DE102013107950A1 - Ventil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Ventil (1) mit einem Gehäusesockel (2) und einem von dem Gehäusesockel (2) getragenen Ventilsitz (18), mit einem ringförmigen Schieber (12), der parallel zu einer Senkrechten des Gehäusesockels (2) verlagerbar ist, wobei die dem Gehäusesockel (2) benachbarte Dichtkante (17) des ringförmigen Schiebers (12) in einer ersten Betriebsstellung des Ventils (1) gegen den Ventilsitz (18) abdichtend anliegt und in einer zweiten Betriebsstellung zur Durchströmung des ringförmigen Schiebers (12) von dem Ventilsitz (18) abgehoben ist, wobei zumindest ein Strömungsumlenkelement (27) vorgesehen ist zur Umlenkung eines zwischen der Dichtkante (17) und dem Ventilsitz (18) durchströmenden Fluids.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Ventil, wie insbesondere ein Thermostatventil, zur Steuerung von Fluidströmen, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.
- Ventile, insbesondere Thermostatventile, mit Schiebern, wie insbesondere mit Ringschiebern sind im Stand der Technik bekannt. Im geschlossenen Zustand des Ventils dichtet eine Dichtkante des Ventilschiebers gegen einen Ventilsitz ab, so dass kein Fluid das Ventil durchströmen kann.
- Wird der Schieber mit seiner Dichtkante von dem Ventilsitz abgehoben, so strömt das Fluid zwischen dem Ventilsitz und der Dichtkante des Ventilschiebers und von dort durch das Ventil. Das Ventil ist in dieser Betriebsstellung geöffnet.
- Dabei hat sich gezeigt, dass das an der Dichtkante vorbei strömende Fluid Druckschwankungen und dadurch zu Schwingungsanregungen des Ventilschiebers führt, weil der Ventilschieber auf Grund von Toleranzen und Asymmetrien zu Beginn des Öffnungsvorgangs in der Regel nicht vollständig abhebt, sondern zum Teil verkippt und somit auf einer Seite mehr abhebt als auf einer anderen Seite, was sich wiederum auf eine Druckschwankung des Fluids überträgt, was für die nachfolgende Fluidversorgung als nachteilig herausgestellt hat.
- Es ist die Aufgabe der Erfindung ein Ventil zu schaffen, welches eine reduzierte Schwingungsanregung zeigt und dennoch einfach und kostengünstig aufgebaut ist.
- Die Aufgabe wird erreicht mit den Merkmalen von Anspruch 1, wonach ein Ventil geschaffen wird, mit einem Gehäusesockel und einem von dem Gehäusesockel getragenen Ventilsitz, mit einem ringförmigen Schieber, der parallel zu einer Normalen des Gehäusesockels verlagerbar ist, wobei die dem Gehäusesockel benachbarte Dichtkante des ringförmigen Schiebers in einer ersten Betriebsstellung des Ventils gegen den Ventilsitz abdichtend anliegt und in einer zweiten Betriebsstellung zur Durchströmung des ringförmigen Schiebers von dem Ventilsitz abgehoben ist, wobei zumindest ein Strömungsumlenkelement vorgesehen ist zur Umlenkung eines zwischen der Dichtkante und dem Ventilsitz durchströmenden Fluids.
- Dabei ist es vorteilhaft, wenn das Strömungsumlenkelement eine Struktur ist, die an dem Gehäusesockel angebracht ist wobei die Struktur auf der Einströmseite und/oder auf der Ausströmseite des Schiebers angeordnet ist. Dadurch wird das Strömungsumlenkelement in ein bereits vorhandenes Bauteil integriert, was eine einfache Herstellung bewirkt.
- Auch ist es vorteilhaft, wenn die Struktur eine Hohlkehle oder ein konkav gewölbter Wandbereich oder ein Winkel oder ein Bogen am Gehäuse oder am Gehäusesockel ist.
- Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Strömungsumlenkelement eine Umlenkung der Strömung derart bewirkt, dass sie nach der Umlenkung auf den ringförmigen Schieber, insbesondere im Bereich der Dichtkante und/oder auf die eintretende oder austretende Strömung trifft. Durch die Rückwirkung auf die Dichtkante, den Schieber und/oder auf die Strömung wird eine Drosselung der eintretenden Strömung erreicht, die zu einer
- Schwingungsdämpfung bzw. eine Schwingungsreduzierung führt.
- Besonders vorteilhaft ist es, weil der Schwingungsdämpfungseffekt im Wesentlichen nur unmittelbar nach dem Öffnen des Schiebers eintritt, weil nur dann im Eintrittsbereich eine stehende Fluidsäule vorliegt. Zu einem späteren Zeitpunkt saugt die Pumpe im System das Fluid so schnell ab, dass das einströmende Fluid quasi sofort abgesaugt wird und der Schwingungseffekt nicht vorliegt und die Schwingungsdämpfung daher auch nicht benötigt wird.
- Auch ist es zweckmäßig, wenn der ringförmige Schieber von einem Aktuator beaufschlagt zwischen der ersten und der zweiten Betriebsstellung verlagerbar ist.
- Auch ist es vorteilhaft, wenn der Aktuator ein Dehnstoffelement ist. Dadurch wird ein thermostatisches Ventil erreicht, dass durch thermische Änderungen eine Ventilbetätigung erfolgt.
- Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Schieber mittels des Aktuators entgegen der Kraft eines Kraftspeichers von der Dichtkante weg verlagerbar ist und ohne Kraftbeaufschlagung durch den Aktuator am Ventilsitz anliegt.
- Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn der Gehäusesockel einen zylindrisch vorstehenden Flansch aufweist, wobei das Strömungsumlenkelement im Bereich des Übergangs von dem ebenen Gehäusesockel zu dem zylindrisch vorstehenden Flansch angeordnet ist.
- Vorteilhaft ist es, wenn der Flansch zur Halterung des Aktuators dient.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die nachfolgende Figurenbeschreibung und durch die Unteransprüche beschrieben.
- Nachstehend wird die Erfindung auf der Grundlage zumindest eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Ventils, und -
2 einen Ausschnitt des Ventils gemäß1 . - Die
1 zeigt ein Ventil1 , das einen Gehäusesockel2 aufweist. Das Ventil1 ist beispielsweise mit dem Gehäusesockel2 in eine Öffnung eines Gehäuses oder in einen Fluidkanal einsetzbar. Dabei sind zwei Ausführungsformen des Ventils1 dargestellt, wobei in der linken Bildhälfte die linke Hälfte einer ersten Ausführungsform und in der rechten Bildhälfte die rechte Hälfte einer zweiten Ausführungsform dargestellt sind; die jeweils andere Hälfte ist analog aufgebaut und wird der Einfachheit halber nicht dargestellt. - Im zentralen Bereich des Gehäusesockels
2 weist der Gehäusesockel2 einen in axialer Richtung vorstehenden zylindrischen Flansch3 auf. Der Flansch3 ist hohl ausgebildet und weist eine zentrale Bohrung4 auf, durch welche der Kolben5 der Aktuatoreinheit6 hindurchragt. - Die Aktuatoreinheit
6 ist bevorzugt als Dehnstoffelement ausgebildet, das mit einem Kolben5 , einem Gehäuse7 , einer Abdichtung8 und einer Dehnstofffüllung9 ausgebildet ist. - Zwischen dem Dehnstoffelement als Aktuatoreinheit
6 und dem Flansch3 ist ein Führungselement10 vorgesehen, welches in einer Ausnehmung30 des Flanschs3 in axialer Richtung verlagerbar angeordnet ist. Das Führungselement10 ist dabei mit dem Dichtelement der Abdichtung8 einteilig ausgebildet und mit dem Gehäuse7 formschlüssig verbunden. - Mit dem Führungselement
10 ist radial innen ein Halteelement11 des ringförmige Schiebers12 formschlüssig verbunden, so dass bei Verlagerung des Führungselements10 in axialer Richtung auch der ringförmige Schieber12 in axialer Richtung verlagert wird. - Das Halteelement
11 ist als radial ausgebildetes Scheiben- bzw. Ringelement ausgebildet, das von dem hohlzylindrischen Bereich des ringförmigen Schiebers12 nach radial innen absteht. - Der ringförmige Schieber
12 ist im Bereich seines Halteelements11 über einen Kraftspeicher13 gegenüber einem topfförmigen Element14 eingespannt, wobei das topfförmige Element14 radial innen im Bereich15 an hakenförmigen Elementen16 des Flansches3 eingehängt ist. Dies bewirkt, dass bei einer axialen Verlagerung des Führungselements10 relativ zum feststehenden Kolben5 in axialer Richtung von dem Flansch bzw. von dem Sockel2 weg, die Verlagerung entgegen der Kraft des Kraftspeichers13 erfolgt. Der Kraftspeicher ist bevorzugt eine Spiral- oder Druckfeder. - Der ringförmige Schieber
12 ist als ringförmiges Element ausgebildet mit einer Dichtkante17 , welche an einem Ventilsitz18 zur Anlage kommt, wobei der Ventilsitz18 durch ein elastisches Dichtelement19 ausgebildet ist, das in einer Aufnahme20 des Gehäusesockels2 eingebracht ist. Dabei bildet das Dichtelement19 eine flache Ebene, auf die die Dichtkante17 des ringförmigen Schiebers12 aufsetzen kann. - Wird durch das Dehnstoffelement als Aktuator
6 das Führungselement10 in1 nach oben verlagert, also vom Gehäusesockel2 weg verlagert, so hebt der ringförmige Schieber12 von dem Ventilsitz18 ab und ermöglicht eine Durchströmung des Ventils1 . - Wie in
1 zu erkennen ist, ist in der rechten Bildhälfte eine Einströmung von einem Fluid23 von radial außen durch die Öffnung zwischen ringförmigem Schieber12 und Ventilsitz18 eingezeichnet. Auf der linken Seite der1 erfolgt die Ausströmung des Fluids21 von radial innen bzw. von innerhalb des ringförmigen Schiebers12 nach radial außen bzw. nach außerhalb des ringförmigen Schiebers12 zur Veranschaulichung einer möglichen Durchströmung. - Die
2 zeigt einen Ausschnitt eines Gehäusesockels2 mit dem Dichtelement19 sowie dem Kolben5 des Aktuators6 . Die Dichtkante17 des ringförmigen Schiebers12 ist von dem Ventilsitz18 abgehoben, so dass eine Durchströmung eines Fluids25 durch den Spalt zwischen Dichtkante17 und Dichtelement19 des Ventilsitzes möglich ist. - Diese Durchströmung durch einen Spalt kann aber auch nur an einem Teil des Umfangs aufgrund eines asymmetrischen Öffnens des Schiebers stattfinden.
- Der dadurch erzeugte Fluidstrahl
26 bzw. die dadurch erzeugte Strömung tritt in den Raumbereich zwischen ringförmigem Schieber12 und Flansch3 ein und verursacht einen Aufprall der Strömung des Fluids im Bereich eines Strömungsumlenkelements27 an einer Wandung28 des Flanschs3 . Dabei ist die Wandung in diesem Bereich bevorzugt abgewinkelt im Übergang von dem Sockel2 zum Flansch3 . Alternativ oder zusätzlich kann auch ein zusätzlicher Freiraum31 hinter der Dichtkante die Strömung günstig beeinflussen. - Dieses Strömungsumlenkelement
27 ist beispielsweise als Hohlkehle oder als konkav gewölbter Bereich oder als Radius oder als Winkel der Wandung derart ausgestaltet, dass der Fluidstrahl bzw. die Strömung29 , welcher/welche beim Auftreffen auf das Strömungsumlenkelement27 entsteht bzw. umgelenkt wird, in Richtung auf die Dichtkante17 und/oder auf den einströmenden Fluidstrahl26 umgelenkt wird. Alternativ kann das Strömungsumlenkelement27 auch ein Zusatzteil sein, das eine Hohlkehle oder als konkav gewölbter Bereich oder als Radius oder als Winkel einer Wandung des Zusatzteils ausgebildet ist und welcher ringförmig oder mehreckig ausgebildet ist. Es kann bevorzugt innerhalb des ringförmigen Schiebers12 angeordnet sein, für die Umlenkung der einströmenden Fluidströmung. Auch kann das Strömungsumlenkelement27 ein Teil der Wandung des Gehäusesockels sein oder auch ein Zusatzteil sein, das einen gewölbten Bereich aufweist und welcher ringförmig ausgebildet ist. Es kann bevorzugt außerhalb des ringförmigen Schiebers12 angeordnet sein, für die Umlenkung der ausströmenden Fluidströmung. - Dadurch entsteht eine Rückwirkung des Fluids auf die Dichtkante bzw. auf das einströmende bzw. ausströmende Fluid selbst, welche die zuvor erzeugten parasitären Schwingungen reduziert.
Claims (9)
- Ventil (
1 ) mit einem Gehäusesockel (2 ) und einem von dem Gehäusesockel (2 ) getragenen Ventilsitz (18 ), mit einem ringförmigen Schieber (12 ), der parallel zu einer Senkrechten des Gehäusesockels (2 ) verlagerbar ist, wobei die dem Gehäusesockel (2 ) benachbarte Dichtkante (17 ) des ringförmigen Schiebers (12 ) in einer ersten Betriebsstellung des Ventils (1 ) gegen den Ventilsitz (18 ) abdichtend anliegt und in einer zweiten Betriebsstellung zur Durchströmung des ringförmigen Schiebers (12 ) von dem Ventilsitz (18 ) abgehoben ist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Strömungsumlenkelement (27 ) vorgesehen ist zur Umlenkung eines zwischen der Dichtkante (17 ) und dem Ventilsitz (18 ) durchströmenden Fluids. - Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsumlenkelement (
17 ) eine Struktur ist, die an dem Gehäusesockel (2 ) angebracht ist, wobei die Struktur auf der Einströmseite und/oder auf der Ausströmseite des Schiebers angeordnet ist. - Ventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur eine Hohlkehle oder ein konkav gewölbter Wandbereich oder ein Winkel oder ein Bogen am Gehäuse oder am Gehäusesockel ist.
- Ventil nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungsumlenkelement (
27 ) eine Umlenkung der Strömung derart bewirkt, dass sie nach der Umlenkung auf den ringförmigen Schieber (12 ), insbesondere beim ersten Öffnen im Bereich der Dichtkante (17 ) und/oder auf die eintretende oder austretende Strömung trifft. - Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das der ringförmige Schieber (
12 ) von einem Aktuator (6 ) beaufschlagt zwischen der ersten und der zweiten Betriebsstellung verlagerbar ist. - Ventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktuator (
6 ) ein Dehnstoffelement ist. - Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (
12 ) mittels des Aktuators (6 ) entgegen der Kraft eines Kraftspeichers (13 ) von der Dichtkante (17 ) weg verlagerbar ist und ohne Kraftbeaufschlagung durch den Aktuator (6 ) am Ventilsitz (18 ) anliegt. - Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusesockel (
2 ) einen zylindrisch vorstehenden Flansch (3 ) aufweist, wobei das Strömungsumlenkelement (27 ) im Bereich des Übergangs von dem ebenen Gehäusesockel (2 ) zu dem zylindrisch vorstehenden Flansch (3 ) angeordnet ist. - Ventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (
3 ) zur Halterung des Aktuators (6 ) dient.
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