aus einer Tastatur mit Leuchttasten und einer Digitalanzeige gehört und die in Kombination mit einer Serie von Leuchtdiodenreihen arbeitet. Je nach Anzeige der Leuchtdiodenreihen oder der Digitalanzeige wird die Bedienung irgendeiner Taste der Bedieneinrichtung notwendig.
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Der komplexe Aufbau und die vielfältigen Funktionen der ganzen Einrichtung erfordern aber sehr viel Übersicht und Einfühlungsvermögen vom Bedienungspersonal. Wenn auch Fehlbedienungen durch eine Schaltlogik vermindert werden können, ist es doch von Nachteil, dass das Bedienungspersonal gezwungen ist, sich dauernd neu zwischen Anzeigen und Eingaben zu orientieren.
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Bei einem Fernverstellsystem zur Steuerung der Druckbilderzeugung an Druckmaschinen gemäß
DE 31 00451 A1 ist an einem zentralen Bedienpult ein Basisoperationssystem mit Bedien- und Anzeigeelement sowie Ansteuereinheit für die Farbzonenfernverstellung angeordnet, dem auch die Verstelleinheiten für die Duktorantriebe und die gesamte Registerverstellung zugeordnet werden können. Für alle Operationen sind Umschaltungen notwendig, um den Arbeitsbereich festzulegen. So ergibt sich auch hier wieder eine Vielzahl von Bedienungselementen, die Übersicht erfordern und zu dem vom Bauaufwand her sehr komplex werden. Die Bedienung ist zwar zentralisiert, muss aber durch gezielte Vorauswahl beeinflusst werden. Ebenso ist die Steuerung der Farbzonenfernverstellung für die einzelnen Dosierelemente noch vom zentralen Bedienpult getrennt.
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Eine Verbesserung ergibt sich aus der
DE 32 20 622 C2 , die eine Vorrichtung zur Steuerung der Farbführung beschreibt. An einem Bildschirm zur Steuerung ist die ganze Bildschirmoberfläche von einer druckempfindlichen, durchsichtigen Schicht überdeckt, die zur Auslösung von Steuersignalen mit der Steuereinheit verbunden ist. Innerhalb des Rasters der Schicht sind Eingabefelder vorgesehen, deren Funktion nach einem Maschinenplan bestimmbar ist, so dass Farbwerke oder Druckwerke innerhalb des Maschinenplans anwählbar sind. Auf dem Bildschirm werden in Verbindung mit dem Maschinenplan Störungsmeldungen angezeigt.
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In
DE-Z: Regelungstechnische Praxis 1979, Heft 1, S.10–16 ist die Gestaltung von Grafikbildern für Farbsichtgeräte in Prozesswarten abgehandelt, wozu Gesichtspunkte zur Darstellung einer Prozess-Anlagen-Struktur, von Zuständen der Aggregate, von Verfahrensfließbildern mit eingeblendeten aktualisierten Prozessgrößen und über verwendete Farbkodierung vorgestellt werden. Ein berührempfindlicher Bildschirm geht aus der
US 42 30 967 hervor.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 so weiterzubilden, dass die Einstellung, Überwachung und Steuerung der Farbführung in Druckmaschinen in ihrer Anordnung zur Führung des Bedienungspersonals so weiterentwickelt wird, dass das die Bediensicherheit in Verbindung mit der Bedienergonomie spürbar verbessert wird.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.-Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Das Bediensystem der Steuerungseinrichtung für Druckmaschinen wird in Verbindung mit berührungsempfindlichen Monitoren erstellt.
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In die Bedienoberfläche der Steuerungseinrichtung für Druckmaschinen wurden neben den Tasten, die zur Navigation dienen, noch einige Spezialtasten integriert. Eine Gruppe dieser Tasten dient der Verbesserung der Bedienergonomie, andere Tasten bringen ein neues Konzept zur sicheren Bedienung sicherheitsrelevanter Funktionen ein.
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Insbesondere soll die Bediensicherheit in enger Verbindung mit der Bedienergonomie weiterentwickelt werden. Die Bedienoberfläche des Steuerungseinrichtung enthält eine seitliche Navigationsbar / Navigationsleiste, die als Sidebar bezeichnet wird ( ). Über die Bedienelemente oder Bedienbuttons in der Sidebar wird auf der obersten Ebene der Funktionshierarchie navigiert. Standardmäßig ist die Sidebar auf der rechten Bildschirmseite angeordnet und somit für Rechtshänder optimiert. Für Linkshänder, oder auch für den Fall, dass der Bediener links vom Monitor am Farbabstimmpult steht, kann es sinnvoller sein, die Sidebar auf der linken Bildschirmseite anzuordnen. Aus diesem Grund wurde in die Sidebar unten eine Taste integriert, die einen einfachen Wechsel von rechts nach links und umgekehrt ermöglicht
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Weiterhin kann der Monitorinhalt in Mehrmonitor-Bediensystemen ausgetauscht werden. Die Steuerungseinrichtung kann optional mit zwei Touch-Monitoren ausgestattet sein, die in einer Zuordnung zu einem Bedienpult derart übereinander angeordnet sind, dass ein erster Monitor in geringer Entfernung und in Schräglage vor dem Bedienplatz am Bedienpult angeordnet ist und dass der zweite Monitor parallel zu dem ersten Monitor mit seiner Unterkante an die Oberkante des ersten Monitors anschließend oberhalb von dem ersten Monitor in einer gleichen oder steiler gestellten Schräglage angeordnet ist. Die am Leitstand und dessen Bedienpult zur Verfügung stehenden Funktionen sind auf oberen und unteren Monitor aufgeteilt. Im oberen Monitor werden hauptsächlich Inhalte der Steuerungseinrichtung, die unter anderem eine Maschinensteuerung, eine Inline-Messanlage und ein Fernwartungssystem betreffen, angezeigt und bedient. Auf dem unteren Monitor wird hauptsächlich eine Steuerung zur Bedienung von Maschinenfunktionen beim Rüsten der Druckmaschine angezeigt und über die berührungsempfindliche Oberfläche bedient.
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Die Bedienung des oberen Touch-Monitors kann über die Dauer eines Bedienprozesses ergonomisch ungünstig sein, daher wird vorgeschlagen, dass in die Sidebar etwas im unteren Bereich eine Bedienbutton integriert wird, der einen einfachen Austausch der Monitorinhalte zwischen dem oberen und dem unteren Monitor ermöglicht ( ). Dies kann dann erfolgen, wenn Einrichtungs-, Kontroll- oder Wartungsvorgänge ablaufen, die eine ständige Bedienung der Inhalte der standardmäßig dem oberen Touch-Monitor zugeordneten Inhalte erfordern.
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Von besonderer Bedeutung bei der Bedienung der Druckmaschine sind sicherheitsrelevante Funktionen Hierzu gehört die Betriebstaste für die Inbetriebsetzung der Druckmaschine. An bekannten analogen Bedieneinrichtungen mit Tastaturen gibt es regelmäßig eine Betriebstaste, mit der die Druckmaschine in Bewegung gesetzt werden kann. Diese Betriebstaste ist mit einem Fingerführungsrahmen versehen, so dass sie sich auch blind ertasten lässt und ihre besondere Bedeutung für den Sicherheitszustand beim Arbeiten an der Druckmaschine hervorgehoben ist. Der Fingerführungsrahmen verhindert auch eine versehentliche Betätigung der Betriebstaste durch die Ablage von Gegenständen.
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Eine unter dem Fingerführungsrahmen angeordneten LED-Beleuchtung zeigt hierbei die Betriebsbereitschaft der Betriebstaste an. Die Taste hat insofern eine erhöhte Sicherheitsrelevanz, da sie nach erster Betätigung, die ein akustisches und ggf. optisches Anlaufsignal und bei einer zweiten Betätigung innerhalb eines definierten Zeitfensters den Hauptantrieb der Druckmaschine startet und somit die Druckmaschinenteile in Bewegung setzt. Wenn analoge Tastaturen bei modernen Druckmaschinen entfallen sollen, ist eine Lösung zu schaffen, wie die Betriebstaste in die Touch-Monitor-Bedienung einer Steuerungseinrichtung mit hoher Betriebssicherheit und ergonomisch angepasst integriert werden kann.
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Es ist also erforderlich eine Touch-Monitor-Bedienung abzusichern. Hierzu befindet sich die Betriebstaste als Bedienbutton in der Touch-Bedienungsoberfläche der Steuerungseinrichtung gemeinsam mit weiteren Maschinenfunktionstasten wie etwa einem Bedienelement für automatische Produktion ein/aus, Bogenzähler ein/aus, Luftversorgung ein/aus in einem Bedienbereich für den die Produktion mit der Druckmaschine betreffenden Arbeitsbereich. ( ).
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Um eine versehentliche Auslösung des Touch-Buttons "Betrieb" (Betriebstaste) zu verhindern, ist dieser mit einer gesteuerten Abdeckung (Shutter) versehen ( ). Diese Abdeckung lässt sich mit einer Wischbewegung nach oben schieben. Nur im hochgeschobenen Zustand lässt sich der darunter angeordnete Touch-Button betätigen. In einem definierbaren Zeitraum nach einem Hochschieben der Abdeckung über dem Touch-Button bzw. nach einer letzten Betätigung des Touch-Buttons schließt sich die Abdeckung automatisch wieder. Sie lässt sich auch vorher manuell durch eine Wischbewegung schließen.
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Der Shutter ist halbtransparent, so dass sich das darunter liegende Element auch in Verbindung mit Beleuchtungsaktivitäten aus LED-Zuständen erkennen lässt.
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Eine Wischbewegung um einen definierten Mindestweg nach oben bewirkt, dass der Shutter animiert in die oberste Position fährt. Wenn der Shutter nach unten oder nicht weit genug nach oben geschoben wird, dann fährt er animiert in die unterste Position. Auf diese Weise wird ein versehentliches Öffnen erschwert und es wird ein nur teilweise geöffneter Shutter verhindert. Das manuelle Schließen ist zwar möglich aber nicht erforderlich, da der Shutter sich nach einer kurzen Wartezeit automatisch wieder schließt.
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Es ist möglich, auch weitere Eingabeelemente über Shutter vor versehentlicher Bedienung zu schützen. Auch Tastengruppen oder komplette Bedienmasken lassen sich mit einem Shutter versehen ( und 9).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2728738 B2 [0004]
- DE 3100451 A1 [0006]
- DE 3220622 C2 [0007]
- US 4230967 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- druck print 10/1980, S. 5 633–635 [0002]
- DE-Z: Regelungstechnische Praxis 1979, Heft 1, S.10–16 [0008]