DE102013217096B4 - Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Greifer eines bogenführenden Zylinders in Druckmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Greifer eines bogenführenden Zylinders in Druckmaschinen Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Greifer eines bogenführenden Zylinders in Druckmaschinen, enthaltend einen oder mehrere Greifer (5), zu deren Betätigung mindestens eine drehbeweglich im bogenführenden Zylinder gelagerte Greiferwelle (3) angeordnet ist, wobei die Greiferwelle (3) mit zwei fest im Gestell (4) der Druckmaschine angeordneten Kurvenscheiben (K1, K2) in Verbindung steht und jeder Kurvenscheibe (K1, K2) je eine Laufrolle (R1, R2) zugeordnet ist, wobei das Kurvengesetz der Kurvenscheiben (K1, K2) so ausgelegt ist, dass je eine Kurvenscheibe (K1, K2) ausschließlich für das Öffnen der Greifer (5) und je eine Kurvenscheibe (K1, K2) ausschließlich für das Schließen der Greifer (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen der Greifer (5) die Kurvenscheibe (K1) mit der Laufrolle (R1) in Wirkverbindung steht und kein Kontakt der Kurvenscheibe (K2) mit der Laufrolle (R2) gegeben ist und beim Schließen der Greifer (5) die Kurvenscheibe (K2) mit der Laufrolle (R2) in Wirkverbindung steht und kein Kontakt der Kurvenscheibe (K1) mit der Laufrolle (R1) gegeben ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Greifer eines bogenführenden Zylinders in Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
- Bogenführende Zylinder in Druckmaschinen weisen Greifersysteme zum Fassen des Bogens auf. Diese bestehen aus einer Mehrzahl von Greifern, die über eine drehbeweglich gelagerte, sich über die gesamte Breite des bogenführenden Zylinders erstreckende Greiferwelle betätigt werden. Dabei ist an einem Ende der Greiferwelle ein Rollenhebel angeordnet. Dieser weist eine Laufrolle auf, die einer gestellfest angeordneten Kurve zugeordnet ist. Da insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten der Druckmaschine die Laufrolle zum Abheben neigt, wird mittels einer Feder die Laufrolle auf der Kurvenbahn gehalten.
- Derartige Lösungen haben den Nachteil, dass bei höheren Geschwindigkeiten auch die Federkraft entsprechend erhöht werden muss. Das führt zu einem erhöhten Verschleiß der Kurvenbahnen.
- Aus der
DE 697 08 026 T2 ist ein Mechanismus zum Öffnen und Schließen von Greifern eines Bogentransportzylinders bekannt, bei dem Kurvenrollen formschlüssig im Eingriff mit den Kurvenbahnen von Kurvenscheiben gehalten werden. An beiden Enden einer Greiferwelle sind jeweils Doppelhebel mit Kurvenrollen angeordnet, die mit Doppelkurven zusammenwirken. Dabei sind die Kurvenscheiben so gegeneinander verdreht, dass die Kurvenrollen spielfrei auf den Kurvenbahnen abrollen. - In der
DE 10 2008 023 333 A1 wird eine Lösung beschrieben, bei der beiden Enden der Greiferwelle über einen Hebel je eine Kurvenrolle zugeordnet ist. Jede Kurvenrolle wirkt mit je einer Kurvenbahn einer Kurvenscheibe zusammen, derart, dass an den Enden der Greiferwelle entgegengesetzt gerichtete Momente wirken. Dabei ist die Greiferwelle als Torsionsfeder ausgebildet und beide Kurvenbahnen weisen die gleichen Kurvengesetze auf. - Der Nachteil der beiden oben genannten Lösungen besteht darin, dass die Andrückkraft der Laufrollen auf den Kurvenbahnen der Kurvenscheiben, insbesondere in der Phase, in welcher die Greifer geschlossen sind, relativ hoch ist.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu entwickeln, bei der die Andrückkraft der Laufrollen auf den Kurvenbahnen der Kurvenscheibe unter Gewährleistung einer sicheren Anlage der Laufrollen gering ist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs gelöst.
- Die Erfindung hat den Vorteil, dass insbesondere bei geschlossenen Greifern die Andrückkraft deutlich reduziert wird. Bei geöffneten Greifern ist die Andrückkraft sehr gering, so dass der Verschleiß des Systems minimal ist und von einer deutlich verlängerten Lebensdauer ausgegangen werden kann.
- Im Folgenden soll die Erfindung beispielhaft an Hand der Greifer eines bogenführenden Zylinders einer Druckmaschine erläutert werden. Im Ausführungsbeispiel wurde als bogenführender Zylinder der Druckzylinder einer Bogenoffsetdruckmaschine gewählt.
- Die dazugehörigen Zeichnungen stellen dabei dar:
-
1 : Schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Ausführung an Hand eines Druckzylinders einer Bogenoffsetdruckmaschine -
2 : Ansicht X der1 , Greifer geöffnet (schematisch) -
3 : Ansicht X der1 , Greifer geschlossen (schematisch) - In der
1 ist schematisch ein drehbeweglich um seine Achse2 angeordneter Druckzylinder1 dargestellt. Weiterhin sind zwei KurvenscheibenK1 ,K2 zu erkennen. Diese KurvenscheibenK1 ,K2 sind koaxial nebeneinander und koaxial zur Achse2 drehfest im Gestell4 der Druckmaschine angeordnet. - An der Peripherie des Druckzylinder
1 ist mindestens eine sich nahezu über dessen gesamte Breite erstreckende Greiferwelle3 gelagert. Auf der Greiferwelle3 befinden sich in regelmäßigen Abständen Greifer5 , bestehend aus je einer Greiferzunge6 und je einen Greiferaufschlag7 . Dabei ist der Greiferaufschlag7 dem Druckzylinder1 fest zugeordnet, während die Greiferzunge6 über einen Hebel8 fest mit der Greiferwelle3 verbunden ist. Die Lage eines Bogens18 bezüglich der Greifer5 ist gestrichelte dargestellt. - Weiterhin sind der Greiferwelle
3 über Hebelarme9 ,10 je zwei LaufrollenR1 ,R2 zugeordnet. Die Hebelarme9 ,10 sind drehfest und mit der Greiferwelle3 verbunden und über einem Winkel α geometrisch starr einander zugeordnet (siehe2 ). - Die Laufrollen
R1 ,R2 korrespondieren mit den KurvenscheibenK1 ,K2 derart, dass die LaufrolleR1 auf der Kurvenbahn11 der KurvenscheibeK1 und die LaufrolleR2 auf der Kurvenbahn12 der KurvenscheibeK2 abrollt. - Zur Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung:
- Der in der
1 dargestellte Druckzylinder1 rotiert in Richtung des Pfeils17 . In der dargestellten Lage sind die Greifer5 geöffnet. Das ist die Situation, in welcher die LaufrolleR1 auf die hohe Rast13 der Kurvenbahn11 der KurvenscheibeK1 abrollt. - Diese Stellung ist in der
2 etwas detaillierter dargestellt. Dabei befindet sich die LaufrolleR1 etwa in der Mitte der hohen Rast13 . - Das Kurvengesetz der Kurvenscheiben
K1 ,K2 ist so ausgelegt, dass die KurvenscheibeK1 exklusiv für das Öffnen der Greifer5 und die KurvenscheibeK2 exklusiv für das Schließen der Greifer5 vorgesehen ist. - Zum Öffnen der Greifer läuft die Laufrolle
R1 auf die hohe Rast13 der KurvenscheibeK1 auf und dreht damit die Greiferwelle3 im Uhrzeigersinn. Damit werden die Greiferzungen6 von den Greiferaufschlägen7 abgehoben und der von den Greifern5 gehaltene Bogen18 wird frei gegeben. Die LaufrolleR2 hat keinen Kontakt zu der ihr zugeordneten KurvenscheibeK2 . Die hohe Rast13 der KurvenscheibeK1 ist technologisch bedingt relativ kurz. - Im Weiterdrehen des Druckzylinders
1 läuft die LaufrolleR1 aus der hohen Rast13 . Im Übergang von der hohen Rast13 auf die niedrige Rast14 der KurvenscheibeK1 läuft die LaufrolleR2 auf die hohe Rast15 der KurvenscheibeK2 . Dabei wird die Greiferwelle3 entgegen den Uhrzeigersinn verdreht. Die Greifer5 werden geschlossen, das heißt, die Greiferzungen6 drücken auf die Greiferaufschläge7 und der Bogen18 kann an seinen Rand gegriffen und transportiert werden. In dieser Phase hat die LaufrolleR1 die hohe Rast13 verlassen und hat keinen Kontakt zur Kurvenbahn11 bzw. zur niedrigen Rast14 der KurvenscheibeK1 . Die hohe Rast15 der KurvenscheibeK2 ist technologisch bedingt relativ lang. - Der Winkel α ist so ausgelegt, dass ein minimales Verdrehspiel vorhanden ist. Das heißt, die beiden Laufrollen
R1 ,R2 werden nicht durch die KurvenscheibeK1 ,K2 gegeneinander vorgespannt und so auf die Kurvenbahnen11 ,12 gedrückt. Damit wirken beim Öffnen und Schließen der Greifer5 nur die Feder- und Massenkräfte des Greifersystems auf die LaufrollenR1 ,R2 und KurvenscheibenK1 ,K2 und das nur im Bereich der Greiferübergaben. Bei geschlossenem Greifer5 wirken nur die Federkräfte der Greifer5 auf die LaufrolleR2 und auf die KurvenscheibeK2 . - Im Bereich der geöffneten Greifer
5 sind die LaufrollenR1 ,R2 und die KurvenscheibenK1 ,K2 quasi unbelastet. Damit wirken beim Schließen der Greifer5 nur deren Federkräfte und die Massenkräfte des Greifersystems auf die LaufrolleR2 und auf die KurvenscheibeK2 . Beim Öffnen der Greifer5 sind nur Massenkräfte wirksam. In den Übergangsbereichen, in denen die LaufrollenR1 ,R2 von den niedrigen Rasten14 ,16 in die hohen Rasten13 ,15 übergehen, wirken die oben genannten Federkräfte der Greifer5 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Druckzylinder
- 2
- Achse
- 3
- Greiferwelle
- 4
- Gestell der Druckmaschine
- 5
- Greifer
- 6
- Greiferzunge
- 7
- Greiferaufschlag
- 8
- Hebel
- 9
- Hebelarm
- 10
- Hebelarm
- 11
- Kurvenbahn
- 12
- Kurvenbahn
- 13
- hohe Rast der Kurvenscheibe
K1 - 14
- niedrige Rast der Kurvenscheibe
K1 - 15
- hohe Rast der Kurvenscheibe
K2 - 16
- niedrige Rast Kurvenscheibe
K2 - 17
- Drehrichtung des Druckzylinders
- 18
- Bogen
- K1
- Kurvenscheibe
- K2
- Kurvenscheibe
- R1
- Laufrolle
- R2
- Laufrolle
Claims (7)
- Vorrichtung zum Öffnen und Schließen der Greifer eines bogenführenden Zylinders in Druckmaschinen, enthaltend einen oder mehrere Greifer (5), zu deren Betätigung mindestens eine drehbeweglich im bogenführenden Zylinder gelagerte Greiferwelle (3) angeordnet ist, wobei die Greiferwelle (3) mit zwei fest im Gestell (4) der Druckmaschine angeordneten Kurvenscheiben (K1, K2) in Verbindung steht und jeder Kurvenscheibe (K1, K2) je eine Laufrolle (R1, R2) zugeordnet ist, wobei das Kurvengesetz der Kurvenscheiben (K1, K2) so ausgelegt ist, dass je eine Kurvenscheibe (K1, K2) ausschließlich für das Öffnen der Greifer (5) und je eine Kurvenscheibe (K1, K2) ausschließlich für das Schließen der Greifer (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen der Greifer (5) die Kurvenscheibe (K1) mit der Laufrolle (R1) in Wirkverbindung steht und kein Kontakt der Kurvenscheibe (K2) mit der Laufrolle (R2) gegeben ist und beim Schließen der Greifer (5) die Kurvenscheibe (K2) mit der Laufrolle (R2) in Wirkverbindung steht und kein Kontakt der Kurvenscheibe (K1) mit der Laufrolle (R1) gegeben ist.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der bogenführende Zylinder ein Druckzylinder (1) oder eine Bogenführungstrommel einer Bogenoffsetdruckmaschine ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen der Greifer (5) die hohe Rast (13) der Kurvenscheibe (K1) mit der Laufrolle (R1) in Wirkverbindung steht und beim Schließen der Greifer (5) die hohe Rast (15) der Kurvenscheibe (K2) mit der Laufrolle (R2) in Wirkverbindung steht. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Greiferwelle (3) über die gesamte Breite des bogenführenden Zylinders angeordnet ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenscheiben (K1, K2) seitlich nebeneinander koaxial auf der Achse (2) des bogenführenden Zylinders angeordnet sind. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Laufrollen (R1, R2) über Hebelarme (9, 10) drehfest der Greiferwelle (3) zugeordnet sind. - Vorrichtung nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass eine geometrisch starre Zuordnung der Laufrolle (R1) zur Laufrolle (R2) vorgesehen ist, derart, dass zwischen den Hebelarmen (9, 10) ein Winkel (α) eingeschlossen ist.
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