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Die Erfindung betrifft ein Hohlkammer-Isolier-Tablett mit vertieften Aufnahmen für Speisengeschirre in der Oberseite und einer mit einem Isoliermittel gefüllten Hohlkammer.
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Ein solches Isolier-Tablett ist aus
DE 42 31 341 A1 bekannt. In ein als einstückige Hohlkammer ausgebildetes Isolier-Tablett aus einem Kunststoffmaterial sind eine oder mehrere Aufnahmen für Speisengeschirre eingelassen. Die Hohlkammer wird in einem aufwändigen Herstellprozess mit einem Wärme-Isoliermittel ausgeschäumt.
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In den Boden der Aufnahme sind Kontaktflächen eingelassen, die mit am Rand des Isolier-Tabletts angebrachten, nach außen führenden elektrischen Anschlußmitteln in Verbindung stehen.
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In die Aufnahmen sind speziell ausgebildete Speisengeschirre einsetzbar, deren Böden mit einem Schichtheizkörper ausgestattet sind, der aus einem elektrischen Widerstandsmaterial besteht und mit zwei auf der Außenseite des Geschirrs blank zutage tretenden Anschlüssen verbunden ist. Die Anschlüsse korrespondieren mit den Kontaktflächen im Boden der Aufnahme zur Übertragung elektrischer Heizenergie in die Schichtheizkörper.
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Auf das Isolier-Tablett kann ein ebenfalls Wärme isolierender Deckel aufgesetzt werden, der korrespondierend mit den Aufnahmen für die Speisengeschirre mit Ausnehmungen versehen ist, die so tief sind, dass sie ein abgedecktes Speisengeschirr beim Transport fest in die Aufnahme eindrücken.
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Sowohl die Kontaktflächen in den Aufnahmen als auch die blanken Anschlüsse am Boden der Geschirre sind bei einem Reinigungsprozess Flüssigkeiten und auch sonst Umwelteinflüssen ausgesetzt, die zum Korrodieren der elektrischen Kontaktflächen führen können.
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Bei einer Beschädigung und Ausmusterung der Isolier-Tabletts ist aus Recycling-Gründen eine Trennung des Hüllmaterials des Tabletts und des Isoliermittels erforderlich. Dazu muss die Hohlkammer aufgeschnitten und das eingeschäumte Isoliermaterial mühsam herausgelöst werden.
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Aus der Druckschrift
US 4 922 626 A ist ein Transportbehältnis für backofenheiße Pizzas bekannt, wobei das Transportbehältnis das Aufweichen der Kruste und des Bodens der Pizza durch Wasserdampfabgabe während des Transports verhindern und Speisengerüche ausfiltern soll. Das Transportbehältnis besteht aus einem Kasten und einem Deckel mit wärmeisolierten Wänden. Das Innere des Kastens ist durch eine Trennwand in zwei Bereiche unterschiedlicher Größe aufgeteilt. In den größeren Bereich wird eine Pizza-Box eingelegt, in den kleineren Bereich sind ein Heiz-Lüfter und Filter zur Aufnahme des Wasserdampfes und der Speisengerüche eingesetzt. Der vom Heizlüfter erzeugte Luftstrom überstreicht die Pizza-Box.
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Die Pizza-Box liegt auf dem Boden des Transport-Kastens auf. Die Pizza kann auf einem gewellten Abstandshalter in der Pizza-Box liegen, so dass der Luftstrom direkt unter dem Pizza-Boden entlang streichen kann.
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Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine korrosionssichere Heizfläche in der Aufnahme des Isolier-Tabletts zu schaffen, die für übliche Speisengeschirre ohne zusätzliche Heizelemente geeignet ist. Außerdem sollten die Herstellung des Isolier-Tabletts und das Recycling auszumusternder Isolier-Tabletts vereinfacht werden.
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Diese Aufgabe wird bei einem Hohlkammer-Isolier-Tablett der eingangs genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
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Zur Vereinfachung der Herstellung wird das Isolier-Tablett aus einer oberen und einer unteren Schale gefertigt. Beide Teile können in einem Spritzgieß- oder Tiefziehverfahren aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt werden. Die obere Schale wird mit den vertieften Aufnahmen für Speisengeschirre versehen.
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Durch Zusammenfügen der oberen und unteren Schale entsteht eine Hohlkammer. An die Raumform dieser Hohlkammer wird ein Schaumkörper aus Temperatur isolierendem Isoliermaterial angepasst und als separates Bauteil hergestellt, das herausnehmbar in die beiden Schalen einsetzbar ist. Zur Montage kann die Außenfläche des Schaumkörpers mit einem Kontaktkleber versehen werden, so dass er aus der jeweiligen Schale nicht sofort herausfällt. Die Klebefläche trocknet später ein, so dass der Schaumkörper nach Trennung der beiden Schalen herausgenommen werden kann.
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Die Ränder der oberen und unteren Schale werden umlaufend mit einer aneinander angepassten Steckverbindung versehen. Vorzugsweise kann die Steckverbindung als Nut-Feder-Verbindung ausgestaltet sein. Auch kann die Steckverbindung mit einer Rastung versehen sein, die ein unbeabsichtigtes Auseinanderfallen der Schalen verhindert, insbesondere solange eine in die Steckverbindung eingefügte Dicht- oder Klebemasse noch nicht abgebunden hat.
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Zum Erwärmen der in einem eingesetzten Speisengeschirr enthaltenen Speisen ist an die Unterseite mindestens einer Aufnahme innerhalb der Hohlkammer eine elektrische Heizleiterstruktur im Wärmekontakt aufgebracht. Die Heizleiterstruktur wird vorzugsweise über Akkus mit Heizenergie versorgt und über Steuerplatinen entsprechend des gewünschten Heizverlaufs und der Temperatur geregelt. Zur Aufnahme der Akkus, der Steuerplatine und der elektrischen Heiz-, Steuer- und Regel-Leitungen sind in den Schaumkörper entsprechende Hohlräume eingearbeitet.
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Bei einer Versorgung des Hohlkammer-Isolier-Tabletts ausschließlich über Akkus kann das Isolier-Tablett mit einer rundum glatt geschlossenen Kunststoff-Fläche ausgebildet werden, die eine einfache und hygienische Reinigung erlaubt. Die Akkus können über eine drahtlose (Funk-) Steuerung geschaltet und induktiv aufgeladen werden. Zum Austausch nicht mehr aufladbarer Akkus müssen die miteinander verschweißten oder verklebten oberen und unteren Schalen aufgetrennt werden und möglicherweise ersetzt werden. Der Schaumkörper kann nach Auswechslung der Akkus wieder verwendet werden.
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Die Heizleiterstruktur kann ebenfalls nach Beseitigen der Klebeschicht vom Boden der Aufnahme an der oberen Schale gelöst und für eine neue obere Schale verwendet werden. Dadurch wird eine hohe Austauschbarkeit und Wiederverwendung von Bauteilen erreicht.
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Die Heizleiterstruktur kann für eine Gleichspannungsversorgung zwischen 12 V und 42 V, vorzugsweise 24 V, und eine Leistungsaufnahme von 7 bis 45 Watt ausgelegt werden. Sie kann aber auch für eine Wechselspannungsversorgung zwischen 110 V und 230 V und eine Leistungsaufnahme zwischen 20 und 90 Watt ausgelegt sein. Die höhere Leistungsaufnahme ermöglicht neben dem Warmhalten auch ein Garen entsprechend vorbereiteter Speisen in den Speisengeschirren. Zur Wechselspannungsversorgung, Aufladung der Akkus und äußeren Steuerung der Wärmeleistung können in den Seitenrand der oberen Schale aus der Hohlkammer nach außen führende Anschlußkontakte eingesetzt sein.
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Die Heizleiterstrukturen für Gleich- und Wechselspannungsversorgung können auch miteinander kombiniert werden, indem entweder zwei unterschiedliche Heizleiterstrukturen elektrisch gegeneinander isoliert flächig übereinander mit der Unterseite einer der Aufnahmen in Kontakt gebracht werden oder die unterschiedlichen Heizleiterstrukturen mäanderförmig ineinander geschachtelt in einer gemeinsamen Ebene angeordnet und mit der Unterseite einer Aufnahme in Kontakt gebracht werden.
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Als Material für die obere und untere Schale des Hohlkammer-Isolier-Tabletts sind hitzebeständige, gut Wärme leitende Kunststoffe, wie PP/PU/PE/PTF-Kunststoffe, besonders vorteilhaft, wobei die Schalen mit einer Wandstärke von 1,5 mm bis 2,5 mm, vorzugsweise 2,0 mm, in einem Spritzgieß- oder Tiefziehverfahren fertigbar sind.
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In der Figur ist ein Ausführungsbeispiel des Hohlkammer-Isolier-Tabletts schematisch im Querschnitt dargestellt und wird nachfolgend anhand dieser Figur beschrieben.
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Eine obere Schale 1 und eine untere Schale 2 sind vorzugsweise aus Polypropylen (PP) gefertigt. Ihre Wandstärke beträgt etwa 2 mm. Die untere Schale 2 ist an ihrem Rand mit einer Sicke 3 versehen, auf die der Rand der oberen Schale 1 aufgeschoben wird. Das Isolier-Tablett weist eine rundum geschlossene glatte Fläche auf.
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Die Sicke 3 kann mit einer nicht weiter dargestellten Rastklinke versehen sein, die mit einer geeigneten Rastnut in der oberen Schale 1 zusammenwirkt und beide Schalen 1, 2 zusammenhält. Eine Nut-Feder-Verbindung beider Ränder ist besonders vorteilhaft, weil in die Nut in einfacher Weise eine geeignete Dichtmasse eingebracht werden kann, die einen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit bildet.
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Ein an die aus der oberen Schale 1 und unteren Schale 2 gebildete Hohlkammer angepasster Schaumkörper 4 ist in die Hohlkammer formschlüssig eingesetzt.
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Die obere Schale 1 ist auf ihrer Oberseite mit einem umlaufenden Zentrierrand 5 zum Aufsetzen eines nicht weiter dargestellten Isolier-Deckels versehen. In die Unterseite der Schale 2 sind Aufstellnoppen 9 eingeformt, die vorzugsweise mit einer Antirutschbeschichtung versehen sind.
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Die obere Schale 1 ist im Allgemeinen mit mehreren vertieften Aufnahmen 6 versehen, in die geeignete Speisengeschirre zum Transport oder Aufwärmen einsetzbar sind. Auf den Boden der dargestellten Aufnahme 6 ist innerhalb der Hohlkammer eine elektrische Heizleiterstruktur 7 im Wärmekontakt aufgebracht. Die Heizleiterstruktur 7 kann aus Widerstandsdrähten bestehen, die in ein Trägernetz eingelegt sind und mit dem Trägernetz z.B. an den Boden der Aufnahme 6 geklebt sind. Der Schaumkörper 4 ist so ausgelegt, dass er die Heizleiterstruktur 7 im Kontakt zum Boden hält. Die Heizleiterstruktur 7 überträgt ihre Wärme durch Wärmeleitung und Wärmestrahlung in die Aufnahme 6 hinein, wie durch Strahlungspfeile 8 angedeutet ist.
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In dem Schaumkörper 4 sind Hohlräume 10, 11 vorgesehen. In den Hohlraum 10 kann z.B. eine nicht dargestellte Steuerplatine eingelegt sein, die die Steuerung der Stromversorgung und TemperaturRegelung der Heizleiterstruktur 7 übernimmt. In den Hohlraum 11 können z.B. Akkus eingelegt werden. Die Hohlräume 10, 11 sind von der Oberseite des Schaumkörpers 4 zugänglich in den Freiräumen neben den vertieften Aufnahmen anzuordnen.
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Zusätzlich sind in den Schaumkörper 4 geeignete Schlitze zum Verlegen von elektrischen Versorgungs-, Steuerung- und Signalleitungen eingebracht, die zur Steuerplatine, den Akkus oder äußeren Anschlusskontakten führen. Die Anschlusskontakte 12 sind in einen Seitenrand der oberen Schale 1, vorzugsweise flächenbündig und gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt eingesetzt.
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Die Verlegung der Vorsorgungs-, Steuer- und Signal-Leitungen kann den individuellen Bedürfnissen in einfacher Weise angepasst werden, da der Schaumkörper 4 außerhalb der Hohlkammer vor dem Zusammenfügen der Schalen 1, 2 bestückt werden kann und fehlende Einbettungen für Leitungen durch Aufschneiden des Schaumkörpers 4 auch nachträglich geschaffen werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- obere Schale
- 2
- untere Schale
- 3
- Sicke
- 4
- Schaumkörper
- 5
- Zentrierrand
- 6
- Aufnahme für Speisengeschirr
- 7
- Heizleiterstruktur
- 8
- Wärme-Strahlungspfeil
- 9
- Aufstellnoppen
- 10,11
- Hohlraum
- 12
- Anschlusskontakte