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Die Erfindung betrifft einen Trockner für Getränkebehälter, insbesondere Dosen, die durch den Trockner entlang einer Transportstrecke transportiert werden.
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Stand der Technik
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Trockner für die Trocknung von in der getränkeverarbeitenden Industrie verwendeten Behältern, wie beispielsweise Dosen, aber auch Glas- oder Kunststoffflaschen wie z.B. PET, PEN, PEF oder HDPE, sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt. Die Trockner umfassen im allgemeinen Gebläse oder andere Vorrichtungen, mit denen gezielt oder auch grob Flüssigkeitsreste wie Wasser oder Reinigungsmittel auf den Behältern entfernt werden können.
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Die
WO 03/095916 A1 offenbart dazu Saugdüsen, die an den entsprechenden Stellen der Dose (insbesondere auf der Oberseite) herangeführt werden und die Restflüssigkeit, die sich in diesem Bereich gesammelt hat, entfernen können. Auf diese Weise kann jede Dose separat gereinigt werden und es kann sichergestellt werden, dass die Flüssigkeit abgesaugt wird.
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Die
US 1,688,541 beschreibt eine zweiteilige Trocknung der Dosen, wobei hier die Dosen gegen ein Flüssigkeits-absorbierendes Material gedrückt werden. Gleichzeitig wird Heißluft gegen den Dosenboden und in das Innere einer offenen Dose geblasen. Das Trocknen des saugfähigen Materials erweist sich hier jedoch als technisch kompliziert und die Trocknung von Boden und Deckel erweist sich als nicht sehr zuverlässig, da insbesondere bei Dosen, die gerade einen Waschprozess durchlaufen haben, erhebliche Flüssigkeitsmengen am Boden und an der Oberseite der Dose verbleiben können. Auch ist dieses Verfahren nicht zur Trocknung von bereits befüllten Dosen geeignet.
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Technische Aufgabe
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Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Trocknen Getränkebehältern, insbesondere von Dosen bereitzustellen, das einfache, aber dennoch zuverlässige Trocknung gewährleistet, so dass weitere Verfahrensschritte möglichst unmittelbar angeschlossen werden können.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Trockner nach Anspruch 1 und das Verfahren zum Trocknen von Behältern nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
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Der erfindungsgemäße Trockner für Getränkebehälter, insbesondere Dosen, im Folgenden auch kurz Behälter genannt, zeichnet sich dadurch aus, dass in Transportrichtung vor und/oder im Bereich der Trockeneinrichtung eine Kippvorrichtung angeordnet ist, die geeignet ist, die Behälter zu verkippen. So können neben der Trocknung von kleinen Flüssigkeitsmengen durch die Trockeneinrichtung auch größere Flüssigkeitsmengen, die sich beispielsweise aufgrund von Kapillarwirkungen in Bereichen des Dosenmaterials oder Behältermaterials sammeln können, gewährleistet werden, da durch das Verkippen ein Ablaufen dieser Flüssigkeitsreste ermöglicht wird. Dadurch können die Behälter dann anschließenden Behandlungsschritten, wie beispielsweise dem Bedrucken, insbesondere auch im Direktdruckverfahren, unmittelbar zugeführt und es kann eine hohe Qualität der so entstehenden Druckbilder gewährleistet werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Trockeneinrichtung Düsen und/oder Infrarotstrahler umfasst. Mit beiden kann ein gutes Trocknungsergebnis erzielt werden. Die Verwendung von Düsen, die beispielsweise Luft oder andere Gase in Richtung der Behälter blasen können, um die verbliebenen Flüssigkeitsrest abzutragen, erlaubt nicht nur eine Trocknung sondern kann gegebenenfalls, z.B. bei der Verwendung von Heißluft, auch eine Temperierung der Oberfläche der Behälter ermöglichen. Infrarotstrahler können zu einem Verdampfen der Flüssigkeitsreste genutzt werden, was ein nahezu restloses Verdampfen der Flüssigkeitsreste ermöglicht, wodurch ein hoher Trocknungsgrad erreicht werden kann.
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In einer Ausführungsform ist der Trockner dadurch gekennzeichnet, dass die Kippvorrichtung wenigstens zwei gekrümmte Führungsschienen aufweist, die so angeordnet sind, dass in einem Zwischenraum zwischen den Führungsschienen Behälter transportiert werden können. Durch die Verwendung dieser Führungsschienen kann ein zuverlässiger Transport der Behälter gewährleistet werden, wobei die Verkippung hier in vorteilhafter Weise durch die Führungsschienen erreicht werden kann, weshalb die gesamte Vorrichtung weniger wartungsintensiv ist.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform bestehen die Führungsschienen aus einem Material mit geringem Reibungskoeffizienten, das wenigstens eines von poliertem NIRO-Stahl, Kunststoffe, Polyethylen mit oder ohne Zusatzstoffe, Keramikkugeln, Polyamid, Polyoxymethylen (POM). Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polyethylen mit hohem Molekulargewicht (PE-UHMW), Polyethylen mit hoher Dichte (PE-HD) umfasst, oder umfassen eine Beschichtung mit geringem Reibungskoeffizienten und/oder die Kippvorrichtung umfasst Mittel zum Transportieren der Behälter durch die Kippvorrichtung. Durch die verringerte Reibung und den damit einhergehenden geringen Reibungsverlust kann der Transport energetisch sparsam erfolgen und das zusätzliche Vorsehen von Mitteln zum Transportieren der Behälter durch die Kippvorrichtung erlaubt eine gezielte Beförderung mit bestimmter Geschwindigkeit, wodurch Kollisionen von Behältern in der Kippvorrichtung vermieden werden können.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Trockeneinrichtung schräg zur Transporteinrichtung angeordnet. Diese Anordnung gestattet ein seitliches bzw. schräges Anblasen der Behälter beispielsweise bei einer Verwendung von Düsen, wodurch Flüssigkeitsreste zuverlässig entfernt werden können.
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In einer Ausführungsform ist die Kippvorrichtung so ausgebildet, dass die Behälter um maximal 360°, um maximal 180°, um maximal 90°, um maximal 45° gegen ihre Ausgangslage verkippen. Eine vollständige Drehung des Behälters um 360° ermöglicht eine vollständige Entfernung größerer Flüssigkeitsreste in schwer zugänglichen Bereichen des Behälters, wie dem Boden- und Deckelbereich von Dosen. Drehungen um kleinere Winkel können technisch einfacher realisiert werden und im Zusammenspiel mit der Trockeneinrichtung eine zuverlässige Trocknung des Behälters ermöglichen.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Kippvorrichtung geeignet ist, einen Behälter in eine Ausgangslage des Behälters zurückzuführen. So kann gewährleistet werden, dass zum Einen Flüssigkeitsreste durch das Verkippen möglichst zuverlässig entfernt werden und andererseits kann der Behälter in seine Ausgangslage zurückgeführt werden, was die weitere Behandlung des Behälters in zusätzlichen Prozessschritten (wie beispielsweise Bedrucken oder Etikettieren) ermöglicht, ohne dass hier zusätzliche Vorrichtungen zur korrekten Ausrichtung des Behälters notwendig wären.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Trockner dadurch gekennzeichnet, dass die Kippvorrichtung einen Behälter stetig verkippen kann. Das stetige Verkippen der Behälter mit der Kippvorrichtung erlaubt einen kontinuierlichen Abfluss der Flüssigkeitsreste, wobei hier auch unbeabsichtigtes Verspritzen von Flüssigkeit vermieden werden kann, was beispielsweise zu Beschädigungen der Trockeneinrichtung führen könnte oder eine Benetzung anderer Behälter verursachen könnte.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Kippvorrichtung so ausgebildet, das sie einen Behälter im Uhrzeigersinn und/oder gegen den Uhrzeigersinn verkippen kann. Das Verkippen im Uhrzeigersinn und/oder entgegen dem Uhrzeigersinn kann das Abtragen von Flüssigkeitsresten begünstigen. Wird der Behälter sowohl im Uhrzeigersinn als auch entgegen dem Uhrzeigersinn gekippt, wird sichergestellt, dass Flüssigkeitsreste, die nach dem Verkippen beispielsweise im Uhrzeigersinn übrig bleiben, von dem Behälter bei der anschließenden Kippung entfernt werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Trocknen von Getränkebehältern, insbesondere Dosen, im Folgenden auch kurz Behälter genannt, ist dadurch ausgezeichnet, dass die Behälter durch eine Kippvorrichtung vor und/oder im Bereich der Trockeneinrichtung verkippt werden. Werden die Behälter bereits vor Passieren der Trockeneinrichtung verkippt, können gröbere Flüssigkeitsreste in Bereichen des Behälters bereits vor Erreichen der Trockeneinrichtung entfernt und so unbeabsichtigtes Umherspritzen von Flüssigkeitsresten vermieden werden. Das Verkippen des Behälters während des Passierens der Trockeneinrichtung erlaubt zum Einen ein Abtragen von größeren Flüssigkeitsresten und gleichzeitig das Trocknen von unterschiedlichen Seiten, weshalb beispielsweise Düsen, die zur Trocknung des Behälters verwendet werden, eingespart werden können.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Trocknung des Behälters durch die Trockeneinrichtung schräg erfolgt. Wird das Trocknungsmedium, beispielsweise Heißluft oder Strahlung, schräg auf den Behälter eingetragen, so kann dies zu einer Entfernung von Flüssigkeitsresten auch an schwer erreichbaren Stellen beitragen, was das gesamte Trocknungsergebnis verbessert.
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In einer Ausführungsform ist das Verfahren zum Trocknen von Behältern dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter durch die Kippvorrichtung während des Transports gegen eine Ausgangslage des Behälters verkippt wird und wieder in die Ausgangslage zurückgeführt wird. Die Rückführung in die Ausgangslage gestattet ein einfaches Weitertransportieren des Behälters und erlaubt die umgehende Weiterbehandlung in anderen Prozessschritten, wie beispielsweise Direktbedruckung oder Etikettierung.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass ein Behälter während des Transports durch die Kippvorrichtung vollständig gedreht wird, oder maximal um 180° gedreht wird, oder maximal um 90° gedreht wird, oder maximal um 45° gegen eine Ausgangslage des Behälters verkippt wird. Das Verkippen des Behälters um unterschiedliche Winkelstellungen bewirkt ein Abtragen von Flüssigkeitsresten durch die Verkippung allein mit unterschiedlicher Genauigkeit. Im Zusammenspiel mit der Trocknung durch die Trockeneinrichtung kann hier ein vorteilhaftes Resultat mit Hinblick auf den Trocknungsgrad der Oberfläche des Behälters erreicht werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird ein Behälter durch die Kippvorrichtung sowohl im mathematisch positiven Sinn während des Transports gegen eine Ausgangslage des Behälters verkippt, als auch im mathematisch negativen Sinn während des Transports gegen die Ausgangslage verkippt, wobei das Verkippen des Behälters derart erfolgt, dass er zunächst aus der Ausgangslage im mathematisch positiven Sinn oder im mathematisch negativen Sinn verkippt wird, und dann im entgegengesetzten Drehsinn über die Ausgangslage hinaus verkippt wird. Das Verkippen in mathematisch positivem und negativem Sinn über die Ausgangslage hinaus gestattet ein Abtragen von Flüssigkeitsresten, die bei der ersten Drehung, beispielsweise im mathematisch positiven Sinn, zurückgeblieben sind, wodurch das gesamte Trocknungsergebnis verbessert werden kann.
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Es kann ferner vorgesehen sein, dass die durch die Transportgeschwindigkeit der Behälter in der Transporteinrichtung und die Verkippung durch die Kippvorrichtung bestimmte Fliehkraft, die auf eine an der äußeren Oberfläche des Behälters vorhandene Flüssigkeitsmenge wirkt, gleich der zwischen der äußeren Oberfläche des Behälters und der Flüssigkeitsmenge wirkende Adhäsionskraft ist oder größer als diese Adhäsionskraft ist. Überwinden die bereits wirkenden Fliehkräfte die Adhäsionskräfte der Flüssigkeitsmenge auf der äußeren Oberfläche des Behälters, so ist sichergestellt, dass möglichst viel Flüssigkeit von der Oberfläche des Behälters entfernt wird, ohne dass die Trockeneinrichtung verwendet werden muss. Die Trockeneinrichtung kann dann insbesondere dazu genutzt werden, um verbliebene dünne Flüssigkeitsfilme zu entfernen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1 Schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trockners.
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2a–c Schematische Darstellung des Bewegungsprofils einer Dose in einem erfindungsgemäßen Trockner.
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3 Schematische Darstellung der Funktionsweise einer Trockeneinrichtung des erfindungsgemäßen Trockners.
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4 Schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trockners.
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5 Schematische Darstellung der Verkippung eines Behälters gegen seine Ausgangslage beim Durchlaufen der Kippvorrichtung.
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Detaillierte Beschreibung
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Trockners 100. Dieser umfasst eine Transporteinrichtung 101, auf der Getränkebehälter 110, wie beispielsweise Dosen 110, dem Trockner zugeführt werden können. Die Transporteinrichtung 101 kann sich dabei über die Länge des Trockners erstrecken oder, wie hier dargestellt, nur bis zu einem Einlaufbereich ausgebildet sein. An dieser Stelle können die zu trocknenden Getränkebehälter, im Folgenden auch kurz Behälter genannt, in den Innenraum des Trockners 180 eindringen. Vorzugsweise ist der Innenraum des Trockners 100 gegenüber dem Außenbereich, beispielsweise einer Werkshalle, zumindest teilweise isoliert, so dass die Trocknung ohne äußere Einflüsse erfolgen kann. So kann auch gewährleistet werden, dass innerhalb des Trockners 100 bzw. im Innenraum 180 stets eine konstante Luftfeuchtigkeit herrscht, was die Qualität des Trocknungsprozesses verbessert. Um die Behälter 110 zu trocknen, können eine oder mehrere Trockeneinrichtungen 131–134 vorgesehen sein. Diese sind entlang der Transportrichtung der Behälter 110 durch den Trockner 100 angeordnet. Die Ausrichtung der Trockeneinrichtungen 131–134 ist prinzipiell beliebig. Vorteilhaft ist jedoch, wenn die Trockeneinrichtungen so angeordnet sind, dass sie schräg zu den transportierten Behältern verlaufen.
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Die Trockeneinrichtungen können beispielsweise mehrere Düsen umfassen, die geeignet sind, einen Gasstrahl, insbesondere Luft, auf die zu trocknenden Behälter 110 in dem Trockner 100 zu richten. Erfolgt diese Zuströmung schräg zur aktuellen Behälteroberfläche, die getrocknet wird, erlaubt dies ein sehr effektives Abtragen der Flüssigkeitsreste, so dass durch die entsprechende Schrägstellung der Trockeneinrichtungen 131–134 bezüglich der transportierten Behälter 110 ein besseres Trocknungsresultat erzielt werden kann. Erfindungsgemäß umfasst der Trockner 100 weiterhin eine Kippvorrichtung 102. Diese erlaubt es, die Behälter 110, die in den Trockner hineintransportiert wurden, gegen ihre Ausgangslage zu verkippen. Im Allgemeinen ist die Ausgangslage die Vertikale, so dass in der folgenden Beschreibung häufig Bezug zu einer Verkippung um einen bestimmten Winkel gegen die Vertikale gesprochen wird, obwohl die Ausgangslage prinzipiell beliebig sein kann. Alle Ausführungsformen, die hier mit Bezug auf die Vertikale beschrieben werden, können auch auf beliebige Ausgangslagen übertragen werden. Die Kippvorrichtung 102 ist erfindungsgemäß so ausgebildet, dass sie den Behälter 110 vorzugsweise senkrecht zur Transportrichtung verkippt, wodurch Flüssigkeitsreste, die beispielsweise im Deckel oder Bodenbereich von Dosen verbleiben können, beseitigt werden. Durch die Schrägstellung können diese Flüssigkeitsreste ablaufen, wodurch im Zusammenspiel mit den Trockeneinrichtungen 131–134 gewährleistet wird, dass Bereiche, die in weiteren Prozessschritten beispielsweise bedruckt werden sollen, möglichst trocken sind, so dass beispielsweise Druckbilder in diesem Bereich eine hohe Qualität aufweisen können. Dazu findet die Verkippung in der Kippvorrichtung vorzugsweise derart statt, dass der Behälter um seinen Mittelpunkt und/oder um seinen Schwerpunkt verkippt wird. Der Transport der Behälter mittels der Transporteinrichtung und/oder der Kippvorrichtung 102 erfolgt vorzugsweise, wie in 1 dargestellt, an der oder den Trockeneinrichtungen vorbei, wobei, je nach Ausführung der Trockeneinrichtung auch ein Transport durch diese hindurch erfolgen kann. In jedem Fall ist vorgesehen, dass der Transport der Behälter derart erfolgen kann, dass die Trockeneinrichtung die Behälter trocknen kann. Der gesamte Trockner 100 ist typischerweise für Durchsätze von einigen 10000 Behältern pro Stunde geeignet. Insbesondere für Behälterdurchsätze von 60000–120000 pro Stunde, wobei auch Durchsätze bis 200000 Behälter/Stunde denkbar sind.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Kippvorrichtung, wie sie in 1 dargestellt ist, umfasst mehrere, vorzugsweise wenigstens zwei Führungsschienen, die in Form einer Mehrfachhelix gekrümmt sein können. Die einzelnen Führungsschienen sind vorzugsweise voneinander um einen konstanten Phasenfaktor verschoben. Die Steigung der die einzelnen Führungsschienen beschreibenden Schraubenlinie bzw. Helix ist jedoch nicht notwendig über die gesamte Strecke der Kippvorrichtung konstant. Weiterhin müssen die Führungsschienen auch nicht als vollständige Helix ausgebildet sein, sondern es kann sich auch um auf einem Zylindermantel verlaufende beliebige Kurven handeln. So kann bewirkt werden, dass die Kippung des durch den Trockner 100 transportierten Behälters bei Durchlaufen der Kippvorrichtung 102 nicht vollständig um 360° erfolgt sondern beispielsweise auch nur um 270°, 180°, 90° oder 45°.
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2 zeigt eine Ausführung, bei der der Behälter um wenigstens 90° gegenüber seiner Ausgangslage, hier die Vertikale, verkippt wird. In 2a wird der Behälter 110 durch die Führungsschienen 221–224 gehalten. Der Behälter 110 ist hier als Dose ausgeführt, weshalb sich eine Halterung mit Hilfe der Führungsschienen 221–224 an den geneigten Flächen am Deckel und am Boden der Dose als vorteilhaft erweist. Auch andere Ausführungen der Halterung sind denkbar. Obwohl hier vier Führungsschienen gezeigt sind, können auch nur zwei oder 3 Führungsschienen eingesetzt werden. Je nach Form des Behälters kann auch die Verwendung von mehr als 4 Führungsschienen notwendig oder vorteilhaft sein.
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In dem in 2a dargestellten vergrößerten Bereich der Dose 240, was entweder der Deckelbereich oder der Bodenbereich der Dose sein kann, wird sich vor Passieren des Trockners 100 eine Flüssigkeitsmenge 250 angesammelt haben. Dies kann beispielsweise Wasser aus einem vorherigen Waschprozess oder Ähnliches sein. Um die Flüssigkeitsmenge aus diesem ansonsten schwer zugänglichen Bereich möglichst vollständig zu entleeren, wird der Behälter 110 im Uhrzeigersinn über 2b zunächst leicht verkippt, so dass er die dargestellte Position 110' annimmt und ein Teil der Flüssigkeit 250 aus dem Bereich 240 ablaufen kann. Bei einer weiteren Drehung des Behälters in 2c, so dass der Behälter um 90° gegenüber seiner Ausgangslage verkippt ist, kann dann ein weiterer Teil der verbliebenen Flüssigkeitsmenge 250 ausgekippt werden. Wird der Behälter noch weiter gedreht, beispielsweise um bis zu 180°, kann auch der letzte verbleibende Flüssigkeitsrest 250 aus 2c vollständig bzw. nahezu vollständig aus diesem kritischen Bereich 240 entfernt werden. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass durch gezielte Wahl der Gestalt der Führungsschienen bewirkt werden kann, dass der Behälter, während er durch den Trockner transportiert wird, stärker oder weniger stark verkippt wird. Das kann erreicht werden, indem der Krümmungsradius der Führungsschienen lokal unterschiedlich gewählt wird. Ein zunächst starkes Verkippen kann vorteilhaft sein, da so mit einem gewissen Schwung die Flüssigkeitsmenge 250 aus dem kritischen Bereich 240 entfernt werden kann und gleichzeitig Flüssigkeitstropfen, die sich beispielsweise auf der gesamten Außenoberfläche des Behälters 110 befinden können, abgeschleudert werden können. So kann in einer Ausführungsform vorgesehen sein, dass die so entstehende Fliehkraft, die auf die Flüssigkeitsmenge wirkt, gleich groß oder größer, vorzugsweise deutlich größer als die Adhäsionskraft zwischen der äußeren Oberfläche des Behälters und der Flüssigkeitsmenge 250 ist.
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Grundsätzlich ist vorgesehen, dass die Verkippung dazu genutzt wird, möglichst viel verbliebene Flüssigkeit von dem Behälter 110 zu entfernen, bevor er die eigentlichen Trockeneinrichtungen 131–134 erreicht, wie sie in 1 dargestellt sind. Jedoch kann auch in diesem Bereich vorgesehen sein, dass die Kippvorrichtung den Behälter gegenüber der Trockeneinrichtung bzw. den Trockeneinrichtungen 131–134 verkippt. So kann in vorteilhafter Weise gewährleistet werden, dass Flüssigkeitsreste abtropfen können, die z.B. aufgrund des Einblasens von Gasstrahlen auf die Behälteroberfläche durch die Trockeneinrichtungen 131–134 an bestimmten Stellen akkumulieren. Weiterhin kann so eine permanente Veränderung des Winkels der eintreffenden Gasstrahlen, beispielsweise Luft, von den Trockeneinrichtungen 131–134 bewirkt werden, was das gesamte Trocknungsresultat verbessern kann. Es sei erwähnt, dass die Ausführungsform gemäß 2a–2c, in denen der Behälter nur im Uhrzeigersinn verkippt wird, so nicht zwingend ist. Es kann je nach Ausführung der Führungsschienen 221–224 auch vorgesehen sein, dass der Behälter zunächst im mathematisch positiven und anschließend im mathematisch negativen Sinn, gegebenenfalls sogar über seine Ausgangslage bzw. die Vertikale hinaus weiter verkippt wird. Dies erlaubt bei Ausführung der Kippvorrichtung derart, dass sie über die Trockeneinrichtung 131–134 hinaus erstreckt wird, eine vorteilhafte Verbindung mit weiteren Prozessschritten. So kann beispielsweise der Behälter in eine bestimmte Position gedreht werden, um eine Bedruckung mit Hilfe eines nachgeordneten Druckmoduls an einer bestimmten Stelle der Behälteroberfläche, beispielsweise am Boden, zum Aufbringen eines Mindesthaltbarkeitsdatums zu ermöglichen.
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3 zeigt eine Anordnung der Trockeneinrichtungen 131 und 134 in Bezug auf einen vergrößert dargestellten Behälter 110. Der Behälter 110 ist auch hier als Dose ausgeführt. Üblicherweise gibt es im Deckelbereich oder im Bodenbereich der Dose 110 kleine Einbuchtungen 312 und 313, die von der ansonsten nahezu planaren Fläche 311 des Boden- oder Deckelbereichs abweichen. Aufgrund von Kapillarwirkungen können sich in diesem Bereich 312 bzw. 313 geringe Flüssigkeitsmengen 350 sammeln. Diese Bereiche sind ohnehin schwer zugänglich, weshalb die Trockeneinrichtungen 131 und 134 diese nur schwer erreichen können. Durch Verkippung des Behälters 110 entsprechend der dargestellten Pfeilrichtungen kann jedoch bewirkt werden, dass zum Einen aufgrund der Schrägstellung die wirkenden Adhäsionskräfte zwischen der Flüssigkeit und der Oberfläche des Behälters variieren und zum Anderen, dass die Trockeneinrichtungen 131 und 134 diese besser erreichen können. Dies ist besonders vorteilhaft bei Ausführungen der Trockeneinrichtungen als Gasdüsen, kann sich jedoch auch als vorteilhaft erweisen, wenn die Trockeneinrichtungen 131 und 134 beispielsweise als Infrarotstrahler ausgeführt sind.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Trockners 400. Auch dieser umfasst eine oder mehrere Trockeneinrichtungen 131–134. Jedoch ist hier die Kippvorrichtung 402 nicht, wie in 1 und 2 dargestellt, als Führungsschiene ausgebildet, sondern umfasst eine Halterung 421, die entlang einer Bahn 402 bewegt werden kann. Diese Halterung 421 kann beispielsweise in einem Handlingverfahren den Behälter 110 fest greifen und entlang der Bahnkurve 402 durch den Trockner 400 führen. Vorzugsweise ist auch diese Bahnkurve 402 bzw. diese Führung gekrümmt und zwar derart, dass den Trockeneinrichtungen immer der gewünschte Bereich des Behälters zugewendet ist, so dass ein möglichst gutes Trocknungsresultat bewirkt wird. Die Halterungen 421 können beispielsweise entlang der Führung 402 magnetbetrieben bewegt werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass der Transport der Behälter 110 mittels dieser Halterungen auch vor und nach Durchlauf durch den Trockner 400 beibehalten werden kann, so dass ein umfassendes Transportsystem für die gesamte Behandlung des Behälters 110 genutzt werden kann.
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Es sei darauf hingewiesen, dass auch in der Ausführungsform nach 1 ein zusätzlicher Antrieb für die einzelnen Behälter 110 vorgesehen sein kann, so dass diese entlang der Kippvorrichtung 102 befördert werden können. Grundsätzlich vorteilhaft ist es, wenn das Material, aus dem die Führungsschienen der Kippvorrichtung 102 bestehen, entweder selbst einen geringen Reibungskoeffizienten aufweist oder eine entsprechende Beschichtung mit einem geringen Reibungskoeffizienten umfasst. Geeignete Materialien hierfür sind beispielsweise polierter NIRO-Stahl, Kunststoffe wie PE mit oder ohne Zusatzstoffe (PE1000 Mikroglaskugeln), aber auch Keramikkugeln. Weiterhin können Materialien wie Polyamid, Polyoxymethylen (POM). Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polyethylen mit hohem Molekulargewicht (PE-UHMW) oder Polyethylen mit hoher Dichte (PE-HD) verwendet werden. Besonders vorteilhaft sind hier leicht aufgeraute Oberflächen die beispielsweise auch aus obigen Materialien oder Kombinationen davon bestehen können oder diese umfassen können.
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Nicht nur mit der Ausführungsform nach 4 sondern auch mit der nach 1 ist es möglich, dafür zu sorgen, dass nach Verlassen der Kippvorrichtung der Behälter nicht nur in einer gewünschten Position übergeben wird sondern beispielsweise auch wieder in die Ausgangslage zurückgeführt wird, so dass er von der nachgeschalteten Transporteinrichtung geeignet übernommen werden kann.
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5 zeigt mehrere mögliche Profile, mit denen der Behälter bezüglich seiner Ausgangslage beispielsweise um die Vertikale respektive Ausgangslage verkippt werden kann. So kann vorgesehen sein, dass der Behälter beispielsweise gemäß einer Sinusfunktion bezüglich seiner Ausgangslage verkippt wird. Dabei wird diese Verkippung derart durchgeführt, dass er entlang der Strecke X durch die Kippvorrichtung um maximal 90° bezüglich seiner Ausgangslage verkippt ist, wie die Kurve 501 zeigt. Anschließend kann er wieder in seine Ausgangslage zurückgeführt werden. Eine Verkippung um maximal 90° kann genügen, um grobe Flüssigkeitsreste von dem Behälter zu entfernen. Diese Kurve kann auch genutzt werden, um den Behälter beispielsweise für eine anschließende Bedruckung in eine entsprechend günstige Position zu bringen, wobei das Druckmodul beispielsweise im 90°-Winkel angeordnet sein kann und diesem Druckmodul die Bodenseite des Behälters zugewendet werden soll. Es ist auch möglich, dass die Verkippung linear mit der durchlaufenden Strecke in der Kippvorrichtung zunimmt, wie die Kurve 502 zeigt und dann einen Maximalwert beispielsweise bei 90° erreicht, wobei anschließend der Behälter wieder in seine Ausgangslage linear zurückgeführt wird. Auch Kombinationen der Bewegungsprofile 501 und 502 sind denkbar.
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Ebenso kann vorgesehen sein, dass der Behälter stetig um 360° gedreht wird, wie es die Kurve 503 zeigt. Dies bietet zum Einen den Vorteil, dass der Behälter einerseits vollständig gedreht wird, was ein sehr effektives Ablaufen von Flüssigkeitsresten auf der Oberfläche ermöglicht, andererseits am Ende der Bewegung in seine Ausgangslage zurückgeführt wird. Auch kann vorgesehen sein, dass der Behälter zunächst um 180° im mathematisch positiven Drehsinn verkippt wird, beispielsweise linear verlaufend mit der durchlaufenden Strecke in der Kippvorrichtung, anschließend wieder in seine Ausgangsposition zurückgebracht wird und dann im mathematisch negativen Sinn nochmals um 180° verkippt wird, bevor er wieder in seine Ausgangsposition zurückkehrt. Dieser Verlauf der Verkippung ist mit dem Graphen 504 gezeigt. Der Graph 504 zeigt auch, dass die Verkippung nicht über die gesamte mögliche Strecke X erfolgen muss, wie sie bei den Graphen 501–503 erfolgte, sondern auch nur in einem Teilbereich, erfolgen kann. Dieser Teilbereich kann beispielsweise einer Strecke entsprechen, die sich vor den eigentlichen Trockeneinrichtungen erstreckt. So können grobe Flüssigkeitsreste bzw. kleine "Pfützen" vom Deckel- und Bodenbereich insbesondere bei Dosen entfernt werden und anschließend eine Trocknung mit Hilfe der Trockeneinheiten, insbesondere Luftdüsen, vorgenommen werden. Dazu muss der Behälter jedoch nicht mehr notwendig verkippt werden. Er kann so also wieder in seine Ausgangslage zurückgeführt und an den Trockeneinrichtungen vorbeigeführt werden und anschließend weiteren Prozessschritten zugeführt werden. Es sei darauf hingewiesen, dass auch beliebige andere Bewegungsprofile realisiert werden können. Je nach Form der Kippvorrichtung, also beispielsweise der Führungsschienen oder der Führung, kann die Verkippung unterschiedlich schnell und über unterschiedlich große Winkelbereiche erfolgen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 03/095916 A1 [0003]
- US 1688541 [0004]