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Die
Erfindung betrifft Chassisteile für Wagenaufbauten, vorzugsweise
von Wohnwagen und Reisemobilen, die aus einer Mehrschichtplatte
bestehen.
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Derartige
Wagenaufbauten für Wohnwagen und Reisemobile werden üblicherweise
passend zu den Fahrgestellen von Kraftfahrzeugen angefertigt.
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Derartige
Wohnwagenaufbauten bestehen häufig aus vorgefertigten und
miteinander verschweißten oder verschraubten Stahlrahmen,
welche mit Sperrholz und außen mit Bahnen aus Aluminiumblech
verkleidet sind. Die Hohlräume zwischen den Stahlträgern
sind mit Wärmedämmmaterial ausgefüllt.
Die Blechstöße können zum Zweck der Abdichtung
gegenüber Wasser miteinander verbördelt sein.
Die Verbördelungsstellen wiederum sind mit Abdeckleisten
verkleidet.
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Alternativ
bestehen derartige Aufbauten aus kaschiertem Polyurethan Hartschaumplatten
ohne Rahmen. Um einen Untergrund für das Anbringen von
Schraubstellen zu schaffen, werden in die Ränder der Hartschaumplatten
Holzleisten eingearbeitet, welche eine feste Verbindung von Dach
und Außenwänden mit tels Schrauben ermöglichen.
Zur Abdichtung werden diese Schraubstellen mit Blechbahnen überdeckt.
Die dabei notwendigen Verbördelungen auf den Außenwänden
und an den Kanten des Aufbaus werden mittels entsprechend geformter
Profilleisten abgedeckt.
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Aus
der
DE 81 03 178 U ist
es nun bekannt, einen Wohnwagenaufbau aus Chassisteilen herzustellen,
die aus einstückigen, beidseitig mit Aluminium beschichteten
Polyurethan-Hartschaumplatten bestehen, deren rechtwinklig aneinandergrenzenden Enden
in Aluminiumprofilleisten eingesteckt sind und durch einen speziellen
Klebstoff zu einer Einheit miteinander verbunden sind. Diese Chassisteile
sind vergleichsweise schwer und weisen den Nachteil auf, dass sich
die in das Holz eingedrehten Schrauben während des Betriebs
der Reisemobile bzw. Wohnwagen unerwünscht lösen
können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes
Chassisteil für Wagenaufbauten derart weiterzubilden, dass
es möglichst leicht baut und dass es andererseits eine
gute und sichere Verschraubbarkeit mit anderen Bauteilen ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1
gelöst. Demnach besteht ein Chassisteil für Wagenaufbauten
aus einer Mehrschichtplatte, wobei diese Mehrschichtplatte aus einem
Kunststoffhartschaumkern mit geschlossener Zellstruktur besteht,
die jeweils Deckschichten aus Metall und/oder Holz und wahlweise
einen seitlichen Rahmen aus Kunststoff aufweisen, wobei in den Bereichen,
in denen bei der späteren Montage Schrauben eingedreht
werden sollen, Einlegeteile mit Gitterstruktur, Lochbleche oder
PU-Teile mit und ohne Streckgitter plaziert sind. Die Chassisteile
in dieser Sandwichbauweise führen nicht nur einem sehr
leichten Chassisteil. Dadurch dass z. B. zusätzlich Einlegeteile
mit Gitterstruktur vorgesehen werden, können die Montageschrauben eingedreht
werden, ohne dass hier ein „Losrütteln" der Schrauben
durch ständige Erschütterung während
des Fahrens des Wohnwagens bzw. Reisemobils zu befürchten
ist. Diese Einlegeteile mit Gitterstruktur weisen wellenförmige
Stege auf, die miteinander derart verbunden sind, dass sich diese
Gitterstruktur ergibt. Derartige Gitterstrukturen werden auch als
Streckmetall bzw, Streckgitter bezeichnet.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden Unteransprüchen.
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Demnach
besteht der Kunststoffhartschaumkern mit geschlossener Zellstruktur
vorteilhaft aus geschäumten Polystyrolkugeln (EPS), die
vor dem Schäumen mit Epoxyharz oder 2K-PU-Klebstoff (Zweikomponenten
Polyurethan Klebstoff) beschichtet wurden. Gerade durch die Verwendung
von geschäumten Polystyrol lassen sich einerseits stabile und
andererseits sehr leichte Chassisteile herstellen.
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Vorteilhaft
bestehen die Metalldeckschichten aus Aluminium. Die als Deckschichten
verwendeten Aluminiumschichten weisen vorteilhaft eine Dicke von
0,3 bis 1,0 mm auf.
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Besonders
vorteilhaft ist die Innenseite des Chassisteils mit einer Holzschichten
aus Dekorsperrholz gebildet. Vorteilhaft weisen diese Holzschichten eine
Dicke von 1,2 mm bis 5 mm auf. Anstelle der Holzschichten können
auch andere Materialien wie Kunststoffe oder Bleche eingesetzt werden.
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Der
in einigen Ausführungsformen verwendete Kunststoffrahmen,
der den Kunststoffhartschaum mit geschlossener Zellstruktur umgibt,
besteht vorteilhaft aus Polyurethanleisten. Diese können
mit oder ohne innen liegende Streckgitter ausgeführt sein.
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In
der Kunststoffhartschaumschicht ist vorteilhaft zusätzlich
mindestens ein Gitter aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) eingelegt. Dabei handelt es sich um ein nicht brennbares Glasfasergewebe
mit einer Kunststoffummantelung, das Die Maschen eines derartigen
Gitters können vorteilhaft eine Weite von ca. 12 × 12
mm aufweisen.
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Erfindungsgemäß betrifft
die Erfindung einen Wohnwagen oder ein Reisemobil aus Chassisteilen nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Darstellung eines Reisemobilaufbaus mit Alkovenausbildung,
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2:
eine Einzelheit C gemäß 1,
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3:
eine Draufsicht auf ein Chassisteil des Wagenaufbaus nach 1,
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4:
einen Schnitt A-A gemäß 3 und
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5:
eine Einzelheit B entsprechend 4.
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In 1 ist
ein Wagenaufbau 10 eines Reisemobils mit Alkoven dargestellt.
Von besonderem Interesse sind hier die Seitenwände 12,
die als Chassisteile des Wagenaufbaus aus einer Mehrschichtplatte
bestehen. In einer Darstellung von der Seite ist die linke Seitenwand 12 in 3 dargestellt.
Hier sind zwei Fensterausschnitte 14 vorgesehen. In gestrichelten
Linien sind die eine Reihe von Einlegeteilen mit Gitterstruktur 16 dargestellt,
die in der Mehrschichtplatte an den Stellen angeordnet sind, bei
denen Schrauben eingeschraubt werden. Dies ergibt sich beispielsweise
aus der 2, die eine Einzelheit C des Gesamtaufbaus gemäß 1 zeigt.
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Dort
ist beispielsweise eine Leiste 18 an die Seitenwand 12 angeschraubt,
wobei die Schrauben im Bereich der hier nicht näher dargestellten
Einlegeteile mit Gitterstruktur in die Wand eingeschraubt sind.
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Die
Einlegeteile mit Gitterstruktur 16 werden gemeinhin auch
als Streckmetall bzw, Streckgitter bezeichnet und weisen eine derartige
dreidimensionale Gitterstruktur auf, die ein Einklemmen der Schrauben
nach entsprechendem Eindrehen sicherstellt, so dass ein ungewünschtes
Losrütteln der Schrauben während des Betriebs
des Wohnwagens bzw. Reisemobils nicht stattfindet.
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In
den 4 und 5 ist schematisch ein Schnitt
durch eine Mehrschichtplatte eines Seitenteils 12 gezeigt.
Die Schicht besteht aus einem Kern aus geschäumten Polystyrolkugeln,
die vor dem Schäumen mit Zweikomponenten-Polyurethan-Klebstoff
beschichtet wurden. Diese Beschichtung erfolgt üblicherweise
in einem Feststoffmischer. Nach entsprechendem Schäumen
unter erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur entsteht
ein Kunststoffhartschaum mit geschlossener Zellstruktur. Dieser
ist in der hier beschriebenen Ausführungsform von einem seitlichen
Rahmen aus Polyurethanleisten umschlossen. Auf der inneren Seite
weist die Mehrschichtplatte eine Deckschicht aus Holz auf. Diese
weist eine Dicke von ca. 2,7 mm auf und besteht aus einer Dekorsperrholzschicht.
Auf der anderen Seite ist eine Metalldeckschicht aus Aluminium aufgebracht,
wobei das Aluminium hier eine Dicke von ca. 0,6 mm aufweist. Insgesamt
ist die Mehrschichtplatte ca. 25 bis 33 mm dick.
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In
dem Bereich, in den später die Schrauben eingedreht werden,
werden bei Herstellung der Mehrschichtplatte Einlegeteile 16 mit
Gitterstruktur angeordnet, wobei diese auf die Holzdeckschicht bzw.
Metalldeckschicht gelegt werden und dort fixiert werden, bevor die
Polystyrolkugeln aufgebracht werden.
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Innerhalb
der geschäumten Kunststoffhartschaumschicht mit geschlossener
Zellstruktur ist hier vorzugsweise ein Gitter aus glasfaserverstärktem Kunststoff
(GFK) eingelegt. Das Gitter kann vorteilhaft in der Mitte, aber
auch seitlich versetzt angeordnet sein. Die Maschen des Gitters
weisen ca. 12 × 12 mm auf. Durch die als Bewährung
eingelegten Gitter wird die Festigkeit der geschäumten
Kunststoffhartschaumschicht erhöht. Gegebenenfalls kann
es aber auch entfallen.
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Im
vorliegenden Beispiel wurde der Aufbau der Chassisteile anhand der
Seitenteile eines Wagenaufbaus 10 für ein Reisemobil
erläutert. Es bestehen aber auch die anderen Chassisteile
aus einer entsprechenden Mehrschichtplatte, insbesondere auch die
Heckwandung, der Boden oder das Dach.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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