DE102014000881A1 - Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges (3) mit einer Fußgängerschutzvorrichtung (6), wobei das Fahrzeug (3) bei Auslösung der Fußgängerschutzvorrichtung (6) automatisch abgebremst wird. Erfindungsgemäß wird das Fahrzeug (3) unmittelbar nach einem erfolgten Personenanprall derart automatisch abgebremst, dass eine Person (1) auf einer Motorhaube (3.1) des Fahrzeuges (3) bis zu einem Stillstand des Fahrzeuges (3) mitgeführt wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges mit einer Fußgängerschutzvorrichtung, wobei das Fahrzeug bei Auslösung der Fußgängerschutzvorrichtung automatisch abgebremst wird.
- Aus der
DE 10 2011 014 706 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeuges bei einem ausgelösten Fußgängerschutzmittel bekannt. Während eines Betriebes des Fahrzeuges wird mittels erfasster Signale einer Fahrzeugsensorik ein dem Fahrzeug zurückliegender und momentaner Fahrverlauf ermittelt und bei Auslösen des Fußgängerschutzmittels wird automatisch in eine Lenkung, eine Bremsanlage und/oder einen Antriebsstrang des Fahrzeuges eingegriffen, um das Fahrzeug auf dem Fahrverlauf zu halten und/oder abzubremsen. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges mit einer Fußgängerschutzvorrichtung anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges mit einer Fußgängerschutzvorrichtung sieht vor, dass das Fahrzeug bei Auslösung der Fußgängerschutzvorrichtung automatisch abgebremst wird. Erfindungsgemäß wird das Fahrzeug unmittelbar nach einem erfolgten Personenanprall derart automatisch abgebremst, dass eine Person auf einer Motorhaube des Fahrzeuges bis zu einem Stillstand des Fahrzeuges mitgeführt wird.
- Mittels des Verfahrens wird in besonders vorteilhafter Weise das Risiko einer Sekundärverunfallung der Person, insbesondere ein Aufprall auf die Fahrbahn, nach einem Aufprall auf das Fahrzeug zumindest verringert. Dadurch kann eine Verletzungsschwere der Person vermindert werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch ein auf eine Person zufahrendes Fahrzeug zu einem ersten Zeitpunkt, -
2 schematisch das auf die Person zufahrende Fahrzeug zu einem zweiten Zeitpunkt, -
3 schematisch das Fahrzeug mit ausgelöster Fußgängerschutzvorrichtung nach dem Stand der Technik, -
4 schematisch das bremsende Fahrzeug und eine Sekundärverunfallung der Person nach dem Stand der Technik, -
5 schematisch das auf die Person zufahrende Fahrzeug zu einem ersten Zeitpunkt gemäß1 , -
6 schematisch das auf die Person zufahrende Fahrzeug zu einem zweiten Zeitpunkt gemäß2 , -
7 schematisch das eine Bremsleistung reduzierende Fahrzeug mit ausgelöster Fußgängerschutzvorrichtung und -
8 schematisch das sich im Stillstand befindende Fahrzeug. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt ein auf eine Person1 auf einer Fahrbahn2 zufahrendes Fahrzeug3 zu einem ersten Zeitpunkt. - Das Fahrzeug
3 verfügt über eine Kamera4 und eine radarbasierte Erfassungseinheit5 als Umgebungssensorik, wobei deren jeweiliger Erfassungsbereich4.1 ,5.1 vor das Fahrzeug3 gerichtet ist. - Mittels der Kamera
4 und der radarbasierten Erfassungseinheit5 wird die sich vor dem Fahrzeug3 auf der Fahrbahn2 befindende Person1 erfasst, wobei anhand erfasster Signale der Kamera4 und der radarbasierten Erfassungseinheit5 ermittelt wird, dass dem Fahrzeug3 eine Kollision mit der Person1 bevorsteht. - Aufgrund der Ermittlung der bevorstehenden Kollision mit der Person
1 wird ein optisches, akustisches und/oder haptisches Warnsignal an einen Fahrer des Fahrzeuges3 ausgegeben. - Um die Kollision zwischen dem Fahrzeug
3 und der Person1 zu verhindern oder zumindest eine Kollisionsschwere zu verringern, wird eine nicht näher dargestellte Bremsassistenzvorrichtung des Fahrzeuges3 angesteuert und dadurch ein Vollbremsvorgang automatisch eingeleitet, wie in2 gezeigt ist. - Insbesondere zeigt
2 das sich der Person1 weiter genäherte Fahrzeug3 , welches eine Vollbremsung, d. h. eine Gefahrenbremsung, durchführt. - In
3 kollidiert das Fahrzeug3 mit der Person1 , wobei der Personenanprall mittels einer am Fahrzeug3 angeordneten Sensorik, insbesondere einer Fußgängerschutzsensorik, beispielsweise einem Airbagsteuergerät, erfasst wird. Aufgrund des erfassten Personenanpralles wird eine Fußgängerschutzvorrichtung6 ausgelöst, wobei die Fußgängerschutzvorrichtung6 als aktive Motorhaube3.1 und als Windschutzscheibenairbag ausgebildet ist. - Gemäß dem Stand der Technik wird die Fußgängerschutzvorrichtung
6 ausgelöst, während das Fahrzeug3 den Vollbremsvorgang durchführt. Die Vollbremsung wird also auch bei der Auslösung der Fußgängerschutzvorrichtung6 automatisch unvermindert fortgeführt, so dass die Person1 , wie in4 dargestellt ist, von dem Fahrzeug3 abgeworfen wird. Dabei erfolgt das Abwerfen der Person1 von dem Fahrzeug3 , da sich die Person1 mit dem Fahrzeug3 bewegt, dass durch den Vollbremsvorgang in den Stillstand versetzt wird. - Die Person
1 prallt ungeschützt auf die Fahrbahn2 , wodurch das Risiko schwerer Verletzungen besteht, wobei dieser Aufprall als Sekundärverunfallung oder Sekundäraufprall bezeichnet wird. - Die
5 bis8 zeigen einen Ablauf einer Kollision des Fahrzeuges3 mit der Person1 , wobei das Risiko eines Sekundäraufpralles der Person1 zumindest verringert, wenn nicht sogar vermieden ist. Dabei entsprechen die5 und6 den1 und2 , wobei in5 die mit der Person1 bevorstehende Kollision erfasst wird und der Fahrer des Fahrzeuges3 gewarnt wird und automatisch ein Vollbremsvorgang durchgeführt wird, wie in6 dargestellt ist. - Beim Beginn des Personenaufpralles wird die Fußgängerschutzvorrichtung
6 ausgelöst und eine Vollbremsleistung, d. h. ein Stärke der Gefahrenbremsung des Fahrzeuges3 , reduziert. Dabei wird eine Bremsleistung derart verringert, dass die Person1 nicht von der Motorhaube3.1 abgeworfen wird. Die Person1 wird auf der Motorhaube3.1 bis zu einem Stillstand des Fahrzeuges3 mitgeführt, wobei das Fahrzeug3 vergleichsweise langsam bis zum Stillstand abgebremst wird. - Bei der durch die Kamera
4 und die radarbasierte Erfassungseinheit5 der Umgebungssensorik automatisch eingeleiteten Gefahrenbremsung wird der Personenanprall an das Fahrzeug3 mittels der Sensorik, insbesondere der Fußgängerschutzsensorik, erfasst. Die erfassten Signale der Sensorik werden einem Steuergerät der Umgebungssensorik zugeführt, die ein Steuersignal zur Verringerung einer Bremsleistungsanforderung erzeugt. Die Bremsleistungsanforderung wird derart verringert, dass die Person, insbesondere ein Fußgänger oder ein Fahrradfahrer, auf der Motorhaube3.1 mitgeführt und nicht abgeworfen wird, wobei das Fahrzeug3 dennoch verzögert wird. - Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Verringerung der Bremsleistung bei einem Personenanprall in Abhängigkeit einer vorausgegangenen Freiraumanalyse erfolgt, wobei diese anhand der erfassten Signale der Umgebungssensorik durchgeführt wird. Im Rahmen der Freiraumanalyse kann beispielsweise ermittelt werden, ob es sich um einen oder mehrere Personen
1 , insbesondere Fußgänger, handelt und/oder ob sich in der Umgebung des Fahrzeuges3 weitere Kollisionsobjekte befinden. - Mittels des Verfahrens kann eine Sekundärverunfallung einer Person
1 nach einer Primärkollision mit dem Fahrzeug3 weitestgehend ausgeschlossen werden. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102011014706 A1 [0002]
Claims (5)
- Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges (
3 ) mit einer Fußgängerschutzvorrichtung (6 ), wobei das Fahrzeug (3 ) bei Auslösung der Fußgängerschutzvorrichtung (6 ) automatisch abgebremst wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug (3 ) unmittelbar nach einem erfolgten Personenanprall derart automatisch abgebremst wird, dass eine Person (1 ) auf einer Motorhaube (3.1 ) des Fahrzeuges (3 ) bis zu einem Stillstand des Fahrzeuges (3 ) mitgeführt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrzeug (
3 ) bei Erfassen des bevorstehenden Personenanpralles bis zeitlich kurz vor Eintritt des Personenanpralles automatisch einen Vollbremsvorgang durchführt. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Personenanprall eine Bremsleistung automatisch verringert wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer erfassten sich vor dem Fahrzeug (
3 ) befindenden Person (1 ) ein Warnsignal an einen Fahrer des Fahrzeuges (3 ) ausgegeben wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Umgebung des Fahrzeuges (
3 ) zur Durchführung einer Freiraumanalyse erfasst wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201410000881 DE102014000881A1 (de) | 2014-01-23 | 2014-01-23 | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE201410000881 DE102014000881A1 (de) | 2014-01-23 | 2014-01-23 | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102014000881A1 true DE102014000881A1 (de) | 2014-08-14 |
Family
ID=51226344
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE201410000881 Withdrawn DE102014000881A1 (de) | 2014-01-23 | 2014-01-23 | Verfahren zum Betrieb eines Fahrzeuges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE102014000881A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN107415912A (zh) * | 2016-05-06 | 2017-12-01 | 丰田自动车株式会社 | 车辆的制动控制装置 |
CN109760620A (zh) * | 2019-03-04 | 2019-05-17 | 长沙理工大学 | 一种保护行人的发动机罩及其工作方法 |
CN112572378A (zh) * | 2020-12-14 | 2021-03-30 | 长沙理工大学 | 一种保护人地碰撞损伤的智能车运动控制方法 |
FR3118442A1 (fr) * | 2020-12-29 | 2022-07-01 | Seva Technologies | Procédé et système de protection d’un piéton en collision avec un véhicule automobile, et système de freinage d’urgence autonome équipant ce véhicule |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102011014706A1 (de) | 2011-03-22 | 2012-03-08 | Daimler Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeuges bei einem ausgelösten Fußgängerschutzmittel |
-
2014
- 2014-01-23 DE DE201410000881 patent/DE102014000881A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
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