DE102014000920A1 - Schraubstock - Google Patents
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Abstract
Vorgeschlagen wird ein Schraubstock (100) mit einer Servoeinrichung, bei dem eine Spannkraft von ca. 1500–2000 daN durch eine Umlenkung der Kraft Fx in die entgegengesetzte Schubrichtung erzielt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft einen kraftbetätigten Schraubstock, insbesondere einen kraftbetätigten Schraubstock mit einer Servo-Steuerungseinrichtung.
- Stand der Technik
- Bekannt sind Schraubstöcke, die im Wesentlichen einen festen Backen, der an einer Basis befestigt ist, einen beweglichen Backen, der relativ zum festen Backen verschiebbar ist, eine Gewindespindel, die mit dem beweglichen Backen verbunden ist, und eine Betätigungsstange, die mit einem Zugrohr verbunden ist, aufweisen. Im Betrieb ergreift der Benutzer die Betätigungsstange, um das Zugrohr zu drehen, und damit eine Bewegung des beweglichen Backens zum Festlegen und Lösen eines Werkstückes zwischen den Backen zu ermöglichen.
- Die Einspannkraft, mit der der bewegliche Backen das Werkstück gegen den festen Backen spannt, hängt von dem auf das Zugrohr aufgebrachten Drehmoment und den Reibungsverlusten während der Bewegung des beweglichen Backens ab.
- Nachteilig an den bekannten Schraubstöcken ist, dass sie nur eine geringe Spannkraft zur Verfügung stellen.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Schraubstock zur Verfügung zu stellen, der bei geringer Kraftbetätigung eine hohe Spannkraft des Schraubstocks ermöglicht.
- Offenbarung der Erfindung
- Es wird ein kraftbetätigter Schraubstock mit einer Servoeinrichtung zur Bewegung eines beweglichen Backens vorgeschlagen.
- Der Schraubstock umfasst dabei einen ersten beweglichen Spannbacken sowie einen zweiten Backen, eine Spanneinheit mit einer Handkurbel, eine Antriebswelle und eine Arbeitseinheit.
- Das Spannen des Schraubstocks erfolgt dabei folgendermaßen: Zum Anordnen des Werkstücks wird die Spanneinheit mit der Handkurbel im Uhrzeigersinn gedreht und damit das Oberteil mit dem ersten, beweglichen Backen bis zum Anliegen an das Werkstück bewegt. Dabei ist an der Handkurbel ein Widerstand spürbar.
- Beim Weiterdrehen im Uhrzeigersinn hebt sich der Kupplungsbolzen gegen die Kraft einer Druckfeder und löst sich von einer Nut eines Mitnehmer-Flanschs. Dadurch erfolgt die selbständige Auskupplung. Beim Weiterdrehen der Handkurbel wird über die Antriebswelle ein Druckbolzen in einen mit Öl gefüllten Raum bewegt. Dabei wird ein Betriebsdruck von ca. 150 bar aufgebaut.
- Durch die Kraft des Betriebsdrucks wird ein Nutring in die entgegengesetzte Richtung bewegt und schiebt die Arbeitseinheit, umfassend eine Druckscheibe, ein Druckstück und eine weitere Druckscheibe in die Schubrichtung. Die zu erzielende Spannkraft liegt dabei bei 1500 bis 2000 daN (Dekanewton).
- Das Lösen des Schraubstocks erfolgt durch Drehen der Handkurbel gegen den Uhrzeigersinn bis zum spürbaren Einrasten der Kupplungsbolzen. Dabei reduziert sich die Spannkraft kontinuierlich. Durch weiteres Drehen der Handkurbel wird das Oberteil, also der bewegliche Spannbacken, geöffnet.
- Der erfindungsgemäße Schraubstock hat dabei den Vorteil, dass der kraftbetätigte Schraubstock dazu ausgebildet ist, den beweglichen Backen unter Umkehrung der Schubrichtung mit der Wirkung einer Servoeinrichtung durch einfache Betätigung eine hohe Spannkraft erreicht.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Figurenbeschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen entnehmbar.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Lösung anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 zeigt den Schraubstock100 im Längsschnitt, -
2 zeigt die Schubrichtung des Schraubstocks100 als Detailausschnitt, -
3 stellt eine Spanneinheit in Explosionsdarstellung dar, -
4 zeigt eine Außenansicht des Schraubstocks100 von schräg oben und -
4A stellt eine Detailansicht einer Führung dar. - In
1 ist der Schraubstock100 dargestellt. Der Schraubstock100 weist einen beweglichen ersten Spannbacken1 und einen zweiten Backen2 auf. Eine Spindel3 ist in einem Zugrohr4 angeordnet. Die Betätigung erfolgt über eine Handkurbel5 . An der Spindel3 ist eine Gewindemutter6 angeordnet. Das Zugrohr4 ist über ein Kolbengehäuse7 mit der Handkurbel5 betätigbar. Der Schraubstock100 weist einen Mitnehmerflansch8 sowie einen Nutring9 auf. Es sind zwei Druckscheiben10 und10.1 ausgebildet. Sie liegen an einem Zylinderstift11 an. Das Zugrohr4 kann über eine Antriebswelle12 , einen Kupplungsbolzen13 sowie einen Druckbolzen14 betätigt werden. - Durch Drehen der Handkurbel
5 im Uhrzeigersinn wird der bewegliche Spannbacken1 bis zur Anlage an ein Werkstück herangeführt. Dabei ist an der Handkurbel5 ein Widerstand spürbar. - Beim Weiterdrehen im Uhrzeigersinn hebt sich der Kupplungsbolzen
13 gegen die Kraft einer Druckfeder und löst sich von einer Nut des Mitnehmerflanschs8 . Dadurch erfolgt die selbständige Auskupplung. -
2 zeigt ein Detail des Schraubstocks100 . Dabei ist das Zugrohr4 als Hülse ausgebildet. Beim Drehen der Antriebswelle12 wird der Druckbolzen14 in einen Ölraum103 bewegt. Es baut sich dabei ein Betriebsdruck von ca. 150 bar auf. - Durch den Betriebsdruck bewegt sich der Nutring
9 in die entgegengesetzte Richtung und schiebt eine Arbeitseinheit101 , umfassend die Druckscheibe10 , den Zylinderstift11 , der sechs Druckstücke umfasst, sowie die Druckscheibe10.1 in Schubrichtung. Dabei wird eine Spannkraft von ca. 1500–2000 daN erzielt. Die Pfeile geben die Richtung des Drucks an. Die Schubrichtung erfolgt dabei in der entgegengesetzten Richtung. - In
3 ist eine Spanneinheit102 in Explosionsdarstellung dargestellt. Die Spanneinheit102 umfasst dabei das Zugrohr4 mit der Gewindemutter6 sowie die Handkurbel5 . - Die Spanneinheit
102 weist einen Gewindering15 auf. Eine Einraststahlkugel16 ist zwischen einem Druckstück17 und der Antriebswelle12 angeordnet. Der Kupplungsbolzen13 greift in die Antriebswelle12 ein. Der Gewindering15 ist zwischen dem Mitnehmerflansch8 und dem Kolbengehäuse7 angeordnet. Dargestellt sind die Druckbolzen14 und die zweite Druckscheibe10.1 , der Zylinderstift11 mit den sechs Druckstücken, die erste Druckscheibe10 sowie der Nutring9 . Ein O-Ring18 ist zwischen dem Nutring9 und dem Gewindering-Kolbengehäuse19 angeordnet. Darin greift eine Entlüftungsschraube20 an. - Durch Drehen der Handkurbel
5 gegen den Uhrzeigersinn bis zum spürbaren Einrasten der Kupplungsbolzen13 reduziert sich die Spannkraft kontinuierlich. Beim Weiterdrehen wird der bewegliche Spannbacken1 (vgl.1 ) geöffnet. - In
4 ist der Schraubstock100 in einer Außenansicht schräg von oben dargestellt. -
4A zeigt dabei im Detail die Ausbildung mit einer Doppel-V-Führung21 , an welcher der erste Backen geführt ist. - Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- beweglicher Spannbacken
- 2
- zweiter Backen
- 3
- Spindel
- 4
- Zugrohr
- 5
- Handkurbel
- 6
- Gewindemutter
- 7
- Kolbengehäuse
- 8
- Mitnehmerflansch
- 9
- Nutring
- 10
- erste Druckscheibe
- 10.1
- zweite Druckscheibe
- 11
- Zylinderstift
- 12
- Antriebswelle
- 13
- Kupplungsbolzen
- 14
- Druckbolzen
- 15
- Gewindering
- 16
- Einraststahlkugel
- 17
- Druckstück
- 18
- O-Ring
- 19
- Gewindering-Kolbengehäuse
- 20
- Entlüftungsschraube
- 21
- Doppel-V-Führung
- 100
- Schraubstock
- 101
- Arbeitseinheit
- 102
- Spanneinheit
- 103
- Ölraum
Claims (9)
- Schraubstock (
100 ) mit einem ersten beweglichen Spannbacken (1 ) sowie einem zweiten Backen (2 ), einer Spanneinheit (102 ) mit einer Handkurbel (5 ), einer Antriebswelle (12 ) und einer Arbeitseinheit (101 ), dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Handkurbel (5 ) eine Kraft Fx über die Antriebswelle (12 ) und der Arbeitseinheit (101 ) derart auf einen Druckbolzen (14 ) ausübbar ist, dass sich die Schubrichtung eines Zugrohrs (4 ) und damit des ersten beweglichen Spannbackens (1 ) durch die Kraft F-x in Richtung des zweiten Backens (2 ) umkehrt. - Schraubstock (
100 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitseinheit (101 ) eine erste Druckscheibe (10 ), eine zweite Druckscheibe (10.1 ) sowie einen Zylinderstift (11 ) umfasst. - Schraubstock (
100 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderstift (11 ) sechs Druckstücke aufweist. - Schraubstock (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebswelle (12 ) als Gewindestange ausgebildet ist. - Schraubstock (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbolzen (14 ) aus zwei Passstiften ausgebildet ist. - Schraubstock (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbolzen (14 ) dazu eingerichtet ist, in einen Ölraum (103 ) bewegbar zu sein. - Schraubstock (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Doppel-V-Führung (21 ) für den ersten beweglichen Spannbacken (1 ) aufweist. - Verfahren zum Einspannen eines Werkstücks in einen Schraubstock (
100 ), gekennzeichnet durch folgende Schritte: • Drehen der Handkurbel (5 ) im Uhrzeigersinn • Heranführen des bewegliche Spannbackens (1 ) bis zur Anlage an ein Werkstück, bis an der Handkurbel (5 ) ein Widerstand spürbar ist • Weiterdrehen im Uhrzeigersinn • dadurch Heben des Kupplungsbolzens (13 ) gegen die Kraft einer Druckfeder • Lösen des Kupplungsbolzens (13 ) von einer Nut des Mitnehmerflanschs (8 ) • dadurch automatische Auskupplung • Bewegen des Druckbolzens (14 ) durch Drehen der Antriebswelle (12 ) in einen Ölraum (103 ) • Aufbau eines Betriebsdruck von 150 bar • Bewegen des Nutrings (9 ) durch den Betriebsdruck in eine entgegengesetzte Schubrichtung der Bewegung des Druckbolzens (14 ) • Schieben der Arbeitseinheit (101 ) in die Schubrichtung • dadurch Erzeugen einer Spannkraft von 1500–2000 daN - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Lösen des Werkstücks folgende Schritte durchgeführt werden: • Drehen der Handkurbel (
5 ) gegen den Uhrzeigersinn bis zum spürbaren Einrasten der Kupplungsbolzen (13 ) • dadurch kontinuierliches Reduzieren der Spannkraft • Weiterdrehen der Handkurbel (5 ) gegen den Uhrzeigersinn • Öffnen des beweglichen Spannbackens (1 ).
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2014
- 2014-01-28 DE DE102014000920.3A patent/DE102014000920B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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