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Die Erfindung betrifft Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine sowie ein Druckwerk gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 oder 3 bzw. 8.
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Durch die
DE 198 03 809 A1 ist ein Druckwerk mit einem einfachrunden Formzylinder und einem doppeltrunden Übertragungszylinder bekannt, wobei der Formzylinder einen über die Ballenbreite durchgehenden Kanal, und der Übertragungszylinder hälftig nebeneinander zwei um 180° in Umfangsrichtung versetzte Kanalabschnitte umfasst. Der Formzylinderkanal rollt abwechselnd auf Höhe des einen und des anderen hälftigen Übertragungskanal ab und wird daher jeweils halbseitig gestützt.
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Die
EP 1 377 453 B1 offenbart ein Druckwerk mit einfachrunden Form- und Übertragungszylindern, welche jeweils hälftig nebeneinander zwei um 180° bzw. eine halbe Zeitungsseite in Umfangsrichtung versetzte Kanalabschnitte aufweisen, die beim Produktionsbetrieb wechselseitig aufeinander abrollen. Damit erfolgt die Entlastung der aneinander angestellten Zylinder auf einer Hälfte immer jeweils gleichzeitig, während die jeweils andere Hälfte gestützt verbleibt.
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In der
EP 1 240 018 B1 sollen kanalschlagbedingte Schwingungen reduziert werden, indem in Längsrichtung nebeneinander angeordnete Kanäle in Umfangsrichtung um einen nach einem die Biegeeigenfrequenz berücksichtigenden Algorithmus versetzt werden. In einem Beispiel für eine Produktionsrate von 70.000 Exemplaren beläuft sich der optimierte Versatzwinkel auf 17°, wobei bei der Umsetzung bis zu 20% hiervon abgewichen werden darf. Die teilbreiten Kanäle der Form- und Übertragungszylinder rollen wechselseitig aufeinander ab.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Formzylinder einer Rotationsdruckmaschine sowie ein Druckwerk zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 oder 3 bzw. 8 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die durch Plattenstöße bzw. Kanalschlag verursachte Stoßanregung wechselseitig unter Druck angestellter Zylinder, insbesondere in Verbindung mit einem Formzylinder einfachen Umfangs, durch vom Stand der Technik abweichendes abschnittsweises Abstützen stark vermindert wird.
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Sowohl für den manuellen, als auch unterstützten halb- oder vollautomatischen Druckformwechsel ist die Handhabung gegenüber üblichen gestaggerten Formzylindern vereinfacht und beschleunigt.
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Im Gegensatz zu in bekannter Weise gestaggerten Formzylindern, insbesondere Formzylindern einfachen Umfangs, ist in einer vorteilhaften Weiterbildung eine Anpassung eines Druckbildversatzes durch Längsregistern nicht mehr zwingend erforderlich.
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Insbesondere bei Einsatz der Minigap-Technologie kann trotz Verminderung der Schwingungsanregung ein nichtdruckender Bereich auf z. B. maximal 30, bevorzugt maximal 15 mm, gehalten und/oder auf ein Anpassen eines Druckbildversatzes durch Längsregistern verzichtet werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Versatz durch Einsatz von Leisten in einem breiteren Ursprungskanal gebildet werden. Für die an der vorlaufenden und an der nachlaufenden Wandung anzuordnenden Leisten kann die selbe Ausführung der Leiste verwendet sein.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Rollendruckmaschine;
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2 eine schematische Darstellung von Druckwerkszylindern eines Druckwerks mit bedruckter Bahn;
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3 einen Ausschnitt auf dem Formzylinder aus 2 im Bereich des Versatzes von Kanalabschnitten;
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4 eine vergrößerte Schnittansicht in einem Bereich eines geschnittenen Kanalabschnittes;
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5 eine Prinzipskizze einer Schnittansicht eines mit einem Übertragungszylinder zusammen wirkenden Formzylinder;
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6 einen Ausschnitt auf dem Formzylinder aus 2 im Bereich des Versatzes von Kanalabschnitten mit Leisten;
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7 eine Schnittansicht durch einen Schnitt der 6;
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8 eine schematische Darstellung von aufzuplattenden Druckformen im Bereich einer Plattenwechselvorrichtung a) in einem Stadium, in welchem der Formzylinder in die Einhängeposition verfährt, und b) in Einhängeposition, bevor der Formzylinder für das Aufwickeln in die umgekehrte Drehrichtung verfährt.
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Eine Rotationsdruckmaschine, beispielsweise eine Rollenrotationsdruckmaschine, insbesondere Zeitungsdruckmaschine, weist mehrere Druckwerke 01, z. B. Offsetdruckwerke 01, auf, durch welche eine z. B. von einem Rollenwechsler 03 abgewickelte Ursprungsbahn 02; 02‘‘, kurz Bahn 02; 02‘‘, beidseitig ein- oder mehrfarbig mit Druckbildern von Druckseiten 16; 16‘ bedruckbar ist.
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Mehrere Druckwerke 01 sind in der bevorzugten Ausführung einer als Zeitungsdruckmaschine ausgeführten Druckmaschine übereinander in einem sog. Druckturm 04 angeordnet, durch welche die – vorzugsweise im wesentlichen vertikal durch den Druckturm 04 geführte – Bahn 02, z. B. eine Papierbahn 02, beidseitig mehrfarbig bedruckbar ist. Ein Druckturm 04 kann aus einer Druckeinheit oder aus mehreren gestapelten Druckeinheiten, z. B. zwei H-Druckeinheiten, aufgebaut sein. In der Ausführung der Druckmaschine als Zeitungsdruckmaschine sind z. B. mehrere derartiger Drucktürme 04 zum Bedrucken mehrerer Bahnen 02 nebeneinander vorgesehen, wobei z. B. mehrere Bahnen 02 bzw. mehrere aus selben und/oder verschiedenen Bahnen 02 durch Längsschnitt gewonnene Teilbahnen für eine anschließende Weiterverarbeitung in einem den Druckwerken 01 nachgeordneten Überbau 06 und/oder einem dem Überbau 06 nachgeordneten Falzaufbau 07 zusammengefasst und beispielsweise in einem Weiterverarbeitungsaggregat 08, z. B. einem Falzapparat 08, nach einem Querschneiden zu einem Produkt verarbeitet werden bzw. werden können.
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Das Druckwerk
01 weist jeweils zumindest einen bildgebenden Druckwerkszylinder
11, z. B. einen Formzylinder
11 auf, welcher in der vorteilhaften Ausführung der Druckwerke
01 als Offsetfdruckwerke
01 mit einem weiteren Druckwerkszylinder
12, z. B. Übertragungszylinder
12, zusammen wirkt, der seinerseits mit der zu bedruckenden Bahn
02 zusammen wirkt. Der bzw. die Druckwerkszylinder
11;
12 der Druckwerke
01 des mindestens einen Druckturms
04 ist bzw. sind z. B. n-seitenbreit ausgebildet, mit n ∊
n > 1, vorzugsweise n > 2, insbesondere n = 4, 5 oder 6. Diese Bezeichnung charakterisiert die Druckwerke
01 bzw. den Druckturm
04 bzw. die Druckwerkszylinder
11;
12 im Hinblick auf deren Nennweite b
N, bezogen auf die Anzahl der durch das den Formzylinder
11 umfassende Druckwerk
01 maximal nebeneinander zu druckenden Druckseiten
16 einer für die Druckmaschine vorgesehenen standardmäßigen Betriebssituation bzw. Produktion, z. B. Standardproduktion, in einem auch als Nennformat F für die Druckmaschine bezeichneten Formates F. Dies entspricht der nebeneinander anordenbaren Druckseitenvorlagen
13;
13’, z. B. Druckseitensujets
13;
13’, diese Druckseiten
16 im Nennformat unter Berücksichtigung ggf. unbedruckter Ränder. Das Nennformat F kann sich in einer Ausführung beispielsweise auf die Anzahl n nebeneinander auf dem Formzylinder
11 anordenbarer stehender Druckseitensujets
13;
13’, d. h. auf eine Broadsheetanordnung (z. B. mit der Längsseite der Druckbild- bzw. Druckseitenvorlage
13;
13’ in Umfangsrichtung verlaufend), oder aber auf die Anzahl n nebeneinander auf dem Formzylinder
11 anordenbarer liegender Druckseitensujets
13;
13’, d. h. auf eine Tabloidanordnung (z. B. mit der Längsseite der Druckbild- bzw. Druckseitenvorlage
13;
13’ in Längsrichtung verlaufend) bezogen sein. Vorzugsweise entspricht die Höher einer Druckseite
16 in Broadsheetanordnung der Breite zweier liegender Druckseiten
16 in Tabloidanordnung, sodass die Nennweite b
N und eine Sujetbreite jeweils für beide Fälle oder Produktionsarten dieselbe ist. Die Druckseite
16;
16‘ umfasst das durch das Sujet
13;
13‘ festgelegte Druckbild und in der Regel zusätzlich auf allen vier Seiten einen unbedruckten Rand. Die tatsächliche Ballenbreite kann grundsätzlich größer sein als die nutzbare Breite b
N, beispielsweise wenn am in einem nicht durch Druckseitenvorlagen
13;
13’ belegbaren Randbereich Schmitzringe und/oder Wischnuten etc. vorgesehen sind.
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Die n-seitenbreit ausgebildeten Druckwerke
01 bzw. Drucktürme
04 bzw. Druckwerkszylinder
11;
12 sind beispielsweise zumindest zweiseitenbreit (n ≥ 2), insbesondere jedoch vierseitenbreit (n = 4) oder sechsseitenbreit (n = 6), bezogen auf die Seitenbreite b
S einer als Einzelseite vorliegenden Druckseite
16 des herzustellenden Produktes. Die Nennweite b
N entspricht dann bei stehender Anordnung der Druckseitenvorlagen
13;
13’ am Formzylinder
11, d. h. bei Broadsheetanordnung, der Breite von n Druckseitenbreiten des Produktes, bei liegender Anordnung der Druckseitenvorlagen
13;
13’ am Formzylinder
11, d. h. bei Tabloidanordnung, der Breite von n Druckseitenlängen des Produktes. Vorzugsweise ist das mindestens eine Druckwerk
01 bzw. sind die Druckwerke
01 des Druckturms
04 bzw. dessen Druckwerkszylinder
11;
12 mit einer Nennweite b
N entsprechend der Breite einer geradzahligen Druckseitenanzahl, insbesondere n = 4 oder n = 6, ausgebildet. Die Maschine bzw. das Druckwerk
01 bzw. die Druckwerkszylinder
11;
12 sind dann – was z. B. die Standardproduktbreite bzw. Sujetbreite b13;
13’ betrifft – m-fachbreit ausgebildet, mit m = n/2, n ∊
und n ≥ 2, z. B. doppeltbreit (n = 4, m = 2) oder dreifachbreit (n = 6, m = 3), d. h. m ∊
, m > 1, insbesondere m = 2 oder 3.
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Der Formzylinder
11 ist nebeneinander mit einer Mehrzahl, d. h. einer Anzahl k, mit k ∊
, k ≥ 2, vorzugsweise k ≤ n, Druckformen
14 bestückt bzw. bestückbar, auf welchen die bis zu n Druckbildvorlagen
13 von Druckseiten
16 des Nennformates F nebeneinander angeordnet bzw. anordenbar sind. Vorzugsweise sind in Längsrichtung nebeneinander k = n, insbesondere k = 4 oder k = 6, als Einzeldruckformen
14 oder aber k = n/2 bzw. k = m, insbesondere k = 2 oder k = 3, als sog. Panoramadruckformen
14‘ ausgebildete, die Breite für zwei Sujets
13 von Druckseiten
16 des Nennformates F nebeneinander oder ein zweiseitenbreites Sujet
13’ einer bezogen auf das Nennformat F zweiseitenbreiten Druckseite
16‘ aufweisende Druckformen
14‘ angeordnet bzw. anordenbar. Auch kann eine heterogene Belegung mit insgesamt k Druckformen
14;
14‘ nebeneinander angeordnet bzw. anordenbar sein, wobei dann gilt n > k > m. Exemplarisch für die Druckformtypen ist in
2 eine gemischte Anordnung dargestellt. Die Druckformen
14;
14‘ sind als flexible Druckformen
14;
14‘ mit jeweils einem – bezogen auf die Drehrichtung des in Produktion drehenden Formzylinders
11 – vorlaufenden Ende
17 und einem nachlaufenden Ende
18, z. B. Schenkel
18, ausgebildet, welche in grundsätzlich beliebiger Art und Weise – z. B. stoffschlüssig durch Kleben, durch Magnetkraft gehalten oder mechanisch befestigt, auf dem Umfang des Formzylinders
11 anordenbar bzw. angeordnet sind. Es kann in Umfangsrichtung jeweils eine oder es können jeweils mehrere Druckformen
14,
14‘ in Umfangsrichtung hintereinander angeordnet sein. Am Umfang des Formzylinders
11 ist bzw. wird im Bereich des vorlaufenden Endes
17 der Druckform
14;
14‘ mit dem Bereich des nachlaufenden Endes
18 der selben Druckform
14;
14‘ oder einer sich in Umfangsrichtung anschließenden weiteren Druckform
14;
14‘ ein Stoß
09 gebildet. Im hier dargestellten und bevorzugten Beispiel ist in Umfangsrichtung betrachtet lediglich eine Druckform
14;
14‘ vorgesehen, welche im Bereich des Zusammentreffens von vorlaufendem und nachlaufendem Ende
17;
18 einen Stoß
09 ausbildet.
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Mindestens zwei der wenigstens k nebeneinander angeordneten Druckformen 14; 14‘ bzw. einer im Folgenden auch als Satz bezeichneten Reihe von nebeneinander angeordneten Druckformen 14; 14‘ sind nun derart am Umfang des Formzylinders 11 angeordnet bzw. anordenbar, dass sie mit ihren vorlaufenden Enden 17 um lediglich eine von Null verschiedene Versatzlänge V14 versetzt sind, welche beispielsweise mindestens der Länge einer durch den Stoß 09 verursachten Störung des im Übrigen kreisringförmigen Oberflächenprofils und für z. B. einfachgroße Formzylinder 11 beispielsweise höchstens 3 %, insbesondere höchstens 2 % (für doppeltgroße Formzylinder 11 z. B. höchstens 1,5 %, bzw. höchstens 1 %) des Außenumfangs des Formzylinders 11 entspricht. Mit letzterem ist üblichen Eindrückungen zwischen den Oberflächen der aneinander angestellten Druckwerkszylinder 11; 12 ausreichend genüge getan, ohne einen Druckfreien Bereich unnötig zu vergrößern. Die von Null verschiedene Versatzlänge V14 beläuft sich beispielsweise auf mindestens 1 mm und höchstens 20 mm, vorzugsweise auf höchstens 15,0 mm, insbesondere liegt sie vorteilhaft zwischen 1,0 bis 15 mm, vorzugsweise zwischen 1,2 bis 10,0 mm. Damit sind die durch die Druckformen 14; 14‘ verursachten Störungen in der Weise zueinander in Umfangsrichtung versetzt, dass bei Abrollung auf dem Übertragungszylinder 12, auch unter Berücksichtigung einer gängigen Eindrückung, die Stützwirkung auf zumindest immer einer Breite b14; b14‘ wenigstens einer der k Druckformen 14; 14‘ erhalten bleibt. Die Versatzlänge V14 sowie die Länge der Störung sind hier im Sinne einer einheitlichen und vereinfachten Betrachtung als Länge der (ungestörten) Umfangslinie von Vorderkante zu Vorderkante angegeben.
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Der genannte Versatzes V14 der wenigstens zwei von k Druckformen 14; 14‘ ist besonders vorteilhaft an einem Formzylindern 11 vorgesehen, dessen Umfang U11 zwischen 300 mm und 1.300 mm, beispielsweise zwischen 300 mm und 650 mm, vorzugsweise zwischen 350 und 500 mm liegt und/oder deren Verhältnis zwischen der Nennweite bN und Umfang U bei mindestens 3,0, insbesondere zwischen 3,5 und 5 liegt. Insbesondere in Verbindung mit Vorkehrungen für einen unterstützten Druckformwechsel bietet die Ausbildung besondere Vorteile. So kann beispielsweise für die nebeneinander angeordneten, geringfügig versetzten Druckformenpositionen beim Wechsel – im Gegensatz zu stark versetzten Druckformpositionen – eine selbe Wechselposition angefahren werden. Dies spart Zeit und Steuerungsaufwand. Auch für den Fall eines halbautomatischen Druckformwechsels, d. h. einer manuellen Anlage der aufzuziehenden Druckformen 14; 14‘ an oder auf einer Aufplatthilfe, beispielsweise einem Auflagetisch oder einer Einhängeleiste, kann eine gesonderte Abfolge von Anfahrpositionen des Formzylinders 11 für die geringfügig versetzten Druckformen 14; 14‘ einer Reihe von geringfügig versetzten Druckformen 14; 14‘ entfallen. Das gilt insbesondere auch für automatische Druckformwechsel mit einer entsprechenden Plattenwechselvorrichtung 32.
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In besonders vorteilhafter Ausführung sind die nebeneinander angeordneten, in o. g. Weise geringfügig versetzer Druckformen 14; 14‘ des einzigen oder des selben Satzes derart ausgebildet und/oder bei der Herstellung belichtet, dass die zum Drucken vorgesehenen oder geeigneten Bereiche der Druckseitensujets 13; 13‘ dieser Reihe nebeneinander angeordneter Druckformen 14; 14’ im Bereich ihres in Bezug auf die Produktionsdrehrichtung vorlaufenden Endes v13; v13‘ in Längsrichtung des Formzylinders 11 miteinander fluchten. Die Druckbilder der Druckseiten 16; 16‘ bzw. die das Druckbild und ggf. einen unbedruckten Rand aufweisenden, im weiteren Verlauf z. B. an einer Schnittlinie s quer zu schneidenden oder an einer Falzlinie f quer zu falzenden Druckseiten 16; 16‘ liegen vorzugsweise in einer selben, senkrecht zur Transportrichtung T der Bahn 02 verlaufenden Flucht nebeneinander auf der Bahn 02. In dieser Ausführung wird durch den Versatz V14 kein Versatz im Druckbild bzw. in den Druckseiten 16; 16‘ verursacht, was ansonsten zusätzliche Aufmerksamkeit bei Planung und/oder Durchführung der Bahnführungen und/oder einen Vermehrten technischen Aufwand durch Längsregistereinrichtungen erfordern würde.
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In bevorzugter Ausführung sind die Druckformen 14; 14‘ als flexible Druckformen 14; 14‘ mit jeweils einem – bezogen auf die Drehrichtung des in Produktion drehenden Formzylinders 11 – abgekanteten vorlaufenden Ende 17, z. B. Schenkel 17, und einem abgekanteten nachlaufenden Ende 18, z. B. Schenkel 18, ausgebildet. Das vorlaufende und das nachlaufende Ende 17; 18 können zur Fixierung der betreffenden Druckform 14; 14‘ am Formzylinder 11 jeweils in einer selben am Umfang des Formzylinders 11 axial verlaufenden Öffnung 19.1; 19.2 bzw. einem Öffnungsabschnitt 19.1; 19.2 einer selben Öffnung 19 einer selben Ausnehmung 21.1; 21.2 oder, insbesondere bei doppeltrunder Ausführung, in zwei verschiedenen, in Umfangsrichtung hintereinander angeordneten axial verlaufenden Öffnungsabschnitten 19.1; 19.2 verschiedener Öffnungen 19.1; 19.2 zweier Ausnehmungen 21.1; 21.2 aufnehmbar bzw. aufgenommen sein. Der jeweilige Öffnungsabschnitt 19.1; 19.2 an der Manteloberfläche kann grundsätzlich als eine Öffnung 19 zu jedweder Art von Kanal 21 bzw. Kanalabschnitt 21.1; 21.2 zur Befestigung von Druckformenden 17; 18 ausgebildet sein. In der vorteilhaften dargestellten Ausführung mündet der jeweilige Öffnungsabschnitt 19.1; 19.2 in einen z. B. im Profil schlitzartigen, vorzugsweise mit seiner vorlaufenden und nachlaufenden Wandung gegen die mittig über dem Öffnung 19.1; 19.2 gebildeten Tangente beispielsweise um 25° bis 65°, insbesondere 40° bis 50°, geneigten Kanalabschnitt 19.1; 19.2, z. B. auch als Schlitz 21.1; 21.2 bezeichnet wird. Es kann zusätzlich ein nicht dargestellter Halte- bzw. Klemmmechanismus vorgesehen sein, welcher mit mindestens einem der in den Kanal 21 bzw. Kanalabschnitt 21.12; 21.2 eingeführten Enden 17; 18 zusammen wirkt.
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Unter der Bezeichnung der versetzten Kanalabschnitte 21.1; 21.2 sollen im Folgenden sowohl Kanalabschnitte 21.1, 21.2 mit versetzten Öffnungen 19.1; 21.2 eines selben Kanals 19 als auch getrennte versetze Kanäle 21.1; 21.2 mit versetzten Öffnungen 19.1; 19.2 verstanden sein, welche einem selben Satz von im obigen Sinne nebeneinander anzuordnenden, geringfügig versetzten Druckformen 14; 14‘ zugeordnet sind. Eine derartige, dem selben Satz zugeordneten Kanalabschnitte 19.1; 19.2 wird im Folgenden auch mit Kanal 21 bezeichnet.
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Die Breite b19 der Öffnungsabschnitte 19.1; 19.2 am Zylindergrundkörper in Umfangsrichtung, z. B. aus Gründen der Einheitlichen Betrachtung auch hier als Länge der fiktiven ungestörten Umfangslinie zwischen vorlaufender und nachlaufender Kante angegeben, liegt je nach Art und Ausführung des Kanals 21 zwischen 1,0 und 15 mm, vorzugsweise im Bereich von 1,2 bis 12,0 mm. Sie kann, z. B. für den Fall einer Ausführung des Befestigungskonzeptes als gängige Schlitzspannung, zwischen 5,0 bis 15,0 mm, vorteilhaft von 8,0 bis 12,0 mm, liegen. Eine Breite b21 der Kanalabschnitte 21.1; 21.2 senkrecht zur Kanalwandung beläuft sich hierbei beispielsweise auf 3,5 bis 10,5 mm, insbesondere auf 5,6 bis 8,4. In einer besonders vorteilhaften Ausführung, z. B. für den Fall einer Ausführung des Befestigungskonzeptes in s.g. Minigap-Technologie, kann die Breite b19 Öffnungsabschnitte 19.1; 19.2 zwischen 1,0 und 2,0 mm, vorteilhaft im Bereich von 1,2 bis 1,6 mm, liegen. Eine Kanalbreite b21 beläuft sich hierbei dann beispielsweise auf 0,7 bis 1,4 mm, insbesondere auf 0,8 bis 1,1 mm. Die Breite der Öffnung 21 als Länge der Sehne zwischen vor- und nachlaufender Kante ist bei Kenntnis des Radius r11 in bekannter Weise zu berechnen und entspricht hier infolge des im Vergleich zur Länge des Kreisbogenabschnittes großen Radius r11 näherungsweise der über die Kreislinie angegebenen Breite b19.
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In Anwendung des oben zum Versatz der Druckformen
14;
14‘ genannten, entspricht die Versatzlänge V14 der Druckformen
14;
14‘ für das bevorzugte Befestigungskonzept von durch Öffnungsabschnitte
19.1;
19.2 in Kanalabschnitte
21.1;
21.2 eingesteckten und ggf. dort gehaltenen Druckformenden
17;
18 z. B. einer Versatzlänge V21 wenigstens zweier von l (l ∊
, n ≥ 2, vorzugsweise l = m) Kanälen
21.1;
21.2 bzw. Öffnungen
19.1;
19.2, insbesondere zumindest einer Versatzlänge V21 zwischen zwei den vorlaufenden Druckformenden
17 der mindestens zwei versetzt nebeneinander versetzt angeordneten Druckformen
14;
14‘ zugeordneten Einhängekanten
22.1;
22.2 wenigstens zweier von l zur Befestigung der Druckformen
14;
14‘ vorgesehener Kanalabschnitte
21.1;
21.2. Indem bei Anwendung derartiger Kanalabschnitte
21.1;
21.2 die Länge einer durch den Stoß
09 verursachten Störung infolge der geringen Materialstärke im Bereich der Enden näherungsweise mit der Breite b19 der Öffnungsabschnitte
19.1;
19.2 in den Kanal
21 bzw. die Kanalabschnitte
21.1;
21.2 gleichgesetzt wird, entspricht die Versatzlänge V21 der geringfügig versetzten Einhängekanten
22.1;
22.2 mindestens der Breite b19 der Öffnungsabschnitte
19.1;
19.2. Die Versatzlänge V21 liegt dementsprechend je nach Art und Ausführung des Kanals
21 und des Öffnungsabschnitte
19.1;
19.2 bei 1,0 bis 15 mm, vorzugsweise im Bereich von 1,2 bis 12,0 mm, was z. B. einer Forderung eines Sicherheitsabstand es und/oder der Berücksichtigung der gängigen Eindrückung und/oder auch einer für Drucksachen, z. B. Zeitungen, bevorzugten maximalen Länge l23 eines nichtdruckenden Bereichs
23 zwischen zwei auf der Bahn
02 aufeinander folgenden Druckbildern von Druckseiten
16;
16‘ genügt bzw. entspricht. Für die Anwendung einer gängigen Schlitzspannung liegt sie zwischen 5,0 bis 15,0 mm, vorteilhaft im Bereich von 8,0 bis 12,0 mm, während sie für die bevorzugte Anwendung der Minigap-Technologie zwischen 1,0 und 2,0 mm, vorteilhaft im Bereich von 1,2 bis 1,6 mm, liegt.
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Durch die Störung infolge des Stoßes 09 und ggf. eines Sicherheitsabstandes für ein Nachschwingen wird ein Bereich 23 verursacht, in welchem kein Drucken bzw. im Sicherheitsbereich keine Drucken einer akzeptablen Druckqualität möglich ist. Dieser auch als nichtdruckender Bereich 23 bezeichnete Bereich 23 weist in Umfangsrichtung oder in Längsrichtung der Bahn 02 eine Länge l23 auf, die maßgeblich durch die Breite der Störung bestimmt ist. Im hier vorliegenden Fall der geringfügig versetzten Öffnungsabschnitte 19.1; 19.2 wird für den Fall fluchtender Sujets 13; 13‘ diese Länge l23 nach unten durch die Summe aus Breite der Öffnung 19; 19.1; 19.2 und der Versatzlänge V21 begrenzt. In der hier bevorzugten Ausführung sind die Kanalabschnitte 21.1; 21.2 bzw. Öffnungsabschnitte 19.1; 10.2 und deren Versatz derart ausgebildet, dass diese Länge l23 trotz fluchtender Sujets 13, 13‘ z. B. höchstens 30 mm, vorzugsweise höchstens 20 mm, insbesondere höchstens 15 mm, beträgt. Umgekehrt ist die Versatzlänge V21 der Kanalabschnitte 21.1; 21.2 bzw. Druckformen 14; 14’m in bevorzugter Ausführung derart ausgebildet, dass sie höchstens einer für die betreffende Druckmaschine angegebenen und/oder üblichen Länge l23 für den nichtdruckenden Bereich 23, z. B. maximal 20 mm, insbesondere maximal 15 mm, entspricht.
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In einer Drehrichtung betrachtet sind ist die Einhängekante des einen Kanalabschnittes 21.2 bzw. Kanals 21.2 von der Einhängekante des anderen Kanalabschnittes 21.1 bzw. Kanals 21.1 um die gennannte Versatzlänge V14 bzw. V21 beabstandet.
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In bevorzugter Ausführung ist der Formzylinder 11 „einfachrund“ ausgebildet, d. h. er weist in Umfangsrichtung betrachtet lediglich einen Kanal 21 bzw. eine Gruppe von l Kanalabschnitten 21.1; 21.2 und/oder eine Druckform 14.1, 14.2 und/oder das Sujet 13; 13‘ lediglich einer stehenden oder zweier liegenden Druckseiten 16; 16‘ des Standardformates F und/oder einen Umfang von beispielsweise 300 bis 650 mm, vorzugsweise 350 bis 500 mm, mit beispielsweise einem maximalen Versatz von 3 % des Umfangs unter z. B. der Bedingung einer maximalen Versatzlänge V14; V21 von beispielsweise höchstens 20 mm, insbesondere höchstens 15 mm auf.
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Der mit dem vorzugsweise einfachrund ausgebildeten Formzylinder 11 zusammen wirkende Übertragungszylinder 12 weist auf seiner Mantelfläche wenigstens einen Aufzug 24.1; 24.2 auf, welcher grundsätzlich als eine oder mehrere nebeneinander angeordnete Gummituchhüllen, auch Sleeves genannt, oder als ein oder mehrere Drucktücher 24.1; 24.2 ausgebildet sein können. Vorzugsweise weist der Übertragungszylinder jedoch nebeneinander mehrere, z. B. eine Anzahl von m Drucktücher 24.1; 24.2, z. B. Gummitücher 24.1; 24.2, auf, welche sich jeweils um den Umfang U12 des Übertragungszylinder 12 erstrecken und deren vorlaufende und nachlaufende Enden 27; 28 jeweils in wenigstens einer in Längsrichtung des Übertragungszylinders 12 verlaufenden Ausnehmung, z. B. einen Kanal 26, vorzugsweise jedoch in wenigstens zwei in Umfangsrichtung zueinander versetzten Ausnehmungen 26.1; 26.2, z. B. Kanalabschnitten 26.1; 26.2., insbesondere über jeweils lediglich einen Teil, z.- B. m-ten Teil, der Ballenlänge, insbesondere der Nennweite bN, reichenden Kanalabschnitten 26.1; 26.2, gehalten sind. Das mindestens eine Drucktuch 24.1; 24.2 bzw. die Drucktücher 24.1; 24.2 ist bzw. sind vorzugsweise als Metalldrucktücher 24.1; 24.2 mit einer auf einer dünnen Metallunterlage angeordneten kompressiblen und/oder elastischen Schicht ausgebildet. Die Enden 27; 28 können als abgebogene Schenkel 27; 28 der Metallunterlage ausgebildet sein und durch betreffende Öffnungsabschnitte 29.1; 29.2 im Zylindermantel im Kanal 26 oder betreffenden Kanalabschnitt 26.1, 26.2 gehalten werden bzw. sein. Auch hier kann zusätzlich eine mit wenigstens einem Schenkel 27; 28 zusammen wirkende Halteeinrichtung vorgesehen sein.
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In einer bevorzugten Ausführung ist der Übertragungszylinder 12 doppeltrund ausgebildet und weist wenigstens zwei in Umfangsrichtung zueinander versetzte, lediglich über einen Teil, z. B. m-ten Teil, der Ballenlänge, insbesondere der Nennweite bN, reichende Öffnungen 29.1 zweier Kanäle 26.1; 26.2, insbesondere zweier lediglich über einen Teil, z. B. m-ten Teil, der Länge reichenden Kanäle 26.1; 26.2 bzw. Kanalabschnitte 26.1; 26.2 auf. Die mit den vorlaufenden Enden 27 zweier nebeneinander versetzt angeordneten Drucktücher 24; 24‘ zugeordneten Einhängekanten 31.1; 31.2 der wenigstens zwei Kanäle 26.1; 26.1 Kanalabschnitte 26.1; 26.2 sind in einer ersten Ausführungsvariante, in welcher die Öffnungen 29.1; 29.2 beispielsweise eine größere Breite b29 aufweisen als die Breite b19 der Öffnungsabschnitten 19.1; 19.2 am Formzylinder 11, insbesondere mindesten eine Breite b29 von mindestens der Breite b19 der Öffnungen 19.1; 19.2 am Formzylinder 11 zuzüglich der Versatzlänge V21 bzw. V14, d. h. für b29 ≥ b19 + V21 (bzw. V14) aufweisen, die beiden Kanäle 26.1; 26.2 bzw. deren vorlaufende Einhängekanten 31.1; 31.2 um 180°, also um eine Versatzlänge V26 entsprechend dem halben Umfang U12 des Übertragungszylinders 12, zueinander versetzt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante für den doppeltgroßen Übertragungszylinder 12 – z. B. für den Fall schmalerer Kanäle 26.1; 26.2 bzw. Öffnungen 29.1, 29.2 – sind die beiden Kanäle 26.1; 26.2 bzw. Öffnungen 29.1; 29.2 bzw. deren vorlaufende Einhängekanten 31.1; 31.2 in Umfangsrichtung betrachtet jedoch um eine von 180° bzw. dem halben Umfang U12/2 abweichende Versatzlänge V26; V26‘, d. h. um eine Versatzlänge V26 = U12/2 – Δu auf der einen Seite und V26‘ = U12/2 + Δ auf der anderen Seite in Umfangsrichtung versetzt am Umfang angeordnet. In einer vorteilhaften Ausführung entspricht die Abweichung Δ der Versatzlänge V14; V21 am Formzylinder 11, wobei dann die kleinere Versatzlänge V26‘ einem Umfangsabschnitt U‘ mit einer dem um die Versatzlänge V21; V14 am Formzylinder 11 verminderten Umfang U11 des Formzylinders 11 entsprechenden Länge U‘ = U11 – V21 (bzw. V14) entspricht, d. h. V26‘ = U‘. Form- und Übertragungszylinder 11; 12 des selben Druckwerks 01 sind im Betrieb dann vorzugsweise derart zueinander angeordnet, dass die Kanäle 26.1; 26.2 bzw. Kanalabschnitte 26.1; 26.2 des Übertragungszylinders 12 auf Kanälen 21.1, 21.2 bzw. Kanalabschnitten 21.1, 21.2 des Formzylinders 11 abrollen. Für den Fall eines doppeltrunden Übertragungszylinders 12 und eines einfachrunden Formzylinders 11 rollen die Kanäle 21.1, 21.2 bzw. Kanalabschnitte 21.1, 21.2 des Formzylinders 11 bei jeder zweiten Umdrehung des Formzylinders 11 auf einem Kanal 26.1; 26.2 bzw. Kanalabschnitt 26.1; 26.2 des Übertragungszylinders 12 ab.
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In einer nicht dargestellten Ausführung mit ebenfalls einfachrundem Übertragungszylinder 12 weist dieser den selben Umfang U12 wie der Formzylinder 11 auf. In dieser Ausführung ist in einer ersten Ausführungsvariante, in welcher die Öffnungen 29.1; 29.2 beispielsweise eine größere Breite b29 aufweisen als die Breite b19 der Öffnungsabschnitten 19.1; 19.2 am Formzylinder 11, insbesondere mindesten eine Breite b29 von mindestens der Breite b19 der Öffnungen 19.1; 19.2 am Formzylinder 11 zuzüglich der Versatzlänge V21 bzw. V14, d. h. für b29 ≥ b19 + V21 (bzw. V14) aufweisen, ein über die Länge durchgehender Kanal 26 mit durchgehender Öffnung 29 vorgesehen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsvariante für den einfachgroßen Übertragungszylinder 12 – z. B. für den Fall schmalerer Kanalabschnitte 26.1; 26.2 bzw. Öffnungsabschnitte 29.1; 29.2 – sind die beiden Kanalabschnitte 26.1; 26.2 bzw. Öffnungsabschnitte 29.1; 29.2 bzw. deren vorlaufende Einhängekanten 31.1; 31.2 in Umfangsrichtung betrachtet geringfügig um eine Versatzlänge V26 versetzt, die der o. g. Abweichung Δ, in einer vorteilhaften Ausführung der Versatzlänge V14; V21 am Formzylinder 11 entspricht. Das Muster der Kanalabschnitte 21.1; 21.2 bzw. Öffnungsabschnitte 19.1, 19.2 am Formzylinder entspricht dann in umgekehrter Drehrichtung dem Muster der Kanalabschnitte 26.1; 26.2 bzw. Öffnungsabschnitte 29.1, 29.2 am Übertragungszylinder, wodurch die Öffnungsabschnitte 29.1; 29.2 bzw. Kanalabschnitte 26.1; 26.2 des Übertragungszylinders 12 auf den Öffnungsabschnitten 19.1; 19.2 bzw. Kanalabschnitten 21.1, 21.2 des Formzylinders 11 abrollen.
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Der geringfügige Versatz um die versatzlänge V21 bzw. V26 ist beispielsweise in einer vorteilhaften Ausführung dadurch hergestellt bzw. herstellbar, dass in die Mantelfläche des betreffenden Druckwerkszylinders 11; 12 zunächst eine in Umfangsrichtung betrachtet breitere Ausnehmung 21‘; 26‘ vorgesehen sind bzw. werden, z. B. durch Entfernen von Material eingebracht sind bzw. werden oder bei der Herstellung bereits ausgespart sind bzw. werden. In dieser breiteren Ausnehmung 21‘; 26‘ mit beispielsweise einer gegenüber der beabsichtigten Versatzbreite V21; V26 mindestens doppelten Breite b21‘; b26‘ ist bzw. wird je zu bildendem Kanalabschnitt 21.1; 21.2 bzw. 26.1; 26.2 eine Leiste 33.1; 33.2 derart wechselseitig an einer bezogen auf die Drehrichtung im Betrieb vorlaufenden und nachlaufenden Kanalwand angeordnet, sodass diese mit ihrer Oberseite in Umfangsrichtung auf ihrer Breite das Kreislinienförmige Profil der sich an einer ersten Seite anschließenden Zylindermantelfläche fortsetzt. Auf der zur ersten Seite abgewandten Seite 33.1; 33.2 der Leiste bildet diese eine Einhängekante für den vorlaufenden bzw. den nachlaufenden Schenkel aus. Die beispielsweise zwei in Axialrichtung benachbarten Leisten 33.1; 33.2 sind im selben Kanal 21; 26 jeweils an den sich gegenüberliegenden Kanalwänden derart angeordnet, sodass eine erste der Leisten 33.1 die Einhängekante 22.1 für den vorlaufenden Schenkel 17 einer ersten Druckform 14.1 und die Wandung des Kanals 21‘; 26‘ (21; 26) die Einhängekante 22.1 für den vorlaufenden Schenkel 17 der zweiten Druckform 14.2, und die zweite der Leisten 33.1 die Einhängekante 22.1 für den nachlaufenden Schenkel 18 der ersten Druckform 14.1 und die Wandung des Kanals 21‘; 26‘ (21; 26) die Einhängekante für den vorlaufenden Schenkel 17 der zweiten Druckform 14.2 bildet. Die Leisten 33.1; 33.2 können grundsätzlich beliebig im den überbreiten Kanal 21‘; 26‘ befestigt sein. So können sie beispielsweise nachträglich stoff- oder formschlüssig, insbesondere durch Schraubverbindung 34 beispielsweise mit im Zylindermantel bzw. der Leiste 33.2 versetzten Schraubköpfen, mit dem Druckwerkszylinder 11; 12 in dessen Kanal 21‘; 26‘ befestigt sein. Bis auf z. B. auf Unterschiede in ggf. zur Befestigung vorgesehenen Bohrungen und/oder Gewinden können hierbei für die an der vorlaufenden und an der nachlaufenden Wandung anzuordnenden Leisten 33.1, 33.2 die selbe Ausführung der Leiste 33.1; 33.2 verwendet sein.
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Der in oben genannter Weise geringe Versatz geringfügiger Versatzlänge V14; V21 ermöglicht – insbesondere in einer Ausführung des Druckwerkes 01 mit einer lediglich als Aufplatthilfe, z. B. Auflagetisch oder Einhängeleiste, ausgeführte oder aber als automatischer Plattenwechsler ausgestattete Plattenwechselvorrichtung 32 – trotz des geringfügigen Versatzes einen effizienten Plattenwechselvorgang. Beispielsweise können nebeneinander aufzulegende, im aufgezogenen Zustand mit einem geringfügigen Versatz V14; V21 auf dem Formzylinder 11 anzuordnenden Druckformen 14.1; 14.2 an einem Auflagetisch oder einer nicht dargestellten Einhängeleiste oder an einem die Druckformen 14.1; 14.2 greifenden Transfergerät der Plattenwechselvorrichtung 32 in Längsrichtung der Druckformen 14.1, 14.2 betrachtet mit bereits dem selben geringfügigen Versatz V14; V21 vorgehalten sein, welcher später am Formzylinder 11 einzunehmen ist. Hierbei können die Druckformen 14.1, 14.2 bereits an der Plattenwechselvorrichtung 32 mit dem entsprechenden Versatz V14; V21 durch Halteelemente 36, z. B. Saugköpfe 36, gehalten sein. Wird in einem von mehreren Arbeitsschritten der Formzylinder 11 in eine Einhängeposition verfahren, so können die geringfügig versetzt durch die Plattenwechselvorrichtung 32 bzw. Halteelemente 36 vorgehaltenen bzw. gehaltenen Druckformen 14.1, 14.2 – beispielsweise unterstützt durch eine gegen die Mantelfläche gerichtete Vorspannung der Druckformen 14.1, 14.2 – mit ihren abgebogenen Schenkeln 17; 18 gleichzeitig in die Öffnungsabschnitte 19.1; 19.2 eintauchen. Ein Aufwickeln der Druckformen 14.1; 14.2 auf der Mantelfläche und ein Einschieben der zweiten Schenkel 18; 17 in den jeweils betreffenden Öffnungsabschnitt 19.1; 19.2 kann in darauf folgenden Schritten weiterhin synchron erfolgen. Hierfür können wegen des geringen Versatzes V14; V21 herkömmliche Plattenwechselvorrichtung 32 mit ggf. geringfügiger Modifikation eingesetzt werden.
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In einer alternativen Betriebsweise können die nebeneinander aufzulegenden Druckformen 14; 14‘ im Bereich ihrer Vorderkanten zueinander Fluchten, während der Formzylinder 11 beim Aufziehen der neuen Druckformen 14; 14‘ mit geringer Umfangsgeschwindigkeit unter den vorlaufenden Enden 14 dreht, um diese unter Vorspannung nacheinander in den betreffenden Kanal 21 bzw. Kanalabschnitt 21.1; 21.2 eintauchen zu lassen.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckwerk, Offsetdruckwerk
- 02
- Ursprungsbahn, Bahn
- 03
- Rollenwechsler
- 04
- Druckturm
- 05
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- 06
- Überbau
- 07
- Falzaufbau
- 08
- Weiterverarbeitungsaggregat, Falzapparat
- 09
- Stoß
- 10
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- 11
- Druckwerkszylinder, Formzylinder
- 12
- Druckwerkszylinder, Übertragungszylinder
- 13
- Druckseitenvorlage
- 13‘
- Druckseitenvorlage
- 14
- Druckform, Einzeldruckform
- 14‘
- Druckform, Panoramadruckform
- 14.1
- Druckform, erste
- 14.2
- Druckform, erste
- 15
- -
- 16
- Druckseite
- 16‘
- Druckseite
- 17
- Ende, vorlaufend
- 18
- Ende, nachlaufend
- 19
- Öffnung
- 19.1
- Öffnungsabschnitt
- 19.2
- Öffnungsabschnitt
- 20
- -
- 21
- Ausnehmung, Kanal
- 21.1
- Kanalabschnitt
- 21.2
- Kanalabschnitt
- 22.1
- Einhängekante
- 22.2
- Einhängekante
- 23
- Bereich, nichtdruckend
- 24.1
- Aufzug, Drucktuch
- 24.2
- Aufzug, Drucktuch
- 25
- -
- 26
- Kanal
- 26.2
- Kanalabschnitt
- 26.2
- Kanalabschnitt
- 27
- Schenkel
- 28
- Schenkel
- 29
- Öffnung
- 29.2
- Öffnungsabschnitt
- 29.2
- Öffnungsabschnitt
- 30
- -
- 31.1
- Einhängekante
- 31.2
- Einhängekante
- 32
- Plattenwechselvorrichtung
- 33.1
- Leiste
- 33.2
- Leiste
- 34
- Schraubverbindung
- 35
- -
- 36
- Halteelement, Saugkopf
- b14
- Breite
- b14‘
- Breite
- b19
- Breite
- b21
- Breite
- b21‘
- Breite
- b26
- Breite
- b26‘
- Breite
- r11
- Radius
- v13
- vorlaufendes Ende
- v13‘
- vorlaufendes Ende
- U‘
- Umfangsabschnitt
- V14
- Versatzlänge
- V21
- Versatzlänge
- V26
- Versatzlänge
- Δ
- Abweichung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19803809 A1 [0002]
- EP 1377453 B1 [0003]
- EP 1240018 B1 [0004]