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Die Erfindung betrifft eine Pendelstütze nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und betrifft, insbesondere eine Pendelstütze, deren Gehäuse mittels eines Urformverfahrens hergestellt ist. Eine solche Pendelstütze, oftmals wird auch der Begriff "Koppelstange" verwendet, wird vorzugsweise in der Automobilindustrie eingesetzt. So werden z. B. Getriebe und/oder Motoren und/oder andere Teile mittels solcher Pendelstützen gelagert und über diese mit der Karosserie verbunden.
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Das Gehäuse der Pendelstütze bildet einen Schaft und zwei über diesen beabstandet vorgesehene Lageraugen aus. Innerhalb dieser Lageraugen werden im Allgemeinen Lagerelemente mit elastomeren Lagerkörpern angebracht, durch welche z. B. das Getriebe, der Motor oder andere Teile abgestützt werden. Bei der gattungsgemäßen Pendelstütze sind die Lageraugen in einem Versatzwinkel versetzt zueinander angeordnet, d.h. die Mittellängsachsen der Lageraugen verlaufen nicht parallel, sondern in einem Winkel zueinander.
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Solche Pendelstützen sind im Stand der Technik seit langem bekannt. So ist z.B. eine Pendelstütze mit einem einteiligen Gehäuse bekannt, deren Lageraugen einen Versatzwinkel von 90° zueinander aufweisen. Beide Lageraugen der bekannten Pendelstütze sind als zylindrische durchgängige Löcher vorgesehen. Um eine erhöhte Tragfestigkeit bei geringerem Gewicht zu erreichen, ist bei einer solchen Pendelstütze der Schaft mit Rippen versteift. Weiterhin sind zwischen sich schneidenden Rippen im Bereich des Schaftes Ausnehmungen ausgebildet. Die Gehäuse der Pendelstützen sind mittels Druckgussverfahren aus Metall oder mittels Spritzgussverfahren aus Kunststoff urgeformt hergestellt.
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Zu der Herstellung des Gehäuses wird der jeweilige Werkstoff in eine Kavität, die zwischen zwei Formwerkzeugteilen erzeugt wird, eingespritzt. Die Kavität bestimmt die Form des Gehäuses. Um die Kavität zu der Entnahme der Pendelstütze nach dem Urformvorgang freizugeben, wird mindestens eines der Formwerkzeugteile entlang einer Entformungsachse bewegt. An der Grenzfläche zwischen den beiden Formwerkzeugteilen ist folglich an der Pendelstütze eine Trennnaht zu erkennen, die in einer Trennebene der beiden Formwerkzeugteile liegt, welche die Kavität bilden. Die Trennebene steht regelmäßig senkrecht zur Entformungsachse.
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Bei der im Stand der Technik bekannten Pendelstütze ist eines der beiden Lageraugen parallel zu der Entformungsachse bzw. senkrecht zu der Trennebene und damit zu der Trennnaht ausgebildet. Nur so kann dieses Lagerauge, aus dem das Lagerauge ausformenden, zwischen einem festen Kern und einer Bohrung eines Formwerkzeugteils gebildeten Ringkanal entformt werden. Da das zweite Lagerauge der Pendelstütze um 90° versetzt zu dem ersten Lagerauge angeordnet ist, ist es nicht möglich, hierfür einteilig an dem Formwerkzeugteil eine fest vorgegebene Negativform derart vorzusehen, dass eine Entformung möglich ist. So sind an Formwerkzeugteilen zu der Herstellung entsprechender Pendelstützen Schieber und/oder Einlegeteile vorgesehen. Einlegeteile, die die Negativform des Lagerauges ausbilden, sind im Allgemeinen lose Teile, die vor dem Druck- oder Spritzgießvorgang in die Kavität eingebracht werden. Bei dem Entformen verbleiben diese Einlegeteile noch im Lagerauge und werden erst nach Entformung entfernt. Schieber, die die Negativform des um 90° zu der Entformungsachse gedrehten Lagerauges bilden, sind bewegliche Kerne, die innerhalb der Kavität an den Formwerkzeugteilen angebracht sind. Vor dem Auswerfen des urgeformten Gehäuses der Pendelstütze aus dem Formwerkzeug werden diese beweglichen Kerne aus dem Lagerauge herausgezogen.
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Das Verfahren zu der Herstellung solcher Pendelstützen ist aufgrund der im Versatzwinkel zueinander versetzt angeordneten Lageraugen komplex, da die Einlegeteile oder Schieber in den Formwerkzeugteilen diese verteuert und die Zykluszeit verlängert, in der eine solche Pendelstütze hergestellt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, die wirtschaftliche Herstellung einer Pendelstütze mit voneinander im Versatzwinkel versetzt zueinander angeordneten Lageraugen zu verbessern.
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Ferner soll die vorliegende Erfindung eine Druck- oder Spritzgussvorrichtung zur Herstellung von zwei im Versatzwinkel versetzt zueinander angeordneten durchgängigen Öffnungen vereinfachen.
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Zur Lösung des Problems wird mit der vorliegenden Erfindung eine Pendelstütze mit den Merkmalen von Anspruch 1 angegeben. Eine alternative Lösung des produktbezogenen Problems ist in Anspruch 2 angegeben.
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Diese Pendelstütze nach Anspruch 1 unterscheidet sich vom Stand der Technik dadurch, dass eine an dem Außenumfang des Gehäuses vorgesehene äußere Trennnaht die beiden Lageraugen umlaufend ausgebildet ist. Dabei lässt sich die Erfindung von der Vorstellung leiten, dass aufgrund der zweiteiligen Ausgestaltung des zum Urformen des Gehäuses vorgesehenen Formwerkzeugs Trennnähte am Innenumfang der Lageraugen vorgesehen sind. Hierbei handelt es sich um innere Trennnähte im Sinne der vorliegenden Erfindung. Aber auch am Außenumfang weist das mittels Urformen hergestellte Gehäuse eine Trennnaht auf. Bei dem zuvor beschriebenen Stand der Technik, bei welchem das eine Lagerauge mit seiner Längsachse in Entformungsrichtung liegt, das andere Auge indes genau rechtwinklig hierzu, ist die äußere Trennnaht lediglich um das mit seiner Längsachse sich in Entformungsrichtung erstreckende Lagerauge umlaufend ausgebildet. Diese Trennnaht mündet bei üblicher Ausgestaltung des Formwerkzeugs in dem anderen Lagerauge, d.h. wird zu einer inneren Trennnaht. Bei konventioneller Ausgestaltung durchsetzt die Trennnaht dementsprechend das andere Lagerauge. Die an dem einen Lagerauge umlaufende Trennnaht ist als äußere Trennnaht an dem einen Lagerauge und an dem sich von diesem erstreckenden Schaft vorgesehen und wird an dem anderen Ende des Schaftes, an welchem das andere Lagerauge ausgeformt ist, zu einer inneren Trennnaht.
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Dem gegenüber zeichnet sich die erfindungsgemäße Stütze dadurch aus, dass die äußere Trennnaht an dem Außenumfang des Gehäuses umläuft, d.h. als umlaufende Trennnaht an dem Außenumfang des Gehäuses zu erkennen ist. Dementsprechend sind die zur Ausbildung des Gehäuses mittels Urformen ausgeformten und ein Formnest ausbildenden Kavitäten so angeordnet, dass ein Formnest ohne Hinterschnitte in Bezug auf die Entformungsrichtung verwirklicht ist. Das urgeformte Gehäuse kann nach Öffnen der Formwerkzeugteile und ohne vorheriges Bewegen von separat beweglichen Schiebern entformt werden. Auch fehlen Einlegeteile oder dergleichen, die zwar beim Entformen noch in ihrer Lage verbleiben, nach dem Entformen des urgeformten Gehäuses indes aus dem Gehäuse, insbesondere dem Lagerauge entnommen werden.
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Es hat sich gezeigt, dass bei einer derart ausgebildeten Pendelstütze eine die äußeren Trennnähte enthaltende Linie, die sich in einer Querschnittsdarstellung zeigt, schräg zu einer in dem Lagerauge ausgebildeten inneren Trennnaht verläuft. Die die äußeren Trennnähte enthaltende Linie wird dabei gebildet in einer Querschnittsdarstellung, die sich quer zu der Längsachse des Gehäuses erstreckt, wobei die Darstellungsebene üblicherweise die Mittellängsachse des Lagerauges enthält. Bei dieser Ausgestaltung wird sichergestellt, dass die Pendelstütze auch im Bereich des Auges ohne Hinterschnitt hergestellt werden kann. Zwar ist es durchaus möglich, eine erfindungsgemäße Pendelstütze mit einem Gehäuse vorzusehen, welches geringfügige Hinterschnitte aufweist. In einem solchen Fall sind die Hinterschnitte indes in einem lediglich zweiteilig ausgebildeten Formwerkzeug vorgesehen und gering ausgebildet, so dass ein freies Entformen des urgeformten Gehäuses trotz der Hinterschnitte möglich ist, wenn das Gehäuse aufgrund der eigenen Elastizität, insbesondere aufgrund einer Restwärme des spritzgegossenen Kunststoffs durch elastische Verformung an den Hinterschnitt vorbei aus dem Formwerkzeug herausgewunden werden kann, entweder beim Öffnen des Formwerkzeugs oder aber bei der Entnahme des urgeformten Gehäuses aus einem der Formwerkzeugteile.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung erstrecken sich die inneren Trennnähte der jeweiligen Lageraugen zwischen die Lageraugen randseitig begrenzenden Öffnungsrädern. Dabei wird davon ausgegangen, dass üblicherweise zwei Trennnähte im Wesentlichen einander gegenüberliegend als innere Trennnähte in jeweils einem der Lageraugen ausgebildet sind. Dementsprechend hat eine mit zwei Lageraugen versehene Pendelstütze insgesamt vier innere Trennnähte. Die Trennnähte erstrecken sich jeweils zwischen den Öffnungsrändern, die die Lageraugen begrenzen. Die Öffnungsränder bilden dabei üblicherweise einen Rand zwischen der sich in Längsrichtung der Lageraugen erstreckenden Innenumfangsfläche der Lageraugen und einer diese Lageraugen endseitig begrenzenden Stirnseite, die sich üblicherweise rechtwinklig zu der Längsachse der Lageraugen ausbreitet. Die Trennnähte verbinden dementsprechend bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung die jeweiligen Öffnungsränder.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind die inneren Trennnähte geradlinig verlaufend ausgebildet, und zwar in Folge von Stoßflächen zu einander komplementärer Kerne, die an den beiden Formwerkzeugteilen vorgesehen sind, um üblicherweise einen Zylinder auszubilden, der die Formfläche zur Ausformung der Innenumfangsfläche eines der Lageraugen vorgibt.
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In an sich bekannter Weise hat die Pendelstütze nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung Rippen, die senkrecht zueinander vorgesehen sind und aufgrund derer das Gehäuse bei verhältnismäßig geringem Materialeinsatz steif, insbesondere torsions- und/oder biegesteif ausgeformt ist. Zwischen den zueinander senkrecht vorgesehenen planaren Rippen ist jeweils eine Längsausnehmung ausgeformt. Diese von den einander zugeordneten Rippen begrenzte Längsausnehmung erstreckt sich üblicherweise axial zu der Längserstreckung des Schaftes. Bei der bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung verläuft die Erstreckungsrichtung der Rippen schräg zu einer Linie, die die äußeren Trennnähte verbindet, und zwar in einer Querschnittsdarstellung quer zur Längsachse des Gehäuses auf Höhe des Lagerauges. Die senkrecht zueinander angeordneten Rippen verlaufen dabei vorzugsweise senkrecht bzw. parallel zu der Entformungsrichtung, allerdings schräg zu einer Ebene, die in der Querschnittsansicht eines der Lageraugen die die Querschnittsansicht schneidenden Trennnähte miteinander verbindet. Daraus folgt, dass einander in Längserstreckung des Schaftes gegenüberliegende Ränder eines die äußere Kontur des Gehäuses vorgebenden Formwerkzeugteiles in Entformungsrichtung versetzt zueinander vorgesehen sind. Dabei handelt es sich insbesondere um solche Ränder, die sich in einer Querschnittsdarstellung, d.h. einer Schnittdarstellung quer zur Längserstreckung des Lagerauges in einer Ebene, die die Mittellängsachse des Lagerauges enthält, einander gegenüberliegen.
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Dabei hat die vorliegende Erfindung insbesondere eine Ausgestaltung im Sinn, bei welcher die beiden Lageraugen der Pendelstütze einen Versatz von etwa 90° haben.
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Bei dieser Ausgestaltung erstrecken sich die Mittellängsachsen der jeweiligen Lageraugen üblicherweise in einer Querschnittsdarstellung mit einem Winkel von etwa 45° relativ zu der Erstreckungsrichtung der Rippen. Die vorliegende Erfindung geht zwar davon aus, dass die Lageraugen zylindrisch und mit einem kreisförmigen Querschnitt ausgeführt sind. Es sind aber auch andere Ausgestaltungen, beispielsweise ovale Formen denkbar. Auch ist es nicht zwingend erforderlich, die Lageraugen zylindrisch auszuformen, wenngleich eine solche Ausgestaltung im Hinblick auf üblicherweise verwendete Dämpfungselemente aus Elastomer in den Lageraugen zu bevorzugen ist.
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Zur weiteren Versteifung sind bevorzugt Verbindungsrippen vorgesehen, die den Schaft mit zumindest einem der Lageraugen verbinden, wodurch eine erhöhte Festigkeit bei geringerem Materialverbrauch möglich ist. Durch zusätzliche Verbindungsrippen insbesondere im Bereich eines ggf. größeren Lagerauges, wird die Festigkeit zusätzlich erhöht. Insbesondere sind die Rippen derart vorzusehen, dass keine Hinterschnitte in Entformungsrichtung gebildet werden. Die Ausnehmungen, die von sich schneidenden Rippen gebildet werden, können so ohne die Verwendung von Einlegeteilen oder Schiebern hergestellt werden. Diese Verbindungsrippen sind – wie die bereits zuvor erwähnten Rippen zur Versteifung des Schaftes – regelmäßig planar ausgebildet, d.h. weisen sich parallel zueinander erstreckende Hauptseitenflächen auf (in einer Querschnittsdarstellung). Auch diese Rippen erstrecken sich üblicherweise senkrecht oder parallel zu der Entformungsrichtung.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, dass diese Rippen entweder senkrecht zu oder in Richtung der Entformungsachse liegen. Im Allgemeinen liegen diese Rippen auch parallel oder senkrecht zu der Trennnaht im Bereich der den Schaft ausformenden Kavität.
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Zur Lösung des der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Problems einer Verbesserung der Druck- oder Spritzgussvorrichtung, wird diese gemäß Anspruch 9 weitergebildet. Die erfindungsgemäße Druck- bzw. Spritzgussvorrichtung, die auch als Druck- bzw. Spritzgusswerkzeug bezeichnet wird, hat in an sich bekannter Weise zumindest zwei Formwerkzeugteile, zwischen denen ein Formnest zur Ausformung des Gehäuses ausgeformt ist. Als Formwerkzeugteil werden dabei die überwiegend formgebenden und die Kavität begrenzenden Elemente des Formwerkzeuges angesehen. Eventuelle Auswerfer oder Ausschieber, die das urgeformte Gehäuse nach der Erstarrung aus einer der Formwerkzeughälften ausschieben bzw. auswerfen, sind Teil der entsprechenden Formwerkzeugteile. Üblicherweise ist eines der Formwerkzeugteile beweglich ausgeführt. Erfindungsgemäß sind an jedem der beiden Formwerkzeugteile sich in Entformungsrichtung erstreckende Kerne vorgesehen. Dabei sind üblicherweise zu jeder Öffnung, d.h. jedem Lagerauge zwei komplementäre Kerne derart vorgesehen, dass in einem geschlossenen Zustand der Formwerkzeugteile die zusammenwirkenden Kerne zwischen den Formwerkzeugteilen eine ringförmige Kavität zur Abformung der Öffnung ausbilden. Es sind regelmäßig zu jedem der zwei Formwerkzeugteile zwei Kerne vorgesehen. Die zusammenwirkenden Kerne lassen dementsprechend diejenige Öffnung frei, die im Falle der Pendelstütze das Lagerauge ausbildet. Die Kerne bilden zusammen mit den umfänglichen Wandungen der Formwerkzeugteile, deren Teilungsebene die äußere Trennnaht im Bereich der Öffnung vorgibt, die ringförmige Kavität aus. In diese ringförmige Kavität wird Formmasse beispielsweise zur Ausformung des jeweiligen Lagerauges einer Pendelstütze eingebracht, üblicherweise eingespritzt. Dabei soll die erfindungsgemäße Druck- bzw. Spritzgussvorrichtung die Herstellung eines Gehäuses allein im Urformverfahren, d.h. bei einem Verfahren, in dem ein formloser Stoff in das Formnest eingegeben und dort zur Erstarrung gebracht wird, ermöglichen. Die vorliegende Erfindung hat insbesondere die Herstellung einer Pendelstütze im Druckgussverfahren aus Metall bzw. im Spritzgussverfahren zur Herstellung des Gehäuses aus Kunststoff im Blick. Andere Herstellungsverfahren, wie beispielsweise das Spritzprägen sind indes ebenso denkbar.
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Bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Druck- bzw. Spritzgussvorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen 10 bis 14 angegeben.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In dieser zeigen:
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1a, b, c perspektivische Ansichten eines Ausführungsbeispiels einer Pendelstütze;
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2a eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie A-A gemäß 1a;
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2b eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie B-B gemäß 1a;
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3a eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie C-C gemäß 1a mit Kernen eines Formwerkzeuges zur Herstellung des Ausführungsbeispiels in geschlossener Stellung;
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3b eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie D-D gemäß 1a mit Kernen eines Formwerkzeuges zur Herstellung des Ausführungsbeispiels in geschlossener Stellung;
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4a eine Schnittansicht entlang der Linie A-A gemäß 1a durch ein geschlossenes Formwerkzeug zur Ausformung des gezeigten Ausführungsbeispiels;
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4b eine Schnittansicht entlang der Linie B-B gemäß 1a durch ein geschlossenes Formwerkzeug zur Ausformung des gezeigten Ausführungsbeispiels;
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4c eine Schnittansicht gemäß 4b für eine abgewandelte Querschnittsform des Schaftes;
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5a eine Schnittansicht entlang der Linie C-C gemäß 1a durch ein geschlossenes Formwerkzeug zur Ausformung des gezeigten Ausführungsbeispiels und
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5b eine Schnittansicht entlang der Linie D-D gemäß 1a durch ein geschlossenes Formwerkzeug zur Ausformung des gezeigten Ausführungsbeispiels.
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1a–c zeigt verschiedene perspektivische Darstellungen eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer Pendelstütze 1. In einem einteiligen Gehäuse 2 sind beabstandet über einen Schaft 3 zwei Lageraugen 4, 5 ausgeformt. Ein großes Lagerauge 4 ist in einem Versatzwinkel γ von 90° zu einem kleinen Lagerauge 5 vorgesehen. Die Lageraugen 4, 5 sind als zylindrische, durchgängige Öffnungen vorgesehen. Das große Lagerauge 4 hat an seinen beiden Enden jeweils einen Öffnungsrand 6, 7, in dem das Lagerauge 4 in das Gehäuse 2 übergeht. Ebenso sind an dem kleinen Lagerauge 5 zwei Öffnungsränder 6, 7 vorgesehen. Dabei sind die Öffnungsränder 6, 7 durch diejenigen Konturen des Gehäuses 2 gebildet, die den Übergang zwischen einer sich parallel zu der Mittellängsachse L1, L2 der jeweiligen Lageraugen 4, 5 erstreckenden Innenumfangsfläche der Lageraugen 4, 5 und einer diese stirnseitig begrenzenden Randfläche ausgeformt ist.
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Orthogonal zueinander ausgerichtete Rippen 10, 11, 12, 13, (vgl. 2a, b), welche sich in ihrer Längsrichtung axial zu dem Schaft 3 erstrecken, sind kreuzartig relativ zueinander ausgerichtet. Zwischen jeweils zwei Rippen 10/11, 11/12, 12/13, 13/10 wird jeweils eine Längsausnehmung 14, 15, 16, 17 ausgebildet. Zusätzlich zu den Rippen 10, 11, 12, 13 sind weitere Verbindungsrippen, 18, 19 (vgl. 2a, b) zu der Verbindung des Schaftes 3 mit dem großen Lagerauge 4 vorgesehen. Diese erstrecken sich ebenso senkrecht oder parallel zu einer der Rippen 10, 11, 12, 13. Innerhalb der Lageraugen 4, 5 sind schematisch Lagerelemente 20, 21 gezeigt.
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Wie die Schnittansichten nach den 2a, 2b verdeutlichen, bei denen es sich um Querschnittsdarstellungen in einer Richtung rechtwinklig zu der Längserstreckung des Schaftes 3 handelt, erstrecken sich die Rippen 11, 13 sowie die Verbindungsrippen 18, 19 in Entformungsrichtung E, d.h. rechtwinklig zu der durch eine Trennebene T vorgegebenen Oberfläche der jeweiligen Formwerkzeugteile F, G. Die Rippen 10, 12 verlaufen parallel zu dieser Trennebene T und damit rechtwinklig zu der Entformungsrichtung E. Die in diesen Querschnittsdarstellungen das Formnest vorgebende Formwerkzeuggeometrie ist in den 4a und 4b verdeutlicht, welche den Darstellungen nach den 2a und 2b entsprechen, indes auch die zum Einsatz kommenden Formwerkzeuge F, G schraffiert wiedergibt. Wie diese 4a, 4b verdeutlichen, können sich gegenüberliegende Ränder des Formwerkzeugteiles, welche die äußere Kontur des Schaftes 3 wiedergeben, höhengleich vorgesehen sein. Dabei liegt im vorliegenden Fall die Trennebene T im Wesentlichen auf Höhe dieser Rippen 10, 12.
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Dem gegenüber verdeutlichen die 3a, 3b, 5a und 5b dass die sich gegenüberliegenden Ränder auf Höhe der jeweiligen Lageraugen 4, 5 versetzt zueinander vorgesehen sind. In Entformungsrichtung E haben die äußeren Trennnähte 22 in 3a bzw. 3b jeweils einen Versatz, der dadurch begründet ist, dass die sich gegenüberliegenden Ränder der Formwerkzeugteile F, G jeweils ohne Hinterschnitt ein mit Bezugszeichen H1 bzw. H2 gekennzeichnetes Formnest zur Ausformung des großen Lagerauges 4 bzw. des kleinen Lagerauges 5 ohne Hinterschnitt ausbilden. In den 3a und 5a sind dabei jeweils Kerne A, B schematisch dargestellt und zur Verdeutlichung über die jeweiligen Formnester H1 in Entformungsrichtung verlängert. Dabei ist der Kern A dem Formwerkzeugteil F zugeordnet und fest daran vorgesehen. Der Kern B ist fester Bestandteil des Formwerkzeugteiles G. In der in den 3a und 3b gezeigten Ansicht sind die Formwerkzeugteile geschlossen. Die komplementären Kerne A, B liegen aneinander an und geben eine innere Trennnaht 24 vor. Diese innere Trennnaht 24 erstreckt sich schräg zu einer in den 5a und 5b eingezeichneten Linie, die die äußere Trennnaht 22 jeweils verbindet. In 3a ist diese äußere Verbindungslinie mit V1 eingezeichnet, in 3b mit V2.
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In dem auszuformenden Lagerauge 4, 5 bilden die zusammenwirkenden Kerne A, B eine Zylinderfläche aus, die mit einer äußeren und durch die Formwerkzeuge F, G gebildeten Begrenzungsfläche des Formnestes einen Ringspalt einschließt. Dieser Ringspalt geht über in eine Kavität zur Ausformung des Schaftes 3, der wiederum verbunden ist mit einem weiteren Ringspalt, welcher zuvor als Formnest H2 eingeführt wurde. Dort wirken kleine Kerne C, D zusammen, um die zuvor bereits mit Bezug auf das größere Formnest H1 beschriebene Formnestgeometrie auszuformen.
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In den 3a und 3b ist die innere Trennnaht 24 jeweils grau hinterlegt, um zu verdeutlichen, welchen Verlauf die entsprechende innere Trennnaht 24 noch haben kann, ohne das mit der vorliegenden Erfindung beabsichtigte Ergebnis zu beeinträchtigen. Wie erkennbar kommt es lediglich darauf an, dass Projektionen in Entformungsrichtung E die beiden Öffnungsränder 6, 7, 8, 9 eines einzigen Lagerauges 4, 5 jeweils berühren oder schneiden. Bei einer solchen Ausgestaltung werden auch in dem Lagerauge 4 bzw. 5 Hinterschnitte vermieden. Wesentlich ist, dass durch die zusammenwirkenden Kerne A, B bzw. C, D kein Hinterschnitt gebildet wird, so dass die Kerne A, B einerseits bei der Öffnung des Formwerkzeuges aneinander vorbei gleiten können und andererseits das erstarrte urgeformte Gehäuse 2 aus einem der Formwerkzeugteile entnommen bzw. ausgeworfen werden kann, ohne dass die Formteilgeometrie beeinträchtigt wird.
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Die 5a und 5b verdeutlichen ähnlich zu den 4a und 4b Schnittansichten, wobei die jeweiligen Formwerkzeugteile F, G und ihre entsprechenden Kerne A, B, C, D schraffiert dargestellt sind. Aus dieser Darstellung sowie aus den 3a, 3b ist ersichtlich, dass die Mittellängsachse L1 bzw. L2 mit einem Ausrichtungswinkel φ relativ zu der Entformungsrichtung E angestellt wird. Dieser Winkel φ beträgt vorliegend 45° für beide Mittellängsachsen L1, L2.
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4a zeigt eine Ausgestaltung, bei welcher die Grenzflächen der jeweiligen Rippen 10, 12 auf Höhe der Trennebene T sich parallel zu der Entformungsrichtung E erstrecken. In der Schnittansicht gemäß 4b ist eine alternative Ausgestaltung gezeigt, bei welcher die stirnseitigen Endflächen der Rippen 10, 11 sich schräg zu der Trennebene T erstrecken, und zwar mit einem Winkel von etwa 45 Grad. Hierzu haben die einander gegenüberliegenden Formwerkzeugteile F, G benachbart zu der die Rippen 10, 11 ausbildenden Kavität korrespondierende, im Querschnitt dreieckig die Trennebene T jeweils überragende Vorsprünge V bzw. von der Trennebene T zurückspringende Ausnehmungen U. Diese Vorsprünge V bzw. Ausnehmungen U ragen von der Trennebene T mit einer geringeren Tiefe ab als die Höhe der Rippen 10, 12. Die Vorsprünge V bzw. die Ausnehmungen U begrenzen das Formnest für die Ausbildung der jeweiligen Rippen 10, 13 bzw. 11, 12 auf Höhe einer Hüllfläche, die auch die gegenüberliegenden Ringflächen der Lageraugen begrenzt. Lediglich eine Teilfläche 10’ bzw. 12’ des jeweiligen stirnseitigen Endes der Rippen 10, 11 liegt auf dieser Hüllfläche. Ein mit Bezugszeichen 10’’ bzw. 12’’ gekennzeichneter Flächenbereich erstreckt sich rechtwinklig zu der Hüllfläche und wird durch das in dem Formwerkzeugteil F bzw. G ausgesparte Formnest und nicht durch die durch die andere Werkzeughälfte gebildete Gegenfläche abgeformt. Diese Ausgestaltung erleichtert die Entformbarkeit des urgeformten Gehäuses 2.
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Um eine gute Entformbarkeit auf Höhe des Schaftes 3 zu gewährleisten, können alternativ die sich senkrecht zu der Entformungsachse E erstreckenden Rippen 10, 12 bei rechteckiger Querschnittsform dieser Rippen 10, 12 auch Endflächen aufweisen, die sich parallel zu der Entformungsachse erstrecken und beispielsweise innerhalb der zuvor beschriebenen Hüllfläche liegen und diese lediglich auf Höhe der Trennebene T schneiden. Eine solche Ausgestaltung ist in 4c als Abwandlung zu der Darstellung gemäß 4b gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Pendelstütze
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schaft
- 4, 5
- Lagerauge
- 4
- großes Lagerauge
- 5
- kleines Lagerauge
- 6, 7
- Öffnungsrand (großes Lagerauge)
- 8, 9
- Öffnungsrand (kleines Lagerauge)
- 10, 11, 12, 13
- Rippen
- 10’, 10’’, 12’, 12’’
- Teilflächen
- 14, 15, 16, 17
- Längsausnehmung
- 18, 19
- Verbindungsrippe
- 20, 21
- Lagerelement
- 22
- äußere Trennnaht
- 24
- innere Trennnaht
- A, B, C, D
- Kern
- φ
- Ausrichtungswinkel
- γ
- Versatzwinkel
- E
- Entformungsachse, -richtung
- T
- Trennebene
- F, G
- Formwerkzeugteil
- H1
- Formnest für das große Lagerauge 4
- H2
- Formnest für das kleine Lagerauge 5
- L1
- Mittellängsachse des großen Lagerauges 4
- L2
- Mittellängsachse des kleinen Lagerauges 5
- U
- Vorsprung
- V
- Ausnehmung
- V1
- Verbindungslinie der äußeren Trennnähte 22, großes Lagerauge 4
- V2
- Verbindungslinie der äußeren Trennnähte 22, kleines Lagerauge 5