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Die Erfindung betrifft eine Stirnwanddichtungsanordnung mit Toleranzausgleich für eine Kraftfahrzeugklimaanlage zur Abdichtung einer Durchgangsöffnung für eine Anschlusseinrichtung durch eine Stirnwand zwischen einem Motorraum und einem Fahrgastraum eines Kraftfahrzeuges.
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Kraftfahrzeugklimageräte benötigen eine Anschlusseinrichtung für den Transport der Wärmeübertragerflüssigkeiten zwischen dem Motorraum und dem Innenraum des Fahrzeuges. Im Bereich der Anschlusseinrichtung dichtet die Stirnwanddichtung die Durchgangsöffnung beispielsweise gegen Spritzwasser ab. Diese Dichtungen müssen zum einen wasser- und gasdicht ausgeführt werden. Zum anderen müssen die Dichtkonzepte einen Ausgleich von Toleranzen ermöglichen, welche bei cockpitseitig montierten Geräten im Wesentlichen durch die Toleranzen im Karosserierohbau sowie durch die Toleranzketten der montierten Baugruppen hervorgerufen werden. Des weiteren soll die Dichtung dazu beitragen, den Motorraum akustisch weitgehend vom Fahrgastraum zu entkoppeln.
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Derzeit werden zur Abdichtung sogenannte Gummitüllen verwendet, also speziell geformte Rohrelemente aus Gummi, die eine wasserdichte Abdichtung mit Ausgleich hoher Toleranzen sicherstellen. Diese werden auf der einen Seite im Klimagerät, auf der anderen Seite in der Karosseriestruktur fixiert. Alternativ werden geschäumte Dichtungen verwendet, die sowohl die Anschlusseinrichtungen als auch das Klimagerät zur Stirnwand hin abdichten. Eine weitere bekannte Variante zur Abdichtung sind Schaumstreifen, das sind beispielsweise aus Polyurethan-Schaummatten (PUR) ausgestanzte Dichtungen, die auf das Klimagerät aufgebracht werden.
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Nachteilig am Stand der Technik sind im Falle der Gummitüllen deren hohe Stückkosten, sowie die aufwändige Montage, das sogenannte Einknüpfen der Gummitüllen in die Karosserie. Daneben ist die Prozesssicherheit in der Montage nicht immer gewährleistet.
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Im Falle der geschäumten Dichtungen sind die hohen Stückkosten ebenfalls nachteilig, außerdem müssen große Montagekräfte angesetzt werden, um eine Vorkomprimierung der Dichtung zu erreichen. Falls Schaumstreifen oder gestanzte Dichtungen eingesetzt werden, können diese nur einen geringen Toleranzausgleich ermöglichen oder eine akustische Kopplung der Komponenten nicht weit genug dämpfen. Insbesondere ist eine Überdeckung mit der Stirnwandisolierung, die beispielsweise als filzartige Dämmschicht auf der fahrgastseitigen Kraftfahrzeugstirnwand ausgebildet sein kann, mit einem einlagigen Schaum-Stanzteil nur bedingt möglich.
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Neben diesen klassischen Techniken der Abdichtung existieren auch bereits technische Lösungen, welche die Zweikomponenten-Fertigung beinhalten, die sogenannte 2K-Fertigung. Auf diese Weise können unterschiedliche Materialien zu einem Bauteil legiert werden, wobei auch Hart-Weich-Verbindungen möglich und kombinierbar sind. Kunststoffteile aus mehreren Komponenten können über die 2K-Fertigung in nur einem Spritzvorgang produziert werden. Die aufwändige manuelle Montage separater Spritzteile zu einem Ganzen entfällt, wodurch die 2K-Fertigung Ressourcen schont, sowie Zeit und Kosten spart.
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Die
DE 102009056043 A1 beschreibt eine Dichtungsanordnung aus zwei unterschiedlichen Weichkomponenten. Die Dichtungsanordnung weist eine äußere, umlaufende Randkomponente aus einem geschäumten Kunststoff oder Kunstharz, insbesondere PUR, und eine innere Dichtungskomponente aus einem Gummimaterial, insbesondere Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), auf. Alle Durchgangsöffnungen für Heizungs- oder Klimarohre sind in der inneren Dichtungskomponente vorgesehen, welche über einen Faltenbalg form- und stoffschlüssig mit der äußeren Randkomponente verbunden ist.
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Auch die
EP 1700723 B1 beschreibt eine zweikomponentige Dichtungsanordnung, welche ein Dichtungselement aus Elastomermaterial und ein Verstärkungselement aus einem starren Kunststoffmaterial aufweist, wobei das Dichtungselement dem Verstärkungselement mittels 2K-Spritzguss aufgeformt ist und beide Komponenten über einen Faltenbalg verbunden sind.
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Die
EP 1512614 A1 beschreibt eine zweikomponentige Dichtungsanordnung, welche einen eigensteifen Grundkörper und zumindest einen flexiblen Dichtungsabschnitt aufweist, wobei die Dichtungsanordnung im Mehrkomponentenspritzgussverfahren hergestellt ist. Eine Besonderheit dieser Anordnung besteht darin, dass eine austauschbare Blende ausgebildet ist, welche entweder als eigensteifes Bauteil oder aus einem Weichmaterial ausgeformt ist, so dass die Dichtungsanordnung insgesamt zweiteilig ausgebildet ist.
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Als nachteilig an dem Stand der Technik ist die aufwändige Konzipierung der unterschiedlichen Stirnwanddichtungen mit der Ausprägung von Faltenbälgen und Austauschelementen zu bezeichnen, wodurch diese Stirnwanddichtungen Mehrkosten verursachen und außerdem für Beschädigungen während Montage und Einsatz anfällig werden.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine kostengünstige Stirnwanddichtungsanordnung bereitzustellen, welche einfach in der Herstellung und in der Montage sowie robust im Einsatz ist, einen hohen Toleranzausgleich zwischen den benachbarten Baugruppen ermöglicht und sowohl gute Dämpfungseigenschaften gegenüber Vibrationen und Motorengeräuschen als auch eine ausgeprägte Dichtigkeit gegen Wasser und Gase besitzt.
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Die Aufgabe wird durch eine Stirnwanddichtungsanordnung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft eine Stirnwanddichtungsanordnung mit Toleranzausgleich für eine Durchführung von mindestens einer Anschlusseinrichtung durch eine Kraftfahrzeugstirnwand, enthaltend eine Dicht-Funktionsgruppe, ein elastisches Toleranzausgleichselement, sowie ein Element zur Aufnahme einer Flanschfläche des Klimagerätegehäuses. Die Dicht-Funktionsgruppe enthält eine Basisplatte, einen äußeren Dichtungsabschnitt und mindestens einen inneren Dichtungsabschnitt zum Abdichten von Anschlusseinrichtungen.
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Der äußere Dichtungsabschnitt umläuft den äußeren Rand der Basisplatte und dichtet die Basisplatte zur Kraftfahrzeugstirnwand ab. Die inneren Dichtungsabschnitte, zu denen der Dichtungsabschnitt für das Expansionsventil und die Dichtungsabschnitte für die Anschlusseinrichtungen der Kraftfahrzeugklimaanlage zählen, dichten die Basisplatte beziehungsweise die Aufnahmeplatte gegenüber den Anschlusseinrichtungen ab.
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Eine der Anschlusseinrichtungen ist bevorzugt als Expansionsventil eines Kraftfahrzeugklimagerätes ausgebildet, welches von einer Öffnung in der Basisplatte in Verbindung mit einer Auskragung und dem Dichtungsabschnitt für das Expansionsventil ganzheitlich und formschlüssig aufgenommen wird. Als Auskragung soll im Folgenden die Art bezeichnet werden, wie der Rand der Basisplatte um die Öffnung für das Expansionsventil herum aus der Ebene der Basisplatte heraus verlängert ist.
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Da in einer Ausführungsform alle Komponenten der Stirnwanddichtungsanordnung, im Einzelnen die harte Basisplatte, die harte Aufnahmeplatte, das weiche Toleranzausgleichselement, sowie die weichen inneren und äußeren Dichtungsabschnitte, komplett in einem Arbeitsschritt des Mehrkomponentenspritzgusses gefertigt werden, kann die Stirnwanddichtungsanordnung als einstückig bezeichnet werden.
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Durch die 2K- oder auch die Mehrkomponenten-Fertigung kombiniert die Erfindung die Vorteile von deutlich reduzierten Stück- und Montagekosten mit einem robusten Aufbau. Zusätzlich bieten die umspritzten Dichtungsabschnitte eine ausreichende Dichtigkeit gegen Gase und Spritzwasser bei einem hohem Toleranzausgleich.
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In verschiedenen Ausführungen werden die Funktionsgruppen der Stirnwanddichtungsanordnung vorteilhaft miteinander kombiniert. Besonders vorteilhaft ist es beispielsweise, wenn die Funktionen des Toleranzausgleichselements und der Dicht-Funktionsgruppe kombiniert ausgebildet sind. In dieser Ausführung ist das Toleranzausgleichselement als integraler Bestandteil der Basisplatte realisiert, wobei die Basisplatte ein federndes Kunststoffelement in Form einer elastischen Falte enthält, mittels derer der Kraftaufbau erfüllt wird. Eine Weichkomponente kann hier unterstützend verwendet werden. Es ist ebenfalls besonders vorteilhaft, wenn die Funktionen des Aufnahmeelements und des Toleranzausgleichselementes kombiniert ausgebildet sind. In dieser Ausführung übernimmt das Toleranzausgleichselement sowohl den Toleranzausgleich, als auch die Aufnahmefunktion zum Klimagerät.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass das Aufnahmeelement auf eine Wirkfläche innerhalb der Dicht-Funktionsgruppe reduziert und als Teil der Basisplatte ausgebildet ist, wobei die Wirkung des Aufnahmeelementes darin besteht, dass das Aufnahmeelement mit geeigneten Befestigungsmitteln an der Flanschfläche des Klimagerätegehäuses angeordnet ist.
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Das Toleranzausgleichselement besteht aus einem elastischen Werkstoff oder einem federnden Element, welches die Dicht-Funktionsgruppe flexibel mit dem Aufnahmeelement verbindet. Nach bevorzugten und einfachen Ausgestaltungen der Erfindung ist das Toleranzausgleichselement durch einen ein- oder mehrlagigen Schaumstoff, eine Kunststofffeder oder eine elastische Falte realisiert.
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Die Erfindung wird vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass der äußere Dichtungsabschnitt zur Kraftfahrzeugstirnwand als Schaumstreifen ausgebildet ist. Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die inneren Dichtungsabschnitte geometrisch als Tüllen ausgebildet sind, wobei mit diesem Begriff speziell geformte, insbesondere sich konisch verjüngende Rohrelemente beschrieben werden, welche an Öffnungen von Körpern angesetzt sind.
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Weiterhin erweist es sich als vorteilhaft, dass die Dicht-Funktionsgruppe neben den inneren und den äußeren Dichtungsabschnitten noch einen weiteren Dichtungsabschnitt enthält: einen fahrgastseitigen, sogenannten hinteren Dichtungsabschnitt oder alternativ einen seitlichen Dichtungsabschnitt. Beide Dichtungsvarianten dichten die Basisplatte gegen die Stirnwandisolierung ab. Sie unterscheiden sich dadurch, dass der hintere Dichtungsabschnitt an der der Kraftfahrzeugklimaanlage zugeordneten Seite angeordnet ist, wohingegen der seitliche Dichtungsabschnitt an der Außenkante der Stirnwanddichtungsanordnung ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird dadurch weiter ausgeführt, dass der hintere Dichtungsabschnitt als Schaumstreifen oder dass der seitliche Dichtungsabschnitt entlang der Seitenkante der Basisplatte als umspritzte Dichtung in 2K-Fertigung ausgebildet und überlappend zu einer fahrzeugseitigen Stirnwandisolierung ausgeführt ist.
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Bei beiden alternativen Dichtungsabschnitten handelt es sich um zusätzliche Dichtlippen zur verbesserten Senkung des Geräuschpegels aus dem Motorraum. Durch die unterschiedlichen Dichtungsabschnitte werden auch die Vibrationen gedämpft, die sonst vom Motorraum über die Anschlüsse der Klimaanlage auf das Armaturenbrett übertragen werden. Und schließlich ermöglicht diese Ausführung bei der Montage der Klimaanlage eine Erweiterung des Toleranzfeldes in Fahrzeuglängsrichtung bei geringen Montage- und Anpresskräften.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung, bei der die Dichtungsabschnitte der Dicht-Funktionsgruppe aus einem elastomeren Material ausgebildet sind. Nach einer besonders bevorzugten und einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist die Basisplatte aus einem Polyolefin, zum Beispiel Polypropylen mit Füllstoffen wie Talkum oder Glasfasern, und die äußeren und inneren Dichtungsabschnitte aus einem Thermoplastischen Elastomer (TPE), oder aus jeweils unterschiedlichen Materialien ausgebildet. Das Thermoplastische Elastomer Styrol-Etylen-Butylen-Styrol (SEBS) besitzt zum Beispiel eine geringe Härte, zeigt eine gute Haftung zum Material der Basisplatte und erlaubt thermoplastische Verarbeitbarkeit.
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Es hat sich als eine zweckmäßige und somit bevorzugte Kombination gezeigt, dass der hintere Dichtungsabschnitt als gestanzte Platte aus einem Polyurethanschaumstoff (PUR) gegebenenfalls mit ein- oder beidseitiger Verhautung ausgebildet ist. Wird dieses Material unter das Aufnahmeelement geklebt, übernimmt es die Toleranzfunktion und ist somit offenzellig, aber mit entsprechender Stauchhärte ausgeführt.
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In einer fahrgastseitigen Ausführungsform ist die Stirnwanddichtungsanordnung mittels Befestigungselementen, wie vorzugsweise Schrauben, an der Kraftfahrzeugstirnwand befestigt, wodurch relativ dünne Dichtelemente zur Stirnwand verwendet werden können. Da somit die Stirnwanddichtungsanordnung gegenüber dem Gehäuse des Klimagerätes eingeschränkt beweglich ausgebildet werden kann, findet eine akustische Entkopplung zwischen der Klimaanlage und der Kraftfahrzeugkarosserie statt.
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Bei der Montage des Klimagerätes ist die Stirnwanddichtungsanordnung so ausgeführt, dass die Anpresskräfte an die Stirnwand ausreichend sind, jedoch die Reaktionskräfte auf das Klimagerät gering gehalten werden. Dies ermöglicht eine Montage des Klimagerätes ohne weitere Fügeoperation.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile von Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
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1: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung in Aufsicht.
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2: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung als Querschnitt entlang der Linie X-X.
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3a: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung mit hinterem Dichtungsabschnitt.
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3b: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung mit seitlichem Dichtungsabschnitt.
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3c: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung mit hinterem Dichtungsabschnitt als Kombination der Funktionsgruppen Toleranzausgleichselement und Aufnahmeelement.
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4a: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung in Aufsicht mit einem in der Dicht-Funktionsgruppe integriertem Toleranzausgleichselement.
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4b: Schema der Stirnwanddichtungsanordnung als Querschnitt entlang der Linie Y-Y.
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Die Stirnwanddichtungsanordnung kann näherungsweise als eine ebene Platte beschrieben werden, die im Fahrgastraum zwischen der Kraftfahrzeugklimaanlage und der Stirnwand, das heißt der Wand zwischen dem Motorraum und dem Innenraum des Kraftfahrzeugs, angeordnet ist. Somit besitzt die Stirnwanddichtung eine der Stirnwand zugeordnete Seite, die als stirnwandseitig bezeichnet wird, und eine der Kraftfahrzeugklimaanlage zugeordnete Seite, die als fahrgastseitig bezeichnet wird.
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1 stellt in stirnwandseitiger Aufsicht das Schema einer Stirnwanddichtungsanordnung 1 dar, welche eine Basisplatte 2 aus einem Hartkunststoff, einen äußeren, die Basisplatte umlaufenden Dichtungsabschnitt 4 und mindestens einen inneren Dichtungsabschnitt 5 und 6 zum Abdichten von Anschlusseinrichtungen aufweist. In der Basisplatte 2 befindet sich gegebenenfalls eine Öffnung 7 für ein Expansionsventil, wobei um letzteres herum stirnwandseitig eine Auskragung 3 der Basisplatte 2 ausgebildet ist. Zusammen mit dem Dichtungsabschnitt 5 des Expansionsventils nimmt die Auskragung 3 das fahrgastseitig eingesetzte Expansionsventil ganzheitlich und formschlüssig auf, wobei der als Tülle ausgestaltete Dichtungsabschnitt 5 die Stirnwanddichtungsanordnung 1 zum Expansionsventil hin abdichtet.
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Weiterhin befindet sich in der Basisplatte 2 mindestens eine Öffnung 7 oder 8 für Anschlusseinrichtungen der Kraftfahrzeugklimaanlage, wobei auf der Basisplatte 2 stirnwandseitig um jede Öffnung 7 oder 8 je ein umlaufender Dichtungsabschnitt 5 oder 6 als Tülle ausgestaltet ist, welcher die Stirnwanddichtungsanordnung 1 separat zu jeder Anschlusseinrichtung hin abdichtet.
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Schließlich ist auf dem Randbereich der Basisplatte 2 stirnwandseitig ein umlaufender äußerer Dichtungsabschnitt 4 angeordnet, welcher die Stirnwanddichtungsanordnung 1 zur Stirnwand des Kraftfahrzeuges hin abdichtet.
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2 stellt schematisch eine Stirnwanddichtungsanordnung 1 als Querschnitt entlang der Linie X-X aus 1 dar, wobei die obere Seite zur Stirnwand und die untere Seite zur fahrgastseitigen Klimaanlage ausgerichtet wird. Die Abbildung zeigt die Dicht-Funktionsgruppe A, das als Feder skizzierte Toleranzausgleichselement B sowie das Aufnahmeelement C mit entsprechenden Öffnungen. Ist das Klimagerät mit einem Expansionsventil ausgeführt, so ist im bevorzugten Falle die Basisplatte 2 um die Öffnung 7 stirnwandseitig zu einer Auskragung 3 zur Aufnahme des Expansionsventils ausgeformt, da das Expansionsventil eines Klimagerätes üblicherweise außerhalb von dessen Gehäuse angeordnet ist.
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Sowohl an dem Außenrand der Basisplatte 2 als auch an den inneren Rändern um die Öffnungen 7 und 8 herum sind der Basisplatte 2 stirnwandseitig umspritzte Dichtungsabschnitte 4, 5 und 6 in 2K-Fertigung angefügt. Dabei ragen die inneren Dichtungsabschnitte 5 und 6 nach Art einer Tülle vom Rand der Basisplatte 2 seitlich in die entsprechenden Öffnungen 7 und 8 hinein.
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Es hat sich in der Praxis als wünschenswert herausgestellt, dass die breiten Dichtungsabschnitte 4, 5 und 6 einen hohen Toleranzausgleich zwischen den Bauteilen gewährleisten, wodurch die akustische Kopplung der angrenzenden Komponenten ausreichend gedämpft wird.
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Die Stirnwanddichtungsanordnung besitzt fahrgastseitig ein als Federelement ausgeführtes Toleranzausgleichselement B, welches die Dicht-Funktionsgruppe A an die Kraftfahrzeugstirnwand 11 drückt. Dieses Federelement kann ein separates Bauteil oder Bestandteil der Stirnwanddichtungsanordnung 1 sein. Das daran befestigte Aufnahmeelement C kann ebenfalls als ein separates Element ausgeführt sein, wie in 2, oder als Wirkfläche innerhalb der Dicht-Funktionsgruppe A aufgefasst werden.
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Eine Besonderheit der 2K-Fertigung besteht darin, dass die Stirnwanddichtungsanordnung 1 einteilig aufgebaut ist, wodurch die aufwändige manuelle Montage separater Spritzteile zu einem Ganzen entfällt. Weiterhin führt es zu Verbesserungen gegenüber Lösungen aus dem Stand der Technik, dass die Stirnwanddichtungsanordnung 1 ohne komplizierte Ausgestaltungen, wie Faltenbälge oder Austauschteile, aufgebaut ist, was nicht nur die Stückkosten senkt und die Montage vereinfacht, sondern sich auch vorteilhaft auf die Lebensdauer des Bauteils auswirkt.
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Die 3a, 3b und 3c stellen schematisch die Ränder der Stirnwanddichtungsanordnung 1 im Querschnitt dar, wobei verschiedene Ausführungsvarianten der hinteren beziehungsweise seitlichen Dichtungsabschnitte 9 und 10 abgebildet sind. Die Stirnwanddichtungsanordnung 1 ist im montierten Zustand vor der Kraftfahrzeugstirnwand 11 und in einer Aussparung der Stirnwandisolierung 12 angeordnet. Die Kraftfahrzeugklimaanlage, die sich im Fahrgastraum, das heißt im Bild unter der Basisplatte 2 befinden würde, ist nicht dargestellt.
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3a zeigt eine Ausführung, bei welcher der hintere Dichtungsabschnitt 9 fahrgastseitig, das heißt dem Klimagerät zugewandt, auf der Basisplatte 2 befestigt ist. Der hintere Dichtungsabschnitt 9 ist hier als Schaumstreifen ausgebildet und bildet so einen vergrößerten Toleranzausgleich. In der Abbildung ist weiterhin ein Überlapp des hinteren Dichtungsabschnitts 9 zur Stirnwandisolierung 12 gezeigt.
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Die 3b bildet eine alternative Ausführung ab, in welcher eine Dichtlippe als seitlicher Dichtungsabschnitt 10 entlang der Seitenkante der Basisplatte 2 und überlappend zur fahrgastseitigen Stirnwandisolierung 12 in 2K-Technik angespritzt ist und die Geräuschdämmung aus dem Motorraum unterstützt. Eine weitgehende gas- und spritzwasserdichte Abdichtung des Motorraums gegen den Fahrgastraum wird bereits durch den äußeren Dichtungsabschnitt 4 gewährleistet, der bevorzugt über Schraubverbindungen gegen die Kraftfahrzeugstirnwand 11 gepresst wird. Bei diesen beiden Ausführungen ist das Aufnahmeelement C als integraler Bestandteil der Basisplatte 2 ohne eine spezielle Ausführung dargestellt.
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In 3c wird eine Ausführung gezeigt, bei welcher das Aufnahmeelement C in den hinteren Dichtungsabschnitt 9 integriert ist. Dazu ist der Dichtungsabschnitt 9 als ein- oder mehrlagiges Schaumstoffstanzteil ausgeführt, welches wie in 3a einen Überlapp über die Stirnwandisolierung 12 bildet. Zusätzlich ist der hintere Dichtungsabschnitt 9 dicker und formstabiler ausgeführt, so dass er gleichzeitig als Aufnahmeelement C dem Gehäuse des Klimageräts eine Flanschfläche bietet.
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Die 4a zeigt eine alternative Ausbildung der Stirnwanddichtungsanordnung, wobei die Basisplatte 2 im Vergleich zur 1 um das elastische Toleranzausgleichselement B erweitert ist. Das Toleranzausgleichselement B ist als ringförmige, elastische Falte 14 ausgebildet, welche die Basisplatte 2 weiter unterteilt und deren inneren Teil als Aufnahmeelement C abtrennt. In dieser Ausführungsvariante ist das Aufnahmeelement C als Aufnahmeplatte 13 ausgebildet. Am äußeren Rand der Basisplatte 2 ist der äußere Dichtungsabschnitt 4 angeordnet, wohingegen sich die Öffnung 7 für das Expansionsventil und die Öffnungen 8 für die Anschlusseinrichtungen inklusive entsprechender Dichtungsabschnitte auf der inneren Aufnahmepatte 13 befinden.
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Die 4b stellt einen Querschnitt derselben Ausgestaltung der Stirnwanddichtungsanordnung dar, welcher entlang der Linie Y-Y in der 4a verläuft. In dieser Ausführungsvariante ist das Toleranzausgleichselement B als ein Teil der Dicht-Funktionsgruppe A ausgeführt. Die Aufnahmeplatte 13 ist an der Stelle der elastische Falte 14 gegenüber der Basisplatte 2 fahrgastseitig verschoben, so dass die Aufnahmepatte 13 direkt auf der Rückseite der Kraftfahrzeugklimaanlage aufliegt. Das Toleranzausgleichselement B ist im Querschnitt nach der Art einer elastischen Falte 14 ausgeformt, durch dessen Spannung die Basisplatte 2 gegen die Kraftfahrzeugstirnwand 11 und die Aufnahmepatte 13 gegen die Kraftfahrzeugklimaanlage gepresst wird.
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Nicht gezeigt in der 4b sind die seitlichen und hinteren Dichtungsabschnitte 9 und 10, welche in den verschiedenen gezeigten Ausführungsvarianten zusätzlich fahrgastseitig an der Basisplatte 2 angeordnet sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Stirnwanddichtungsanordnung
- 2
- Basisplatte
- 3
- Auskragung
- 4
- äußerer Dichtungsabschnitt
- 5
- Dichtungsabschnitt des Expansionsventils
- 6
- Dichtungsabschnitt einer Anschlusseinrichtung
- 7
- Öffnung für das Expansionsventil
- 8
- Öffnung für eine Anschlusseinrichtung
- 9
- hinterer Dichtungsabschnitt
- 10
- seitlicher Dichtungsabschnitt
- 11
- Kraftfahrzeugstirnwand
- 12
- Stirnwandisolierung
- 13
- Aufnahmeplatte
- 14
- elastische Falte
- A
- Dicht-Funktionsgruppe
- B
- Toleranzausgleichselement
- C
- Aufnahmeelement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009056043 A1 [0007]
- EP 1700723 B1 [0008]
- EP 1512614 A1 [0009]