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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau, insbesondere einen wärmeisolierten Kofferaufbau, mit den Merkmalen im Oberbegriff der Hauptansprüche.
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In der Praxis ist es bekannt, den Boden von wärmeisolierten Kofferaufbauten, insbesondere Kühlkoffern, mehrlagig aufzubauen und die untere tragende Bodenlage aus Holzplatten herzustellen. Dies bringt Gewichtsprobleme mit sich und hat auch Nachteile mit der Beständigkeit gegenüber Umgebungsbedingungen.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten Fahrzeugaufbau aufzuzeigen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch. Die beanspruchte Ausbildung der bevorzugt unteren Bodenlage als versteifte Sandwichplatte hat den Vorteil einer deutlichen Gewichtseinsparung und einer wesentlich verbesserten Beständigkeit gegen Umweltbedingungen. Außerdem kann die Sandwichplatte eine isolierende, insbesondere wärmeisolierende Zusatzfunktion haben. Bei Fahrzeugaufbauten kann dadurch die Isolationswirkung im Bodenbereich verstärkt und/oder eine andere vorhandene Isolierlage verändert, insbesondere verkleinert werden. Dies ist günstig für das Gesamtvolumen und ggf. auch für das Gewicht eines mehrlagigen Bodens.
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Die mehrschichtige und versteifte Sandwichplatte bietet außerdem weitere strukturelle Vorteile. Sie kann eine wesentliche tragende Funktion übernehmen und den Boden sowie den gesamten Fahrzeugaufbau stabilisieren. Sie kann auch Tragfunktion für anderweitige Teile des Fahrzeugchassis übernehmen. Eventuell vorhandene Längsträger eines solchen Chassis können verkürzt werden und brauchen sich nicht mehr über die gesamte Aufbaulänge zu erstrecken. Es kann genügen, wenn sie im Fahrwerks- und Heckbereich vorhanden sind, was insbesondere bei einem Fahrzeugaufbau für Anhänger von Vorteil ist, insbesondere wenn diese als Sattelauflieger oder als Anhänger mit einer Starrdeichsel ausgebildet sind. Mit der Verkleinerung der Längsträger wird zusätzlich Gewicht und auch Bauraum gespart. Zudem ist der beanspruchte Fahrzeugaufbau besonders kostengünstig und hat Vorteile in der Verringerung des Bau- und Montageaufwands.
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Für die Sandwichplatte empfiehlt sich der beanspruchte Schichtenaufbau mit Versteifungsnähten, der für eine besonders hohe Festigkeit und Steifigkeit in Verbindung mit einem geringen Raumbedarf und einem niedrigen Gewicht sorgt. Verstärkungsleisten an einigen Stellen der Sandwichplatte verbessern die Stabilität, insbesondere in Längsrichtung des Fahrzeugaufbaus und des Fahrzeugs. Außerdem können Strukturverstärkungen an besonderen und höher belasteten Stellen eingebracht werden. Die Verstärkungsleisten lassen sich auch innig mit den anderen Schichten der Sandwichplatte verbinden und stören nicht die Gesamtstruktur. An der Unterseite der Sandwichplatte kann bei Bedarf eine zusätzliche Schutzschicht, z.B. eine dünne Metallplatte, angebracht sein. Dies kann z.B. eine vergrößerte Scheuerplatte sein. Die Sandwichplatte kann auch vorbestimmte Aufnahmen für Teile des Fahrzeugchassis aufweisen, die eine besonders homogene und fertigungsgünstige Verbindung der Chassisteile mit der Sandwichplatte ermöglichen.
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Günstig ist außerdem die tragende Funktion der betreffenden Bodenlage bzw. Sandwichplatte für ein oder mehrere Seitenwände des Fahrzeugaufbaus, insbesondere eines Kofferaufbaus. Hier können die Seitenwände des Fahrzeugaufbaus abgestützt und befestigt werden. Hierbei kann auch eine randseitige Überdeckung anderer oberer Bodenlagen durch die Seitenwand erfolgen. Dies schützt und stabilisiert den Boden und die Verbindungsstelle zwischen Boden und Seitenwand des Fahrzeugaufbaus. Günstig ist hierbei auch die beanspruchte Anordnung und Ausgestaltung der inneren und äußeren Beschläge, insbesondere des inneren Winkelprofils, welches in eigenständiger erfinderischer Weise besonders gut mit einer oberen profilierten Bodenlage verbunden werden kann.
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Die Ausgestaltung von anderen Bodenlagen kann ebenfalls eigenständige erfinderische Bedeutung haben. Insbesondere die Ausgestaltung einer oberen profilierten Bodenlage aus einem oder mehreren Hohlprofilen hat Vorteile für Gewicht, Stabilität und für eine evtl. gewünschte Isolierwirkung. Die untere Bodenlage kann dabei auch in konventioneller Weise ausgebildet sein und z.B. aus einem Holzwerkstoff bestehen. Besondere Vorteile ergeben sich in Verbindung mit der Sandwichplatte. Die Gesamtsteifigkeit des Bodens wird erhöht, wobei außerdem eine Isolierwirkung verstärkt werden kann. Eine im mehrlagigen Boden angeordnete Isolierlage kann außerdem in der Dicke verkleinert werden, was auch Vorteile für ihre mechanische Stabilisierung haben und sich außerdem günstig auf die Gesamtdicke des mehrlagigen Bodens auswirken kann.
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Der mehrlagige Boden erlaubt es außerdem, im Bereich der oberen profilierten Bodenlage abgesenkte Kanäle mit signifikanter Tiefe und Breite anzuordnen, die für eine Ladungssicherung, als Führungsrinnen oder zu anderen Zwecken dienen können. Sie können außerdem durch eine gewölbte Formgebung des betreffenden Hohlprofils zu einer weiteren Stabilitätserhöhung beitragen.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
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1: Eine Seitenansicht eines Fahrzeugs mit einem Fahrzeugaufbau,
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2: Eine Frontansicht des Fahrzeugs von 1,
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3: Eine Unteransicht des Fahrzeugs von 1 und 2,
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4: Einen Schnitt durch den Boden des Fahrzeugaufbaus gemäß Schnittlinie IV-IV von 1,
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5: Eine ausschnittweise aufgebrochene perspektivische Frontansicht des Fahrzeugaufbaus von 1–4,
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6: Einen abgebrochenen Schnitt durch den Boden und eine Seitenwand des Fahrzeugaufbaus gemäß Schnittlinie VI-VI von 1,
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7: Einen abgebrochenen Schnitt durch die frontseitige Seitenwand und den Boden des Fahrzeugaufbaus gemäß Schnittlinie VII-VII von 2,
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8 und 9: Eine perspektivische Ansicht und eine Stirnansicht eines Innenwinkels zur Verbindung von Seitenwand und Boden des Fahrzeugaufbaus,
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10 u. 11: Ein plattenartiges Hohlprofil für eine obere Bodenlage in perspektivischer Ansicht und Stirnansicht,
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12: Einen abgebrochenen Längsschnitt durch eine Variante eines Bodens des Fahrzeugaufbaus,
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13: Einen Querschnitt durch den Boden gemäß Schnittlinie XIII-XIII von 12,
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14 u. 15: Eine Variante eines gewölbten Hohlprofils mit einem Kanal für eine obere profilierte Bodenlage,
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16 u. 17: Eine Anordnung von Verstärkungsleisten 26 an einer Sandwichplatte in Unteransicht des Aufbaubodens und einer abgebrochenen perspektivischen Ansicht der Sandwichplatte.
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Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugaufbau 2 für Fahrzeuge 1 und ein Fahrzeug 1 mit einem solchen Fahrzeugaufbau 2. Die Erfindung betrifft ferner ein Herstellverfahren für den Fahrzeugaufbau 2 bzw. das Fahrzeug 1.
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Das Fahrzeug 1 kann in beliebiger Weise ausgebildet sein. Es kann ein Lastfahrzeug, insbesondere ein Lastkraftwagen oder ein Anhänger sein. Der Anhänger 1 kann z.B. als Sattelauflieger gemäß 1–3 ausgebildet sein. Der Sattelauflieger hat eine Zugeinrichtung 6 mit einem Königszapfen 19 sowie einer ggf. zugeordneten Scheuerplatte 18 und einer frontseitig vorstehenden und am freien Ende hochgebogenen Gleitplatte 20. Er weist auch eine Hubstütze 5 auf. Alternativ kann ein Anhänger 1 in beliebig anderer Weise ausgebildet sein und z.B. eine Starrdeichsel oder eine Schwenkdeichsel mit einem Drehschemel oder eine andere Zugeinrichtung aufweisen.
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Das Fahrzeug 1 hat einen nachfolgend beschriebenen Fahrzeugaufbau 2, der z.B. als starrwandiger Kofferaufbau mit einem Boden 11, Seitenwänden 9 und einem Dach 10 ausgebildet ist und eine Längsachse 8 aufweist. Am Heck kann der Fahrzeugaufbau 2 eine mit Türen, Rolltor oder dergleichen verschließbare Zugangsöffnung aufweisen. Öffnungen mit Türen etc. können auch an den Seitenwänden 9 angeordnet sein. In Abwandlung der gezeigten Ausführung kann der Fahrzeugaufbau 2 auch in anderer Weise ausgebildet sein, z.B. als Pritschen- oder Plattformaufbau oder dergleichen. Er muss nicht die gezeigte Kastenform mit starren Seitenwänden und Dach haben. In den verschiedenen Aufbauvarianten kann jedoch der gleiche Boden 11 vorhanden sein.
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Der Fahrzeugaufbau 2 kann isoliert, insbesondere wärmeisoliert sein. Es kann sich z.B. um einen Kühlkoffer mit einem angebauten Kälteaggregat 47 gemäß 1 handeln.
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Das Fahrzeug 1 besitzt ferner ein unter dem Fahrzeugaufbau 2 angeordnetes Chassis 3 mit einem Fahrwerk 4, welches eine oder mehrere Achsen mit Rädern, Federung, Bremseinrichtung und evtl. weiteren Komponenten aufweisen kann. Das Chassis 3 kann ferner einen oder mehrere Längsträger 7, z.B. zwei parallele Längsträger 7 aus Metall, insbesondere Stahl, aufweisen. Die Längsträger 7 sind z.B. als abgekantete Profile, insbesondere mit einem I- oder Z-förmigen Querschnitt, ausgebildet. Sie können eine begrenzte Länge aufweisen und sich nur über einen Teil der Fahrzeug- und Aufbaulänge erstrecken. Sie können sich insbesondere im Bereich des Fahrwerks 4 und ggf. hieran anschließend im Heckbereich befinden. Die Längsträger 7 können eine Länge aufweisen, die ca. die Hälfte oder weniger als die Länge des Fahrzeugs 1 oder des Fahrzeugaufbaus 2 beträgt. Das Chassis 3 kann ferner bedarfsweise auch Querträger aufweisen.
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Der Boden 11 des Fahrzeugaufbaus 2 weist mehrere übereinander angeordnete Bodenlagen 12, 13, 14 auf. Der Boden 11 kann z.B. gemäß 6 und 7 dreilagig sein und weist eine untere Bodenlage 12, eine darüber angeordnete mittlere, ggf. isolierte Bodenlage 13 und eine obere, ggf. profilierte Bodenlage 14 auf, welche die Ladefläche bildet. Die Bodenlagen 12, 13, 14 sind miteinander verbunden, vorzugsweise verklebt. Sie bilden miteinander einen steifen und isolierten Boden 11, an dessen Unterseite das Chassis 3 mit den vorgenannten Teilen nebst der Zugeinrichtung 6 und der ggf. vorhandenen Hubstütze 5 montiert sind.
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Die untere Bodenlage 12 ist als versteifte Sandwichplatte 21 ausgebildet, die mehrere Schichten 22, 23, 24 aufweisen kann. Die untere Bodenlage 12 bzw. die versteifte Sandwichplatte 21 ist als tragende Lage ausgebildet.
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Die untere Bodenlage 12 bzw. die versteifte Sandwichplatte 21 erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Bodenfläche und nimmt die vom Chassis 3 und der Zugeinrichtung 6 eingeleiteten Kräfte auf. Die Bodenlage 12 bzw. die Sandwichplatte 21 ist ferner mit mindestens einer aufrechten Seitenwand 9 des Fahrzeugaufbaus 2 verbunden. In den gezeigten Ausführungsbeispielen schwebt die Seitenwand 9 mit etwas Abstand über der Bodenlage 12. Alternativ kann ein Kontakt und ggf. eine Abstützung bestehen.
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Die Bodenlage 12 kann an mindestens einem Bodenrand seitlich über die anderen Bodenlagen 13, 14 hinausragen und ist durch einen außenseitigen Beschlag 15 mit der Seitenwand 9 verbunden. Der Beschlag 15 kann z.B. gemäß 6 als ein im Wesentlichen L-förmiger Außenwinkel oder als eine Blende aus Metall, insbesondere Leichtmetall, bestehen und klebetechnisch oder auf andere geeignete Weise mit der Bodenlage 12 und der Seitenwand 9 verbunden sein. Der Außenwinkel kann ggf. zusätzlich einen inneren Quersteg aufweisen, der die Bodenlage 21 bzw. Sandwichplatte 21 übergreift und einfasst. Für die Seitenwandbefestigung kann ferner ein innenseitiger Beschlag 16 vorhanden sein, der mit der oberen Bodenlage 14 verbunden ist und der nachfolgend im Detail beschrieben wird.
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Die Sandwichplatte 21 ist in ihrem Querschnitt und Aufbau in 6 und 7 beispielhaft dargestellt. Sie weist eine mittlere Schicht 23 aus einem Schaummaterial, z.B. einem Kunststoffschaum, bevorzugt Polyurethanschaum, auf. An der Oberseite und/oder Unterseite der mittleren Schicht oder Schaumschicht 23 ist eine verstärkende Schicht 22, 24 aus einem Fasermaterial angeordnet, welches z.B. von Kohlenstofffasern oder Glasfasern, gebildet wird. Die Schicht 22, 24 kann in Form einer Fasermatte vorliegen. Die Schichten 22, 23, 24 sind innig miteinander verbunden, wobei sie mit einem Kunstharz oder dgl. verklebt sind. Die Sandwichplatte 21 ist z.B. als CFK- oder GFK-verstärkte Platte ausgebildet, die eine dicke Schaumschicht 23 und wesentliche dünnere Deckschicht(en) 22, 24 aufweist.
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Die Sandwichplatte 21 kann zusätzlich durch eine Vielzahl von quer zur Plattenhauptebene ausgerichteten Versteifungsnähten 25 stabilisiert sein, die auch die obere und/oder untere Deckschicht(en) 22 einbinden und die z.B. aus einem Aramid-Garn bestehen.
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Die Sandwichplatte 21 bildet eine biegesteife und die Lasten tragende Bodenplatte. Sie kann zusätzlich an der Unterseite eine schützende Schicht, z.B. in Form einer dünnen Metallplatte, aufweisen. Diese kann z.B. eine vergrößerte, insbesondere verbreiterte Scheuerplatte 18 sein.
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Wie 3 und 16 in Unteransichten des Bodens 11 verdeutlichen, kann die Sandwichplatte 21 an der Unterseite eine oder mehrere angepasste Aufnahmen 27 für Fahrzeugteile, z.B. Radlaufmulden und den Königszapfen 19, aufweisen. Die Aufnahmen 27 können insbesondere als angepasste Vertiefung oder ggf. auch als Durchgangsöffnung in zumindest einer Schicht 22, 23, 24 ausgebildet sein. An einer Aufnahme 27 kann ggf. auch eine Befestigung auf beliebig geeignete Weise, z.B. durch Verkleben und/oder durch eine Schraub- oder Klemmverbindung oder dgl. erfolgen.
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Wie 16 und 17 verdeutlichen, kann die Sandwichplatte 21 eine oder mehrere eingebettete Verstärkungsleisten 26 aufweisen, die eine abgewinkelte Form, insbesondere eine Z-Form aufweisen. Alternativ sind andere Winkelformen, z.B. L-Form, möglich. Die Verstärkungsleisten 26 sind bevorzugt quer zur Längsachse 8 ausgerichtet und können an besonders belasteten Bodenbereichen, z.B. in der Nähe des Königszapfens 19, an der Hubstütze 5 und im Bereich des Fahrwerks 4 angeordnet sein. Sie können sich zusätzlich im Bereich von Greifkantenaufnahmen befinden, die z.B. für eine Bahnverladung vorgesehen sind.
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Gemäß 17 besteht die einzelne Verstärkungsleiste 26 z.B. aus einer Fasermatte, insbesondere einer Glasfasermatte, die in und an der Schaumschicht 23 angeordnet und mit dieser und ggf. einer weiteren Schicht 22 verbunden ist. Dies kann z.B. eine Klebeverbindung und alternativ oder zusätzlich eine formschlüssige Verbindung mit Hilfe der Versteifungsnähte 25 sein. Der aufrechte Steg der Verstärkungsleiste 26 durchsetzt die Schaumschicht 23, die hierfür z.B. aus getrennten und unter Einklemmen des Steges wieder zusammengefügten Schaumblöcken bestehen kann. Die endseitig an den Steg anschließenden, liegenden Schenkel der Verstärkungsleiste 26 kontaktieren außenseitig die Schaumschichten 23 oder ggf. eine weitere Schicht 22. Sie können durch die besagten Versteifungsnähte 25 fixiert sein.
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Die mittlere oder innere Bodenlage 13 bildet in der gezeigten Ausführungsform eine isolierende, insbesondere wärmeisolierende, Zwischenlage. Ihr Aufbau ist z.B. in 5 bis 7 dargestellt. Sie besteht aus einer Isolierschicht 32 aus einem geeigneten Material, z.B. einem Kunststoffschaum. Sie kann außerdem ein oder mehrere Längsträger 29 aus einem stabilen Material, z.B. Holz, Kunststoff oder Metall, aufweisen, die z.B. randseitig und axial an der Bodenlage 13 angeordnet sind. Ferner können ein oder mehrere in die Isolierschicht 32 integrierte Querträger 30 vorhanden sein. Diese können bei einem Schäumvorgang eingebettet werden und weisen für eine innige Verankerung ein oder mehrere Durchgangsöffnungen in ihrem aufrechten Quersteg auf. Sie können insbesondere an ein oder beiden Stirnenden solche Öffnungen für den Durchtritt und die Verteilung des zunächst flüssigen Schaummittels haben. Die Querträger 30 können an besonders belasteten Stellen des Bodens 11 angeordnet sein. Sie stabilisieren und versteifen die Bodenlage oder Isolierlage 13. 4 zeigt beispielhaft eine Querträgerverteilung in Anpassung an die Lage der Zugeinrichtung 6, der Hubeinrichtung 5 und der Chassisteile. Die Bodenlage oder Isolierlage 13 kann ferner einen oder mehrere rohrförmige axiale Kanäle 31 aufweisen, die sich durch einen oder mehrere Querträger 30 hindurch erstrecken und die z.B. als Kabelkanäle ausgebildet und eingesetzt sind. 4 und 5 zeigen diese Anordnung.
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Die obere Bodenlage 14 ist in der gezeigten Ausführungsform als Profillage ausgebildet, wobei es verschiedene Ausführungsvarianten gibt. Die Ausbildung der Bodenlage 14 hat eine eigenständige erfinderische Bedeutung und kann auch bei anderen Arten von Böden 11 und Lagenbildungen eingesetzt werden. Insbesondere kann die untere Bodenlage 12 eine andere Ausbildung haben und z.B. aus einem Holzwerkstoff, insbesondere Holzbrettern, einer Holzfaserplatte oder dergleichen, bestehen. In den gezeigten Ausführungsformen kann die obere Bodenlage 14 eine stabilisierende und isolierende, insbesondere wärmeisolierende, Funktion haben.
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Wie 5 bis 7 in einer ersten Ausführungsvariante verdeutlichen, kann die profilierte Bodenlage 14 ein einzelnes großflächiges Hohlprofil 33 oder mehrere miteinander verbundene schmale Hohlprofile 33 aufweisen, die längs der Achse 8 ausgerichtet sind und eine plattenartige Formgebung haben. Die plattenförmigen Hohlprofile 33 bestehen aus Metall und sind bevorzugt als Leichtmetallprofile ausgebildet, die z.B. durch Strangpressen hergestellt werden. Die Hohlprofile 33 weisen mehrere innere Hohlkammern 34 mit einer vorzugsweise geschlossenen Formgebung auf, die sich längs der Achse 8 erstrecken und die untereinander durch aufrechte Stege getrennt sind. Die Unterseite des oder der Hohlprofile 33 ist im Wesentlichen eben ausgebildet. An der hierzu parallelen Oberseite sind Erhebungen 35, z.B. längslaufende Rippen, angeordnet.
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Wenn mehrere Hohlprofile 33 miteinander zu einer plattenförmigen Bodenlage 14 verbunden werden, weisen sie zumindest an einem seitlichen Rand ein Verbindungselement 36 auf. Dieses kann gemäß 10 und 11 als Hakenleiste ausgebildet sein, die zur formschlüssigen Verbindung und Verhakung mit einer entgegengesetzt gerichteten Hakenleiste an dem benachbarten Hohlprofil 33 dient. Diese Verbindung ist in 5 dargestellt. An der Verbindungsstelle kann zusätzlich eine stoffliche Verbindung, z.B. durch eine Schweiß- oder Klebenaht, bestehen.
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12 bis 15 zeigen eine Variante in der Ausgestaltung von plattenförmigen Hohlprofilen 33. Das in 14 und 15 dargestellte Hohlprofil 33 weist z.B. die besagten Hohlkammern 34 und einen axialen und gegenüber der Profiloberseite abgesenkten Kanal 37 auf, der nach oben hin offen ist und der z.B. für die Aufnahme einer Ladungssicherung, für Fixier- oder Stützelemente oder dgl. dienen kann. Im Bereich des Kanals 37 weist das Hohlprofil 33 eine nach unten gewölbte Unterseite auf, an die beidseitig wieder ebene Unterseitenbereiche anschließen können. Die Hohlkammern 34 sind auch im Wölbungsbereich vorhanden. Die gezeigte Profilwölbung kann in einer entsprechenden Ausnehmung in der darunter liegenden Bodenlage 13 formschlüssig aufgenommen werden, wodurch eine Einbettung gemäß 13 erfolgt.
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13 verdeutlicht auch, dass in einer oberen Bodenlage 14 nebeneinander Hohlprofile 33 der ersten und zweiten Ausführungsform angeordnet und miteinander über gleichartige Verbindungselemente 36 formschlüssig verbunden sein können. Die seitlichen Bereiche des in der Mitte gewölbten Hohlprofils 33 können die gleiche Dicke und Formgebung wie die im Wesentlichen ebenen Hohlprofile 33 von 10 und 11 haben. Auch bei einer Verbindung unterschiedlicher Hohlprofile 33 kann zusätzlich eine stoffliche Verbindung vorhanden sein.
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Für die eingangs genannte Verbindung einer Seitenwand 9 mit der oberen Bodenlage 14 kann ein innerer Beschlag 16 eingesetzt werden, der in 6 bis 9 beispielhaft dargestellt ist. Auch diese Beschlags- und Verbindungstechnik hat eine eigenständige erfinderische Bedeutung und lässt sich mit anderen und insbesondere konventionellen Ausführungsformen eines Bodens 11 einsetzen.
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Der innenseitige Beschlag 16 ist als ein im Wesentlichen T-förmiges Profil ausgebildet, welches einen vertikalen Profilschenkel 39 und einen hiervon quer abstehenden horizontalen Profilschenkel 40 aufweist. Der vertikale Profilschenkel 39 ist wesentlich länger als der Horizontalschenkel 40 und liegt an der Seitenwand 9 an, mit der er in geeigneter Weise verbunden, insbesondere verklebt und ggf. vernietet, ist.
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Der horizontale Profilschenkel 40 ist mit der oberen Bodenlage 14 bzw. dem oder den Hohlprofil(en) 33 verbunden und weist hierfür am freien Ende eine nach unten abgewinkelte Rastnase 42 auf, die in eine randseitige Rinne 38 an der profilierten Bodenlage 14 greift. Die Verbindung kann formschlüssig und ggf. auch stoffschlüssig sein, wobei z.B. eine Klebe- oder Schweißnaht vorhanden ist. Die Rinne 38 und die vorzugsweise leistenförmige und entlang der Profilachse sich erstreckende Rastnase 42 können an der Stoßstelle abgeschrägte Ränder aufweisen und eine Fuge für die stoffliche Verbindung bilden. Eine solche Formgebung und Anordnung empfiehlt sich insbesondere an den längs der Achse 8 ausgerichteten Lagenrändern und Innenwinkeln 16. 6 verdeutlicht diese Formgebung und Anordnung. Die randseitigen Hohlprofile 33 können hierfür eine entsprechende Formgebung mit nur einseitig angeordneten Verbindungselementen 33 und randseitig eingeformter Rinne 38 aufweisen. Für einen quer zur Längsachse 8 ausgerichteten und insbesondere frontseitig angeordneten Innenwinkel 16 kann eine Rinne 38 z.B. durch eine eingefräste oder anderweitig eingebrachte Nut in der Oberseite der Bodenlage 14 gebildet werden.
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Wie 6 und 7 verdeutlichen, kann der vertikale Profilschenkel 39 eines Innenprofils 16 unterhalb des horizontalen Profilschenkels 40 einen vertikalen Schenkelfortsatz 41 aufweisen, der in einen Zwischenraum zwischen der Seitenwand 9 und der oberen Bodenlage 14 sowie ggf. auch der darunter folgenden isolierenden Bodenlage 13 ragt. Der Schenkelfortsatz 41 ist wesentlich kürzer als der obere Bereich des vertikalen Profilschenkels 39 und kann mit Abstand oberhalb der unteren Bodenlage 12 enden. Er kann mit der oder den Bodenlagen 13, 14 ebenfalls verbunden, insbesondere verklebt, sein. Der Schenkelfortsatz 41 kann auch mit der Seitenwand 9 verklebt und vernietet 48 sein. Durch die inneren und äußeren Beschläge 15, 16 ist die jeweilige Seitenwand 9 mit dem mehrlagigen Boden 11 fest verbunden, wobei außerdem die Verbindungsstellen spielfrei gemacht und abgedichtet sind.
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Wie 7 mit einem Schnitt durch die frontseitige Seitenwand 9 zeigt, kann diese alternativ an der Scheuerplatte 18 bzw. an der eventuell vorhandenen Gleitplatte 20 abgestützt und befestigt sein. Hierfür ist eine profilierte Aufnahme 17 vorhanden, welche den unteren Seitenwandbereich zumindest bereichsweise umgibt. In der gezeigten Ausführungsform ist die Aufnahme 17 als Winkelprofil, insbesondere in U- oder L-Form, ausgebildet, das quer zur Achse 8 ausgerichtet ist und die Seitenwand 9 außenseitig umfasst. Die Aufnahme 17 ist mit der metallischen Scheuerplatte oder Gleitplatte 18, 20 an der Unterseite des Bodens 11 stofflich verbunden, z.B. verschweißt. Die Aufnahme 17 kann hierbei einen frontseitigen Schutz des unteren Seitenwandbereichs bilden und sich über die gesamte Seitenwandlänge bzw. Aufbaubreite erstrecken.
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Die in 6 und 7 beispielhaft dargestellte Seitenwand 9 kann mehrschichtig aufgebaut sein. Sie weist eine Kernschicht 46 auf, die z.B. aus einem geschäumten Isoliermaterial besteht. Diese Isolierschicht 46 kann von einer Außenhaut 44 und/oder einer Innenha t 45 bedeckt sein, welche z.B. als dünne Laminatschichten ausgebildet sind.
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In der mehrschichtigen Seitenwand 9 kann im unteren und besonders stoßgefährdeten Bereich ein Rammschutzprofil 28 integriert sein, wie dies z.B. in 7 dargestellt ist. Das Rammschutzprofil 28 kann in die Kernschicht 46 eingebettet, insbesondere eingeschäumt sein. Der vorwähnte Niet 48 am Schenkelfortsatz 41 erlaubt dabei eine von außen unsichtbare Positionierung und Fixierung des Rammschutzprofils 28. Das Rammschutzprofil 28 erstreckt sich längs der Seitenwand 9 und ist bevorzugt an der Frontseite des Fahrzeugaufbaus 2 angeordnet. Das Rammschutzprofil 28 kann sich dabei in Höhe von einer oder mehreren Bodenlagen 13, 14 befinden und diese ebenfalls gegen externe Einwirkungen schützen. Es kann dabei auch mit der Wandaufnahme 17 zusammenwirken.
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12 und 13 verdeutlichen eine besondere Ausführungsform des Fahrzeugaufbaus 2 und insbesondere des Bodens 11. Die Zugeinrichtung 6 weist eine Scheuerplatte 18 mit einer frontseitig angeformten Gleitplatte 20 auf. Der Königszapfen 19 ist von oben durch eine Öffnung in der Scheuerplatte 18 gesteckt und weist an der Rückseite eine tellerartige Verbreiterung auf, die mit der Scheuerplatte 18 verbunden ist. Der Königszapfen 19 erstreckt sich mit diesem oberen tellerartigen Bereich durch eine Aufnahme 27 in der unteren Bodenlage 12, die hier als Durchbrechung ausgebildet ist. Außerdem kann eine Einbettung in einer vertieften Aufnahme 27 an der Unterseite der Isolierlage 13 erfolgen. Die Scheuerplatte 18 ist mit der unteren Bodenlage 12, insbesondere der Sandwichplatte 21, in geeigneter Weise verbunden, insbesondere verklebt, und mit Schraubbolzen oder dgl. anderen Fixierungen 4 fest verbunden. Eine solche Zugeinrichtung 6 baut besonders flach.
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Der mehrlagige Boden 11 kann mit einem Verfahren hergestellt werden, bei dem die Bodenlagen 12, 13, 14 zugleich miteinander flächig verbunden, insbesondere verklebt werden. Hierzu werden auf der unteren Bodenlage 12, insbesondere der Sandwichplatte 21, die Längs- und Querstege 29, 30 sowie ggf. ein oder mehrere Kanäle 31 aufgelegt und eventuell durch Klebestellen vorläufig fixiert. Auf den vorzugsweise gleich hohen Längs- und Querstegen 29, 30 wird dann die obere Bodenlage 14 mit den ein oder mehreren Hohlprofilen 33 aufgelegt und ebenfalls vorläufig fixiert. Das Ensemble kann in eine Aufnahme gebracht und von dieser zusammen gehalten werden. Die Aufnahme kann für den nachfolgenden Schäumprozess zur Bildung der Isolierschicht 32 schräg gestellt werden. Anschließend wird durch die Öffnungen in den Querstegen 30 das zunächst flüssige Schaummittel eingefüllt, welches bei der Reaktion expandiert und die Hohlräume zwischen den Trägern 29, 30 und den Bodenlagen 12, 14 ausfüllt. Der Schaum klebt außerdem an den angrenzenden Oberflächen der Bodenlagen 12, 14, wobei ein fester Lagenverbund gebildet wird. Am Boden 11 können anschließend die anderen Teile des Fahrzeugaufbaus 2, insbesondere die Seitenwände 9 und auch die unter dem Boden 11 angeordneten Fahrzeugteile, insbesondere Chassis 3, Fahrwerk 4, Zugeinrichtung 6 und ggf. Hubeinrichtung 5 montiert werden.
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Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Die Merkmale der Ausführungsbeispiele können beliebig miteinander kombiniert und vertauscht werden. Die eigenständigen Erfindungsaspekte können unabhängig voneinander einzeln oder in beliebiger Kombination miteinander eingesetzt werden. Die gezeigten Ausführungsbeispiele weisen eine bevorzugte Gesamtkombination der Merkmale auf.
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Weitere Abwandlungen der gezeigten Ausführungsbeispiele betreffen die Zahl, Ausbildung und Anordnung der Bodenlagen 12, 13, 14. Die Lagenzahl kann kleiner oder größer als 3 sein. Je nach Last- und Einsatzbedingungen des Fahrzeugs 1 und des Fahrzeugaufbaus 2 kann der Boden 11 auch einlagig ausgebildet sein und nur die Bodenlage 12 bzw. die versteifte Sandwichplatte 21 aufweisen. Die mittlere Schicht 23 der Sandwichplatte 21 kann alternativ aus einem Holzwerkstoff bestehen. Die anderen Bodenlagen 13, 14 können in anderer Weise ausgebildet sein oder ggf. entfallen. Die obere Bodenlage 14 kann als dünnwandige Blechlage gestaltet sein. Varianten sind auch bei der Chassisausbildung möglich, die z.B. einen konventionellen Trägerrahmen mit Erstreckung über die gesamte Fahrzeuglänge oder zumindest dessen größten Teil aufweisen kann. Das Chassis 3, das Fahrwerk 4 und die Zugeinrichtung 6 sind ohnehin je nach Fahrzeugtyp, insbesondere Anhängertyp, unterschiedlich gestaltet. Der gezeigte Fahrzeugaufbau 2 kann auch bei einem Lastkraftwagen aufgesetzt und montiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug, Anhänger
- 2
- Fahrzeugaufbau, Kofferaufbau, Kühlkoffer
- 3
- Chassis
- 4
- Fahrwerk
- 5
- Hubstütze
- 6
- Zugeinrichtung
- 7
- Längsträger
- 8
- Längsachse
- 9
- Seitenwand
- 10
- Dach
- 11
- Boden
- 12
- Bodenlage, Bodenplatte
- 13
- Bodenlage, Isolierlage
- 14
- Bodenlage, Profillage
- 15
- Beschlag, Außenwinkel
- 16
- Beschlag, Innenwinkel
- 17
- Wandaufnahme, Aufnahmeprofil
- 18
- Scheuerplatte
- 19
- Königszapfen
- 20
- Gleitplatte
- 21
- Sandwichplatte
- 22
- Schicht, Faserverstärkung CFK/GFK
- 23
- Schicht, Schaumschicht
- 24
- Schicht, Faserverstärkung CFK/GFK
- 25
- Versteifungsnaht
- 26
- Verstärkungsleiste, Z-Profil
- 27
- Aufnahme
- 28
- Rammschutzprofil
- 29
- Längsträger in Isolierlage
- 30
- Querträger in Isolierlage
- 31
- Kanal, Kabelkanal
- 32
- Isolierschicht
- 33
- Hohlprofil
-
15
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Bezugszeichenliste
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- 34
- Hohlkammer
- 35
- Rippe
- 36
- Verbindungselement, Hakenleiste
- 37
- Kanal, Führungskanal
- 38
- Rinne
- 39
- Profilschenkel vertikal
- 40
- Profilschenkel horizontal
- 41
- Schenkelfortsatz unten
- 42
- Rastnase
- 43
- Fixierung
- 44
- Außenhaut
- 45
- Innenhaut
- 46
- Kernschicht, Isolierschicht
- 47
- Kälteaggregat
- 48
- Niet