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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Behälterbehandlungsmaschine zum Behandeln von Behältern wie beispielsweise Flaschen mit einer Transporteinrichtung für diese Behälter.
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Stand der Technik
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Behälterbehandlungsmaschinen zum Behandeln von Behältern wie Flaschen oder dergleichen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Diese Maschinen können Behälter beispielsweise bedrucken, etikettieren, reinigen, sterilisieren, füllen, inspizieren oder dergleichen. Es gibt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten, wie die Behälter durch die Behälterbehandlungsmaschinen geführt werden. Zum Einen gibt es Behälterbehandlungsmaschinen, die im kontinuierlichen Betrieb arbeiten, wie beispielsweise Karussells mit einzelnen Behälterbehandlungsstationen, in die die Behälter geführt werden. Bei dieser Betriebsart wird das Karussell permanent gedreht und die Behälter werden über Drehsterne den einzelnen Behälterbehandlungsstationen des Karussells zugeführt, in diesen behandelt und über einen weiteren Drehstern aus dem Karussell hinausgeführt. Die zweite Möglichkeit ist der Taktbetrieb, in dem die Behälter beispielsweise einer nicht drehenden Behälterbehandlungsmaschine zugeführt werden, wie beispielsweise einem Linearfüller, von den ruhenden Behälterbehandlungsstationen aufgenommen, in diesen behandelt und anschließend weitertransportiert werden. Hierfür ist es nötig, dass der gesamte Betrieb zumindest in dieser Behälterbehandlungsmaschine taktweise abläuft, das heißt also, dass sich die Bewegung der Behälter mittels einer Transporteinrichtung und Stillstehen der Behälter während der Behandlung abwechseln. Sowohl Rundläufermaschinen, als auch Linearmaschinen, als auch Kombinationen hiervon können im Taktbetrieb, aber auch im kontinuierlichen Betrieb laufen.
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Beide Ausführungsformen haben Nachteile hinsichtlich der Beförderung und Flexibilität der Maschinen. Die Verwendung von kontinuierlich arbeitenden Maschinen, wie beispielsweise Karussells, benötigt zum Teil sehr große Maschinen, um zu gewährleisten, dass genügend Zeit zur Behandlung der Behälter während des Transports durch die Maschine zur Verfügung steht. Diese Maschinen sind zum Einen teuer und zum Anderen technisch sehr aufwendig, da sie mit hoher Präzision laufen müssen. Die Verwendung von taktweise arbeitenden Maschinen, wie beschrieben, haben den Nachteil, dass die Übergabe von Behältern von einem kontinuierlichen Förderband oder einer kontinuierlich arbeitenden Transporteinrichtung auf die taktweise arbeitende Behälterbehandlungsmaschine umständlich ist und es zu Behälterrückstaus kommen kann.
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Aus der
DE 22 50 826 A ist eine Reinigungsmaschine für etikettierte Flaschen bekannt. Diese umfasst Spritzzonen und tiefe Tauchbottiche, in denen die Flaschenkörbe auf schleifenförmigen, wenigstens zum Teil mäanderartig verlaufenden Bahnkurven geführt werden, wobei im Vorlauf hinter der Flaschenaufgabe nacheinander je eine Spritzstation auf einem oberen Förderniveau für die in den Flaschenkörben mit der Mündung nach unten hangenden Flaschen, eine u-förmige, nach unten und wieder zurück nach oben führende Tauchstation und anschließend in Vorlaufrichtung eine weitere Spritzstation vorgesehen sind.
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Ferner ist aus der
DE 10 2013 114 043 A1 ein Trockner für Getränkebehälter, insbesondere Dosen bekannt. Der Trockner umfasst eine Transporteinrichtung zum Transportieren der Behälter entlang einer Transportstrecke durch den Trockner und eine Trockeneinrichtung zum Trocknen der Behälter, wobei in Transportrichtung vor und/oder im Bereich der Trockeneinrichtung eine Kippvorrichtung angeordnet ist, die geeignet ist, die Behälter zu verkippen.
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Die
DE 10 2013 217 669 A1 stellt eine Vorrichtung zum Bedrucken von, insbesondere nicht rotationssymmetrischen, Behältern zu Verfügung, mit mindestens einem Druckwerk mit mindestens einem Druckkopf, einem Transportsystem mit mehreren um Drehachsen drehbar angeordneten Behälteraufnahmen, welches derart ausgebildet ist, dass die Behälteraufnahmen auf einer geschlossenen Bahn umlaufen und ein Druckabschnitt einer Außenfläche eines in einer Behälteraufnahme aufgenommenen Behälters an dem Druckkopf vorbeiführbar ist, und mindestens einem ersten Antrieb zum Drehender den Behälter aufnehmenden Behälteraufnahme um ihre Drehachse mit mindestens einer Steuer- und / oder Regeleinheit, wobei der erste Antrieb derart variabel ansteuerbar ist, dass der Druckabschnitt mit einem vorgegebenen, im Wesentlichen konstanten Druckabstand an dem Druckkopf vorbeigeführt wird.
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Aufgabe
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Ausgehend vom Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Behälterbehandlungsmaschine mit einem alternativen Transportsystem für Behälter bereitzustellen, das sowohl in Maschinen, die üblicherweise im Taktbetrieb betrieben werden, aber auch in Behälterbehandlungsmaschinen, die üblicherweise im kontinuierlichen Betrieb betrieben werden, angewendet werden kann.
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Lösung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Behälterbehandlungsmaschine nach Anspruch 1 und die Behälterbehandlungsanlage nach Anspruch 9 sowie das Verfahren zum Transportieren von Behältern nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfasst.
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Die erfindungsgemäße Behälterbehandlungsmaschine zum Behandeln von Behältern ist dadurch gekennzeichnet, dass sie entlang einer Führung bewegbare Halterungen zum Halten von Behältern umfasst, wobei die Führung einen Behandlungsabschnitt und einen Transportabschnitt umfasst, wobei die Führung eine Krümmung im Behandlungsabschnitt aufweist, die eine Einbuchtung zumindest teilweise begrenzt und die Krümmung derart ausgebildet ist, dass die Halterung auf der Führung um die Einbuchtung herumläuft und eine translatorische Bewegung eines von der Halterung geführten Behälters in der Einbuchtung im Wesentlichen zum Erliegen kommt. Der Transport der Behälter mittels der auf der Führung laufenden Halterung ermöglicht nun, dass die eigentliche Transporteinrichtung ständig in Bewegung ist (die Halterung), wohingegen der Behälter, insbesondere in einem Behandlungsabschnitt, mit Blick auf seine translatorische Bewegung, im Wesentlichen stillsteht. Dabei bedeutet „im Wesentlichen zum Erliegen kommt“, dass der Behälter zum Einen durchaus eine Rotation um eine Rotationsachse durchführen kann, zum Anderen aber auch geringfügige translatorische Bewegung in einer Ebene im Wesentlichen senkrecht zur Rotationsachse in der Einbuchtung möglich ist, wobei diese Bewegung um die sich ergebende Rotationsachse herum zentriert sein sollte. Eine translatorische Bewegung des Behälters parallel zur Rotationsachse kann hingegen in einigen Ausführungsformen durchaus erfolgen. Unter dem Begriff der Führung soll im Folgenden jedwede Realisierung verstanden werden, die eine definierte Bewegung einer Halterung entlang einer bestimmten Trajektorie ermöglicht. Die Führung muss demnach nicht massiv sein, es kann sich auch um eine Kette, die von Zahnrädern bewegt wird und an der die Halterungen angebracht sind, handeln oder ähnliches.
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In einer Ausführungsform bilden Halterung und Führung einen Linearantrieb, wobei die Führung als Stator und die Halterung als Läufer ausgebildet ist, oder die Führung als Zahnräder mit einer umlaufenden Kette ausgebildet ist und die Halterung mit der Kette verbunden ist, oder die Führung als Räder mit umlaufendem Riemen ausgebildet ist und die Halterung mit dem Riemen verbunden ist. Linearantriebe sind wenig wartungsintensiv und insbesondere mit Hinblick auf die zu erreichenden Geschwindigkeitsprofile flexibel einsetzbar. Die weiteren Ausführungsformen sind sehr flexibel und erlauben eine Führung der Halterungen auch um enge Kurven und ggf. Ecken.
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In einer weiteren Ausführungsform sind im Behandlungsabschnitt zwei Behandlungseinheiten gegenüberliegend angeordnet. Da ein durch die Einbuchtung geführter Behälter in jedem Fall eine Rotation ausführt, kann durch die zwei gegenüberliegend angeordneten Behandlungseinheiten auf beiden Seiten des Behälters behandelt werden. Für den Fall, dass der Behälter in der Einbuchtung um 180° gedreht wird, kann so eine Rundumbehandlung des Behälters sichergestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Behälterbehandlungsmaschine dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung eine Neck-Handling-Halterung und/oder eine Basehandling-Halterung und/oder eine Bodyklammer-Halterung ist. Der Transport im Neck-Handling erlaubt es, dass diese Transporteinrichtung für nahezu jede Behälterbehandlungsmaschine geeignet ist, da dieser Bereich direkt unterhalb des Tragrings des Behälters nur in seltenen Fällen von einer Behälterbehandlung betroffen ist. Bodyklammern erlauben eine starke Fixierung des Behälters und vermeiden so Wackeln oder Verkippen. Basehandling-Halterungen können zum Einsatz kommen, wenn der ganze Körper der Flasche, auch der Bereich des Tragrings, für eine Behandlung zugänglich sein müssen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Führung im Behandlungsabschnitt einen Kreisausschnitt umfasst, wobei der Mittelpunkt des dazugehörigen Kreises auf der Längsachse eines im Behandlungsabschnitt von der Halterung transportierten Behälters liegt und der Radius r des Kreises gleich dem Abstand der Längsachse zur Führung ist oder der Radius r des Kreises größer als der Abstand der Längsachse zur Führung ist. Auf diese Weise kann realisiert werden, dass der Behälter in der Einbuchtung nur eine Rotationsbewegung um seine Längsachse erfährt und keine translatorische Bewegung stattfindet oder der Behälter auf einem Kreisausschnitt durch die Einbuchtung läuft, dessen Radius kleiner ist als der Radius des Kreisausschnitts der Führung. So können auch geringfügig elliptische Behälter behandelt werden.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform ist die Behälterbehandlungsmaschine dadurch gekennzeichnet, dass der Kreisausschnitt ein Halbkreis ist. Somit findet eine Rotation des Behälters um 180° statt.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass der Transportabschnitt einen Kreisausschnitt und/oder einen Ellipsenausschnitt und/oder eine Gerade umfasst. Je nach Ausbildung des Transportabschnitts der Führung können bestimmte Erfordernisse an den Transport des Behälters erfüllt werden.
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Die Behälterbehandlungsmaschine kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Behandlungseinheit wenigstens eines von: ein Druckmodul, einen Füllkopf, eine Inspektionseinheit, eine Sterilisationseinheit, eine Blasform, einen UV-Härter, eine Beschichtungseinheit, ein Etikettiermodul, ein Heizmodul, eine Flammenpyrolyseeinheit, eine Plasmabehandlungseinheit, eine Sprüheinrichtung, eine Walzeinrichtung, eine Übergabeeinheit ist. Somit können die Vorteile des Transportsystems für die Behälterbehandlungsmaschine in unterschiedlichen Behandlungen für Behälter Anwendung finden.
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Es wird erfindungsgemäß eine Behälterbehandlungsanlage bereitgestellt, die wenigstens zwei verschiedene Behälterbehandlungsmaschinen gemäß der vorigen Ausführungsform umfasst und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Führung durch die gesamte Behälterbehandlungsanlage verläuft und einen Übergangsabschnitt zwischen zwei nacheinander angeordneten Behälterbehandlungsmaschinen umfasst, wobei die Halterung einen Behälter durch die gesamte Behälterbehandlungsanlage transportieren kann. Diese Behälterbehandlungsanlage hat neben der flexiblen Führung der Behälter durch die Behandlungsstationen bzw. Behandlungseinheiten den Vorteil, dass unterschiedlichste Transporteinrichtungen für den Transport zwischen den einzelnen Behandlungseinheiten bzw. zwischen den einzelnen Behälterbehandlungsmaschinen entfallen können bzw. durch eine einzige Transporteinrichtung ersetzt werden können.
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Es lässt sich ein Verfahren zum Transportieren von Behältern wie Flaschen durch eine Behälterbehandlungsmaschine mit wenigstens einer Behandlungseinheit verwirklichen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Behälter von einer Halterung entlang einer Führung durch die Behälterbehandlungsmaschine geführt wird, wobei der Behälter von der Halterung in einem Behandlungsabschnitt der Führung durch eine von der Führung zumindest teilweise begrenzte Einbuchtung geführt wird in der die translatorische Bewegung des Behälters im Wesentlichen zum Erliegen kommt und die Halterung auf der Führung um die Einbuchtung herumläuft. Mit diesem Verfahren ist es möglich, die Halterungen der Behälter selbst dann weiterlaufen zu lassen, wenn der Behälter keine oder nur geringfügige translatorische Bewegungen bezüglich der Behandlungseinheit ausführen soll.
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In einer Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung im Behandlungsabschnitt der Führung einen Kreisausschnitt umläuft, dessen Mittelpunkt auf der Längsachse des transportierten Behälters liegt und der Behälter dabei eine Rotation um einen Winkel α durchführt, und/oder dass die Halterung in einem Transportbereich der Führung einen Kreisausschnitt und/oder einen Ellipsenausschnitt und/oder eine Gerade durchläuft. Somit wird sichergestellt, dass Anforderungen der Bewegung des Behälters in Relation zu der Behandlungseinheit unter Berücksichtigung der äußeren Form des Behälters ausgeführt werden können.
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Weiterhin kann der Kreisausschnitt im Behandlungsabschnitt ein Halbkreis sein und der Behälter um einen Winkel von 180° rotiert werden. Somit kann sichergestellt werden, dass insbesondere kreisrunde Behälter, beispielsweise von zwei Behandlungseinheiten, vollumfänglich behandelt werden können.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Geschwindigkeit der Halterung im Behandlungsabschnitt konstant und/oder die Geschwindigkeit der Halterung im Behandlungsabschnitt und im Transportabschnitt ist konstant gleichgroß oder die Geschwindigkeit der Halterung im Transportabschnitt ist größer als im Behandlungsabschnitt oder die Geschwindigkeit der Halterung im Transportabschnitt ist kleiner als im Behandlungsabschnitt und/oder die Kurvenlänge der Führung im Behandlungsabschnitt ist gleich oder verschieden von der Kurvenlänge der Führung im Transportabschnitt. Diese Ausgestaltungen des Verfahrens können genutzt werden, um bestimmte Anforderungen an den Transport der Behälter während der Behandlung und zwischen einzelnen Behandlungseinheiten oder Behälterbehandlungsmaschinen zu erfüllen.
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In einer Weiterbildung des Verfahrens wird die Verbindung zwischen Behälter und Halterung in zumindest einem Teilbereich der Führung zu einem Zeitpunkt gelöst und zu einem späteren Zeitpunkt wiederhergestellt. So können die einzelnen Halterungen auch in Behälterbehandlungsmaschinen weiterbewegt werden, in denen eine Transporteinrichtung üblicherweise stillstehen würde, da der von ihr transportierte Behälter zur Behandlung relativ zur Behandlungseinheit ruhen muss, wie beispielsweise im Blasformverfahren.
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Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen der Längsachse des transportierten Behälters und der Führung durch einen Abstandshalter der Halterung eingestellt wird. Werden beispielsweise Behälter mit elliptischem Querschnitt transportiert, so kann die Einstellung des Abstands der Längsachse zur Führung dazu benutzt werden, um Kollisionen des Behälters mit der Führung zu vermeiden oder auch, um definierte Abstände der Behälteroberfläche zu Behandlungseinheiten zu realisieren.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter durch die Behandlungseinheit wenigstens eines von bedruckt, befüllt, sterilisiert, inspiziert, hergestellt, beschichtet, etikettiert, geheizt oder bestrahlt wird. So kann das Verfahren zum Transport von Behältern in unterschiedlichen Behandlungsverfahren Anwendung finden.
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Halterungen im Sinne der Erfindung sind Elemente, die die Behälter halten und/oder führen können. Ebenso können diese Halterungen Erkennungseinheiten, wie Sensoren umfassen, welche die zu transportierenden Behälter identifizieren/erkennen und gegebenenfalls ausschleusen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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- 1 Schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsmaschine.
- 2a-c Schematische Darstellung einer Ausführungsform der Führung.
- 3a-e Schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Führung.
- 4 Schematische Darstellung einer Behandlungseinheit gemäß einer Ausführungsform.
- 5 Schematische Darstellung einer Führung mit Halterung gemäß einer Ausführungsform.
- 6a-c Schematische Darstellung einer Ausführungsform der Behälterbehandlungsmaschine.
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Ausführliche Beschreibung
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Behälterbehandlungsmaschine 100. Diese umfasst eine Einbuchtung 103, in der eine oder mehrere nur schematisch angedeutete Behandlungseinheiten 131 und 132 angeordnet sind (vgl. hierzu auch 5). Diese können Behälter behandeln und es kann sich dabei beispielsweise um Druckköpfe oder UV-Strahler oder Ähnliches handeln. Insbesondere können Behandlungseinheiten zum Einsatz kommen, die einen Behälter mittels Digitaldruck, Stempeldruck oder Flexodruck bedrucken. Auch Kalt- oder Heißfolierung, sowie andere Behandlungseinheiten sind denkbar. Insbesondere Vor- und Nachbehandlungseinheiten, Inspektionseinrichtungen, Flammenpyrolyseeinrichtungen Sprüh- und Walzeinrichtungen oder Plasmabehandlungseinrichtungen sind denkbar. Ebenso können Etikettiertechniken Anwendung finden. In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Behandlungseinheiten austauschbar, sodass sie gegen ggf. auch anders arbeitende Behandlungseinheiten bei Bedarf ausgetauscht werden können.
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Weiterhin umfasst die Behälterbehandlungsmaschine 100 eine Führung 101, auf der eine oder mehrere Halterungen 102 verfahren werden können. Die Führung ist hier als feststehende Führung, beispielsweise als Schiene dargestellt, obwohl auch andere Ausführungen denkbar sind. Die Führung umfasst eine oder mehrere Transportabschnitte in den durch gestrichelte Linien eingegrenzten Bereichen 151. In diesen Transportabschnitten findet keine Behandlung der Behälter 120 durch die Behandlungseinheiten 131 und 132 statt sondern die Behälter werden von den Halterungen 102 in diesem Bereich, z.B. zwischen unterschiedlichen Behandlungseinheiten, transportiert. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass im Transportabschnitt 151 eine Weiterbehandlung des Behälter erfolgt. So können in diesem Bereich Einrichtungen angeordnet sein, die die durch die Behandlungseinheiten 131 und 132 erfolgte Behandlung fortsetzen oder komplettieren. Beispielsweise können im Transportbereich UV-Härter angeordnet sein, die die von den Behandlungseinheiten aufgebrachte Tinte wenigstens anhärten oder zwischenhärten, gegebenenfalls auch aushärten.
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Weiterhin umfasst die Führung 101 einen Behandlungsabschnitt 152, der im Bereich der Behandlungseinheit angeordnet ist. In diesem Behandlungsabschnitt ist die Führung 101 zumindest stückweise gekrümmt und zwar derart, dass sie die Einbuchtung 103 dabei zumindest teilweise begrenzt. Die Halterung 102 ist mit dem Behälter 120 so angeordnet, dass die Halterung 102 die Einbuchtung 103 auf der Führung 101 umläuft, während der Behälter 120 die Einbuchtung 103 durchläuft, wodurch aufgrund der zwar gleich großen Winkelgeschwindigkeit von Behälter und Halterung 102 eine Rotation des Behälters hervorgerufen wird, eine Translationsbewegung des Behälters 120 in dieser Einbuchtung jedoch im Wesentlichen zum Erliegen kommt. Dies bedeutet, dass der Mittelpunkt des Behälters sich weniger stark mit Bezug auf die Führung 101 in einer Ebene im Wesentlichen senkrecht zur Rotationsachse bewegt als die Halterung 102 auf der Führung. Im Extremfall kann die translatorische Bewegung des Behälters 120 in der Einbuchtung 103 bei geeigneter Wahl der Führung 101 in der Ebene senkrecht zur Rotationsachse völlig unterbleiben und nur noch eine Rotation stattfinden, während sich die Halterung 102 auf der Führung 101 um die Einbuchtung 103 herumbewegt.
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Obwohl die Form der Führung 101 prinzipiell beliebig ist, ist vorgesehen, dass Krümmungen in der Führung 101 wenigstens stetig bis zur ersten Ableitung sind (bezogen auf die mathematische Funktion, die die Führung beschreibt) und der Krümmungsradius von gekrümmten Bereichen der Führung 101 eine bestimmte Untergrenze, die durch die Abmessungen der Halterung auf der Führung bestimmt ist, nicht unterschreitet, sofern es sich um eine feststehende Führung handelt, wie beispielsweise eine Schiene. Andernfalls würde die Bewegung der Halterung behindert werden, was zu Produktionsausfällen führen könnte. Unstetige Stellen in der Führung 101, wie beispielsweise Ecken, könnten von einer entsprechenden Halterung 102 prinzipiell gar nicht überwunden werden, weshalb sie mittels gekrümmter Führungen, die bis zur ersten Ableitung stetig sind, vermieden werden sollen. Es sind auch andere Ausführungen der Führung denkbar. Beispielsweise kann die Führung zusammen mit den Halterungen als Linearantrieb ausgebildet sein, wie weiter unten beschrieben wird. Auch hier ist die Führung feststehend. Alternativ muss die Führung nicht feststehend ausgebildet sein. Sie kann auch durch eine Reihe von Zahnrädern gebildet werden, auf denen eine Kette umläuft. Auf einzelnen Kettengliedern können dann die Halterungen montiert sein oder die Halterungen bilden selbst einen Teil der Kette. In diesem Fall wird die Führung durch die Zahnräder und die auf ihnen umlaufende Kette gebildet. Weiterhin kann eine Reihe von Rädern und ein darauf umlaufender Riemen vorgesehen sein, wobei auf dem Riemen die Halterungen angeordnet sind. Prinzipiell ist jede Ausführungsform denkbar, die eine gezielte Bewegung der Halterungen ermöglicht.
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Um eine Reinigung der Behandlungseinheiten auch während des Betriebs zu ermöglichen, kann in der Einbuchtung 103 eine Reinigungseinheit angeordnet sein, die im inaktiven Zustand unterhalb oder oberhalb des Bereichs, der im Betrieb von einer zu behandelnden Flasche passiert wird, eingefahren sein kann. Ergibt sich beispielsweise planmäßig nach etwa 10000 Behältern eine Lücke, so kann in dieser Zeit die Reinigungseinheit aktiviert werden und in besagten Bereich gefahren werden um die Behandlungseinheiten zu reinigen.
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Alternativ oder zusätzlich können in periodischen Abständen Reinigungsflaschen auf der Führung von einer Halterung durch die Einbuchtung transportiert werden und ein Reinigungsprogramm von den Behandlungseinheiten durchlaufen werden. Um zu verhindern, dass die Reinigungsflaschen den vorhergehenden oder weiterführenden Betrieb behindern, kann vorgesehen sein, dass sie beispielsweise über ein Weichensystem in den Führungsverlauf eingebracht werden und wieder herausbefördert werden. Ebenso können sie den Halterungen an Übergabepunkten anstelle der normalen Behälter übergeben werden. Die Reinigungsflaschen können in einem separaten Speicher gelagert werden, aus dem sie, mit einer Halterung verbunden, jederzeit eingesetzt werden können.
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Neben oder alternativ zur Reinigungseinheit kann insbesondere wenn Druckverfahren zum Einsatz kommen eine Absaugung im Bereich der Einbuchtung 103 vorgesehen sein, die Drucknebel und/oder andere Verunreinigungen, wie Dämpfe oder dergleichen absaugt.
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2a-c zeigt eine beispielhafte Ausführung der Führung 101 insbesondere im Bereich der Einbuchtung 103. Die Führung ist im Bereich der Einbuchtung 103 als Halbkreis ausgebildet. Der Radius dieses Halbkreises entspricht gerade dem Abstand des Mittelpunkts eines von der Halterung beförderten Behälters zur Führung 101 selbst. Die sich an die Einbuchtung 103 anschließenden Transportabschnitte können grundsätzlich beliebig geformt sein, beispielsweise in Form von geraden Ausschnitten oder Ellipsen-Ausschnitten oder Kreisausschnitten. Da die Geschwindigkeit, mit der sich die Halterungen entlang der Führung im Transportbereich bewegen, sehr hoch sein können, kann es notwendig sein, die Halterungen vor Eintritt in die Einbuchtung 103 auf eine bestimmte Geschwindigkeit abzubremsen um eine korrekte Behandlung sicherzustellen. Es kann daher vorgesehen sein, dass bewegliche Riegel oder Federn am Einlauf zur Einbuchtung angeordnet sind, die vor jeder Halterung in Position gebracht werden um diese möglichst schnell abzubremsen.
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Die Ausführung der Führung 101 im Bereich der Einbuchtung 103 als Halbkreis ermöglicht es, dass die Halterung 102 sich auf der Führung um die Einbuchtung 103 bewegt, während der Mittelpunkt M des Behälters 120 relativ zur Führung 101 ruht und der Behälter 120 um 180° gedreht wird, während die Halterung 120 den vollständigen Halbkreis der Führung 101 in der Einbuchtung 103 umläuft. Dazu muss der Verbindung zwischen Behältermittelpunkt M und Führung eine Länge aufweisen, die dem Radius des Halbkreises entspricht. Dies ermöglicht eine Behandlung durch die Behandlungseinheiten 131 und 132, die in der Ausführungsform gemäß 2a-c gegenüberliegend angeordnet sind und zwar derart, dass der Mittelpunkt M des Behälters 120 auf einer gedachten Verbindungslinie zwischen den Behandlungseinheiten 131 und 132 liegt. Es kann jedoch auch nur eine oder mehr Behandlungseinheiten, insbesondere verschiedene Behandlungseinheiten vorgesehen sein.
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Wie in 2b dargestellt, kann auf diese Weise ein Behälter nach halbem Durchlauf der Halterung 102' durch die Einbuchtung zur Hälfte behandelt worden sein, was durch die Bereiche 161 und 162 auf dem Behälter 120' angedeutet wird. Nachdem die Halterung 102 die Position 102" erreicht hat und somit die Halbkreiskrümmung der Führung in der Einbuchtung 103 vollständig durchlaufen hat, ist der Behälter nach einer 180°-Drehung vollständig behandelt, was hier durch die Schicht 160 auf dem Behälter dargestellt ist (siehe 2c). Da die Form der Führung sehr genau gefertigt werden kann und auch die Halterung, beispielsweise eine Neck-Handling-Halterung, eine sehr gute Fixierung eines Behälters ermöglicht, kann so ein zuverlässiges Behandeln eines Behälters auf der gesamten äußeren Oberfläche sichergestellt werden. Neben Neck-Handling-Halterungen können auch andere Halterungen zum Einsatz kommen. So können auch Bodyklammern genutzt werden, die den Behälter am Behälterkörper (beispielsweise Flaschenkörper) halten. Weiterhin können Basehandling-Halterungen Anwendung finden, bei denen die Flaschen von unten und oben fixiert werden, beispielsweise über einen Teller auf der unteren Seite und von oben mit einem Dorn im Flaschenhals. Diese Ausführung eignet sich besonders bei Etikettierverfahren.
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Während in 2a-c eine permanente Beförderung des Behälters durch die Halterung dargestellt ist, kann auch vorgesehen sein, dass der Behälter zeitweilig auf einem Standteller abgestellt wird, während die Halterung die Führung durchläuft. Der Behälter kann dann von der Halterung an einem späteren Punkt wieder aufgenommen werden. So durchläuft die Halterung zwar den kompletten Halbkreis, der Behälter wird jedoch nicht um 180° von der Halterung gedreht, sondern nur um den Winkelausschnitt, den die Halterung mit dem Behälter durchläuft. Der Behälter kann auch beispielsweise auf einem Drehteller abgestellt werden, der dann eine Drehung des Behälters durchführt, wobei diese Drehung um einen beliebigen Winkel, beispielsweise auch 360° oder 180° erfolgen kann, und zwar unabhängig von der Bewegung der Halterung.
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Es kann in diesem Zusammenhang auch vorgesehen sein, dass die Halterung nicht vollständig vom Behälter gelöst oder weggefahren wird, sondern die Halterung zur Führung des Behälters genutzt wird, sodass kein permanenter physischer Kontakt besteht, aber die Halterung dennoch ein Umkippen des Behälters verhindern kann. Das kann beispielsweise bei Verwendung einer Neck-Handling-Halterung erreicht werden, indem die Halteklammer am Hals etwas geöffnet wird, sodass ein Abstand zur Oberfläche des Behälters von 1 mm oder 2mm besteht. So kann zwar eine von der Halterung unabhängige Bewegung des Behälters, beispielsweise Stillstand auf einem Standteller oder Drehung durch einen Drehteller, erfolgen, es ist aber weiterhin möglich, den Behälter am Umkippen zu hindern.
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Die Ausführungsform nach 2a-c beschreibt zwar eine Ausführung der Führung 101 in der Einbuchtung 103 als Halbkreis, jedoch ist die Form einer Krümmung der Führung 101 nicht darauf beschränkt. So sind auch andere Formen denkbar und insbesondere kann es sich auch um Kreisausschnitte handeln, die kleiner als ein Halbkreis sind, beispielsweise nur einen Viertelkreis betragen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn von vornherein bekannt ist, dass eine Behandlung des Behälters nicht vollumfänglich sondern nur in einem bestimmten Teilbereich der äußeren Oberfläche erfolgen soll, wie dies beispielsweise beim Bedrucken von Behältern der Fall sein kann. Hier kann entsprechend den Anforderungen an die Behandlung des Behälters die Form der Führung gewählt werden und somit direkt der Bereich, in dem der Behälter behandelt wird, beeinflusst werden.
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Da bei einer vollumfänglichen Behandlung, wie in 2a-c beschrieben, beispielsweise ein Halbkreis zum Einsatz kommt, kann es zu Problemen in den Randbereichen führen, in denen gerade so eine Überdeckung erzielt wird, da der Behälter bei einer Krümmung der Führung zu einem Halbkreis nur exakt um 360° gedreht wird. Dies bedeutet, dass es keinen Überlappbereich zwischen den durch die Behandlungseinheit 131 und 132 erzeugten Druckbilder gibt. Das kann vorteilhaft sein, da so unerwünschte Doppelbedruckung oder Fehlbedruckung vermieden werden kann, es kann allerdings auch von Nachteil sein, da so Pixelversatz oder ein sehr schmaler unbedruckter Streifen oder Ähnliches auftreten kann, was zu vermeiden ist. Zu diesem Zweck kann die Führung sich auch über einen Kreisausschnitt erstrecken, der etwas größer als ein Halbkreis ist. So kann sich die Führung in dem Behandlungsabschnitt, also in der Einbuchtung 103, über einen Winkelbereich von 181° oder 183° oder 185° oder auch 190° erstrecken, so dass der Behälter etwas mehr als eine 180°-Drehung erfährt.
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Ebenso kann mit einer geeigneten Führung auch eine spiralförmige Bewegung des Behälters realisiert werden. Dazu erstreckt sich die Führung nicht nur in einer Ebene, sondern ist wie eine Spirale oder Schraubenlinie gewunden. Über die Steigung der Spirale und den Krümmungsradius kann dann eingestellt werden, welcher Winkelbereich auf welcher Höhe der Flasche bedruckt oder behandelt werden soll. Diese Ausführung kann auch benutzt werden, um den Behälter beispielsweise in eine Flüssigkeit einzutauchen und eine Beschichtung aufzubringen. In dieser Ausführungsform erfolgt eine translatorische Bewegung des Behälters parallel oder annähernd parallel zur Rotationsachse des Behälters in der Einbuchtung. Eine translatorische Bewegung in einer Ebene senkrecht zur Rotationsachse findet gerade bei Verfahren zum Bedrucken des Behälters vorzugsweise nicht oder nur in sehr geringem Ausmaß statt.
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Um der Ausführungsform der Führung gemäß 2a-c auch einen elliptischen Behälter bedrucken zu können, kann vorgesehen sein, dass sich der Mittelpunkt M des Behälters auch auf einem Kreisbogen bewegt. Dazu kann vorgesehen sein, dass die Halterung kürzer als der Radius des Kreises gewählt ist, sodass sich der Mittelpunkt M des Behälters nicht im Mittelpunkt des Halbkreises oder Kreisausschnitts befindet, sondern um diesen umläuft. So kann bei schwach elliptischen Behältern, deren numerische Exzentrizität ε annähernd Null ist, beispielsweise ε = 0,02;0,05; 0,1;0,15;0,2, diese Form der Führung zusammen mit einer geeigneten Halterung die Abweichungen in der Entfernung der Behälteroberfläche zum Druckmodul kompensieren.
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Andere Ausführungsformen der Führung mit irregulärer Form sind ebenso denkbar. Diese können genutzt werden, um bestimmten Anforderungen der Behälterbehandlung gerecht zu werden. Beispielsweise ist es beim Direktbedrucken von Behälteroberflächen erforderlich, dass die Behälteroberfläche einen Abstand zur Druckerdüse bzw. zum Druckerkopf hat, der stets konstant einen bestimmten Wert beträgt. Zum Einen darf der Behälter nicht zu nah an den Druckerkopf geraten, um diesen nicht zu beschädigen, zum Anderen kann eine zu hohe Entfernung zu einem Verwischen des Druckbildes führen, was die Druckqualität erheblich reduzieren würde. Bei unregelmäßig geformten Behältern, wie beispielsweise Behältern mit elliptischem Querschnitt und größerer numerischer Exzentrizität ε ≥ 0,2, kann aufgrund dessen kein Kreisausschnitt, wie er in 2 beschrieben wurde, als Führung verwendet werden, da es ansonsten zu Kollisionen bzw. zu Bereichen des Behälters mit zu großem Abstand zum Druckkopf kommen kann.
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Dieses Problem kann mit Hilfe einer angepassten Form der Führung, wie in 3a-e dargestellt, gelöst werden. Dabei ist die Führung 301 hier so geformt, dass sich der Mittelpunkt M des Behälters mit elliptischem Querschnitt zum Druckkopf hin oder von diesem weg bewegt, während die Halterung 102 auf der Führung 301 umläuft, seine Position senkrecht zum Druckkopf sich jedoch nicht verändert. Während sich die Halterung von 3a nach 3b weiterbewegt und der Behälter somit eine Rotation erfährt, wird der Mittelpunkt M um genau die Strecke vom Druckkopf weg bewegt, um die sich die Oberfläche des elliptisch geformten Behälters 320 bei der Drehung auf den Druckkopf 131 zu bewegt, so dass der Abstand vom Druckkopf zur Oberfläche stets gleich ist. Wenn die Halterung sich so weit bewegt hat, dass der Behälter um 90° gedreht wurde (3c), ist der Mittelpunkt am weitesten vom Druckkopf 131 entfernt. Diese Entfernung ist gegeben durch die große Halbachse des Behälters und dem einzuhaltenden Abstand von der Behälteroberfläche zum Druckkopf 131. Wird der Behälter weitergedreht, während die Halterung 102 auf der Führung 301 umläuft, so muss die Behälteroberfläche wieder zum Druckkopf hingeführt werden, wie in 3d dargestellt. Die von der Halterung 102 daher zu durchlaufende Kurve bzw. die sich daraus ergebende Form der Führung 301 ist in diesem Bereich steiler (der Betrag der ersten Ableitung in diesem Bereich also größer), verglichen mit der Form der Führung, die die Halterung auf dem Weg in den 3a-3c durchlaufen hat. In 3e ist der Behältermittelpunkt M dem Druckkopf 131 wieder am nächsten, da sich der benötigte Abstand aus der Entfernung der Oberfläche zum Druckkopf und der kleinen Halbachse des Behälters 320 mit elliptischem Querschnitt ergibt.
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Da bei solch unregelmäßig geformten Behältern bzw. nicht kreisrunden Behältern, eine Realisierung derart, dass zwei Behandlungseinheiten gleichzeitig eine Behandlung des Behälters vornehmen (insbesondere mit Hinblick auf das Bedrucken) schwierig zu realisieren ist, kann es nötig sein, dass die Führung eine Drehung des Behälters nicht nur um 180°, wie in 2 dargestellt, bewirkt, sondern dass während Durchlaufen der Einbuchtung 103 eine vollständige Drehung des Behälters um seine Mittelachse erfolgt. Ein Beispiel, wie eine entsprechende Führung für einen elliptisch geformten Körper bzw. Behälter geformt sein muss, ist in 4 dargestellt. Um eine vollständige Bedruckung des Behälters 120 zu erreichen, werden hier zwei Führungsstücke, wie sie in 3 beschrieben wurden, kombiniert, wodurch der Behälter zum Einen eine vollständige Drehung erfährt und zum Anderen auch vollständig bedruckt werden kann. So wird er bei Durchlaufen des ersten Führungsabschnitts durch die Behandlungseinheit 131 behandelt und der Bereich 461 abgedeckt, beispielsweise mit einem Druckbild oder einer vorgesehenen Bestrahlung oder Ähnlichem.
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Im zweiten Segment der Führung 401, das analog zu denen nach 3 geformt ist, wird der Behälter 120 von einer zweiten Behandlungseinheit 132 behandelt und die Behandlung vervollständigt, so dass er vollumfänglich behandelt wurde, wie mit der Beschichtung 462 angedeutet. So kann beispielsweise ein vollständiges Druckbild erzeugt werden. Um Störungen zwischen einem einlaufenden Behälter in diese Einbuchtung 403 und einen gegebenenfalls noch auslaufenden Behälter aus der Einbuchtung 403 zu verhindern, kann vorgesehen sein, dass die einzelnen Kurvenstücke durch einen geraden Führungsabschnitt 480 mit der Länge L verbunden werden, wodurch auch der Abstand zwischen der Führung im einlaufenden Bereich und im auslaufenden Bereich vergrößert werden kann und so Kollisionen verhindert werden können.
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Da für jede Behälterform gegebenenfalls eine andere Führungsform notwendig ist, kann vorgesehen sein, dass die Führung mehrstückig ausgebildet ist, so dass einzelne Führungsstücke, insbesondere im Bereich des Behandlungsabschnitts, ausgetauscht werden können. So kann eine entsprechende Behälterbehandlungsanlage sehr flexibel auch für unterschiedliche Behältertypen ausgebildet sein. Die Form der Führung lässt sich anhand der Form des Behälters und anhand gewisser, durch die Art der Behandlung gegebener Randbedingungen eindeutig bestimmen. Diese Flexibilität kann weiter erhöht werden wenn die Behandlungseinheiten verfahrbar sind, so dass sich der Abstand beispielsweise zum Mittelpunkt der Einbuchtung 403 vergrößern oder verkleinern lässt, was insbesondere mit Hinblick auf größere oder kleinere Behälter sinnvoll sein kann. Durch Kombination der austauschbaren Führungsstücke und der Abstandsveränderung der Behandlungseinheiten oder der Behandlungseinheit kann so eine maximale Anzahl unterschiedlicher Behältertypen behandelt werden.
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Mit Hinblick auf die Bedruckung von Behälteroberflächen kann es nötig sein, dass nicht nur der Abstand der Behälteroberfläche, die bedruckt werden soll, zum Druckkopf einen konstanten Wert beibehält, sondern auch, dass die Geschwindigkeit, mit der sich die Behälteroberfläche am Druckkopf vorbei bewegt, einen bestimmten Wert hat. Diese Randbedingung kann ohne Veränderung der Form der Führung erreicht werden, indem das Geschwindigkeitsprofil der Halterung eingestellt wird. So kann beispielsweise beim Bedrucken des elliptischen Behälters, wie in 3 beschrieben, die Halterung in einigen Teilbereichen der Führung im Behandlungsabschnitt verschiedene Geschwindigkeiten aufweisen, so dass die Geschwindigkeit, mit der sich die Behälteroberfläche am Druckkopf vorbeibewegt, konstant bleibt.
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Eine bevorzugte Realisierung von Führung und Halterung kann in diesem Zusammenhang sein, dass diese einen Linearantrieb bilden, wobei die Führung als Stator und jede Halterung als Läufer fungiert. Auf diese Weise kann durch gezielte Steuerung des Stromflusses durch die Führung die Geschwindigkeit der Halterung sehr genau eingestellt werden. Weiterhin ist diese Ausführung erschütterungsarm.
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Alternativ kann die Halterung jedoch auch mittels eines Antriebs, beispielsweise auf einer Kette auf der als Schiene ausgebildeten Führung, umlaufen.
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5 zeigt eine Ausführungsform der Halterung 102 auf der Führung 101. In dieser Ausführungsform hält die Halterung 102 den Behälter 120 mit Hilfe einer Neck-Handling-Vorrichtung 512. Diese ist durch ein Verbindungselement 511 zu dem eigentlichen Läufer 513 auf der Führung 101 beabstandet. Die Verbindung 511 kann so ausgebildet sein, dass ihre Länge variable ist, womit beispielsweise erreicht werden kann, dass auch elliptische Behälter behandelt werden können, wenn die Führung 101 gemäß 2 ausgeführt ist, indem der Abstand des Behälters 120 zur Führung 101 über eine Längenänderung der Verbindung 511 gesteuert wird. Auf diese Weise kann die Verwendung zusätzlicher oder austauschbarer Führungselemente überflüssig werden oder ergänzt werden. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass zumindest das Verbindungselement 511 mit der Neck-Handling-Vorrichtung 512 drehbar gelagert ist, so dass der Behälter auch umgekippt werden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Behälter in einer entsprechenden Behandlungsanlage gereinigt werden soll. So kann zunächst durch die Behandlungseinheiten, die auch oberhalb des Behälters angeordnet sein können, eine Reinigungsflüssigkeit in den Behälter eingefüllt werden und dieser anschießend durch Verkippen der Verbindung 511 umgekippt werden, so dass die Reinigungsflüssigkeit wieder hinausläuft. Dies kann noch in der Einbuchtung, also auf dem Behandlungsabschnitt der Führung 101, geschehen, kann jedoch auch auf dem sich anschließenden Transportabschnitt vollzogen werden. Neben der drehbaren Ausführung der Halterung kann auch vorgesehen sein, dass der Transport der Flasche grundsätzlich im „liegen“ oder „stehen“ erfolgt. Im ersten Fall bewegt sich die Längsachse des Behälters in einer durch die Führung aufgespannten Ebene, im zweiten Fall steht die Längsachse (näherungsweise) senkrecht auf dieser Ebene.
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6a-c zeigt eine Ausführungsform der Behandlungsmaschine, bei der die Verbindung zwischen der Halterung 102 und dem Behälter 120 im Bereich der Einbuchtung 603, also im Behandlungsabschnitt der Führung 101, zumindest teilweise gelöst ist. Diese Ausführungsform kann insbesondere dann Anwendung finden, wenn die Behandlungseinheit 690 für die Behandlung des Behälters 120 erfordert, dass sich dieser in Bezug auf die Behandlungseinheit 690 nicht mehr bewegt, wie es beispielsweise bei Blasformen der Fall ist. Zu diesem Zweck kann die Halterung 102 den Behälter 120, wie in 6a dargestellt, an die Behandlungseinheit 690 übergeben und zeitgleich die Verbindung zum Behälter 120 lösen. Der Behälter 120' befindet sich dann, wie in 6b dargestellt, in der Behandlungseinheit 690, in der beispielsweise ein Blasformverfahren durchgeführt wird. Die Halterung umläuft in dieser Zeit die Einbuchtung 603 auf der Führung 601, ohne einen Behälter zu halten. Am Ende des Behandlungsabschnitts kann die Halterung 102 den Behälter 120 wieder aus der Behandlungseinheit 690 übernehmen, wie dies in 6c dargestellt ist. Hier ist es besonders von Vorteil, wenn die Halterung als Neck-Handling-Halterung ausgebildet ist, da sich der Bereich des Behälters in unmittelbarer Nähe des Tragrings selbst beim Blasformen nicht verändert, wodurch dieselbe Halterung 102 sowohl für beispielsweise einen Preform als auch für den fertig geformten Behälter genutzt werden kann. Die Lösung der Verbindung kann auch genutzt werden, um den Behälter auf einem Drehteller zu positionieren. Dieser kann sich deutlich schneller drehen, als die Halterung die Führung durchlaufen kann, sodass eine vollständige Drehung oder auch mehrfache Drehungen des Behälters während des Durchlaufs der Halterung durch die Einbuchtung ermöglicht wird. Alternativ muss die Verbindung zwischen Behälter und Halterung hier nicht gelöst werden. Es kann auch ein Motor vorgesehen sein, der eine Drehung des Behälters in der Halterung ermöglicht, sodass der Behälter um einen größeren Winkel verdreht wird.
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In Abhängigkeit der Ausbildung der Halterung können auch mehrere Behälter gleichzeitig transportiert werden. So können von einer Halterung beispielsweise 2 Behälter im Neck-Handling transportiert werden, sofern die Halterung über zwei entsprechende Klammern verfügt. Die Behälter können dann gleichzeitig behandelt werden, was insbesondere bei Inspektionen oder dem Eintauchen in Flüssigkeiten, wie beispielsweise Reinigungsprozessen sinnvoll sein kann. Auch eine Bedruckung kann bei zwei Behältern gleichzeitig erfolgen, wobei dann nur die den Druckköpfen zugewandten Seiten der Behälter bedruckt werden können. Um dies zu umgehen, kann vorgesehen sein, dass jeder der transportierten Behälter in der Halterung um seine Längsachse gedreht werden kann, sodass auch zwei oder mehr von einer Halterung transportierte Behälter vollständig behandelt, insbesondere bedruckt werden können.
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Alternativ dazu kann auch ein beweglicher Stopper vorgesehen sein, der die Halterung auf einem kurzen Bremsweg stoppt, sodass Halterung und Behälter verbunden bleiben, aber dennoch eine Behandlung an einem relativ zur Behandlungseinheit ruhenden Behälter durchgeführt wird.
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Grundsätzlich ist vorgesehen, dass sich die Halterung stets mit einer Geschwindigkeit > 0 entlang den Führungen bewegen. So können Stillstandszeiten bei der Beförderung der Behälter reduziert bzw. ganz ausgeschlossen werden. Es können auch ganze Behälterbehandlungsanlagen mit entsprechenden Führungen ausgestattet werden, so dass ein Behälter von derselben Halterung oder mehreren verschiedenen Halterungen durch die gesamte Produktionskette, beispielsweise vom Blasformen bis zum Bedrucken oder Etikettieren, geführt wird. In diesem Fall können Behandlungseinheiten desselben Typs, beispielsweise mehrere Blasformen als eine Behälterbehandlungsmaschine zusammengefasst sein. Die Versorgung mit Storm und Kühlung kann so zentralisiert sein. Die Führung kann dann durchgängig durch verschiedene Behälterbehandlungsmaschinen führen. Somit können kompliziertere Transportsysteme über Drehsterne oder Ähnliches entfallen. Ebenso können die Behälterbehandlungsmaschinen an sich ohne Karussells auskommen und die bei im Taktbetrieb arbeitenden Maschinen anfallenden Stillstandszeiten der Transportvorrichtung können umgangen werden, indem der Behälter entweder nur um seine Längsachse rotiert, während sich die Halterung bewegt und somit beispielsweise befüllt werden kann, obwohl die Transportvorrichtung sich weiterbewegt, oder aber die Verbindung zwischen der Halterung und dem Behälter wird zumindest zeitweise gelöst und der Behälter behandelt, während die Halterung auf der Führung weiterläuft und den Behälter schließlich wieder übernimmt. Auch die Form der Behälterbehandlungsmaschine ist nahezu beliebig, da die Führung dieser zumindest in gewissen Grenzen angepasst werden kann (die Führung sollte stetig bis zur 1. Ableitung sein und einen für die Halterung nötigen minimalen Krümmungsradius nicht unterschreiten). Die Behälterbehandlungsmaschinen können mehrere Behandlungseinheiten umfassen, von der jede einen Behälter behandelt, so dass beispielsweise 10, 20 oder 30 oder mehr Behälter gleichzeitig behandelt werden. Die nächste Gruppe von Behältern wird dann behandelt, wenn beispielsweise erneut jede Behandlungseinheit von einem unbehandelten Behälter durchlaufen wird. So kann die Behälterbehandlungsmaschine taktweise arbeiten, obwohl der Transport der Behälter kontinuierlich erfolgt. Alternativ kann auch jede Behandlungseinheit eine andere Aufgabe erfüllen, beispielsweise kann in einer Einbuchtung ein erstes Druckbild und in einer anderen Einbuchtung ein zweites Druckbild aufgebracht werden, oder das erste Bild getrocknet oder überprüft werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Behandlungsmaschine selbst als lineare Maschine ausgebildet ist, die Behandlungseinheiten also nacheinander auf einer Geraden angeordnet sind. Die Führung kann in diesem Fall insbesondere in den Transportabschnitten ebenfalls als Gerade ausgebildet sein, wobei in den Behandlungsabschnitten die beispielsweise in 1 beschriebenen Einbuchtungen/Krümmungen vorgesehen sind. Ist die Behandlungsmaschine rund ausgebildet, also die Behandlungseinheiten auf einem Kreis angeordnet, so kann auch die Führung als kreisähnliches Gebilde ausgebildet sein, wobei im Bereich der Behandlungseinheiten die Führung eine entsprechende Krümmung aufweist, die eine Einbuchtung zumindest teilweise begrenzt. Die Transportabschnitte der Führung können dann Kreisausschnitte sein.
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Da die Führung nahezu beliebige Form haben kann, sind Behälterbehandlungsmaschinen jedoch nicht mehr auf Kreisformen oder lineare Ausführungen beschränkt. Es kann praktisch jede zweckdienliche Form der Behälterbehandlungsmaschine realisiert werden, sofern eine geeignete Führung bereitgestellt werden kann, die die an sie gestellten Bedingungen mit Hinblick auf Stetigkeit und Krümmungsradius erfüllt.