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Die Erfindung betrifft eine Montageanordnung eines Fachs, wobei die Montageanordnung ein Fach, einen Montagerahmen sowie mindestens eine Führungsschiene umfasst. Die Führungsschiene weist eine zum Fach gerichtete Kontaktfläche auf, wobei das Fach zumindest bereichsweise an der Kontaktfläche der Führungsschiene anliegt. Die Kontaktfläche ist zu einer Bodenfläche des Fachs (der zum Fachinnenraum weisenden Seite des Bodens des Fachs) und/oder zu einer horizontalen Ebene um 10° bis 80° geneigt.
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Derartige Montageanordnungen, wie sie bereits zurzeit verwendet werden, haben den Nachteil, dass Fertigungstoleranzen des Fachs in seitlicher Richtung über die zur horizontalen Ebene geneigte Führungsschiene zu einer Verschiebung der Position des Fachs in vertikaler Richtung führen. Derartige Verschiebungen sind nicht wünschenswert und führen beispielsweise zu einer suboptimalen Anordnung des Fachdeckels zum Fach.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Montageanordnung für ein Fach vorzuschlagen, bei der Fertigungstoleranzen des Fachs nicht oder nur im reduzierten Maße zu einer vertikalen Verschiebung des Fachs führen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Montageanordnung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Dadurch, dass die Führungsschiene über einen Zwischenhalter mit dem Montagerahmen in Verbindung steht, wobei der Zwischenhalter gegenüber dem Fach und dem Montagerahmen ein separates Bauteil ist, kann erreicht werden, dass eine Änderung der Breite des Fachs durch Fertigungstoleranzen nicht mehr, oder nur noch in vernachlässigbarem Maße, zu einer vertikalen Verschiebung des Fachs, d. h. einer Verschiebung orthogonal zur Bodenfläche des Fachs, führt.
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In einer Ausführungsform ist der Zwischenhalter auch gegenüber der Führungsschiene ein separates Bauteil. Diese Ausführungsform ist hinsichtlich der Montage besonders praktisch, denn so kann zunächst die Führungsschiene am Fach montiert werden, ohne dass der Zwischenhalter die Montage erschwert. Der Zwischenhalter kann jedoch auch integral mit der Führungsschiene ausgebildet sein, wobei eine in Richtung des Fachs gerichtete Oberfläche des Zwischenhalters die Führungsschiene bildet. Bei der Variante mit einer mit dem Zwischenhalter integral ausgebildeten Führungsschiene ergibt sich als Vorteil, dass die Zahl der notwendigen Teile der Montageanordnung gegenüber der Variante mit separater Führungsschiene reduziert ist.
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Im Folgenden werden optionale Merkmale der Erfindung sowie Ausführungsbeispiels anhand eines Handschuhfachs beschrieben. Es können jedoch auch beliebige andere Fächer in Fahrzeugen wie nachfolgend beschrieben ausgebildet werden. Auch wenn im Folgenden also Handschuhfächer erwähnt werden, sollen stets auch andere Arten von Fächern als umfasst gelten. Bei der Anwendung auf Handschuhfächer bieten die Erfindung sowie die optionalen Merkmale jedoch besonders deutliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik, da gerade bei Handschuhfächern, die unmittelbar im Sichtfeld von Fahrzeuginsassen liegen, Fehler hinsichtlich der vertikalen Anordnung im besonderen Maße störend auffallen, sodass die Vermeidung derartiger Fehler besonders wichtig ist.
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Der Zwischenhalter kann mit einer Kontaktseite auf dem Montagerahmens aufliegt. Die Kontaktseite kann zu einer Richtung, in der der Toleranzausgleich stattfinden soll (in der also die Fertigungstoleranz ausgeglichen werden soll), um weniger als 10° geneigt sein. Insbesondere kann die Kontaktseite in einer Richtung parallel zur horizontalen Ebene (bzw. Bodenfläche des Fachs) um weniger als 10° geneigt sein. Hierdurch kann eine Breitentoleranz des Handschuhfachs durch Verschieben des Zwischenhalters in seitlicher Richtung kompensiert werden, ohne dass dies einen Einfluss auf die Montagehöhe des Fachs hat.
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Mit der ”seitlichen Richtung” ist im Rahmen der Anmeldung die Richtung gemeint, die dann, wenn die Montageanordnung in einem Fahrzeug eingebaut ist, zu einer Fahrzeuglängsrichtung und der vertikalen Richtung (d. h. Richtung der Schwerkraft bei auf gradem Untergrund angeordnetem Fahrzeug) orthogonal verläuft. Ebenso kann im Rahmen der Anmeldung als ”seitliche Richtung” die Richtung angesehen werden, die parallel zu einer durch die Bodenfläche des Fachs aufgespannten Ebene und zugleich orthogonal zu einer Längsrichtung der Führungsschiene ist. Die Kontaktseite kann zusätzlich auch in Längsrichtung der Führungsschiene um weniger als 10° zur Bodenfläche des Fachs geneigt sein.
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Besonders bevorzugt umfasst die Montageanordnung zwei Führungsschienen, die beide mit jeweils einem Zwischenhalter in Kontakt stehen bzw. in diesen integriert sind. Die beiden Zwischenhalter sind auf gegenüberliegenden Seiten des Handschuhfachs angeordnet, d. h. in Fahrtrichtung eines mit der Montageanordnung ausgestatteten Fahrzeugs betrachtet, ist einer der Zwischenhalter links neben dem Handschuhfach und der andere der Zwischenhalter rechts neben dem Handschuhfach angeordnet. Beide Zwischenhalter weisen jeweils eine Kontaktseite auf, die mit dem Montagerahmen in Verbindung steht und zur Bodenfläche des Handschuhfachs in seitlicher Richtung um weniger als 10° geneigt ist.
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Die beiden Führungsschienen können auf gleicher Höhe angeordnet sein. Außerdem können die Kontaktflächen der beiden Führungsschienen in seitlicher Richtung entgegengesetzt zueinander zur Bodenfläche des Fachs geneigt sein. Die Kontaktfläche einer, in Fahrtrichtung des Fahrzeugs gesehen linken Führungsschiene kann also von links nach rechts im gleichen Winkel abfallen, wie die Kontaktfläche der in Fahrrichtung des Fahrzeugs gesehen rechten Führungsschiene von links nach rechts ansteigt. Beispielsweise kann die Kontaktfläche der linken Führungsschiene um 45° von links nach rechts abfallen, während die Kontaktfläche der rechten Führungsschiene um 45° von links nach rechts ansteigt.
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Eine Längsrichtung der Führungsschiene kann mit einer Fahrzeuglängsrichtung übereinstimmen, d. h. in Längsrichtung können die Führungsschienen horizontal verlaufen.
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Im Folgenden wird auf die Führungsschiene und den Zwischenhalter teils in Einzahl und teils in Mehrzahl verwiesen. Die nachfolgend beschriebenen Merkmale können jedoch sowohl bei Ausführungsformen mit einer Führungsschiene und einem Zwischenhalter als auch bei Varianten mit einer Mehrzahl, insbesondere zwei, Führungsschienen und Zwischenhaltern Anwendung finden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die mindestens eine Führungsschiene zur Bodenfläche des Fachs zwischen 30° und 60°, zwischen 40° und 50° oder etwa 45° geneigt. Mit den angegebenen Werten ist jeweils der Betrag des Neigungswinkels gemeint.
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Die Führungsschiene kann mittels eines ersten Verbindungselements, das beispielsweise als Schraube ausgebildet sein kann, mit dem Handschuhfach verbunden sein. Statt einer Schraube können jedoch auch andere Verbindungselemente, wie beispielsweise Rastverbinder verwendet werden. Insbesondere kann das erste Verbindungselement zum Erstellen einer formschlüssigen Verbindung, d. h. einer Verbindung, bei der die Verbindungspartner ineinander eingreifen und somit ein Lösen der Verbindung verhindern, ausgebildet sein.
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Die Führungsschiene kann mittels eines zweiten Verbindungselementes mit dem Zwischenhalter verbunden sein. Auch das zweite Verbindungselement kann beispielsweise eine Schraube umfassen. Auch für das zweite Verbindungselement können jedoch auch andere, insbesondere zum Erzeugen eines Formschlusses ausgebildete, Verbindungselemente Verwendung finden.
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In einer Ausführungsform umfasst das zweite Verbindungselement eine Klammer, die die Führungsschiene zumindest bereichsweise umgreifen oder in die Führungsschiene eingreifen kann. Die Klammer wiederum ist dann mit dem Zwischenhalter verbunden. Die Verbindung zwischen Zwischenhalter und Klammer kann beispielsweise als Schraubverbindung ausgebildet sein.
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Alternativ zu einer Verbindung von Führungsschiene und Zwischenhalter mittels eines zweiten Verbindungselements, kann die Führungsschiene auch wie oben erwähnt in den Zwischenhalter integriert sein.
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Der Zwischenhalter kann mittels eines dritten Verbindungselements über seine Kontaktseite mit dem Montagerahmen verbunden sein, Das dritte Verbindungselement kann insbesondere dazu geeignet sein, den Zwischenhalter in einer Vielzahl von Verbindungspositionen am Montagerahmen zu befestigen, wobei sich die Verbindungspositionen voneinander hinsichtlich der relativen Anordnung von Zwischenhalter und Montagerahmen in seitlicher Richtung unterscheiden, wobei die Verbindungspositionen hinsichtlich der vertikalen Anordnung des Zwischenhalters zum Montagerahmen identisch sein kann. Die verschiedenen Verbindungspositionen können kontinuierlich ineinander übergehen. Der Zwischenhalter kann also in einer erste Endposition, in der die Zwischenhalter mit einem kleinen Abstand zueinander montiert sind (um einen Toleranzausgleich für ein besonders schmales Fach zu leisten), und einer zweite Endposition, in der die Zwischenhalter mit einem großen Abstand zueinander montiert sind (um einen Toleranzausgleich für ein besonders breites Fach zu leisten), befestigt werden, wobei der Zwischenhalter ebenso in jeder Position entlang einer geraden Linie zwischen beiden Endpositionen montiert werden kann. Hierdurch kann die Position des Zwischenhalters exakt an eine tatsächlich vorliegende toleranzbedingte Abweichung der Breite des Fachs von einer Durchschnittsbreite baugleicher Fächer angepasst werden.
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Das dritte Verbindungselement kann lösbar ausgebildet sein. Der Zwischenhalter kann insbesondere dann, wenn das dritte Verbindungselement gelöst wird, in seitlicher Richtung verschiebbar zum Montagerahmen sein. Dies hat den Vorteil, dass das Handschuhfach mit daran angeordneten Zwischenhaltern in den Montagerahmen eingeschoben werden kann, wobei sich die seitliche Anordnung der Zwischenhalter automatisch an die Breite des Handschuhfachs anpasst. Fertigungstoleranzen hinsichtlich der Breite des Handschuhfachs führen somit lediglich zu einer seitlich versetzten Anordnung des Zwischenhalters. Diese ist – im Gegensatz zur vertikalen Verschiebung der Einbauposition des Handschuhfachs – für einen Fahrzeugnutzer nicht von Nachteil und somit hinnehmbar.
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Der Zwischenhalter oder der Montagerahmen kann ein Langloch aufweisen. Die jeweils andere Komponente (Montagerahmen bzw. Zwischenhalter) kann ein weiteres Loch umfassen, wobei dieses als Sackloch oder als Durchgangsloch ausgebildet sein kann. Beispielsweise kann das Langloch im Montagerahmen und das weitere Loch im Zwischenhalter angeordnet sein. Nach Einschieben des mit der Führungsschiene und dem Zwischenhalter verbundenen Handschuhfachs in den Montagerahmen kann das dritte Verbindungselement, dass beispielsweise als Schraube ausgebildet ist, durch das Langloch in der mit der Kontaktseite des Zwischenhalters in Verbindung stehenden Unterseite des Montagerahmens hindurch gesteckt und in das weitere Loch eingebracht bzw. eingeschraubt werden. Das weitere Loch kann beispielsweise ein Gewinde aufweisen, so dass ein einfaches Verschrauben des Zwischenhalters mit dem Montagerahmen von der Unterseite des Montagerahmens her möglich ist. Diese Variante ermöglicht einen besonders einfachen Einbau, da die Unterseite des Montagerahmens während der Montage üblicherweise problemlos zugänglich ist. Eine weitere Reduzierung der Kosten lässt sich erzielen, indem eine gewindefurchende Schraube verwendet wird. In diesem Fall benötigt das weitere Loch vor dem Einbringen der Schraube kein Gewinde, da sich die Schraube das Gewinde selbst schneidet. Dies senkt den mit der Herstellung des Zwischenhalters verbundenen Aufwand, da ein Arbeitsschritt zum Einbringen eines Gewindes in das weitere Loch eingespart werden kann. Prinzipiell wäre es auch möglich, das Langloch im Zwischenhalter und das weitere Loch im Montagerahmen anzuordnen. Hierzu könnte der Zwischenhalter so ausgebildet werden, dass die Oberseite der Kontaktfläche zugänglich ist, um eine Schraube durch das Langloch im Zwischenhalter zu schieben. Selbst wenn bei der Konstruktion des Zwischenhalters auf eine möglichst gute Zugänglichkeit der Oberseite der Kontaktfläche geachtet wird, wird eine Zugänglichkeit der Unterseite des Montagerahmens in der Regel trotzdem besser sein. Entsprechend ist die Montage von der Oberseite der Kontaktfläche her gegenüber der zuerst beschriebenen Variante mit Langloch im Montagerahmen und weiterem Loch im Zwischenhalter erschwert.
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Bei der vorangehend beschriebenen Montageanordnung kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Handschuhfach ausschließlich indirekt über den Zwischenhalter oder, bei Verwendung zweier Führungsschienden, den beiden Zwischenhaltern mit dem Montagerahmen in einer die Position des Handschuhfachs definierenden Verbindung steht. Mit einer die Position des Handschuhfachs definierenden Verbindung ist eine Verbindung gemeint, die die relative Position von Handschuhfach und Montagerahmen festlegt. Zusätzlich kann das Handschuhfach, beispielsweise an seinem oberen Ende, am Montagerahmen anliegen, wobei durch das Anliegen die Einbauposition des Handschuhfachs jedoch nicht fest definiert wird. Ebenso können zusätzlich federnde Verbindungen zwischen dem Handschuhfach und dem Montagerahmen vorliegen, die das Handschuhfach gegen den Montagerahmen vorspannen, die Position des Handschuhfachs jedoch nicht fest definieren. Derartige federnde Verbindungen können ein unerwünschtes und potentiell lärmerzeugendes Schwingen des Handschuhfachs durch Erschütterungen beim Fahren reduzieren.
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Die Montageanordnung, wie vorangehend beschrieben, kann insbesondere so ausgebildet sein, dass eine Einbauhöhe des Handschuhfachs identisch bleibt, wenn man das Handschuhfach durch ein baugleiches Handschuhfach, das sich lediglich um beispielsweise 1 mm hinsichtlich der Ausdehnung in seitlicher Richtung vom Handschuhfach unterscheidet, austauscht. Die Einbauhöhe des Fachs kann also unabhängig von der Breite des Fachs sein, soweit die Breite zwischen einer vorgegebenen minimalen und maximalen Breite liegt. Es kann also ein Breitenbereich (d. h. ein durgehender Bereich zwischen einer minimalen und einer maximalen Breite) für das Handschuhfach bestehen, in der eine Änderung der Breite des Handschuhfachs nicht zu einer Änderung der Einbauhöhe führt. Die minimale und maximale Breite hängen von der genauen Gestaltung des Montagerahmens, des Handschuhfachs und des Zwischenhalters ab. Eine maximale Breite kann beispielsweise dadurch festgelegt sein, dass der Zwischenhalter seitlich an den Montagerahmen anstößt und somit nicht weiter nach Außen rutschen kann. Wird eine Verschiebbarkeit des Zwischenhalters durch ein Langloch im Montagerahmen und/oder im Zwischenhalter bewirkt, kann die Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Breite des Handschuhfachs der Differenz zwischen einer Länge des Langlochs und einer Breite des Langlochs entsprechen. Werden zwei Zwischenhalter auf gegenüberliegenden Seiten des Fachs verwendet, wobei beide Zwischenhalter über jeweils ein Langloch mit dem Montagerahmen verbunden sind, kann die Differenz zwischen der maximalen und der minimalen Breite des Fachs der Differenz zwischen der Summer der Längen der Langlöcher und der Summe der Breiten der Langlöcher entsprechen.
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Neben einer Montageanordnung für ein Handschuhfach betrifft die Erfindung ein Fahrzeug, das eine Längsrichtung und eine seitliche Richtung aufweist und mit der vorangehend beschriebenen Montageanordnung ausgestattet ist.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Montageverfahren zum Einbau eines Fachs. Bei dem Montageverfahren werden im Rahmen eines ersten Verfahrensschritts das Handschuhfach mit der Führungsschiene und die Führungsschiene mit dem Zwischenhalter verbunden. Je nach Ausführungsform kann hierbei entweder das Verbinden des Handschuhfachs mit der Führungsschiene oder das Verbinden des Zwischenhalters mit der Führungsschiene zuerst durchgeführt werden. Die erstgenannte Reihenfolge ist jedoch für die meisten Varianten von Montageanordnungen am praktischsten, da durch den Zwischenhalter, je nach Ausgestaltung des Zwischenhalters und der Führungsschiene, eventuell Öffnungen der Führungsschiene verdeckt werden, die zur Montage der Führungsschiene am Handschuhfach dienen. Bei Varianten mit im Zwischenhalter integrierter Führungsschiene wird im Rahmen des ersten Verfahrensschritts lediglich der Zwischenhalter mit integrierter Führungsschiene am Handschuhfach befestigt.
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Nach dem das Handschuhfach mit der Führungsschiene und die Führungsschiene mit dem Zwischenhalter verbunden ist (bzw. in der Regel werden zwei Führungsschienen und zwei Zwischenhalter mit dem Handschuhfach verbunden) wird das Handschuhfach zusammen mit der Führungsschiene und dem Zwischenhalter in den Montagerahmen geschoben. Durch verbinden des Zwischenhalters mit dem Montagerahmen wird anschließend das Handschuhfach fixiert.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine herkömmliche Montageanordnung für ein Handschuhfach,
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2 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Montageanordnung für ein Handschuhfach im Bereich des Zwischenhalters,
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3 Montagerahmen mit darin angeordneten Zwischenhaltern und Führungsschienen gemäß der Ausführungsform der 2,
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4 eine perspektivische Ansicht auf einen Schnitt durch die Montageanordnung der 2,
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5 perspektivische Ansichten der Zwischenhalter von schräg oben sowie von schräg unten,
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6 Ansicht auf den Montagerahmen mit darin angeordnetem Zwischenhalter von unten, und
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7a und b eine schematische Darstellung des Funktionsprinzips des Zwi schenhalters mit Toleranzausgleich.
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In 1 ist eine herkömmliche Montageanordnung eines Handschuhfachs dargestellt. In der Montageanordnung 1' ist ein Handschuhfach 2' in einem Montagerahmen 3' angeordnet. Um das Handschuhfach 2' im Montagerahmen zu befestigen, sind auf beiden Seiten des Handschuhfachs jeweils an einer schrägen Fläche Führungsschienen 4' angeordnet, die eine Verbindung zwischen dem Handschuhfach 2' und dem Montagerahmen 3' herstellen. Durch die in gegensätzliche Richtung schräg zur horizontalen Richtung bzw. Bodenfläche des Fachs gekippte Anordnung beider Führungsschienen 4' wird das Handschuhfach 2' besonders zuverlässig fixiert. Nachteil dieser Anordnung ist jedoch, dass zwischen mehreren baugleichen Montageanordnungen 1' verhältnismäßig starke Schwankungen der Montagehöhe des Handschuhfachs 2' auftreten. Dies liegt, wie im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung festgestellt, daran, dass Schwankungen der Breite des Handschuhfachs 2', die sich konstruktionsbedingt nicht vermeiden lassen, aufgrund der schrägen Anordnung der Führungsschienen 4', stets auch zu einer Änderung der Einbauhöhe des Handschuhfachs führen.
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In 2 ist ein Ausschnitt eines Querschnitts durch eine Montageanordnung 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der in 2 dargestellte Ausschnitt stellt hierbei die Umgebung einer in Fahrtrichtung des Fahrzeugs betrachtet auf der rechten Seite des Handschuhfachs 2 angeordneten Führungsschiene dar. Die Führungsschiene umfasst eine Innenschiene 4, eine Außenschiene 10 sowie optional einen Käfig mit Kugeln 15. Die Innenschiene steht über die Kugeln 15 im Kontakt mit der Außenschiene 10 und ist so linear relativ zu dieser verschiebbar. In alternativen Varianten können auch beliebige andere Linearführungsschienen anstatt der abgebildeten Variante einer Führungsschiene verwendet werden. Die Innenschiene 4 ist mit dem Handschuhfach 2, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel mit einer inneren ersten Wandung 5 und einer äußeren zweiten Wandung 6 ausgebildet ist, verschraubt. Hierzu ist in der zweiten Wandung 6 eine Öffnung 7 vorgesehen, durch die eine Schraube 8 hindurch gesteckt ist. Die Schraube 8 ist in eine Gewindeöffnung 9 der Innenschiene 4 eingeschraubt. Durch die Ausbildung des Handschuhfachs 2 mit einer ersten Wandung 5 und einer zweiten Wandung 6 kann der Kopf der Schraube 8 zwischen beiden Wandungen angeordnet werden, so dass beim Montieren der Schraubenkopf gut zugänglich ist, während er im fertiggestellten Zustand der Montageanordnung vom Innenraum des Handschuhfachs aus nicht zu erkennen ist. Die Innenschiene 4 weist eine Kontaktfläche 26 auf, die bereichsweise am Handschuhfach anliegt. Die Innenschiene 4 ist über die Außenschiene 10 verschiebbar an dem Zwischenhalter 11 befestigt. Um die Befestigung am Zwischenhalter 11 zu bewirken, ist die Außenschiene 10 mittels einer weiteren Schraube 12 am Zwischenhalter 11 festgeschraubt. Die Innenschiene 4 ist, wie in der herkömmlichen Montageanordnung der 1 gegenüber der horizontalen Ebene bzw. der Bodenfläche des Handschuhfachs 2 um einen vorgegebenen Betrag, hier 45°, verkippt. Der Zwischenhalter 11 weist eine Kontaktseite 13 auf, mittels der er an einem Montagerahmen 3 anliegt. Die Kontaktseite 13 verläuft hierbei zumindest in seitlicher Richtung x im Wesentlichen horizontal, d. h. die Kontaktseite weist in seitlicher Richtung einen Winkel von weniger als 10° zu einer horizontalen Ebene bzw. Bodenfläche 27 des Handschuhfachs auf. Die Kontaktseite 13 des Zwischenhalters 11 ist mit dem Montagerahmen 3 über eine Schraube 24, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel gewindefurchend ausgebildet ist, befestigt, wobei ein Verschrauben des Zwischenhalters 11 mit dem Montagerahmen 3 an verschiedenen, in seitlicher Richtung zueinander versetzten Positionen möglich ist. Hierzu weist der Montagerahmen 3 ein Langloch 22 auf. Die dargestellte Ausführungsform einer Montageanordnung eines Handschuhfachs hat gegenüber der Anordnung aus 1 den Vorteil, dass Toleranzen hinsichtlich der Breite des Handschuhfachs, d. h. der Ausdehnung des Handschuhfachs 2 in seitlicher Richtung nicht zu einer Änderung der Einbauhöhe des Handschuhfachs 2 führen. Ist das Handschuhfach 2 toleranzbedingt breiter ausgebildet als dargestellt, rutscht der Zwischenhalter beim Einbau des Handschuhfachs weiter nach rechts, wobei durch die Verschiebung des Zwischenhalters 11 in der x-Richtung die größere Breite des Handschuhfachs 2 ausgeglichen wird. Entsprechend rutscht der Halter bei einem schmaleren Handschuhfach 2 weiter nach links. Durch den Zwischenhalter können auch die Produktionskosten der Montageanordnung reduziert werden, denn aufgrund der Tatsache, dass sich bei dieser Anordnung Breitentoleranzen des Handschuhfachs 2 nicht auf seiner Einbauhöhe auswirken, können größere Breitentoleranzen des Handschuhfachs 2 akzeptiert werden, was zu einer Verringerung der Ausschussrate der Produktion führt oder die Produktion durch weniger präzise und somit günstigere Produktionsanlagen erlaubt.
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Zur Verdeutlichung ist eine Variante der Montageanordnung 1 ohne darin befindliches Handschuhfach 2 nochmals in 3 dargestellt. In dieser Figur ist auch zu erkennen, dass der Montagerahmen 3 in dieser Ausführungsform fünf Seiten, nämlich die Oberseite, die Unterseite, beide Seitenflächen sowie die Rückseite des Handschuhfachs zumindest teilweise umgibt. Bei dem Montagerahmen handelt es sich in diesem Beispiel somit nicht lediglich um einen Profilrahmen, in den das Handschuhfach eingehängt ist, sondern der Montagerahmen umschließt einen Einbauhohlraum für das Handschuhfach zumindest überwiegend. In der 3 ist weiterhin zu erkennen, dass die Führungsschienen 4 Montagevorsprünge 14 aufweisen, die der Befestigung am Handschuhfach 2 dienen. Um den Montageaufwand zu minimieren kann beim Einbau des Handschuhfachs 2 zunächst die Innenschiene 4 der Führungsschiene mit dem Handschuhfach 2 und anschließend der Zwischenhalter 11 mit der Außenschiene 10 der Führungsschiene verbunden werden. Erst anschließend wird das Handschuhfach samt der daran befestigten Führungsschienen und Zwischenhaltern 11 in den Montagerahmen 3 eingeschoben, wobei sich die seitliche Position der Zwischenhalter 11 automatisch der Breite des Handschuhfachs 2 anpasst. Bei dieser Variante eines Montageverfahrens tritt der in 3 dargestellte Zustand (der Zwischenhalter ist im Montagerahmen angeordnet, das Handschuhfach jedoch nicht) nicht auf. Bei einer fertiggestellten Montageanordnung können die Zwischenhalter 11 und die Führungsschienen wie in 3 dargestellt angeordnet sein, wobei bei einer entsprechenden Ansicht einer fertigen Montageanordnung die Zwischenhalter 11 und die Führungsschienen 4 überwiegend vom Handschuhfach verdeckt wären.
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In 4 ist ein Querschnitt durch eine fertiggestellte Montageanordnung 1 dargestellt. Wie zu erkennen ist, ist in seitlicher Richtung x der Zwischenhalter von einer Seitenwand 17 des Montagerahmens beabstandet, wobei der Abstand 18 von der Breite des Handschuhfachs 2 abhängt.
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In der 4 ist außerdem zu erkennen, dass Handschuhfach mittels eines federnden Rasthakens 25 direkt mit dem Montagerahmen 3 verbunden ist. Der Rasthaken 25 legt jedoch nicht die Einbauposition des Handschuhfachs fest sondern spannt nur den Boden des Handschuhfachs gegen den Montagerahmen vor. Hierdurch wird vermieden, dass der Boden des Handschuhfachs durch Erschütterungen beim Fahren in Schwingung geraten kann. Ein Schwingen des Bodens des Handschuhfachs 2 könnte nämlich dazu führen, dass im Handschuhfach angeordnete Gegenstände regelmäßig gegen den Boden des Handschuhfachs stoßen und somit Störgeräusche erzeugen.
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In 5 ist der linke Zwischenhalter 11 in einer Ansicht von schräg oben sowie von schräg unten dargestellt. In der Ansicht von schräg oben sind diverse Vorsprünge 19 und Öffnungen 20 dargestellt, die der Verbindung des Zwischenhalters mit der Führungsschiene 4 dienen. In der Perspektive von schräg unten hingegen sind Gewinde aufweisende Löcher 21 zu erkennen, die zum Verschrauben mit dem Montagerahmen nach dem Einschieben des mit den Führungsschienen und den Zwischenhaltern ausgestatteten Handschuhfachs in den Montagerahmen dienen. Außerdem sind Rastclips 16 zu erkennen, die einer Vormontage des Zwischenhalters im Montagerahmen dienen.
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In 6 ist eine perspektivische Ansicht des Montagerahmens von schräg unten dargestellt, wobei der Zwischenhalter 11 am Montagerahmen 3 befestigt ist. Zur Befestigung des Zwischenhalters weist der Montagerahmen die bereits im Zusammenhang mit 2 erwähnten Langlöcher 22 auf, die in der Figur durch Unterlegscheiben 23 und durch die Langlöcher hindurch gesteckte Schrauben 24 verdeckt sind. Die Langlöcher dienen dazu, eine Befestigung der Zwischenhalter an verschiedenen Positionen in seitlicher Richtung zu ermöglichen, wobei über die Position des Zwischenhalters 11 in seitlicher Richtung lediglich die Fertigungstoleranz des Handschuhfachs 2 in der Breite kompensiert wird. Da die Langlöcher somit nur zur Veränderung der Position der Zwischenhalter in der Größenordnung üblicher Fertigungstoleranzen (diese betragen weniger als 5 mm und zumeist weniger als 1 mm) dienen, sind die Langlöcher mit einer nur geringfügig größeren Ausdehnung in seitlicher Richtung als in Längsrichtung des Fahrzeugs ausgebildet. Durch die nur leicht längliche Ausbildung der Langlöcher werden diese wie dargestellt vollständig durch die Unterlegscheiben 23 verdeckt. In alternativen Ausführungsformen könnten jedoch auch Langlöcher mit einer deutlich länglicheren Form verwendet werden um auch größere Toleranzen ausgleichen zu können.
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Auch wenn im dargestellten Ausführungsbeispiel überwiegend Schrauben zur Verbindung des Zwischenhalters mit dem Montagerahmen, des Zwischenhalters mit der Führungsschiene und der Führungsschiene mit dem Handschuhfach verwendet wurden, könnten diese durch nahezu beliebige andere Verbindungselemente ersetzt werden. Beispielsweise ist ein Verbinden über Nieten oder Rastklips ebenfalls möglich.
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In 7a ist schematisch die Einbausituation für ein Fach, dass toleranzbedingt breiter ist als ein durchschnittliches bauartgleiches Fach, dargestellt, d. h. der Abstand zwischen den Zwischenhaltern ist größer als bei einem durchschnittlichen Fach. In 7b hingegen ist schematisch die Einbausituation für ein Fach, dass toleranzbedingt schmaler ist als ein durchschnittliches bauartgleiches Fach, dargestellt. Wie zu erkennen ist, ist die Einbauhöhe in beiden Fällen gleich, und die Fertigungstoleranz wurde durch eine veränderte Position des Zwischenhalters ausgeglichen.