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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brennstoffzellensystem, insbesondere SOFC-Brennstoffzellensystem, aufweisend eine Brennstoffzelleneinheit, einen Reformer und mindestens eine Speichervorrichtung, wobei die Brennstoffzelleneinheit in Strömungsrichtung nach dem Reformer angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bereitstellung von Wasserstoff für eine Brennstoffzelleneinheit.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2006 042 456 A1 ist ein Brennstoffzellensystem für ein Fahrzeug bekannt, welches eine Medienversorgungseinheit, eine Brennstoffzelle und einen Wasserstoffspeicher aufweist. Darüber wird Wasserstoff aus dem Wasserstoffspeicher der Medienversorgungseinheit des Brennstoffzellensystems zugeführt.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem, insbesondere SOFC-Brennstoffzellensystem, aufweisend eine Brennstoffzelleneinheit, einen Reformer und mindestens eine Speichervorrichtung, wobei die Brennstoffzelleneinheit in Strömungsrichtung nach dem Reformer angeordnet ist, hat demgegenüber den Vorteil, dass die mindestens eine Speichervorrichtung mit mindestens einer Leitung, zwischen dem Reformer und der Brennstoffzelleneinheit, wirkverbunden ist. Dadurch kann ein Medium, wie z.B. Wasserstoff, auf einem direkten Wege gespeichert und/oder der Brennstoffzelleneinheit zugeführt werden.
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Entsprechend soll unter wirkverbunden verstanden werden, dass die Speichervorrichtung so verbunden ist, dass eine Wirkung erzielt werden kann, also ein in der Speichervorrichtung enthaltenes Medium mit einem in der Leitung geführten Medium wechselwirkt. Dies kann eine Zufuhr und/oder eine Abfuhr und/oder einen Austausch eines Mediums zur Folge haben. Insbesondere ist es möglich, dass die Zufuhr und/oder die Abfuhr und/oder der Austausch eines Mediums so erfolgen kann, dass sich ein physikalisches Gleichgewicht zwischen dem in der Speichervorrichtung enthaltenen Medium und dem in der Leitung geführten Medium einstellt.
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Der Wirkverbund der mindestens einen Speichervorrichtung mit der mindestens einen Leitung zeigt sich als besonders vorteilhaft, wenn sich das Brennstoffzellensystem in einer Start-Phase befindet. So wird durch die mindestens eine Speichervorrichtung eine initiale Bereitstellung von Wasserstoff ermöglicht, wodurch eine anfänglich aufwendige Reformierung von Erdgas zu Wasserstoff, in der Start-Phase des Brennstoffzellensystems, umgangen werden kann.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems möglich. So kann die mindestens eine Speichervorrichtung mindestens einen Metallhydridspeicher aufweisen. Bei einem Metallhydridspeicher wird die Speicherung von Wasserstoff über eine chemische Verbindung zwischen Wasserstoff und einem Metall bzw. einer Legierung bewerkstelligt. So wird die Sicherheit des Systems erhöht, da kein hoher Speicherdruck wie bei anderen Wasserstoffspeichern benötigt wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die mindestens eine Speichervorrichtung mit einem Anodenabgasrezirkulationskreis wirkverbunden. Somit kann in einer Start-Phase nicht nur Wasserstoff für die Brennstoffzelleneinheit, sondern darüber hinaus auch Wasser bzw. Wasserdampf für den Reformer bereitgestellt werden. Das Wasser wird in der Brennstoffzelleneinheit durch die Umwandlung des zugeführten Wasserstoffs gewonnen. Über eine Abgasrückführleitung, welche ein Teil des Anodenabgasrezirkulationskreises ist, gelangt das Wasser zum Reformer. So wird eine externe Frischwasserzufuhr nicht benötigt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die mindestens eine Speichervorrichtung zwischen dem Reformer und der Brennstoffzelleneinheit angeordnet ist, wodurch die Bereitstellung von Wasserstoff auf einfache Weise bewerkstelligt wird
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die mindestens eine Speichervorrichtung an die mindestens eine Leitung zwischen dem Reformer und der Brennstoffzelleneinheit, insbesondere über mindestens eine Verbindungsleitung, angeschlossen, wodurch eine leichte Integration der mindestens einen Speichervorrichtung ermöglicht wird.
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In bevorzugter Weise kann die mindestens eine Speichervorrichtung mindestens ein Ventil und/oder mindestens einen Verdichter und/oder mindestens ein Druckelement und/oder mindestens ein Heizelement, zur Regulierung der Bereitstellung von Wasserstoff, aufweisen. So ist aus technischer Sicht eine kostengünstige Umsetzung der Bereitstellung von Wasserstoff gewährleistet. Beispielsweise ist das mindestens eine Ventil ein Regelventil und/oder ein Dreiwegeventil, der mindestens eine Verdichter eine Pumpe, das mindestens eine Druckelement ein Druckausgleichselement und das mindestens eine Heizelement ein Heizdraht.
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Besonders vorteilhaft ist, dass die mindestens eine Speichervorrichtung und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher über mindestens eine Schraub- oder Bajonettverbindung austauschbar angeordnet und/oder angeschlossen sind. Dies ermöglicht es, die mindestens eine Speichervorrichtung und/oder den mindestens einen Metallhydridspeicher auf einfache Weise, beispielsweise bei Wartungsarbeiten, auszutauschen.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Bereitstellung von Wasserstoff für ein Brennstoffzellensystem, insbesondere für ein Brennstoffzellensystem aus der vorhergehenden Beschreibung. Dabei wird mindestens einer Leitung mittels mindestens einer Speichervorrichtung, zwischen einer Brennstoffzelleneinheit und einem Reformer, Wasserstoff zugeführt und/oder entnommen, wodurch der Betrieb des Brennstoffzellensystems, besonders in der Start-Phase, deutlich vereinfacht wird.
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In Bezug auf die Sicherheit ist es besonders von Vorteil, wenn die mindestens eine Speichervorrichtung mindestens einen Metallhydridspeicher aufweist, welchem Wasserstoff zugeführt und/oder entnommen wird.
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Der Betrieb des Brennstoffzellensystems kann in vorteilhafter weise vereinfacht werden, indem einem Anodenabgasrezirkulationskreis mittels der mindestens einen Speichervorrichtung, insbesondere über mindestens eine Verbindungsleitung, Wasserstoff zugeführt und/oder entnommen wird. So muss sowohl in der Start-Phase, als auch während des Normalbetriebs kein zusätzliches Wasser über eine externe Frischwasserzufuhr zugeführt werden.
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In vorteilhafter Weise kann die Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs durch eine Zu- und/oder Abfuhr von Wärme, insbesondere über mindestens ein Heizelement, reguliert werden. Die Zu- und/oder Abfuhr von Wärme kann kostengünstig, beispielsweise durch das Heizelement, umgesetzt werden.
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Insbesondere für die Start-Phase des Brennstoffzellensystems kann das Verfahren zur Bereitstellung von Wasserstoff positiv weitergebildet werden, indem die Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs kontinuierlich und/oder stufenweise reguliert wird.
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Besonders in der Start-Phase des Brennstoffzellensystems ist es auch vorteilhaft, dass die Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs in Abhängigkeit der Strom- und/oder Wärmeausbeute der Brennstoffzelleneinheit reguliert wird. So kann der Wasserstoff effektiv genutzt werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Menge der dem Brennstoffzellensystem zugeführten Kohlenwasserstoffe, insbesondere des Erdgases, in Abhängigkeit von der Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs und/oder der Strom- und/oder Wärmeausbeute der Brennstoffzelleneinheit reguliert wird. So kann, besonders in einer Start-Phase des Brennstoffzellensystems, die Zufuhr von Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Erdgas, nachhaltig gestaltet werden.
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Um die Betriebstemperatur des gesamten Brennstoffzellensystems sinnvoll nutzen zu können, kann in einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens die Umgebungswärme an dem mindestens einen Metallhydridspeicher über die Länge mindestens einer Verbindungsleitung, insbesondere einer die mindestens eine Speichervorrichtung mit der mindestens einen Leitung verbindenden Verbindungsleitung, und/oder durch mindestens ein Isolationselement beeinflusst werden.
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Zeichnungen und Beispiele
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems schematisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erklärt. Es zeigen
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems;
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2 eine schematische Darstellung einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems; und
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3 eine schematische Darstellung einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems.
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Beschreibung
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Die in den Figuren gestrichelt dargestellten Schaltsymbole beziehen sich auf Elemente, die zur Verbesserung des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 optional hinzugefügt werden können. Die Leitungen, die durch diese Elemente als getrennt dargestellt sind, können in Ausführungsbeispielen in denen die genannten Elemente nicht enthalten sind, auch als direkt miteinander Verbunden betrachtet werden. Insbesondere Leitungen, die dasselbe Bezugszeichen aufweisen, können dann als einzelne Leitungen betrachtet werden.
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1 zeigt die schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10. Es handelt sich um ein Brennstoffzellensystem, insbesondere SOFC-Brennstoffzellensystem, aufweisend eine Brennstoffzelleneinheit 12, einen Reformer 14 und mindestens eine Speichervorrichtung 16, wobei die Brennstoffzelleneinheit 12 in Strömungsrichtung nach dem Reformer 14 angeordnet ist. Die mindestens eine Speichervorrichtung 16 ist mit mindestens einer Leitung 18, zwischen dem Reformer 14 und der Brennstoffzelleneinheit 12, wirkverbunden.
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Im Normalbetrieb werden dem Brennstoffzellensystem 1 über eine Zuführleitung 20 Kohlenwasserstoffe, insbesondere Erdgas, als Brennstoff zugeführt. Der Brennstoff gelangt über die Zuführleitung 20 zum Reformer 14. Unter Hinzunahme von Wasser werden aus dem Brennstoff mit Hilfe des Reformers 14 zumindest Wasserstoff und verschiedene Kohlenstoffverbindungen gewonnen. Der Wasserstoff und die verschiedenen Kohlenstoffverbindungen werden daraufhin über die mindestens eine Leitung 18 der Brennstoffzelleneinheit 12 zugeführt. In der Brennstoffzelleneinheit 12 wird das Gemisch oxidiert, insbesondere wird der Wasserstoff zu Wasser oxidiert, wobei Strom und Wärme erzeugt werden. Das Abgas der Brennstoffzelleneinheit 12 kann daraufhin über eine Abgasleitung 22 abgeführt werden. Jedoch kann ein Teil des Abgases der Brennstoffzelleneinheit 12, welches insbesondere Wasser enthält, über eine Abgasrückführleitung 24 dem Reformer 14 zur Wasserstoffgewinnung zugeführt werden. So wird während des Normalbetriebs des Brennstoffzellensystems 10 keine externe Zufuhr von Frischwasser benötigt.
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Unter einem Normalbetrieb ist der planmäßige Betrieb des Brennstoffzellensystems 10 bei üblicher Beanspruchung zu verstehen. Insbesondere ist das Brennstoffzellensystem 10 im Normalbetrieb auch in der Lage den maximal möglichen Wirkungsgrad zu erreichen.
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Um nun auch in einer Start-Phase bzw. bei einem Systemstart Wasserstoff bereitstellen zu können, weist die mindestens eine Speichervorrichtung 16 einen Wasserstoffvorrat auf, der im Ausführungsbeispiel in mindestens einem Metallhydridspeicher 24 gespeichert ist. Insbesondere kann die mindestens eine Speichervorrichtung 16 selbst ein Metallhydridspeicher sein. So wird in einer Start-Phase bzw. bei einem Systemstart Wasserstoff der mindestens einen Brennstoffzelleneinheit 12 zugeführt. Simultan wird von der Brennstoffzelleneinheit 12 Strom und Wärme erzeugt, wodurch wiederum Wasser bzw. Wasserdampf entsteht. Zumindest ein Teil des Wassers kann über die Abgasrückführleitung 26 dem Reformer 14 zugeführt werden. Dies hat den großen Vorteil, dass auch in der Start-Phase keine externe Frischwasserzufuhr benötigt wird. Sobald das Wasser den Reformer 14 erreicht, kann über die Zuführleitung 20 Brennstoff zugeführt werden. Die Menge des zugeführten Brennstoffs in der Start-Phase kann kontinuierlich und/oder stufenweise erhöht werden. Es kommt zu einer Reformierungsreaktion im Reformer 14. Diese führt nun zur Bildung von weiterem Wasserstoff, durch welchen sich in der Brennstoffzelleneinheit 12 weiteres Wasser bilden kann.
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Entsprechend handelt es sich um einen Anodenabgasrezirkulationskreis 28, welcher mit Hilfe der Abgasrückführleitung 26 gebildet wird. Insbesondere sind die Abgasrückführleitung 26, der Reformer 14, die Brennstoffzelleneinheit 12 und die mindestens eine Leitung 18 ein Teil des Anodenabgasrezirkulationskreises 28. Somit ist die Speichervorrichtung 16 mit einem Anodenabgasrezirkulationskreis 28 wirkverbunden.
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Besonders vorteilhaft ist es im Ausführungsbeispiel realisiert, dass die mindestens eine Speichervorrichtung zwischen dem Reformer 14 und der Brennstoffzelleneinheit 12 angeordnet ist. Die Speichervorrichtung 16 ist dabei so angeordnet, dass der Metallhydridspeicher 24 durchströmt werden kann.
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Die schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 ist in 2 gezeigt. Dabei ist die mindestens eine Speichervorrichtung 16 an die mindestens eine Leitung 18 zwischen dem Reformer 14 und der Brennstoffzelleneinheit 12, insbesondere über mindestens eine Verbindungsleitung 30, angeschlossen. So wird ein bidirektionales Strömen zwischen der mindestens einen Speichervorrichtung 12 und der mindestens einen Leitung 18 ermöglicht.
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Zur Regulierung der Bereitstellung von Wasserstoff, weist die Speichervorrichtung 16 ein Ventil 32 und/oder einen Verdichter 34 und/oder ein Druckelement 36 und/oder ein Heizelement 38 auf. Beispielsweise ist das mindestens eine Ventil 32 ein Regelventil und/oder ein Dreiwegeventil, der mindestens eine Verdichter 34 eine Pumpe, das mindestens eine Druckelement 36 ein Druckausgleichselement und das mindestens eine Heizelement 38 ein Heizdraht.
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Die mindestens eine Speichervorrichtung 16 und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher 24 sind über mindestens eine Schraub- oder Bajonettverbindung 40 austauschbar angeordnet und/oder angeschossen. So können die mindestens eine Speichervorrichtung 16 und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher 24 beispielsweise bei Wartungsarbeiten leicht ausgetauscht werden.
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In 3 ist die schematische Darstellung einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 gezeigt. Dabei ist die mindestens eine Speichervorrichtung 16 und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher 24 parallel zu der mindestens einen Leitung 18 angeordnet und/oder angeschlossen.
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Über die mindestens eine parallel zu der mindestens einen Leitung angeordnete und/oder angeschlossene Speichervorrichtung 16 kann Wasserstoff der mindestens einen Leitung 18, insbesondere über mindestens eine Verbindungsleitung 30 zugeführt und/oder entnommen werden. Die Teilmenge des Wasserstoffs, welche der mindestens einen Leitung 18 zugeführt und/oder entnommen wird, kann beispielsweise über Ventile 32, insbesondere über Dreiwegeventile, geregelt werden. So wird der Metallhydridspeicher 24 von der Teilmenge des Wasserstoffs, welche der mindestens einen Leitung 18 zugeführt und/oder entnommen wird, unidirektional durchflossen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Bereitstellung von Wasserstoff für ein Brennstoffzellensystem, insbesondere für ein Brennstoffzellensystem 10 wie es in den Figuren schematisch dargestellt ist, wird der mindestens einen Leitung 18 mittels der mindestens einen Speichervorrichtung 16, zwischen der Brennstoffzelleneinheit 12 und dem Reformer 14, Wasserstoff zugeführt und/oder entnommen.
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Die Bereitstellung von Wasserstoff umfasst sowohl das Zuführen, als auch das Entnehmen von Wasserstoff aus Elementen des Brennstoffzellensystems 10. Dies kann in jeder Betriebsphase, insbesondere in der Start-Phase des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 erfolgen.
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Wie schon beschrieben weist die mindestens eine Speichervorrichtung 16 mindestens einen Metallhydridspeicher 24 auf, welchem Wasserstoff zugeführt und/oder entnommen wird.
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So wird auch dem Anodenabgasrezirkulationskreis 28 mittels der mindestens einen Speichervorrichtung 16, insbesondere über mindestens eine Verbindungsleitung 30, Wasserstoff zugeführt und/oder entnommen.
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Die Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs wird durch eine Zu- und/oder Abfuhr von Wärme, insbesondere über das mindestens eine Heizelement 38, reguliert. Insbesondere wird das Zuführen und/oder Abführen von Wasserstoff durch die Zu- und/oder Abfuhr von Wärme beeinflusst bzw. verbessert.
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Je nach Betriebsphase des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 wird die Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs kontinuierlich und/oder stufenweise reguliert werden. Dies kann durch einzelne oder durch mehrere Elemente bewerkstelligt werden. Insbesondere sind damit solche Steuer- und/oder Regelungselemente gemeint, die zum Betrieb des Brennstoffzellensystems 10 beitragen.
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Die Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs wird in Abhängigkeit der Strom- und/oder Wärmeausbeute der Brennstoffzelleneinheit 12 reguliert. Insbesondere ist mit einer Strom- und/oder Wärmeausbeute die Ausbeute gemeint, die für die Energieversorgung in mobilen oder stationären Anwendungen gewonnen werden kann.
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Ferner wird auch die Menge der dem Brennstoffzellensystem 10 zugeführten Kohlenwasserstoffe, insbesondere des Erdgases, in Abhängigkeit von der Menge des zugeführten und/oder entnommenen Wasserstoffs und/oder der Strom- und/oder Wärmeausbeute der Brennstoffzelleneinheit 12 reguliert werden.
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Darüber hinaus wird die Bereitstellung von Wasserstoff so reguliert, dass sich ein physikalisches Gleichgewicht zwischen dem Zuführen und dem Entnehmen von Wasserstoff einstellt.
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Des Weiteren ist es möglich die Umgebungswärme an dem mindestens einen Metallhydridspeicher 24 über die Länge der mindestens einen Verbindungsleitung 30, die die mindestens eine Speichervorrichtung mit der mindestens einen Leitung 18, zwischen dem Reformer und der Brennstoffzelleneinheit, verbindet, und/oder durch mindestens ein Isolationselement 42 zu beeinflussen. Das Isolationselement 42 kann beispielsweise so ausgeführt sein, dass die mindestens eine Speichervorrichtung 16 und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher 24 mit Hilfe das mindestens einen Isolationselements 42 gegenüber dem Reformer 14 und/oder der Brennstoffzelleneinheit 12 abgegrenzt sind. Darüber hinaus ist es möglich, dass die mindestens eine Speichervorrichtung 16 und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher 24 von dem Isolationselement 42, beispielsweise in Form eines Gehäuses, umgeben wird.
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Mit der Umgebungswärme ist dabei insbesondere die Wärme gemeint, die von dem Reformer 14 und/oder der Brennstoffzelleneinheit 12 kommend am Ort bzw. in der Umgebung der mindestens einen Speichervorrichtung 16 und/oder des mindestens einen Metallhydridspeichers 24 vorherrscht.
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Während der Start-Phase des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 wird Wasserstoff aus dem mindestens einen Metallhydridspeicher 24 über die mindestens eine Leitung 18 der Brennstoffzelleneinheit 12 zugeführt. Der zugeführte Wasserstoff wird in der Brennstoffzelleneinheit 12 zu Wasser oxidiert, wobei Strom und Wärme erzeugt werden. Daraufhin wird zumindest ein Teil des Wassers über die Abgasrückführleitung 26 dem Reformer 14 zugeführt. Sobald das Wasser den Reformer 14 erreicht hat, wird auch Brennstoff über die Zuführleitung 20 dem Reformer 14 zugeführt. Aus dem Brennstoff und dem Wasser werden mit Hilfe des Reformers 14 Wasserstoff und verschiedene Kohlenstoffverbindungen gewonnen. Der Wasserstoff und die verschiedenen Kohlenstoffverbindungen werden daraufhin über die mindestens eine Leitung 18 der Brennstoffzelleneinheit 12 wieder zugeführt. Unter Gewinnung von Strom und Wärme kommt es in der Brennstoffzelleneinheit 12 erneut zu Transformationsreaktionen. So entsteht durch die Abgasrückführleitung 26 ein Kreislauf 28, wodurch die Stromausbeute laufend erhöht wird. Simultan wird mit Hilfe des Heizelementes 38 die Menge des zugeführten Wasserstoffs in Abhängigkeit der Stromausbeute der Brennstoffzelleneinheit 12 kontinuierlich gesenkt. Die Start-Phase wird schließlich beendet, sobald ein bestimmter Stromwert erreicht ist bzw. ein Normalbetrieb des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems möglich ist. Um die Start-Phase zu beenden wird die Zufuhr des Wasserstoffs aus dem mindestens einen Metallhydridspeicher 24 gestoppt.
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Ist die Start-Phase Beendet, so tritt der Normalbetrieb des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 ein. Im Normalbetrieb wird Wasserstoff aus der mindestens einen Leitung 18 entnommen und mit Hilfe des Metallhydridspeichers 24 gespeichert. Der gespeicherte Wasserstoff kann dann für eine weitere Start-Phase verwendet werden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel, welches von den Ausführungsbeispielen in den Figuren ausgeht und nicht bildlich dargestellt wird, kann die Speichervorrichtung 16 an jeder Stelle angeordnet sein, die sich für ein Zuführen und/oder Entnehmen von Wasserstoff eignet, insbesondere an jeder Stelle des Anodenabgasrezirkulationskreises 28.
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In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel, welches von den Ausführungsbeispielen in den Figuren ausgeht und nicht bildlich dargestellt wird, ist die mindestens eine Speichervorrichtung 16 und/oder der mindestens eine Metallhydridspeicher 24 so ausgeführt, dass die Umgebungswärme der Raumtemperatur entspricht, in der das Brennstoffzellensystem 10 ausgeführt ist.
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In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel, welches von den Ausführungsbeispielen in den Figuren ausgeht und nicht bildlich dargestellt wird, wird kein Wasserstoff aus der mindestens einen Leitung 18 entnommen. Stattdessen wird ein Metallhydridspeicher 24, welcher nicht ausreichend Wasserstoff für eine Start-Phase enthält, durch einen Metallhydridspeicher ausgetauscht, welcher wenigstens ausreichend Wasserstoff für die Start-Phase enthält. Des Weiteren ist es auch denkbar den Metallhydridspeicher 24 aus dem erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystem 10 zu entfernen, außerhalb des erfindungsgemäßen Brennstoffzellensystems 10 mit Wasserstoff zu befüllen und erneut wieder in das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem 10 einzusetzen.
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In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel, welches von dem Ausführungsbeispiel in 3 ausgeht und nicht bildlich dargestellt wird, kann der mindestens eine Verdichter 34 parallel zu dem mindestens einen Metallhydridspeicher 24, insbesondere in oder an der mindestens Leitung 18, angeordnet sein.
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Insbesondere kann das erfindungsgemäße Brennstoffzellensystem 10, sowie das Verfahren zur Bereitstellung von Wasserstoff für stationäre Anwendungen, beispielsweise für Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, oder für mobile Anwendungen, beispielsweise für Fahrzeuge, verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006042456 A1 [0002]