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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung, ein Verfahren sowie ein Computerprogramm, die zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in enem Medienzuführsystem beim Drucken und/oder Kopieren mittels eines pneumatischen Leitblechs nützlich sind.
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Druck- und/oder Kopiersysteme weisen häufig Duplex- und/oder Umkehrungsfunktionen auf, um das Drucken bzw. Kopieren eines oder mehrerer Bilder auf beide Seiten eines zweiseitigen Blattes oder geschnittenen Mediums zu ermöglichen. Um die Verwendung beider Seiten zu ermöglichen, ist es häufig erforderlich, geschnittene Medien in verschiedene Leitblechsysteme zu leiten. Medien werden üblicherweise mittels eines mechanischen Ableiters in ein ausgewähltes Leitblechsystem geleitet. Herkömmliche mechanische Ableiter werden aktiviert und einem eingehenden Medium in den Weg geklappt, um eine Vorderkante des geschnitten Mediums, z.B. in das ausgewählte Leitblechsystem, abzuleiten. Herkömmliche Duplexdrucksysteme weisen häufig zwei Pfade auf, von denen einer ein Medium in einen Duplex- oder Umkehrungspfad zurückleitet und einer das Medium für einen weiteren Prozessschritt oder zur Fertigstellung ausgibt. Sobald es sich im ausgewählten Leitblechsystem befindet, kann das Blatt z.B. durch den Duplex- oder den Umkehrungspfad geleitet, oder auch ausgegeben werden.
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Herkömmliche mechanische Ableiter kommen häufig mit dem Medium in Kontakt, um es in ein ausgewähltes Leitblechsystem zu leiten. Ausserdem gewährleisten herkömmliche mechanische Ableiter einen kontinuierlichen Verarbeitungspfad, indem sie mit dem Medium in Kontakt treten. In herkömmlichen Ableitersystemen führt eine etwaige Diskontinuität der Leitbleche oder Antriebssysteme innerhalb des Druckerpfades zur Druckbeaufschlagung eines eingefärbten Bildes sowie zur Markierung des Bildes. Aufgrund dieses Kontaktes erzeugen herkömmliche mechanische Ableiter aber häufig Druckpunkte, die zur Markierung des Bildes führen und damit zur Beschädigung des Bildes infolge des bei der Speisung des Mediums durch den mechanischen Ableiter eintretenden Abschabens. Ferner können herkömmliche mechanische Ableiter die Vorderkante des Mediums oder eine Beschichtung des Mediums durch Abschaben oder Fehlausrichtung des mechanischen Ableiters beschädigen, was z.B. eine unerwartete Lippe im System verursacht.
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Deshalb besteht ein Bedarf nach einem Ansatz zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech.
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Gemäß einer Ausführungsform umfasst eine Vorrichtung zur Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführsystem einen nach innen führenden Medienpfad. Die Vorrichtung umfasst ferner einen ersten nach außen führenden Medienpfad. Die Vorrichtung umfasst ferner einen zweiten nach außen führenden Medienpfad. Die Vorrichtung umfasst ferner ein zwischen dem nach innen und mindestens dem ersten nach außen führenden Medienpfad positioniertes gekrümmtes Leitblech. Die Vorrichtung umfasst auch einen zur Eingabe von Luft englang dem gekrümmten Leitblech konfigurierten Lufteintritt. Eine Wechselwirkung zwischen der durch den Lufteintritt zugeführten Luft und dem gekrümmten Leitblech führt mindestens teilweise dazu, dass ein durch den nach innen führenden Medidenpfad geleitetes Medium entweder in den ersten oder den zweiten nach außen führenden Medienpfad geleitet wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst eine Verfahren zur Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführsystem mindestens teilweise, dass die Zuführung eines Mediums durch einen nach innen führenden Medienpfad verursacht wird. Das Verfahren umfasst ferner, dass mindestens teilweise die Eingabe von Luft durch einen zur Eingabe von Luft entlang einem zwischen dem nach innen führenden Medienpfad und mindestens einem ersten nach außen führenden Medienpfad positionierten gekrümmten Leitblech verursacht wird. Das Verfahren umfasst ferner, dass das teilweise veranlasst wird, dass das Medium aufgrund einer Wechselwirkung zwischen der durch den Lufteintritt zugeführten Luft und dem gekrümmten Leitblech entweder in den ersten oder den zweiten nach außen führenden Medienpfad geleitet wird.
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Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen werden in den beigefügten Zeichnungen rein beispielhaft und ohne Einschränkung dargestellt.
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1 ist ein Diagramm eines Systems, das gemäß einer Ausführungsform in der Lage ist, ein geschnittenes Medium in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech zu leiten;
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2 ist ein Diagramm eines Systems, das gemäß einer Ausführungsform in der Lage ist, ein geschnittenes Medium in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech zu leiten;
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3 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech gemäß einer Ausführungsform; und
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4 ist ein Diagramm eines Chipsets, das zur Umsetzung einer Ausführungsform einsetzbar ist.
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In vorliegenden Sinne ist unter "Medium" ein zweiseitiges Substrat zu verstehen, das ein oder mehrere von Papier, Kunststoff, Metall, usw. umfasst. Das Medium kann in eine beliebige Form oder Größe geschnitten werden.
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1 ist ein Diagramm eines Systems, das gemäß einer Ausführungsform in der Lage ist, ein geschnittenes Medium in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech zu leiten.
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Druck- und/oder Kopiersysteme weisen häufig Duplex- und/oder Umkehrungsfunktionen auf, um das Drucken bzw. Kopieren eines oder mehrerer Bilder auf beide Seiten eines zweiseitigen Blattes oder geschnittenen Mediums zu ermöglichen. Um die Verwendung beider Seiten zu ermöglichen, ist es häufig erforderlich, geschnittene Medien in verschiedene Leitblechsysteme zu leiten. Medien werden üblicherweise mittels eines mechanischen Ableiters in ein ausgewähltes Leitblechsystem geleitet. Herkömmliche Duplexdrucksysteme weisen häufig zwei Pfade auf, von denen einer ein Medium in einen Duplex- oder Umkehrungspfad zurückleitet und einer das Medium das gedruckte Medium ausgibt. Sobald es sich im ausgewählten Leitblechsystem befindet, kann das Blattmedium z.B. durch den Duplex- oder den Umkehrungspfad geleitet, oder auch ausgegeben werden.
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Herkömmliche mechanische Ableiter kommen mit dem Medium in Kontakt, um es in ein ausgewähltes Leitblechsystem zu leiten. Hierdurch wird die gedruckte Seite des geschnittenen Mediums v.a. im Festtintendruckverrfahren einer Markierungsgefahr ausgesetzt. In Festtintensystemen ist die Tinte immer dann einer Beschädigungsgefahr ausgesetzt, wenn sie mit Elementen des Leitblechs oder des Antriebssystems in Kontakt kommt. Leider gewährleisten herkömmliche mechanische Ableiter einen kontinuierlichen Verarbeitungspfad, indem sie mit dem Medium in Kontakt treten. Beispielsweise werden herkömmliche mechanische Ableiter aktiviert und einem eingehenden Medium in den Weg geklappt, um eine Vorderkante eines Blattmediums in das ausgewählte Leitblechsystem abzuleiten.
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In herkömmlichen Ableitersystemen führt eine etwaige Diskontinuität der Leitbleche oder Antriebssysteme innerhalb des Druckerpfades zur Druckbeaufschlagung eines eingefärbten Bildes sowie zur Markierung des Bildes. Dementsprechend sind herkömmliche mechanische Ableiter üblicherweise segmentiert, damit sie mit einem vorgeschalteten Leitblech verflochten sind. Dies schafft z.B. mehrere "Finger", denen die Vorderkante und der Körper des Mediums im Übergang über den Ableiter begegnen.
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Aufgrund dieses Kontaktes erzeugen herkömmliche mechanische Ableiter aber häufig Druckpunkte, die zur Markierung des Bildes führen und damit zur Beschädigung des Bildes infolge des bei der Speisung des Mediums durch den mechanischen Ableiter eintretenden Abschabens. Ferner können herkömmliche mechanische Ableiter die Vorderkante des Mediums oder eine Beschichtung des Mediums durch Abschaben oder Fehlausrichtung des mechanischen Ableiters beschädigen, was eine unerwartete Lippe im herkömmlichen Ableitersystem verursacht.
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Zur Lösung dieses Problems stellt ein System 100 nach 1 die Fähigkeit bereit, ein geschnittenes Medium in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech zu leiten. Gemäß verschiedenen Ausführungsformen zwingt das System 100 Hochgeschwindigkeitsluft über eine oder mehrere Flächen eines Mediums, um das Medium auf ein ausgewähltes nachgeschaltetes Leitblech und Medienpfad zu zu leiten. Aufgrund des Bernouilli- und Coanda-Effektes veranlasst die über das Medium gezwungene Hochgeschwindigkeitsluft in einigen Ausführungsformen das Medium dazu, einem ausgewählten Pfad zu folgen Mit anderen Worten: Unter Zuhilfenahme des durch die Bewegung von Luft über die Medienoberfläche erzeugten Druckdifferentials und der Bewegung dieser Luft um eine gekrümmte Leitblechoberfläche kann ein eingehendes Medium in ein ausgewähltes nachgeschaltetes Leitblech und nach außen führenden Medienpfad aus einem Eingangsleitblech zu leiten, ohne mit mechanischen Ableitern in Kontakt zu geraten.
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Der Luftfluss führt mehrere Funktionen aus. Beispielsweise zieht die Hochgeschwindigkeitsluft das Medium auf eine Seite des Systems 100 dadurch, dass der Druck auf der Seite des Mediums, über die sich die Luft bewegt, reduziert wird (d.h. Bernoulli-Effekt). Ausserdem reduziert die durch die sich bewegende Luft geschaffene Grenzschicht eine etwaige Kontaktgefahr des Mediums mit Leitblechen des Systems 100, wodurch die Möglichkeit einer Markierung durch den Kontakt des Mediums mit den Leitblechen des Systems 100 noch weiter reduziert wird. Ausserdem ermöglicht es der gekrümmte Teil des Leitblechs, dass die Luft und das Medium der gekrümmten Leitbleichoberfläche hin zum ausgewählten Leitblech und nachgeschalteten Medienpfad folgen (d.h. Coanda-Effekt).
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Das System 100 ermöglicht es also, dass die Richtung verschiedener Medien von einem Eingangs- hin zu einem ausgewählten Ausgangs-Leitblechpfad zur Ausführung eines beliebigen Fertigsstellungsvorgangs, insbesondere Duplexdruck, wie oben beschrieben, gesteuert wird. Mit dem System 100 entfällt der Bedarf nach einem herkömmlichen mechanischen Ableiter zur Leitung von Medien auf einen von zwei nachgeschalteten Pfaden. Hiermit wird nicht nur die Möglichkeit der Markierung eines auf dem Medium gedruckten Bildes reduziert, sondern das System 100 wird auch noch dadurch vereinfacht, dass überflüssige bewegliche Komponenten, die Ausfällen oder Abnutzung unterliegen, oder die Kosten eines Medienzuführsystems erhöhen, weggelassen werden können.
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Gemäß einem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das System 100 einen zwischen einem oberen Leitblech 103 und einem unteren Leitblech 105 gebildeten, nach innen führenden Medienpfad 101. Der nach innen führende Medienpfad ist derart konfiguriert, dass ein Medium 107 in eine Verarbeitungsrichtung A geführt wird. Beim Medium 107 kann es sich um ein beliebiges Medium, z.B. ein geschnittenes Medium oder ein Blattmedium, das ein Papierprodukt sein oder einen Kunstoff oder Metall umfassen kann. Das System 100 umfasst ferner eine Ableitungskammer 109, in die das Medium 107 geführt wird. Die Ableitungskammer umfasst eine obere Kammerwand 111 und eine untere Kammerwand 113. In dieser Ausführungsform weist die Oberwand 111 ein gekrümmtes oberes Leitblech 115 und die Unterwand 113 ein gekrümmtes unteres Leitblech 117 auf. Das obere Leitblech 115 und das untere Leitblech 117 sind in diesem Beispiel konvex relativ zu einem inneren Teil der Ableitungskammer 109. Alternativ können das obere Leitblech 115 und das untere Leitblech 117 relativ zu einem inneren Teil der Ableitungskammer 109 konkav sein.
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Das System 100 umfasst ferner einen oberen 121 und einen unteren 121 nach außen führenden Medienpfad 123. Der obere Medienpfad 121 ist zwischen der Oberwand 11 und einem oberen Ausgangsleitblech 125 ausgebildet, und der untere Medienpfad 123 ist zwischen der Unterwand 113 und einem unteren Ausgangsleitblech 127 ausgebildet. In einem oder mehreren Ausführungsformen können das obere 125 und das untere Ausgangsleitblech 127 zusammentreffen, um eine V-Form zu bilden, wie in 1 dargestellt, sie können jedoch auch U-förmig zusammentreffen oder vollständig voneinander getrennt sein. Wie dargestellt, sind das obere Leitblech 115 und das untere Leitblech 117 zwischen dem nach innen führenden Medienpfad 101 und mindestens einem von dem Medienpfad 121 und dem Medienpfad 123 positioniert.
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Das System 100 umfasst auch ein zur Einführung von Luft 130 in einen oberen zur Eingabe von Lust entlang dem oberen Leitblech 115 konfigurierten Lufteingang 131 konfiguriertes oberes Lufteingabegerät. Das System 100 umfasst ferner ein zur Einführung von Luft (in 2 dargestellt) in einen unteren zur Eingabe von Lust entlang dem unteren Leitblech 117 konfigurierten Lufteingang 135 konfiguriertes unteres Lufteingabegerät 133.
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In diesem Beispiel ist das System 100 symmetrisch. Ein symmetrisches Leitblech- und Luftsystem ermöglicht die Leitung des Mediums 107 in einen vom oberen Medienpfad 121 oder dem unteren Medienpfad 123 durch Aktivierung entweder des oberen 129 oder des unteren Lufteingabegeräts 133. Die Beaufschlagung der Seite der Ober- oder Unterseite des Mediums 107 mit Hochgeschwindigkeitsluft zieht das Medium auf das ausgewählte gekrümmte Leitblech hin und in den ausgewählten oberen 121 oder unteren 123 Medienpfad hinein. Beispielsweise ist das obere Lufteingabegerät 129 in 1 eingeschaltet, damit das Medium 107 in den oberen Medienpfad 121 geführt wird.
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Wie oben ausgeführt, leitet eine Grenzschicht, z.B. die Luft 130 wie dargestellt, auf einer der beiden Seiten des Medienpfades 101 das Medium 107 in Richtung der Hochgeschwindigkeitsluft 130, die in den oberen Lufteingang 131 oder den unteren Lufteingang 135 eingegeben wird (d.h. Bernoulli-Effekt). Die Ableitungsrichtung des Mediums vom Medienpfad 101 lässt sich durch Ausschalten eines aktiven Lufteingabegerätes und Einschalten des jeweils anderen wechseln. In diesem Beispiel kann das obere Lufteingabegerät 129 ausgeschaltet und das untere Lufteingabegerät 133 dabei eingeschaltet werden, um das eingehende Medium 107 in den unteren Medienpfad 123 zu leiten. Dann kann das untere Lufteingabegerät 133 ausgeschaltet und das obere Lufteingabegerät 129 dabei eingeschaltet werden, damit das Medium 107 in den oberen Medienpfad 121 geführt wird. Mit anderen Worten: der nach außen führende Medienpfad kann nach Bedarf selektiv gesteuert werden, z.B. um zwischen nachgeschalteten Prozessen zu wechseln. Alternativ kann veranlasst werden, dass das Medium 107 dem oberen Medienpfad 121 zugeführt wird, wenn das obere Lufteingabegerät 129 eingeschaltet ist, dann kann aber veranlasst werden, dass das Medium 107 in den unteren Medienpfad 123 hineinfällt, wenn das obere Lufteingabegerät 129 ausgeschaltet ist; die Stärke des Mediums hindert das Medium 107 nicht daran, in den unteren Medienpfad 123 hineinzufallen.
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According to various embodiments, the upper and lower air input devices 129 and 133 may be any type of compressor, pump, tube, hose, etc. that is capable or inputting air into the upper and lower air inputs 131 and 135.
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Obwohl es als symmetrisches Ableitungssystem dargestellt wird, kann das System 100 gemäß einer alternativen Ausführungsform kein unteres Leitblech 117 und von den erwähnten gekrümmten Leitblechen nur das über dem Medienpfad 101 relativ zu einer Schwerkraftrichtung B positionierte obere Leitblech 115 umfassen. Dementsprechen kann das System 100 in diesem Beispiel nur das zur Herstellung eines Luftflusses in den oberen Lufteingang 131 im eingeschalteten Zustand konfigurierte obere Lufteingabegerät umfassen. In diesem Beispiel wird das Medium 107 zum oberen Leitblech 115 hinzegogen, wenn das obere Lufteingabegerät eingeschaltet ist, damit das Medium 107 vom Medienpfad 101 in den Medienpfad 121 geführt wird. Ist das obere Lufteingabegerät ausgeschaltet, fällt das Medium 107 weg vom oberen Leitblech 115 aufgrund der Schwerkraft, und das Medium 107 wird vom Medienpfad 101 in den Medienpfad 123 geführt.
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Alternativ kann im System 100 das obere Leitblech 115 fehlen; dann umfasst es nur das unter dem Medienpfad 101 relativ zur Schwerkraftrichtung B positionierte untere Leitblech 117. In diesem Beispiel kann das System 100 nur das zur Herstellung eines Luftflusses in den unteren Lufteingang 135 im eingeschalteten Zustand konfigurierte untere Lufteingabegerät 133 umfassen. In diesem Beispiel wird das Medium 107 zum unteren Leitblech 117 hinzegogen, wenn das untere Lufteingabegerät 133 eingeschaltet ist, damit das Medium 107 vom Medienpfad 101 in den Medienpfad 123 geführt wird. In diesem Beispiel wird aber veranlasst, dass das Medium 107 vom Medienpfad 101 in den Medienpfad 121 geführt wird, wenn das untere Lufteingabegerät 133 ausgeschaltet ist. Wenn das Medium 107 z.B. ein bestimmtes Gewicht aufweist, das dazu führt, dass das Medium 107 seine Bewegungsrichtung beibehält und sich nicht schwerkraftbedingt nach unten biegt, kann das Medium 107 weiter in den oberen Medienpfad 121 geführt werden, statt in den unteren Medienpfad 123 zu fallen.
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Wenn z.B. das System 100 nur eines des oberen Leitblechs 115 und des unteren Leitblechs 117 aufweist, kann das System 100 eine gegenüberliegende Ableitungskammerwand 111 oder 113 oder einen gegenüberliegenden Lufteingang 131 oder 135 umfassen, oder auch nicht. Vielmehr kann das System 100 z.B. nur die zur Bildung der nach außen führenden Medienpfade erforderlichen Ausgangsleitbleche aufweisen.
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Ohne Rücksicht auf die konkrete Anordnung verhindert, wie oben ausgeführt, die durch den einen oder mehrere oberen Lufteingänge 131 und unteren Lufteingänge 135 zugeführte Luftschicht den Kontakt des Mediums 107 mit jedwedem der jeweiligen Leitbleche 115, 117, oder schränkt diesen ein, um durch Kontakt mit den Leitblechen, Kammerwänden verursachte oder mit herkömmlichen Ableitungsmitteln verbundene Bilddefekte zu vermeiden oder zu reduzieren. Mit anderen Worten nutzt das System 100 die zwischen einer Seite des Mediums und dem Leitblech zugeführte dünne Hochgeschwindigkeitsluftschicht, um das Medium dazu zu veranlassen, dem gekrümmten Leitblech zu folgen (d.h. Coanda-Effekt) und das Medium 107 über das gekrümmte Leitblech und in das angrenzende Ausgangsleitblech und Medienpfad zu "erheben" oder zu ziehen.
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2 ist ein Diagramm des oben beschriebenen Systems 100, in dem das Medium 107 in den unteren Medienpfad 123 abgeleitet wird. In diesem Beispiel ist das obere Lufteingabegerät ausgeschaltet und das untere Lufteingabegerät 133 eingeschaltet. Durch das untere Lufteingabegerät 133 wird Luft 201 dem unteren Lufteingang 135 zugeführt, um Luft entlang dem unteren Leitblech 117 einzugeben.. Mit anderen Worten nutzt das System 100 die zwischen einer Seite des Mediums und dem Leitblech zugeführte dünne Hochgeschwindigkeitsluftschicht, um das Medium dazu zu veranlassen, dem gekrümmten Leitblech zu folgen (d.h. Coanda-Effekt) und das Medium 107 über das gekrümmte Leitblech und in das angrenzende Ausgangsleitblech und Medienpfad zu "erheben" oder zu ziehen. Wie oben ausgeführt, leitet eine Grenzschicht auf der unteren Seite des Medienpfades 101 das Medium 107 in Richtung der Hochgeschwindigkeitsluft, die in den unteren Lufteingang 135 eingegeben wird (d.h. Bernoulli-Effekt).
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3 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in ein Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech gemäß einer Ausführungsform. In einer Ausführungsform führt das System 100 den Prozess 300 aus, und kann dabei ein z.B. in einem einen Prozessor und einen Speicher aufweisenden Chipset ausgeführten Steuerungsmodul umfassen, wie in 4 gezeigt. In Schritt 301 verursacht das System 100 mindestens teilweise, dass das Medium 107 durch den Medienpfad 101 geführt wird. In Schritt 303 verursacht das System 100 mindestens teilweise, dass Luft, wie die oben erwähnte Luft 130 oder 201, durch einen Lufteingang, z.B. den oben beschriebenen oberen Lufteingang 131 oder den unteren Lufteingang 133, zugeführt wird, der zur Eingabe von Luft entlang einem zwischen dem Medienpfad 101 und mindestens einem ersten nach außen führenden Medienpfad wie dem Medienpfad 121 oder 123 gekrümmten Leitblech wie dem oben beschriebenen oberen 115 oder unteren Leitblech 117 konfiguriert ist. Im Schritt 305 verursacht das System 100 mindestens teilweise, dass das Medium 107 mindestens teilweise aufgrund einer Wechselwirkung zwischen der durch den Lufteintritt zugeführten Luft und dem gekrümmten Leitblech entweder in den oberen Medienpfad 121 oder den unteren Medienpfad 123 geleitet wird.
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Beispielsweise, wie oben ausgeführt, wird verursacht, dass das Medium 107 je nach Ansführungsform entweder (1) zu einem vom oberen 115 oder unteren Leitblech 117 durch den Bernoulli-Effekt hingezogen wird, damit das Medium 107 jeweils dem oberen Medienpfad 121 oder dem unteren Medienpfad 123 durch den Coanda-Effekt zugeführt wird, (2) vom oberen Leitblech 115 wegfällt, wenn das Lufteingabegerät ausgeschaltet ist, damit das Medium dem unteren Medienpfad durch die Schwerkraft zugeführt wird, oder (3) direkt vom Medienpfad 101 in den Medienpfad 121 z.B. aufgrund der Steifheit des Mediums geführt wird.
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Die vorliegend beschriebenen Verfahren zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführungssystem mittels eines pneumatischen Leitblechs lassen sich vorteilhaft über Software, Hardware, Firmware oder eine Kombination aus Software und/oder Firmware und/oder hardware ausführen. Beispielsweise können die vorliegend beschriebenen Verfahren vorteilhaft über Prozessor(en), Digital Signal Processing(DSP)-Chips, ASIC, FPGA usw. ausgeführt werden. Beispiele von Hardware zur Ausführung der beschriebenen Funktionen werden weiter unten aufgeführt.
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4 zeigt ein Chipset oder Chip 400, auf dem eine Ausführungsform ausgeführt werden kann. Das Chipset 400 ist derart programmiert, dass es ein geschnittenes Medium in einem Medienzuführungssystem über ein pneumatisches Leitblech, wie vorliegend beschrieben, selektiv leitet, und kann z.B. einen Bus 401, einen Prozessor 403, einen Speicher 405, DSP- 407 und ASIC-Komponenten 409 umfassen.
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Der Prozessor 403 und Speicher 405 können in ein oder mehrere physische Pakete (z.B. Chips) integriert werden. Beispielsweise umfasst ein physisches Paket eine Anordnung von einem oder mehr Stoffen, Komponenten und/oder Kabeln auf einer strukturellen Komponente (z.B. Sockelleiste), die ein oder mehrere Merkmale wie physische Beständigkeit, Größenerhaltung und/oder Einschränkung elektrischer Wechselwirkungen bereitstellen. Hierbei wird berücksichtigt, dass in einigen Ausführungsformen das Chipset 400 in einem einzigen Chip ausführ bar ist. Ferner wird berücksichtigt, dass in einigen Ausführungsformen das Chipset oder Chip 400 in einem einzigen "System auf einem Chip" ausführbar ist. Ferner wird berücksichtigt, dass in einigen Ausführungsformen eine gesondere ASIC keinen Einsatz fände und z.B. alle vorliegend beschriebenen relevanten Funktionen von einem oder mehreren Prozessoren ausgeführt würden. Das Chipset oder Chip 400 stellt ein Mittel zur Ausführung eines oder mehrerer Schritte zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech bereit.
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In einer oder mehreren Ausführungsformen umfasst das Chipset oder Chip 400 einen Kommunikationsmechanismus wie den Bus 401 zur Übertragung von Daten zwischen den Komponenten des Chipsets 400. Der Prozessor 403 ist mit dem Bus 401 verbunden, um Befehle auszuführen und z.B. in einem Speicher 405 gespeicherte Daten zu verarbeiten. Der Prozessor 403 kann einen oder mehrere Prozessorkerne umfassen, wobei jeder Kern zum selbständigen Betrieb konfiguriert ist. Ein Mehrkern-Prozessor ermöglicht das Multiprocessing innerhalb eines einzigen physischen Pakets. Beispiele eines Mehrkern-Prozessors sind insbesondere zwe, vier, acht oder mehr Prozessorkerne. Alternativ oder ausserdem kann der Prozessor 403 einen oder mehrere Mikroprozessoren, die zum Zusammenwirken über den Bus 401 konfiguriert sind, um die selbständige Ausführung von Befehlen, Piplining und Multithreading zu ermöglichen. Der Prozessor 403 kann auch mit einer oder mehreren spezialisierten Komponenten versehen sein, z.B, mit einem oder mehreren DSP 407 oder einer oder mehreren ASIC 409, um bestimmte Verarbeitungsfunktionen und Ausgaben auszuführen.
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Ein DSP 407 ist typischerweise derart konfiguriert, dass er reale Signale (z.B. Ton) in Echtzeit unabhängig vom Prozessor 403 verarbeitet. Ebenso kann eine ASIC 409 derart konfiguriert werden, dass sie spezialisierte Funktionen ausführt, die sich von einem allgemeineren Prozessor nur schwer ausführen lassen. Weitere spezialisierte Komponenten zur Unterstützung der erfindungsgemäßen Funktionen können insbesondere ein oder mehrere FPGA, Steuergeräte oder spezialisierte Computerchips sein.
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In einer oder mehreren Ausführungsformen führt der Prozessor (oder mehrere Prozessoren) 403 eine Reihe vom Programmcode vorgegebener Operationen an Daten aus, die mit der selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech in Verbindung stehen. Der Programmcode ist eine Reihe von Befehlen oder Angaben, die Anweisungen zum Betrieb des Prozessors und/oder des Computersystems zur Ausführung vorgegebener Funktionen beinhaltet. Der Code kann z.B. in einer Programmiersprache, die in einen nativen Befehlssatz des Prozessors kompiliert wird. Der Code kann auch über den nativen Befehlssatz (z.B. Maschinensprache) unmittelbar geschrieben werden. Die Reihe von Operationen umfasst das Einbringen vom Daten aus dem Bus 401 und das Speichern von Daten auf dem Bus 401. Die Reihe von Operationen umfasst typischerweise auch das Vergleichen zweier oder mehr Dateneinheiten, das Verschieben der Positionen von Dateneinheiten und das Kombinieren zweier oder mehr Dateneinheiten, z.B. durch Addieren oder Multiplizieren oder durch logische Operationen wie OR, ausschließliches OR (XOR) und AND. Jede Operation der Reihe, die durch den Prozessor ausführbar ist, wird dem Prozessor als Befehle, z.B. ein ein- oder mehrstelliger Operationscode, übermittelt. Eine durch den Prozessor 403 auszuführende Operationsfolge, z.B. eine Folge von Operationscodes, stellen Prozessorbefehle dar, die auch als Computersystembefehle oder Computerbefehle bezeichnet werden. Prozessoren können u.a. allein oder in Kombination als mechanische, elektrische, magnetische, optische, chemische oder Quantenkomponenten ausgeführt werden.
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Der Prozessor 403 und die damit verbundenen Komponenten sind mit dem Speicher 405 über den Bus 401 verbunden. Der Speicher 405 kann ein oder mehrere von dynamischem Speicher (z.B. RAM, Magnetscheiben, optische Disk, usw.) und statischem Speicher (z.B. ROM, CD-ROM, usw.) zur Speicherung ausführbarer Befehle umfassen, die bei ihrer Ausführung die erfindungsgemäßen Schritte zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech ausführen. Der Speicher 405 speichert auch die mit der Ausführung der erfindungsgemäßen Schritte verbundenen oder dadurch erzeugten Daten.
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In einer oder mehreren Ausführungsformen speichert der Speicher 405, z.B. ein Arbietsspeicher (RAM) oder eine sonstige dynamische Speichervorrichtung, Daten die Prozessorbefehle zur selektiven Leitung eines geschnittenen Mediums in einem Medienzuführsystem über ein pneumatisches Leitblech beinhalten. Der dynamische Speicher ermöglicht es dem System 100, die darin gespeicherten Daten zu verändern. RAM ermöglicht, dass eine an einer Speicheradresse gespeicherte Dateneinheit gespeichert und unabhängig von Daten an angrenzenden Adressen abgelesen wird. Der Speicher 405 wird auch durch den Prozessor 403 zur Speicherung vorübergehender Werte bei der Ausführung von Prozessorbefehlen verwendet. Beim Speicher 405 kann es sich auch um ein ROM oder eine beliebige mit dem Bus 401 zur Speicherung statischer Daten, insbesondere Befehle, die nicht vom System 100 verändert werden, gekoppelte statische Speichervorrichtung handeln. Manche Speicher bestehen aus einem flüchtigen Speicher, bei dem die darin gespeicherten Date verlorengehen, wenn die Stromversorgung ausfällt. Beim Speicher 405 kann es sich auch um eine nicht flüchtige Speichervorrichtung, z.B. eine magnetische oder optische Disk oder einen Flash-Speicher zur Speicherung von Daten, insbesondere Befehlen, die selbst dann gespeichert bleiben, wenn das System 100 ausgeschaltet wird oder die Stromversorgung sonst entfällt.
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Unter "computerlesbares Medium" ist im vorliegenden Sinne ein beliebiges Medium zu verstehen, das an der Belieferung des Prozessors 403 mit Daten, insbesondere auszuführenden Befehlen, beteiligt ist. Ein derartiges Medium kann zahlreiche Formen, insbesondere die eines computerlesbaren Speichermediums (z.B. nicht flüchtige Medien, flüchtige Medien) und eines Übertragungsmediums, aufweisen. Nicht flüchtige Speicher sind z.B. optische oder magnetische Disks. Flüchtige Medien sind insbesondere dynamische Speicher. Übertragungsmedien sind insbesondere verdrille Zweidrahtleitungen, koaxiale Kabel, Kupferdraht, Lichtwellenleiter und Trägerwellen, die sich ohne Drähte oder Kabel durch den Raum bewegen, z.B. akustische und elektromagnetische, insbesondere Radio-, optische und Infrarotwellen. Signale sind insbesondere künstliche vorübergehende Schwankungen der Amplitude, Frequenz, Phase, Polarisierung oder sonstiger physikalischer Eigenschaften, die durch das Übertragungsmedium übertragen werden. Häufig vorkommende Formen computerlesbarer Medien sind insbesondere Disketten, flexible Disketten, Festplatten, Magnetbänder und sosntige magnetische Medien, CD-ROM, CDRW, DVD, sonstige optische Medien, Lochkarten, Lochstreifen, optische Markierblätter oder sonstige optisch erkennbare Indizien, RAM, PROM, EPROM, FLASH-EPROM, EEPROM, Flash-Speicher, ein sonstiges Speicherchip oder -patrone, Trägerwelle oder ein sonstiges von einem Computer ablesbares Medium. Unter "computerlesbares Speichermedium" ist vorliegend ein beliebiges computerlesbares Medium, außer Übertragungsmedien, zu verstehen.