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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Hintergrund der Erfindung
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Siebe oder Filter zum Sieben oder Filtrieren von Fluiden sind im Stand der Technik bekannt. Ebenso ist im Stand der Technik bekannt, dass sich derartige Filter oder Siebe insbesondere auf der Seite des Filters zusetzen oder verstopfen, von der das Fluid auf die Filterfläche trifft. Man spricht auch von einer Verblockung des Siebs / des Filters. Häufig muss eine mechanische Reinigung der Filterflächen wie Abbürsten, Abschaben, Entleeren der Rückstände aus dem Filtergehäuse oder dergleichen durchgeführt werden, oder es werden chemische Reinigungsflüssigkeiten eingesetzt. Häufig muss das Sieb / der Filter bei Verstopfung oder Verblockung geöffnet werden, wodurch Wartezeiten oder Standzeiten entstehen.
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In einem Reinigungssystem, insbesondere im Recylingbereich, werden beispielsweise Gegenstände wie Behälter, Flaschen, Polyethylenterephthalat-Flaschen (PET-Flaschen) mit einer Reinigungslauge gereinigt. Häufig werden statt ganzer Gegenstände auch nur Bruchstücke dieser Gegenstände gereinigt, beispielsweise (grob) geschredderte PET-Flaschen, sogenannte PET-Flakes, oder Kunststoffstücke. Es ist im Stand der Technik bekannt, dass ein oder mehrere Stufen zum intensiven Reinigen oder Waschen der Gegenstände verwendet werden. Die Stufen können Waschmaschinen oder Reinigungseinheiten repräsentieren. In diesen Stufen wird eine Reinigungslauge oder geeignete Waschflüssigkeit eingesetzt. Häufig ist die Reinigungslauge warm.
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In derartigen Reinigungssystemen kann beispielsweise die verwendete Reinigungslauge gereinigt und zumindest teilweise wiederverwendet werden. Die Reinigung der Reinigungslauge kann Bestandteil des Reinigungszyklus im Reinigungssystem sein. Eine Grobfilterung kann größere feste Bestandteile häufig abseparieren. Häufig findet die Grobfilterung noch in der jeweiligen Waschmaschine statt. Anschließend ist die Reinigungslauge dann häufig noch mit organischen Resten wie Papierresten aus Etiketten und vor allem Klebstoffresten verschmutzt. Eine feinere Filterung oder Siebung der Reinigungslauge führt dann zu dem folgenden Problem. Wird die Reinigungslauge filtriert oder gesiebt, so können vor allem Klebstoffreste ein zur Filterung verwendetes Sieb zusetzen. Das Sieb kann verstopfen und es kann eine Verblockung des Siebes auftreten. Dieses Problem tritt besonders bei Sieben oder Filtern mit feinen, engmaschigen Siebgeweben auf. Da eine Veränderung der Durchflussparameter durch das Sieb, wie etwa Druckerhöhung meist nur sehr eingeschränkt möglich ist und in der Regel auch unerwünscht ist, muss häufig eine Wartung des Siebes eingeleitet werden. Dadurch kann die Effizienz des Reinigungssystems, in dem das Sieb verwendet werden soll, sinken. Alternativ müsste auf ein gröberes Sieb oder Filter zurück gegriffen werden, was in der Regel ebenfalls die Effizienz des Reinigungssystems verringert.
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Angesichts der oben beschriebenen Probleme ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem bereitzustellen, die es in einfacher und effizienter Weise ermöglicht, eine Reinigungslauge in einem Reinigungssystem zu filtrieren und dabei eine längere Betriebszeiten für entsprechende Siebe und Filter bereitzustellen und den Wartungsaufwand zu senken. Die Notwendigkeit zur Reinigung der Siebe und damit verbundene Produktionsunterbrechungen soll gesenkt werden und Verblockungen der Filter / Siebe vermindert oder gar vermieden werden. Gleichzeitig soll die Effizienz der Reinigung der Reinigungslauge, insbesondere im Hinblick auf Entfernen von klebrigen Stoffen möglichst erhöht werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch eine Filtervorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst sowie durch ein entsprechendes Verfahren gemäß Anspruch 11.
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Für das Folgende sollen die Begriffe Sieb und Filter synonym verstanden werden, sofern nicht ausdrücklich auf eine unterschiedliche Bedeutung hingewiesen wird. Ebenso sollen die Begriffe Sieben und Filtern/Filtrieren synonym verstanden werden. Gleiches gilt für die Begriffe Filtergewebe und Siebgewebe.
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Die Erfindung stellt bereit: eine Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem, wobei die Vorrichtung ein oder mehrere beheizbare Siebe zum Filtern der Reinigungslauge umfasst.
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Die beheizbaren Siebe haben den Vorteil, dass sie sich weniger schnell mit Kleberesten, Klebstoffen oder klebrigen organischen Resten zusetzen. Dabei sollen die Begriffe Klebereste, Klebstoffe und Leim synonym verstanden werden.
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Das beheizbare Sieb ist gegenüber einem normalen Sieb durch die Beheizung in der Temperatur des Siebes, insbesondere des Siebgewebes, gezielt veränderbar. Mit dem Begriff „Temperatur eines Siebes“ soll die mittlere Temperatur der Sieb- oder Filterfläche, also des Siebgewebes verstanden werden. Damit soll auch die Temperatur, die durch eine optionale Temperaturregelung regelbar ist, gemeint sein. Soweit nicht explizit anders formuliert soll eine erhöhte Temperatur eines Siebes im Folgenden auf Raumtemperatur bezogen sein. Das heißt, ein Sieb mit einer erhöhten Temperatur soll eine gegenüber Raumtemperatur erhöhte Temperatur aufweisen.
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Ein beheizbares Sieb kann in seinem Filterbereich die Klebrigkeit oder Viskosität von Kleberesten beeinflussen. Insbesondere kann die Klebrigkeit oder Viskosität der Klebereste bei Erhöhung der Temperatur abnehmen, wodurch die Klebereste dünnflüssiger werden können und so leichter durch das Filtergewebe fließen können. Dadurch können sie nicht so stark am Sieb, insbesondere an dessen Filterfläche / Siebfläche anhaften. Dadurch kann das Sieb weniger stark verblocken oder verstopfen, so dass dieses Sieb kontrolliert sauberer bleibt, also weniger verklebt, verstopft oder verblockt wird, oder kontrolliert reinigbar ist, also eine bereits vorhandene Verklebung von diesem Sieb verringerbar ist. Damit kann auch bezogen auf dieses Sieb die Effizienz der Filterung der Reinigungslauge erhöht werden. Ebenso ergibt sich die Möglichkeit, feinere Siebe zu verwenden, also Siebe mit einem feineren, engeren Siebgewebe. Dadurch können festere oder viskosere Partikel besser entfernt werden.
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Die Vorrichtung kann mindestens zwei beheizbare Siebe umfassen, die derart parallel angeordnet sind, dass sie ein paralleles Filtrieren durch beide Siebe ermöglichen.
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Die parallele Anordnung von zwei oder mehr Sieben ermöglicht die parallele Verwendung von zwei oder mehr Sieben. Dabei kann insbesondere wenigstens ein Sieb anders als die anderen Siebe beheizt werden, beispielsweise mit einer anderen Temperatur. Dadurch kann die Temperatur der Siebe gezielt verändert werden, und zwar für wenigstens ein Sieb unterschiedlich als für die übrigen Siebe. Es kann sogar möglich sein, jedem Sieb eine individuelle Temperatur durch individuelles Beheizen zuzuordnen. Die Erhöhung der Temperatur kann die Klebrigkeit oder Viskosität von Kleberesten beeinflussen, insbesondere kann die Klebrigkeit oder Viskosität abnehmen, wodurch die Klebereste dünnflüssiger werden können und somit leichter durch das Filtergewebe fließen können. Umgekehrt kann eine niedrigere Temperatur für ein Sieb die Klebrigkeit oder Viskosität der Klebereste erhöhen. Dabei kann das nicht beheizte Sieb beispielsweise Raumtemperatur haben. Dadurch können mehr Klebereste an dem Sieb mit der im Vergleich zu anderen Sieben niedrigeren Temperatur anheften. Ein parallel angeordnetes Sieb mit einer niedrigeren Temperatur kann somit gezielt zum Sammeln von Kleberesten verwendet werden. Diese können dann zu einem geeigneten Zeitpunkt entfernt werden. Praktisch gleichzeitig kann ein paralleles Sieb, das durch Beheizung auf eine höhere Temperatur erwärmt ist, die Filterfunktion aufrecht erhalten. Damit können auch die Siebe gezielt temperaturgesteuert verwendet werden. Es ist ebenso möglich die Siebe für einen gewünschten Zeitraum mit praktisch derselben Siebtemperatur zu betreiben und dann die Temperatur eines Siebes zu verändern. So kann eine Phase zum Sammeln von Kleberesten individuell eingeleitet werden.
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In der Vorrichtung können die Siebe elektrisch beheizbar sein.
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Das elektrische Beheizen kann auf einfache und robuste Weise das Erwärmen der Siebe sicherstellen. Im einfachsten Fall kann das Beheizen ähnlich dem Prinzip einer elektrischen Glühlampe geschehen.
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Die Vorrichtung kann ferner eine Temperaturkontrolleinheit umfassen, die zum kontinuierlichen oder intervallweisen Messen der Temperatur der Siebe ausgebildet ist und zum Regeln der Temperatur der Siebe innerhalb eines vorgegebenen Temperaturbereiches, und insbesondere ausgebildet ist, die elektrische Leistungsaufnahme der Siebe zu regeln.
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Die Temperaturkontrolleinheit kann relativ enge Temperaturgrenzen einhalten. Dadurch kann ein Verkohlen oder Verkoken von Klebstoffresten oder Materialresten auf dem Sieb vermieden werden. Somit kann eine zumindest vorübergehende Beeinträchtigung oder gar Unbrauchbarkeit des Siebes vermieden werden. Die Temperaturkontrolleinheit kann die Temperatur von ein oder mehreren Siebe überwachen. Dabei können die Siebe unterschiedliche Temperaturen haben.
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Die Temperaturkontrolleinheit kann insbesondere bei parallel angeordneten Sieben die Temperatur der jeweiligen Siebe unterschiedlich regeln, so dass die Beeinflussung der Klebrigkeit oder Viskosität von Kleberesten für jedes Sieb individuell geregelt werden kann.
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In der Vorrichtung kann die Temperaturkontrolleinheit zum Regeln der Temperatur jedes der Siebe ausgebildet ist, wobei jedes der Siebe einen eigenen vorgegebenen Temperaturbereich hat.
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In der Vorrichtung kann, wenn die gemessene Temperatur des Siebes außerhalb des vorgegebenen Temperaturbereiches des Siebes liegt, die Temperaturkontrolleinheit ausgebildet ist, die Temperatur automatisch nachzuregeln, so dass die Temperatur des Siebes innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs des Siebes gebracht werden kann.
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Die Temperaturkontrolleinheit kann eine CPU oder Steuereinheit umfassen, die die vorgegebenen Werte für die Temperaturbereich abrufen kann und mit den gemessenen Werten vergleichen kann. Dadurch kann die Temperaturkontrolleinheit so eingestellt werden, dass eine automatische Überwachung der Temperatur der Siebe erfolgen kann.
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In der Vorrichtung können die Siebe ein Siebgewebe umfassen, das elektrisch leitendes Gewebe, beispielsweise aus Metallfäden, umfasst.
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Die Metallfäden lassen sich besonders einfach elektrisch beheizen.
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Es wird ferner bereit gestellt: Ein Reinigungssystem zum Reinigen von Gegenständen umfassend: eine Waschvorrichtung und eine Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge wie oben beschrieben.
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Die Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge kann beispielsweise in einem Reinigungssystem integriert werden. Das Reinigungssystem ist häufig mehrteilig und besitzt einen eigenen Abschnitt zum Reinigen der Reinigungslauge.
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In dem Reinigungssystem kann die Waschvorrichtung eine Flaschenwaschmaschine oder eine Maschine zum Reinigen von PET-Flakes sein.
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Die Erfindung stellt ferner bereit: Ein Verfahren zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem mit einem oder mehreren beheizbaren Sieben, umfassend: Filtern der Reinigungslauge; Beheizen eines oder mehrerer Siebe zur Beeinflussung des Anhaftens von klebrigem Material an die Siebe.
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Die Vorteile des Verfahrens sind bereits oben beschrieben worden.
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Das Verfahren kann ferner den Schritt paralleles Filtern der Reinigungslauge durch die wenigstens zwei Siebe umfassen.
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Das Verfahren kann ferner den folgenden Schritt umfassen: Spülen wenigstens eines der Siebe, insbesondere Spülen wenigstens eines der beheizten Siebe.
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Es kann somit ein Sieb durch Spülen gereinigt werden. Insbesondere können mehrere Siebe durch Spülen gereinigt werden. Beispielsweise können ein oder mehrere Siebe beheizt werden und eines oder mehrere dieser Siebe können dann gespült werden. Hierdurch können an dem Filter anhaftende Medien besser vom Filter abgelöst werden. Es können beispielsweise bei mehreren Sieben einige der Siebe beheizt und/oder gespült werden, während ein oder mehrere andere Siebe weiterhin zum Filtrieren verwendet werden können. Das Spülen kann einschaltbar sein. Ein Sieb kann somit gezielt beheizt und gereinigt, also insbesondere gespült werden, ohne dass die Filtrierung mittels anderer Siebe unterbrochen werden muss.
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Dabei können die Siebe elektrisch beheizbar sein.
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Das Verfahren kann weiterhin umfassen: kontinuierliches oder intervallweises Messen der Temperatur der Siebe, und Regeln der Temperatur der Siebe innerhalb eines vorgegebenen Temperaturbereiches, insbesondere Regeln der elektrischen Leistungsaufnahme der Siebe.
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Das Verfahren kann weiterhin umfassen: wenn die gemessene Temperatur des Siebes außerhalb des vorgegebenen Temperaturbereiches liegt, Nachregeln der Temperatur des Siebes, so dass die Temperatur des Siebes innerhalb des vorgegebenen Temperaturbereichs gebracht werden kann, wobei insbesondere jedes Sieb einen eigenen Temperaturbereich hat.
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Dabei können die Siebe ein Siebgewebe umfassen, das elektrisch leitendes Gewebe, beispielsweise aus Metallfäden, umfasst.
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Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Die beschriebenen Ausführungsformen sind in jeder Hinsicht lediglich als illustrativ und nicht als einschränkend anzusehen und verschiedene Kombinationen der angeführten Merkmale sind in der Erfindung eingeschlossen.
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Es zeigen:
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1: Schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem entsprechend der vorliegenden Erfindung.
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2: Schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem, entsprechend 1 mit einer Temperaturkontrolleinheit.
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3: Schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem, ähnlich wie in 1 oder 2 mit mehreren parallelen Sieben.
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4: Schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem, ähnlich wie in 2 oder 3, mit hintereinandergeschalteten Sieben.
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Die 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem 100 entsprechend der vorliegenden Erfindung. In 1 umfasst das Reinigungssystem 100 rein beispielhaft eine einzelne Waschanlage oder Waschmaschine 1, die für die intensive Wäsche oder Reinigung von Gegenständen ausgebildet sein kann. Es versteht sich, dass das Reinigungssystem mehr als eine Waschmaschine umfassen kann. Diese können beispielsweise hintereinander geschaltet sein. Es versteht sich ebenso, dass die Waschmaschine die zu reinigenden Gegenstände bei verschiedenen Waschtemperaturen reinigen können. Die Gegenstände (nicht gezeigt) können beispielsweise Flaschen aus Glas sein oder PET-Flaschen oder andere recycelbare Behälter. Ebenso kann die Waschanlage ausgebildet sein, (grob) zerkleinerte, geschredderte PET-Flaschen, also PET-Stücke oder PET-Flakes zu reinigen. Die Gegenstände (nicht gezeigt) in der Waschmaschine 1 können auf Transportmitteln 1B, beispielsweise Transportbändern durch die Waschmaschine 1 während des Reinigungsvorgang hindurch transportiert werden. Die Waschlauge oder Reinigungslauge zum Reinigen der Gegenstände wird aus Sprühvorrichtungen 1S auf die Gegenstände gesprüht. Rein anschaulich zeigt 1 eine Reihe von fünf Sprühvorrichtungen 1S, die die Gegenstände von oben mit der Reinigungslauge besprühen können. Es ist aber ebenso möglich, eine andere Anzahl von Sprühvorrichtungen 1S zu verwenden. Die Reinigungslauge wird aus dem Reinigungslaugentank 3 zur Waschmaschine 1 geleitet. In 1 ist dazu schematisch die Verbindung 7 gezeigt. Diese kann beispielsweise als Rohr ausgebildet sein. Dazu können geeignete Pumpen (nicht gezeigt) verwendet werden. Die Reinigungslauge kann in dem Reinigungslaugentank 3 auf eine bestimmte Temperatur gebracht werden oder gehalten werden. Eingezeichnet ist ferner ein Laugenspiegel 3L, der die Füllhöhe der Reinigungslauge im Reinigungslaugentank angibt.
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Die in der Waschmaschine 1 auf die Gegenstände aufgesprühte Reinigungslauge sammelt sich als verwendete Reinigungslauge typischerweise im Bodenbereich der Waschmaschine 1. Hier kann bereits in der Waschmaschine 1 eine Grobfilterung vorgenommen werden, um größere Stücke oder Bruchteile von Material abzutrennen.
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Die zur Reinigung der Gegenstände verwendete Reinigungslauge wird mittels einer Leitung / eines Verbindungsrohres 9 zur Reinigungsvorrichtung zur Reinigung der Reinigungslauge gebracht. Mögliche Pumpen oder Ventile für die Verbindung sind nicht gezeigt. Die Reinigungsvorrichtung umfasst ein beheizbares Sieb 5. Das Sieb 5 kann elektrisch beheizbar sein. Dazu kann eine elektrische Heizeinrichtung (nicht gezeigt) verwendet werden. Es ist auch möglich, eine andere Heizeinrichtung zu verwenden. Insbesondere kann das Sieb 5 in einfacher Weise wie eine elektrische Glühbirne verwendet werden, in dem Strom durch das Siebgewebe / Filtergewebe geleitet wird. Das Siebgewebe ist typischerweise ausreichend leiten. Beispielsweise ist das Siebgewebe aus Metall, etwa aus metallischen Fäden.
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Die von der Waschmaschine 1 abgeleitete Reinigungslauge enthält auch nach einer Grobfilterung zumindest noch teilweise klebrige, häufig organische Reste, Klebstoffe, Kleberest oder dergleichen. Die Das Beheizen des Siebes 5 ermöglicht es, das Sieb 5, insbesondere dessen Siebfläche besser vor Verstopfung durch die Klebereste aus der Reinigungslauge zu bewahren. Die Klebrigkeit oder Viskosität der Klebereste wird bei steigender Temperatur geringer, so dass gezielt im Sieb eine Wirkung über das Siebgitter erzielt werden kann. Dadurch können die Ablagerungen auf dem Sieb reduziert werden und das Sieb kann länger verwendet werden. Es versteht sich, dass diese Wirkung insbesondere direkt am Sieb und seinem Siebgitter erfolgen kann. Es kann in einem Reinigungssystem wie dem Reinigungssystem 100 zusätzlich auch noch Sedimentierstellen geben, wo sich Schwebstoffe aus der Lauge absetzen können. Nach dem Filtern durch das Sieb 5 wird die so gefilterte Reinigungslauge über die Leitung / das Verbindungsrohr 11 zum Reinigungslaugentank 3 geleitet.
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Die 2 zeigt ähnlich wie die 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem 101, entsprechend 1 mit einer Temperaturkontrolleinheit 13. Dabei sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen wie in 1 versehen. Im Unterschied zu 1 ist in der 2 die Temperaturkontrolleinheit 13 gezeigt. In 2 ist die Temperaturkontrolleinheit 13 separat vom Sieb 5 gezeigt. Es ist aber ebenso möglich, die Temperaturkontrolleinheit 13 und das Sieb 5 in einer Einheit zusammen auszubilden. Dies könnte beispielsweise dann geschehen, wenn größere Kompaktheit der Vorrichtung benötigt wird. Die Temperaturkontrolleinheit 13 ist in geeigneter Weise mit dem Sieb 5 derart verbunden (nicht gezeigt), dass Informationen von dem Sieb an die Temperaturkontrolleinheit 13 übermittelt werden können. Die Informationen können beispielsweise die Temperatur des Siebes 5, also insbesondere des Siebgewebes umfassen. Dazu kann am Sieb 5 oder im Sieb oder in unmittelbarer Nähe des Siebes ein geeigneter Temperatursensor (nicht gezeigt) bereitgestellt sein. Der Temperatursensor kann auch in der Temperaturkontrolleinheit 13 integriert sein, insbesondere dann, wenn diese eine Einheit mit dem Sieb 5 bildet.
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Eine Temperaturkontrolleinheit 13 kann ein oder mehrere Siebe 5 kontrollieren. Die Temperatureinheit kann einen relativ engen Temperaturbereich, beispielsweise einige wenige Prozent um eine vorgegebene mittlere Temperatur herum, kontrollieren. Die Temperaturkontrolleinheit 13 kann die Temperatur für ein oder mehrere Siebe 5, insbesondere auch für sämtliche Siebe die Temperaturen überwachen, kontrollieren und nachregeln. Dadurch kann insbesondere ein Verkohlen oder Verkoken von Kleberesten auf dem Siebgewebe des Siebes 5 vermieden werden. Derartige Veränderungen der Klebereste würden die Klebereste ungewollt stark an das Siebgewebe anhaften lassen oder sogar das Sieb 5 unbrauchbar machen. Mittels der Temperaturkontrolleinheit 13 kann das Verkoken oder Verkohlen der Siebe 5 vermieden werden.
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Die 3 zeigt die schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem 200 in einer weiteren Weiterbildung. Gleiche Elemente wie in den 1 und 2 sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 3 zeigt unterscheidet sich insbesondere von der 2 nur dadurch, dass sie zwei Siebe 5A und 5B zeigt, die parallel angeordnet sind und durch die praktisch parallel die Reinigungslauge gefiltert werden kann. Die Siebe 5A und 5B sind beispielsweise von derselben Art, wie das Sieb 5 in 2 oder 1. Es versteht sich, dass 3 rein beispielhaft nur zwei Siebe zeigt. Es ist aber ebenso möglich, eine größere Anzahl von Sieben zu verwenden, von denen mehrere oder sogar alle parallel verwendet werden können. Es ist ebenso möglich, bei drei oder mehr Sieben (nicht gezeigt) einige Siebe sequentiell zu verwenden.
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In der 3 sind die Zuleitungen / Verbindungsrohre 9A und 9B von der Waschmaschine 1 beispielsweise von der gleichen Art wie die Zuleitung / das Verbindungsrohr 9 in den 1 oder 2. Gleiches gilt für die Leitungen / Verbindungsrohr 11A und 11B, die dem Verbindungsrohr 11 aus den 1 oder 2 entsprechen können. Es versteht sich, dass die Verzweigung in 3 in einfacher Weise und zur Erläuterung hinter der Waschmaschine 1 erfolgt und die entsprechende Zusammenführung vor dem Reinigungslaugentank 3. Es ist aber ebenso möglich, getrennte Verbindungsrohre zwischen Waschmaschine 1 und einem der Siebe 5A oder 5B vorzusehen. Ebenso können die Rohre 11A und 11B getrennt in den Reinigungslaugentank 3 geführt werden.
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In 3 ist beispielhaft eine Temperaturkontrolleinheit 13 gezeichnet, die der Temperaturkontrolleinheit 13 aus 2 entsprechen kann. Die Temperaturkontrolleinheit 13 kann ausgebildet sein, jedes der Siebe 5A und 5B zu kontrollieren und zu regeln. Dabei kann insbesondere die Temperatur des einen Siebes 5A oder 5B von der Temperatur des anderen Siebes 5B oder 5A unterschiedlich sein. In einem „Reinigungsmodus“ kann beispielsweise die Temperatur des Siebes 5B niedriger gehalten werden als die des Siebes 5A. Dadurch kann das Sieb 5B gezielt zum Sammeln oder Auffangen von Kleberesten oder Leimresten verwendet werden. Der Reinigungsmodus kann zu einem bestimmten Zeitpunkt ein- oder ausgeschaltet werden. Beispielsweise kann aufgrund von Durchflussmessungen durch die Reinigungsvorrichtung, also die parallel angeordneten Siebe, festgestellt werden, wie viel Reinigungslauge noch durch die Siebe hindurch fließen kann. Entsprechende Messgeräte (nicht gezeigt) können beispielsweise durch eine Differenzmessung den Durchfluss durch die Reinigungsvorrichtung bestimmen. Dann kann beispielsweise die Temperatur eines Siebes gezielt abgesenkt werden, so dass sich in diesem Sieb Klebereste sammeln. Bei einer nachfolgenden Wartung kann dann das Sieb gereinigt oder für eine Reinigung ausgetauscht werden. Die Entfernung von Kleberesten kann also gezielt über das Sieb gesteuert werden.
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Ebenso kann in der Vorrichtung zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem 200 gemäß 3 die Reinigungslauge durch wenigstens ein beheiztes Sieb, beispielsweise das Sieb 5A gefiltert werden. Dabei kann das Sieb 5A gegenüber Raumtemperatur eine erhöhte Temperatur aufweist. Das Sieb 5A kann zu einem geeigneten Zeitpunkt gespült werden, insbesondere wenn es beheizt wird. Dadurch können an der Filteroberfläche anhaftende Medien noch besser von dem Sieb abgelöst werden. Es ist ebenso möglich, die Filtration durch das Sieb 5A vorzunehmen und es kann zusätzlich wenigstens ein weiteres Sieb, beispielsweise das Sieb 5B, im Wesentlichen parallel dazu gespült werden. Dabei kann die Spülung des anderen Siebes, hier Sieb 5B, insbesondere ebenfalls dann erfolgen, wenn das Sieb 5B beheizt wird. Es ist ebenso möglich, dass das Sieb 5B eine andere Temperatur aufweist. Die Spülung kann zu einem geeigneten Zeitpunkt ein- oder ausgeschaltet werden. Es kann also ein bestimmtes Sieb durch Spülen gereinigt werden. Währenddessen können ein oder mehrere andere Siebe weiterhin zum Filtrieren verwendet werden. Dadurch kann ein ausgewähltes Sieb gezielt gereinigt werden, insbesondere gespült werden, ohne dass die Filtrierung durch die anderen Siebe unterbrochen werden muss.
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Die 4 zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 300 zum Reinigen einer Reinigungslauge in einem Reinigungssystem, ähnlich wie in den 2 oder 3, mit hintereinandergeschalteten Sieben. In der 4 sind drei Siebe 5A, 5B und 5C gezeigt. Das Sieb 5C ist hinter das Sieb 5B geschaltet. Das bedeutet, dass eine zweifache Filtrierung stattfinden kann. Somit kann die bereits durch das Sieb 5B gefilterte Flüssigkeit erneut durch das Sieb 5C gefiltert werden. Das Sieb 5C kann insbesondere unmittelbar hinter dem Sieb 5A vorgesehen sein. Das bedeutet, dass keine wesentlichen strukturellen Elemente außer dem Verbindungsrohr 11C zwischen den beiden Sieben vorgesehen sind. Das Verbindungsrohr 11B verbindet das Sieb 5C mit dem Reinigungslaugentank 3, wie bereits in den 1–3 beschrieben. Die Siebe 5A, 5B und 5C können jeweils individuell beheizbar sein und durch die Temperaturkontrolleinheit 13 individuell in ihrer jeweiligen Temperatur regelbar sein, um die Siebe an die Filtrieranforderungen des Systems anpassen zu können. Die 4 zeigt rein beispielhaft drei Siebe. Es ist aber ebenso möglich, nur zwei Siebe nacheinander zu schalten. Ebenso ist es möglich mehr als drei Siebe zu verwenden und parallel oder nacheinander, also sequentiell einzusetzen. Beispielsweise kann das Sieb 5C auch derart vorgesehen sein, dass es zu filtrierende Flüssigkeit aus beiden Siebe 5A und 5B erhält.