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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung eines aus einem Metallblech gefertigten Dosenkörper für eine Dose vor der Befüllung der Dose mit einem Füllgut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Getränkedosen sind in der Regel aus einem Metallblech gefertigt, beispielsweise aus Aluminium oder Weißblech, und werden insbesondere zur Befüllung mit kohlensäurehaltigen Getränken verwendet. Eine Getränkedose besteht aus einem ein- oder zweiteiligen Dosenkörper mit einem Dosenboden und einer zylindrischen Dosenwand sowie einem am oberen Rand der Dosenwand aufgefalzten Deckel. Der Dosenkörper kann beispielsweise aus Aluminium oder Weißblech gefertigt werden. Der aufgefalzte Deckel ist in der Regel aus Aluminium und weist eine umlaufende Ritzlinie mit einer angenieteten Metalllasche auf, mit der durch Einstechen in den inneren Bereich der Ritzlinie eine Ausgieß- bzw. Trinköffnung erzeugt werden kann. Bei dreiteiligen Dosen besteht der Dosenkörper aus zwei Teilen, nämlich dem Dosenboden und einer zylindrischen Dosenwand, welche bspw. durch Falzen miteinander verbunden sind. Bei zweiteiligen Dosen ist die Dosenwand einstückig am Dosenboden angeformt. Sowohl dreiteilige als auch zweiteilige Dosen werden nach dem Befüllen mit einem Füllgut, beispielsweise einem kohlensäurehaltigen Getränk, durch Auffalzen eines Deckels am oberen Rand der Dosenwand verschlossen.
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Der Dosenkörper von zweiteiligen Dosen kann durch verschiedene Umformverfahren wie Tiefziehen und Abstreckziehen hergestellt werden. So sind aus dem Stand der Technik beispielsweise sogenannte DRD-Dosen („drawn and redrawn“) und DWI-Dosen („draw and wall ironing“) bekannt. Beim DWI-Verfahren wird beispielsweise eine Ronde aus einem Metallblech ausgeschnitten und in einem kombinierten Tiefzieh- und Abstreckziehverfahren zu einem einteiligen Dosenkörper geformt. Zur Verbesserung des Korrosionsschutzes wird die Innenseite des Dosenkörpers meist lackiert oder es wird zur Herstellung des Dosenkörpers bereits ein Metallblech verwendet, welches zumindest einseitig eine Polymerbeschichtung, beispielsweise aus PET (Polyethylenterephthalat) aufweist. Auch die Außenseite des Dosenkörpers ist in der Regel lackiert oder bedruckt, meist mit einer Dekorlackierung oder einem Motivdruck.
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Eine zweiteilige Getränkedose aus Metall mit einer Dosenwand und einem einstückig mit der Dosenwand verbundenen, profilierten Boden ist aus der
DE 39 30 937 C2 bekannt. Der profilierte Boden weist einen zum Inneren der Dose kalotten- bzw. domförmig gewölbten zentralen Bodenabschnitt auf, dessen kreisförmiger Randbereich über einen kegelstumpfförmigen inneren Bodenabschnitt mit einem kegelstumpfförmigen äußeren Bodenabschnitt verbunden ist, wobei der äußere Bodenabschnitt an seinem weiteren Ende in die zylindrische Dosenwand übergeht. Durch diese Ausformung des profilierten Bodens wird an der Außenseite des Dosenbodens eine ringförmig umlaufende Stellkante sowie ein zentraler, nach innen gewölbter Dom ausgebildet.
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Aufgrund der Materialstabilität der zur Herstellung verwendeten Metallbleche und der Formgestaltung der Dosen halten solche Getränkedosen in der Regel einem Innendruck von bis zu 6 bar stand. Der nach innen gewölbte Dom des Dosenbodens bildet dabei bei einem Überdruck eine Sicherheitsreserve, welche sicherstellt, dass sich der Boden im zentralen Bereich des Doms zunächst axial nach außen bewegt und so das Innenvolumen der Dose vergrößert, wodurch der ausgebildete Überdruck vermindert werden kann, bevor die Dose platzt. Bei einem Überdruck in einer gefüllten und geschlossenen Getränkedose kommt es bei der Verformung des Dosenbodens auch zu einem „Ausrollen“ der Stellkante in der Weise, dass sich die Stellkante radial nach innen und gleichzeitig axial nach außen bewegt, während sich der gewölbte Dom axial nach außen bewegt. Durch die Verformung des Dosenbodens können im Inneren der Dose Risse in der Lackierung oder der Beschichtung entstehen, insbesondere der Polymerbeschichtung. Durch diese Risse kann das gegebenenfalls aggressive und säurehaltige Füllgut Korrosion an der Dosenwand hervorrufen und es kann zu einem Metalleintrag in das Füllgut kommen, indem beispielsweise Eisen aus dem Weißblech ausgelöst wird und in das Füllgut diffundiert.
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Aus ökonomischen Gründen ist es erstrebenswert, die Dicke der für die Herstellung von Getränkedosen verwendeten Metallbleche zu reduzieren. Aufgrund der geschilderten Verformung des Dosenbodens bei einem Überdruck in der Dose, der insbesondere bei kohlensäurehaltigem Füllgut entstehen kann, ist die gewünschte Dickenreduzierung des Metallblechs begrenzt, wenn eine übermäßige Verformung des Dosenbodens und dadurch bedingt das Entstehen von Rissen in der Lackierung oder der Polymerbeschichtung des Metallblechs vermieden werden soll.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorbehandlung eines aus einem Metallblech gefertigten Dosenkörpers für eine Dose vor der Befüllung der Dose mit einem Füllgut bereitzustellen, mit dem eine Verformung des Dosenbodens bei Entstehen eines Überdrucks im Inneren der gefüllten und mit einem Deckel verschlossenen Dose verhindert werden kann. Mit dem Vorbehandlungsverfahren soll insbesondere vermieden werden, dass sich bei Bildung eines Überdrucks im Inneren der Dose Risse in der Lackierung oder der Polymerbeschichtung oder einer Metallbeschichtung des Metallblechs ausbilden, in welche das Füllgut eintreten kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Vorbehandlungsverfahren aufzuzeigen, welches es ermöglicht, die Dicke des für die Herstellung der Dose verwendeten Metallblechs zu reduzieren, ohne dass es bei einem Überdruck im Inneren der Dose zu einer übermäßigen Verformung des Dosenbodens kommen kann, welche insbesondere außerhalb des tolerierbaren Verformungsgrads von 1 mm bis maximal 1,5 mm liegt.
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Diese Aufgaben werden mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen dieses Verfahrens sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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In dem erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahren wird vor der Befüllung der Dose mit einem vorgesehenen Füllgut eine vom Inneren der Dose nach außen gerichtete Druckkraft auf den Dosenboden eingeleitet, wobei die Stärke der Druckkraft so ausgewählt ist, dass sich der Dosenboden zumindest im Bereich des Doms und der Stellkante frei verformt. Unter freier Verformung wird hierbei eine Verformung verstanden, welche nicht durch Formwerkzeuge oder andere Formmittel vorgegeben wird. Eine freie Verformung in diesem Sinn stellt sich beispielsweise dann ein, wenn im Inneren der Dose ein vorgegebener Druck herrscht, der zu einer (freien) Verformung des Dosenbodens und der Stellkante führt, ohne dass die Verformung durch Formwerkzeuge oder andere Formmittel, wie sie beispielsweise bei der Herstellung des Dosenkörpers in einem Abstreckziehwerkzeug verwendet werden, beeinflusst wird. Bevorzugt wird die Druckkraft, die vor dem Befüllen der Dose auf den Dosenboden eingeleitet wird, so dimensioniert, dass die durch die Druckkraft hervorgerufene Verformung des Dosenbodens und der Stellkante zumindest im Wesentlichen einer Verformung des Dosenbodens und der Stellkante entspricht, die sich bei einem Innendruck einstellen würde bzw. einstellen könnte, der entstehen kann, wenn die unbehandelte Dose mit einem kohlensäurehaltigen Füllgut befüllt und verschlossen ist.
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Es hat sich durch Vergleichsversuche gezeigt, dass durch die freie Umformung bzw. Verformung des Dosenbodens und der Stellkante bereits vor dem Befüllen der Dose ein späteres Verformen des Dosenbodens bei Auftreten eines Innendrucks in der gefüllten und geschlossenen Dose weitgehend verhindert werden kann, wenn der Dosenkörper gemäß dem erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahren behandelt worden ist.
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Die Druckkraft, welche in dem erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahren in den Dosenboden eingeleitet wird, kann beispielsweise durch Einleiten eines unter Druck stehenden Fluids (beispielsweise Druckluft) in das Innere der Dose erzeugt werden. Zweckmäßig liegt der von der Druckkraft auf den Dosenboden übertragene Druck im Bereich von 1–7 bar und insbesondere zwischen 3 und 6 bar.
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Die in dem erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahren in den Dosenboden eingeleitete Druckkraft kann auch durch einen Stempel erzeugt werden, der im Inneren der Dose gegen den Dosenboden und insbesondere auf den nach innen gewölbten Dom gepresst wird.
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Bevorzugt wird bei Einleiten der Druckkraft auf den Dosenboden mittels eines Stempels der Dosenboden während der Einwirkung der Druckkraft von außen durch ein radial äußeres Gegenlager unterstützt, welches im Bereich des Chime (Übergangsbereich zwischen der Stellkante und der Dosenwand) an der Außenseite des Dosenkörpers anliegt. Das radial äußere Gegenlager ist dabei zweckmäßig beweglich ausgebildet.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erfindungsgemäße Vorbehandlungsverfahren in einer Abstreckziehmaschine durchgeführt wird. Das Vorbehandlungsverfahren kann dann nämlich unmittelbar im Anschluss an die Formung des Dosenkörpers in der Abstreckziehmaschine erfolgen, ohne dass der in der Abstreckziehmaschine geformte Dosenkörper aus der Maschine entnommen werden muss. Nach der Verformung des Dosenbodens wird der Dosenkörper zweckmäßig lackiert und insbesondere mit einer Innenlackierung versehen. Dafür wird der Dosenkörper dann aus der Abstreckziehmaschine heraus genommen und in einer Lackiervorrichtung zumindest innen und ggf. auch außen lackiert.
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Durch Vergleichsversuche konnte festgestellt werden, dass die freie Umformung eine Stabilisierung des Dosenbodens erzeugt, welche durch eine Materialverfestigung erzielt wird. Aufgrund der freien Umformung des Dosenbodens in dem erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahren erfolgt bei der Umformung keine Materialausdünnung im Bereich des Dosenbodens. Dadurch wird es möglich, für die Herstellung des Dosenkörpers Metallbleche mit geringerer Dicke zu verwenden. Es können dann Metallbleche, wie z.B. Weißblech oder Aluminium mit einer Dicke von weniger als 0,2 mm und bevorzugt zwischen 0,14 und 0,19 mm verwendet werden.
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Diese und weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschriebenen Ausführungsbeispielen. Die Zeichnungen zeigen:
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1: schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung, in dem zur freien Verformung des Dosenbodens Druckluft in das innere der Dose eingeleitet wird;
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2 schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung, in dem zur freien Verformung des Dosenbodens eine mechanische Kraft auf den Dosenboden einwirkt, um eine Druckkraft auf den Dosenboden einzuleiten;
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3 schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels der Erfindung, in dem zur freien Verformung des Dosenbodens mittels eines durch Magnetkraft angetriebenen Stempels eine Druckkraft auf den Dosenboden eingeleitet wird;
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4 schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Erfindung, in dem zur freien Verformung des Dosenbodens mittels eines federbelasteten Stempels eine Druckkraft auf den Dosenboden eingeleitet wird;
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5 Bodengeometrien vor und nach der Belastung durch Innendruck.
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Zur Herstellung eines Dosenkörpers 1 für eine Getränkedose wird zunächst in bekannter Weise aus Ronde aus einem Metallblech, bspw. einem Weißblechband oder einer Weißblechtafel, eine Ronde ausgeschnitten. Diese Ronde wird in einer herkömmlichen Abstreckziehmaschine durch Tiefzieh- und Abstreckziehschritte zu einem Dosenkörper 1, bestehend aus einem Dosenboden 2 und einer einstückig daran angeformten zylindrischen Dosenwand 6, geformt. Im Anschluss an diese Formung des Dosenkörpers 1 wird das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt.
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In 1 ist ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Dabei ist der Dosenkörper 1 noch in der Abstreckziehmaschine eingefügt. Das Abstreckziehwerkzeug der Abstreckziehmaschine umfasst ein radial äußeres Gegenlager 9 in Form eines Niederhalters sowie ein radial inneres Gegenlager 10 in Form eines Bodenpilz. Der Dosenboden 2 weist einen nach innen gewölbten Dom 3 sowie eine sich an den Dombereich anschließende, ringförmig umlaufende Stellkante 4 auf. Zwischen der Stellkante 4 und der Dosenwand 6 erstreckt sich ein als Chime 8 bezeichneter Übergangsbereich, welcher den Übergang zwischen dem Dosenboden 2 und der zylindrischen Dosenwand 6 bildet.
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Zur freien Verformung des Dosenbodens 2 und der Stellkante 4 wird in das Innere des Dosenkörpers 1 ein unter Druck p stehendes Fluid, beispielsweise Druckluft, eingeleitet. Der Dosenkörper wird dabei in dem Abstreckziehwerkzeug gehalten. Zweckmäßig beträgt der Druck p, der in das Innere des Dosenkörpers eingeleitet wird, zwischen 1 und 7 bar. Bevorzugt liegt der Druck p im Bereich zwischen 3 und 6 bar, entsprechend dem Druck, der in der befüllten Dose 1 mit einem kohlensäurehaltigen Füllgut im Innern der verschlossenen Dose entstehen kann. Durch das Einleiten des unter Druck p stehenden Fluids verformt sich der Dosenboden 2 und die Stellkante 4, wobei diese Verformung nicht von einem Werkzeug oder anderen Formmitteln beeinflusst wird, d. h. die sich ausbildende Verformung ist frei. Die sich nach dem Einleiten des unter Druck p stehenden Fluids ausbildende Form des Dosenbodens 2 und der Stellkante 4 ist in 1 gestrichelt dargestellt. Aus 1 ist zu erkennen, dass sich der gewölbte Dom 3 des Dosenbodens 2 axial nach außen verschoben hat. In 5 ist der Dosenboden 2 mit dem gewölbten Dom 3 und der Stellkante 4 im Detail dargestellt und zwar im unbehandelten Zustand (durchgezogene Linie, ohne Druckbelastung, also p = 0 bar) und nach einer Druckbehandlung, wie in 1 schematisch dargestellt, mit einem Druck p des eingeleiteten Fluids von p = 6 bar (gestrichelte Linie) und einem Druck von p = 7 bar (gepunktete Linie). Aus dem Vergleich der verschiedenen Formen des Dosenbodens 2 nach einer Druckbehandlung mit unterschiedlich hohem Druck ist zu erkennen, wie sich der gewölbte Dom 3 axial nach außen verschiebt und gleichzeitig die Stellkante 4 radial nach innen verschoben wird. Diese Änderung der Form des Dosenbodens 2, die durch Einleiten eines unter Druck p stehenden Fluids in das Innere des Dosenkörpers hervorgerufen wird, entspricht dabei genau der Verformung, die sich ergibt, wenn die Dose mit einem kohlensäurehaltigen Füllgut befüllt und verschlossen wird. Wird nun der Dosenkörper erfindungsgemäß vor dem Befüllen mit dem Füllgut durch Einleiten eines unter Druck p stehenden Fluids frei verformt, kann eine weitere Verformung des Dosenbodens nach dem Befüllen der Dose mit dem kohlensäurehaltigen Füllgut vermieden werden. Dadurch wird vermieden, dass es bei der Verformung der schon gefüllten Dose 1 aufgrund eines durch das kohlesäurehaltige Füllgut hervorgerufenen Überdrucks zu einer Verformung des Dosenbodens 2 und damit zu einer Beschädigung der Innenlackierung des Dosenkörpers kommen kann.
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Die Innenlackierung des Dosenkörpers erfolgt zweckmäßig erst nach der erfindungsgemäßen Behandlung des Dosenkörpers 1, mit der die Verformung des Dosenbodens 2 erfolgt.
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In den 2 bis 4 sind weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt, in denen vor dem Befüllen der Dose 1 und vor der Ausführung einer Innenlackierung der Dosenboden 2 und die Stellkante 4 jeweils durch Einleiten einer mechanischen Druckkraft auf den Dosenboden 2 frei verformt werden.
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In dem Ausführungsbeispiel von 2 ist der Dosenkörper 1, bestehend aus der zylindrischen Dosenwand 6 und dem daran angeformten Dosenboden 2, wiederum in einem Abstreckziehwerkzeug gehalten, wobei der Dom 3 von außen durch das radial innere Gegenlager 10 (Bodenpilz) gestützt wird. Im Innern des Dosenkörpers ist ein in der Zeichnung der 2 mit Bezugszeichen 5 angedeuteter Stempel angeordnet, welcher in Pfeilrichtung, also in axialer Richtung von innen nach außen gegen den Dosenboden 2 und insbesondere gegen den nach innen gewölbten Dom 3, gepresst wird. Zur Vermeidung von Beschädigungen des Dosenbodens und zur Sicherstellung einer möglichst freien Verformung ist zwischen der Innenseite des Dosenbodens 2, insbesondere im Bereich des Doms 3 und dem Stempel 5 eine Einlage 11 aus einem Material eingelegt, welches formschlüssig und hochpoliert ist.. Wie in 1 ist auch in 2 die sich durch Einwirkung der vom Stempel 5 hervorgerufenen Druckkraft auf den Dosenboden 2 sich ergebende Verformung des Dosenbodens 2 und der Stellkante 4 gestrichelt dargestellt. Wie sich aus einem Vergleich der 1 und 2 ergibt, erzeugt die durch den Stempel 5 auf den Dosenboden 2 einwirkende Druckkraft im Wesentlichen dieselbe Verformung des Dosenbodens 2 und der Stellkante 4 wie die Einleitung eines unter Druck p stehenden Fluids.
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In dem in 3 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird ebenfalls über einen Stempel eine Druckkraft auf den Dosenboden 2 gerichtet. Hierfür wird ein Außenstempel 5 mit einem Außendurchmesser, der nur geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser der zylindrischen Dosenwand 6, in den Dosenkörper eingeführt. Der vordere Abschnitt dieses Außenstempels 5 ist dabei der Form des Dosenbodens 2 im Bereich der Stellkante 4 und im Übergangsbereich zwischen der Stellkante 4 und der zylindrischen Dosenwand 6 (also im Bereich des Chime 8) angepasst. Im zentralen Bereich weist der Außenstempel 5 eine Ausnehmung 15 auf, in die ein Innenstempel 5´ eingreift. An dem Abstreckziehwerkzeug, in dem der Dosenkörper gehalten wird, ist ein Permanentmagnet 12 sowie eine Elektrospule 12´ angeordnet, wobei der Permanentmagnet 12 an der Außenseite des Dosenbodens 2 im Bereich des nach innen gewölbten Doms 3 angeordnet ist. Wenn der Außenstempel 5 mit dem darin angeordneten Innenstempel 5´ am vorderen Totpunkt angelangt ist (also an der Innenseite der Stellkante 4 anliegt) wird der eisenmetallische Innenstempel 5´ von dem Permanentmagnet 12 angezogen und durch dessen Magnetkraft in axialer Richtung von innen gegen den Dosenboden 2 und insbesondere gegen den nach innen gewölbten Dom 3 gepresst. In dieser Stellung des Innenstempels 5´ wird der Außenstempel 5 in Rückwärtsbewegung wieder nach oben gezogen. Gleichzeitig bewegt sich ein radial äußeres Gegenlager 9 des Abstreckziehwerkzeugs nach oben und unterstützt den Chime 8 des Dosenkörpers 1. Aufgrund der Druckkraft, die von dem Innenstempel 5´ auf den Dosenboden 2 ausgeübt wird und der gleichzeitigen Unterstützung des Chimes 8 durch das sich nach oben bewegte äußere Gegenlager 9 wird der Dosenboden 2 frei verformt. In 3 ist in der linken Hälfte der Dosenboden 2 im unverformten Zustand gezeigt, wobei sich der Außenstempel 5 im vorderen Totpunkt und der Innenstempel 5´ in Anlage an der Innenseite des Dosenbodens 2 (im Bereich des Doms 3) befindet. In der rechten Hälfte der 3 ist die Stellung des Außenstempels 5 in seiner Rückwärtsbewegung und das nach oben um den Verfahrweg Δ verfahrene äußere Gegenlager 9 gezeigt. In dieser Stellung verformt sich der Dosenboden 2 insbesondere im Bereich der Stellkante 4 und des Chime 8, wie im rechten Teil der 3 gestrichelt dargestellt. Diese freie Verformung des Dosenbodens 2 im Bereich der Stellkante 4 und des Chime 8 entspricht im Ergebnis der (freien) Verformung des Dosenbodens, die sich bei Einleiten eines unter Druck p stehenden Fluids in das Innere des Dosenkörpers ergibt (wie in 1 schematisch dargestellt).
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Nach Beendigung der freien Verformung des Dosenbodens wird die durch die Magnetkraft des Permanentmagneten 12 und durch den Innenstempel 5´ hervorgerufene und auf den Dosenboden 2 einwirkende Druckkraft gelöst, indem die dem Permanentmagneten 12 gegenüberliegend angeordnete Elektrospule 12´ mit Strom beaufschlagt wird. Dadurch wird die Magnetkraft des Permanentmagneten und die vom Innenstempel 5´ auf den Dosenboden 2 einwirkende Druckkraft gelöst und der Stempel 5 mit dem Innenstempel 5’ wird aus dem Dosenkörper 1 herausgezogen. Die so vorbehandelte Dose 1 kann dann aus dem Abstreckziehwerkzeug entnommen und einer Innenlackierung sowie anschließend der Befüllung mit einem vorgesehenen Füllgut unterzogen werden.
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Das in 4 schematisch gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem Ausführungsbeispiel von 3. Die auf den Dosenboden 2 axial von innen nach außen einwirkende Druckkraft wird hier ebenfalls durch einen Innenstempel 5´ erzeugt, der beweglich in einem Außenstempel 5 angeordnet ist. Anders als bei dem Ausführungsbeispiel von 3 wird die Druckkraft, die von dem Innenstempel 5´ auf den Dosenboden 2 übertragen wird, jedoch nicht durch eine Magnetkraft sondern vielmehr durch die Rückstellkraft einer Feder 13 erzeugt. In der linken Hälfte der 4 ist die Stellung des äußeren Stempels 5 im vorderen Totpunkt gezeigt. In dieser Stellung befindet sich die Feder 13 im zusammengedrückten Zustand und presst den Innenstempel 5´ gegen die Innenseite des Dosenbodens 2, insbesondere im Bereich des gewölbten Doms 3. Dadurch wird der Dosenboden 2 auf das radial innere Gegenlager 10 (Bodenpilz) gedrückt, welches zweckmäßig entsprechend der gewölbten Kontur des Doms 3 kalottenförmig ausgebildet ist.
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In der rechten Hälfte der 4 ist der Außenstempel 5 in seiner Rückwärtsbewegung gezeigt, in der er nach oben gezogen wird. Der Innenstempel 5´ wird durch die Rückstellkraft der Feder 13 radial von innen gegen den Dosenboden 2 gedrückt. Gleichzeitig wird das radial äußere Gegenlager 9 um den Verfahrweg Δ bis zu 2 mm nach oben verschoben, wodurch sich der Dosenboden 2 im Bereich der Stellkante 4 und des Chime 8 verformt, wie durch die gestrichelte Linie in der rechten Hälfte von 4 gezeigt. Bei Erreichen einer gewünschten Verformung des Dosenbodens 2 wird der Innenstempel 5’ durch die Rückwärtsbewegung des Außenstempels 5 vom Dosenboden 2 abgehoben. Durch einen einstellbaren Anschlag kann die (Maximal)position des Innenstempels 5’ in Bezug auf den Außenstempel 5 eingestellt und somit eine maximale Verformung des Dosenbodens 2 gewählt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Grundsätzlich kann jede freie Verformung des Dosenbodens 2 durch Einleiten einer auf den Dosenboden 2 axial von innen nach außen gerichteten Druckkraft eine freie Verformung des Dosenbodens 2 erzeugen. Diese freie Verformung des Dosenbodens 2 erfolgt gemäß der Erfindung vor dem Innenlackieren des Dosenkörpers und vor der Befüllung der Dose mit einem vorgesehenen Füllgut, um eine Verformung des Dosenbodens 2 bei bzw. nach Befüllen der Dose 1 mit einem kohlensäurehaltigen Füllgut zu vermeiden. Die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens können zwar in einer Abstreckziehmaschine durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich das Verfahren außerhalb einer Abstreckziehmaschine, bspw. in einer separaten Haltevorrichtung durchzuführen, in der der Dosenkörper 1 während der Durchführung des erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahrens gehalten wird.
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Neben lackierten Dosenkörpern, bei denen die Lackbeschichtung nach der erfindungsgemäßen Behandlung aufgebracht wird, können die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens auch bei Dosenkörpern ausgenutzt werden, die auf der Innenseite mit einer Polymerbeschichtung versehen sind, wobei hier die Beschichtung des zur Herstellung des Dosenkörpers verwendeten Blechs mit einem Polymermaterial, bspw. durch Auflaminieren einer PET-Folie auf die Blechoberfläche, bereits vor der Durchführung der erfindungsgemäßen Behandlung des Dosenkörpers erfolgt. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielte Minimierung der Verformung des Dosenbodens stellt in jedem Fall sicher, dass auf der Doseninnenseite im Bereich der Stellkante keine Lack- und Folienrisse unter Füllgut-Innendruck entstehen können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3930937 C2 [0004]
- DE 19802953 C2 [0005]
- EP 1109635 B1 [0005]