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Die Erfindung betrifft eine Kontaktvorrichtung, umfassend zumindest zwei lösbar miteinander verbindbare Kontakteinrichtungen mit einem Anschlusskörper aus einem elektrisch leitenden Material zum Anschluss eines elektrischen Leiters und einem Kontaktteil, wobei durch die Verbindung der Kontaktteile ein elektrisch leitender Kontakt zwischen den Kontakteinrichtungen ausgebildet ist.
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Derartige Kontaktvorrichtungen sind hinlänglich bekannt und werden regelmäßig in Form von Steckverbindungen zum Verbinden und Trennen elektrischer Leitungen eingesetzt. Steckverbindungen dieser Art sind weit verbreitet und in verschiedensten Ausführungsformen erhältlich. Die bisher bekannten Steckverbindungen weisen jedoch stets zumindest eine metallische Oberfläche im Bereich der Verbindung auf. Dies hat jedoch zur Folge, dass abhängig von den Umgebungsbedingungen Korrosion an den metallischen Oberflächen auftreten kann. Insbesondere bei Anwendungen im Außenbereich, in Umgebungen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit, in Bereichen ausgeprägter Temperaturschwankungen oder aber im Bereich besonders aggressiver Umwelteinflüsse kann bereits innerhalb kurzer Zeit eine derart ausgeprägte Korrosion auftreten, dass eine einwandfreie elektrische Übertragung durch die Steckverbindung nicht mehr gewährleistet ist. Zwar kann eine solche elektrische Steckverbindung derart isoliert werden, dass sie nahezu hermetisch gegenüber der Umgebung abgedichtet ist, allerdings schränkt dies die einfache und schnelle Lösbarkeit und Wiederverbindbarkeit der Verbindung stark ein.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Kontaktvorrichtung vorzuschlagen, welche korrosionsbeständig, aber dennoch einfach und schnell verbindbar und wieder lösbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Kontaktvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, eine Kontakteinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 3 und ein Kontakteinrichtungsverbund mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Kontaktvorrichtung umfasst zumindest zwei lösbar miteinander verbindbare Kontakteinrichtungen mit einem Anschlusskörper aus einem elektrisch leitenden Material zum Anschluss eines elektrischen Leiters und einem Kontaktteil, wobei durch die Verbindung der Kontaktteile ein elektrisch leitender Kontakt zwischen den Kontakteinrichtungen ausgebildet ist, wobei zumindest die Kontaktteile der Kontakteinrichtungen aus Graphit gebildet sind.
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Aufgrund der Ausbildung der Kontaktteile aus Graphit erweisen sich diese selbst in aggressiver Umgebung als korrosionsfrei und müssen nicht durch ergänzende Maßnahmen, wie etwa eine korrosionsbeständige Umhüllung als Korrosionsschutz gegenüber der Umgebung versehen werden.
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Eine der Kontakteinrichtungen kann als Eingriffseinheit und eine weitere Kontakteinrichtungen als Aufnahmeeinheit ausgebildet sein, sodass durch ein zueinander passendes Paar aus Eingriffseinheit und Aufnahmeeinheit eine elektrisch leitende Verbindung hergestellt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Kontakteinrichtung ist als Eingriffseinheit oder Aufnahmeeinheit ausgebildet, derart, dass der Kontaktteil der als Eingriffseinheit ausgebildeten Kontakteinrichtung als Kontaktfortsatz bzw. der Kontaktteil der als Aufnahmeeinheit ausgebildeten Kontakteinrichtung als Ausnehmung ausgebildet ist.
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Wenn der Anschlusskörper zum Anschluss eines Anschlussendes des elektrischen Leiters mit einem Sackloch versehen ist, wobei das Anschlussende in dem Sackloch aufgenommen und mittels einer das Anschlussende umgebenden und im Sackloch verdichteten Füllmasse am Anschlusskörper befestigt ist, ist ein besonders zuverlässiger und zugleich mechanisch haltbarer elektrischer Anschluss realisiert.
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Diese Füllmasse kann z. B. ein elektrisch leitendes Stampfpulver sein, welches in das Sackloch eingefüllt und anschließend verdichtet werden kann. Beispielweise kann das Stampfpulver ebenfalls zumindest teilweise, aber auch vollständig aus Graphit bestehen. Um das Anschlussende des elektrischen Leiters und das Sackloch weiter gegenüber der Umgebung abzudichten, kann das Sackloch durch eine zusätzlich aufzubringende Dichtung verschlossen werden. Es ist aber auch vorstellbar, eine andere Masse statt des Stampfpulvers als Füllmasse zu verwenden. Auch können die Füllmasse und die Dichtung aus demselben Material bestehen. Durch eine vollständige Abdichtung des Sacklochs kann das Anschlussende des elektrischen Leiters hermetisch gegenüber der Umgebung abgedichtet werden und so eine Korrosion an dem elektrischen Leiter vermieden werden.
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Vorzugsweise ist der Kontaktteil der Kontakteinrichtung als Steckerstift oder als Buchse zur Herstellung einer Steckverbindung mit einer weiteren Kontakteinrichtung ausgebildet, so dass die Verbindung möglichst einfach herstellbar ist.
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Wenn die Kontakteinrichtung eine Fixiereinrichtung zur Fixierung der Steckerverbindung aufweist, ist es möglich, die Kontakteinrichtungen gegen ein unbeabsichtigtes Lösen zu sichern. Eine derartige Fixiereinrichtung kann beispielsweise eine Klemmschraube umfassen, durch welche ein Stecker in einer Buchse fixiert werden kann. Darüber hinaus ist es möglich, eine Kontaktvorrichtung aus mindestens zwei Kontakteinrichtungen derart auszubilden, dass die Kontakteinrichtungen mittels eines weiteren Bauteils, wie beispielsweise eines Bolzens, einer Schraube oder einer Spange zusammengehalten werden.
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Bei einer weiteren möglichen Ausführungsform der Kontakteinrichtung ist der Kontaktteil als Gewindestift oder als Gewindebohrung ausgebildet, mittels welcher eine Schraubverbindung zwischen einer Kontakteinrichtung und einer weiteren Kontakteinrichtung oder einem sonstigen Bauteil realisiert werden kann.
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Es ist möglich, dass der Anschschlusskörper einer Kontakteinrichtung zum Anschluss eines oder mehrerer elektrischer Leiter dient. So ist es möglich, mehrere elektrische Leiter in einer Kontakteinrichtung elektrisch leitend zusammenzufügen und diese mit einer weiteren Kontakteinrichtung zu verbinden.
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Der Anschlusskörper der Kontakteinrichtung kann zumindest teilweise aus Graphit gebildet sein. Die Kontakteinrichtung kann daher teilweise, oder aber vollständig aus Graphit gebildet sein. Sie kann dabei aus einem oder einer Mehrzahl von Werkstoffen gebildet sein, wobei die Werkstoffe teilweise oder vollständig aus Graphit bestehen können. Es können aber neben Graphit in definierten Bereichen der Kontakteinrichtung in anderen Bereichen auch graphitfreie Werkstoffe verwendet werden.
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Die Kontakteinrichtung kann eine elektrisch isolierende Umhüllung aufweisen, welche einen Teil der Kontakteinrichtung umgeben kann. Durch eine derartige Umhüllung kann erreicht werden, dass die Kontakteinrichtung gegenüber der Umgebung elektrisch isoliert ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kontakteinrichtungsverbund sind zumindest zwei Kontakteinrichtungen in einem Verbund derart angeordnet, dass sie zueinander elektrisch isoliert sind. Eine derartiger Kontakteinrichtungsverbund kann beispielsweise als eine mehrpolige Verbindungsbuchse realisiert sein, die mit einem mehrpoligen oder eine Mehrzahl einpolige Steckerstifte aufweisenden Kontakteinrichtungsverbund zu einem Kontaktvorrichtungsverbund kombinierbar ist.
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Insbesondere ist es möglich, zwei Kontakteinrichtungen, deren Kontaktteile als Steckerstift ausgebildet sind, elektrisch isoliert zu einem Kontakteinrichtungsverbund zusammenzufügen und diese mit zwei weiteren zu einem Kontakteinrichtungsverbund zusammengefügten Kontakteinrichtungen, deren Kontaktteile als Steckerbuchse ausgebildet sind, und welche ebenfalls elektrisch isoliert miteinander verbunden sind, zusammenzufügen. Es können aber auch eine Kontakteinrichtung deren Kontaktteil als Steckerstift ausgebildet ist und eine Kontakteinrichtung deren Kontaktteil als Steckerbuchse ausgebildet ist elektrisch isoliert zu einem Kontakteinrichtungsverbund zusammengefügt werden und mit einem weiteren derart ausgeführten Kontakteinrichtungsverbund zusammengefügt werden. Es ist aber auch möglich, Kontaktvorrichtungsverbünde mit deutlich mehr als zwei Polen und beliebigen Anordnungen von Steckerstiften und Steckerbuchsen herzustellen. Durch die Anordnung und die Ausbildungsform der Kontaktteile der Kontakteinrichtungen kann somit auch eine verpolungssichere Steckverbindung hergestellt werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 Einen Querschnitt durch eine Kontaktvorrichtung, bestehend aus zwei lösbar miteinander verbindbaren Kontakteinrichtungen;
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2 einen Querschnitt durch eine als Aufnahmeeinheit ausgebildete Kontakteinrichtung, welche eine Fixiereinrichtung aufweist;
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3 einen Querschnitt durch ein Kontaktvorrichtungsverbund.
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1 zeigt einen Querschnitt durch eine Kontaktvorrichtung 10, bestehend aus zwei lösbar miteinander verbindbaren Kontakteinrichtungen, wobei eine Kontakteinrichtung als Eingriffseinheit 15 und die andere Kontakteinrichtung als Aufnahmeeinheit 16 ausgebildet ist.
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Beide Kontakteinrichtungen weisen einen Anschlusskörper 27 mit einem darin ausgebildeten Sackloch 12 auf, in welches jeweils ein elektrischer Leiter 11 eingeführt, und mittels einer den Leiter 11 umgebenden Füllmasse 13 fixiert ist. Die Sacklöcher 12 sind jeweils mittels einer Dichtung 14 gegenüber der Umgebung hermetisch abgedichtet.
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Zur Ausbildung eines elektrischen Kontakts greift ein als Steckerstift 17 ausgebildeter Kontaktteil der Eingriffseinheit 15 in eine als Buchse 18 ausgebildeten Kontaktteil der Aufnahmeeinheit 16 ein.
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2 zeigt einen Querschnitt durch eine als Aufnahmeeinheit 20 ausgebildete Kontakteinrichtung, wobei ein elektrischer Leiter 21 in einem Sackloch 22 durch eine Füllmasse 23 und eine Dichtung 24 fixiert ist. Die Aufnahmeeinheit 20 weist eine Aufnahme 25 sowie eine hier als Klemmschraube ausgebildete Fixiereinrichtung 26 auf, so dass beispielsweise der Steckerstift 17 der in 1 dargestellten Eingriffseinheit 15 in die Aufnahme 25 eingeführt und mittels der Fixiereinrichtung 26 fixiert werden kann.
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3 zeigt einen Querschnitt durch ein Kontaktvorrichtungsverbund 30 bestehend aus einem ersten, zwei Eingriffseinheiten 31, 32 umfassenden Kontakteinrichtungsverbund 33 und einem zweiten, zwei Aufnahmeeinheiten 34, 35 umfassenden Kontakteinrichtungsverbund 36, wobei die Eingriffseinheiten 31, 32 mit den Aufnahmeeinheiten 34, 35 kontaktiert sind und jeweils zwischen den Eingriffseinheiten 31 und 32 sowie zwischen den Aufnahmeeinheiten 34, 35 eine elektrische Isolierung 37 angeordnet ist.