DE102014002589B4

DE102014002589B4 - Makulaturtrommel mit Bogenbremse

Info

Publication number: DE102014002589B4
Application number: DE102014002589.6A
Authority: DE
Inventors: Peter Förch
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 2013-03-16
Filing date: 2014-02-24
Publication date: 2020-06-25
Anticipated expiration: 2034-02-25
Also published as: DE102014002589A1

Abstract

Bei einer Vorrichtung zur Ausschleusung von Bogen aus einem Transportpfad einer Bogen verarbeitenden Maschine zur Ablage auf einen Hilfsstapel ist es vorgesehen, dass die Bögen in Transportrichtung gesehen vor einem Hauptstapel aus dem Transportpfad mittels einer Auslegetrommel ausschleusbar sind und mittels eines Bremssystems verzögert auf einen Hilfsstapel ablegbar sind.

Description

Vorrichtung zur Ausschleusung von Bogen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausschleusung von Bogen aus einem Transportpfad einer Bogen verarbeitenden Maschine, z. B. einer Stanze oder einer Druckmaschine.
Im Ausleger einer Stanze oder Druckmaschine werden Bögen nacheinander einem Bogenstapel zugeführt und auf diesen abgelegt.
Es sind bereits Ausleger bekannt, bei welchem Bögen vor der Ablage auf den Bogenstapel aus dem Transportpfad ausgeschleust und auf einen Hilfsstapel abgelegt werden.
Die DE 10 2008 006 528 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Auskämmen eines Bogens aus einem Transportpfad zwischen den Druckwerken einer Druckmaschine und einem Bogenstapel, wobei der ausgekämmte Bogen mittels eines den Bogen abbremsenden Transportbandes einem Hilfsstapel zugeführt wird.
Die DE 198 19 491 C1 zeigt eine Auslegetrommel, welche einen Bogen mittels Greifersystemen aus dem Transportpfad übernimmt und diesen ungebremst einem Stapel- oder Ablagesystem zuführt.
Die DE 10 2006 052 367 B3 zeigt eine Auslegevorrichtung, bei welcher einer zur wahlweisen Bogenentnahme dienenden Trommel ein Transportmodul zugeordnet ist, das unter Kraftschluss auf das auf der Trommel geführte Bogenmaterial wirksam ist.
Die DE 102 22 542 A1 zeigt eine Auslegevorrichtung, bei welcher am Übergang von einer Bandfördereinrichtung und einem zweiten Auslagesystem eine Bogenbremseinrichtung angeordnet sein kann.
Die DE 24 30 212 A1 zeigt eine Sortiervorrichtung in Druckmaschinen, bei der die bedruckten Exemplare wahlweise auf zwei Stapeln abgelegt werden.
Die DE 1 561 728 A zeigt eine Bogen-Stapelvorrichtung, bei der ein Hochgeschwindigkeitsförderer Bögen auf einen Niedriggeschwindigkeitsförderer abgibt und eine Rolle die Bögen gegen den Niedriggeschwindigkeitsförderer drückt, um die Geschwindigkeit der Bögen zu verlangsamen.
Die US 3 247 9 62 A zeigt einen Sortiermechanismus mit drei Stapeln und die US 2 291 754 A zeigt einen Auslageapparat mit zwei Stapeln.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit einer Auslegetrommel zum Ausschleusen von Bogen aus einem Transportpfad einer Bogen verarbeitenden Maschine zu schaffen, mittels welcher die Bögen abgebremst einem Hilfsstapel zugeführt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Es ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Bögen vor dem Ablegen auf den Hilfsstapel abgebremst werden. Durch diese Maßnahme kann eine genaue Stapelbildung erzielt werden, welche eine präzise Weiterverarbeitung ermöglicht.
Ein besonderer Vorteil ist der Einsatz einer Reibradbremse, bei welcher eine Anzahl (mindestens 2) nebeneinander angeordneter, angetriebener Reibräder mit gegenüberliegend angeordneten, z. B. frei drehbar gelagerten Gegenrollen zusammenwirken, wobei der Bogen zwischen diesen Rollen hindurchgeführt wird.
Ein sinusförmig verlaufendes Antriebsprofil für die Reibräder ermöglicht das Abbremsen eines Bogens aus einer hohen Verarbeitungsgeschwindigkeit auf eine geringe Ablagegeschwindigkeit.
Weitere vorteilhafte Verbesserungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden beschrieben. Es zeigen

1 eine Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
2 einen Schnitt durch einen Ausleger der Bogen verarbeitenden Maschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
3 eine Draufsicht auf eine Auslegetrommel im Schnitt in schematischer Darstellung,
4 einen Schnitt durch die Auslegetrommel in schematischer Darstellung,
5 die Auslegetrommel mit einem nachgeordneten Ablagesystem,
6 eine Draufsicht auf die Auslegetrommel und das nachgeordnete Ablagesystem.

Eine Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1, weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen Zuführtisch 9 den Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine Vorrichtung zum Befestigen flexibler Druckplatten auf. Darüber hinaus ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung für den halb- oder vollautomatischen Druckplattenwechsel zugeordnet.
Der Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Hauptstapelplatte 10 auf. Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des Bogenstapels 8 mittels eines sogenannten Saugkopfes 18, der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind Blaseinrichtungen zur Auflockerung der oberen Bogenlagen der Tastelemente zur Stapelnachführung vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl von seitlichen und hinteren Anschlägen vorgesehen.
Der Ausleger 6 weist eine Förderstrecke 22 auf, welche aus einem Greiferkettensystem 23 mit Greiferbrücken 24 zum Transport von Bogen zu einem Hauptstapel 26 des Auslegers 6 besteht.
In Bogentransportrichtung vor dem Hauptstapel 26 ist unterhalb der durch das Greiferkettensystem 23 definierten Förderstrecke 22 eine Vorrichtung zum Ausschleusen von Bogen aus der Förderstrecke 22 vorgesehen. Diese Vorrichtung umfasst im Wesentlichen eine Bogentransporttrommel 27, die als Auslegetrommel mit mindestens einer Greifereinrichtung 28 zur Übernahme der Bögen von den Greiferbrücken 24 des Greiferkettensystems 23 ausgebildet ist. Die Greifereinrichtungen 28 ergreifen den Bogen an seiner Vorderkante und fördern diesen auf einen der Auslegetrommel 27 benachbart angeordneten Hilfsstapel 29. Vorrichtungen, z. B. Anschläge 31 für eine korrekte Stapelbildung sind vorgesehen.
Damit der aus der Transportstrecke 22 auszuschleusende Bogen mit einer gegenüber einer Verarbeitungsgeschwindigkeit reduzierten Ablagegeschwindigkeit auf den Hilfsstapel 29 gefördert werden kann, ist der Auslegetrommel 27 eine Bogenbremseinrichtung 32 zugeordnet. Diese Bogenbremse 32 besteht gemäß 3 im Wesentlichen aus einer Reibradanordnung mit mindestens zwei voneinander beabstandet angeordneten motorisch antreibbaren Reibrädern 33, 34, welche auf einer gemeinsamen Antriebswelle 36 angeordnet sind. Die Antriebswelle 36 wird von einem Elektromotor 37 angetrieben. Gestellfest, jedoch frei drehbar gelagerte Gegenrollen 38, 39 wirken jeweils mit den Reibrädern 33, 34 zusammen, damit die zwischen diesen hindurchgeführten Bögen einen guten Kontakt mit den Reibrädern 33, 34 aufweisen. Der Antriebsmotor 37 treibt die Antriebswelle 36 mit einem sinusförmigen Geschwindigkeitsprofil 35 an, damit ein bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit der Bogen verarbeitenden Maschine von der Bogenbremse 32 übernommene Bogen auf eine Ablagegeschwindigkeit hinuntergebremst werden kann.
Die Auslegetrommel 27 ist quer zur Bogentransportrichtung dreiteilig aufgebaut. Ein mittlerer Teil 27.1 ist im Wesentlichen so breit ausgeführt, dass das kleinste zu verarbeitende Bogenformat von der Reibradanordnung erfasst werden kann. Hierbei trägt der mittlere Teil 27.1 die Greifereinrichtung 28. Zwei in axialer Richtung seitlich des mittleren Teils 27.1 angeordnete Trommelkappen 27.2 und 27.3 dienen der Abstützung größerer Bogenformate und sind mittels vorgesehener Kanäle 41, 42 von dem mittleren Teil 27.1 beabstandet.
Die Gegenrollen 38, 39 für die Reibräder 33, 34 sind gemäß 4 jeweils in den Kanälen 41, 42 innerhalb der Trommelperipherie platzsparend am Ende federbelasteter Hebel 40 angeordnet, die an einer Quertraverse 45 schwenkbar gelagert sind. Eine unterhalb der Förderstrecke 22 angeordnete Leiteinrichtung 43, weist im Bereich der Auslegetrommel 27 eine Ausnehmung 44 auf, durch welche die Greifereinrichtungen 28 mit den Greiferbrücken 24 korrespondieren können.
Eine weitere Leiteinrichtung 46, z. B in Form von Gitterstäben erstreckt sich von einem Ende der Ausnehmung 44 in geringem Abstand von der Auslegetrommel 27 an den Umfang der Auslegetrommel 27 angepasst bis zu der unterhalb der Auslegetrommel 27 angeordneten Bremseinrichtung 32.
Bei einer Weiterentwicklung gemäß 5 wird der ausgeschleuste Bogen dem Hilfsstapel 29 mittels eines zweiten Kettengreifersystems 47 zugeführt, welches zwei Umlenkräder 49, 51 und Greiferbrücken 48 aufweist, die den Bogen von dem Greifersystem 28 der Auslegetrommel 27 übernehmen. Die Kettenumlenkräder 49 sind in den Kanälen 41, 42 der Auslegetrommel 27 innerhalb der Peripherie der Auslegetrommel 27 angeordnet.
Ein aufgrund eines Signals, z. B. nach einer Inlineinspektion ausgeschleuster Bogen wird im Greiferschluss der Bremseinrichtung 32 zugeführt. Hierdurch wird eine sichere Übernahme des Bogens von den Reibrädern 33, 34 gewährleistet. Sobald die Greifereinrichtung 28 öffnet, wird der Bogen zwischen den Reibrädern 33, 34 und den Gegenrollen 38, 39 gehaltene Bogen minimal verzögert, um die Bogenvorderkante aus der Greifereinrichtung 28 zu fördern. Daraufhin wird der Bogen weiterhin mit nahezu Verarbeitungsgeschwindigkeit gefördert und erst kurz bevor das Bogenende die Bremseinrichtung 32 passiert, auf eine Transportgeschwindigkeit ca. Null verzögert, so dass eine Straffwirkung des Bogen einsetzt bevor dieser abgelegt wird. Danach wird die Bogenbremse 32 wieder auf Verarbeitungsgeschwindigkeit der Bogen verarbeitenden Maschine beschleunigt.
Beim Einsatz eines zusätzlichen Kettengreifersystems 47 gemäß 5 erfolgt ein Antrieb des Greiferkettensystems 47 synchron zum Antrieb der Bremseinrichtung 32.
Bezugszeichenliste

1: Druckmaschine
2: Anleger
3: Druckwerk
4: Druckwerk
5: ./.
6: Ausleger
7: Bogen
8: Bogenstapel
9: Zuführtisch
10: Stapelplatte
11: Plattenzylinder
12: Plattenzylinder
13: Druckplattenbefestigung
14: Druckplattenbefestigung
15: ./.
16: Druckplattenwechsler
17: Druckplattenwechsler
18: Saugkopf
19: Hubsauger
20: ./.
21: Schleppsauger
22: Förderstrecke
23: Greiferkettensystem
24: Greiferbrücke (23)
25: ./.
26: Hauptstapel
27: Auslegetrommel
28: Greifereinrichtung (27)
29: Hilfsstapel
30: ./.
31: Anschläge
32: Bogenbremse
33: Reibrad
34: Reibrad
35: Geschwindigkeitsprofil (37)
36: Antriebswelle
37: Elektromotor
38: Gegenrolle
39: Gegenrolle
40: Hebel
41: Kanal (27)
42: Kanal (27)
43: Leiteinrichtung
44: Ausnehmung (43)
45: Quertraverse
46: Leiteinrichtung (27)
47: Greiferkettensystem
48: Greiferbrücke
49: Kettenumlenkrad
50: ./.
51: Kettenumlenkrad

Claims

Vorrichtung zur Ausschleusung von Bogen aus einer Förderstrecke einer Bogen verarbeitenden Maschine mittels einer Greifeinrichtungen aufweisenden Auslegetrommel zur Ablage auf einen Hilfsstapel, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegetrommel (27) eine Bogenbremseinrichtung (32) zugeordnet ist, dass die Bogenbremseinrichtung (32) mindestens zwei voneinander beabstandet angeordnete angetriebene Reibräder (33, 34) und mit diesen jeweils zusammenwirkende Gegenrollen (38, 39) aufweist und dass die Gegenrollen (38, 39) der Bogenbremseinrichtung (32) in Kanälen (41, 42) innerhalb der Peripherie der Auslegetrommel (27) angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reibräder (33, 34) einen Einzelantrieb (37) aufweisen, welcher mittels eines sinusförmigen Geschwindigkeitsprofils (35) antreibbar ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslegetrommel (27) quer zur Bogentransportrichtung gesehen einen dreiteiligen Aufbau (27.1, 27.2, 27.3) aufweist, wobei ein mittlerer Teil (27.1) die Greifereinrichtung (28) trägt und durch Kanäle (41, 42) von seitlich angeordneten Trommelkappen (27.2, 27.3) beabstandet ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegetrommel (27) ein weiteres Bogentransportsystem (47) nachgeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Bogentransportsystem (47) ein Greiferkettensystem ist.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Umlenkräder (49) des Greiferkettensystems (47) in den Kanälen (41, 42) innerhalb der Auslegetrommelperipherie angeordnet sind.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen verarbeitende Maschine eine Stanze ist.
Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bogen verarbeitende Maschine eine Rotationsdruckmaschine ist.