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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausarbeiten einer zu einem noch erreichbaren Tankziel führenden Route unter Einbeziehung von Preisinformationen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein auf ein derartiges Verfahren bezogenes Informations- oder Navigationssystem in einem Kraftfahrzeug.
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Aus der
DE 10 2009 001 341 A1 ist ein Tankassistent bzw. ein Tankoptimierer bekannt, der im Zusammenhang mit einem Verfahren zum Ausarbeiten mindestens einer Route von einem Startpunkt zu mindestens einem Ziel in einem Informations- oder Navigationssystem in einem Kraftfahrzeug steht. Der Tankassistent nutzt eine aktuelle Position des Fahrzeugs, den Tankinhalt des Fahrzeugs, geltende Energiepreise von Tankzielen als Eingangsinformationen, sowie weiterhin ein Verbrauchsmodell bzw. Daten von einer Motorsteuerung. Hieraus wird eine optimale Route mit Anzeige der Tankstopps ausgegeben.
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Ein anderes Verfahren mit einem Navigationssystem, bei dem eine Tankstelle vorgeschlagen wird, die in einer garantierten Reichweite liegt, ist in der
DE 101 46 789 A1 näher erläutert. Hierbei wird die Menge an noch vorhandenen Kraftstoff berücksichtigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie ein auf ein derartiges Verfahren bezogenes Navigationssystem weiterzuentwickeln. Diese sollen optimal auf Preisänderungen der Energiepreise ausgelegt sein und somit zu einer weiteren Reduzierung der Energiekosten bzw. Kraftstoffkosten eines Fahrzeuges beitragen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Ausarbeiten einer Route mit Tankstopp ist in Anspruch 1 gekennzeichnet, während ein darauf bezogenes Informationsoder Navigationssystem im Anspruch 10 gekennzeichnet ist.
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Durch die Erfindung wird eine zusätzliche Komfortfunktion im Fahrzeug geschaffen, die dem Fahrer Empfehlungen zum Ort und Zeitpunkt des Tankens gibt. Diese Funktion ist sicherer als eine klassische Tankanzeige.
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Die erfindungsgemäße Lösung gibt dem Anwender die Möglichkeit, die günstigste Tankstelle in der Umgebung leicht zu finden und vermeidet ein (manuelles) Suchen nach alternativen Tankstellen an einem anderen Ort, die kostengünstiger sein könnten.
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Nützlich für die Erfindung sind Informationen, die einen aktuellen Tankstand und Verbrauch des Fahrzeugs wiedergeben und eine Information über die noch erreichbaren Tankstellen liefern. Im Grunde kann auch hier der im Kraftfahrzeug zur Verfügung stehende Energievorrat ermittelt und daraus eine maximale Reichweite von noch erreichbaren Tankstellen berechnet werden.
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Zudem ist es zweckmäßig, eine zu fahrende Strecke zu berücksichtigen. Wichtig ist nämlich, welche Tankstellen auf dem Weg liegen. Daher kann beim Verfahren nach der Erfindung mindestens eine Route vom aktuellen Startpunkt des Kraftfahrzeugs zu mindestens einem für das Wiederbefüllen das Kraftfahrzeugs geeigneten und mit dem Energievorrat erreichbaren Tankziel berechnet werden.
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Der durch die Erfindung erreichte Kostenspareffekt wird einerseits dadurch erreicht, dass die an den jeweiligen Tankzielen geltenden Energiepreise drahtlos an das Kraftfahrzeug übermittelt und bei der Auswahl der dem Fahrer zur Routenführung angebotenen Route aus den berechneten Routen berücksichtigt werden, wobei weiterhin der Verbrauch des Kraftfahrzeugs ermittelt werden kann, um die noch erreichbaren Tankstellen zu ermitteln.
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Andererseits wird der Kostenspareffekt auch tatsächlich garantiert, wenn nicht nur die an den jeweiligen Tankzielen geltenden Energiepreise zu einem Tankoptimierer übertragen werden, sondern auch eine zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise ebenfalls drahtlos zu einem Tankassistenten des Kraftfahrzeuges übertragen werden. Wichtig ist nämlich auch die Preisentwicklung. Preiserhöhungen könnten z.B. wie in Westaustralien angekündigt werden. Diese Information hilft, den optimalen Zeitpunkt zum Auftanken zu bestimmen. Der erfindungsgemäße Tankassistent, der im Fahrzeug integriert sein könnte, würde mit diesen Informationen eine erhöhte Funktionalität für den Nutzer bieten. Für ein autonomes Fahren bekommt die Funktion nochmals erhöhte Relevanz, da mit Hilfe der Erfindung kostengünstiges autonomes Tanken möglich ist.
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Im Vergleich zu bekannten Tankassistenten in Smartphones erweitert die beschriebene Erfindung die Funktionalität erheblich. Durch eine im Fahrzeug vorhandene Information könnte ein integriertes System z.B. die günstigste noch erreichbare Tankstelle auf der Strecke angeben. Für den Fahrer eines Kraftfahrzeugs stellt sich oft die Frage, wann und wo getankt werden soll, um möglichst Kosten zu sparen. Der aktuelle Tankstand des Fahrzeugs und vorzugsweise auch weitere Informationen, wie zum Beispiel das Fahrprofil des Nutzers, sowie die aktuellen Preise als auch eine erwartete Preisentwicklung an den Tankstellen, spielen für die Entscheidung, möglichst günstig zu tanken, eine erhebliche Rolle.
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Weiterhin könnte mindestens eine über eines der Tankziele zu einem vorgegebenen Ziel führende Route berechnet werden. Die dem Fahrer angebotene Route kann so gewählt werden, dass die für die jeweiligen Gesamtstrecken berechneten Energiekosten, die unter gleichzeitiger Berücksichtigung der jeweiligen Energiepreise und der mit den zugehörigen Umwegen zum jeweiligen Tankziel verbundenen Zusatzverbräuche anfallen, minimiert werden.
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Der Energievorrat kann durch die Menge des im Kraftfahrzeug als Betriebsstoff gespeicherten Kraftstoffes und/oder Gases bzw. Batterieladung bestimmt werden. Bei einer Berechnung der anfallenden Energiekosten könnte ohne Weiteres zusätzlich das den Kraftstoffverbrauch beeinflussende Gewicht der voraussichtlich aufzunehmenden Menge an Kraftstoff und/oder Gas und dergleichen berücksichtigt werden.
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Denkbar wäre bei einer Berechnung der anfallenden Energiekosten, dass ein mit dem jeweiligen Umweg verbundene zusätzliche Zeitaufwand mittels fiktiver Zusatzkosten berücksichtigt wird. Bei einer Berechnung der anfallenden Energiekosten könnte auch ein Verbrauchsmodell des Betriebsstoffvorrats verwendet werden und es könnte sogar ein streckenbezogenes Verbrauchsmodell verwendet werden. Nicht auszuschließen wäre auch, dass je nach Genauigkeit der Verbrauchsberechnung ein Sicherheitsfaktor für eine Berechnung der maximalen Reichweite vorgesehen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der im Kraftfahrzeug zur Verfügung stehende Energievorrat ermittelt und daraus eine maximale Reichweite von noch erreichbaren Tankstellen berechnet wird, und dass mindestens eine Route vom aktuellen Startpunkt des Kraftfahrzeugs zu mindestens einem für das Wiederbefüllen das Kraftfahrzeugs geeigneten und mit dem Energievorrat erreichbaren Tankziel oder Tankstelle berechnet wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass Energiepreise drahtlos von einem Smartphone durch eine im Smartphone gespeicherte Smartphone-APP zu einem im Kraftfahrzeug integrierten Tankassistenten übertragen wird.
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Für Smartphones und ähnliche Geräte sind bereits Apps, wie beispielsweise „Clever Tanken", erhältlich. Diese Apps enthalten eine Datenbank mit Kraftstoffpreisen verschiedener Tankstellen und empfehlen daraus dem Nutzer die günstigste Tankstelle in der Umgebung. In vorteilhafter Weise sind die Kraftstoffpreise im Internet und damit durch diese bevorzugte Ausführung der Erfindung im Fahrzeug verfügbar. Denkbar wäre also eine erweiterte App, die zusätzlich noch eine zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise ausgibt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung werden mit Hilfe der im Smartphone gespeicherten Smartphone-APP die an den jeweiligen Tankzielen geltenden Energiepreise sowie eine zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise durch das Internet aktualisiert. Durch die Vernetzung im Fahrzeug und die Anbindung des Fahrzeugs an das Internet sind alle diese Informationen im Fahrzeug vorhanden.
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Weiterhin kann eine Smartphone-App im Fahrzeug in bekannter Weise genutzt werden. Das System prüft im Internet die Preise und empfiehlt die günstigste Tankstelle in der Umgebung, und zwar ohne Berücksichtigung einer Preisentwicklung. Die Fahrzeugposition ist durch das Navigationssystem bekannt.
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In einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung kann eine Strecken- Information genutzt und mit der Smartphone-App kombiniert werden. Die Strecke ist üblicherweise durch eine Ziel-Eingabe im Navigationssystem bekannt. Beispielsweise wird eine Strecke bei einer Fahrt in den Urlaub eingegeben. Alternativ ließen sich die Daten des Navigationssystems anhand von oft gefahrenen Routen, zum Beispiel der Weg zur Arbeit, extrahieren. Selbst wenn der Nutzer also kein Ziel im Navigationssystem eingibt, ist es auch denkbar, dass die wahrscheinlichste Route einfach nur vom System geschätzt wird, beispielsweise durch eine Wahrscheinlichkeit von befahrenen Routen. Damit sind die Tankstellen bekannt oder zumindest wahrscheinlich, an denen der Nutzer auf der aktuellen Route vorbei fährt. Zusammen mit einem Tankstand und einem Verbrauch des Fahrzeugs ermittelt das System die aktuell günstigste Tankstelle auf der Strecke, die noch erreicht werden kann.
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Eine Frage, die das System so beantworten könnte, wäre zum Beispiel:
- – Soll ich bei der Fahrt zur Arbeit noch bei mir im Wohngebiet tanken oder beim Arbeitgeber tanken?
- – Wo soll ich bei einer Fahrt in den Urlaub tanken?
- – Gibt es vielleicht eine Alternative zu teuren Autobahntankstellen ohne großen Umweg?
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Die App ermittelt mit Hilfe des Internets die günstigste Tankstelle in der Umgebung, so dass ein manuelles Suchen nach Tankstellen entfällt. Die App hilft, in Kombination mit dem aktuellen Tankstand und dem Verbrauch des Fahrzeugs die noch erreichbaren Tankstellen zu finden. Diese Tankstelle könnte alternativ oder zusätzlich im Display des Smartphones angezeigt werden, bevorzugterweise wird die Tankstelle auf einem Display des Fahrzeuges angezeigt.
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Der Tankassistent kann mit Hilfe der App also die zu fahrende Strecke empfehlen. Hierbei wird angezeigt, welche Tankstellen auf dem Weg liegen. Eine sehr entscheidende Verbesserung ist das Berücksichtigen einer Preisentwicklung in einer verbesserten App. Denkbar wäre, dass z.B. Preiserhöhungen, wie in Westaustralien, durch das Internet angekündigt werden. Diese zusätzliche Information hilft sehr, den optimalen Zeitpunkt zum Auftanken zu bestimmen.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass zur Ermittlung der Tankstellen ein Fahrprofil des Nutzers verwendet wird, das vorzugsweise durch ein oder mehrere Fahrzeugsensoren und einer Auswerteeinheit ermittelt wird. Ein für diese Zwecke genutzter Fahrzeugsensor könnte ein Tankfüllstandssensor, ein Geschwindigkeitssensor, ein Beschleunigungssensor, ein Motorsteuerungssensor und/oder ein Durchflussmengensensor bzw. ein Energieverbrauchssensor sein.
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Bei dieser Lösung wird nicht nur der Tankinhalt für eine Reichweitenermittlung berücksichtigt, sondern auch ein Fahrstil, im Sinne von rasant oder energiesparend, von z.B. unterschiedlichen Fahrern berücksichtigt. Auch streckenbezogende Daten, wie Steigungen, können berücksichtigt werden.
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Zur Bestimmung des Fahrprofils des Nutzers oder auch allgemein zur Bestimmung der Tankstellen ließe sich die aktuell an Bord des Fahrzeugs verfügbare Energie, z.B. der Tankinhalt oder ein Batterie-Ladezustand bei Elektrofahrzeugen, ermitteln, und zwar unter Verwendung von geeigneter Sensorik im Fahrzeug. Ein Energieverbrauch könnte unter Verwendung eines Verbrauchsmodells, das z.B. Fahrwiderstände, Motor, Triebstrang und ähnliche Charakteristika berücksichtigt, in einer Recheneinheit berechnet werden. Alternativ ist auch eine manuelle Eingabe eines Normverbrauchs durch den Fahrer denkbar. Es können Kenndaten des konkreten Fahrzeugs, ein Motor-Verbrauchskennfeld, Antriebsstrangverluste oder ein aus Historie gelerntes Verbrauchsmodell verwendet werden. Auch ein Sicherheitsfaktor, das z.B. von einer Genauigkeit der Verbrauchsberechnung abhängen konnte, wäre für die Berechnung einer maximalen Reichweite des Fahrzeugs vorstellbar.
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Die oben beschriebene Funktion kann durch Integration in dem Fahrzeug durch die im Fahrzeug vorhandenen Sensoren wesentlich erweitert werden.
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Eine weitere sehr wichtige bevorzugte Maßnahme beinhaltet, dass die zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise aus einem zeitlichen Muster abgeleitet wird, insbesondere aus einem Tages-, Wochenmuster und/oder aus einem Ferienbeginnmuster abgeleitet wird.
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Das Muster könnte aus einer Zeitreihenanalyse ermittelt werden, wobei dann aus vergangenen Zeitreihen zukünftige Zeitreihen prognostiziert werden. Dieses Verfahren nutzt eine zeitliche Information. Der bisherige Verlauf der Kraftstoffpreise ist nämlich bekannt. Dies ermöglicht verschiedene Prognosen. So können aus der Preisentwicklung allgemeine Muster abgeleitet werden. Zum Beispiel ist Montags der Kraftstoffpreis meist niedriger als Mittwochs. Abends ist der Kraftstoffpreises oft günstiger als Morgens. Prognosen in die nahe Zukunft sind mit Methoden der Zeitreihenanalyse möglich.
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Alternativ könnte die zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise aus vorherigen Ankündigungen aus dem Internet ermittelt werden. Preiserhöhungen könnten, wie in Westaustralien, auf Grund gesetzlicher Regelungen einen Tag vorher angekündigt werden und wären daher bekannt. Dann könnte das System zusätzlich zur Empfehlung, wo getankt werden soll, auch Empfehlungen, wann getankt werden soll, ausgeben. Ohne diese Unterstützung durch das Fahrzeug müsste der Nutzer vor jedem Tanken manuell prüfen, ob die Tankstellen in der Umgebung Preissenkungen angekündigt haben.
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Daher wäre es von besonderem Vorteil, wenn neben einer örtlichen Empfehlung, welche Tankstelle aufzusuchen ist, auch eine zeitliche Empfehlung, wann eine Tankstelle aufzusuchen ist, ausgegeben wird.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der Tankassistent bzw. der Tank-Optimierer im Kraftfahrzeug integriert ist. Dieser kann in einem im Kraftfahrzeug integrierten Navigationssystem integriert sein.
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Eine andere vorteilhafte Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass eine Wegstrecke und/oder das Ziel aus einem Datensatz von oft gefahrenen Routen extrahiert wird und/oder aus einer vom System berechneten Wahrscheinlichkeit ermittelt wird. Alternativ ließen sich die Daten des Navigationssystems anhand von oft gefahrenen Routen, zum Beispiel der Weg zur Arbeit, extrahieren. Selbst wenn der Nutzer also kein Ziel im Navigationssystem eingibt, ist es auch denkbar, dass die wahrscheinlichste Route einfach nur vom System geschätzt wird, beispielsweise durch eine Wahrscheinlichkeit von befahrenen Routen. In vorteilhafter Weise kann hier dem Nutzer eine Tankempfehlung gegeben werden, ohne dass dieser aktiv das Navigationssystem benutzt bzw. eine Zieleingabe durchführt.
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Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung und Vorteile derselben beschrieben sind. Es zeigen:
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1 ein Streckendiagramm zur Darstellung einer beispielhaften Situation eines Fahrzeugs, bei dem eine erfindungsgemäße Routenplanung nach einer ersten Ausführungsform erfolgt,
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2 ein Streckendiagramm zur Darstellung einer beispielhaften Situation eines Fahrzeugs, bei dem eine erfindungsgemäße Routenplanung nach einer zweiten Ausführungsform erfolgt, wobei ein Montag als Wochentag ausgewählt wurde,
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3 ein Streckendiagramm zur Darstellung der beispielhaften Situation des Fahrzeugs, bei dem die erfindungsgemäße Routenplanung nach der zweiten Ausführungsform gemäß 2 erfolgt, wobei aber ein Mittwoch als Wochentag ausgewählt wurde,
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4 ein Blockdiagramm, das Ein- und Ausgangsgrößen der erfindungsgemäßen Routenberechnung in einem Tank-Navigator bzw. Tankassistenten darstellt, und
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5 ein Blockdiagramm, das eine Verbindung von Sensoren sowie einem Smartphone mit dem Tankassistenten darstellt.
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1 zeigt beispielhaft die Situation eines Fahrzeugs an der aktuellen Position X auf dem Weg von A nach B. Es kann eine in einem Navigationssystem des Fahrzeugs berechnete Reichweite abzüglich einer Sicherheitsreserve berechnet werden. In diesem Beispiel soll eine Reichweite ausreichen, jedes Ziel von X aus zu erreichen. Das Ziel B kann vom Nutzer eingegeben oder alternativ vom System geschätzt bzw. vom System selbstständig ermittelt werden.
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Auf dem direkten Weg nach B liegen die Tankstellen T1 und T4, wobei T4 noch innerhalb der berechneten Reichweite liegt. Über Umwege sind die Tankstellen T2 und T3 erreichbar. Der Optimierer bzw. der Tankassistent bestimmt anhand der Energiepreise an T1, T2, T3 und T4, anhand der mit den Umwegen zu T2 und T3 verbundenen Zusatzverbräuche, und zusätzlich noch anhand einer zukünftigen Preisentwicklung die wirtschaftlich günstigste Variante für die dem Fahrer vorzuschlagende Routenführung mit Tankstopp. Ein Zeitpunkt, wann die vorgeschlagene Tankstelle aufzusuchen ist, kann der Fahrer anhand einer Tendenzangabe, die in 1 durch Pfeile angedeutet ist, aufsuchen. Hier wird angenommen, dass die Streckenführung auf einem Display des Tankassistenten und/oder eines Smartphones dargestellt ist. Zusätzlich zur Darstellung der Tankstellen sind ihre aktuellen Preise 102, 100, 103, 101 und die Preistendenz auf dem Displayfelder bzw. Displaysymbolen 9a, 9b, 9c, 9d dargestellt. Ein Pfeil nach unten bedeutet eine angekündigte oder vermutete Preissenkung, wie die Symbole 9c, 9d zeigen. Ein waagerechter Pfeil bedeutet keine Preisänderung, wie die Symbole 9a, 9b zeigen. Ein Pfeil nach oben würde eine erwartete Preiserhöhung des Kraftstoffes bedeuten. Eine Preiserhöhung ist nach der Displaydarstellung gemäß 1 nicht vorgesehen. Alternativ zu Pfeilen können Farben bzw. Farbhervorhebungen genutzt werden, z.B. rot heißt „wird teurer“, grün heißt „wird billiger“.
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Der Fahrer, der die Strecke von A nach B nutzt, um z.B. zur Arbeit zu fahren, entscheidet sich nicht automatisch für die Tankstelle T2, die aktuell den günstigsten Preis 100 bietet, sondern für die Tankstelle T4 mit dem aktuellen Preis 101 (die Zahl ist relativ zu sehen), weil diese Tankstelle T4 eine Preissenkung verspricht und in Zukunft noch preiswerter als Tankstelle T2 werden würde. Der Fahrer würde statt heute (z.B. Montag) am nächsten oder übernächsten Tag (Mittwoch) tanken und somit einen Preis von z.B. 99 Preiseinheiten zahlen.
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Um dem Fahrer seine Entscheidung zu vereinfachen, wäre es denkbar, dass das Symbol 9d blinkt oder anders hervorgehoben wird, z.B. durch eine andere Farbdarstellung. Zusätzlich wäre eine Displayeinblendung und/oder ein Sprachhinweis „bitte übermorgen tanken“ möglich.
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In den 2 und 3 wird eine andere Displaydarstellung gewählt. Die Darstellungen gemäß 1 und 2 könnten wahlweise einstellbar oder gerätetypisch sein.
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Die 2 und 3 nutzen eine Art, bzw. Darstellungsart, vergleichbar mit einer Wetterprognose. Neben den Tankstellen sind auch hier Symbole 10a, 10b, 10c, und 10d vorhanden, die aber jeweils nur einen Preis anzeigen. Eine untere Tagesauswahlleiste enthält die Symbole 11 bis 17, die den Wochentagen Montag bis Sonntag entsprechen. Bei Verwendung eines Touchpanels könnten die Wochentage angetippt werden, wobei in 1 „Montag“ und in 3 „Mittwoch“ angetippt worden ist. Montag sind die Preise der Tankstellen T1 bis T4 wie in 1 angegeben. Drückt der Fahrer auf „Mittwoch“ betragen die Preise 102, 100, 101, 99. Der Fahrer erkennt, dass am Mittwoch der günstigste Preis an der Tankstelle T4 vorliegt.
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Die zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise kann aus einem zeitlichen Muster abgeleitet werden, insbesondere aus einem Tages-, Wochenmuster und/oder aus einem Ferienbeginnmuster abgeleitet werden. Das Muster kann auch aus einer Zeitreihenanalyse ermittelt werden, wobei aus vergangenen Zeitreihen zukünftige Zeitreihen prognostiziert werden. Die zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise kann auch aus vorherigen Ankündigungen aus dem Internet ermittelt werden. Neben einer örtlichen Empfehlung, welche Tankstelle T1 bis T4 aufzusuchen ist, kann auch eine zeitliche Empfehlung, wann eine Tankstelle aufzusuchen ist, ausgegeben werden (z.B. Montag oder Mittwoch), wie 2 und 3 veranschaulichen.
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Längere Fahrzeiten zu T2 und T3 können mit fiktiven Zusatzkosten bestraft werden, die beispielsweise individuell durch den Fahrer festlegbar beziehungsweise in das Navigationssystem eingebbar sind. Bei kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen kann das vom Tankinhalt abhängige Gewicht des Fahrzeugs, welches den Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs beeinflusst, mitberücksichtigt werden.
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4 zeigt ein zur Routenberechnung geeignetes Navigationssystem, das eine Recheneinheit 2 (Tank-Optimierer bzw. Tankassistent) beinhaltet. Als dynamische Eingangsgrößen 3 sind:
- – die aktuelle Position des Fahrzeugs (Signal S1),
- – der aktuelle Energieinhalt des entsprechenden Speichers des Fahrzeugs (Signal S2),
- – Daten zu den aktuellen, an den in Frage kommenden Tankzielen geltenden Energiepreisen (Signal S4), und
- – eine Information, die Rückschlüsse auf eine Preisentwicklung (Signal S4) vorsehen.
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Weitere (statische) Eingangsgrößen 4 umfassen das vom Nutzer des Kraftfahrzeugs zu definierende und einzugebende Fahrziel B sowie Daten, die für das Verbrauchsmodell benötigt werden und beispielsweise von der Motorsteuerung des Kraftfahrzeugs geliefert werden. Als Ausgangsgröße bzw. Route 5 des Tank-Navigators ist die berechnete und als wirtschaftlich optimal ausgewählte Route mit Anzeige der Tankstopps, eine Preisinformation und eine Information einer Preisentwicklung vorgesehen, wie die 1 bis 3 zeigen.
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In 5 ist eine andere Darstellung des Tankassistenten bzw. der Recheneinheit 2 zu sehen. Mit der Einheit 2 ist ein Smartphone 20 mit einem Touchscreen 21 drahtlos, z.B. mit Bluetooth, verbunden, wobei das Smartphone 20 eine App 23 zur Tankoptimierung umfasst. Die App 23 kann alternativ in der Einheit 2 vorhanden sein. Alternativ kann auch die gesamte Einheit 2 im Smartphone 20 integriert sein. An eine mit einem Tankassistentenmodul 24 verbundene Auswerteeinheit 25 sind Sensoren 26, 27 angeschlossen. Die Verbindung von Auswerteeinheit 25 und Modul 24 kann drahtgebunden oder drahtlos sein. Die Sensoren 26, 27 dienen dazu, einen Fahrstil des Fahrers und/oder einen Tankinhalt und andere Parameter zur Bestimmung der optimalen Tankstelle T4 und/oder Tankzeitpunktes, z.B. Mittwoch, zu erfassen.
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5 veranschaulicht, dass Energiepreise drahtlos von dem Smartphone 20 durch eine im Smartphone 20 gespeicherte Smartphone-APP 23 zu einem im Kraftfahrzeug integrierten Tankassistenten bzw. dem Modul 24 übertragen wird. Die im Smartphone 20 gespeicherte Smartphone-APP 23 aktualisiert die an den jeweiligen Tankzielen bzw. Tankstellen T1 bis T4 geltenden Energiepreise und aktualisiert eine zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise durch das Internet 30, das in 5 als Wolke angedeutet ist. Das Smartphone 20 umfasst eine WLAN- und/oder Internetverbindung 28.
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Zur Ermittlung der Tankstellen T1 bis T4, insbesondere einer Reichweite, kann ein Fahrprofil des Nutzers verwendet werden. Ein oder mehrere Fahrzeugsensoren 26, 27 mit der daran angeschlossenen Auswerteeinheit 25 werden zur Ermittlung der Tankstellen T1 bis T4 verwendet. Das Fahrprofil des Nutzers wird durch mindestens einen dieser Fahrzeugsensoren 26, 27 ermittelt.
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Die Figuren veranschaulichen also ein Verfahren zum Ausarbeiten mindestens einer Route von einem Startpunkt zu mindestens einem Ziel in einem Informations- oder Navigationssystem 1 in einem Kraftfahrzeug, wobei die an Tankzielen oder Tankstellen T1 bis T4 (1 bis 3) geltenden Energiepreise drahtlos an das Kraftfahrzeug übermittelt (5) und bei der Auswahl der dem Fahrer zur Routenführung angebotenen Route 5 aus berechneten Routen berücksichtigt werden, wobei die an den jeweiligen Tankzielen oder Tankstellen T1 bis T4 geltenden Energiepreise sowie eine zukünftige Preisentwicklung der Energiepreise drahtlos zu einem Tankassistenten (Recheneinheit 2) des Systems 1 bzw. Modul 24 des Systems 1 (4) übertragen werden.
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Die Erfindung ist nicht auf dieses Beispiel beschränkt, so kann das Informations- oder Navigationssystem 1 im Smartphone 20 vollständig integriert sein, wobei fahrzeugbezogene Daten und Sensormesswerte über eine Schnittstelle, z.B. Bluetooth, an das Smartphone 20 übermittelbar sind. Ein Tankziel muss keine richtige Tankstelle sein. Ein Tankziel kann eine Ladeeinrichtung für Elektrofahrzeuge, wie eine zugängliche 220 Volt Steckdose, sein. Auch kann jedes in der Beschreibung beschriebene oder in den Figuren gezeigte Merkmal mit einem anderen Merkmal dieser Beschreibung beliebig kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009001341 A1 [0003]
- DE 10146789 A1 [0004]