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Die Erfindung bezieht sich auf einen Handtrockner, der einen von außen zugänglichen Trocknungsraum aufweist, ein Gebläse und eine Mehrzahl Ausströmdüsen, die an das Gebläse angeschlossen und derart ausgerichtet sind, dass in dem Trocknungsraum ein Trocknungsvorgang ausführbar ist.
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Ein solcher Handtrockner ist beispielsweise von dem Hersteller "Dyson" Modell "Airblade" bekannt. Bei dem beispielshalber angegebenen Handtrockner nach dem Stand der Technik handelt es sich um einen solchen, der ein Trocknungsverfahren mit hoher Luftgeschwindigkeit durchführt. Je nach Hersteller kann diese Luftgeschwindigkeit mehr als 600 km/h betragen. Die Luft hoher Geschwindigkeit wird auf die Hände geblasen, so dass auf den Händen befindliches Wasser abgestreift wird. Eine Erwärmung der Luft durch Heizelemente ist für diesen Trocknungseffekt nicht erforderlich, kann jedoch bei Bedarf integriert werden. Bei diesen Handtrocknern ist der Trocknungsraum ausschließlich von oben zugänglich, wobei die Ausströmdüsen im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind.
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Aufgrund der von den Ausströmdüsen bestimmten Abstreifebene des Handtrockners in horizontaler oder leicht zum Benutzer geneigter Richtung müssen die Hände von oben durch die Abstreifebene in den Trocknungsraum geführt werden. Bei Einhaltung einer ergonomischen Neigung der Handgelenke ist es dafür notwendig, die Ellenbogen bei der Benutzung des Handtrockners in einem Abstand oberhalb eines Einführschlitzes zu platzieren. Ein Greifbereich des Handtrockners bzw. der Trocknungsraum liegt im Inneren des Gerätes und ist nur von oben einsehbar. Daher kann es vorkommen, dass Benutzer gehemmt sind, in das laut arbeitende und stark fühlbar an den Fingern wirkende Gerät hineinzugreifen. Dies kann bei Benutzern des Handtrockners zu Unbehagen führen.
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Der eingangs genannte, bekannte Handtrockner ist nach unten wannenförmig geschlossen, was die Ansammlung von Fremdkörpern und Flüssigkeiten fördert. Auch ist der Trocknungsraum aufgrund der engen Öffnung nach oben schlecht zu reinigen. Beläge und Verkeimung sind mögliche Folgen, die zu Geruchsbelästigungen führen können oder auch zu einer biologisch wirksamen Belastung der Raumluft.
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Des Weiteren sind Handtrockner, die mit hoher Luftgeschwindigkeit arbeiten, eher großvolumig und überdecken bei der üblichen Wandmontage eine große Bodenfläche. Auch ist es bei diesen Geräten erforderlich, angesaugte Luft in einem Umlenkwinkel zwischen 90° und 180° umzulenken, da die Luft unterhalb der Abstreifebene angesaugt, nach oben befördert und sodann in im Wesentlichen horizontale Abstreifrichtung über die Ausströmdüsen ausgeblasen wird.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den eingangs genannten Handtrockner derart weiterzuentwickeln, dass seine Benutzungsfreundlichkeit erhöht wird.
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Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Handtrockner dadurch gelöst, dass das Gehäuse wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Gehäuseteile aufweist, zwischen denen der Trocknungsraum angeordnet ist und die sich in vertikaler Richtung erstrecken, wobei die wenigstens zwei Gehäuseteile die Ausströmdüsen aufweisen, die derart übereinander angeordnet sind, dass eine von ihnen aufgespannte Luftströmungsebene überwiegend vertikal verläuft.
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Aufgrund der vertikalen Anordnung der wenigstens zwei Gehäuse teile nebeneinander ist der Handtrockner sowohl nach oben, nach unten als auch nach vorn geöffnet, so dass sich gegenüber den Geräten nach dem Stand der Technik eine variablere Benutzung ergibt. Personen unterschiedlicher Größe können ohne Weiteres ihre Hände in den Trocknungsraum einführen und den Handtrockner benutzen. Da der Handtrockner nach unten offen ist, sammelt sich abgestreifte Flüssigkeit nicht im Gerät selbst, so dass etwaige Fremdkörper und abgestreifte Flüssigkeiten nach unten ablaufen können. Dies wirkt einer Verschmutzung oder Verkeimung des Gerätesinneren wirksam entgegen.
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Die wenigstens zwei Gehäuseteile können rohrförmig ausgebildet sein und auf ihren, dem Trocknungsraum zugewandten Seiten die Ausströmdüsen aufweisen. Bei dieser Ausführungsform nimmt der Handtrockner besonders wenig Bauraum ein, wobei trotzdem eine wirksame Trocknung erzielbar ist.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn ein weiteres, rohrförmiges Gehäuseteil vorgesehen ist, das vertikal zwischen den wenigstens zwei Gehäuseteilen angeordnet ist und auf beiden Seiten Ausströmdüsen aufweist. Bei Benutzung des Handtrockners kann bei dieser Ausführungsform jeweils eine Hand einer Person zwischen dem weiteren, in der Mitte angeordneten, rohrförmigen Gehäuseteil und einem der beiden äußeren Gehäuseteile angeordnet sein, so dass jede Hand von rechts und links mit Luft beaufschlagt ist. Dies fördert die Wirksamkeit des Trocknungsvorgangs.
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Bei einer alternativen Ausführungsform können die zwei Gehäuseteile wannenförmig ausgebildet sein, wobei dann die Ausströmdüsen an ihren Vorderkanten angeordnet sind. In diesem Fall wird abgestreifte Flüssigkeit von der Seite gegen die wannenförmigen Gehäuseteile geblasen und kann sodann nach unten aus dem Handtrockner abgeführt werden.
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Vorzugsweise kann zwischen den wenigstens zwei wannenförmig ausgebildeten Gehäuseteilen ein weiterer Gehäuseteil angeordnet sein, der rohrförmig ausgebildet ist und zu beiden Seiten in Richtung auf jeweils eines der wenigstens zwei Gehäuseteile gerichtete Ausströmdüsen aufweist. Hieraus ergibt sich der Vorteil, dass jede einzelne Hand einer Peson von beiden Seiten mit Luft beaufschlagt werden kann, so dass der Trocknungsvorgang zügig von Statten geht.
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Vorzugsweise kann das Gebläse als gesondertes Bauteil ausgebildet und entfernt von den wenigstens zwei Gehäuseteilen angeordnet sein. Dabei ist es möglich, dass das Gebläse oberhalb, unterhalb oder neben den Ausströmdüsen montiert ist. Damit kann eine erhebliche Verringerung des von dem Handtrockner überdeckten Bodenbereichs realisiert werden. Bei einer Anordnung des Gebläses in Verlängerung einer Zuführung zu den Ausströmdüsen und hinter einer Montagewand kann mit einer Umlenkung der Luft in einem Winkel von 0° bis 90° gerechnet werden. Durch diese geringe Umlenkung werden innere Verluste bei der Förderung des Luftstroms reduziert und die Geräuschentwicklung verringert.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht auf einen Handtrockner in Unterbauanordnung in einem Sanitärmodul,
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2 eine perspektivische Ansicht auf einen Handtrockner zur Wandmontage,
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3 einen Querschnitt des Handtrockners nach 2 entlang einer Linie III-III,
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4 eine perspektivische Ansicht des Handtrockners von 2 mit schematisch dargestellter Ausblasebene und
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5 eine Schnittansicht des Handtrockners von 2 entlang einer Linie V-V.
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In 1 ist ein Handtrockner 1 in Unterbauausführung dargestellt. Der Handtrockner 1 weist zwei äußere 2, 4 und ein mittleres Gehäuseteil 3 auf, die jeweils rohrförmig ausgebildet sind. An ihrem oberen Ende sind die Gehäuseteile 2, 3, 4 an einen Schrank 5 angeschlossen, in dem sich ein nichtdargestelltes Gebläse befindet, welches kalte Luft ansaugt und von oben in die Gehäuseteile 2, 3, 4 leitet. Die kalte Luft verlässt die Gehäuseteile 2, 3, 4 über Ausströmdüsen, deren Position in 1 durch zugehörige Pfeile veranschaulicht ist, welche eine Ausströmrichtung aus einer jeweiligen Ausströmdüse zeigen. Die Gehäuseteile 2, 3, 4 erstrecken sich weit überwiegend in vertikaler Richtung und die Ausströmdüsen spannen eine Vertikalebene auf.
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Bei Benutzung des Handtrockners 1 kann eine Person ihre Hände jeweils zwischen dem mittleren Gehäuseteil 3 und einen der äußeren Gehäuseteile 2, 4 stecken. Die mit hoher Geschwindigkeit ausströmende kalte, d.h. nicht durch eine Heizeinrichtung aktiv erwärmte Luft, bewirkt dann einen Trocknungsvorgang in einem sich jeweils ergebenden Trocknungsraum.
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In 2 ist ein Handtrockner 6 für eine Wandmontage dargestellt. Er zeigt zwei äußere, wannenförmige und im Wesentlichen vertikal verlaufende Gehäuseteile 7, 8, die spiegelsymmetrisch angeordnet sind.
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In der Spiegelebene ist ein mittleres, rohrförmiges Gehäuseteil 9 vorgesehen. Vordere Kanten der äußeren Gehäuseteile 7, 8 sind mit Ausströmdüsen ausgestattet, die wiederum überwiegend vertikal übereinander liegen und durch Pfeile veranschaulicht sind. Der mittlere Gehäuseteil ist insgesamt bogenförmig ausgebildet, wobei ein vorderer Bereich im Wesentlichen vertikal verläuft und ebenfalls mit Ausströmdüsen ausgestattet ist, und zwar zu beiden Seiten in Richtung auf einen jeweils angrenzenden äußeren Gehäuseteil 7, 8. Die Ausströmdüsen der äußeren Gehäuseteile 7, 8 sind in Richtung des mittleren Gehäuseteils 9 gerichtet.
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Aus 3 geht die wannenförmige Ausbildung der äußeren Gehäuseteile 7, 8 hervor. Zudem wird mit Pfeilen eine jeweilige Ausblasrichtung von Ausströmdüsen entweder an den Vorderkanten der äußeren Gehäuseteile 7, 8 oder im vorderen Bereich des mittleren Gehäuseteils 9 veranschaulicht.
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Aus 4 geht in vereinfachter Darstellung eine gekrümmte Fläche (Abstreifebene) 10 hervor, die von den Ausströmdüsen aufgespannt wird. Auf Händen befindliche Flüssigkeit wird in dieser Ebene 10 abgestriffen und in Richtung auf die wannenförmige Bereiche der äußeren Gehäuseteile 7, 8 gelenkt. Von dort aus kann abgestreifte Flüssigkeit den Handtrockner 6 nach unten verlassen.
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Aus der Darstellung nach 5 ergibt sich, dass der mittlere Gehäuseteil 9 jenseits der Wand an eine Luftzuführung angeschlossen ist, die von einem Gebläse 11 gespeist ist, welche kalte Luft mit hoher Geschwindigkeit von mehr als 600 km/h bereitstellt. In ähnlicher Weise sind auch die äußeren Gehäuseteile 7, 8 mit Trocknungsluft gespeist.
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Aus der Darstellung nach 5 geht außerdem hervor, dass der Handtrockner 6 sowohl von unten, von vorn und auch, wie dargestellt, schräg von oben benutzbar ist. Daher ist er auch für PRM-Anforderungen geeignet.